Gate of hell, 1953
Auch nach sage und schreibe 63 Jahren, ist es dem Film nicht gelungen Faszinationseinbußen auf sich zu nehmen, vielmehr überzeugt er nach wie vor. Die 50er und 60er Jahre stellen eine regelrechte Sternstunde des japanischen Kinos dar, womöglich steigt YOLT in meinem Ranking gerade deswegen erstaunlich auf. Gate of hell erzählt die Geschichte eines Mannes, dessen Obsessionen an Besessenheit grenzen, dessen Druck, den er auf eine Frau ausgeübt ihren Kummer stärkt, ihr Wesen dagegen schwächt. Ein überaus visuelles Werk, welches wundervoller kaum aussehen könnte, inhaltlich jedoch die in Menschen wütende Dramatik darstellt. Bildschöne Kostüme, traumhafte Umgebungen und doch darf deswegen noch nicht zwangsläufig von einem angenehmen Film die Rede sein. Ob Kurosawa, Ozu oder anderswer, ob Harakiri, The ballad of Narayama oder eben Gate of hell, ob 50er ob 60er, es ist vollkommen gleichgültig, denn all das vertritt im Prinzip dasselbe:
Kinokultur audiovisueller Pracht, die dennoch nicht zu sehr von den brillanten Inhalten ablenkt. Gate of hell auf Japanisch zu sehen, mag anstrengend sein, insbesondere wenn man wie ich der Sprache nicht mächtig ist, doch englische Untertitel genügen zeitweise und des Weiteren sind diese arg asiatisch angehauchten Kunststreifen nahezu unsynchronisierbar. Ein tieftrauriger, zugleich atemberaubend anziehender Film, wie ich ihn jedem empfehlen kann, dem Filmgeschichte nicht egal erscheint.
9,5/10
Oriana, 1985
Trotz Cannes und trotz über jeden Zweifel erhabenen Inhaltsstoffes, handelt es sich hierbei sicher um einen Film, von welchem man noch nie etwas gehört hat, immerhin stammt er aus Venezuela, einem wunderschönen Ölland, welches jedoch politisch am Boden liegt und für Filme nie bekannt war. Der überwiegend auf dem Lande, etwa einer hacienda spielende Film, lässt sich leider ausschließlich auf Französisch/Spanisch genießen, sollte aber dennoch nicht gänzlich ignoriert werden.
7,5/10
"Loyalität bedeutet mir wesentlich mehr als Geld." - Aus des Problembeseitigers Spiegelbilde sprach die Stimme sanften Verwesens!
Bond '89 - Robert Davi