X-Men: Apocalypse (2016)
Die Szenen nach den end credits zu "X-Men: Days of Future Past" deuteten schon darauf hin, daß ein neuer Film kommen würde, und mit "X-Men: Apocalypse" war es dann so weit. Wie ich schon bei meiner Betrachtung zu „Beauty and the Beast 2017“ schrieb: Was man mit CGI erreichen kann. Auch hier gilt, daß ein Film dieser Machart nur mit CGI funktionieren kann, und auch hier gilt, daß die entsprechenden Effekte sehr professionell gehandhabt wurden.
In X-Men: Apocalypse geht es um einen altägyptischen Mutanten, der jedoch verraten wird und lebendig in einer Pyramide begraben wird. Er erwacht im Jahre 1983, erkennt seine Welt nicht mehr wieder und beschließt, sie wieder „herzurichten“. Dazu schart er vier Mutanten um sich: eine ägyptische Diebin, eine Mutantin aus Ost-Berlin, die bis dahin eine Gehilfin des Schleppers/Schmugglers Caliban war, Angel (Apocalypse stärkt die Kräfte dieser drei dabei) und Magneto. Sie stellen quasi die neuen Reiter der Apokalypse dar. Natürlich werden die X-Men darauf aufmerksam, und sie gehen unter der Führung von Professor X gegen Apocalypse vor. Am Ende besiegen sie ihn nach schwerem Kampf.
Der Film spielt wie gesagt im Jahr 1983, was man unter anderem auch an der Musik merkt, denn irgendwann erklingt zum Beispiel „The Four Horsemen“ von Metallica. Laut end credits wurden auch „Countess Bathory“ von Venom und „I ran“ von A Flock of Seagulls gespielt, aber die Songs sind an mir vorbeigerauscht. Erstaunlich, denn ich kenne die Songs. Bei einem neuen Gucken muss ich meine Ohren nochmal aufsperren.
Magneto alias Erik Lehnsherr taucht zunächst im polnischen Pruszków auf. Den Ort gibt es tatsächlich, er ist keine Erfindung Hollywoods. Auch die Ansiedlung eines Stahlwerks ist konform mit der Lage und dem Charakter Pruszkóws. Magneto ist dort unter dem Alias Henryk Górski untergetaucht und arbeitet in dem Stahlwerk. Auch sein Polnisch (bzw. das Polnisch, das in dem Film auch von anderen Charakteren gesprochen wird), klingt überzeugend.
Der Film ist wieder voller Verweise auf frühere X-Men-Filme, natürlich bedingt auch durch die verschiedenen Charaktere, die auch schon in den früheren Filmen vorkamen. Es erscheinen auch Szenen aus „Days of Future Past“, die als Fernsehnachrichten gezeigt werden. Überraschend fand ich, daß auch Wolverine wieder vorkam. Hugh Jackman erscheint in einer kurzen Rolle, und er ist verbunden mit etwas, was sich „Weapon X“ nennt. Als „Wolverine“ bezeichnet ihn allerdings niemand. Auch die Sentinels tauchen wieder auf, dienen letztlich aber als Trainingselemente für die neuen Mutanten, die Professor Xs „School for the gifted“ beitreten. Dort bahnt sich auch die spätere Beziehung zwischen Jean Grey und Scott Summers an. Die ägyptische Mutantin, die Apocalypse als erste zu sich holt, entpuppt sich übrigens als die junge Storm. Auch auf den allerersten Film (und sogar die erste Sequenz daraus, glaube ich) wird zurückgegriffen, als Apocalypse Magneto nach Auschwitz bringt; dort sehen wir noch einmal, wie der kleine Erik Lehnsherr (unfreiwillig) seine Kräfte zeigt.
Scott Summers hat einen Bruder, Alex, der sich schon einige Zeit bei Professor X befindet. Er wird von Lucas Till gespielt, der, wenn ich mich nicht irre, auch den neuen MacGyver gibt.
Ein Element aus dem Jahre 1983 dient wohl als versteckter Seitenhieb auf den eigenen Franchise, nämlich auf „X-Men: The Last Stand“. Eine Gruppe von Mutanten, darunter Nightcrawler (Warum fällt der eigentlich anscheinend niemandem weiter auf?), verlässt ein Kino, in dem „The Return of the Jedi“ gezeigt wird. Die Mutanten diskutieren den Film, wobei unter anderem die Aussage fällt „The third one is the worst one.“ – etwas, was auch immer mal über „The Last Stand“ gesagt wird.
Auch diesmal lohnt es sich, den Film bis zum Ende durchzugucken, denn nach den end credits kommt wieder eine Szene: Eine Firma, die Essex Corporation, nimmt Proben der „Weapon X“ mit. Wir können also davon ausgehen, daß beizeiten ein neuer X-Men-Film kommen wird. Dazu passt, daß bei der Endschlacht zwischen den X-Men und Apocalypse und seinen Helfern eine der Mutantinnen (Calibans frühere Gehilfin) entkommt. Das alleine hätte ich nicht als eine stabile Basis für einen Nachfolgefilm hergenommen, doch mit der allerletzten Sequenz bin ich davon überzeugt, daß wir sowohl die Essex Corporation bzw. Weapon X und auch die entkommene Mutantin wiedersehen werden.
Auch bei dieser Ausgabe gilt wieder „Daumen hoch“ für einen Film, der wieder über zwei Stunden lang ist, aber auf keinen Fall langweilt und immer interessant bleibt.
The needs of the many outweigh the needs of the few or the one.
I have been and always shall be your friend.
I´ve been dead before.
Live long and prosper.
He is not really dead as long as we remember him.