Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Das James Bond Forum. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.
Zitat von »Kevin17«
Silva (der Joker der Bondreihe) gespielt von Oscar Preisträger Javier Bardem. Der vielleicht beste Bond Villian aller Zeiten?[br][br][Dieser Beitrag wurde am 03.11.2012 - 20:10 von Count_Villain aktualisiert]
Zitat von »15Fountainbridge«
Meiner Meinung nach hatte er etwas von den Bösewichten aus den älteren Tagen.
Er war ein sehr dramatischer Villian mit einem Hang zum verückten Psychopathen, wie so manche großartige Villians.
Silva hat viel Überaschende Momente sowie einen sehr speziellen Humor in den Film gebracht.
Verkörpert hat er den Ehemaligen MI6 Agenten der die Seite wechselte wegen Großen Entäuschungen in seiner Vergangenheit, wofür er M beschuldigt. Er spielt sehr Überzeugend und zeigt die Wut, Entäuschung und Rache die er für das ganze empfindet sehr gut.
Allerdings wurde ich komisch überrascht als er so manches mal seine ziemlich schwule Seite zeigte und man fast den verdacht durch seine Andeutungen hatte M wäre seine Mutti.
Im Großen und Ganzen ein Großartiger Villian.
Zitat von »ChrisMainz«
Auf jeden Fall spricht vieles für Raoul Silva als einen der besten Villains der letzten Jahre:
- Mit Javier Bardem war er darstellerisch nicht besser zu besetzen
- Er ist der erste Villain seit 006/GE der auch wieder physisch mit Bond mithalten kann
- Er hat einen Dachschaden, ist aber noch so gefasst, dass er seine Rache gnadenlos und mit festem Ziel vollführen kann
Wir hatten im Laufe der Jahre oft gute Darsteller, wobei ausgerechnet immer die Charakterdarsteller etwas wenig Leistungswillen zeigten. Curd Jürgens, Michel Lonsdale, Christopher Walken, Jonathan Pryce und auch Robert Carlyle blieben alle hinter den Erwartungen zurück.
Bardem hingegen gelingt es einen gefährlichen Mann in der Tradition der physischen Bösewichte wie Largo oder dem Savalas Blofeld darzustellen.
Zwar mag ich auch die Psychos und war von Dominic Greene vor allem beim Finale und in Bregenz sehr begeistert, LeChiffre ebenfalls (der aber natürlich nur ein "Brain" war), aber Silva bringt endlich den Faktor Brain & körperliche Virilität wieder zurück in das Franchise.
Und zuguterletzt darf man seine offensichtliche bisexuelle Ausrichtung nicht außer acht lassen, die Ihn auch in sexueller Hinsicht als "gefährlich" für beide Geschlechter brandmarkt. Er kann Liebe und Hass nicht nur auf Frauen projezieren, sondern...in diesem Falle auch auf Bond.
Zwar war dies wohl auch für LTK/Sanchez schon vorgesehen, aber da war die Zeit wohl noch nicht reif!
Zitat von »chrimarx«
Der perfekte Bond-Villan. Durchgeknallt, größenwahnsinnig, behindert und skrupellos.
Dazu mit Javier Bardem, wie ChrisMainz zurecht schrieb, ein Schauspieler, der das Potenzial der Figur wirklich voll ausschöpfen konnte. Dabei half neben seiner fantastischen Schauspielkunst vor allem wohl auch Sam Mendes, der ja ein Könner in Charakterzeichnung ist. Nichts gegen John Glen und Co.: Aber da zeigt sich halt, was man als Top-Regisseur aus Top-Schauspielern alles rausholen kann...
Bardem hätte wirklich einen Oscar verdient. Aber ein Bondfilm wird wohl niemals einen "richtigen", "wichtigen" Oscar kriegen...
Zitat von »Scarpine«
Raoul Silva aka Tiago Rodriguez muss man wahrlich zu den ganz großen Villains hinzuzählen.
Positiv muss man vor allem sagen, dass seine Figur charakterlich wie äußerlich eine willkommene Abwechslung bietet, nachdem wir mit Gustav Graves, Le Chiffre und Dominic Greene dreimal in Folge einen ganz ähnlichen Schurkentyp sahen.
Javier Bardem arbeitet sehr gut heraus, dass Gefangenschaft, Folter und der fehlgeschlagene Zyanid-Suizid Silva zu einem "irren Gockel" werden liesen. Das ist das Interessante an seiner Figur, obwohl er in der einen Sekunde eine Spaßader von geradezu peinlicher Affektiertheit offenbart und eine (wie M sagt) lächerliche Eitelkeit zur Schau trägt, kann er in der anderen Sekunde zum kaltherzigen und eiskalten Racheengel mutieren.
Würde man nach Vergleichen suchen, so könnte man sagen, dass Silva gewissermaßen eine Mischung aus Alec Trevelyan, Renard, Max Zorin und Francisco Scaramanga ist. Tatsächlich bereichert er das Kabinett der Bösewichter aber um eine ganz neue Variante, was vor allem Bardems gelungener Darstellung zu verdanken ist.
Raoul Silva gehört für mich schon jetzt in die Top-5 der Villains. Ich sehe persönlich nur Auric Goldfinger, Le Chiffre und Francisco Scaramanga noch vor ihm.
Es ist möglich, dass die Prothese nicht nur ästhetischen Gesichtpunkten dient, sondern auch das Gesicht stabilisieren soll. Auf der Seite, wo Silva die Kapsel zerbrochen hat, hängt sein Gesicht vermutlich deswegen, weil der Oberkiefer und die Hautpartie an der Wange vermutlich so angegriffen sind, dass sie keine Stabilität für diese Gesichtseite mehr bieten.
Die Perücke fällt als solche nicht auf, wie ich finde.
Finde ich gar nicht. Silva tut nicht viel mehr, außer ein paarmal um sich zu schießen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass man nach monatelanger Folter und einem überlebten Selbstmordversuch noch so leistungsfähig wie zuvor sein kann. Außerdem dürfte er auch reichlich älter als Bond sein, wenn man bedenkt, dass sein aktiver Dienst bereits 1997 endete.
Bei Carver, Greene und mit Abstrichen Graves würde ich dir zustimmen, aber Renard und Le Chiffre sehe ich leistungsfähiger. Renard als Ex-KGB-Agent und Terrorist, ohne Schmerzempfinden, ist sicherlich ein härterer Gegner, auch wenn man im Film nicht so viel davon sieht. Gleiches gilt für Le Chiffre, der halt keine Chance bekommt sich in einem Kampf Mann gegen Mann mit Bond zu beweisen. Dies gilt gleichermaßen für Silva. Nachdem Bond ihm den finalen Schlag verpasst hat, erkennt man an seinem Gesichtausdruck, dass er Bond unterschätzt hat. "Sie sind nicht halb so gut wie ich es war.", hatte er ihm bei ihrem ersten Treffen gesagt. Schlussendlich muss Silva erkennen, dass er sich da gewaltig getäuscht hat.
Zitat von »DoctorMoVe«
Silva ist für mich ganz klar nach langer Zeit der erste echte Hochkaräter unter den Bondvillains. Nicht nur Bardems gewohnt großartige Darstellerleistung und die geniale Einführung seines Charakters führen zu einem legitimen Platz in den obersten Franchise-Rängen, sondern auch die ganze Aura der Bedrohung die um ihn herum während des Films aufgebaut wird.
Man muß innerhalb der Filmreihe schon bis Doctor No und Ernst Stavro Blofeld zurückschauen, um einen Hauptvillian zu finden, der so einen späten ersten Auftritt in seinem Bondwerk hat - noch dazu einen der dann so theatralisch umgesetzt ist. Die anderen Villians stellen sich dem Zuschauer entweder bereits im ersten Viertel des Films als solche vor (selbst von 'Zweit-Villian' Renard bekommen wir den Kopf bereits früh als Hologramm präsentiert) oder sie sind als solche zwar erstmal nicht zu erkennen (z.B. Kristatos, Koskov, Elektra King) bzw. spielen vorerst mal mit ihren Identitäten (z.B. Kananga/Big, Moon/Graves), der Zuschauer lernt aber schonmal ihre Figur kennen.
Bei Silva wird also nun nach sehr langer Zeit mal wieder eine geheimnisvolle, weil vorerst 'unsichtbare', nebulöse Villian-Aura innerhalb eines Bondwerks aufgebaut, indem der Antagonist sich erst in der Mitte des Films zeigen darf.
Die von Scarpine schon erwähnten Parallelen zu so unterschiedlichen anderen Villians wie Trevelyan, Renard & Scaramanga, führen nicht zuletzt dank der einzigartigen Souveränität von Bardem's Darstellung, zu einer erstaunlichen Vielschichtigkeit seiner Figur.
Und um nochmal auf den hier schon oft zur Sprache gebrachten homosexuellen Moment bei der ersten Konfrontation von Bond und Silva zurückzukommen:
Vielleicht geht es ganz simpel um das Begehren der Schattenseite für die heldehafte Seite der Person. Sozusagen die Motivation sich selber in dieser Rolle zu gefallen... oder um den Narzismus oder Eitelkeit, die Bond für sich selber hegt.
Diese Eigenschaft wäre nämlich auch der Angriffspunkt für tiefgreifende Enttäuschungen durch M bzw. stellvertretend den MI6 (seiner Ersatzfamilie), die die Schattenseite seiner Innenwelt nähren. Personifiziert und so geschehen bei Silva.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Hier 2 bezeichnende Feuilleton-Stimmen:
"Bardem übererfüllt in jeder Szene, mit jedem Satz die Erwartungen an einen Bond-Schurken. Seine Geschichte von enttäuschter Mutterliebe - eine von zweien - ist guter Psycho. Die von Bond zur gleichen M(ama) eher Melodram, aber beides zusammen weckt den Eindruck, Mendes hatte seinen Almodovar drehen wollen. Gleich mit dem Almodovar-Darsteller Bardem!", lobt Günter H. Jekubzik (filmtabs).
Passend dazu findet Andreas Borcholte (Spiegel), dass sich die erotischste Szene des Films nicht etwa zwischen dem Bond-Girl und James Bond abspielt, sondern zwischen Bond und Herrn Silva.[br][br]
Genau dieser Punkt qualifiziert sie m. E. aber für eine solche Führungsposition! Mir fällt sofort Helmut Schmidt ein, der aus einigen Fehlern bei Verhandlungen mit den Terroristen gelernt hatte und fortan nicht mehr bereit war, sich ihren Erpressungen in irgendeiner Weise zu beugen. Er und seine Frau gingen so weit, schriftlich festzulegen, dass keiner von ihnen reagieren würde, wenn der andere entführt werden sollte. Diese unbeugsame Haltung kommentierte er damals, wenn ich mich recht erinnere, sinngemäß: Der deutsche Staat verhandelt nicht mit Terroristen. Möglicherweise hat diese Position Schleyer das Leben gekostet, aber sicher viele gerettet.. Betrachtet man mal die chronologische Entwicklung der Leinwand-Vita von M unter der Autoren-Ägide Neal Purvis und Robert Wade, so zeichnet sich von Seiten der Drehbücher meines Erachtens immer wieder ein unmenschliches Monster und weniger ein menschliches Wesen ab, das bei immer wieder währenden Bauchentscheidungen versagt und dann dafür Sorge trägt, dass das eigene Versagen im Nachhinein möglichst kaschiert wird:
- So widerspricht schon Ms Ratschlag an Sir Robert King in „The world is not enough“ (1999) jeglichem normalen Mutterinstinkt. Während der Millionär das geforderte Lösegeld aus der eigenen Westentasche locker bezahlen könnte, wird die Geisel, Tochter Elektra, einem unnatürlichen Schicksal ausgeliefert. Nach Tim Burtons Definition der Entstehung des Bösen aus einem Fehlverhalten des Helden in „Batman“ (1989) erweist M sich als Doktorandin „Frankenstein“, da sie nicht nur Renard mit der Kugel neu erschafft, sondern Elektra erst durch ihr unsinnige Strategie zu einer mörderischen Industriellen werden wird, die hasszerfressen Vater und Mutterersatz mordet bzw. morden will.
.
Also ich kann dir als Musiker der selbst seine Texte schreibt folgendes berichten: Ich schreibe relativ persönliche Texte, welche dies allerdings oft nicht sofort preisgeben. Es reicht mir schon zu wissen was in ihnen Steckt. (Ein Stück weit ist das ja auch Therapie für meine kaputte SeeleMeine Frage wäre aber: Wenn sich der Drehbuchautor tatsächlich etwas dermaßen Spezielles ausdenkt wie das Anagramm "THINK ON YOUR SINS" -> "YOUR SON ISNT IN HK", dann muss er doch damit rechnen, dass dies niemals erkannt werden wird.
Wobei...wie oben erwähnt: Es gibt immer wieder Freaks, die alles durchleuchten. Und für genau jene könnte das ein Happen sein, der niemals ganz geklärt werden wird.
Ich kann mir so etwas ähnliches bei Drehbuchautoren auch gut vorstellen.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »largo« (25. Mai 2014, 08:37)
Zitat
IMO um Längen besser als Le Chiffre oder Dominic Greene ,weil tausendmal vielschichtiger.
Gemessen an seinen Möglichkeiten ist Silva leider ein enttäuschender Bösewicht. (...)
(...) verschenkten Potential (...) halbgares Stückwerk.
(...) zusammenhangloses "Stückwerk" wie Maibaum es nannte trifft es schon sehr gut. Vieles wirkt hier etwas konzeptlos zusammengeschustert, wie z.B. seine "Homo-Attacke" aus dem Nichts. (...)
(...) ein ziemlicher "Blender"(...)
Dieses "Bombardement" auf SF überrascht mich! Erst "Hosianna", dann "Kreuzige ihn" - wenn man mir den kühnen Vergleich bitte verzeihen möchte. Ich kann den hier zitierten Äußerungen so wenig wie selten zustimmen. Jedes Mal, wenn ich den Film sehe, möchte ich den Hut ziehen vor diesem Werk, das das goldene Jubiläum würdiger zelebrierte, als ich es je für möglich gehalten hätte! Nicht nur, dass das Drehbuch von offensichtlichen und versteckten Einfällen wimmelt, es ist auch noch in der Lage, die Bedürfnisse der Klassik-Fans wie der jüngsten Modernisten zu bedienen. Quasi die Quadratur des Kreises!(...) SF spricht eben die Massen an.(...)