DER FILM: Keine Zeit zu sterben

  • Zitat

    Und das ist es auch, was SP für mich ruiniert.


    Touché! "Ruiniert" ist das Wort, nachdem ich für diesen Fall lange gesucht habe.


    Zitat

    Okay, versuchen wir’s:


    Sehr treffend formuliert :thumbup: . Und leider wahr X(


    Zitat

    Allerdings hat Spectre diesen Effekt stärker erzielt, Spectre mischt sich in die gesamte zuvorige Ära noch absurder und aufdringlicher ein, NTTD ist da fast erträglich geworden.


    So sehe ich das auch. Bis und mit SF lief es noch einigermassen stringent. Erst mit SP kam es ganz wirr. Da finde ich die Versper-Bezüge in NTTD jetzt echt nicht weiter störend.


    Zitat

    Bond war immer das Paradebeispiel vertikalen Erzählens: Jeder Film stand erst einmal für sich. Klar gab es in den ersten zehn Jahren den großen Handlungsbogen Spectre, aber kein Film baute wirklich auf den vorigen auf, sie waren ohne großen Verlust austauschbar.


    Ja, die schöne, einfache Bond-Welt vor 2006 ^^


  • Ganz bestimmt nicht spätestens März. Das wären 5-6 Monate nach Kinostart. In England erscheint der Film zu Weihnachten auf Disc. Spätestens Januar rechne ich mit einer Deutschland-VÖ.

    Aber dann läge Daniel auch nicht falsch, denn "spätestens" inbegreift Dezember, Januar oder Februar, z. B.!
    Ob so oder so ... falls ich den nochmal sehe, dann muss es kostenlos sein! 2:43 h sind Einsatz genug, denke ich!

  • Müssen eigentlich noch Spoiler gesetzt werden?
    Egal,


    SPOILER! SPOILER! SPOILER!


    Da meine Frau schwanger ist habe ich ja schweren Herzens auf den Kinobesuch von NTTD verzichtet,
    und ich muss sagen, ich habe nichts verpasst.


    Die erste Hälfte des Films fand ich an sich solide. Matera war gut inszeniert, Jamaika war stimmig
    und die Szenen auf Kuba waren für mich die stärksten des Films.
    Die Idee, dass Madeleine für Spectre arbeitet hätte ich an sich ganz interessant gefunden.
    Vielleicht hätte man diesen Story-Kniff auch wirlich ausführen sollen anstatt ihn nur zur Finte von Blofeld
    verkommen zu lassen.
    Der weitere Film kam mir eher wie ein Liebes-/Familie-Drama vor und Null wie ein Bond-Film.


    Ganz schlimm empfand ich hierbei die Szenen in Norwegen. Top-Location muss man sagen, aber Bond
    inlusive Anhang in einer Familien-Kutsche waren mir dann doch zu viel.


    Auch der Bösewicht und seine Intention blieben mir zu blass. Die Geschichte mit den Nano-Bots war an sich
    OK, aber eine exakte Kopie der Geschichte von Metal Gear Solid 1 (Stichwort: FOX-Die).


    Dass Bond eine Tochter hat ging ja vor 1-2 Jahren schon einmal durch die Gerüchteküche, diesen Punkt hätte
    ich an sich noch akzeptieren können. Auch wenn er am Schluss zusammen mit Madeleine "in den Sonnenuntergang reitet".
    Das wäre zwar auch Bond-untypisch gewesen, aber es hätte zu Craigs Bondgeschichte gepasst.
    Aber nicht, dass sie ihn wirklich sterben lassen. Ich finde damit wurde endgültig eine rote Linie von den
    Produzenten überschritten. Broccoli/Wilson sind anscheinend nur noch darauf aus das Publikum mit noch mehr neuen
    Einfällen zu überaschen/schocken und treffen nicht mehr den Kern der Marke 007. Auch DC scheint bei der Story
    seinen Einfluss genommen zu haben, wenn es nicht sogar sein Einfall/Bedingung war, dass Bond sterben muss.


    Es wäre wirlich interessant zu wissen, was Danny Boyle mit der Story vorgehabt hätte, ob Bond bei ihm auch gestorben
    wäre.


    Der Film fühlt sich meiner Meinung nach nicht mehr wie ein Bondfilm an, eher wie eine andere Filmreihe ala Jack
    Reacher, Mission Impossible, etc.


    Wertung: 6/10

  • Ich halte NTTD auch nach der Blu-ray-Sichtung für einen großen Bond, der sich in meinem Ranking (zuletzt Platz 7) eher nach oben als nach unten bewegen wird.


    Allerdings fiel mir verstärkt die mangelnde Qualität der Dialoge auf. Ich versuche demnächst mal die OV, mich beschleicht so ein Verdacht, dass das auch viel mit Craig's Synchro zu tun hat. Extrem hölzerne, sperrige, gekünstelte Zeilen, die überhaupt nicht funktionieren. Wirkt manchmal auf mich wie Schauspiel-Schüler, die einen Dialog versuchen und dabei nicht wissen, wohin mit den Händen und überhaupt... das ist fast schon schlecht gespielt oder, wie gesagt, der Eindruck wird durch die Synchro verzerrt. Allein diese Szene, als Bond Blofeld erwürgen will - richtig doof gemacht. Gut, das ist wohl eher das Drehbuch, das den Auftrag hatte, hier irgendwie eine körperliche Berührung zu provozieren. Aber die ganze Szene ist zum Fremdschämen. Ärgert mich mehr als die Entscheidung, Bond ein Kind unterzujubeln.


    Safins Ende ist irgendwie auch Banane, finde ich (inzwischen). Das wirkt wie ein artifizieller Sterbe-Monolog auf der Theaterbühne. Safin liegt da, angeschossen, mit gebrochenem Arm, und gibt große Gedanken von sich, letzte Weisheiten, abstrakte Gedankengänge.


    Ich kann nur hoffen, dass sie Purvis & Wade endlich gehen lassen.

  • Wie schlecht kommen dann erst die anderen Bondfilme weg, wenn NTTD auf Platz 7 mit Luft nach oben rangiert? :whistling:
    Im Ernst, ich schrieb es ja bereits, aber NTTD geht bei mir definitiv nach unten. Nicht nur die letzten PEINLICHEN 10 Minuten versauen es, sondern eben auch so Peinlichkeiten wie Bonds Eskalation, als er Blofeld würgen will. Au weia.
    Ne, momentan sieht es so aus, dass ich die komplette Craig Ära erstmal vergessen will, trotz dem tollen CR, aber den Weg, denn Craig, Babs und Wilson einschlugen = peinlich.
    Und Craig hat es selber geschafft, dass ich ihn jetzt auch auf den letzten Platz der Bond-Darsteller setze. Es war definitiv seine Entscheidung, wie sein Bond werden soll.
    Der Erfolg von SF tat der Reihe nicht gut. Man gab Craig die Macht erheblich mitzureden, er hatte quasi das Sagen und Babs & Michael kuschten.
    Craig hatte zu 100 % die Idee Bond sterben zu lassen, Babs & Michael stimmten dem zu, dann musste man nur noch dummer Autoren und einen Regisseur finden, die diesen Mist mit machen.
    Boyle brauchte keine Visitenkarte, aber für Fukunaga war dies der große Sprung auch als Kino-Regisseur, als Regisseur großer Filme, herauszukommen. Da macht man doch so ein Scheiß mit.
    Die Actionszenen, fiel mir dann doch auf, dass es keine einzige richtig gute Stunt/Kampfszene gab. Selbst im Pre-Title wird nur geballert!
    Dagegen setzte SP mit der Eröffnungssequenz oder den Kampf Bond vs Hinx im Zug ein richtiges Markenzeichen. Oder auch SF mit der Pre-Title und dem ästhetischen Kampf in Shanghai.
    Oder die peinlichen Dialoge gerade von Nomi gegenüber Bond. Was für ein Problem hat Sie mit ihm? Da wird mit der Holzhammer Methode gezeigt, wie stark doch eine Frau sein kann, ohne Bond in die Arme zu legen. Was macht man dann? Statt normal zu reagieren, plumpe Sprüche. Wie gesagt, HOLZHAMMER.


    Ich hoffe, dass jetzt nicht die Üblichen Angriffe kommen, weil man komplett anderer Meinung ist, viel mehr erfreue ich mich, dass zumindest Olli Stone wieder ein wenig für das Forum beigetragen hat.

  • Craig hatte zu 100 % die Idee Bond sterben zu lassen


    Vielleicht einfach nur um definitiv auszuschließen, dass er sich nochmal überreden lässt, Bond zu spielen... quasi, du musst die Whiskey-Flasche des Alkoholikers wirklich ausschütten, nicht hinterm Schrank verstecken.

  • Er hatte nach SP kein Bock mehr, aber da Barbara & Michael nicht den Mumm besitzen einen neuen Darsteller zu installieren, weil Craig ihnen doch so viel Kohle an den Kassen einbrachte, bot man ihm doch auch einen fetten Scheck an. Craig nahm wohlwollend an und ließ Bond zum Dank wirklich sterben. Da hat er nun, seinen viel diskutierten Abtritt. Ob es alle Leute mögen, war ihm Schnurz, Hauptsache man diskutiert darüber mehr als nach Connerys oder Moores letzten Auftritten.
    Außerdem sieht man doch, dass Barbara & Michael es sich spätestens seit 2012 gemütlich gemacht haben und sie einfach zu faul sind nach einem neuen Darsteller Ausschau zu halten.
    Ist alles meine persönliche Meinung, aber nicht von der Hand zu weisen,


  • Ja, die beiden Szenen sind sicherlich die schwächsten des Films, dabei inkludiere ich die gesamte Blofeld Verhörszene und eigentlich fast jeden Dialog Safins. Auch das Original gibt da m.E. nicht mehr her als die Synchro.
    Wahrscheinlich fiele es mir leichter, manche Drehbuchentscheidungen zu akzeptieren, wenn der Plot, der (meiner Meinung nach unglaublich schwach geschriebene und gespielte) Bösewicht und die Dialoge sagen wir mal die Qualität von CR hätten. Dem ist aber definitiv nicht so und da Frage ich mich halt schon, ob der Film als Ganzes wirklich ausgereift genug war, um hier von einem großen Bondfilm zu sprechen, dem man auch Plotentscheidungen verzeiht, die man für Bond eigentlich ausgeschlossen hätte. Alles in allem eine Recht ungare Mischung aus einzelnen sehr guten Szenen, zwischen denen man dann aber die löchrige Handlung immer wieder durchschimmern sieht, auch ohne überkritisch zu sein.
    Meine ursprüngliche Wertung im letzten Drittel der Bondfilme hat sich seit der ersten Sichtung daher auch nicht verändert, wobei ich nicht soweit gehe, NTTD auf den letzten Platz zu setzen, dafür hat er doch zuviele gute Elemente.

  • Auch ich freue mich im Übrigen, dass nun eine weniger emotionale, vernünftige Diskussion über den Film stattfinden kann, an der ich mich gerne beteiligen will.
    Hot Take von mir noch:
    Die Schauspielerin von Mathilde (Name entfallen) macht in NTTD einen sooooo viel besseren Job als Rami Malek.

  • Ne, momentan sieht es so aus, dass ich die komplette Craig Ära erstmal vergessen will, trotz dem tollen CR, aber den Weg, denn Craig, Babs und Wilson einschlugen = peinlich.
    Und Craig hat es selber geschafft, dass ich ihn jetzt auch auf den letzten Platz der Bond-Darsteller setze. Es war definitiv seine Entscheidung, wie sein Bond werden soll.
    Der Erfolg von SF tat der Reihe nicht gut. Man gab Craig die Macht erheblich mitzureden, er hatte quasi das Sagen und Babs & Michael kuschten.


    Amen :angel: . Treffend formuliert. Und ganz ehrlich gesagt: Wenn es die Filme der Craig-Ära nicht gäbe... ich würde nichts oder zumindest nicht viel vermissen. Gäbe es aber einige der "Ikonen" aus der Bond-Historie zuvor nicht, dann würde mir definitiv was "fehlen"... die haben mich im wahrsten Sinne des Wortes geprägt ^^ . Zugegeben: Ich war "damals" jünger. Dennoch: Auf die Craig-Bonds kann man gut verzichten, wenn es sein muss.

  • Dennoch: Auf die Craig-Bonds kann man gut verzichten, wenn es sein muss.


    Das ist aber ein wirklich trauriges Fazit, dem ich mich auf keinen Fall anschließen kann. Auf die durch Klischees und Redundanzen geprägte Brosnan-Ära könnte ich komplett verzichten, die hat dem Franchise wirklich nichts hinzugefügt. Die Craig-Bonds dagegen, jedenfalls bis SF, waren das Beste, das der Reihe passieren konnte.

  • Ich meine ja nicht, dass ich auf die Craig-Filme verzichten möchte. Aber wenn, dann am ehesten auf diese. Die Brosnan-Filme hingegen möchte ich nicht missen. Okay, DAD kann man getrost ignorieren. Klar - die prägendsten Filme sind jene, die ich während meiner Adoleszenz zum ersten mal gesehen habe und von daher haben alle Craig- und einige Brosnan-Filme halt einen "systematischen Nachteil". Ich behaupte und denke nicht, dass die Craig-Bonds grundsätzlich keine guten Filme sind (NTTD hat mich bei meinen beiden Kino-Sichtungen jedenfalls gut unterhalten). Aber sie sind halt oft nicht das, was ich mir unter einem Bond-Film vorstelle - mir vom einem Bond-Film wünsche. Und ich denke nicht, dass ich nur durch die Craig-Filme (beziehungsweise durch Filme dieser Machart) zum Bond-Fan geworden wäre vor etwa 30 Jahren :S

  • Das ist aber ein wirklich trauriges Fazit, dem ich mich auf keinen Fall anschließen kann. Auf die durch Klischees und Redundanzen geprägte Brosnan-Ära könnte ich komplett verzichten, die hat dem Franchise wirklich nichts hinzugefügt. Die Craig-Bonds dagegen, jedenfalls bis SF, waren das Beste, das der Reihe passieren konnte.


    Tja, gibt ja auch Leute, die die Dalton Filme komplett ignorieren oder noch ne gesehen haben und es nie wollen. Oder eben bei beim Schorsch.
    Weiß nicht, ob es jetzt unbedingt ein trauriges Fazit wäre, wenn man behauptet auf eine Ära oder Darsteller verzichten zu "können". Dem ist halt so. Traurig finde ich es als Fan, wenn Menschen Bond generell in eine Schublade stecken, ist aber was anderes ;)


    Und wenn man mal die Brosnan & die Craig Ära vergleicht und die Actionsequenzen weglässt, nur auf die Charakterisierung Bonds eingeht, hat doch Brosnan gewonnen! Das sage ich heute tatsächlich mit Überzeugung. Alleine wie er es wegsteckt, was M ihn in GE vorwirft oder wie er auf Elektra reagiert, dass er sich in Schönheit und Anmut labt, dass er ein Profi ist (TND), DAS ist alles Bond. Er reagiert immer souverän.
    Was man aber in den letzten 15 Jahren veranstaltet hat, von Film zu Film, ist zwar künstlerische Freiheit, die ich aber nicht toll finde.

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