Wie steht ihr zu diesem Phänomen? Ich glaube, es gibt wenige Beispiele in der Filmgeschichte, wo eine Filmreihe einen derartigen Hype und Boom von Nachahmern ausgelöst hat, wie Bond in den Sechzigern. Aber seltsamerweise ist es in meinen bisherigen Fan-Dasein größtenteils an mir vorbeigegangen, da die allermeisten Vertreter auf mich immer doch recht trashig und bemüht wirkten. Wenn man sieht, dass Produzenten sogar Connerys kleinen Bruder überredeten, dann war das Level an Exploitation und Geldmacherei schon ziemlich hoch. Einer der wenigen dieser Filme, die ich mal gesehen hatte, war "Mister Dynamit" mit Lex Barker, der die Befürchtungen aber eher bestätigte.
Letztens habe ich aber mal "Deadlier than the Male" (sinniger deutscher Titel: "Heiße Katzen") von 1967 angesehen, und war doch ziemlich positiv überrascht. Gerade in der jetzigen trostlosen Zeit bietet der Film etwas Ersatz-Bondfeeling, mit wunderbar pulpiger Sixties-Atmosphäre, schönen Drehorten, passablen Darstellern und recht kreativen Ideen. Vor allem Elke Sommer als Teil eines sarkastisch-perfiden Killerduos, das sehr an eine weibliche Version von Mr. Wint und Mr. Kidd erinnert, fand ich richtig gut. Ehrlich gesagt sogar besser als Karin Dor in YOLT. Auch Richard Johnson als 'Bulldog' Drummond und Nigel Green als Erzfeind Petersen machen ihre Sache gut. Das finale lebensgroße Schachspiel ist eine coole und recht aufwändig ausgeführte Drehbuchidee. Sogar der Titelsong von den Walker Brothers versprüht dezentes Bondfeeling. 'Deadlier than the Male' hätte an sich auch ganz gut als Bondtitel gepasst. Die Ironie an vielen dieser Bond-Epigonen wie Drummond oder OSS 117 ist ja, dass ihre literarischen Versionen teilweise weit vor Bond entstanden und Fleming beeinflussten.
Welche Filme würdet ihr noch empfehlen?