DER FILM: Diamantenfieber

  • Hier bitte alles rund um den ersten Bond der 70er Jahre.


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    Hier der alte Thread im archivierten razyboard.


    Und hier die letzten Beiträge von dort, die gleichzeitig der Start der DAF-Filmwochen darstellen (DAF wäre gemäß der Chronoogie im razyboard der nächste Film gewesen):



    Zitat von Kronsteen

    Ich denke, dass DAF einer der wenigen Filme des ansonsten so zeitlosen Franchise ist, der zwar vermochte, den Zeitgeist seiner Epoche einzufangen, nicht aber, diesen in andere Jahrzehnte zu transportieren.
    Ich bin ja ein ausgewiesener Liebhaber von DAF, kann die Kritik aber durchaus nachvollziehen.
    Mich stören diese Ungereimtheiten aber weniger, da für mich die Stimmung des Films und seine Schauplätze passen. Zudem mit dem vielleicht besten Score Barrys ausgestattet ist für mich DAF ein ungeschliffener Diamant, der für die Serie viel bedeutender ist, als man gemeinhin annimmt.


    Zitat von Andy007

    Es ist wirklich so, dass der Sprung von OHMSS zu DAF ein gewaltiger ist.


    OHMSS repräsentiert noch den alten Agentenfilm der 60er Jahre und mit DAF sind wir plötzlich in den schrillen, bunten 70ern angekommen. In der gesamten Reihe gab es keinen größeren Unterschied zwischen zwei aufeinander folgenden Filmen.


    Bei den Bondfilmen kann jemand, der das jeweilige Produktionsjahr nicht kennt, wohl auf Anhieb sagen, in welchem Jahrzehnt er entstanden ist. Bond war schon immer innovativ.



    Zitat von Django


    Finde ich auch. Der schreiende Chinese(?), der brennend durchs Bild läuft, ist dann noch das Tüpfelchen auf dem i




    Zitat von Spree

    Kommt selten genug vor, mein lieber Kronsteen, aber zu DAF kann ich dir unumwunden recht geben.


    Gleichwohl ist mein Verhältnis zu DAF inzwischen etwas gespaltener: früher von mir vergöttert (als ich anfing, mir alle Filme zu besorgen), inzwischen sind mir viele Stellen zu albern (v.a. diese halbherzigen Mordversuche an Bond: in ein Rohr legen, aus dem er später einfach rausklettert, Bambi & Klopfer, etc.). Aber allein Wint & Kidd machen den Film für mich jedesmal so vergnüglich, dass ich ihn immer wieder gerne sehe (v.a. ihre Sprüche über Mrs Whistler sind göttlich).


  • Zitat von felixleitner

    Ein Hochgenuss des schlechten Geschmacks! Camp für Fortgeschrittene. Kann man blöd finden. I love it.


    Zitat von macon

    Bei der letzten Scihtung hat DAF ja erstmals bei mir gewonnen und wird in der nächsten Bestenliste erstmals die rote Laterne abgeben. Vor allem die erste Hälfte macht extrem Spass. Amerika als Schauplatz gefällt mir - wie so oft - allerdings gar nicht.



    Zitat von MisterBond


    Da wir im LALD-Thread auf David Hedison kamen.
    Ich finde Norman Burton als Leiter doof
    Da gab es noch John Terry in TLD, der wiederum einfach nur blass war.


    Allerdings sorgte wohl die deutsche Synchro, welche wohl die schwächste Arbeit zu einem Bondfilm ist, viel für das merkwürdige Verhältnis Bond und Leiter.
    Da machen die Ochsen aus dem "You" einfach mal ein Sie.

  • Gestern den Film zum ersten Mal im Original gesehen......und vermutlich auch zum letzten Mal für lange, lange Zeit.


    DAF wirkt wie der Anti-Bondfilm schlechthin, mit aufgedunsenem Hauptdarsteller, dämlichen Bondgirl und grausam schlechten Tricks. Man hat immer das Gefühl, alles schonmal gesehen zu haben, nur wesentlich besser und überzeugender gemacht. Die Story ist einmalig konfus, wirr und langweilig. Sie hat auch kein wirkliches Spannungsmoment, sondern zieht sich zäh wie Kaugummi von einer fad inszenierten Actionszene zur nächsten. Nie war ein Finale eines Bondfilms beliebiger. Das beste am Film sind die Szenen mit Wint & Kidd, aber die treten auch zu selten auf, um den Film irgendwie zu retten. Ganz klar der schlechteste "klassische" Bondfilm noch hinter TMWTGG.


    Bestes Blofeld Zitat: "if we destroy Kansas, the world may not hear about it for years...." :D

  • Gestern den Film zum ersten Mal im Original gesehen......und vermutlich auch zum letzten Mal für lange, lange Zeit.


    DAF wirkt wie der Anti-Bondfilm schlechthin, mit aufgedunsenem Hauptdarsteller, dämlichen Bondgirl und grausam schlechten Tricks. Man hat immer das Gefühl, alles schonmal gesehen zu haben, nur wesentlich besser und überzeugender gemacht. Die Story ist einmalig konfus, wirr und langweilig. Sie hat auch kein wirkliches Spannungsmoment, sondern zieht sich zäh wie Kaugummi von einer fad inszenierten Actionszene zur nächsten. Nie war ein Finale eines Bondfilms beliebiger. Das beste am Film sind die Szenen mit Wint & Kidd, aber die treten auch zu selten auf, um den Film irgendwie zu retten. Ganz klar der schlechteste "klassische" Bondfilm noch hinter TMWTGG.


    Ich bin wirklich erstaunt, dass so viele User diesem Film so wenig abgewinnen können.
    V.a. im Original hat er wesentlich mehr Fluss als in der deutschen Fassung.
    Ich finde die Handlungen schlüssig und die Story stringent.


    Vermutlich ist DAF der Bondfilm, dessen Zeitgeist auf andere Generationen am verstörtesten wirkt.


    Keine anderen Meinungen mehr in der DAF-Filmwoche?

  • Hn zwar noch nie mit original Ton gesehen,doch ich mag ihn sehr gerne finde ihn schon flüssig und spannend!
    Er gehört bei mir definitiv zum ersten drittel der Reihe,außerdem mag ich den Soundtrack sehr gerne!


    Einzigster Kritikpunkt ist der schlecht gelöste Stunt mit dem Auto,da hat das b-Stunt Team gepennt!

  • Bei mir rangiert DAF am Ende meiner persönlichen Bond- Hitliste, was unter anderem daran liegt, dass ich während des gesamten Films die Ernsthaftigkeit vermisse (unter anderem das "Döschen im Höschen" und noch vieles mehr, was mir einfallen würde, wenn ich DAF mal wieder ansehen würde) aber auch die Atmosphäre trägt nicht dazu bei, dass ich den Film besser bewerten würde. Wenn ich an DAF denke sehe ich immer das glitzernde Las Vegas und allgemein eher kitschige Sets, was für mich nicht wirklich überzeugend ist, es geht immerhin darum, dass Bond die Welt retten soll, da erwarte ich mehr Düsterheit und Ernsthaftigkeit (da fällt mir gerade die Szene in Amsterdam ein, als Bond in der Ecke steht und sich selbst umarmt und küsst- finde ich auch nur so "naja" und jetzt fällt mir noch die Marsmobil Jagd ein...).
    Nichts desto trotz hat der Film durchaus auch seine starken Seiten, so finde ich den Titelsong richtig gut, ebenso finde ich die Grundidee mit dem Laser aus dem All nicht schlecht (so dass sie für DAD nochmals recycelt wurde). Das andere Aussehen Blofelds wurde hier immerhin versucht plausibel zu erklären und die Idee mit Willard Whyte an dessen Stelle Blofeld getreten ist finde ich auch nicht schlecht, allerdings wirkt das alles für mich zu wenig bedrohlich aus den oben genannten Gründen (während dem Schreiben sind mir noch deutlich mehr eingefallen, die ich jetzt aber nicht alle aufzählen will) und dadurch leidet der Gesamteindruck von DAF doch sehr, weshalb DAF wie erwähnt doch zu meinen persönlichen Schlusslichtern zählt.

  • Hn zwar noch nie mit original Ton gesehen,doch ich mag ihn sehr gerne finde ihn schon flüssig und spannend!
    Er gehört bei mir definitiv zum ersten drittel der Reihe,außerdem mag ich den Soundtrack sehr gerne!


    :thumbup:


    Bei mir rangiert DAF am Ende meiner persönlichen Bond- Hitliste, was unter anderem daran liegt, dass ich während des gesamten Films die Ernsthaftigkeit vermisse (unter anderem das "Döschen im Höschen" und noch vieles mehr, was mir einfallen würde, wenn ich DAF mal wieder ansehen würde) aber auch die Atmosphäre trägt nicht dazu bei, dass ich den Film besser bewerten würde.


    Diese Klamauk-Übersetzungen im Stile der zeitgenössischen "Hurra, die Schule brennt"-Filme waren v.a. ein deutsches Problem. Im Original wirkt das definitiv anders.




    Wenn ich an DAF denke sehe ich immer das glitzernde Las Vegas und allgemein eher kitschige Sets, was für mich nicht wirklich überzeugend ist, es geht immerhin darum, dass Bond die Welt retten soll, da erwarte ich mehr Düsterheit und Ernsthaftigkeit (da fällt mir gerade die Szene in Amsterdam ein, als Bond in der Ecke steht und sich selbst umarmt und küsst- finde ich auch nur so "naja" und jetzt fällt mir noch die Marsmobil Jagd ein...).


    Gerade das glitzerne Las Vegas ist ein Highlight. Genau SO muss Las Vegas meiner Meinung nach sein. Ähnlich wie beim (leider zu kurz gekommenen) Gastspiel im geteilten Berlin in "Octopussy" bin ich auch bei Las Vegas froh, dass die Bond-Produzenten ihrem Protagonisten diesen Auftritt gegönnt haben, bevor die Stadt sich wandelt. Ein interessant zeitgenössisches Dokument. Das Las Vegas von 1970/71 waren wohl die letzten Züge des "alten" Vegas, das danach an Bedeutung verlor und erst durch Investitionen von Steve Wynn ("Mirage") wieder Glanz erhielt.

  • Die 60er Jahre Ikone ist in den 70ern angekommen. Wie schon mehrfach im "alten Forum" diskutiert,war Bonds Zeit eigentlich vorbei. Nach dem qualitativen hervorragenden aber nicht mehr ganz so erfolgreichen OHMSS, war die große Frage wo führt der Weg von Bond hin. Zu erstenmal hat man alles richtig gemacht als man Sean Connery zurückgeholt hat (auch wenn mich ein 2ter Lazenby sehr interessiert hätte). Connery, dem ja gerne Lustlosigkeit in dem FIlm vorgeworfen wird, interpretiert die Rolle sehr souverän, zumt Teil selbstgefällig, ironisch, zynisch, zum Teil auch brutal und kaltblütig.


    Dieser Film spiegelt den Zeitgeist Anfang der 70er sehr gut wieder. Was mir besonders an diesem Film gefällt ist diese einmalige Atmosphäre, allen voran in Las Vegas. Was eine geniale Idee Bond in der "verfluchteste Stadt der Welt im Jahr des Herren 1971" auftreten zu lassen. Der Film hat einige Logikfehler - natürlich, für mich aber eher sekundär. Zuviele Szenen haben sic bei mir ins Hirn reingebrannt die ich einfach genial finde:


    Der Aufzugkampf mit Franks, die Szene im Krematorium mit den passenden choalen Klängen, Fahrt und Kletteraktion auf dem Fahrstuhl im Whyte House usw.


    Der Film macht einfach Spaß und ich glaube er ist MR der Film den ich mir am häufigsten anschaue, weil er mich nie langweilt. Positiv erwähnen möchte ich natürlich den genialen Titelsong inkl des kompletten Soundtracks (Barry at his best). Es gibt nicht viele DAF Fans in diesem Forum, ich gehör aber dazu und freue mich das noch ein paar andere gibt, die die Faszination an diesem FIlm teilen. :D


    P.S. Ich schau mir die Bondfilme meistens abwechselnd in Deutsch und Englisch an, aber DAF empfehle ich eindeutig im OT anzuschauen, weil die deutsche Synchro manchmal mit seinen Albernheiten über das Ziel hinausschiesst.

    Schönes Gewehr, passt eigentlich mehr zu einer Frau. - Verstehen Sie etwas von Waffen Mr.Bond ? - Nein, aber etwas von Frauen.

  • Gestern gab es DAF im Kino! In Pforzheim im Rahmen der dortigen Bond-Ausstellung:


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    Ich gebe zu, dass ich den Film gar nicht mag und ursprünglich auch nicht hinfahren wollte. Letztendlich habe ich mich dann aufgerafft - und es nicht bereut! :)


    Der Film wurde von Blu-ray gezeigt, was für eine unglaublich Schärfe und Farbbrillianz sorgte! Das Bild war einfach überragend, vor allem im Vergleich zu meiner alten DVD. Schön hell und bunt, großartig. Richtig beeindruckend waren für mich die vielen Totalen (v.a. in Las Vegas), wo deutlich mehr vom Hintergrund als daheim am TV zu sehen war. Wie schon letzte Woche bei TB im Kino in Stuttgart war es die pure Bildgewalt, die mir gefiel. Es kommen immer wieder Details ins Bild, die ich nie vorher gesehen habe. Ein Beispiel dafür ist der Gemüsekorb mit Paprika, Auberginen, Zucchini und Knoblauch (!) auf dem Wohnzimmertisch von Tiffany Case ... :thumbup:


    Die Handlung fand ich - wie immer - sehr schwachsinnig und konstruiert. Wobei ich feststelle, dass mich Bond im Kino mehr fesselt - gerade bei Szenen, wo ich daheim aus Langeweile schon nebenbei was anderes gemacht hätte. Im Kino bin ich definitiv näher dran, verstehe inhaltlich mehr und lasse mich mehr begeistern. Wint und Kidd fand ich gestern großartig und konnte auch oft lachen (gut, wir hatten vorher Sekt, Wodka und Bier konsumiert ...)


    Kurios fand ich gestern, dass die beiden extremsten Bond-Tötungsversuche der ganzen Serie in einem Film sind: Das lebendige Verbrennen im Krematorium ist wohl Bonds aussichtsloseste Situation - "Los, wir legen ihn in ein Rohr!" dagegen die wohl schwachsinnigste ... :bamm:


    Ds Finale kam mir vor, als fehle da was. Bond schleudert Blofeld am Kran rum - der Countdown bricht dadurch plötzlich ab - Bond stürzt sich aus mir unerklärlichen Gründen panisch ins Wasser (statt Blofeld zu erledigen) - Ende. Keine finale Explosion der Plattform, keine Erklärung, was mit Blofeld ist. Blöd. ;(


    So richtig wird mir die Bedrohung der Welt auch nicht klar. Man hätte statts der albernen Explosionen rund um den Globus auch mal die Reaktionen der Weltmächte zeigen sollen, die panisch sind und keine Ahnung haben, was da gerade geschieht. So kam mir Blofeld eher wie ein Hobby-Astronom als wie ein Weltzerstörer vor.


    Fazit: DAF hat mir im Kino gut gefallen, was haupstsächlich daran lag, dass es im Kino war. :haha: Die Schwächen bleiben erhalten, weswegen sich DAF nach wie vor kurz vor dem Ende meiner Bestenliste befindet.


    Gruß, Thomas

  • (gut, wir hatten vorher Sekt, Wodka und Bier konsumiert ...)

    Das erklärt einiges :D Und ist vielleicht Voraussetzung, um den Film gut zu finden. Sonst: Zeitgeit hin oder her, Parodie ja oder nein.....nicht witzig, lahme, wirre Story, größtenteils langweilig. Die Verfolgung mit dem Mond Buggy, die "Hatz" durch Vegas, das Finale, alles so bemüht komisch, aber doch so unlustig, null Tempo und ohne Spannungsmoment und heute eher zum Fremdschämen. :thumbdown:

  • Ds Finale kam mir vor, als fehle da was. Bond schleudert Blofeld am Kran rum - der Countdown bricht dadurch plötzlich ab - Bond stürzt sich aus mir unerklärlichen Gründen panisch ins Wasser (statt Blofeld zu erledigen) - Ende. Keine finale Explosion der Plattform, keine Erklärung, was mit Blofeld ist. Blöd. ;(


    Es waren eigentlich noch Szenen nach der Plattform geplant (Blofeld entkommt und Bond verfolgt Ihn auf eine Insel - wenn ich mich richtig erinnere). Man sieht auf dem Filmplakat auch Taucher. Diese Szenen wurden auch nie verwendet oder vielleicht sogar nie gedreht.
    Es hätte also vielleicht ein passenderes Finale geben sollen, aber Sir Sean hatte ja nur 18 Wochen Zeit um seine 1.25 Mio. $ zu verdienen. ;)


    Für mich ist DAF zwar ein etwas anderer aber durchaus für Anfang der 70er passender Film. Hier ist Bond noch der überlebensgrosse Superagent, auch wenn er etwas in die Jahre gekommen ist. Sean Connery hat aber die Ausstrahlung eines
    alten Profis. Das gefällt mir.

    Life's a Blast... even when you're different. :thumbup:


    "you dirty double-crossin limey fink, these god-damned diamonds are phoneys" X(

  • Zitat

    P.S. Ich schau mir die Bondfilme meistens abwechselnd in Deutsch und
    Englisch an, aber DAF empfehle ich eindeutig im OT anzuschauen, weil die
    deutsche Synchro manchmal mit seinen Albernheiten über das Ziel
    hinausschiesst.

    Auch wenn es eigentlich kein vernünftiges Kriterium "gegen" den Film ist, aber diese deutsche Synchronisation ist eins meiner Hauptprobleme, die ich mit DAF habe.
    Kalauersynchronisationen Marke Rainer Brandt finde ich meistens schwer erträglich, auch wenn es deutlich schlimmere Beispiele für diese Art der Synchronisation gibt als DAF.
    Leider ist es eben aber diese deutsche Fassung, die sich über Jahre hinweg durch TV-Ausstrahlungen und auf VHS bei mir zwangsläufig eingeprägt hat. Der Film wird bei mir immer im hinteren Drittel der Rangliste rangieren, auch wenn er in Englisch durchaus gewinnt.


    Sehr, sehr gerne mag ich wiederum John Barrys Musik und den Titelsong. Beides ein Highlight der Bond-Reihe, wie ich finde. :thumbup:

  • @ thomas004


    Bin schon gespannt, wie Deine nächste Bestenliste ausschaut. :dance:


    Das erklärt einiges :D Und ist vielleicht Voraussetzung, um den Film gut zu finden. Sonst: Zeitgeit hin oder her, Parodie ja oder nein.....nicht witzig, lahme, wirre Story, größtenteils langweilig. Die Verfolgung mit dem Mond Buggy, die "Hatz" durch Vegas, das Finale, alles so bemüht komisch, aber doch so unlustig, null Tempo und ohne Spannungsmoment und heute eher zum Fremdschämen. :thumbdown:


    Erstaunlich, wie weit man hier auseinanderliegen kann.
    Ich finde DAF zwar nicht witzig im klassischen Sinne, aber locker und skurril unterhaltend. Eine nicht uninteressante Story, die zwar an manchen Punkten den Bogen überspannt (Blofeld in Frauenklamotten,...), aber dennoch eine schlüssige Agentenstory darstelt. Die Verfolgung mit dem Mond Buggy und die "Hatz" durch Vegas finde ich klass! Das Finale ist zwar etwas mau, aber der Film an sich ist einfach gute Kost für mich. Leider scheint DAF im Unterschied zu anderen Bonds den Zeitgeist heute für viele nicht mehr zugänglich zu machen. Ich atme beim Schauen von DAF den Übergang der 60er zu den 70ern förmlich ein. ;)


  • locker und skurril unterhaltend.

    "Skurril unterhaltend" - fabelhafte und treffende Beschreibung. Wobei es letztlich nicht soo verwunderlich ist, dass DAF (vielleicht zusammen mit TMWTGG) die weiteste Streuung hat, da mMn diese beiden Filme eben nicht das Zeitlos-klassische haben, sondern eben sehr im Zeitgeist gefangen sind. Und diesen mag man entweder, oder eben nicht. Ich persönlich mag es, wenn Filme ihre Zeit förmlich atmen und habe auch nichts gegen Schlaghosen oder zu kurze, rosafarbene Krawatten.

  • Ich atme beim Schauen von DAF den Übergang der 60er zu den 70ern förmlich ein. ;)


    Geht mir ebenso. Anfang der 70er war das Naiv-Bunte der 60er passé. Ein Film wie YOLT scheint zu diesem Zeitpunkt von Vorgestern zu sein, die Leinwand wird dominiert von schmutzigen, "realistischen" Bildern und einer Menge Zynismus. Nackte Haut und spritzendes Blut suggerieren erwachsenes Kino.


    Schwule und (angedeutet) lesbische Killerpärchen, Flintenweiber wie Tiffanny Case und dralle Vegas-Bräute wie Plenty O'Toole, Blofeld in Frauenkleidern, Bond auf dem Klo, Ami-Gossensprache. Nichts scheint mehr so wie es im halbwegs sauberen Mainstreamkino der 60er noch war. Der subversive Zeitgeist ist beim Blockbuster angekommen, aus dem Eleganten wird das Vulgäre und Bond, ganz wie sein Darsteller, amüsiert sich darüber und weint der vergangenen Ära keine Träne nach. DAF wirkt fast so, als hätte Robert Crumb einen Bond-Film geschrieben. Dass bei soviel schrillem Panoptikum die Handlung nur noch Nebensache ist, versteht sich von selber.


    Wer zu dieser speziellen Stimmung aber keinen Bezug hat, "versteht" DAF auch nicht. Vielleicht genauso wenig wie Hunter S. Thompson oder Robert Crumb.

  • Auch wenn es eigentlich kein vernünftiges Kriterium "gegen" den Film ist, aber diese deutsche Synchronisation ist eins meiner Hauptprobleme, die ich mit DAF habe.
    Kalauersynchronisationen Marke Rainer Brandt finde ich meistens schwer erträglich, auch wenn es deutlich schlimmere Beispiele für diese Art der Synchronisation gibt als DAF.
    Leider ist es eben aber diese deutsche Fassung, die sich über Jahre hinweg durch TV-Ausstrahlungen und auf VHS bei mir zwangsläufig eingeprägt hat. Der Film wird bei mir immer im hinteren Drittel der Rangliste rangieren, auch wenn er in Englisch durchaus gewinnt.

    Die Synchro von DAF ist auch mMn total daneben, ist aber, wie schon erwähnt, typisch für diese Zeit der Synchros; hat nicht das gleiche Schicksal auch die erste Staffel von Star Trek erfahren? (da kenn ich mich nicht so gut mit aus) Selbst Jahre später wurde das ja noch gerne praktiziert, die Neuauflage von Das A-Team bei RTL ist da ein gutes Beispiel. Bei Die 2 war es ja noch extrem gut gemacht, den Leuten ist die Sendung dadurch aufgefallen und wurde von vielen gerade wegen der Synchro bzw. den Sprüchen lieb gewonnen, aber das gleiche in einer bereits bestehenden, bekannten und extrem erfolgreichen Film Reihe zu machen, und dann auch noch so schlecht, ist fast unverschämt. :P Bei LALD zwei Jahre später hingegen hat man ja nur vereinzelt eigens ausgedachten Klamauk mit reingebracht, der aber schon ganz gut gemacht und vor allem auch witzig war, wenn ich da an "Morgenstund ist aller Laster Anfang" oder "Wo mach lacht, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen lachen immer wieder" denke.
    Bei DAF nerven die Sprüche aber meistens; "Na sieh einer an, man lebt also doch zwei mal" oder der sächselnde Dr. Metz sind nur zwei Beispiele dieser unsäglichen Umsetzung, was hat man sich da nur gedacht? Die Synchro rückt in den Film in meiner Auffassung in ein noch schlechteres Licht.

    James Bond playing at Casino Royale - He won a lot of money and a gal at Casino Royale! Oh, he's not really such a wonderful spy - But winning lots of money and a gal, he's a fabulous guy!


    Dabei seit dem 04.05.2009 (y)

  • Naja egal ob Sekt, Bier oder Wodka :D der Film ist für mich immer wieder ein großer Spaß. Wie schon von Kronsteen und Felix Leitner richtig angemerkt, zeichnet diesen Film vor allem das Flair Anfang der 70er Jahre aus, Connerys zynische selbstgefällige Darstellung und natürlich Las Vegas, für mich perfekt und stimmig eingefangen. Ja auch ich finde es bei Bondfilmen besonders gut, wenn der Film die Epoche wiederspiegelt in der spielt, angefangen vom Look, Humor und Design bis hin zu den modischen Verirrungen dieser Zeit.


    Toll war es diesen Film auf großer Leinwand sehen zu können, die von Thomas004 erwähnte sehr scharfe und detaillierte Bildqualität war schon beeindruckend. Was die Synchro betrifft, ja auch das ist 70er Jahre like und an manchen Stellen zu viel des Guten (oder besser gesagt des Blödsinns). Der Film wirkt im OT in einigen Szenen wesentlich ernster als in der deutschen Version (z.B. das Treffen mit Thumper und Bambi).

    Schönes Gewehr, passt eigentlich mehr zu einer Frau. - Verstehen Sie etwas von Waffen Mr.Bond ? - Nein, aber etwas von Frauen.

  • James Bond Rewatched


    # 07: Diamantenfieber (1971)


    OT: Diamonds Are Forever; GB 1971; 120 Min.; R: Guy Hamilton; D: Sean Connery, Jill St. John, Charles Gray, Lana Wood, Jimmy Dean, Bruce Glover, Putter Smith, Bernard Lee, Lois Maxwell, Desmond Llewelyn.


    Nach dem – aus der damaligen Sicht der Produzenten und Kritiker – (finanziell) fehlgeschlagenen Experiment "On Her Majesty’s Secret Service" und dem direkten Ausscheiden des Neulings George Lazenby, versuchten die Macher krampfhaft zu alten Erfolgmustern zurückzukehren. Dieses Erfolgsmuster hieß "Goldfinger". Also mussten Guy Hamilton, Ken Adam und vor allen Dingen Sean Connery wieder mit von der Partie sein. Mit einem einmaligen Angebot köderten United Artists und EON den Schotten noch einmal die Hauptrolle zu übernehmen. Finanziell sollte sich dieses Kalkül auszahlen. "Diamonds Are Forever" geriet zum erfolgreichen Kassenschlager, aber aus heutiger Sicht kann man das Werk – trotz allen Wohlwollens – wohl kaum als ein Musterbeispiel für Qualität innerhalb der EON-Serie ansehen. In Punkto Selbstreferenzialität, Zeitgeist-Assimilierung und tagesaktueller Kolportagestimmung nimmt "Diamonds Are Forever" aber eine Ausnahmestellung innerhalb des Franchises ein.


    Abermals erleben wir keine durchgängig überzeugende Besetzung. Sean Connery kann zwar wieder mit deutlich erhöhter Spielfreude und mehr Ironie punkten, aber sein zunehmendes Alter und seine offensichtliche Unfitness machen sich nach 5 Jahre Pause schon stärker bemerkbar. In dem Charaktermimen Charles Gray als drittem Leinwand-Blofeld sollte er eigentlich einen würdigen Antagonisten finden, aber weit gefehlt. Grays Darstellung hätte zu einem echten Triumph werden können, hätte das Drehbuch seinen Part nur ernsthafter angelegt. Tiffany Case hat mit ihrem Romanvorbild kaum mehr etwas gemein und wird von Jill St.John nur unzureichend Profil gegeben, während Lana Wood als wunderbar naiv-erotisches Eye-Candy – auch dank dramatischem Ende – weit mehr überzeugen kann. Die Helfer in Gestalt von Norman Burton und Jimmy Dean präsentieren sich leider nur in ihrer Unterdurschnittlichkeit. Die Mi6-Stammmanschaft kann hingegen wieder mit pointierten Auftritten punkten und Bruce Glover und Putter Smith liefern als Killerduo Mr. Wint & Mr. Kidd ein echtes Kabinettsstückchen ab.


    Die Rückkehr von Erfolgsregisseur Guy Hamilton gibt leider keineswegs zu Jubelstürmen Anlass. Seine Inszenierung ist lahm, in den filmischen Mitteln weitgehend einfallslos und in manchem Momenten geradezu schlampig. Es gereicht ihm letztlich zum Vorteil, dass die Pulphaftigkeit des Plots, die vielen skurrilen Einfälle und sarkastischen Momente, die zu einem gewissen Teil auf sein Konto gehen dürften, die mäßige Regieleistung über weite Strecken vergessen lassen. Als kleines inszenatorisches Highlight darf immerhin die nächtliche Ersteigung des Whyte-Domizils mit der anschließenden, atmosphärischen Konfrontation mit Blofeld gelten. Das Skript von Richard Maibaum und Tom Mankiewicz darf man guten Gewissens als die bisher schwächste Drehvorlage bezeichnen. Mag man noch vertreten können, dass der Romanplot erheblich aufgepeppt wurde, so rätselt man voller Unverständnis, wie man die spannenden Spectreville-Geschehnisse und die packende Zugjagd der Vorlage im Mittelteil des Films durch eine mäßige Autoverfolgungsjagd und eine banale Fabrikflucht ersetzen konnte. Neben Logiklöchern, einer unzureichenden Verwendung des Diamantenthemas als Projektionsfläche (im Vergleich zu "Goldfinger"), enttäuscht vor allem das Bohrinselfinale. Hier tragen aber die Produzenten eine erhebliche Mitschuld. Ihr Drängen, den Film – nach dem enttäuschenden Ergebnis des Vorgängers – um jeden Preis unter 120 Minuten zu halten, erweist in qualitativer Hinsicht als Bumerang. Es wurden Zusammenhänge verkompliziert, die mit den geschnittenen Szenen leicht verständlich gewesen wären. Zudem hätte die im Drehbuch eigentlich angedachte Nachklappkonfrontation Bonds mit Blofeld, die nie gedreht wurde (aber das Kapitel Blofeld würdig abgeschlossen hätte), den Film in der Endabrechnung sichtlich aufgewertet.


    Abermals erfreuen John Barrys gelungene Kompositionen das Ohr des Zuschauers. Dieser Soundtrack gehört abermals zu seinen gelungensten Arbeiten. Bei diesem, ihrem zweiten Titelsong trumpft Shirley Bassey wiederum mit souveräner, gesanglicher Klasse auf und kann sogar beinahe an ihren Kultohrwurm aus dem Jahre 1964 heranreichen. In Maurice Binders Titeldesign verbinden sich Frauen und Diamanten zu einer schönen optischen Fabel, die sich unter die Riege der besseren Schöpfungen des Designers einreihen kann. Die Dekors von Ken Adam erreichen zwar nicht die monumentale Größe seiner Kreationen für die Gilbert-Bondstreifen, präsentieren sich aber in subtil-kreativer Verspieltheit. Sah man jemals ein edleres Schlafzimmer als in Bonds Las Vegas-Suite oder eine schönere, nach modernen Formen konstruierte Kommandozentrale als die von Blofeld im Whyte-House? Auch im "Kleinen" kann Adam Großes schaffen. Die Locations sind mit London, Amsterdam, Las Vegas und der Bohrinsel vortrefflich ausgewählt. Kein anderer Bondstreifen mit dem Schauplatz USA konnte das Amerika-Feeling so konsequent beschwören wie dieser. Hinter der Kamera finden wir Routinier Ted Moore wieder. Seine Cinematographie fängt die schillernde Glitzerwelt von Las Vegas in den frühen Siebzigern in kräftigen, bunten Farbtönen ein. Ein echter Genuss für das Auge. In dynamischer Hinsicht kommt die Kameraführung aber nicht an Michael Reeds Virtuosität heran, was aber in Hamiltons müder Regie mitbegründet sein mag. Kleine Highlights kann man lediglich mit der Vortitelsequenz, dem Aufzugskampf und dem letzten Einsatz des Killerpärchens benennen.


    Gesamtwirkung: Pulp, Slapstick und Selbstreferenzialität sind die Schlagworte, die uns in Guy Hamiltons zweiter, schundig-schöner Regiearbeit, entgegengeworfen werden. Von der Vorlage bleiben nur Bruchstücke, von Hamiltons einstiger inszenatorischer Größe ebenso. Die gelungene Kameraarbeit, der eingängige Score und das vortreffliche Production Design, werden leider durch eine hausbackene Regie, ein unter seinen Möglichkeiten bleibendes Ensemble und ein höchst mittelprächtiges Drehbuch nicht im gebotenen Maße unterstützt. Ohne Frage ein großer, amüsanter Unterhaltungsfilm, aber ein qualitativ-überzeugender Bondstreifen sieht freilich anders aus.


    Meine Wertung: 2,5 von 5 Punkten

  • Wieder schön zu lesen. ICh stelle fest, dass wir bei allen bisherigen 7 Bondfilmen auch mit der Wertung konform gehen. Ok, ich gebe DAF vielleicht 3 von 5.
    Auch die Schwächen und Stärken von DAF sehe ich exakt wie du :prost:
    Besonders hervorzuheben bei Stärken:
    Kampf mit Franks, Mr. Wint und MR. Kidd, Connerys ironisches Spiel, Sets und Score.


    Schwächen:
    Lahmes Bohrinsel Finale, das langweiligste Bondfinale überhaupt.
    Blofeld wirkt leider nicht bedrohlich genug.
    Lahmes Drehbuch.


    Allerdings genieße ich die US-Schauplätze in LALD wesentlich mehr. In DAF überzeugt nur Las Vegas.


    Ps.: ich mag auch Bonds Kraxelei am Whyte Tower und das Treffen mit Blofeld. Für mich, mit dem Kampf gegen Franks, das Beste am Film.

  • Auch von mir mal wieder herzlichen Dank für all deine Reviews, denen auch ich mich bisher - abgesehen von kleineren Abweichungen in der Bewertung der Schwere der Schwächen - in großen Teilen anschließen kann.
    Chapeau! :thx:

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