DER FILM: Der Mann mit dem goldenen Colt

  • Am besten finde ich immer noch die Szenen in der Schule. Ich muss jedes Mal über James' kurzes Zunicken gegenüber dem Oberguru und seine tiefe Verbeugung nach dem unerwarteten Umhauen des 1. Gegners lachen :D


    Und vergiss nicht, die darauffolgende Verbeugung von Bond und Gegner Chula. Skepsis ist angesagt :thumbup:
    Schon als Kind und auch heute für mich die amüsantesten Momente in TMWTGG. Kann mich auch erinnern, als ich den damals mit meinem Papa zum ersten Mal sah, wie sehr er sich da ebenfalls amüsiert hat :D

  • Und vergiss nicht, die darauffolgende Verbeugung von Bond und Gegner Chula. Skepsis ist angesagt

    Das trifft auch genau meinen Humor :thumbup: . Nur die nachfolgenden Nichten-Szenen hätte man aus meiner Sicht lieber sein lassen sollen. Aber es ist schon krass, wie nah Humor und Brutalität in der Schule beieinander liegen: man denke nur an den blutigen Kampf der beiden Jungs bevor Bond an der Reihe ist.


    Auch interessant: die beiden gefühlt humorvollsten Moore-Bonds LALD und TMWTGG haben beide eine FSK16-Kennung, alle nachfolgenden Bonds bis einschließlich TLD bloß FSK12.

    Whisper, das Tor! Aber langsam Whisper, langsam. Unsere Gäste sollen Zeit haben, sich zum Dinner zu versammeln.

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  • Nun ja, TSWLM und MR sind doch keinen Deut weniger humorvoll ;)


    Das hat aber bestimmt was mit der Zeit zu tun. So weit ich weiß, war "Feuerball" damals im Kino auch FSK 16, Anfang der 1980er kam dann eine um drei Minuten gekürzte "Feuerball" VHS auf dem Markt, die dann eine FSK 12 erhielt. Als der Film dann aber auch uncut auf VHS folgte, blieb es beim FSK 12.
    Ich kann mir sogar vorstellen, dass "Man lebt nur zweimal" 1967 FSK 16 war. Warum sollte der nämlich von den ersten 9 Bondfilmen eine Ausnahme gewesen sein?
    Erst ab "Der Spion, der mich liebte" wurde die FSK gnädiger. Im Übrigen würde ich von allen Moore Bonds am ehesten "Im Angesicht des Todes" den FSK 16 Stempel verleihen, aber nur wenn man mich zwingen würde, weil Zorin doch sehr viel Spaß am töten zeigt. Nicht nur im Finale in der Mine, auch wie er Howe lächelnd mitten ins Herz schießt.

  • .
    Die ersten zehn offiziellen Werksbeiträge der Filmreihe waren in der Bundesrepublik Deutschland wohl alle mit der FSK 16 versehen.
    Bei den Wiederaufführungen Anfang der Achtziger fehlte bei DER SPION, DER MICH LIEBTE die Szene, in welcher Bond bei seiner Flucht im Tanker einige Wachen Strombergs tötet bevor er in der Einschienenbahn entkommen kann.
    Bis auf DER MANN MIT DEM GOLDENEN COLT gab es bei allen Bond-Filmen irgendwelche Filmschnitte, wobei LIEBESGRÜßE AUS MOSKAU in Sachen Zugkampf besonders unbeständig war, da in den einzelnen Kopien noch individuell unterschiedlich geschnitten worden ist, so dass ich bei drei verschiedenen Aufführungen gefühlt den legendären Kampf mit Red Grant irgendwann dann doch komplett kannte.
    Bei LEBEN UND STERBEN LASSEN waren es Monologe wie "Versuchen Sie es mal mit einer simplen Vene" die herausgenommen waren.



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  • Zehn, also auch "Der Spion, der mich liebte"? Glaube ich nicht. "Der Spion" war der erste offizielle FSK 12 Bondfilm im Kino. Zum einen leite ich es von Zeitzeugen aus, die 1977 im Kino waren und halt noch weit von der 16 entfernt. Zum anderen habe ich das hier gerade gefunden:
    Der Spion, der mich liebte - ofdb
    Feuerball - ofdb
    Man lebt nur zweimal - ofdb


    Also ganz, wie ich gestern geschrieben habe. Die ersten neun Bondfilme waren alle FSK 16, danach schlug bei der FSK ein anderer Grundton ein. Dauerte ja bis LTK, der ja wahrlich der härteste Bond ist, und sich die FSK 16 verdiente.



    Und zum Thema VHS-Kürzungen, mir wäre überhaupt neu, dass man "Der Spion, der mich liebte" je gekürzt hätte. Weder im TV, noch VHS, DVD etc.
    Ich swchaue seit Jahren auf Seiten wie schnittberichte.com oder bene ofdb.
    Hier nochmal die komplette Übersicht zu TSWLM:
    Der Spion, der mich liebte - ofdb Fassungen

  • Nun ja, TSWLM und MR sind doch keinen Deut weniger humorvoll

    Die Art des Humors ist in TSWLM aber anders. In LALD und TMWTGG tritt der Humor aus meiner Sicht etwas vordergründiger hervor. Gerade LALD schießt ein ganzes Humorfeuerwerk mit vielen lustig wirkenden Personen ab: der Taxifahrer, Sheriff Pepper, die Oma im Flugzeug, der Opa im Austernladen, die Hochzeit bei der Bootsverfolgung. Auch die Beerdigungsszene ist einmalig. In TSWLM ist der Humor eher feiner eingestreut und etwas weniger personenbezogen (Blick der Wissenschaftler nach Mord an der Sekretärin, Out of Order-Schild, Lastwagen mit Federn, Auto der Verfolger kracht ins Hausdach, Fisch im Auto). Aber zugegeben, in Summe hält sich der Humor mit LALD die Waage. Und mir gefällt der Humor in beiden Filmen. Da ist kein einziger Moment zum fremdschämen dabei! TMWTGG geht mir da leider manchmal zu sehr in Richtung Slapstick.

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  • Was mich an TMWTGG immer begeistert, ist wie natürlich und weltmännisch sich Bond an Orten wie Macao oder Bangkok bewegt und dass der Film sich zudem Zeit nimmt, die Locations und Bonds Interaktion mit ihnen ausreichend einzufangen. Irgendwie ist dieses Element des lässigen Flanierens von Bond in fernen Gefilden, das für mich immer ein wichtiger Bestandteil der Filme war, mit Brosnan und Craig verloren gegangen.

  • Baron Samedi: Ja, genau das vermisse ich an den neueren Filmen auch. Solche Szene wie in der nächtlichen Straße, wo sich Bond und Nick Nack im Bildschirm betrachten, gibt es nicht mehr wirklich. Und wenn, dann würde man es ihn London drehen und digital ein paar asiatische Leuchtreklamen einfügen. Bei Cubby ist der gesamte Filmtross zu den entsprechenden Orten gezogen, während man heute, sowohl innerhalb der Handlung wie auch produktionstechnisch, ständig nach London zurückspringt. Für mich geht da ein bisschen das Abenteuerfeeling verloren. Man reist in jedem Film um den halben Planeten, kommt aber nie irgendwo wirklich an.

  • Wobei das mit der London-Lastigkeit ja erst bei den Sam Mendes Bondfilmen zu nahm. "Casino Royale" und "EIn Quantum Trost" bewerkstelligen das viel besser.


    Was mich an TMWTGG immer begeistert, ist wie natürlich und weltmännisch sich Bond an Orten wie Macao oder Bangkok bewegt und dass der Film sich zudem Zeit nimmt, die Locations und Bonds Interaktion mit ihnen ausreichend einzufangen. Irgendwie ist dieses Element des lässigen Flanierens von Bond in fernen Gefilden, das für mich immer ein wichtiger Bestandteil der Filme war, mit Brosnan und Craig verloren gegangen.


    Weltmännisch flanieren, das ist gut. Da sehe ich irgendwie auch den Roger weit vorne. Noch vor Sean Connery. Der konnte das schon als "The Saint", obwohl in den 60ern TV Produktionen natürlich auch exotische Orte in England nachgestellt wurden.
    Trotzdem glaubt man in einigen "The Saint"-Folgen tatsächlich, als wenn der gute Roger durch Rom, Mexiko, Paris, Madrid oder sonst wo flaniert.


    Flanieren, ja, das gefällt mir :)

  • Gestern auch mal wieder angeschaut, angeregt durch die Diskussion hier. Er ist für mich nicht der Überfilm, macht aber auch immer wieder Spaß. Wobei ich die Passage in Beirut und die mit den Nichten nicht ganz so toll finde. Was ich auch immer leicht unstimmig finde ist, dass Bond hier zwar weltmännisch wie üblich auftritt, aber dann nicht wissen soll, dass das Peninsula grüne Rolls Royce hat. Das ist ähnlich unstimmig wie der Moment in TWINE, wo Bond fragt, was er brauche um eine Atombombe zu entschärfen.


    Was ich mich diesmal auch gefragt habe: Ob Marc Lawrence als Rodney tatsächlich für seinen Auftritt auf der Insel nach Thailand geflogen wurde? Ich würde ja darauf wetten, dass das nicht der Fall war, da der größte Teil seiner Szenen in Pinewood gedreht wurde. Man sieht ihn bei seiner Ankunft vor dem Morchel-Felsen, aber da ist er im Gegenlicht und man erkennt ihn nicht genau. Das könnte ein Double sein. Dann sieht man ihn näher mit dem Felsen im Hintergrund, was eine Rückprojektion sein könnte. Aber dann wäre es ein außerordentlich gute Trickaufnahme. Überhaupt sind die Inselszenen ein geniales Zusammenspiel von Außenaufnahmen, Rückprojektionen und Studioaufnahmen. Vor allem beim Dinner merkt man das. Diese Szenen sind wirklich überdurchschnittlich gut gelungen, dafür dass die Drehzeit so begrenzt waren.


    Die Qualität der Dialoge ist auch etwas, das ich vermisse. "So speak or forever hold your piece." Oder wie clever Bond die Situation mit dem minderwertigen Phuyuk rettet und für ein Kompliment für Goodnight nutzt.

  • Was mich an TMWTGG immer begeistert, ist wie natürlich und weltmännisch sich Bond an Orten wie Macao oder Bangkok bewegt und dass der Film sich zudem Zeit nimmt, die Locations und Bonds Interaktion mit ihnen ausreichend einzufangen. Irgendwie ist dieses Element des lässigen Flanierens von Bond in fernen Gefilden, das für mich immer ein wichtiger Bestandteil der Filme war, mit Brosnan und Craig verloren gegangen.

    Kann ich bestätigen. Ich habe in den letzten Wochen bis auf DAD alle Brosnan und Craig Bonds angeschaut. Die Craig Filme sind zwar optisch erheblich ansehnlicher als die von Brosnan, aber ein "Flanieren" habe ich auch dort nicht gesehen. Schon schade, dass wir Szenen wie die "Taschentuchfrüchte" nicht mehr zu sehen bekommen.

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  • Flanieren hin oder her, ich würde mir jedenfalls mal wieder mehr "Sightseeing" wünschen. Szenen, die das Flair eines Drehortes einfangen, ohne zwangsläufig die Handlung vorantreiben zu müssen. Mal quasi als Tourist einfach nur genießen. Das hat meiner Meinung nach zuletzt John Glen wirklich gut hinbekommen. Wie hinreißend er beispielsweise die Atmosphäre von Korfu eingefangen hat, und wie einfach das geht - irgendwo langfahren, oder stehenbleiben, aufs Meer gucken, eine schöne Luftaufnahme, ein Schwenk über die Küste, eine Totale, so viel Zeit nehmen sich die Filme heute leider nicht mehr.

  • irgendwo langfahren, oder stehenbleiben, aufs Meer gucken, eine schöne Luftaufnahme, ein Schwenk über die Küste, eine Totale, so viel Zeit nehmen sich die Filme heute leider nicht mehr.

    Und trotzdem werden sie immer länger ... Dass die Handlungen dadurch zuletzt gewonnen hätten, kann man aber auch nicht behaupten.

  • Habe den Film vor ca. einer Woche im Replay mit einem ¾-Auge gesehen. Was soll ich sagen… ein Guilty Pleasure. Und das liegt wohl nicht nur daran, dass TMWTGG mein zweiter Bond-Film war, den ich als Kind im TV sah (an/um Ostern 1988 war das), denn mein Erstling (YOLT) ist was die Rewatchability betrifft, bei mir doch ziemlich tief platziert. Also, was nehme ich mit (ohne jetzt die Beiträge zuvor nochmals durchgelesen zu haben, sondern einfach ganz unbeeinflusst)? Dass SONY und Nikon eun starkes Product-Placement finanziert haben. Im Ernst: Nach wie vor finde ich TMWTGG ziemlich flott inszeniert, der Film hat Drive und ist unterhaltsam bis zum Schluss. Er hat Humor (wenn auch die Gags teilweise recht abgedroschen sind) und - haut mich ruhig - ich finde die Handlung eigentlich recht spannend (was natürlich nicht heisst, dass sie jetzt deswegen auch schlüssig wäre - siehe unten). Dass Andrea die Kugel geschickt hat und nicht Scaramanga, ist durchaus «überraschend». Zudem geht Bond eigentlich recht clever vor (was mit Goodnight an der Seite auch durchaus nötig ist), in Anbetracht, dass er ausser einer Kugel ja keinerlei Anhaltspunkt hat. Auch ist Asiens Exotik wesentlich besser eingefangen als noch in YOLT, wo das Lokale doch recht spröde rüberkommt (wobei ich mir natürlich bewusst bin, dass Japan kulturell etc. nur sehr bedingt mit Südostasien vergleichbar ist). Der leichtfüssige Score passt zudem m.E. gut zum Film und zu den Locations. Dennoch klar, dass TMWTGG auch diverse, nicht zu übersehende Defizite hat, die hier ja bereits ausgiebig diskutiert wurden. Störend finde ich vor allem das scheinbar planlose Vorgehen Scaramangas und der ganze Schwachsinn rund um das Solex: Also bitte, wenn schon ein MacGuffin, dann richtig. Dass die Macher das können, bewiesen sie ja 7 Jahre nach TMWTGG mit dem «ATAC» in FYEO. Der Gipfel der Schwachsinnigkeit diesbezüglich ist, dass Scaramanga auf seiner Insel bereits die vollständige Infrastruktur aufgebaut hat für ein Gerät, das ausser sein Erfinder niemand zuvor je gesehen bzw. «getestet» und das Scaramanga wenige Tage zuvor eher zufällig in der Hände fällt :haha: . Naja… Da kann man noch eher drüber hinwegsehen, dass die Scherben der Flaschen, mit denen Schnickschnack Bond bewirft sich nur im Bett und nicht auf auf dem Teppich befinden (Bond läuft ja da stets barfuss rum) und dass Goodnight diese ohne Putzutensilien/Staubsauger innerhalb weniger Minuten restlos beseitigen kann.


    PS: Kann mir jemand aufklären, was es mit dem Gewehr auf sich hat, das für drei Finger «ausbalanciert» sein soll? Wenn durch ein Visier ziele, dann wird da doch nix ausbalanciert, sondern es muss einfach optisch «gerade» sein…? So zumindest habe ich es bei der Schweizer Armee gelernt ^^ .

  • Auch ist Asiens Exotik wesentlich besser eingefangen als noch in YOLT, wo das Lokale doch recht spröde rüberkommt

    Das empfinde ich genauso! Nahezu alle Moore Bonds geben für mich das Flair anderer Länder hervorragend wieder. Mir kommt es immer vor, als wäre man selbst mit dabei.


    Der Gipfel der Schwachsinnigkeit diesbezüglich ist, dass Scaramanga auf seiner Insel bereits die vollständige Infrastruktur aufgebaut hat für ein Gerät, das ausser sein Erfinder niemand zuvor je gesehen bzw. «getestet» und das Scaramanga wenige Tage zuvor eher zufällig in der Hände fällt :haha:

    Lustig, dass ist mir tatsächlich noch nie aufgefallen, obwohl ich den Film schon unzählige Male gesehen habe :D. Am seltsamsten fand ich bisher immer, dass Andrea erst die Kugel an Bond schickt (und dabei mühsam Scaramangas Fingerabdrücke auf das Papier bring), dann aber bei ihrer ersten Begegnung Bond sofort wieder los werden will. Sie muss doch gewusst haben, wer er ist!


    Generell hat der Film durchaus starke und auch lustige Momente. Meine Highlights sind Bonds Treffen mit Lazar, der Mord an Gibson (hervorragend insziniert!) und die Schule. Auch das Dinner mit Goodnight wirkt stimmungsvoll und die anschließenden Bettszenen sehr lustig! Leider weist das Drehbuch deutliche Schwächen auf und wirkliche Spannung kommt kaum auf.

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  • und die Schule

    Genau. Wirklich cool, wie "frech" und gewitzt sich Bond dort aus der Affäre zieht. DCs Bond wäre da wahrscheinlich in einen Weinkrampf ausgebrochen und hätte Selbstmord in Betracht gezogen. Während irgendeine Frau, die ihm zugetan ist, derweil hysterisch schreit...

    Am seltsamsten fand ich bisher immer, dass Andrea erst die Kugel an Bond schickt (und dabei mühsam Scaramangas Fingerabdrücke auf das Papier bring), dann aber bei ihrer ersten Begegnung Bond sofort wieder los werden will. Sie muss doch gewusst haben, wer er ist!

    Nun ja. Sie "weiss" wohl, wer er ist, aber nicht zwingend, wie er ausschaut. So wie der MI6 inkl. Bond bis dahin auch keine Ahnung hatten, wer genau Scaramanga ist bzw. wie er aussieht. Eines ist aber doch seltsam (oder aber ich habe da was übersehen bzw. verpasst): Weshalb macht Bond den Umweg über Beirut, um an eine von Scaramangas Kugeln zu kommen? Er hat ja schliesslich eine von Andrea zugeschickt gekriegt...? Oder war das ein "Fake"?

    und wirkliche Spannung kommt kaum auf.

    Nun ja. Ich finde TMWTGG jetzt nicht weniger spannend als die meisten anderen Bond-Filme der damaligen Ära. Und Bond ist ja tatsächlich einige Male in echter "Lebensgefahr" (nicht zuletzt beim abschliessenden Duell mit Scaramanga), auch wenn dies aufgrund der eher komödiantischen/leichten Umsetzung nicht so explizit rüberkommt. Wie in meinem Beitrag oben geschrieben, finde ich den Plot von TMWTGG aus "krimi-Sicht" durchaus spannend. Aber das sieht wohl jeder etwas anders ;)

  • Nun ja. Sie "weiss" wohl, wer er ist, aber nicht zwingend, wie er ausschaut. So wie der MI6 inkl. Bond bis dahin auch keine Ahnung hatten, wer genau Scaramanga ist bzw. wie er aussieht.

    Bond steht ja in Lebensgröße als Pappaufsteller in Scaramangas Labyrinth - sein genaues Aussehen scheint also durchaus über den MI6 hinaus bekannt zu sein ;).

    Ich finde TMWTGG jetzt nicht weniger spannend als die meisten anderen Bond-Filme der damaligen Ära.

    TMWTGG hat natürlich auch seine spannenden Momente (z.B. Scaramangas Labyrinth, der Mord an Gibson). Mir fehlt aber ein durchgängiger Spannungsbogen, der den Film zusammen hält. Bereits kurz nach dem Mord an Gibson wird ja klar, dass es Scaramanga gar nicht auf Bond abgesehen hat und letzterer somit nie in Gefahr geschwebt hat. Danach fehlt dem Film leider eine klare Richtung mit kontinuierlichem Spannungsaufbau.


    Weshalb macht Bond den Umweg über Beirut, um an eine von Scaramangas Kugeln zu kommen? Er hat ja schliesslich eine von Andrea zugeschickt gekriegt...? Oder war das ein "Fake"?

    Habe mal im Script nachgeschaut:


    Hm! Charming trinket.

      

    - Even has my number on it.


    - Precisely.


    Obviously it's useless as a bullet.


    Who would pay a million dollars to have me killed?


    Also wohl doch nur eine Nachahmung, die den Umweg über Beirut erforderlich gemacht hat.

    Whisper, das Tor! Aber langsam Whisper, langsam. Unsere Gäste sollen Zeit haben, sich zum Dinner zu versammeln.

  • Bond steht ja in Lebensgröße als Pappaufsteller in Scaramangas Labyrinth - sein genaues Aussehen scheint also durchaus über den MI6 hinaus bekannt zu sein ;) .

    Gutes Argument ;) . Allerdings zeichnen sich alle Hamilton-Filme nicht gerade durch allergrösste Logik aus. Angefangen bereits mit GF. Da gilt eher das Motto: "Wenn's unterhaltsam, witzig und überraschend ist, fragt niemand nach der Logik". Frei nach Hitchcock halt.


    Zitat

    Danach fehlt dem Film leider eine klare Richtung mit kontinuierlichem Spannungsaufbau.

    Ja, diese Kritik muss man gelten lassen. Wobei es nicht der einzige Bond-Film ist, auf den das zutrifft. Zudem trifft es ja soweit - vielleicht mit Ausnahme von FRWL - auf keinen Bond-Film zu, dass der Villain ihn von Anfang an (mit) das Ziel hat, ihn töten zu wollen. Das ergibt sich dann erst, als Bond die finsteren Pläne des Bösewichts zu durchkreuzen droht. Zudem hat ja Scaramanga mit dem Solex durchaus auch üble Pläne - ganz unabhängig von Bond. Von daher ist TMWTGG eh' speziell - und das durchaus in einem positiven Sinn wie ich finde :).



    Obviously it's useless as a bullet.

    Okay - danke für die Aufklärung. Ich dachte mir schon, dass es da eine "Erklärung" gibt. Diese ist allerdings auch ziemlich hanebüchen, denn woher sollte Andrea so eine "Fake-Kugel" herhaben? Auch die müsste sie ja irgendwo haben anfertigen lassen... Hach - TMWTGG halt :wacko:

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