DER FILM: Sag niemals nie

  • In diesen Thread bitte alles rund um den Außenseiter-Bondfilm, der 183 als Konkurrenz zu Octopussy gedreht wurde.


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    Hier der alte Thread im archivierten razyboard.


    Und hier die neuesten Beiträge von dort:




    Zitat von Django

    NSNA hat in der Tat einige gute Elementen und vieles wirkst sogar "frischer" als etwa in OP. Trotzdem fehlen halt in NSNA aus rechtlichen Gründen viele "Bond Standards" (Feirefiz, Du hast da einen sehr treffenden Begriff gefunden) und daher wird NSNA für mich nie ein "echter" Bond-Film sein, sondern nur eine - wenn auch gut gemachte - Imitation.



    Zitat von felixleitner

    Also ich finde, dass gerade Maud Adams und Kristina Wayborn adäquate und glaubwürdige Partnerinnen für Moore waren. Beim Nachfolger hat man da leider nicht mehr so drauf geachtet.


    Der reife Connery stört mich überhaupt nicht, im Gegenteil. Sein ironischer Haudegen-Bond, den er schon in DAF gegeben hat, gehört für mich zu den Highlights des Films.


    NSNA langweilt leider phasenweise, besonders während der ziemlich überflüssigen Bahamas-Episode. Highlight ist dagegen der gesamte Südfrankreich-Teil.


    Zitat von Django

    Bei Adams gebe ich Dir Recht, Wayborn ist über 20 Jahre jünger also Moore... (okay, sie war damals immerhin über 30)


    Zitat von felixleitner

    Jedenfalls stimmt die Chemie zwischen den beiden, was wichtiger ist als das Alter. Bei AVTAK konnte man das nur noch von Fiona Fullerton behaupten.


    Zitat von macon

    Ich muss zugeben dass ich gegen NSNA immer starke Vorbehalte habe, für die der Film an sich gar nix kann. Es stört mich einfach, dass er ein Remake von TB ist. Nicht weil er schlechter wäre; ich find die Idee an sich blöd. McGlory hat vor Gericht dafür gekämpft selber Bond-Filme produzieren zu können. Das wurde ihm versagt. Er bekam legendlich die Rechte an einer Verfilmung von TB. Also dreht er ihn noch mal um Geld zu verdienen. Find ich albern. Hätte er das Recht bekommen – warum auch immer – selber einen – neuen – Bond-Film zu produzieren, hätte ich ihn mir ohne Vorbehalte angeschaut. Den an sich find ich die Idee eines nicht EON-Films reizvoll. Aber ein TB-Remake? Nee…


    Zitat von Kevin17


    Da ich so selten hier reinschaue und diesen Beitrag erst jetzt lese. Muss ich sagen WOW - dieser Song hätte dem Film wirklich gut getahn!


  • Jede Bond-Besten-Liste (gleichgültig welcher Kategorie), die NSNA ignoriert, ist meiner Meinung nach immer als unvollständig zu werten,
    es sei denn man setzt vor den Listen-Namen stets ein klar erkenntliches 'EON' oder etwas vergleichbares.


    Die Bezeichnung "nicht'offizieller' Bondfilm" für NSNA, wird auch durch den billionsten Gebrauch nicht korrekter.
    Diesen erschreckend weit verbeiteten Schwachsinn gibt es komischer Wiese auch hauptsächlich nur beim Bondfranchise,
    so als ob eine große Fraktion der bondinteressierten Menschen EON-Productions als eine öffentliche EInrichtung sehen, auf die sei einen ewigen Treue-Eid geschworen haben.


    Bei anderen Medienphänomenen läuft das mit der Label-Wahrnehmung bei weitem nicht so schräg.
    Hier scheint es den Leuten egal zu sein, welche Serien-Rechte mal wieder an wen verkauft oder verliehen wurden.
    z.B. habe ich noch nie gelesen das z.B. 'Batman hält die Welt in Atem' von 1966 'KEIN OFFIZIELLER' Batmanfilm sei, weil er ja unerhörter Weise weder von DC-Comics noch Warner produziert wurde, wie die letzten 7 Realfilme dieses Franchise. Oder was ist z.B. mit den neuen 'Star Trek'-Filmen von J.J.Abrams ? Bat Robot-Productions, die Produktionsfirma von J.J.Abrams haben mit Desilu-Productions (Produktionsgesellschaft der klassischen Serie) so viel zu tun wie der Jupiter mit der Venus.
    Klar, beide Studios haben den Paramount-Bezug (Desilu wurde an Paramount verkauft, Bat Robot produziert für Paramount), aber MGM besitzt inzwischen ebenso die Rechte an den EON-Filmen und gleichzeitig an NSNA. Und dennoch hörte ich im Bezug auf die neuen Star Trek-Filme von den Zuschauermassen nie das dämliche Wort "INOFFIZIELL". Und das obwohl gerade diesen Filmen von gewissen Fanfraktionen die Zugehörigkeit zum restlichen Star Trek-Franchise aberkannt wird. Die TV-Rechte am Star Trek-Franchise liegen im Moment bei CBS. Wenn diese Firma nun eine neue Star Trek-TV-Serie produziert, würde diese dann etwa als 'INOFFZIELL' bezeichnet werden ?. Mit Sicherheit nicht.


    Aber egal wieviele MGM-Löwen mittlerweile vor NSNA auch brüllen mögen, egal ob die Bondverfilmungsrechte irgendwann in ferner Zukunft vielleicht mal den Besitzer wechseln - NSNA wird in den Köpfen vieler wohl auch in 50 Jahren immernoch ein 'INOFFIZIELLER' Bondfilm bleiben...


    :bamm:

  • Kann Dr. Move da nur zustimmen.


    In eine klassische Bondliste gehört NSNA auf jeden Fall hinein...CR67 und 54 jedoch nicht!
    Begründung: NSNA ist ein genauso ernst gemeinter abendfüllender Spielfilm wie Octopussy, und selbst mit jemand anderem als 007 statt Connery gehört dieser Film in die Reihe, es ist ein Bondfilm.
    CR54 hingegen ist eine Episode aus einer Fernsehreihe während der 67er ganz klar eine Parodie ist, von daher sehe ich NSNA in einer Reihe und auf Augenhöhe mit EON...die beiden CR Derivate jedoch nicht.

  • Das ist doch Quatsch. Du kannst andere Serien nicht mit Bond vergleichen, es gibt da nichts vergleichbares. Jede Reihe hatte verschiedene Epochen und Mitwirkende hinter und vor der Kamera. In den EON-Filmen lässt sich immer noch etwas kontinuirliches feststellen, zumindest wenn dann Bond aus dem Ruhestand kommt oder Bond zufällig fast dasselbe Abendteuer erlebt wie in TB, dann passt das da nicht mehr dazwischen.
    Den besten Vergleich mit Bond bietet wohl Godzilla, aber sprich mal kultivierte Japaner auf Roland Emmerich an...und ansonsten ähneln sich die Godzilla-Filme längst nicht so wie die Bond-Reihe.
    Zudem fehlen wichtige Markenzeichen der Reihe in NSNA, wie zb PPK, Main Title, Theme und Gun Barrel.
    Wenn Batman hält die Welt in Atem ein Offizieller Film ist, dann ist es CR67 auch !
    Und wenn man das Star Trek Reboot nicht als Offiziell bezeichnen würde, dann müsste man es bei CR auch nicht wirklich tun. Aber bei Bond würde das nie jemand behaupten da es ja auch ein EON-Film ist, was NSNA eben nicht ist. Unabhängig davon wie gut mir dieser Film gefällt.

  • Jede Bond-Besten-Liste (gleichgültig welcher Kategorie), die NSNA ignoriert, ist meiner Meinung nach immer als unvollständig zu werten,
    es sei denn man setzt vor den Listen-Namen stets ein klar erkenntliches 'EON' oder etwas vergleichbares.


    Die Bezeichnung "nicht'offizieller' Bondfilm" für NSNA, wird auch durch den billionsten Gebrauch nicht korrekter.
    Diesen erschreckend weit verbeiteten Schwachsinn gibt es komischer Wiese auch hauptsächlich nur beim Bondfranchise,
    so als ob eine große Fraktion der bondinteressierten Menschen EON-Productions als eine öffentliche EInrichtung sehen, auf die sei einen ewigen Treue-Eid geschworen haben.

    Sehe ich genauso. Die Bezeichnung "inoffiziell" ist einfach falsch.

  • Die PPK fehlt in Octopussy auch...und richtige Gunbarrels gab es auch bei Craig bisher noch nicht, lediglich Variationen. You´re Argument is very weak!


    Das ist doch viel zu dünn. Es gibt aber kein Film sonst in dem das alles fehlt und wenn man die Craigschen GBs nicht als richtige zählt, nur weil sie nach dem Film kommen, dann sagt mir das schon wie wichtig einem diese Elemente sind die Bond zu dem gemacht haben was er ist und weiter das es auch dann kein Wunder ist wenn man dann NSNA hinzuzählt. Aber diese Grenzen sind bei jedem anders. Gewiss ist NSNA viel viel mehr Bond als die beiden CRs aber der eine zählt TV-Versionen nicht hinzu, der andere Parodien und ein anderer sieht nicht ein, einen Film der nur Hauptdarsteller und Handlungsaufbau gemeinsam hat, als einen Offiziellen zu zählen und somit dafür sorgt das Cubby sich nicht im Grabe umdrehen muss.


    Um zurück zum Thema zukommen, gibt es wie schon mehrfach erwähnt eigentlich nur eine wahre sinnvolle Möglichkeit, nämlich alle Titelsongs ab FRWL zu setzten und keine weiteren Songs aus den Filmen.
    Dann nehmen wir NSNA einfach mit rein, denn ich denke die Freude der Leute die ihn dabei haben wollen ist größer als der Nachteil für die Leute die ihn dort nicht sehen wollen.

  • Da ich diese Diskussion an sich sehr spannend finde, aber den Song-Thread nicht als den passenden erachte, habe ich die Beiträge, die sich nur um NSNA drehen mal hier her kopiert (sprich alle über mir ab Dr. moVes Beitrag).


    Zum Thema:


    Ich persönlich bin da eher bei Rico, muss ich zugeben.


    Die Bondfilme werden in ihrer fortwährenden Chronologie deutlich mehr als homogene Entwicklung empfunden als jedes andere Franchise im Filmbusiness.
    Es ist eine richtige Serie, in der Genrationen schon versuchen, einen in sich geschlossenen Zusammenhnag zu entwickeln.


    Inhaltlich bin ich zwar absolut d'accord, dass NSNA nicht so viel anders ist als die EON-Bonds (die Musik usw. spielen da für mich nur eine untergeordnete Rolle), aber er steht außerhelb der kontinuierlichen Entwicklung, die nunmal (zumindest nach heutigem Stand - wer weiß, was die Zukunft bringt) untrennbar mit dem Hause EON verwoben ist.


    Daher ist für mich NSNA ein "inoffizieller Bondfilm", auch wenn ich weiß, dass diese Definitoin faktisch nicht korrekt ist.
    Sollte es mal aus irgendeinem Grund mehrere "inoffizielle" Bonds geben, muss man diesen Status vielleicht nochmals überdenken, da NSNA aber der einzige ernte Bondfilm außerhalb der regulären Reihe ist, muss er für mich mit diesem Makel leben, was ihm aber durchaus auch wieder als charakteristischer Wesenszug ausgelegt werden kann, der ihn eigenständig macht.

  • Und es ist sicherlich auch noch ein Unterschied, ob die Serie irgendwann einmal von einem anderen Team fortgeführt und somit vielleicht auch erheblich verändert wird, oder ob es ein Konkurrent innerhalb der laufenden Reihe und innerhalb einer Ära eines anderen Bond-Darstellers ist.

  • Ich finde den Begriff "inoffiziell" auch eher unglücklich. Richtig ist aber schon, dass die EON-Serie eine geschlossene Reihe darstellt.
    Dennoch ist "Never Say Never Again" ein "offizieller" Bondfilm. Schließlich ist Bond die Hauptfigur und der Streifen basiert auf Ian Flemings "Thunderball".
    Vielleicht wäre die umständliche Titulatur "Beitrag außer der Reihe" treffender?

  • Ich schließe mich Maibaum, Dr. moVe sowie GonzoShaker an: NSNA ist ein offizieller Bond!








    Wenngleich ich diese unsagbar schlechten Actionfilme von J. J. Abrams in keinem Fall als Star Trek bezeichne, eher als Star Dreck. Es gibt selbstverständlich nur zehn Kinofilme!!!

  • Ich kann ehrlich gesagt mit diesen Begrifflichkeiten wie "offiziell" und "inoffiziell" nicht viel anfangen. NSNA ist für mich ein Bondfilm, aber kein EON-Bond. That`s it.
    Ich hätte gerne das 2te McClory Konkurrenzprodukt "Warhead 2000" gesehen, insbesonders als Konkurrenz zu TND oder TWINE (das müsste ungefähr der angekündigte Zeitraum gewesen sein). Ob da aber wirklich der vielfach kolportierte Timothy Dalton nochmal Bond gespielt hätte, wäre bei seiner engen Verbundenheit zu den Broccolis allerdings fraglich gewesen.

    Schönes Gewehr, passt eigentlich mehr zu einer Frau. - Verstehen Sie etwas von Waffen Mr.Bond ? - Nein, aber etwas von Frauen.

  • .


    Schon Julius Cäsar hatte in „der Sprache der Sieges“ mit der Publizierung der Abfassung seines Berichtes von „De bello Gallico“ seine Fassung von der Wahrheit der Welt verkauft. Eine Gegendarstellung von Seiten der Besiegten blieb der Nachwelt vorenthalten.



    Überspitzt formuliert findet dieses auch seit Jahren durch verifizierte Buchveröffentlichungen aus dem Hause EON Productions Limited statt. So fängt die ‚Mär vom guten Albert‘ genau in jenem Augenblick statt, wo der (böse) Harry die Komandobrücke verlassen musste und wer zwischen den Zeilen liest und mal drüber nachdenkt, wird Belange finden können, wonach nur in der Regel die anderen die Schlechten sind, mit denen der verbliebene Produzent bzw. seine Erben im weniger Guten auseinander gegangen sind.


    Spaßeshalber werde ich als nächstes den Begriff „inoffizieller Bond-Film“ mal bewusst provokativ der 65‘er Verfilmung „Thunderball“ verleihen, denn es wird gerne vergessen, dass Harry Saltzman und Albert R. Broccoli damals eine Partnerschaft mit Kevin O‘Donovan McClory eingegangen sind und diese bei der Verfilmung nur als ausführende Produzenten fungiert haben und der Rechte-Inhaber und Hauptproduzent dieses Verfilmung der irische Filmproduzent, Drehbuchautor und Regisseur McClory war.
    Vertraglich vereinbart worden war seiner Zeit auch, dass McClory zehn Jahre später das Recht hätte eine Neuverfilmung angehen zu dürfen und dies dann auch die Wege geleitet hat. Es ist eher Saltzman und Broccoli eine vertragliche Blauäugigkeit vorzuhalten, die damals der Ansicht waren, dass Bond-Verfilmungen zu Mitte der Siebziger gar kein Thema mehr sein würden und dann diesen Fehler versucht haben, mit aller Gewalt von Gericht auszumerzen.


    Auch wenn viele Fans auf bestimmte „Feindbilder“ durch entsprechende EON lastige Publikationen über Jahre hin geeicht zu sein scheinen, so bedeutet dies nicht, dass der Broccoli-Clan nicht mit härtesten Bandagen zu kämpfen wüsste, wenn es darum gut das eigene Terrain zu sichern und Außenstände, die fehlen, zu erobern. Das geht beispielsweise so weit, dass eine englischsprachige Fanseite wie Commanderbond etwa gebeten wurde, selbstverfasste Fangeschichten aus dem Board zu nehmen, damit findige Rechtsverdreher nicht auf dumme Gedanken kommen könnten.



    Sicherlich ist das Lesen von Büchern wie „The battle for Bond“ von Robert Sellers oder Donald Zecs „The Autobiography of Cubby Broccoli: The Man Who Brought JAMES BOND 007 to the Screen” auch förderlich, wenn es darum geht, zu erkennen, dass es im Spiel der angeblich Guten gegen irgendwelche auch so Bösen es am Ende doch nur um Personen(gruppierungen) geht, die auf ihren eigenen Vorteile bedacht waren – und von Seiten des /der Leser(in)s kritisch betrachtet dann kaum irgendjemand überhaupt gut wegkommt – ob sie nun Fleming, Broccoli oder McClory hießen.



    Auch wenn manch‘ einer es nicht hören mag – die Rechte an einer filmischen Auswertung des „Thunderball“-Stoffes gehörten zu seinen Lebzeiten nun einmal Kevin McClory und es war daher auch kein „Staatsverbrechen“ den Stoff ein zweites Mal für die Leinwand zu adaptieren. Das Hollywood –Blockbusterkino der letzten Jahre entwickelt sich schließlich - besonders heute - immer mehr zur eigenen Recyclinganlage wenn es um die Verwurstung althergebrachter Konzepte geht.


    Der scheinbar regelrechte Hass mancher Bondianer auf „Never say never again“ und die wunschgemäße Ausgrenzung des Beitrags aus dem Fokus der offiziellen Beitragsreihe aus dem EON Productions Limited kann sicherlich als medialer Erfolg für das Haus Broccoli betrachtet werden.
    Es beweist aber auch eine gewisse Kleingeistigkeit bei den Machern der Erfolgsreihe, wobei gerade bestimmte Belange dieses verhassten Außenseiters sich dann gerade in Nachfolgearbeiten widergefunden haben. Amüsant sind in dieser Hinsicht auch Kommentare von Personen vor oder hinter der Kamera, wie etwa des Schauspielers Manning Redwood, die in der Öffentlichkeit klargestellt haben, dass innerhalb einer von EON betrauten Produktion man kein Wort zur erlebten Arbeit am Konkurrenzprojekt gegenüber den Verantwortlichen fallen lassen sollte, sondern dass dies ungefähr ähnlich gehandhabt wird wie mit Joanne K. Rowlings Zauberern und der Erwähnung des Namen „Lord Valdemort“.
    Vielleicht wird ja die Enkelgeneration von Albert R. Broccoli ein weniger gestörtes Empfinden zu einem heute dreißig Jahre alten Konkurrenzbeitrag aufzeigen, der nun mal nicht ihrer Verantwortung lag – obwohl dies als Angebot im Raum stand.



    Ich hoffe, dass in Jahren zukünftige Fans mit „Never say never again“ einen besseren Start haben und diesen Beitrag auch als einen Bond-Film ansehen – auch wenn er in Teilbelangen nicht die Qualität der von EON Productions Limited erreicht haben mag. In der Hinsicht dürften sich viele glücklich schätzen, dass „Casino Royale“ nicht noch eine weitere - ernsthafte -Verfilmung zu Lebzeiten Charles K. Feldman erlebt hat.



    .

  • Auch wenn manch‘ einer es nicht hören mag – die Rechte an einer filmischen Auswertung des „Thunderball“-Stoffes gehörten zu seinen Lebzeiten nun einmal Kevin McClory und es war daher auch kein „Staatsverbrechen“ den Stoff ein zweites Mal für die Leinwand zu adaptieren. Das Hollywood –Blockbusterkino der letzten Jahre entwickelt sich schließlich - besonders heute - immer mehr zur eigenen Recyclinganlage wenn es um die Verwurstung althergebrachter Konzepte geht.


    Obwohl ich NSNA als vollwertigen und hochoffiziellen Bondfilm sehe und auch mag, finde ich die Person McClorys auch eher unsympathisch. Als Fan kommt man ja eigentlich auch gar nicht umhin, Cubby zu mögen, weil er ja wirklich sehr viel Arbeit und Leidenschaft in Bond investiert hat. Er mag auch seine Schattenseiten gehabt haben, aber immerhin verdanken wir ihm 17 gute Bondfilme. Und Saltzman ist ja freiwillig ausgestiegen. Ich glaube auf jeden Fall, dass Cubby auch ohne die Bondrechte eine ganze Reihe guter Filme auf die Beine gestellt hätte. McClory dagegen ist außer TB und NSNA für nichts bekannt. Statt ausschließlich seine TB-Trumpfkarte ausspielen zu wollen hätte er ja auch andere Projekte angehen können, wenn ihn die Leidenschaft für Filme angetrieben hätte. Aber er wollte nach NSNA ja noch eine Verfilmung angehen. In der öffentlichen Wahrnehmung ist er vor allem das Stehaufmännchen, dass bei jedem neuen EON-Bond mit seinem Warhead drohte und der Klatschpresse ein paar dankbare Schlagzeilen lieferte. Ich denke, das hat ihn viele Fansympathien gekostet.

  • Zitat

    Das geht beispielsweise so weit, dass eine englischsprachige Fanseite wie Commanderbond etwa gebeten wurde, selbstverfasste Fangeschichten aus dem Board zu nehmen, damit findige Rechtsverdreher nicht auf dumme Gedanken kommen könnten.


    Dann bin ich mal gespannt, wann wir das Bondstory-Unterforum löschen müssen. 8|

  • Ich verstehe die hitzige Diskussion nicht so ganz. Kevin McClory ist tot, seine Erben werden von den Rechten wohl keinen Gebrauch mehr machen (zumal die Spectre-Rechte ohnehin wieder bei EON liegen, oder?) und "Never Say Never Again" gehört jetzt rechtlich MGM/SONY. Insofern muss man den alten Feindbildern doch gar nicht mehr folgen. Ich kann die Kritiker aber durchaus verstehen. Es stand ja immer die Gefahr im Raum, dass EON (Teil-)Rechte verliert, dass der Produktionsrythmus gestört wird, oder die Serie irgendwie durch die Rechtstreitigkeiten den Bach heruntergeht.


    All das ist heute aber nicht mehr gegeben und man muss "Never Say Never Again" nicht mehr als Angriff auf die EON-Reihe betrachten. Es ist und war ein waschechter Bondfilm und noch dazu einer, der das EON-Franchise nicht unwesentlich geprägt hat. Es ist ein Film, der auch in meiner persönlichen Wahrnehmung stetig gestiegen ist und vor allem mit seinem wunderbaren Ensemble zu bestechen weis. Ich finde man darf mit diesem Werk etwas gnädiger umgehen, obwohl der Streifen als solcher sicher nicht perfekt ist. Trotzdem ein würdiger Abschiedsfilm für Connery...

  • In diesem Zusammenhang weise ich auch mal auf die neuen Specials der Blu-Ray hin, die ja vor Kurzem unter der Regie von Sony/MGM herauskam:


    Während sich bei den EON Filmen in den Kommentaren die Macher und die Angestellten immer nur darüber auslassen, wie toll doch immer alles war und ist und selbst die schwierigen Lazenby Dreharbeiten glorifiziert werden, ist NSNA da eine echte Überraschung.
    Hier wird in fast allen Featurettes nur über den Film und die unfähigen Produzenten hergezogen.


    Nachtigall ick hör dir trapsen! :D

  • Und warum hast du dann NSNA nicht mit in deiner Rewatched-Reihe aufgenommen ? Das reicht mir schon, diese kleine Trennung. Und wie gesagt, von der Handlung her ist der Film ganz klar wie jeder andere Bondfilm, aber darum geht es mir zumindest ja garnicht.

  • Ich mag NSNA durchaus, möchte ihn nicht missen und würde ihn in irgendwelche Bestenlisten immer mit aufnehmen (hab ihn ja auch bei der "Heiligen Kuh" oder der "Bondesliga" hinzugerechnet). Connerys Leistung ist formidabel und Brandauer mimt einen der besten Villains überhaupt.
    Und dennoch werte ich NSNA irgendwie anders. Vielleicht ist einfach einiges zu verschieden zu den EON-Bonds oder es ist vielleicht auch nur das bloße Wissen darum, dass NSNA außerhalb der Reihe degreht wurde. Oder eine Kombination aus beidem.
    Bei mir hat sich der Begriff "inoffziell" eingebürgert, den ich ihn bis Dr. moVes Beitrag gar nicht wirklich hinterfragt habe. Mir ist aber aufgefallen, dass ich den Eröffnungspost dieses Threads auch mit "Außenseiter" verfasst habe und nicht mit "inoffiziell". Vielleicht war mir die Begriff "inoffiziell" unterbewusst zu unpassen. ;)


    Aber ich habe nun schon mehrmals gelesen, dass NSNA das EON-Franchise geprägt hätte. Wobei denn?

  • Und warum hast du dann NSNA nicht mit in deiner Rewatched-Reihe aufgenommen ? Das reicht mir schon, diese kleine Trennung.


    Berechtigte Frage! Ich habe "Never Say Never Again" in der Rewatched-Reihe bewusst nicht betrachtet, weil er eben nicht in die geschlossene Serienästhetik der EON-Reihe passt. Das hat eben mit den besonderen Produktionsumständen zu tun. Und daher wäre es unfair gewesen, ihn in die Jahrzehnte-Bewertung mit auf zu nehmen, weil er eben ein Ausreißer ist. Ich finde es außerdem schwer ihn in die direkte Konkurrenz zu den EON-Filmen zu stellen.


    In die Gesamtrangliste wird "Never Say Never Again" aber nachträglich noch eingefügt werden, sobald ich ihn mir (zusammen mit "Thunderball" und "Octopussy") vornehmen werde, um die Kategorien "Konkurrenz" und "Neuverfilmung" möglichst unmittelbar und fair beurteilen zu können.


    Zitat von Kronsteen

    Aber ich habe nun schon mehrmals gelesen, dass NSNA das EON-Franchise geprägt hätte. Wobei denn?


    Von meiner Warte aus im wesentlichen in der Figurenzeichnung. Maximilian Largo ist in der Rollenanlage ein eindeutiger Vorreiter für EON-Schurken wie Max Zorin, Alec Trevelyan, Gustav Graves und Dominic Greene. Fatima Blush ist zudem ein "Role-Model" für May Day und Xenia Onatopp (hier insbesondere in den "Geschlechterkampf"-Szenen) und "Never Say Never Again" bietet zudem den ersten dunkelhäutigen Felix Leiter auf. Letzteres wäre an sich nichts besonderes, steht jedoch im Widerspruch zu Flemings Figurenbeschreibung. Etwas, was EON mit der Verpflichtung von Jeffrey Wright für die Craig-Ära übernommen hat.

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