DER DARSTELLER: Pierce Brosnan

  • Hier alle Beiträge im Archiv.


    [Blockierte Grafik: http://www.showbiz411.com/wp-content/uploads/2013/04/Pierce_Brosnan_as_007.jpg]


    Zitat von Kronsteen


    Bond No. 5.







    Zitat von Carsten


    Ich kann die Argumente gegen Brosnan zwar nachvollziehen, jedoch haben mich diese Nuancen nie gestört. Brosnan hat schlicht den Look, den man von Bond eigentlich erwartet. Craig hat zwar bewiesen, dass es auch anders geht, aber Brosnan war 1995 eindeutig die Idealbesetzung. Das Problem mit den Brosnan-Filmen war nicht Brosnan, sondern mehr die oberflächlichen Drehbücher, die teilweise sehr konstruiert waren und wo fast jede Action-Szene hineingemogelt wirkte. Merkwürdig fand ich auch, dass Brosnan in jedem Film die Haare ein wenig anders hatte. Fast so, als würde man die Filme so besser auseinanderhalten können. Brosnan war Bond und genau wie Moore brauchte er die Rolle nicht spielen, er war´s halt. Die beiden Darsteller waren auch in ihren Interviews Bond. Irgendwie hat mir das auch gefallen. Ich weine der Brosnan Ära zwar nicht unbedingt nach, aber ich wundere mich schon, wie schlecht die hier im Forum wegkommt. (Auch wenn ich GoldenEye einfach unerträglich fand, so lag dies nicht an Brosnan)





    Zitat von Scarpine1985


    Wie ich einige Beitragsseiten vorher bereits schrieb, liegt es nicht an Pierce Brosnan, dass seine Bond-Interpretation unterm Strich so fad und durschnittlich geriet. Die größte Schuld sehe ich eindeutig bei den Drehbuchautoren bzw. auch bei den Produzenten. Man dachte sich zwar stets hochinteressante Themen für die Filme nach 1989 aus, konnte diese aber zum einen nicht adäquat und qualitätvoll umsetzen und zum anderen die Bond-Figur nicht mit einem stimmigen Konzept in die Zeit nach 1991 überführen. Stattdessen gab man Brosnan einen stromlinienförmigen "Klischee"-Bond als Vorlage, der zumindest charakterlich wie die Weichspülvariante seiner vier Vorgänger wirkte.


    Vieles an diesem Bondtypus wirkt zu gekünstelt, zu comichaft. So muss Brosnan andauernd einen leidigen Spruch raushauen, smart grinsen oder sich nach jeder haarigen Situation die Krawatte zurechtrücken. Mag das alles in einzelnen Szenen passen und absolut "bondig" sein, so wirkt es leider in dargebotenen Häufigkeit albern und klischeehaft. Vielleicht können auch deswegen die emotionalen Parts und Szenen der Brosnan-Filme nicht so überzeugen. Brosnans Bond bricht halt zu selten aus seinem Standard-Korsett aus, um seine menschliche Seite dem Zuschauer überzeugend darzulegen. Er wirkt wie gefangen in seiner Haut. Daran haben die 4 Regisseure von 1995 bis 2002 auch eine Mitschuld, da sie die Wirkung von Brosnans Bond genauso gewollt oder zumindest akzeptiert haben.


    Brosnan selbst macht meist noch das Beste aus den mittelmäßigen Vorgaben. Man nimmt ihm die Mischung aus frischer Eloquenz, smarter Stilhaftigkeit und harter Kompromisslosigkeit durch aus ab. Der Ire hat sich selbst ja immer wieder über die Skripts, die Regisseure (vor allem über Martin Campbell und Michael Apted) und das Casting (wieso Teri Hatcher anstatt Monica Bellucci?) von EON beschwert. Gleichzeitig trug er mit seinen Forderungen nach mehr Studiodrehs auch nicht gerade zu einer ästhetischen Verbesserung seiner Filme bei. Wie man es also dreht und wendet, es kommt kein klares Bild am Ende heraus. Ist Brosnan der tragische, gescheiterte Bond-Darsteller? Mit Sicherheit nicht. Kann er sich in die Riege der großen Bond-Interpreten einreihen. Vermutlich nicht. Seine Bond-Darstellung ist, wie seine ganze Ära, eben vor allem eines: Mittelmaß.[br][br]


  • Bond Number Five - Pierce Brandon Brosnan



    Jeder erfolgreiche Bond-Darsteller ist meines Erachtens auch irgendwie Kind seiner (Amts)Zeit; das bedeutet, die Performance des jeweiligen Mimens ist nicht nur in die Serie eingebunden, sondern auch immer Antwort auf Gegenbewegungen des Kinomarktes, in dem die Filmreihe sich in Konkurrenz zu anderen Boxoffice-Beiträgen zu beweisen hat. Mit dem Übergang in die Siebziger war das Franchise nicht mehr Innovationsvorreiter, der den Ton innerhalb verschiedener Genres angab, sondern die Produzenten orientierten sich eher an aktuellen Trends und passten sich den Interessenschüben der gerade aktuellen Hauptzielgruppe an. Die veränderten Sichtweisen durch den ewigen Wandel der Hauptzielgruppe innerhalb der Jahrzehnte wurden auch schubweise durch den Austausch des Hauptdarsteller immer wieder Rechnung getragen, so dass die Serie weniger durch Eigeninnovationen punkten musste, sondern sich dem jeweiligen Massengeschmack geschickt annäherte, in dem man die Trendschübe gekonnt in die jeweiligen Filmbeiträge mal mehr oder weniger passabel schaffte zu integrieren.



    Beginn 1995


    Pierce Brosnans Kernaufgabe mit seinem Einstieg ins Franchise war erst einmal das verloren gegangene Interesse einer sich veränderten Zuschauermasse zurückzugewinnen. Erinnert man sich an den Hauptentwicklungsschub, der Anfang der Neunziger die Kinolandschaft revolutionierte, so fällt einem als erstes die digitale tricktechnische Revolution ein, welche das Sehverhalten der Konsumenten gravierend verändern sollte. Während James Camerons Unterwassergrandezza „The abyss“ (1989) sein damals noch unaufgeklärtes Publikum überforderte, legte „Terminator 2: Judgment Day“ (1992) den Grundstein für das neuartige Kino, welcher dann mit Steven Spielbergs Verfilmung von „Jurassic Park“ (1993) zum massentauglichen Phänomen avancierte. Da diese Entwicklung parallel auch den Spielkonsolensektor der fünften Generation mit der Einführung von 3d-Grafiken vorbereitete, nutzte Hollywood die Möglichkeiten eines Crossovers dieser beiden Märkte und arbeitete verstärkt Abgleiche der entsprechenden zu mischenden Angebotsfaktoren aus um anstehende Gewinnchancen zu vermehren. So hatten die Bond-Filme unter der Ära Pierce Brosnan nicht nur die digitale Tricktechnik in Ton und Bild auf Stand der Zeit zu trimmen, sondern auch dem aktuellen Sehverständnis von Ego-Shooter-Spielkonzeptionen Rechnung zu tragen.
    Neben den Heroic-Bloodshet-Genrebeiträgen John Woos, die sich mit dem Ortswechsel des Regisseurs in die USA dem Mainstreamgeschmack des amerikanischen Massenpublikum anzupassen hatten, gehörten die Destruktionsorgien halber Stadtlandschaften zum Erwartungsprozedere der damaligen Kern-Zielgruppe im Kino, die mit Beiträgen wie „Lethal weapon 3“ (1992), „Demolition Man“ (1993) und „True lies“ (1994) auf diese Faktoren aus dem Bereich des Kastrophenfilms geeicht worden war, so dass dies zum guten Ton jener Tage gehörte und dementsprechend sich auch in den damaligen aktuellen Beitragswerke der Bondfilmreihe widerfanden. Sieht man sich das entsprechende Konkurrenzumfeld damaliger Blockbuster-Konkurrenzarbeiten an, erweisen sich Brosnans 007-Beiträge als integrierte Werke auf Stand ihrer Zeit, die sich vor den Mitbewerberproduktionen nicht verstecken brauchten.



    Rückschau und weiterer Ausblick


    Und hier liegt auch in Teilen das Wahrnehmungsproblem, das die Brosnan-Ära rückblickend weniger glücklich standhalten lässt, wie dies dagegen Beiträge anderer erfolgreicher Bond-Darsteller in ihren jeweiligen Ären beschieden war, da gerade mal „Die hard: With a vengeance“ (1995) und „The Matrix“ (1999) von Seiten des Drehbuchs mehr Anspruch offerierten im Blockbuster-Kino jener Tage während viele andere Filmhits aus den Jahren 1995 bis 2002 in ihren Qualitätsansprüchen um einiges hinter den Brosnan Bond-Filmen anstehen.
    Durch Innovationsschübe, wie die ersten beiden Jason Bourne-Filme mit Matt Damon und die Batman-Trilogie (1995-2012) von Christopher Nolan hat die Bond-Reihe sich zu Beginn des neuen Jahrtausends einem gewandelten Zeitgeschmack wieder anzugliedern gehabt, dem als wichtigste Beitragsänderung unglücklicherweise der ehemalige Hauptdarsteller Pierce Brosnan mit zum Opfer fiel. Mit einem entsprechenden Änderungsschub der Sehgewohnheiten des Massenpublikums kann es daher in näherer oder weiterer Zukunft genauso passieren, dass auch Daniel Craig irgendwann out (of time) ist. Da die Produktionskosten heute zu hoch sind, kann es sich eine Produktionsgesellschaft kaum leisten noch einen 007-Serienbeitrag zu finanzieren, der von vorne herein nicht mehr gewinnmaximierend angesetzt ist. Die Überschreitung des Break-even-points, der zu Mitte der Achtziger noch mit Sean Connery und Roger Moore bewusst in Kauf genommen werden konnte, so dass auch ein schwächerer Filmbeitrag trotzdem schwarze Zahlen machte, ist in der heutigen Struktur weniger erstrebenswert und der Verdacht, dass bestimmte Bond-Beiträge ab den Neunziger ihren Deckungsbeitrag an der Kinokasse allein nicht erwirtschaftet haben, sondern erst mit TV-Rechten und Erlösen aus Heimträgermedien in die Gewinnzone gedriftet sind, bleibt bestehen.



    Nachteile für den Darsteller


    Außerdem hat die Brosnan-Ära im direkten Bezug zu den Vorgängern einige radikale Marktwandlungen erfahren, die im Rückblick des Zuschauers einen leicht, negativen Beigeschmack haben, welche aber dem Hauptdarsteller nicht alleine vorgeworfen werden kann:
    Das fängt mit der visuellen Abänderung des Lifestyle-Optik der Hauptfigur an, der seinen britischen Wurzeln den Rücken zu kehren hatte und als Filmheld eine deutliche Festland-Europäisierung in Sachen Kleidung, Uhren und fahrbaren Vehikeln in Kauf zu nehmen hatte, welche den Machern gutes Geld in die Taschen brachte, aber ein Verrat an den Traditionen der literarischen Vorlage darstellte.
    Des Weiteren wurde das Sexsymbol vergangener Tage ironisiert auf den Prüfstand gestellt und vom weiblichen Blickpunkt deutlich verhohnepipelt. Der Superheldenmachismus der Sechziger und Siebziger Jahre wurde mit „GoldenEye“ (1995) „verweiblicht“ und dem verklärten Wunschbild seiner männlichen Zuschauerschaft immer mehr entrückt.
    Im Gegensatz zu den Vorgängerfilmen wurde „GoldenEye“ (1995) dann für die Ära Brosnan auch noch unbeabsichtigt zur Blaupause für seine drei weiteren Filmeinsätze, da bestimmte Aspekte sich in den Nachfolgewerken gravierend wiederholten obwohl unterschiedliche Regisseure am Werk waren. So ist die ewige Countdown-Dynamik und die Bedrohung Millionen unschuldiger ziviler Opfer durch Massenvernichtungswaffen wie Bomben, Raketen oder Satellitenwaffen als wiederholender Drehbuchschlager wenig innovativ und beweist, dass hier die erste Produzentengeneration geschickter agiert hat. Daneben kommt die Überbordung sich überhäufender Gadgets zum Einsatz, die auf Seiten des Helden und der Gegner immer mehr das Alltagsgeschehen dokumentierte, so dass sich Innovationen innerhalb geschickter Lösungen, aus denen der Held sich mit Köpfchen zu befreien hatte, kaum gefragt waren und diese somit außen vor blieben. Der Ansatz, fast alle Bösewichte und Handlanger(innen) durch die eine oder andere Waffe zu perforieren und ins Jenseits zu befördern, erwies sich schnell als langweilig und war als weiteres Manko an Einfallslosigkeit zu werten, welches man in erster Linie den Drehbuchautoren vorzuwerfen hat.


    Sein Wirken in meinen Augen


    So stellt Pierce Brosnan für mich ein Unikum innerhalb des Franchises dar. Visuell war er der Paradedarsteller für die Filmrolle, der in einem Zeitfenster, in dem Marketingfachleute die Ausrichtung der Serie scheinbar bestimmen, Parole bieten zu hatten in Panoptikumsspektakeln, die nach vielen Seiten unausgegoren waren. Jedoch wurden mit Pierce Brosnan, als Anhängeschild und Gesicht, seine 007-Filme von der Masse trotz schwacher Kompromisse relativ unkritisch konsumiert, da der Ire als Darsteller sowohl von Männer und Frauen gerne gesehen und in der Öffentlichkeit als Sympathieträger wahrgenommen wurde. Auch wenn seine Performance limitierter ist als die seines Nachfolgers, gehört Brosnan zur Garde an Starschaupielern, die weniger Schauspieler und mehr Everybody’s darling sind, wie dies auch bei Roger Moore der Fall war – und es bleibt schwer zu beurteilen, wie ein Gesamturteil seiner filmischen Bond-Ära aussähe, wenn er 1987 schon zum Einsatz gekommen wäre. Jedenfalls war Pierce Brosnan für seine Zeit James Bond und im Gegensatz zu seinem Nachfolger, gab es kaum Stimmen von Fans und Zuschauerfraktionen, die ihn nicht als ultimative Personifizierung des Fleming’schen Geheimagenten in seiner aktiven Zeit angesehen haben. So war er als fünfter Seriendarsteller ein wichtiger Bestandteil der Franchises, dem es als Schauspieler nur nicht vergönnt war, einen Beitrag in seiner Ära zu haben, der den hochwertigen Qualitätsansprüchen innerhalb der Reihe gerecht werden konnte, wie dies nun mal nur in wenigen Ausnahmefällen des Franchises der Fall ist. Mit seinem unschönen Rauswurf verkam Brosnan für den Fan zur doppelt tragischen Figur. Zum einem als geplanter Bond-Darsteller, welcher die Geheimdienstagentenrolle 1986 in letzter Minute auf Grund vertraglicher Verpflichtungen verlor und zum anderen durch einen Interessenwandel der Geldgeber, die dem Akteur den finanziellen Background nach 2002 entzogen. Das geldgebende Studio nahm eher das Risiko eines Reboots in Angriff um gravierende formale Änderungen innerhalb der Serie dem Modeschmack anpassen zu können und einem aktuellen Hollywood-Trend wieder einmal auf’s Neue Rechnung tragen zu können um als Serie zeitgemäß und aktuell (frisch) zu wirken. Dadurch ist der Ära Brosnan weder ein stilvoller Abgang in Würde bescherrt gewesen, noch besteht unbedingt das Vertrauen der Fans in das jeweils geldgebende Studio, dass auch ein neuer, etablierter Star langfristig der Serie erhalten bleiben muss. So gilt auch hier der Spruch "Money makes the world go round", wobei heute allein die Zugkraft des Star noch keine Garantie ist, dass der jeweilige, aktuelle Pratogonist für einen weiteren Serienbeiträg innerhalb der Filmreihe automatisch zur Verfügung stehen darf.



    ***

  • Wow, tolle Zusammenfassung, Lars! :thumbup:


    Ich denke auch, dass es Brosnan nicht einfach hatte. So wie ich es in meinem Beitrag im "Ultimative Frage"-Thread bereits geschrieben hatte, sehe auch ich ihn als Opfer seiner Zeit mit einem ganzen Schubkarren an Ballast, den er - ohne dafür verantwortlich gewesen zu sein - abzubauen hatte.
    Ich denke, dass Du da so ziemlich alles aufgearbeitet hast, was an Begleiterscheinungen in den 90ern sowohl kulturell als auch cienastisch die Welt verändert hat, so dass sich auch Bond neu definieren musste.


    Meiner persönlichen Meinung nach - und da werde ich nun vermutlich sogar bei uns im Forum auf andere Meinungen stoßen - ist Brosnan aber auch schauspielerisch auf den schönen, smarten und sympathischen Helden beschränkt. Dies passt zwar oberflächlich wunderbar zur Bondfigur, ist aber recht dünn, wenn es um die Platzierung einer persönlichen Note geht - zumal diese Note bereits duch Roger Moore besetzt ist. Mir gefallen einfach manche Gesten und Mimiken Brosnans nicht wirklich. Wie er in GE die Tür der Yacht in Monte Carlo öffnet, wie er grinst, als er sich in TWINE im Casino die Scan-Sonnenbrille zurechtrückt, der hölzerne Dialog mit Jinx am Strand in DAD - alles etwas aufgesetzt. Wems gefällt...mir eben nur bedingt!


    Brosnan hängt für mich irgendwie immer zwischen Menschlichkeit und Übermenschlichkeit, zwischen ernstem Anspruch und witzigen Passagen, zwischen bomastischen Feuerwerken und inneren Kämpfen sowie zwischen traditioneller Härte und zeitgemäßer Weichheit. Man kann nun nicht mal behaupten, dass ihm das schlecht gelungen sei. Aber es ist nunmal nicht das, was mir am allerbesten gefällt.


    Dass die Brosnan-Filme nahezu komplett bei mir ganz unten in der Liste stehen, ist aber zugegebenermaßen weniger sein "Verdienst", sondern der der Drehbücher.
    Die Frage, wie ein TLD mit Brosnan geworden wäre, habe ich mir auch schon öfter gestellt. Im Nachhinein muss ich aber zugeben, dass ich ganz froh darüber bin, dass wir 4 Filme mit Brosnan UND 2 Filme mit Dalton haben und keine 6 mit Brosnan.

  • Zitat

    Jedenfalls war Pierce Brosnan für seine Zeit James Bond und im Gegensatz zu seinem Nachfolger, gab es kaum Stimmen von Fans und Zuschauerfraktionen, die ihn nicht als ultimative Personifizierung des Fleming’schen Geheimagenten in seiner aktiven Zeit angesehen haben.


    Genauso war es auch bei mir. Ich habe bei Bekanntgabe seiner Auswechslung auch nicht verstanden, weshalb und fand dies absolut unnötig (obwohl DAD eine einzige Katastrophe ist, was aber nicht an Brosnan lag). Erst als ich CR dann im Kino sah, verstand ich, weshalb ein neuer Hauptdarsteller erforderlich war: Das - unbedingt nötige - Reboot wäre mit einem Schauspieler, der schon mehrere, qualitativ sehr durchzogene Bond-Filme gemacht hat, schlicht nicht möglich gewesen...


    Zitat

    So gilt auch hier der Spruch "Money makes the world go round", wobei heute allein die Zugkraft des Star noch keine Garantie ist, dass der jeweilige, aktuelle Pratogonist für einen weiteren Serienbeiträg innerhalb der Filmreihe automatisch zur Verfügung stehen darf.


    Der Spruch gilt im Falle von DAD/CR eben nicht, da die Produzenten, hätten sie nur ans Geld gedacht, weitergemacht wie bisher (DAD war ja sehr erfolgreich an den Kinokassen) und auf ein riskantes Reboot verzichtet.


    PS: Während ich 3 von Brosnans Bond-Filmen für mittelmässig bis unterirdisch halte, gefällt mir TWINE richtig gut und steht auch in meiner Gesamtrangliste der Bond-Filme recht weit oben :)

  • Weiterer schwerer Schicksalsschlag für Pierce Brosnan. Seine (Stief-)Tochter Charlotte Und Tochter des früheren Bondgirls Cassandra Harris ist wie ihre Mutter an Krebs verstorben.


    Zitat

    A bit of sad co-star news to announce. Please join us in sending love, prayers and sympathy to Pierce Brosnan and his family for the death of his daughter Charlotte. She was 42 years old.


    Quelle: Stephanie Zimbalist Fan Page auf facebook


    [Blockierte Grafik: http://fbcdn-sphotos-e-a.akama…90177215_1161962357_n.jpg]


    Viel Kraft in diesen schweren Stunden, Pierce!


    Weitere Quelle.

  • Als ich noch jünger war (ok ich bin erst zwanzig, aber Bond kenne ich schon seit ich 12 bin) war Brosnan mein absoluter Lieblings-Bond. Ich fand ihn irgendwie am unterhaltsamsten. Heute sehe ich das anders. Ihr müsst wissen das ich die Bond-Filme von Dalton, Lazenby und Moore damals nicht kannte. Nur Connery und eben Brosnan waren mir ein Begriff.


    Dann habe ich mich etwa 3 Jahre gar nicht mehr mit Bond befasst. (Hatte wegen der Schule usw. einfach keine Zeit mehr für so was. Inzwischen habe ich alles wieder nachgeholt was 007 angeht. Ich muss nun sagen, dass Brosnan nicht an Dalton herankommt. Der Darsteller spielt Bond mit großer Spielfreude, und ist immer sehr sympathisch, doch seine Filme sind mit Ausnahme von "GoldenEye" eher durchschnittlich. Ich finde das man viel Potential mit Brosnan verschwendet hat. Man hat dem Darsteller viel zu actionreiche Drehbücher geschrieben. Er hatte nicht mal die Chance sich richtig zu entfalten. Ein weiteres Problem von Brosnan ist, dass er die positiven Elemente seiner Vorgänger sich zu eigen machen will.


    Er will charmant und männlich wie Connery sein, dann will er aber auch witzig wie Moore sein. Und dann will er hart und menschlich wie Dalton sein. Dadurch ergibt Brosnan keine homogene Einheit. Sein Bond ist weder Fisch noch Fleisch. Bei mir pendelt Brosnan im Moment zwischen Platz 2 und 3 hin und her. Kann mich da aber nicht genau entscheiden. Wenn alle seine Bond-Filme wie "GoldenEye" wären, wäre er der wohl beste Bond überhaupt geworden. Aber so fällt er dann doch ab.


    Ich lege die Schuld aber nicht ihm, sondern den Produzenten vor die Füße. Brosnan ist DIE Idealbesetzung, aber man hat ihn zweifellos falsch eingesetzt. Man hätte nicht so auf Technologie setzen sollen. Man hätte sich liebe an den Filmen von Dalton und Lazenby orientieren sollen. Und nicht an denen von Roger Moore. Bei dem wurde es dann später auch ein High-Tech Chaos.


    Weil Brosnan hat wirklich göttliche Bond-Momente:
    -Wo er mit dem Panzer durch St. Petersburg fährt
    -Wo er mit M in GoldenEye im Büro redet
    -Wo er dem Waffenschmuggler in Die another Day lächelnd die Sonnenbrille mopst
    -Wo er die Leiche von Paris bemitleidet
    -Wo er von dem Staudamm runterspringt
    -Wo er zu Alec Trevelyan am Ende sagt. Für England James? Für mich!
    -Wo er dem Typen auf Los Organos in die Fresse haut. Hey, ich brauche diesen Scheiß Rollstuhl nicht! Ach wirklich! :skull:
    -Wo er Xenia bändigt und mit ihr über "Saver Sex" spricht
    -Wo er von Elektra mit der Garotte gefoltert wird. Ich habe einen Steifen.....Hals :D
    -Wo er stark behaart und dreckig in das Hotel eincheckt
    -Die Szene wo er seinen Herzschlag verringert und sich selbst ins Koma legt
    -Die Szene mit dem belebenden Kuss
    -Die Szene mit der Sängerin in Valentins Club. Wann lernt die Lady endlich singen :D Ich liebe die Szene!

    "Ich helfe Menschen, die Probleme haben." - "Ein Problemlöser." - "Ich würde sagen, mehr ein Problembeseitiger." 8)

  • Kommst du aus dem Schwabenländle, da wo es wo heißt? :D


    Ich würde mal deine "Wo" Wörter durch "Als" ersetzen und schon klappt es ;)


    Ansonsten spiegelt deine Meinung zu Brosnan wohl die der meisten hier wieder, dass er zu sehr das beste von seinen Vorgängern in sich vereinen wollte.

  • In welchem Bond-Film hat euch Pierce Brosnan (schauspielerisch) am meisten gefallen? 14

    1. Stirb an einem anderen Tag (8) 57%
    2. Die Welt ist nicht genug (5) 36%
    3. Der Morgen stirbt nie (1) 7%
    4. GoldenEye (0) 0%

    Hier dürft ihr über die beste Leistung des vierten Bond-Darstellers Pierce Brosnan entscheiden. In welchem Bond-Film hatte er eurer Meinung nach den Dreh raus? Wo hat euch der charmante Ire davon überzeugt, dass er den Doppelnull-Status verdient hat?

    "Ich helfe Menschen, die Probleme haben." - "Ein Problemlöser." - "Ich würde sagen, mehr ein Problembeseitiger." 8)

  • Obwohl "GoldenEye" für mich sein bester Bond-Film ist, war seine Performance in "Die Welt ist nicht genug" eine ganze Ecke besser. Ich finde das Brosnan in diesem Film die beste Leistung seiner Bond-Karriere hingelegt hat. Am schwächsten empfand ich ihn in "Der Morgen stirbt nie".

    "Ich helfe Menschen, die Probleme haben." - "Ein Problemlöser." - "Ich würde sagen, mehr ein Problembeseitiger." 8)

  • Auch wenn ich es nicht für möglich gehalten hätte, dass es eine Bestenliste gibt, in der ich DAD den Zuschlag gebe...hier ist es soweit.
    Auch wenn ich den Film nicht mag, so finde ich Pierce in DAD mit am Stärksten. er wirkt souverän und abgebrüht. Leider ist der Film eine Katastrophe.


    Hier die Pierce-Leistungen:


    1. DAD
    2. TND
    3. GE (noch etwas überfordert in einem sonst guten Film, mir fällt als erstes das umständliche Öffnen der Yacht-Tür ein :D )
    4. TWINE (bei dem Film denke ich als erstes an sein komisches Gegrinse mit der Brille im Kasino)


    Und hier zum Vergleich die Liste nach Filmen:


    1. GE
    2. TND
    3. TWINE
    4 DAD

  • Die Meinung das DAD seine beste "Leistung" ist hast du nicht exklusiv :D Ich finde das Brosnan von Film zu Film besser wird. Paradoxerweise finde ich als Film GE am besten und DAD am schlechtesten. Brosnan wirkt in GE auf mich immer ein wenig verkrampft und bemüht (beim Öffnen der Yachttür könnte ich mich jedesmal wegschmeissen vor lachen ) . In TWINE und DAD ist er in der Rolle angekommen und wirkt viel souveräner.


    Performance:


    1. DAD
    2. TWINE
    3. TND
    4. GE


    Filme:


    1. GE
    2. TWINE
    3. TND
    4. DAD

    Schönes Gewehr, passt eigentlich mehr zu einer Frau. - Verstehen Sie etwas von Waffen Mr.Bond ? - Nein, aber etwas von Frauen.

  • Ich mag ihn eigentlich in DAD, wenngleich ich seine darauffolgenden Performances noch besser finde.
    Gerade in TND hat er doch so einige Highlights, besonders die Szenen im Hamburger Atlantic Hotel nach Paris' Tod und mit Dr. Kaufmann.
    In DAD finde ich ihn gar nicht so grandios. Da hat er zu viele blöde Texte, insbesondere im Zusammenspiel mit Jinx! Ebenfalls Drehbuchgeschuldet.
    Trotzdem ist es für mich recht unverständlich, dass DAD führt.



    Performance:


    1. TWINE
    2. TND
    3. GE
    4. DAD



    Filme:


    1. GE
    2. TWINE
    3. TND
    4. DAD

  • Das ist mein Ranking von Herr Brosnans darstellerischen Leistungen in den Bond-Filmen.


    1. Die Welt ist nicht genug (Brosnan gibt hier wirklich alles, und wirkt sehr motiviert. In den Szenen mit Elektra hat er mich besonders begeistert)


    2. Stirb an einem anderen Tag (Ich fand Brosnan in diesem Teil am coolsten 8) Obwohl er im Vergleich zu den Vorgängern etwas zugenommen hat, spielt er 007 als hätte er nie eine andere Rolle gehabt)

    3. GoldenEye (Brosnan wirkt noch etwas unsicher, aber ansonsten gefällt er mir sehr gut in diesem Teil. Er spielt sehr entschlossen, und versucht seinen Stil zu finden)

    4. Der Morgen stirbt nie (In diesem Film empfinde ich Brosnan immer ein wenig blass. Er stolpert durch das unausgegorene Drehbuch und konnte nur in den Szenen mit Paris und Dr. Kaufmann richtig überzeugen)

    "Ich helfe Menschen, die Probleme haben." - "Ein Problemlöser." - "Ich würde sagen, mehr ein Problembeseitiger." 8)

  • In DAD finde ich ihn gar nicht so grandios. Da hat er zu viele blöde Texte, insbesondere im Zusammenspiel mit Jinx! Ebenfalls Drehbuchgeschuldet.

    Eben, wenn es drehbuchgeschuldet ist, kann man es ihm doch nicht vorwerfen. Eher im Gegenteil, wenn er trotz dieser Dialoge cool wirkt. Mit einem herausragenden Drehbuch gut zu spielen ist eine Sache, aber in einem Film, den man eigentlich schwachsinnig findet, eine gute Figur zu machen, kann auch nicht jeder. Connery wirkt in YOLT beispielsweise wesentlich weniger überzeugend. Wie Brosnan z.B. in Hongkong in das Hotel marschiert und den Portier ansieht finde ich sehr gut.


    DAD ist für mich deshalb auf Platz 1. 2 ist TND. Auch wenn es hier nicht viel zu spielen gab wirkt Brosnan für mich hier am souveränsten. Die Anspannung, die in GE noch zu spüren war scheint hier völlig von ihm abgefallen. Cool beispielsweise, wenn er vorgibt, der Wache in Saigon Feuer zu geben. Ich finde, hier hat er auch das perfekte Alter und Aussehen.


    Platz 3 wäre GE. Hier wirkt Brosnan in einigen Szenen noch ziemlich angespannt und nervös. Aber es gibt wiederum auch andere Szenen, die ich sehr gut finde. Auch manche Gesten, als er beispielsweise kurz den Kopf bewegt in der PTS, als hinter ihm was explodiert. Auch im Gespräch mit M oder Zukovski strahlt er etwas cooles und überlegenes aus. Ich finde ihn eh in Szenen am besten, die einfach auf Coolness ausgelegt sind, in denen er eine gewisse tödliche Eleganz ausstrahlt.


    Platz 4 für TWINE. Hier hat Brosnan diverse "Manierismen", die mich oft stören. Beispielsweise wenn er im Gespräch mit M so komisch schief dasteht. Oder auch sein berüchtigtes Painface, wenn Renard seine Schulter drückt oder er auf dem Stuhl am Ende gewürgt wird. Brosnan hat hin und wieder einen Hang zum Posen, während Bond in den Romanen eher als Mann sparsamer Bewegungen beschrieben wird. In TWINE kommt das am nachteiligsten zum Tragen. Oft wirkt er auch übertrieben brutal und damit eher uncool, etwa wenn er Davidof im Kofferraum wegballert, diesen Muskelmann an seiner eigenen Krawatte aufhängt oder mit dem Kopf eines Henchman an eine Tür haut. Hier hatte Apted kein gutes Gefühl dafür, was Bond als Charakter ausmacht.


    1) DAD
    2) TND
    3) GE
    4) TWINE

  • Man kann es auch übertreiben, meine ich damit.


    Die Inflation der Threads mit tiefgründigen Duells oder Analysen - mir fehlt noch "Wer hat das schönere Toupet?" - wurde ja mehrheitlich positiv aufgenommen. Schön. Sei's 'drum. Scheint ja tatsächlich einige zu geben, die das eine oder andere geklärt haben wollen - so oder so.


    Aber jetzt stinknormale Promo-Bilder von Bond zu posten ... nee, Kinnas ...


    Nicht, daß ich der Maßstab des Forums sei, aber ich wollte es mal erwähnt haben.


    Feuer frei. Haut 'druff.

  • Ich wollte nur ein paar Bilder zur Auflockerung einfügen, damit man nicht nur Text lesen muss. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.


    Manchmal ist es doch ganz schön auch ein paar Fotos anzuschauen.

    "Ich helfe Menschen, die Probleme haben." - "Ein Problemlöser." - "Ich würde sagen, mehr ein Problembeseitiger." 8)

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!