You can always count on C.O.U.N.T.
Die Besetzung
Bond Staff:
James Bond ---- Pierce Brosnan
Moneypenny ---- Samantha Bond
M ---- Judi Dench
Q ---- John Cleese
Ivana Kantec ---- Milla Jovovich
Frederick Gray, Verteidigungsminister ---- Geoffrey Keen
Derek Pritchert ---- Omar Sharif
Messler ---- Rowan Atkinson
KGB:
Major Anastasius Molotow ---- Richard Dean
Anderson
General Gogol ---- Jon Voight
Oberst Elena Graboff ---- Uma Thurman
C.O.U.N.T.:
Otto Salinger, Countek Inc. ---- Manfred
Lehmann
„Odin“ ---- ???
Pavel ---- Ralf Möller
„Hugin“ ---- Ben Becker
„Munin“ ---- Hannes Jaenicke
Dr. Martin Aston ---- Danny DeVito
Ingenieur mit Sägeblatt ---- Michael G. Wilson
Lars Eklund ---- Benno Führmann
Graf Burgstädter, Count Enterprises ----
Hans-Peter Hallwachs
Clarissa Field, Count Enterprises ----
Angelina Jolie
Torbjörn Lindström, Stellvertretender Bürgermeister Stockholms
---- Armin Mueller-Stahl
Andere:
Frau an der Rezeption ---- Cosma Shiva Hagen
Dr. Sarah Love ---- Franka Potente
Die Autoren
(C) = Count Villain
(K) = Kronsteen
(Z) = Ziegelei
(A) = AVTAK
(O) = CommanderOtze
Die Story
(C) Prag.
Anastasius Molotow schritt durch ein spärlich eingerichtetes Arbeitszimmer.
Seine Flucht war wahnwitzig gewesen, doch sie war geglückt und er lebte, das
war die Hauptsache. Nun war es an der Zeit einen neuen Plan zu schmieden, einen
Racheplan, wenn man so wollte.
Er setzte sich hinter seinen Schreibtisch, griff nach einem silbernen
Brieföffner und öffnete das Kuvert, das vor ihm lag. Es zeigte das Logo und den Slogan
von Count Enterprises, "You can always count on Count". Diese Firma hatte ihm ein wenig Schützenhilfe bei seiner
Flucht gegeben. Sorgfältig entfaltete Molotow den Brief und las ihn.
"Sehr geehrter Major Molotow,
wir freuen uns sie bei bester Gesundheit zu sehen. Wenn sie weiterhin unserer
Firma vertrauen wollen, werden wir gerne ihren zukünftigen Weg begleiten. Uns
stehen weitreichende Maßnahmen zur Verfügung, die ihnen zur Verwirklichung
ihrer weiteren Transaktionen bestimmt hilfreich sein werden. Wir bitten sie
nur, folgende Klauseln zu beachten:
1. Unsere Firma kann ihnen kein Personal zur Verfügung stellen.
2. Unsere Firma benötigt von ihnen eine genaue Richtung, in der wir für sie
entwickeln sollen.
3. Unsere Firma übernimmt keine Haftung bei etwaigen Fehlschlägen, da es immer
noch Ihr Plan ist, auch wenn wir die Detailausführungen vornehmen.
4. Unsere Firma darf der Sicherheit halber nicht direkt in ihren Plan
involviert werden.
Wir bitten um ihr Verständnis und hoffen so bald wie möglich von ihnen zu
hören.
gez. Clarissa Field, Kundenbetreuerin"
Molotow rief sich noch einmal alles in das Gedächtnis, was er über Count
Enterprises wusste. Eine Firma mit internationalem Ruf und Filialen in der
ganzen Welt, geleitet von einem deutschen Grafen mit dem Hauptsitz in London.
Untadeliger Ruf und ein weites Geschäftsfeld auf legaler Basis. Das war das
Bekannte und Offizielle. Nebenher bot die Firma ihre Dienste auch genialen
kriminellen Köpfen an. Ein todbringender Satellit in der Umlaufbahn? Das war
kein Problem für Count Enterprises. Dementsprechend teuer waren die Dienste der
Firma auch. Eine Gewinnbeteiligung von 50% war keine Seltenheit. Zudem war die
Firma auch immer so abgesichert, dass das Risiko bei den Kriminellen lag, die
die Dienste in Anspruch genommen hatten, denn schließlich waren sie es ja, die
die Welt erpresst hatten und nicht die ehrenwerte Count Enterprises, obwohl es
ohne ihre Hilfe kaum möglich gewesen wäre.
Molotow seufzte. Er würde wohl oder übel die Hilfe von Count Enterprises in
Anspruch nehmen müssen um seinen Plan in die Tat umzusetzen. Doch zuerst musste
er sich eine kleine Organisation anschaffen. Von Count Enterprises war in
diesem Bereich ja keine Hilfe zu erwarten. Er zückte seinen Notizblock und
schlug eine Seite mit Namen auf. Molotows Blick fiel noch einmal kurz auf den
Slogan der Firma "You can always count on Count", ts, sie sollten
lieber schreiben "Count - We make you a Villain". Der Major wandte
sich wieder seiner Namensliste zu.
***
Währenddessen war James Bond in Kapstadt, um dort seinen derzeitigen Auftrag
erfolgreich abzuschließen.
(K) Bond weilte nun schon 3 Wochen in
Südafrika.
Nachdem sein altes Faible Spectre seit mehreren Jahren inaktiv war und kein
Mensch wusste, wie man dessen Vorsitzenden Ernst Stavro Blofeld schnappen
könnte, falls dieser überhaupt noch lebte, wurde 007 wieder herkömmlichen
Geheimdienstaufgaben zugeteilt.
So hatte er im Sommer den Fall des Diamantenschmugglers Van Mirta bekommen, den
er dingfest machen sollte, da dieser Diamanten in 2-stelligen Millionenhöhe
nach Europa eingeschmuggelt hatte, ohne sie dem Zoll zu melden.
Nachdem Bond Van Mirtas Spur in Amsterdam aufgenommen hatte und ihm bis
Kapstadt gefolgt war, konnte dieser dort auf frischer Tat beim Verstecken von
Diamanten in seinem Rolls Royce erwischt werden und wurde von Interpol an
Scotland Yard übergeben.
Bond lässt sich die Vorgänge der letzten Woche noch einmal vor seinem geistigen
Auge ablaufen, während er in seinem Sessel in seinem Hotel sitzt, und einige
Eiswürfel in seinen Wodka Martini fallen lässt.
Er geht auf den Balkon und schaut gedankenverloren in die Ferne. Es ist sehr
warm, doch Bond fröstelt bei dem Gedanken, nur noch solch triviale Arbeit
durchführen zu müssen.
Van Mirta war sein leichtester Fall seit seiner Ausbildung vor vielen Jahren.
Wenn M ihm weiterhin keine anspruchsvollen Aufgaben geben könne, müsse er mit
dem Gedanken spielen, den Dienst zu quittieren und sich als Privatdetektiv
selbständig zu machen.
Viele lukrative Angebote fremder Geheimdienste wie des Mossad hatte er
abgelehnt, da er niemals einem anderen Land dienen könnte.
Bond nimmt einen weiteren Schluck aus seinem Glas und denkt daran, mit welch
kriminellen Größen er schon dasselbe Getränk zu sich genommen hat.
Plötzlich weckt ihn ein Anruf auf sein Privathandy aus seinem wachen Traum. Er
geht in seine Suite zurück und nimmt das Handy zur Hand, das neben der
inzwischen fast leeren Flasche Martini lag.
Bond: "Bond!"
Die Stimmt am anderen Ende des Telefonats erwidert: "Hallo James! Hier ist
Gogol. Es ist etwas Schlimmes passiert!"
Bond: "Hallo General, schießen Sie los. Um was geht es."
Gogol: "In der Geheimdienstzentrale in Moskau gab es ein Attentat. Mein
Nachfolger Puschkin wurde ermordet und sein Stellvertreter Molotow ist spurlos
verschwunden. Wir müssen das Schlimmste befürchten."
Bond: "Gibt es irgendwelche Anhaltspunkte?"
Gogol: "Nein. Die beiden arbeiteten gerade an einem geheimen Plan, der in
Prag umgesetzt werden sollte. Man hat mich jetzt zum kommissarischen Leiter des
Dienstes zurückbefördert bis ein anderer gefunden ist. Ich habe das Gefühl, als
ob es im KGB undichte Stellen und Doppelagenten gebe. Deshalb komme ich auf Sie
zu, da Sie unvorbelastet ermitteln könnten. Seit dem Mauerfall ist bei uns
nichts mehr wie es war. man kann keinem mehr trauen, deshalb würde ich es gerne
sehen, dass Sie die Ermittlungen aufnehmen. Mit M habe ich gesprochen. Das
Agentenaustauschprogramm im Rahmen des anglo-russischen Freundschaftsabkommens
sieht gegenseitige Hilfen vor. Ich würde vorschlagen, wie treffen uns
übermorgen um 14 Uhr im MI6-Hauptquartier in London. Mit M ist alles
vereinbart!"
Bond: "Alles klar, General! Bis dann!"
Bond ist sichtlich erleichtert, dass etwas aufgetreten ist, das ihn aus seiner
Leere reißen könnte.
Er legt sich schlafen, da er morgen früh gleich mit der ersten Maschine zurück
ins verregnete London fliegen möchte.
***
(C) Bond betritt das Vorzimmer seiner Chefin und wirft seinen
Hut gekonnt und elegant an Miss Moneypenny vorbei auf den Hutständer. „James!“
Moneypenny blickt zu ihm auf „Bin ich froh dich lebend wiederzusehen.“ „Wieso?“
„Na, bei deiner gefährlichen Arbeit in letzter Zeit.“ „Stimmt. Letzten Monat
wäre ich fast am Staub einer alten Akte erstickt“, erwidert Bond grimmig.
Moneypenny lächelt. „Du Ärmster.“ „Das tue ich alles nur um dich nicht zu
enttäuschen, Penny.“ „Würdest du dann bitte jetzt auch für mich zu M reingehen?
Sie wartet schon auf dich. Gogol ist auch schon da.“ Bond wirft Moneypenny
einen leidenden Blick zu und verschwindet in Ms Büro.
(K) Bond betritt Ms Büro. M sitzt wie immer etwas arrogant
und gefühlskalt hinter ihrem Schreibtisch, vor dem 2 Stühle stehen. Auf einem
davon sitzt Gogol, der sofort aufsteht, als er Bond erkennt.
Bond: "Guten Morgen M, Guten Morgen General Gogol!"
Gogol:" Hallo James!"
M: "Morgen Bond! Nehmen Sie Platz! Alexis, übernehme bitte das Wort und
erkläre 007 am Besten gleich den Sachverhalt!"
Gogol: "Danke! James, wie ich Ihnen ja am Telefon schon gesagt habe, ist
Major Molotow spurlos verschwunden. Er stand schon länger im Verdacht, geheime
Informationen des KGB über Waffensysteme und sonstige Aktivitäten an
Interessenten verkauft zu haben. Wir haben ihn daher beschatten lassen und
Telefongespräche abgehört. Offiziell war er die letzten 4 Wochen in Prag, wo er
ein Verteidigungsabkommen mit der tschechischen Regierung aushandeln sollte.
Wir haben aber durch unsere Agenten festgestellt, dass auf seinem Schweizer
Nummernkonto in dieser Zeit enorme Eingänge stattgefunden haben. Wir müssen
daher annehmen, dass er die Informationen weitergegeben hat. Wir wissen aber
nicht, warum und an wen."
Bond: "Und wie kam es zu seinem Verschwinden und dem Tod von
Puschkin?"
Gogol: "Puschkin war vor 3 Tagen nach Prag gereist, um Molotow offiziell
festnehmen zu lassen, da wir seine Doppelagentenfunktion nun als bewiesen
erachteten. Aber dann muss es zu einem Vorfall in einem Prager Hotel gekommen
sein, bei dem Puschkin und 2 seiner Männer erschossen wurden und sich Molotows
Spur verliert."
Bond: "Gibt es denn gar keine Hinweise und Anhaltspunkte?"
Gogol: "Doch! Der Geldeingang
auf Molotows Schweizer Nummernkonto stammt von Countek Inc., einer Prager
Import-/Export-Firma. Wir denken aber, dass es sich dabei aber nur um eine
Briefkastenfirma handelt, die für jemand anderen arbeitet. Wir würden Sie
bitten, dort im Rahmen des anglo-russischen Austauschprojektes
anzusetzen."
Bond: "M?"
M: "Es geht klar! Sie fliegen morgen früh"
M greift zu der Tastatur, die auf ihrem hellbraunen Schreibtisch liegt und
drückt einen Knopf.
M: "Moneypenny, halten Sie bitte das Flugticket für Prag bereit. 007 hat
es eilig, er soll noch bei der Abteilung Q vorbeischauen!"
Bond verabschiedet sich von M und Gogol und schließt die Tür von Ms Büro hinter
sich.
Er blickt im Vorzimmer Moneypenny an.
Bond: "Money, ich würde Dich ja so gerne mitnehmen..."
Moneypenny: "Und ich würde so gerne mitkommen."
Bond: "Das nächste mal nehme ich Dich mit um die Welt?"
Bond lächelt süffisant.
Moneypenny: "Ja, ja, der gute alte James, der seinen Worten niemals Taten
folgen lässt."
Sie lächelt zurück.
Bond verabschiedet sich, nimmt seinen Hut und das Flugticket und verschließt
die Tür hinter sich. Er stellt sich in den Fahrstuhl und drückt die Taste
"Q", die noch unter dem untersten Stock der Tiefgarage steht. Nach kurzer
Fahrt öffnet sich die Tür und Bond betritt einen seltsamen Raum mit Unmengen
von technischen Geräten.
Plötzlich ertönt von der Ecke eine
Stimme: "Oh nein, 007, der Zerstörer meiner Ideen und Inhalt meiner
schlaflosen Nächte." Bond dreht sich um und sieht Q auf sich zukommen.
(C) „Was haben sie denn Schönes in diesen Nächten für mich
zusammen gebastelt?“ Bond schaut sich um und sucht etwas, das er ausprobieren
könnte.
Q geht schnell auf ihn zu und
zeigt ihm die Armbanduhr die Bond erhalten soll. „Natürlich enthält sie den
obligatorischen Laserstrahl. Zudem ist diese Uhr auch noch Abhör- und
Ortungsgerät. Diese Leuchtdioden im Zifferblatt geben die Richtung des
überwachten Objektes an. Sie erhalten je eine Wanze für Abhör- und
Ortungsbenutzung und eine, die beides kann. Sie sind klein genug, um sie
anderen leicht unterzuschieben und zudem können sie sie bei Bedarf in diese
kleinen Hüllen stecken, die magnetisch sind.“
„Sehr schön, Q. Ich hätte dann
gerne noch je ein Dutzend von diesen niedlichen Wanzen, die zur Uhr gehören.“
Q blickt gestresst nach oben. „Wir
sind eine technische Entwicklungsabteilung und keine Fließbandarbeiter.“
„Steht mein letzter Aston Martin
hier auch noch irgendwo getarnt herum?“ Bond blickt durch den Raum.
Q schaut Bond direkt ins Gesicht.
„Haben sie schon jemals dasselbe Auto für zwei Missionen benutzt? Na sehen sie.
Er befindet sich etwas demontiert in unserer Entwicklungsabteilung. Nun zu
ihrem neuen Wagen. Folgen sie mir.“ Sie gehen in einen Nebenraum. In einem
großen Aquarium schwimmt ein Aston Martin. „Wet Nellie 2. Diesmal statt Lotus
ein Aston Martin. Eine von mir verbesserte Version, zudem mit allen Vorzügen
ihres letzten Aston Martins, einzig die Tarnfunktion fehlt. Man kann halt nicht
alles haben. Aber wir arbeiten daran.“
Bond grinst. „Das werden dann wohl
noch mehr schlaflose Nächte werden, Q. Aber praktisch ist der neue Aston schon.
So kann ich bequem die Moldau nehmen, die Straßen in der Innenstadt sind immer
so verstopft.“
Q schüttelt den Kopf, er fühlt
sich von Bond aus dem Konzept gebracht. „Ähem, wie auch immer. Wir haben für
sie noch eine Überraschung im Kofferraum. Little Nellie 2, ebenfalls in
verbesserter Ausführung. Sie werden wohl mittlerweile in der Lage sein, sie
ohne meine Hilfe zusammenzuschrauben.“
„Natürlich.“ Bond greift nach
einer Unterarmgehstütze neben sich, zielt damit knapp an Q vorbei und betätigt
den Abzug im Griff. Ein Geschoss blitzt schnell durch den Raum, zieht mit einer
Rauchfahne an Q vorbei und explodiert an einer Strohpuppe an der gegenüberliegenden
Wand.
Q versucht ruhig zu bleiben. „Das
gibt es wahlweise auch mit Betäubungsgaspatronen. Aber das Ding werden sie wohl
nicht brauchen.“
„Wer weiß, wer weiß? Als Tarnung
vielleicht?“
„Vielleicht. Aber zur Zeit haben
wir noch Probleme mit einer Ladehemmung.“
„Wenn es ausgereift ist, sollten
sie es auf alle Fälle an alle Krankenhäuser verteilen lassen, Q.“
Q wirft den Kopf zurück. „Sie sind
einfach unbelehrbar, 007. Trotzdem, viel Glück.“
***
(K) Nach einer ruhigen Nacht, in der 007 endlich wieder von
großen Taten und smarten Gegnern träumt, besteigt er die Maschine Richtung Prag
und kommt nach einem unbeschwerten und kurzen Flug in der Moldaumetropole an.
Das Taxi, das er besteigt, bringt ihn zu seinem Hotel, in dem Moneypenny für ihn
am Vortag ein Zimmer gebucht hatte. Es ist erst einmal unbefristet reserviert.
Sinnigerweise hat ihn die MI6-Abteilung in dem Hotel einquartiert, in dem Tage
zuvor Molotow verschwunden war.
Nachdem er den Taxifahrer bezahlt
hatte, betritt er die Halle und geht schnurstracks zur Rezeption. Der hübschen
jungen Frau, die hinter der Theke steht, ist anzumerken, dass sie sich freut,
dass der attraktive Mann den Weg zum Schalter aufsucht.
Bond: "Guten Tag, mein Name ist Bond. James Bond. Für mich ist ein Zimmer
reserviert."
Frau: " Guten Tag, Mr. Bond. Wir haben für Sie die Präsidentensuite
freigehalten. Es ist das Zimmer Nr. 2007 im 2. Stock."
Währenddessen werden Bonds Koffer von den Boys auf seine Suite gebracht.
Bond: „Danke! Gibt es irgendwelche Nachrichten für mich?"
Frau: "Ja, hier ist ein Brief für Sie!"
Bond nimmt ihn entgegen und verabschiedet sich in Richtung Präsidentensuite,
während die Rezeptionsdame ihm noch einen sehnsuchtsvollen Blick hinterher
wirft.
Auf seinem Zimmer angekommen, in dem bereits seine Koffer stehen, verschließt
Bond die Tür hinter sich. Er räumt erst seine Sachen in den Schrank und
durchsucht das Hotelzimmer nach Wanzen und Kameras und setzt sich dann auf sein
Bett.
Er öffnet den Brief und liest:
"Hallo 007, Ihr Wagen wurde gestern noch per Luftfracht nach Prag
versendet. Er müsste bereits in der Tiefgarage stehen, während Sie diese Zeilen
lesen. Die Schlüssel bekommen Sie von unserer Frau in Prag, einer tschechischen
Doppelagentin namens Kantec. Sie lernen sie heute Abend im hoteleigenen Casino
kennen. Sie trägt ein weißes Kleid, hat lange blonde Haare und wird sich in der
Nähe der Bar aufhalten. Die Codeworte sind: "Ich trinke ihn niemals
gerührt.“ – „Ich trinke ihn auch immer geschüttelt." Sie kennen die Gepflogenheiten.
Gegen 21 Uhr wird sie da sein und Sie mit allen weiteren Informationen über
Countec Inc. und Molotow versorgen.
Viel Glück!
M!"
Bond ruht sich danach ein wenig aus, isst eine Kleinigkeit und macht sich
fertig für das Casino.
***
Gegen 21 Uhr betritt er den riesigen Saal, in dem sich ein Roulette-Tisch an
den nächsten reiht und man von allen Ecken und Enden fallende Würfelbecher,
Kartenspieler und sich unterhaltende Gäste hören kann.
Bond ist beeindruckt vom noblen Ambiente des Hauses und von den schönen Frauen,
die in Abendkleidern das Casino betreten. Genau dieses Flair hatte er vermisst,
als er Van Mirta in Südafrika dingfest gemacht hatte.
"Endlich wieder in Aktion", denkt Bond, setzt sich an die Bar und
bestellt einen Wodka Martini, geschüttelt nicht gerührt.
Er nimmt den Drink dankend entgegen und blickt auf die Massen reicher Menschen,
die sich um die Tische scharen.
Plötzlich nimmt eine wunderschöne junge Frau neben ihm Platz und bittet Bond um
Feuer. Ganz Gentleman zückt er sein Feuerzeug und erfüllt ihren Wunsch.
Bond nimmt einen weitern Schluck
seines Wodka Martinis, was die junge Frau interessiert beobachtet. Er dreht
sich wieder zu ihr hin.
Bond sagt auf den Drink hinweisend: "Ich trinke ihn niemals gerührt!"
Die junge Frau erwidert: "Ich trinke ihn auch immer geschüttelt"
Bond: "Mein Name ist Bond, James Bond!"
"Mein Name ist Ivana Kantec. Für Sie Ivana", bringt sie ihm
freundlich entgegen.
"Sie können James zu mir sagen", antwortet Bond und lockert das
Verhältnis gleich zu Anfang etwas auf.
Die beiden setzen sich an einen der wenigen freien Tische zwischen Bar und den
an der Seite liegenden Baccara-Tischen.
Bond: "Erzählen Sie mir was über den Zusammenhang zwischen Countec Inc.
und Molotow!"