DER FILM: Casino Royale

  • Dass Bond hier nicht mit einem Aston Martin vorfahren muss, ist auch klar. Aber wenn ich mir die Szene (fast eine Minute!) anschaut, dann komme ich mir fast wie in einer Ford Werbung vor. Dazu dann doch die leicht dramatische Instrumental Version von YKMN und der eingespielte röhrende Sound :bleah: . Und noch innerhalb die Szene die Werbung für Sony Ericsson.


    Ist ja nicht so, dass man gerade bei CR unbedingt Spielzeit einbauen musste. Und genau das ist das PP, welches mich stört. Nicht das Beiläufige, sondern das bewusste in Szene setzen.

  • Dass Bond hier nicht mit einem Aston Martin vorfahren muss, ist auch klar. Aber wenn ich mir die Szene (fast eine Minute!) anschaut, dann komme ich mir fast wie in einer Ford Werbung vor. Dazu dann doch die leicht dramatische Instrumental Version von YKMN und der eingespielte röhrende Sound :bleah: . Und noch innerhalb die Szene die Werbung für Sony Ericsson.


    Ist ja nicht so, dass man gerade bei CR unbedingt Spielzeit einbauen musste. Und genau das ist das PP, welches mich stört. Nicht das Beiläufige, sondern das bewusste in Szene setzen.


    Auf der anderen Seite handelt es sich schon seit dem ersten Bond-Film um eine zusätzliche Methode, viel Geld zu verdienen. Viel Geld bedeutet Motivation, und genau diese ist es, die uns seit nunmehr über fünfzig Jahren mit einer Film-Reihe erfreut, die es ohne diesen mannigfaltigen und immensen Geldfluss mit Sicherheit nicht gegeben hätte.


    Als überzeugter Anhänger der Marktwirtschaft bejahe ich das Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage, wo immer es stattfindet.
    Ich kenne die genauen Zahlen nicht, ich bezweifle aber, dass es sich bei den Bond-Filmen um derart üppig ausgestattete Werke handeln würde, wenn jede Form von Product-placement untersagt wäre.


    Ich toleriere daher gerne das zeitweilige Auftauchen des ein- oder anderen Markennamens.

  • Auf der anderen Seite handelt es sich schon seit dem ersten Bond-Film um eine zusätzliche Methode, viel Geld zu verdienen. Viel Geld bedeutet Motivation, und genau diese ist es, die uns seit nunmehr über fünfzig Jahren mit einer Film-Reihe erfreut, die es ohne diesen mannigfaltigen und immensen Geldfluss mit Sicherheit nicht gegeben hätte.
    Als überzeugter Anhänger der Marktwirtschaft bejahe ich das Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage, wo immer es stattfindet.
    Ich kenne die genauen Zahlen nicht, ich bezweifle aber, dass es sich bei den Bond-Filmen um derart üppig ausgestattete Werke handeln würde, wenn jede Form von Product-placement untersagt wäre.
    Ich toleriere daher gerne das zeitweilige Auftauchen des ein- oder anderen Markennamens.



    Ich habe eigentlich auch kein Problem mit PP.
    Mir geht es nur bei manchen Produkten um das Wie. Siehe meinen ursprünglichen Beitrag



    Bei den Uhren, Champagner sowie bei Aston Martin, Lotus, aber auch BMW hat mich das nie gestört. Am meisten stört mich das PP aber in MR und in den Craig-Filmen.

  • Ich habe eigentlich auch kein Problem mit PP.
    Mir geht es nur bei manchen Produkten um das Wie. Siehe meinen ursprünglichen Beitrag



    Bei den Uhren, Champagner sowie bei Aston Martin, Lotus, aber auch BMW hat mich das nie gestört. Am meisten stört mich das PP aber in MR und in den Craig-Filmen.

    Ja, ich verstehe schon, was Du meinst:
    Einerseits hat Ian Fleming selbst ein intensives PP in seinen Büchern betrieben. das war schon Bestandteil seiner Kreation des James Bond: Rolex, Martini, Ronson-Feuerzeug, ...
    Und andererseits sind da in den Filmen die Produkte, die mit der Literatur rein gar nichts mehr zu tun haben (s. Dein Beitrag).


    Ich kann aber auch die Beweggründe der Film-Produzenten nachvollziehen. Es geht eben um viel Geld, was nicht unerheblich zum Stil und zur Opulenz der Verfilmungen beigetragen hat, die cineastische Größe erst ermöglicht hat. Ich gönne den Machern einfach die Chance, den Wunsch zahlkräftiger Hersteller in klingende Münze zu verwandeln.


    Hier stehen sich Werktreue und lukrative Vermarktung gegenüber.

  • Dass Bond hier nicht mit einem Aston Martin vorfahren muss, ist auch klar. Aber wenn ich mir die Szene (fast eine Minute!) anschaut, dann komme ich mir fast wie in einer Ford Werbung vor. Dazu dann doch die leicht dramatische Instrumental Version von YKMN und der eingespielte röhrende Sound :bleah: .


    Für mich auch eine der schlechtesten PP-Szenen des Franchise. Die BMWs bei Brosnans hatten ja wenigstens eine echte Funktion und wurden auch mal selbstironisch auf die Schippe genommen. Aber die Szene mit dem Ford ist bierernst und total überflüssig. Wie Bond vom Flughafen zum Hotel kommt ist eigentlich egal, er hätte auch ein Taxi nehmen können. Das Ganze wirkt einfach nur wie ein kurz eingeschobener Werbeclip, da hätte man auch gleich die Webseite von Ford einblenden können.

  • Für mich auch eine der schlechtesten PP-Szenen des Franchise. Die BMWs bei Brosnans hatten ja wenigstens eine echte Funktion und wurden auch mal selbstironisch auf die Schippe genommen. Aber die Szene mit dem Ford ist bierernst und total überflüssig. Wie Bond vom Flughafen zum Hotel kommt ist eigentlich egal, er hätte auch ein Taxi nehmen können. Das Ganze wirkt einfach nur wie ein kurz eingeschobener Werbeclip, da hätte man auch gleich die Webseite von Ford einblenden können.


    Warum? Ich habe die Szene niemals als störend empfunden. Endlich fährt Bond mal ein unauffälliges und somit eines Geheimagenten würdiges Auto. Dann wäre der Lotus in FYEO oder der Aston Martin in TLD auch reine Werbung. Nur, weil es sich um ein Mainstream-Auto handelt, ist es nicht mehr Werbung, als bei den anderen Autos in den Filmen.

  • Bezüglich der Ford-Szene bin ich ganz bei Martin und 00Beisser.
    Als ich CR das allererste Mal sah, war das für mich eindeutig der irritierenste Moment des Films, weil es mir für einen Augenblick so vorkam, als seien die Aspekte die mich an der Brosnan-Ära besonders nervten offenbar nicht überwunden. Auch heute finde ich diese Szene noch doof.


    Klar ist jeder Bondfilm voll von Product Placement. Es ist schließlich eines der wichtigen Lebenselixiere des Franchise.
    Die Frage ist nur wie elegant und raffiniert wird diese in den jeweiligen Film eingewebt, so das weder die Atmosphäre noch die Gesamtwirkung darunter leiden.
    Filme wie z.B. GF oder TSWLM ziehen sich bezüglich ihrer plakativst zelebrierten Fahrzeuge recht geschickt aus der Affäre, in dem die Vehikel so außergewöhnlich und besonders - im Verhältnis zum alltäglichen Straßenverkehr (zumindest abseits von Nobelorten wie St. Tropez oder Berverly Hills etc) - sind, und ihre spezifischen Gadgets bis dato so einzartig und sensationell, das wohl die Mehrheit der Zuschauer hier weniger den Werbeaspekt für diese Fahrzeuge im Vordergrund sieht, sondern diese Vehikel als festen Bestandteil des Bonduniversums akzeptiert.


    Viele andere PKWs hinter denen Bond über die Jahre am Steuer saß, waren dagegen oft ein so beiläufiger Teil der entsprechenden Filmszenen, in denen sie zum Einsatz kamen, das sich auch die Offensichtlichkeit dieser Werbe-Momente, deutlich in Grenzen hielt.


    Ich sehe somit 2 wichtige Aspekte die erfüllt sein müssen, um die Präsenz eines so promotionsbedürftigen Produktes, wie einem Automobil während eines Bondfilms nicht als Werbeblock zu empfinden:
    Glamour bzw. Einzigartigkeit, am besten unterstützt mit kreativen Gadgetideen ODER subtil-unaufdringliche Präsenz.
    Wenn einer dieser Aspekte erfüllt ist, dürften wohl die meisten Fans und Zuschauer nichts zu meckern haben.


    Bei allen Brosnan-BMWs stand das Problem im Raum, das diese Fahrzeuge zu gewöhnlich wirkten, zudem die Marke selbst als zu 'unbondig' für einen 007-Dienstwagen empfunden wurde (Bei Mercedes, Audi, Toyota und Co wäre es nicht anders gewesen) und die Gadgets nicht sensationell genug wirkten, um Film-Szenen wie in GF oder TSWLM zu rechtfertigen, die sich nur um das Bestaunen und Präsentieren des Dienstwagens drehen.
    Viele Fans und Zuschauer empfanden so diese Fahrzeuge von Anfang an als Fremdkörper und Störelemente.
    Sicher gab und gibt es auch Zuschauer denen ist dies alles völlig Schnurz, aber ich denke schon das sich die Verantwortlichen in diesem Punkt hier insgesamt wenig beliebt gemacht haben.


    Am gravierensten ist in der Hinsicht wohl leider TND. Und das obwohl hier sowohl Marke als auch das Fahrzeug selbst, im Rahmen eines Agentenfilms, der in Deutschland spielt am ehesten Sinn ergeben.
    Aber anstatt diesen Vorteil gegenüber dem bereits schon äußerst grenzwertig präsentierten Vorgänger-Dienstfahrzeug in GE, mit entsprechender Subtilität zu nutzen, um dem Einsatz des Produktes im Film mehr Klasse zu verleihen, bekommt man stattdessen nicht nur gerade diesen BMW so extrem wie kein Bondauto seit GF um die Ohren gehauen, nein, der Autohersteller wird auch noch so exzessiv wie bis dato kein anderer in einem Bondfilm zelebriert.


    Höhepunkt ist sicher das völlig dämliche Metallsäge-Gadget, das unter sakralstem Einsatz des Bond-Themes ausgerechnet in Großaufnahme unter dem BMW-Firmenlogo erscheint. Aber auch die deutsche Synchronisation übt sich diesbezüglich nicht gerade in Zurückhaltung, denn es reicht ja nicht das Q wenige Sekunden vorher das Auto als den neuen BMW 750iL vorstellt, nein die Computerstimme muß uns unbedingt auch noch mit den Worten "Willkommen bei BMW's neuem Navigationssystem!" begrüßen.


    Hier wurde der Bogen einfach zu extrem überspannt. Aber ich drifte hier im Rahmen des CR-Threads zu sehr in Richtung Brosnan-Ära ab.


    Die Art und Weise wie der Ford Ka in QoS eingesetzt ist, finde ich übrigens in Ordnung.
    Hier hat man zwar auch das Product Placement voll auf dem Schirm, aber 1. bekommt man nicht das Gefühl vermittelt das sämtliche Szenen mit diesem Fahrzeug ausschließlichst zu Werbezwecken entstanden sind, 2. wird die Auftritt des Fahrzeugs innerhalb des Films nochmal leicht ironisch gespiegelt, in dem Fahrzeugfüherin Camille später in der selben Art und Weise wie mit dem Ford Ka vorgefahren kommt und Bond abholt - nur diesesmal mit einem schäbigen, und dennoch etwas sympathischeren VW-Käfer.

  • Rein subjektiv habe ich das fahrzeugbezogene Product Placement in besonders auffälliger Form insbesondere bei den Sichtungen der Filme FYEO, TLD, TND, CR und QoS empfunden, beziehungsweise "erlebt". Ein Punkt, mit welchem ich aufgrund der Sinne und Zwecke dessen durchaus leben kann, sofern es noch geschickt als Schleichwerbung eingebaut wird und einen nicht zu aufdringlich empfängt.

  • mm... ich weiß echt nicht was Ihr so gegen die Szene in CR habt. Ich glaube, wenn man nicht schon im Vorraus gewußt hätte dass es sich hier um PP handelt würde es durchaus mehr Fans der Szene geben. Denn von der Inzenierung her finde ich sie toll und sie passt an dieser Stelle in den Film. Sie hat etwas schnelles, selbstbewusstes von Bond. Dazu die Musik. Passt mMn gut zu der Ankunftsszene mit dem Flugzeug und zeigt wie selbstbewusst und zielstrebig Bond an dieser Stelle (er handelt ja auf eigene Faust) vorgeht.

  • Ich LIIIIIIIEEEEEEBEEEEE CR! Aber bei dem Ford Werbeblock geht mir heute noch das Messer in der Hosentasche auf.
    Genau das, was Macon beschreibt, trifft m.E. eben überhaupt nicht zu (nix für ungut), es IST eben KEINE bondige Szene, sondern NUR eine Fahrt auf einer Straße, die ohne das Auto mit Sicherheit geschnitten worden wäre. Und ich muss auch sagen, dass es eigtl. die EINZIGE PP-Szene der gesamten Serie ist, die mich wirklich stört, weil es so ein offensichtlicher Werbeblock von 10 Sek. (! nicht nur ein kurzer Augenblick!) ist, welcher überhaupt nicht in die Handlung eingebunden ist.

  • Ich LIIIIIIIEEEEEEBEEEEE CR! Aber bei dem Ford Werbeblock geht mir heute noch das Messer in der Hosentasche auf.
    Genau das, was Macon beschreibt, trifft m.E. eben überhaupt nicht zu (nix für ungut), es IST eben KEINE bondige Szene, sondern NUR eine Fahrt auf einer Straße, die ohne das Auto mit Sicherheit geschnitten worden wäre. Und ich muss auch sagen, dass es eigtl. die EINZIGE PP-Szene der gesamten Serie ist, die mich wirklich stört, weil es so ein offensichtlicher Werbeblock von 10 Sek. (! nicht nur ein kurzer Augenblick!) ist, welcher überhaupt nicht in die Handlung eingebunden ist.


    Dies wird nur noch übertroffen von dem Product Placement in den neueren Videospielen, wenn man ständig sein "bondiges" markentechnisch identifizierbares Smartphone auf besonders "coole" Weise aus der Tasche ziehen muss, um dieses dann auf eine Weise zu benutzen, die einen teilweise noch länger als besagte zehn Sekunden in Anspruch nimmt.

  • es IST eben KEINE bondige Szene, sondern NUR eine Fahrt auf einer Straße, die ohne das Auto mit Sicherheit geschnitten worden wäre.


    Und genau das sehe ich anders: Wichtig ist die Szene wo Bond aus dem Auto steigt am Oceans Club mit dem Dienstmann und J. Tarach. Würden wir also sehen wie Bond aus dem Flugzeug steigt und als nächstes aus dem Auto steigt würde das unrund wirken. Ich glaube das würde kein Regieseur so machen.


    Aber die Meinungen sind ja zu Glück verschieden...

  • Wie gesagt: Ich habe mit der Mondeo-Szene auch kein Problem. Relevant für den Film finde ich sie zwar nicht, "unbondig" aber definitiv auch nicht (im Gegensatz zu einigen anderen PP-Szenen).


    B.t.w.: Sollten wir hierzu nicht gleich einen eigenen Thread aufmachen?

  • B.t.w.: Sollten wir hierzu nicht gleich einen eigenen Thread aufmachen?


    Gibt es längst :prof:


    Product Placement in den Bondfilmen.


    Wird die Handlung in den Filmen zu oft von den Werbepartnern bestimmt?


    ;)


    Wenn gewünscht, kann die Diskussion dort weitergeführt werden?
    Ich kann ggf. gerne auch die relevanten Beiträge rüberkopieren...

  • Die sind wirklich großartig, die habe ich (bis gestern) noch nie gesehen, und ich habe viele CR-Fotos gesehen. Weiß der Teufel wo die Brasilianer die aufgetrieben haben...


    Erstaunlich, dass nach fast 10 Jahren tatsächlich nochmal neues Material auftaucht. Bei einem Film aus der Prä-Digital/Internet-Ära wäre das weniger überraschend, denn aus dieser Zeit schlummert sicher noch jede Menge ungesehenes, nicht-digitalisiertes Material in irgendwelchen Archiven, aber von CR? :thumbup:

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