Die 10 Lieblingsfilme

  • Mal eine Aktualisierung 2020. Diesmal habe ich versucht, eine ausgewogene Mischung meiner drei Lieblingsgenres Agenten-/Politthriller, Crime/Noir und Abenteuer hinzubekommen. In alphabetischer Reihenfolge:


    The Adventures of Ford Fairlane (Renny Harlin, 1990)


    Gladiator (Ridley Scott, 2000)


    Hard Boiled (John Woo, 1992)


    John Wick (Chad Stahelski, 2014)


    The Living Daylights (John Glen, 1987)


    Mission: Impossible - Fallout (Christopher McQuarrie, 2018 )


    Raiders of the Lost Ark (Steven Spielberg, 1981)


    Ronin (John Frankenheimer, 1998 )


    The Terminator (James Cameron, 1984)


    Troy (Wolfgang Petersen, 2004)

  • Ui, Fallout dabei :thumbup:
    Der hat aktuell sogar meinen bisherigen Lieblingsteil der Reihe, nämlich De Palmas unterschätztem Meisterwerk, abgelöst.
    Und den würde ich auch direkt nach meinen zwei Lieblings Bondfilmen einordnen.

    So ähnlich geht es mir auch. Schon seit Ewigkeiten gehört Brian De Palma's brillanter Thriller zu meinen absoluten Lieblingsfilmen und war - trotz der hervorragendenTeile vier und fünf - stets der Vertreter des M:I-Franchises in meinen Top 10. Fallout ist allerdings so epochal und so strotzend vor genialer Einfälle, dass er es tatsächlich geschafft hat, den Film von 1996 in dieser Hinsicht abzulösen. Tom Cruise gelingt mit seiner Reihe momentan das, was Cubby Broccoli einmal für die Bond-Filme vorgegeben hat: ein Feuerwerk von Einfällen und spektakulären Sequenzen zu sein, bei der jeder Film den Vorgänger noch übertrifft. Man muss es etwas schmerzlich konstatieren: In den 2010er-Jahren ging das Agentenduell Bond vs. Hunt recht deutlich an Ethan.


    Ich habe allerdings auch mit Ronin schon ähnlich lange wie M:I 1 einen weiteren klassischen Agententhriller in den Top 10 vertreten. Mit Fallout ist dann auch der Agentenfilm repräsentiert, der zugleich ein großes Actionspektakel ist.

    The Terminator ist auch in meiner Top 10.

    Völlig zu Recht... Ein visuell genialer und ungemein spannender Film des Technik-Noir mit dem von mir hochgeschätzten Arnold Schwarzenegger in Idealbesetzung.

    Von dem hab ich ehrlich gesagt noch nie was gehört. Lohnt sich der ohne Vorkenntnisse?

    Das kommt darauf an ;) Ich liebe nunmal Noir-Detektivgeschichten a la Raymond Chandler und zugleich auch Filmkomödien, die in diesem Genre angesiedelt sind, wie etwa Die nackte Kanone. Ford Fairlane ist in diesem Bereich mein Favorit. Aber Achtung: Andrew Dice Clay's Humor ist sicher nicht jedermann's Sache. Wenn man eher feinsinnige und subtile Komödien mag, sollte man lieber die Finger von dem Film lassen. Auch ist der Protagonist deutlich großmäuliger und selbstgefälliger als Lieutenant Fran Drebin in den Nackte Kanone-Filmen (vergleichbar etwa dem Videospielcharakter Duke Nukem, falls bekannt...) und der Humor derber als der Slapstick-Humor der Nielsen-Filme. Wenn man hingegen dieser Art von Humor etwas abgewinnen kann, kann ich Ford Fairlane nur empfehlen.

    Eine interessante Liste!

    Danke! Wenn ich allerdings nochmal drübergucke, fehlt mit The Name of the Rose (Jean-Jacques Annaud, 1986) eigentlich einer meiner absoluten Lieblingsfilme... Vielleicht beim nächsten Update.

  • Da sich bei mir in den letzten 3 Jahren wieder einiges verschoben hat,
    hier ein Update für 2020:


    10 Lieblingsfilme (chronologisch):


    1942 - Casablanca - Michael Curtiz
    1982 - Blade Runner (final cut) - Sir Ridley Scott
    1985 - Back to the Future - Robert Zemeckis
    1990 - Dances with Wolves - Kevin Costner
    1993 - Schindler's List - Steven Spielberg
    1997 - Boogie Nights - Paul Thomas Anderson
    1998 - The Big Lebowski - Joel & Ethan Coen
    2003 - Lost in Translation - Sofia Coppola
    2013 - La grande bellezza - Paolo Sorrentino
    2016 - Toni Erdmann - Maren Ade

    Ergänzend 10 weitere Werke für eine Top-20 (ebenfalls rein chronologisch):


    1958 - Vertigo - Sir Alfred Hitchcock
    1963 - Le Mépris - Jean-Luc Godard
    1968 - 2001: A Space Odyssey - Stanley Kubrick
    1975 - Barry Lyndon - Stanley Kubrick
    1978 - The Deer Hunter - Michael Cimino
    1979 - Apocalypse Now (final cut) - Francis Ford Coppola
    1990 - Goodfellas - Martin Scorsese
    1995 - Dead Man - Jim Jarmusch
    2012 - De rouille et d'os - Jacques Audiard
    2017 - Blade Runner 2049 - Denis Villeneuve


    Favoriten in den Einzelkategorien:


    Regisseur: Stanley Kubrick
    Drehbuchautor: Quentin Tarantino
    Production Designer: Sir Ken Adam
    Schauspieler: Robert Anthony De Niro, Jr.
    Schauspielerin: Lauren Bacall
    Komponist: Ennio Morricone
    Score: Blade Runner - Vangelis
    Soundtrack-Album: Blade Runner (1994 release version)
    Filmplakat: Blade Runner (US-Hauptmotiv, Entwurf John Alvin)
    Absoluter Lieblingsfilm: Back to the Future

  • Django: Freut mich das meine Liste bei Dir auf Interesse stieß. :)
    Ich schätze uns beide eint neben anderen Parallelen vorallem unsere enorme Verwertschätzung von Boogie Nights.
    Bei mir war es damals im Kino tatsächlich Liebe auf den ersten Blick.
    Dem Film wohnt eine ganz eigene Magie inne, die schwer zu erklären ist.
    Dabei ist er gleichzeitig so vielschichtig und besticht auf so vielen Ebenen, das ich bei jedem Wiedersehen jedesmal auf's neue geradezu überwältigt vom ganz speziellen Zauber dieses Werks bin. Und gleichzeitig beseelt mich über die gesamte Filmlänge eine dauerhafte Grundeuphorie, die nur jene grandiosen cineastischen Werke erzeugen, bei denen man sich während jeder seiner durchgehend wunderbaren Szenen bereits auf die direkt daran anschließende freut. Sicher darf man anmerken das Paul Thomas Anderson sich bei vielen konzeptionellen Ideen von Regie-Kollege Martin Scorsese (vorallem von dessen Goodfellas) 'bedient' hat. Das tut der Brillanz dieses filmischen Juwels allerdings imho keinen Abbruch. Im Gegenteil - warum sollte man sich nicht von einem anderen Meister inspirieren lassen.

    "This is Hi-Fi... high fidelity. What that means is that it's the highest quality fidelity."
    - :thumbup:

  • Schön geschrieben und volle Zustimmung. Leider stosse ich mit "Boogie Nights" mehrheitlich auf Unverständnis. Dabei bietet der Film doch wirklich "für jeden etwas" - eben grad aufgrund der von Dir erwähnten Vielschichtigkeit. Er ist dabei definitiv nicht 08/15, andererseits aber m.E. auch nicht derart "seltsam", dass nur eine Minderheit was damit anfangen könnte. Zudem beherrscht er den Spagat zwischen Drama und Komödie wirklich perfekt und ist aufgrund seines - wenn auch schon beinahe grotesken Happy-Ends - für mich schlussendlich halt auch ein richtiges "Feel good Movie" :D (bevor Fragen aufkommen: Nein - ich habe trotzdem nie von einer Karriere als Pornostar geträumt ;) ).


    Zitat

    Ich schätze uns beide eint neben anderen Parallelen vorallem unsere enorme Verwertschätzung von Boogie Nights.


    Oder zum Beispiel auch "2001". Ebenfalls ein Film, mit dem eher wenige was anfangen können oder den Film gar nicht erst kennen :( . Zudem findest ich es einfach genial, dass Du "Back to the Future" auf Platz eins gesetzt hast :thumbup: . Ein Film, den ich zwar wohl nicht so weit oben hätte, den ich aber extrem mag und der einfach die perfekte Unterhaltung bietet :) .


    Zitat

    Goodfellas


    Ein Film, der zwar genial, für mich aber etwas zu "schwere Kost" ist, weil einfach sämtliche Protagonisten derart unsymphatisch dargestellt werden (was ja leider mindestens der Wahrheit entspricht). Da gefällt mir "Casino" besser.

  • Da beim filmischen James Bond momentan nicht viel passiert, bin ich noch einmal in mich gegangen und habe meine 10 Lieblingsfilme zusammengestellt. Diesmal ging es mir darum, die Liste der 10 Filme zu finden, die ich meist schon fünf, sechs Mal gesehen habe und doch immer wieder schauen kann. Die Liste der Filme, die ich nicht einfach nur "großartig" finde, sondern die mich emotional zutiefst begeistern und mir in irgendeiner Form mehr bedeuten. Hier ist sie:


    Die Hard (John McTiernan, 1988)


    Gladiator (Ridley Scott, 2000)


    The Last Samurai (Edward Zwick, 2003)


    The Living Daylights (John Glen, 1987)


    Mission: Impossible (Brian De Palma, 1996)


    The Name of the Rose (Jean-Jacques Annaud, 1986)


    Raiders of the Lost Ark (Steven Spielberg, 1981)


    Ronin (John Frankenheimer, 1998 )


    The Silence of the Lambs (Jonathan Demme, 1991)


    The Terminator (James Cameron, 1984)

  • Sehr schöne Liste! Mit TLD, M:I und The Terminator sind sogar drei meiner absoluten Favoriten vertreten. Alle drei Filme werden ja schon allgemein geschätzt, stehen aber immer etwas im Schatten anderer Werke. Beim M:i-Franchise ist es der neuste Film, bei Terminator der zweite Teil, den Viele besser finden. Für mich hat das Original gerade durch seine dem schmalen Budget geschuldete Sparsamkeit eine grandiose Atmosphäre, die der zweite trotz aller seiner Wahnsinns-Optik nicht ganz erreicht. Selbiges gilt für M:I. TLD war bei mir immer der ewige Dritte, bis mir vor allem während der letzten beiden Jahre bewusst geworden ist, dass mich der Film eigentlich seit 30 Jahren mehr als jeder andere Bond in eine positive Stimmung bringt. Der Film ist wie dieser gute Freund, der seit Jahren immer da war, einen abgeholt und Mut gemacht hat. Er hat sich wie kein Anderer den Platz an der Spitze verdient.


    Die Liste der Filme, die ich nicht einfach nur "großartig" finde, sondern die mich emotional zutiefst begeistern und mir in irgendeiner Form mehr bedeuten.

    Das ist für mich mittlerweile sogar das Kritierium schlechthin für einen Lieblingsfilm. Ich hab nie Menschen verstanden, deren Lieblingsfilmliste aussieht wie die irgendeines Filminstitutes.

  • Mit TLD, M:I und The Terminator sind sogar drei meiner absoluten Favoriten vertreten. Alle drei Filme werden ja schon allgemein geschätzt, stehen aber immer etwas im Schatten anderer Werke.

    Das ist wahr.


    Mission: Impossible ist die wohl einzige Filmreihe neben Bond, bei der ich den neuesten Film einfach im Kino sehen muss (wobei ich auch anderen Filmfortsetzungen sehr entgegensehe, etwa von The Batman [in der neuen Reihe mit Robert Pattinson], Tomb Raider [in der mit Alicia Vikander rebooteten Reihe] und [trotz des grottigen Teils 4] Indiana Jones). Seit Anfang der 2010er - also seit Ghost Protocol einerseits vs. Skyfall andererseits - hat sie m.E. sogar die Bond-Reihe überflügelt. Dennoch wird der erste Film mit seiner im Vergleich zu den späteren Beiträgen eher zurückhaltenden Art, mit seinen vielen Elementen eines klassischen Agententhrillers und seiner Eleganz stets einen besonderen Status für mich haben.


    Ähnliches gilt für die Terminator-Reihe, in der der zweite Teil zwar ein perfekt gemachter Blockbuster mit zwei der besten Verfolgungsjagden aller Zeiten ist. Einen besonderen Status hat für mich aber der erste Teil, mit seiner genialen Cyber-Noir-Atmosphäre und seinen vielen "nice little touches" - etwa, als der Terminator ein heruntergefallenes Telefon aufhebt und man die Ansage des Anrufbeantworters hört: "But don't be shy. It's OK. Machines need love, too."


    Wahrscheinlich ist es auch kein Zufall, dass meine Top Ten alle zwischen 1981 und 2003 veröffentlicht wurden. Das ist die Zeit, in der ich geboren wurde und aufgewachsen bin, auch wenn ich erst Ende der Neunziger/Anfang der 2000er Jahre angefangen habe, ins Kino zu gehen (von meiner Top Ten-Liste habe ich nur Gladiator und The Last Samurai bei ihrem Erscheinen im Kino gesehen, mein erster Kino-Bond war TWINE). Daher habe ich zu dieser Epoche wahrscheinlich einen intensiveren emotionalen Bezug als zu früheren oder späteren Epochen der Filmgeschichte. Filme wie Mission: Impossible, The Living Daylights, Raiders of the Lost Ark, Ronin oder The Terminator habe ich als Kind/Jugendlicher zum ersten Mal gesehen und daher wahrscheinlich auch besonders intensiv wahrgenommen. Für Filme wie The Name of the Rose und The Silence of the Lambs musste ich etwas älter werden, bevor ich sie schauen und verstehen konnte, auch wenn ich in meiner Kindheit/Jugend mitbekommen habe, wie darüber gesprochen wurde.

  • Zitat

    und [trotz des grottigen Teils 4] Indiana Jones

    Auch für mich wohl der bisher schwächste Teil der Reihe. Dennoch möchte ich diesen Film keinesfalls missen. Er hat ein paar wirklich hervorragende Momente und trotz einiger Schwächen vermag er das nicht zu tun, was zumindest einige Beiträge der Filmreihe, nach der dieses Forum hier benannt ist, vollbracht haben: DAs Erbe und die Tradition zu zerstören. In diesem Sinne: Ich freue mich auf Indy 5, da Indy bisher immer Indy geblieben ist. Mal besser, mal schlechter, aber nie frevlerisch

  • Auch für mich wohl der bisher schwächste Teil der Reihe. Dennoch möchte ich diesen Film keinesfalls missen. Er hat ein paar wirklich hervorragende Momente

    Wenn ich völlig ausblende, dass der Film Teil der Indy-Reihe ist, finde ich ihn für sich genommen auch gar nicht schlecht. Auch wenn ich den im ähnlichen - und von mir sehr geschätzten - Genre des "Archäologe/Archäologin auf abenteurlicher Jagd nach einem mystischen Artefakt" spielenden Tomb Raider mit Alicia Vikander besser fand. Im Vergleich zur nahezu perfekten 80er-Trias (ja, auch Temple of Doom schätze ich außerordentlich, fast hätte ich ihn sogar statt Raiders in meine Top 10 gewählt) ist er aber dann doch eine ziemliche Enttäuschung.


    trotz einiger Schwächen vermag er das nicht zu tun, was zumindest einige Beiträge der Filmreihe, nach der dieses Forum hier benannt ist, vollbracht haben: DAs Erbe und die Tradition zu zerstören.

    Da stimme ich zu. Zumindest hat bei Indy keine Verramschung des Erbes stattgefunden.


    Aber das wäre eine Diskussion für einen Indy-Thread.

  • Hallöchen miteinander. Muss mal demnächst mehr schreiben, nur so viel:

    Selbst im Vergleich zu Indy 4 sind alle anderen ähnlich gelagerten Abenteurerfilme Mittelmaß oder gar Schrott.

    Dazu zählt auch der insgesamt zähe und öde Tomb Raider mit Vikander, freilich auch die bescheuerten mit der Jolie und selbst Die Mumie mit Brendan Fraser, welchen ich früher liebte, ist viel zu klamaukig...vor allem dank diesen beschissenen Nebencharakter Beni 😉

    Just my two cents: selbst Indy 4 rules und steht über den Rest.


    Ansonsten ist die einzige Filmreihe auf die ich mich noch konsequent freue:

    Mission: Impossible


    Und ich freue mich, dass 2014 tatsächlich eine Planet der Affen Fortsetzung kommt, also nach Caesars Ableben.

    Der Pattinson Batman war viel zu lang...keine rewatchability wie die Nolan Filme oder die von Burton, leider.



    Im Übrigen sehe ich es nicht ganz so, dass die Filme, welche man am häufigsten Gucken kann, auch die persönlichen Lieblingsfilme sind.

    Da entscheiden Faktoren wie Thematik oder Spieldauer mit.

    Ist das Leben nicht schön ist einer meiner drei absoluten Lieblingsfilme, geht mir immer ans Herz. Trotzdem würde ich mehrere Bondfilme oder auch Rambo 2 häufiger in den Player schieben.

    Bei Zwei glorreiche Halunken, Der Pate I und II oder Spartacus spielt der Faktor Länge einen Grund.

  • In einer FB-Gruppe grassierten gerade Listen mit Lieblingsfilmen pro Jahr seit der Geburt. Ich habe es mal erweitert für die letzten hundert Jahre. Ziemlich prätentiös, ich weiß, aber was macht man nicht alles, wenn man Langeweile auf Arbeit hat. :D Bei manchen Jahren musste ich lange überlegen und suchen, um einen Film zu finden, bei anderen war es eindeutig, und bei manchen Jahren viel es mir unglaublich schwer, zwischen verschiedenen Lieblingsfilmen zu wählen. Mehr dazu unten.


    1922 - Nosferatu

    1923 - Safety Last!

    1924 - Sherlock jr.

    1925 - The Gold Rush

    1926 - The General

    1927 - The Jazz Singer

    1928 - Spione

    1929 - Frau im Mond

    1930 - All Quiet on the Western Front

    1931 - City Lights

    1932 - The Most Dangerous Game

    1933 - King Kong

    1934 - The Thin Man

    1935 - The 39 Steps

    1936 - Modern Times

    1937 - Der Mann, der Sherlock Holmes war

    1938 - The Lady Vanishes

    1939 - The Hunchback of Notre Dame

    1940 - Gaslight

    1941 - Suspicion

    1942 - Casablanca

    1943 - Shadow of a Doubt

    1944 - Life Boat

    1945 - Brief Encounter

    1946 - A Matter of Life and Death

    1947 - Out of the Past

    1948 - Rope

    1949 - The Third Man

    1950 - In A Lonely Place

    1951 - The Day The Earth Stood Still

    1952 - High Noon

    1953 - I Confess

    1954 - 20.000 Leagues Under The Sea

    1955 - Cesta do pravěku (Reise in die Uhrzeit)

    1956 - The Wrong Man

    1957 - Twelve Angry Men

    1958 - Vertigo

    1959 - Some Like It Hot

    1960 - The Apartment

    1961 - One, Two, Three

    1962 - Dr. No

    1963 - From Russia With Love

    1964 - Goldfinger

    1965 - Doctor Zhiwago

    1966 - Il Buono, Il Brutto, Il Cattivo

    1967 - You Only Live Twice

    1968 - C'era Una Volta il West

    1969 - On Her Majesty's Secret Service

    1970 - Città Violenta

    1971 - Duel

    1972 - The Poseidon Adventure

    1973 - The Golden Voyage of Sinbad

    1974 - The Conversation

    1975 - Jaws

    1976 - Rocky

    1977 - The Spy Who Loved Me

    1978 - The Medusa Touch

    1979 - Star Trek - The Motion Picture

    1980 - The Elefant Man

    1981 - An American Werewolf in London

    1982 - E.T. The Extraterrestrial

    1983 - Blue Thunder

    1984 - The Terminator

    1985 - Back to the Future

    1986 - The Fly

    1987 - The Living Daylights

    1988 - Die Hard

    1989 - Indiana Jones and the Last Crusade

    1990 - Total Recall

    1991 - Terminator II - Judgement Day

    1992 - Batman Returns

    1993 - Falling Down

    1994 - True Lies

    1995 - 12 Monkeys

    1996 - Mission: Impossible

    1997 - Titanic

    1998 - Dark City

    1999 - Fight Club

    2000 - Unbreakable

    2001 - Mulholland Drive

    2002 - The Bourne Identity

    2003 - Last Samurai

    2004 - Eternal Sunshine of the Spotless Mind

    2005 - Batman Begins

    2006 - Rocky Balboa

    2007 - Atonement

    2008 - The Dark Knight

    2009 - Avatar

    2010 - Inception

    2011 - Mission: Impossible - Phantom Protocol

    2012 - Chronicle

    2013 - Gravity

    2014 - Edge of Tomorrow

    2015 - Victora

    2016 - Nocturnal Animals

    2017 - The Endless

    2018 - Mission: Impossible - Fallout

    2019 - The Lighthouse

    2020 - Tenet

    2021 - Nightmare Alley

    2022 - Top Gun: Maverick (vorläufig)


    Das schwierigste Jahr war 1999, das auch in meiner Wahrnehmung unglaublich fruchtbar und wohl mein Lieblings-Filmjahr ever ist. Hier hab ich mindestens sechs Lieblingsfilme mit Fight Club: The Sith Sense, Straight Story, Eyes Wide Shut, Schnee der auf Zedern fällt und Arlington Road. Und dann auch so Sachen wie Matrix, American Beauty, Being John Malkovich, Galaxy Quest, Der Gigant aus dem All, ... Wow.


    Dann kamen 1981 mit In tödlicher Mission, Blow out, Die Klapperschlange, Indiana Jones und Das Boot. 1991 mit T2, Gefährliche Brandung, Star Trek - Das unentdeckte Land und JFK. 1993 mit Fallling Down, Auf der Flucht, Jurassic Park und Cliffhanger. 2011 mit M:I Phantom Protocol, Tree of Life, In Time und The Artist. Bei 1931 war die Wahl schwer zwischen Lichter der Großstadt und M - Eine Stadt sucht einen Mörder. Es ist schon interessant, dass sich in manchen Jahren die Lieblingsfilme häufen, während man bei anderen suchen muss. So fiel mir bei 2003 die Wahl zwischen Last Samurai, Lost in Translation und Dogville schwer, wobei keiner der drei jetzt wirklich ein Herzensfilm ist. So gibt es sechs mal Tom Cruise, was wohl bedeutet, dass er mein Lieblingsschauspieler sein muss. :D Sean Connery gibts viermal durch Bond, Charlie Chaplin dreimal. Hitchcock führt bei den Regisseuren mit neun Filmen.


    Edit 1: Wie konnte ich bei 1994 nur True Lies übersehen... Der sticht natürlich Vier Hochzeiten und ein Todesfall aus, auch wenn ich den auch sehr mag.

  • Sehr interessante und abwechslungsreiche Liste, Martin! Höchst symphatisch sind mir vorallem jene Deiner Favoriten, die Du entgegen den üblichen Klassikern, die die Mehrheit gebetsmühlenartig in dem jeweiligen Jahr benennen würde, in Deiner Liste adelst.


    So z.B. 20.000 Leagues Under The Sea statt Rear Window oder Cesta do pravěku statt The Night of the Hunter oder The Poseidon Adventure statt The Godfather.


    Auch wenn ich in den besagten Beispielen die jeweils genannten Klischee-Klassiker favorisieren würde, so kann ich Deine Platzierung doch äußerst gut verstehen, denn alle diese 3 Filme die Du stattdessen oben stehen hast, mag ich sehr, zumal sie eigentlich alle 3 auf die ein oder andere Art heutzutage unterschätzt werden. Am ehsten wohl Cesta do pravěku, weil er wohl der unbekannteste der 3 ist, und durch Jurassic Park & Co für heutige Augen vermutlich stark verstaubt wirkt, aber auch Richard Fleischer's 54er Jules Verne-Reise, ist gemessen am Stellenwert den er schon allein in technischer Hinsicht für seine Zeit darstellt, viel zu sehr in Vergessenheit geraten. Aber selbst Poseidon Adventure bekommt imho nicht mehr die Anerkennung, die er früher mal genoß, wofür aber wahrscheinlich das recht aushöhlende, unnötige Remake des seeligen Herrn Petersen verantwortlich ist. Also kurz gesagt, empfinde ich es immer als sehr coolen move, wenn persönliche Favoriten die typischen Lieblinge der Allgemeinheit überstrahlen. Besser könntest Du auch nicht unter Beweis stellen, das auf Dich Lieblingslisten befremdlich wirken, die aussehen "wie die irgendeines Filminstitutes." - wie Du es in einem Beitrag weiter oben so herrlich ironisch kommentiert hast.

    Ich glaube jeder von uns kann auch Filmklassiker benennen, die einen nie persönlich so faszinierten oder nahe standen, wie man es aufgrund des popkulturellen oder kommerziellen Echo das ihnen wiederfuhr vermuten würde. So kann das gefühlt 'ewige' Glorrifizieren der Allgemeinheit von den entsprechenden Werken dann auch einen recht nervigen Beigeschmack bekommen, da die persönliche Antwort ja lautet: Not really my cup of tea.


    Einer solcher Filme ist für mich z.B. Lawrence of Arabia, vor dem ich mich zwar technisch, logistisch und filmhistorisch natürlich verbeugen muß (erst kürzlich war ich diesbezüglich erneut beeindruckt vom Film), aber den ich bis heute als äußerst merkwürdigen Klassiker empfinde, der mir emotional nie wirklich näher gekommen ist. Umso mehr hat es mich gefreut, das in dem entsprechenden Jahr in Deiner Liste das Erstlingswerk unseres geliebten Franchise die Oberhand über diesen, von der breiten Cineasten-Gilde astronomisch hoch geschätzten Superknaller gewonnen hat.


    Dennoch hast Du einige typische Film-Kritiker-Lieblinge oder Klassiker die sich allgemeiner Dauerwertschätzung erfreuen in Deine Liste, die somit eine schöne Mischung ist. Ich habe mich auch mal an der genannten Aufgabenstellung versucht, aber gemerkt das wir beide in den ersten 50 Jahren zuviele Übereinstimmungen haben, als das ich hier nochmal mit einer copy and paste-artigen Liste langweilen will. Vielmehr beschränke ich mich auf die Jahre und Filme, bei denen es bei mir die leidenschaftlichsten Abweichungen bezüglich Deiner Liste gibt - weil mir die jeweiligen Filme mehr am Herzen liegen als alle anderen - teilweise bedeutenderen Filme - in jenen Jahren:


    1928 - The Circus

    1940 - The Sea Hawk

    1950 - Sunset Boulevard

    1951 - Captain Horatio Hornblower

    1960 - The Time Machine

    1967 - The Jungle Book

    1968 - 2001: A Space Odyssey

    1969 - Butch Cassidy and the Sundance Kid


    In späteren Jahren wird es dann deutlich komplizierter, da ich Deine Entscheidungen oft dermaßen gut nachvollziehen kann, das es geradezu schmerzt wie knapp ich davon abweiche.


    So erfuhren bei mir für das Jahr 1975 sowohl Jaws als auch Barry Lyndon in den vergangen Jahren einen ganz enormen Schub nach oben in Punkto Wertschätzung. Diese beiden Werke allerdings gegeneinander antreten zu lassen, erweist sich als höchst unfair, da sie 2 völlig unterschiedliche Arten des Mediums bedienen. Dennoch gilt es sich aber hier zu entscheiden, und leider wähle ich in diesem Fall Kubrick's Arbeit, obwohl mir Deine Entscheidung viel sypmpatischer ist, lieber Martin. ;)

    Ähnlich laufen auch andere Jahre ab: Taxi Driver vor Rocky oder Blade Runner vor E.T. So bitter diese trockenen Direktiven auch wirken, so klar stehe ich allerdings hinter diesen Wertungen. Ist das vielleicht der Moment, in dem ein Nerd wie ich erkennt, das er ein total langweiliger, alter Snob geworden ist ?! Vermutlich.


    Du hast ja schon einige Jahre genannt, die für Dich besonders schwierig waren. Bei mir ist das z.B. 1979. Hier kann ich mich nicht wirklich zwischen Apocalypse Now (final cut), Alien (Kinofassung) und Manhattan entscheiden. Allerdings klärt Deine Favorisierung von Star Trek - The Motion Picture die Sache als Trekkie für mich eigentlich auf willkommene Art. 8) Ist halt die Frage ob der Franchise-Kult ausreicht um die Konkurrenz verblassen zu lassen.


    So fällt es mir z.B. auch schwer mich 1987 zwischen The Living Daylights und Empire of the Sun zu entscheiden. Beide Filme bedeuten mir so viel, das ich hin- und hergerissen bin, welcher den nun für mich das größere persönliche Gewicht besitzt.


    Viel klarer dagegen verläuft das bei anderen Jahren. z.B. 1990: Deine Wahl Total Recall repräsentiert sicher die mit Abstand unterhaltsamten 2 Stunden dieses Filmjahres und ist somit mehr als nachvollziehbar. Aber auch der objektiv 'stärkste' und 'brillianteste' Film von 1990, der meiner Meinung nach Goodfellas ist, unterliegt bei mir hier knapp dem filmhistorisch unbedeutenderen Dances with Wolves, der sich nach wie vor in meiner Alltime-Top-10 befindet. Hier muß ich also die viel kritisierte damalige Academy aus Herzengründen verteidigen.

  • Sehr interessante und abwechslungsreiche Liste, Martin! Höchst symphatisch sind mir vorallem jene Deiner Favoriten, die Du entgegen den üblichen Klassikern, die die Mehrheit gebetsmühlenartig in dem jeweiligen Jahr benennen würde, in Deiner Liste adelst.


    So z.B. 20.000 Leagues Under The Sea statt Rear Window oder Cesta do pravěku statt The Night of the Hunter oder The Poseidon Adventure statt The Godfather.

    Danke Dir, Dr. moVe! :) Rear Window und The Night of the Hunter hatte ich tatsächlich erst dort stehen. Zumal ersterer sogar mein zweitliebster Hitchcock nach Vertigo ist. Das Schauspiel von James Mason im Richard-Fleischer-Film ist für mich allerdings eins meiner liebsten überhaupt, und jedes zweite Jahr Hitchcock wär ja auch langweilig. The Godfather ist allerdings eins dieser Werke, dessen Qualität ich immer nur theoretisch und mit sehr viel mehr Respekt als Liebe wahrgenommen habe. Die allgemeine Faszination für Filme über Psychopathen-Familien habe ich ehrlich gesagt nie so ganz nachvollziehen können, weshalb auch Filme wie GoodFellas oder Heat in der Liste fehlen, und mir bei Scorsese eher die untypischeren Sachen wie Shutter Island gefallen.


    Letztlich liegen die Entscheidungen bei solchen Listen ja zwischen dem eher subjektiv empfindenden Filmfan und dem eher objektiv urteilenden Cineasten. Warum ich mich auch bewusst nicht als letzteres bezeichne. Ich habe bei manchen Cineasten und Kritikern das Gefühl, dass sich ihnen die Frage nach dem subjektiven Wert von Filmen oder gar 'guilty pleasures' gar nicht stellt, weil ein cinematisch herausragender Film bei ihnen quasi automatisch auch eine persönliche Beziehung zum Film herstellt. Für mich sind Filme dagegen ein bisschen wie Menschen; ich kann mir völlig bewusst sein, dass sie alles andere als perfekt sind, und sie trotzdem lieben. Manchmal sogar gerade deshalb. Genauso wie man im wahren Leben nicht unbedingt automatisch mit den fittesten Sportlern oder Mutter-Theresa-artigen Wohltätern befreundet sein möchte, sondern lieber mit schrulligen, aber dafür sympathischen Leuten ein Bier trinkt, so sind Filme, die ich als qualitativ sehr beeindruckend oder gar wegweisend wahrnehme, nicht automatisch meine Lieblingsfilme. Was natürlich nicht auch nicht heißt, dass man zu solchen Filmen nicht auch so eine persönliche Beziehung haben kann. Trotzdem frage ich mich immer: Wenn man nach einem richtig nervigen Arbeitstag nachhause kommt, legt man dann wirklich Metropolis oder Apocalypse Now in den Player? Oder wenn Kumpels mit einem Sixpack Bier vorbeikommen, guckt man dann Schindlers Liste?


    Gerade mit zunehmenden Alter ändern sich ja da auch die Prioritäten. Mit Mitte 20 hatte ich mal eine Phase, wo ich alle möglichen Filme ausgeliehen hatte, die den Status "Klassiker, den man gesehen haben sollte" haben. Sowas wie Citizen Kane, Der Pate, Apocalypse Now, Kinder des Olymp, Persona, etc. pp. Die allerwenigsten davon haben mir irgendetwas besonderes gesagt. Ich fand auch immer die Schwärmerei der meisten Kritiker für die Siebziger und das gleichzeitige Naserümpfen über die ach so furchtbaren Achtziger extrem nervig. Mittlerweile bin ich ein großer Fan der Siebziger und habe auch einen Zugang zu Sachen wie Apocalypse Now gefunden. In zehn Jahren wird die Liste daher wohl nochmal anders aussehen. Da werden wir wohl irgendwie alle zu langweiligen Snobs. ;)


    Zitat

    Einer solcher Filme ist für mich z.B. Lawrence of Arabia, vor dem ich mich zwar technisch, logistisch und filmhistorisch natürlich verbeugen muß (erst kürzlich war ich diesbezüglich erneut beeindruckt vom Film), aber den ich bis heute als äußerst merkwürdigen Klassiker empfinde, der mir emotional nie wirklich näher gekommen ist.

    Ja, das ist für mich auch ein Film, wo ich den Hauptdarsteller nicht so ganz sympathisch finde. Wobei das sicher auch genau der Punkt bei dem Film ist. Ähnlich wie bei There Will Be Blood, wo ich Daniel Day Lewis zum kotzen unsympathisch finde. Das ist übrigens auch ein Aspekt, der für mich E.T. über Blade Runner ansiedeln lässt. Obwohl natürlich auch hier Harrison Ford einen abgebrühten, quasi rassistischen Cop darstellen soll, empfinde ich den Mangel an Empathie, den man als Zuschauer für ihn im Gegensatz zu Rutger Hauer hat, als dramaturgisches Defizit.


    Dances with Wolves war auch bei mir ein Kandidat, da ich den Film und auch die Musik von Barry enorm schätze. Allerdings habe ich ihn schon länger nicht mehr gesehen. Die Rewatchability spielt dann bei den Drei-Stunden-plus-Filmen leider auch immer eine gewisse Rolle.


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    So erfuhren bei mir für das Jahr 1975 sowohl Jaws als auch Barry Lyndon in den vergangen Jahren einen ganz enormen Schub nach oben in Punkto Wertschätzung. Diese beiden Werke allerdings gegeneinander antreten zu lassen, erweist sich als höchst unfair, da sie 2 völlig unterschiedliche Arten des Mediums bedienen. Dennoch gilt es sich aber hier zu entscheiden, und leider wähle ich in diesem Fall Kubrick's Arbeit, obwohl mir Deine Entscheidung viel sypmpatischer ist, lieber Martin. ;)



    Die beiden Kontrahenten für 1975 waren bei mir Jaws und Einer flog übers Kuckucksnest. Letzteren mag ich auch unheimlich gern, gerade durch die vielen wunderbaren Darsteller. Aber Jaws rockt die Leinwand dann doch etwas mehr. Barry Lyndon müsste ich mir tatsächlich mal wieder ansehen, ist auch schon wieder lange her...

  • Meine Watchlist hat diverse Lücken (wenn Ihr wüsstet, welche und die gross die sind, würdet Ihr mich wahrscheinlich des Forums verweisen :P ), so dass ich hier leider nicht vollumfänglich mitdiskutieren kann. Viele der genannten Filme kenne ich nicht beziehungsweise nur dem Namen nach (vor allem jene aus der Zeit vor 1960). Und auch bei den Filmen der letzten etwa 10 Jahre bin ich sehr Lückenhaft unterwegs... irgendwie hat sich mein Interesse daran, neue Filme kennenzulernen stark gelegt. Keine Ahnung, warum.


    Dennoch ein paar Anmerkungen zu Euren sehr interessanten und umfangreichen Posts:

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    The Godfather ist allerdings eins dieser Werke, dessen Qualität ich immer nur theoretisch und mit sehr viel mehr Respekt als Liebe wahrgenommen habe. Die allgemeine Faszination für Filme über Psychopathen-Familien habe ich ehrlich gesagt nie so ganz nachvollziehen können, weshalb auch Filme wie GoodFellas oder Heat in der Liste fehlen, und mir bei Scorsese eher die untypischeren Sachen wie Shutter Island gefallen.

    "Der Pate" gehört zu meinen absoluten Lieblingsfilmen und ja - ich kann den auch tatsächlich auch immer wieder angucken (das war zudem wohl der einzige Film, bei dem ich vor ca. 12 Jahren sogar die Kommentare des Regisseurs reingezogen habe). Für mich schlicht Kult. Ganz anders "GoodFellas": Da sind wirklich alle Protagonisten dermassen unsympathisch und tatsächlich "psychopathische Gewalttäter" - das muss ich mir jetzt auch nicht allzu oft antun.


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    Ich glaube jeder von uns kann auch Filmklassiker benennen, die einen nie persönlich so faszinierten oder nahe standen, wie man es aufgrund des popkulturellen oder kommerziellen Echo das ihnen wiederfuhr vermuten würde. So kann das gefühlt 'ewige' Glorrifizieren der Allgemeinheit von den entsprechenden Werken dann auch einen recht nervigen Beigeschmack bekommen, da die persönliche Antwort ja lautet: Not really my cup of tea.

    Auch ich kenne/habe solche Filme. Wäre vielleicht sogar mal einen eigenen Thread wert.

  • Meine Watchlist hat diverse Lücken (wenn Ihr wüsstet, welche und die gross die sind, würdet Ihr mich wahrscheinlich des Forums verweisen :P ), so dass ich hier leider nicht vollumfänglich mitdiskutieren kann. Viele der genannten Filme kenne ich nicht beziehungsweise nur dem Namen nach (vor allem jene aus der Zeit vor 1960). Und auch bei den Filmen der letzten etwa 10 Jahre bin ich sehr Lückenhaft unterwegs... irgendwie hat sich mein Interesse daran, neue Filme kennenzulernen stark gelegt. Keine Ahnung, warum.

    Wenn du wüsstest, wie das bei mir aussieht... ;) Ich hab in letzter Zeit auch erstmal einige bedeutende Lücken geschlossen, wie etwa Mad Max oder Conan. Das Interesse für Filme aus der ersten Hälfte des Jahrhunderts war bei mir aber schon immer da. Ich finde den Gedanken irgendwie deprimierend, dass ein großer Teil aller gedrehten Filme irgendwann praktisch für die Tonne ist, weil sich aufgrund technischer Neuerungen niemand mehr dafür interessiert. Dabei gibts da unglaublich viel Gutes zu entdecken. "Der Glöckner von Notre Dame" in der Version von 1939 hab ich z.B. erst letztens gesehen und fand Charles Laughtons Schauspiel da absolut grandios. "The Jazz Singer" ist auch so ein Beispiel. Den hatte ich eigentlich nur gesehen, weil er als erster Film gilt, der Ton dramaturgisch nutzt und den Übergang vom Stumm- zum Tonfilm darstellt. Der erzählt aber auch genial den Konflikt des Hauptdarstellers, so dass man ihn fast als Lehrfilm an der Filmhochschule zeigen sollte. Klingt jetzt hoffentlich nicht zu oberlehrerhaft... :D


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    Dennoch ein paar Anmerkungen zu Euren sehr interessanten und umfangreichen Posts:

    "Der Pate" gehört zu meinen absoluten Lieblingsfilmen und ja - ich kann den auch tatsächlich auch immer wieder angucken (das war zudem wohl der einzige Film, bei dem ich vor ca. 12 Jahren sogar die Kommentare des Regisseurs reingezogen habe). Für mich schlicht Kult. Ganz anders "GoodFellas": Da sind wirklich alle Protagonisten dermassen unsympathisch und tatsächlich "psychopathische Gewalttäter" - das muss ich mir jetzt auch nicht allzu oft antun.

    Ist ja völlig okay. Ich würde auch nie behaupten, dass so ein Film "überschätzt" ist. Er hat mir bisher nur nicht zu irgendwelchen inspirierenden Erkenntnissen über die Welt im Allgemeinen verholfen. Letztens hab ich mir relativ günstig eine Coppola-Box bestellt, wo neben Der Dialog und Die Outsider auch die drei Pate-Filme dabei sind. Vielleicht zündet es diesmal etwas mehr.


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    Auch ich kenne/habe solche Filme. Wäre vielleicht sogar mal einen eigenen Thread wert.

    Gabs so ähnlich sogar mal hier.

  • Wenn man nach einem richtig nervigen Arbeitstag nachhause kommt, legt man dann wirklich Metropolis oder Apocalypse Now in den Player? Oder wenn Kumpels mit einem Sixpack Bier vorbeikommen, guckt man dann Schindlers Liste?

    Die Rewatchability-Faktor ist sicher ein Aspekt der bei keiner Bewertung außer Acht gelassen werden sollte. Allerdings ist ein reiner Fokus darauf sicher auch nicht der Film-Weisheits letzter Schluß, sonst würden unsere Bondranglisten sicher auch allesamt recht anders aussehen. ;) Ich schätze meist ist es eher eine Mischung aus Rewatchability-Faktor, persönlicher Bedeutung, sowie filmischer und inhaltlicher Qualität, die in ihrer Summe Filme in die Favoriten-Hemisphäre heben. Ich habe z.B. schon oft Unverständnis dafür geerntet, das ein Film wie Schindler's Liste zu meinen Lieblingsfilmen zählt. Jedoch gerade der, im Verhältnis zur quasi Unerträglichkeit der schmerzlichen Thematik, erstaunlich überdurchschnittlich hohe Rewatchabilty-Faktor des Films (der Inhalt schreit eigentlich nach einer "Einmal und nie wieder"-Begutachtung, dennoch habe ich Spielberg's Streifen in den vergangen 28 Jahren sicher über ein Dutzend mal gesehen und es niemals bereut im Gegenteil! Und ja, 12 mal ist in Filmfankreisen für einen Lieblingsfilm sicher äußerst wenig - bei meiner ewigen Nr. 1 Back to the Future habe ich z.B. bei 180 aufgehört zu zählen, aber wie gesagt: Man muß es hier im Verhältnis zum abgrundtief düsteren Thema werten) ist die entscheidende Eigenart dieses Werks, die dann in Verbindung mit den anderen genannten (inzenatorische und erzählerische Brillianz, Bedeutung und emotionale Intensität) den Film in eine persönliche Top-5 zementieren darf. Aber auch wenn ich den Film öfter sehen kann als andere Geschichts- und Zivilisationsdramen, ist das wesentliche natürlich jedoch, das mich dieses Werk bis heute wie kein anderes bewegt und dieser Umstand stuft die Bedeutung des Rewatchabilty-Faktors dann doch auf ein Maß herunter, das ihn recht unwesentlich macht. So ähnlich verhält es sich übrigens - wenn auch auf oberflächlichere Art - mit Dances with Wolves, den ich inspiriert durch unsere Thread-Diskussion vor 2 Tagen noch mal in der von mir bevorzugten Langfassung gebeamert habe, um festzustellen das der Film nichts von seiner Anziehungskraft für mich eingebüßt hat. Im Gegenteil: Er wirkte mich auch aktueller und (nicht zuletzt durch seinen heutzutage mehr als damals hervorstechenden enormen Handmade-Charme) erfrischender denn je - was angesichts den Vorwürfen den einige 'hippe' Plattformen in den USA und UK (z.B. kürzlich ein Redakteur des 'Far Out Magazine') dem Film in letzter Zeit machen (er sei äußerst schlecht gealtert und geradezu peinlich aus heutiger Sicht) auf mich nicht nur grotesk wirkt, sondern bei mir ernsthaft die Frage weckt, ob die heutige vorherrschende Wahrnehmung für das Medium Film nicht ziemlich dekadent und gleichzeitig beschränkt geworden ist.


    Dennoch bin ich natürlich immer wieder überrascht, welche Filme besonders oft in meinem Player landen, da es eher selten Filme sind, die ich als 'besten' ihres Jahrgangs oder gar als 'Lieblingsfilm' bezeichnen würde. Ich habe mich daher nun mal an einer betont ehrlichen Rewatchabilty-Jahrgangsliste versucht, die ich allerdings erst Ende der 50er beginnen muß, da es in den Jahren davor zu wenig Filme gibt bei denen ich zu Wiederholungstätern werde (einzige Ausnahme: Casablanca).


    1958 Vertigo - Regie: Sir Alfred Hitchcock

    1959 Some Like It Hot- Regie: Billy Wilder

    1960 The Time Machine - Regie: George Pal

    1961 One, Two, Three - Regie: Billy Wilder

    1962 Dr. No - Regie: Terence Young

    1963 From Russia with Love - Regie: Terence Young

    1964 Goldfinger - Regie: Guy Hamilton

    1965 Thunderball - Regie: Terence Young

    1966 Il buono, il brutto, il cattivo - Regie: Sergio Leone

    1967 You Only Live Twice - Regie: Lewis Gilbert

    1968 The Thomas Crown Affair - Regie: Norman Jewison

    1969 On Her Majestys Secret Service - Regie: Peter Hunt

    1970 The Private Life of Sherlock Holmes - Regie: Billy Wilder

    1971 Diamonds Are Forever

    1972 The Godfather

    1973 Live and let Die - Regie: Guy Hamilton

    1974 The Man with the Golden Gun - Regie: Guy Hamilton

    1975 The Rocky Horror Picture Show - Regie: Jim Sharman

    1976 The Pink Panther Strikes Again - Regie: Blake Edwards

    1977 The Spy Who Loved Me - Regie: Lewis Gilbert

    1978 Superman - Regie: Richard Donner

    1979 Moonraker - Regie: Lewis Gilbert

    1980 The Empire Strikes Back - Regie: Irvin Kershner

    1981 For Your Eyes Only - Regie: John Glen

    1982 Blade Runner - Regie: Ridley Scott

    1983 Never Say Never Again - Regie: Irvin Kershner

    1984 Dune - Regie: David Lynch

    1985 Back to the Future - Regie: Robert Zemeckis

    1986 Aliens - Regie: James Cameron

    1987 The Living Daylights - Regie: John Glen

    1988 アキラ (Akira) - Regie: Katsuhiro Otomo

    1989 Licence to Kill - Regie: John Glen

    1990 Goodfellas - Regie: Martin Scorsese

    1991 Terminator 2: Judgment Day - Regie: James Cameron

    1992 Batman Returns - Regie: Tim Burton

    1993 True Romance - Regie: Tony Scott

    1994 Star Trek: Generations - Regie: David Carson

    1995 GoldenEye - Regie: Martin Campbell

    1996 Star Trek: First Contact - Regie: Jonathan Frakes

    1997 Tomorrow Never Dies - Regie: Roger Spottiswood

    1998 Star Trek: Insurrection - Regie: Jonathan Frakes

    1999 The World Is Not Enough - Regie: Michael Apted

    2000 Mission: Impossible II - Regie: John Woo

    2001 千と千尋の神隠し (Chihiros Reise ins Zauberland) - Regie: Hayao Miyazaki

    2002 Star Trek: Nemesis - Regie: Stuart Baird

    2003 Matrix Reloaded - Regie: Wachowski Brothers

    2004 Harry Potter and the Prisoner of Azkaban - Regie: Alfonso Cuarón

    2005 War of the Worlds - Regie: Steven Spielberg

    2006 Casino Royale - Regie: Martin Campbell

    2007 Darjeeling Limited - Regie: Wes Anderson

    2008 Quantum of Solace - Regie: Marc Forster

    2009 Star Trek - Regie: J. J. Abrams

    2010 Inception - Regie: Christopher Nolan

    2011 X-Men: First Class - Regie: Matthew Vaughn

    2012 Skyfall - Regie: Sam Mendes

    2013 Star Trek Into Darkness - Regie: J. J. Abrams

    2014 Interstellar - Regie: Christopher Nolan

    2015 Spectre - Regie: Sam Mendes

    2016 Batman v Superman: Dawn of Justice - Regie: Zack Snyder

    2017 Valerian and the City of a Thousand Planets - Regie: Luc Besson

    2018 Mission: Impossible - Fallout - Regie: Christopher McQuarrie

    2019 Once Upon a Time in Hollywood - Regie: Quentin Tarantino

    2020 Tenet - Regie: Christopher Nolan

    2021 Licorice Pizza - Regie: Paul Thomas Anderson


    Am auffälligsten ist natürlich, welchen Sprung in der Schüssel ich sowohl beim Bond- und Star Trek-Franchise habe, was man vorallem bei der Brosnan- und Star Trek: The Next Generation-Film-Ära bemerkt, wenn man weiß wie extrem schwach ich diese Epochen ihres jeweiligen Franchise insgesamt werte. Besonders schräg kommt das 1996 und 1997 zum Ausdruck, da man in unserer Forengeschichte sicher genug Beiträge von mir finden kann in denen ich sowohl über First Contact als auch TND kräftig ablästere. Noch dazu zählt zum 97er Jahrgang sowohl Boogie Nights, der einer meiner Lieblingsfilme ist, als auch The Fifth Element, der mein Favorit im Genre Space Opera darstellt und der imho Kinogigant Titanic, den ich damals im Kino viermal so oft besuchte wie TND. Alle diese Filme landeten über die Jahre oft in meinen Playern, aber ich muß einfach zugeben, das der von mir ziemlich ungeliebte TND ganz sicher die Nase vorn hat. Tja, Sigmund Freud analyse this, ach nein, sorry, falscher Film. ;) Batman v Superman: Dawn of Justice ist z.B. auch etwas, was ich nie und nimmer als 'gelungenen' oder 'guten' Film bezeichnen würde. Dennoch konnte man mich in den letzten Jahren oft beim Konsum dieses Schunds erwischen.


    Aufjedenfall veranschaulicht meine Liste wohl ganz gut, das Rewatchabilty ein zweischneidiges Schwert sein kann.


    Das Licorice Pizza es bei mir 2021 vor NTTD geschafft hat, ist zum einen recht simpel für mein Faible für Regisseur Paul Thomas Anderson und eine kindlich geprägte 70er-Jahre-Nostalgie zu erklären, aber auch das mich im Gegensatz zu vielen anderen Fans NTTD emotional packt (ohne mich über den Film zu ärgern) und ich mir daher diese spezielle Reise für besondere Abende aufhebe, wohin gegen Anderson's Film, trotz einem gewissen Arthaus-Hauch, einen höheren Vielguckfaktor in den letzten 10 Monaten für mich besaß. Erwartet hatte ich das im Vorfeld eher von Dune: Part One, da ich einen Narren an der Vorlage gefressen habe und ich auch hier den Regisseur sehr schätze, aber auch dieser Film ist vermutlich im Gesamtbild etwas zu anstrengend, als das man ihn sehr oft wiederholen könnte - und zudem nicht abgeschlossen und daher bisher inhaltlich unfertig.



    Ein Wort noch zu Godfather Part I und II und Goodfellas: Das Argument mit den sozial- und verhaltensgestörten Familien-Clans ist sicher ein schwerwiegendes gegen die Sympahtie für diese Filme. Und tatsächlich verhindert genau dieser Punkt, das ich diese Werke in meine Top-10 aufnehmen würde - wenn da noch Platz wäre. Dennoch haut es mich jedesmal geradezu um, wenn ich beim zappen im TV in einem dieser Filme lande, und mit hundert-prozentiger Wahrscheinlichkeit drin hängen bleibe bzw. meine Hand reflexartig Richtung Blu-Ray-Regal greift um die entsprechende Disc einzulegen. Ich kann Euch dieses Phänomen in beiden Fällen selbst nicht genau erklären, und rede mir das in meiner Begründung in der Regel mit dem Argument der cineastischen Qualität schön, aber wahrscheinlich bin ich einfach nur ein bißchen pervers. Aber das trifft ja auf die meisten Zuschauer zu, wenn sie ehrlich wären: Warum wäre sonst sowas wie James Bond ein pop-kulturelles Phänomen geworden. :)

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