Grüße aus Absurdistan

  • Das nicht, aber damals war auch die Rollenverteilung noch viel ausgeprägter als heute. Zu der Zeit war das allgemeine Selbstbewußtsein der Frau noch im Wachstum, man mußte erst mal die Grenzen ausloten, nachdem man begriffen hatte, daß man nicht nur zum Kalben, zum Essen machen und als schmückendes Beiwerk des Mannes da war. Hey, zu ihrer Zeit wurden meine Mutter und ihre Schwester noch scheel angeschaut, weil die eine eine Ausbildung zur Buchbinderin, die andere eine zum Tankwart gemacht hatte... Zudem gab es einfach andere Probleme, Stichwort Paragraph 218! Und mal ganz abgesehen davon werden nur wenige eine Ahnung gehabt haben, wie unglaublich wichtig Informatik die nächsten 20 Jahre werden würde und welch rasante Fortschritte man erzielen würde. Wie viele weibliche Elektriker wird es damals btw. gegeben haben, die an einem Computer herumgetüftelt hätten? Mal ganz ehrlich, bis heute kommen Männer nicht so ganz zurecht damit, wenn Frauen in "ihre" Berufsdomäne einbrechen. Da brauch ich mir nur meinen ehemaligen Chef anzuschauen.
    Frauen denken außerdem einfach mal ganz anders. Was nicht im Haushalt hilft, das Leben erleichtert oder Geld einspart, wird erst mal als nutzlos eingestuft. Wenn's dann da ist, kann man die Vorteile immer noch nutzen, sollte man sie für würdig erhalten und die Arbeit hat sich dann doch jemand anderes gemacht :P Und noch einmal zu den Erfindungen:


    - Einwegwindel
    - faltbarer Fallschirm
    - Scheibenwischer
    - Spülmaschine
    - das erste Computerprogramm (wenn wir schon bei Informatik sind)
    - Leichtgewichts-Brillengläser
    - Kaffeefilter
    - TippEx
    - Frequenzsprungverfahren (Bluetooth!)
    - Champagnerlagerung


    Das erste Patent an eine Frau wurde 1809 verliehen, denn vorher lief ihr Eigentum, auch das geistige, auf den Namen ihres Göttergatten. Man kann also nicht sagen, was im Mittelalter oder der Antike auf das Konto der Frauen ging. Es heißt, chinesische Frauen hätten vor ca. 1000 Jahren das erste Streichholz entwickelt, nachweisen kann man das natürlich nicht mehr und ist nach so einer langen Zeit auch eigentlich egal. Neu erfunden hat's eh ein Mann.

  • Das nicht, aber damals war auch die Rollenverteilung noch viel ausgeprägter als heute. Zu der Zeit war das allgemeine Selbstbewußtsein der Frau noch im Wachstum, man mußte erst mal die Grenzen ausloten, nachdem man begriffen hatte, daß man nicht nur zum Kalben, zum Essen machen und als schmückendes Beiwerk des Mannes da war. (...)

    ollistone und ich haben sicherlich einige Gemeinsamkeiten. Eine davon: Wir sind - bekennend oder nicht - Angehörige der "Generation Golf" (Geburtsjahrgänge ´65 bis ´75). Das bedeutet, dass wir den Feminismus in unserer Schulzeit in seiner Kampf-Phase erlebt haben. Frauen wie Du, Pille, die vergleichsweise moderate/ gesunde Ansichten hatten, waren stille, graue Mäuse. Man hat sie kaum wahrgenommen. Erheblich lauter, geradezu schreiend, waren jene, die Du heute als "Kampf-Lesben" bezeichnest. Ich weiß nicht, wie es auf dem Lande war - ich bin Stadt-Mensch - aber wir Jungs wurden schon angegiftet, wenn wir einem Mädchen eine Tür aufhalten wollten! Die Rollenverteilung WAR ausgeprägter - aber in völlig anderer Richtung! Für die Avangardistinnen, die Aufgeklärten, die modernen Mädchen galt es als schick und für jede Akzeptanz als moderne Frau lebensnotwendig, es den Jungs so schwer zu machen als möglich! Ich gestehe, ich habe von diesen "Vorkämpferinnen" des Frauen-Rechts so dermaßen die Schnauze voll gehabt, dass ich bis zu meinem 30. Lebensjahr nichts mehr von Frauen wissen wollte. (Vielleicht auch einer von vielen Gründen, warum mir das Zölibat, das ich damals anstrebte, nie als schwierig erschien?!) Erstmalig wieder interessant wurden die Mädels für mich, als die Geburtsjahrgänge der 80-er nachkamen. Für diese waren die Emanzipations-Amazonen meines Alters eine schon gar nicht mehr wahre Peinlichkeit! Meine Frau ist 12 Jahre jünger als ich, Mädchen wie ihr bin ich erst ab dem Jahr 2000 begegnet. Bis heute gehe ich den Frauen meines Alters - wo es geht - aus dem Weg. Sie widern mich zwar nicht mehr so an wie damals - sie haben nur heute, nachdem das Leben ihnen die Federn gestutzt hat, wirklich JEDE Interessantheit verloren!
    Ich führe das hier so breit aus, weil ich mich nicht erinnern kann, in den 70-ern Mädchen begegnet zu sein, die ähnliche Ansichten geäußert hätten wie Du weiter oben. Du schriebst, das allgemeine Selbstbewußtsein der Frau wäre noch im Wachstum gewesen - ich meine eher, es hätte damals seinen pathologischen Zenit erreicht. Ihr später Geborenen (Du gehörst zu den wesentlich gesunderen 80-er-Jahrgängen) seid erheblich gemäßigter und erfrischend "konservativer", als Eure 10 bis 20 Jahre älteren Schwestern. Das obige Zitat beschreibt die Damen der 50-er und beginnenden 60-er jahre. Aber ganz bestimmt nicht mehr die der 70-er und 80-er! Über die Ende der 70-er geborenen Mädchen spricht mir ein Song von Maurice Chevalier aus dem Herzen: "Thank heaven for little girls, for little girls get bigger every day!" ;)

  • die Du heute als "Kampf-Lesben" bezeichnest.


    Moment mal - die ich als Kampflesben bezeichne?! Lies noch mal die letzten zwei-drei Seiten und wirf mir das noch mal vor! Im Gegensatz zu diversen anderen Persönchen hab ich das Wort wohlweislich in Gänsefüßchen gesetzt, also uffbasse...


    Ich muß natürlich zugeben, daß ich diese Generation aus geburtstechnischen Gründen nicht live erlebt hatte, da gehe ich natürlich nach Erzählungen und Dingen, die ich lese oder im Fernsehen wahrnehme. Dort wo ich herkomme, war und ist alles noch relativ ländlich geprägt. Soweit man das bei einer Stadt um die 150.000 Einwohner sagen kann. Ursprünglich komm ich vom Kaff, wo ich auch fast 25 Jahre gelebt habe. Die nächste "echte" Großstadt ist Frankfurt a.M. und mit denen hat man nicht viel am Hut. Insofern mögen die Erfahrungswerte von Zeitzeugen allein schon der Mentalität wegen auseinandergehen. Hinzu kommt wohl auch, wie man das als Mann wahrgenommen hat und wie als Frau. War man zu der Zeit schon erwachsen, heranwachsend oder noch ein Kind, etc...
    Müßte man eigentlich fast mal tiefer wühlen. Immerhin, unsere alternative Szene war, glaube ich, schon immer recht ausgeprägt und am Gerichtsgebäude prangt auch schon seit über 20 Jahren ein großes §218-Graffitti :D


    Und somit verabschiede ich mich erst mal ganz oldschool an die Spüle und verdrück mich ins Wochenende ;)

  • Das Thema erinnert mich an Twin Peaks, das ich grad sehe. Da erfindet eine Frau die absolut geräuschlose Gardinenschiene! :D


    Das nicht, aber damals war auch die Rollenverteilung noch viel ausgeprägter als heute. Zu der Zeit war das allgemeine Selbstbewußtsein der Frau noch im Wachstum, man mußte erst mal die Grenzen ausloten, nachdem man begriffen hatte, daß man nicht nur zum Kalben, zum Essen machen und als schmückendes Beiwerk des Mannes da war.


    Naja komm, in den Achtzigern mussten Frauen nun wirklich nicht mehr unter dem Pantoffel stehen. Wenn eine gewisse Louise Ciccone Milliarden mit provokanten Songs verdienen konnte, hätte das ja auch rein theoretisch eine Frau durch Erfindungen à la Steve Jobs schaffen können. Zudem wurden in den 70 Jahren der Sowjetunion und ihren Satellitenstaaten die wissenschaftlich-technische Ausbildung von Frauen mehr gefördert als in allen westlichen Ländern. Nicht umsonst war die erste Frau im Weltraum eine Russin. Nicht dass dort jemand Windows hätte erfinden können, aber ein weibliches Erfindergenie wäre der Propaganda sicher sehr willkommen gewesen.


    Und mal ganz abgesehen davon werden nur wenige eine Ahnung gehabt haben, wie unglaublich wichtig Informatik die nächsten 20 Jahre werden würde und welch rasante Fortschritte man erzielen würde.


    Das macht dann das Genie aus. :P

  • Provokante Songs gehören aber auch wieder ins Showbiz. Etwas, was man uns auch gerne nachsagt - wenn wir dem anderen Extrem nicht nachgehen, ist Geld und Glitzerwelt angesagt. Ist mir aber auch schon aufgefallen, daß in sozialistischen oder kommunistischen Gegenden die Frau viel mehr miteinbezogen wurde, was Handwerk und Studium anging. Im Vergleich dazu sind die heutigen Versuche der Handwerkskammer, mal ein paar Mädels zum Schrauben oder Basteln zu bringen, eher kläglich :D Immerhin, in meinem Beruf befinden sich immerhin schon hin und wieder ganze zwei Mädchen pro Jahrgang, statt bisher nur eines. Bei zwei bis drei Klassen. Mit jeweils um die 20 Azubis... ^^

  • Dass ich neuerdings regelmäßig den Föhn kriege, liegt vermutlich daran, dass ich in der am beschissensten regierten Stadt der Welt lebe. Wisst ihr, womit man sich hier beschäftigt? Um baufällige und dringend sanierungsbedürftige Schulen, Investitionsrückstau knapp 1 Mrd. Euro? Nee.


    Gender Mainstreaming für Ampelmännchen.


    "Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg begrüßt den Vorstoß. „Wir finden Maßnahmen gut, bei denen keine stereotypen Geschlechterbilder reproduziert werden“, sagt Geschäftsführer Jörg Steinert. Die Frage sei aber: „Wie will man Vielfalt zeigen?“


    Da kann ich ihm helfen - bildet doch für ROT ein stilisiertes schwules Pärchen ab, der eine kniet zum Zwecke des Blowjobs vor dem anderen. :wut:


    "Neben der Darstellung ist auch die Quote ein Problem. Die Gleichstellungsbeauftragte des Bezirks Mitte, Kerstin Drobick, ist dafür, Ampelmänner und -frauen abzuwechseln, um Diskriminierung auszuschließen. Martischok-Yesilcimen hat sich noch nicht festgelegt, kann sich aber vorstellen, Geschlechter- und Unisexampelzeichen zu mischen."


    Wie wunderbar, in einer Stadt zu leben, die keine anderen Sorgen mehr hat.


  • Und du glaubst wirklich, dass diese Gefahr in unserer Gesellschaft besteht? Auf "grüne" Themen wird doch allerorten gesch*****, und selbst die Partei der Grünen drängt in immer mehr Ausweichthemen, anstatt sich auf den Kern ihrer Partei zu besinnen. :yawn:


    Dazu wollte ich an dieser Stelle mal Bezug nehmen. Nur ein Beispiel, wo rigoros durchgesetzte Klimaschutzrichtlinien höher bewertet werden als einzelne Menschenleben, ist das neue Klimaschutzmittel für Autos, das zwar die Umwelt weniger belastet (und gaaanz nebenbei Milliardengewinne für die Chemieriesen Honeywell und Dupont bedeutet), allerdings auch leicht entflammbar ist und im Brandfall Flussäure freisetzt, die die Lungen verätzt. Mercedes ist in Deutschland der einzige Hersteller, der sich gegen diese EU-Richtlinien zur Wehr setzt. Selbst Umweltverbände wie die Deutsche Umwelthilfe warnen vor dem Mittel. (Siehe beispielsweise SZ oder Spiegel.)


    Wenn man also ein neues Auto kauft, kann es gut sein, dass, wenn man einen Unfall überlebt, man selbst samt Familie an Verätzungen durch das Kühlmittel stirbt. (Und ich denke, diese "extremen Umstände" werden früher oder später eintreten.) Es wird also überspitzt gesagt der Tod von Kindern in Einzelfällen in Kauf genommen zugunsten eines Produkts, dass langfristig die Umwelt für unsere Kinder schonen soll. Ich denke, das trifft ganz gut den von Mr. Fogg angedeuteten Widerspruch.

  • Wofür ich mich schäme?
    Dafür, dass eine Gruppe Rechtsextremer ungehindert durch die Stadt bis vor die Türen des Rathauses marschieren darf und erst von den demokratischen Parteien am Eindrang gehindert wird. Dass die Polizei 20 Minuten braucht, um die Spinner unter Kontrolle zu kriegen und die ganze Zeit ausländerfeindliche Parolen und Handgreiflichkeiten zugelassen werden. Dass die Neonazis danach noch einen Geleitschutz zur U-Bahn bekommen und nach Hause fahren dürfen. Dass sich solche Leute überhaupt in einer Partei zusammenschließen dürfen. Dass es Menschen gibt, die dieser auch noch Stimmen geben. Dass es überhaupt deutsche Staatsbürger gibt, die so "denken".

  • Jedem seine Gefühlslage. Ich persönlich schäme mich meistens nur für Dinge, an denen ich beteiligt bin. Aber es gibt da ja noch die Sache mit dem Fremdschämen. Sei's drum.


    Mitmenschen mit einem solch' sanften Gemüt haben allerdings mein Mitleid.


    Vor lauter Schämen kommen sie doch gar nicht mehr zum Leben. Wenn die Antifa auf alles dreinschlägt, was nicht ihrer Meinung ist, wenn Polizisten angegriffen werden, körperlich und verbal, wenn in einem sog. Demokratie medial und aktiv in den Wahlkampf eingegriffen wird, wenn Politiker ganz offiziell das Recht brechen - das alles muß doch schlaflose Nächte bereiten.


    Ja, auch ich bin entsetzt. Aber das gehört doch in diesem Land mittlerweile zum guten Ton. Zurück zu den Wurzeln unserer Neanderthaler-Vorfahren. Tagtäglich. Da dürfen Drecks-Nazis doch auch mitmachen. Gleiches Gorilla-Recht für alle.

  • Wären das Linksextreme gewesen, oder hätte jemand einen Fußball dabeigehabt, wäre die Polizei längst in bürgerkriegfähigem Outfit mit Hundertschaften vor Ort gewesen. Dort aber lassen 5 Hampelmännchen die Rechten gewähren, ihre rassistischen Parolen rufen und die friedlichen Leute angreifen.
    Das gefährliche, was die Rechten von den Linken unterscheidet, ist der Hintergrund, die Motivation des Ganzen. Lieber ein paar Dumpfbacken, die einmal im Jahr ein paar Mülltonnen anzünden als Rechtsextreme, die systematisch, offen und verdeckt, ihre Hasskrawalle durchsetzen, in diesem Jahrtausend alleine in Dortmund 5 Menschen getötet und zahlreiche verletzt haben und sich dann gerne unter dem großen Mantel der freien Meinungsäußerung verstecken. Das ist für mich die viel wesentlichere Gefahr.

  • Die von den Exremisten der linken wie auch der rechten Seite angezielten Systeme klammern die Freiheit aus - anders können sie nicht funktionieren. Ich möchte deshalb weder in einem NS-Staat, noch in einem kommunistischen System leben. Von Fussball verstehe ich nichts.
    Als Vater von drei Kindern kommt mir manchmal folgende Möglichkeit in den Sinn: Wie reagiere ich, wenn sich eines Tages einer meiner Jungs einer der o. a. Gruppen anschließt? Eine wahre Feuerprobe für die Vaterliebe! Meine Frau und ich versuchen natürlich, unsere Anschauungen an die Kinder weiterzugeben. Aber auch wir dürfen ja die Freiheit des Individuums nicht ausschließen, da wir sonst nach den von uns abgelehnten Prinzipien handelten. Ich denke so: Wir müssen unsere Argumente austauschen, gegnerische Argumente mit eigenen Worten widergeben, um zu verifizieren, dass man den Anderen verstanden hat. Eine auf diese Weise eingeübte Gesprächskultur sollte der Wahrheitsfindung dienlich sein. Die so erkannte Wahrheit kann dann zwar immer noch abgelehnt werden, aber die Verantwortung trägt dann der Entsprechende. Die Liebe zum eigenen Kind wird dadurch nicht enden, umso mehr wird natürlich die Meinungsdifferenz schmerzen.
    Ich sehe die große Chance einer solchen Herausforderung darin, das augustinische Postulat: "Liebe den Sünder, aber hasse die Sünde!" konsequent umzusetzen. Gott selbst muss mit seinen Kindern oft wenig einverstanden sein. Dennoch liebt er sie. Vielleicht versuchen wir das auch mal: Jeder der Steinewerfer und Knüppelschwinger hat einen Vater und eine Mutter, die sich vermutlich etwas anderes für ihre Kinder vorgestellt hatten. Jeder dieser Eiferer hat geheime Sehnsüchte und Wünsche, die im Letzten verständlich sind, Ängste, die nachvollziehbar sind. Bemühen wir uns, sie als Kinder Gottes zu sehen, ihre Wünsche und Ängste kennenzulernen und zu verstehen! Wir vergeben uns dabei nichts, denn das Gute wird am Ende siegen. Manchmal dauert es länger. Aber vertrauen müssen wir darauf, denn wir können es nicht durch Gewalt erzwingen. Das Gute kann niemals durch schlechtes Handeln erzwungen werden. Denn dadurch würden entweder wir oder unsere Sache Schaden nehmen.

  • Dazu wollte ich an dieser Stelle mal Bezug nehmen. Nur ein Beispiel, wo rigoros durchgesetzte Klimaschutzrichtlinien höher bewertet werden als einzelne Menschenleben, ist das neue Klimaschutzmittel für Autos, das zwar die Umwelt weniger belastet (und gaaanz nebenbei Milliardengewinne für die Chemieriesen Honeywell und Dupont bedeutet), allerdings auch leicht entflammbar ist und im Brandfall Flussäure freisetzt, die die Lungen verätzt. Mercedes ist in Deutschland der einzige Hersteller, der sich gegen diese EU-Richtlinien zur Wehr setzt. Selbst Umweltverbände wie die Deutsche Umwelthilfe warnen vor dem Mittel. (Siehe beispielsweise SZ oder Spiegel.)


    Wenn man also ein neues Auto kauft, kann es gut sein, dass, wenn man einen Unfall überlebt, man selbst samt Familie an Verätzungen durch das Kühlmittel stirbt. (Und ich denke, diese "extremen Umstände" werden früher oder später eintreten.) Es wird also überspitzt gesagt der Tod von Kindern in Einzelfällen in Kauf genommen zugunsten eines Produkts, dass langfristig die Umwelt für unsere Kinder schonen soll. Ich denke, das trifft ganz gut den von Mr. Fogg angedeuteten Widerspruch.



    Der Grund für die Einführung dieses brandgefährlichen Zeugs steht doch in deinem Post....und es ist sicher nicht der Umweltschutz.


    Das Märchen mit dem menschengemachten Klimawandel ist ein moderner Ablasshandel. Davon profitieren in erster Linie die Staatskasse, bestimmte Zweige der Industrie und nicht zuletzt notwendig sind natürlich die "Klimaforscher", die ohne vierteljährlich verkündete neue Apokalypse - Szenario arbeitslos und ohne neue Forschungsgelder wären.


    Dass sich dann noch einige grüne Spinner (Redundanz?) vor diesen Karren spannen lassen, ist natürlich nicht verwunderlich. Sollte sich die finanzielle Situation in der EU weiter verschärfen (und da kann man sich sicher sein) erwarte ich in wenigen Jahren eine Besteuerung des Luftverbrauchs....zur ähm ähh Verlangsamung der Erderwärmung oder besser der KlimaKATASTROPHE. :dance:

  • @ JackStraw
    In der klimatischen Wohlfühlzone Mitteleuropa wird man sich wohl noch länger einreden können, dass die paar wärmeren Winter völlig normal und eigentlich nicht so schlimm sind.
    Wenn man mal in Regionen war, die bis vor zehn Jahren noch Landwirtschaft ermöglicht haben (und das seit Jahrhunderten), und heute von der Wüste verschluckt wurden worunter das ganze Volk dieser Region leidet, kommt man eventuell ins Grübeln.


    Ganz grundsätzlich ist für mich schwer nachzuvollziehen, wie man fordern kann (ohne das hier jemandem direkt vorzuwerfen), einfach so weiterzumachen wie bisher und sich um den Klima- und Umweltschutz nicht zu kümmern. Beziehungsweise diesen als reine Fleißaufgabe zu sehen. Es ist doch nicht vorausschauend und zeugt von mangelnder Intelligenz (die wir Menschen uns ja so gerne auf die Fahnen schreiben) wenn wir einfach weitermachen wie bisher (feudal, verschwenderisch und äußerst ungerecht) bis es nicht mehr anders geht. Selbst wenn man annehmen würde, dass der Klimawandel nicht von den Menschen verursacht bzw. beschleunigt wird, sollte man doch ein wenig zukunftsorientiert handeln.


    Der konkrete Fall mit der Kühlflüssigkeit ist mir jetzt nur beiläufig bekannt. Aber, dass es immer Menschen gibt die sich die Trends zu Nutze machen und damit Geld verdienen wollen ist doch nichts Neues und sollte meiner Meinung nach nicht die Notwendigkeit eines Umdenkens in Frage stellen. Viel mehr ist es doch in Zeiten in denen viel zu vieles erst durch wirtschaftliche Rentabilität 'interessant' wird eine Möglichkeit, Leute für umweltfreundliche Technologien zu begeistern, denen das ansonsten egal wäre. Freilich sollte sowas aber nicht auf die Kosten menschlicher Gesundheit gehen.


    Nur sollte sich der Mensch daran gewöhnen, dass dieses Umdenken nicht völlig ohne Opfer vonstattengehen kann. Und mit Opfer meine ich damit keine menschlichen sondern die, welche wohl jeder erbringen muss wenn man das Ziel hat, diesen Planeten nicht kollabieren zu lassen und trotzdem für mehr Gerechtigkeit zu sorgen. Damit meine ich, dass man sich überlegen muss was passieren würde, wenn 4 Milliarden Menschen die momentan weit unter unserem Wohlstandsniveau leben auf einmal den Anspruch erheben würden, ähnlich verschwenderisch mit Rohstoffen umzugehen wie wir das speziell die letzen 60 Jahre getan haben.


    Ich will damit beim besten Willen niemandem ein schlechtes Gewissen einreden oder sagen man hat sich für die Verhältnisse in die man hineingeboren wird zu entschuldigen! Aber trotzdem können ein paar Gedanken zur Nachhaltigkeit und zum langsamen Umdenken nicht schaden.


    ---


    Was da in Dortmund passiert ist, erschreckt auch mich. Auch ich schaffe es - ähnlich wie bungyfreak007, der mir mit seiner Art sehr sympathisch ist - nicht, durch Zynismus und Gleichgültigkeit eine Kapsel der Zufriedenheit zu erzeugen in der man vor den Ungerechtigkeiten die draußen so passieren unberührt bleibt.
    Die Frage ob nun linke oder rechte Gewalt 'schlimmer' ist, ist eine recht alte und schwer zu beantwortende Frage. Vor einigen Jahren hätte ich ohne zu zögern gesagt, dass es der rechte Extremismus ist, der zweifelsfrei mehr Schaden anrichtet. Heute sehe ich das wohl etwas differenzierter. Es mag sein, dass rechter Extremismus eher aus einem menschenverachtenden Motiv heraus entsteht, während linker Extremismus dagegen des öfteren auch aus einer eigentlich sehr gerechtigkeitsliebenden Motivation heraus kommt, bzw. von tendenziell eher unpolitischen Chaoten mitgetragen wird, die sich einfach nicht besonders viele Gedanken bzgl. ihres Handelns machen (letztere Gruppe gibt es bei den Rechten zweifelsfrei auch).
    Nur ist der Schaden der in der Demokratie dadurch angerichtet wird bei linkem Extremismus ein ähnlich hoher wie der, welcher durch rechten Extremismus entsteht. Gerade wenn es dann gewalttätig wird, kann ich nicht mehr nachvollziehen, wie es der Sache oder der Demokratie helfen könnte. Fighting fire with fire. Da mag das Motiv der linken Anhängerschaft noch so ehrenhaft sein. Es richtet eher Schaden an als, als das es nützt und beraubt sich selbst jeglicher Glaubwürdigkeit...


    Jetzt stellt sich dann allerdings die Frage, was im Fall von Dortmund wünschenswert gewesen wäre. Wäre diese Gruppe von Neonazis von mündigen Bürgern aufgehalten, bzw. daran gehindert worden eine derartige Aktion durchzuführen, wäre das zwar grundsätzlich zu befürworten gewesen. Allerdings kann ich mir nur schwer ein Szenario vorstellen, in dem es dann letzten Endes nicht zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen wäre, was ja widerum auch keine Lösung darstellt. Auch scheint das Eingreifen der Polizei deutlich verbesserungswürdig zu sein - tendenziell eher rechtsextreme Gesinnungen und Strömungen in der Polizei werden ja quasi seit jeher diskutiert und scheinen sich leider auch hier zu bestätigen.
    Am wünschenswertesten wäre wenn unsere Gesellschaft garkeine oder zumindest weniger dieser politisch radikalisierten Menschen hervorbringt. Die Ursachen für die Entstehung solcher Gruppen zu erkennen und zu beseitigen wird wohl innenpolitisch eine der größten herausforderungen der kommenden Jahrzente sein.
    Und sieht man sich in Europa nach der Wahl von vergangenem Sonntag mal um, ist das kein exklusives Problem welches nur für dieses Land hier gilt.

  • Der konkrete Fall mit der Kühlflüssigkeit ist mir jetzt nur beiläufig bekannt. Aber, dass es immer Menschen gibt die sich die Trends zu Nutze machen und damit Geld verdienen wollen ist doch nichts Neues und sollte meiner Meinung nach nicht die Notwendigkeit eines Umdenkens in Frage stellen. Viel mehr ist es doch in Zeiten in denen viel zu vieles erst durch wirtschaftliche Rentabilität 'interessant' wird eine Möglichkeit, Leute für umweltfreundliche Technologien zu begeistern, denen das ansonsten egal wäre. Freilich sollte sowas aber nicht auf die Kosten menschlicher Gesundheit gehen.


    Und welche Konsequenzen hat dieser beiläufige Nebensatz mit der menschlichen Gesundheit? Es geht hier nicht um clevere Menschen, die Geld mit umweltfreundlichen Technologien verdienen wollen, sondern um Automobilhersteller, die dazu gezwungen werden, lebensgefährliche Chemikalien in ihre Produkte zu verbauen, vor denen selbst Umweltverbände warnen. Entweder zählt ein Menschenleben, und dann aber auch die, die durch solche offensichtlich durch Wirtschaftsinteressen gesteuerte Politik gefährdet werden, oder eben nicht. Diese "Naja, irgendwo muss man halt Opfer bringen"-Mentalität finde ich ehrlich gesagt ein bisschen zynisch.

  • Ahab braucht das zwar nicht, aber ich springe ihm trotzdem zur Seite. Den Zynismus Vorwurf halte ich bei ihm für völlig unangebracht.
    Ansonsten kann ich nur sagen: danke Ahab! Du nimmst mir die Worte aus der Tastatur. Schön, dass es dich gibt! :friends:

  • Danke Spree :)


    Als ich den letzten zitierten Satz von mir allerdings nochmal gelesen habe muss ich zugeben, dass es heißen muss:


    Freilich darf sowas aber nicht auf die Kosten menschlicher Gesundheit gehen.

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