The Shooting Star

  • The Shooting Star



    Ian Flemings
    James Bond 007


    in


    einer
    Agentengeschichte


    von


    Wolfgang Thürauf



    1. Ein harter Tag zeichnet sich ab


    M saß an ihrem Schreibtisch und klopfte nervös mit ihren Fingern auf ihrem Mahagonitisch.
    Sie hasste nichts mehr in der Welt, als wenn sich jemand verspätete. Sie stand auf und ging zum Fenster. Es war gegen 8:45 Uhr morgens und die Sonne schien schon auf London herab. In den Fenstern von Westminister spiegelte sich die Sonne.
    Sie wusste es würde ein anstrengender Tag werden.
    Das Telefon begann leise zu summen..
    „Endlich“ dachte sie und dreht sich um, ging auf ihren Schreibtisch zu und hob den Hörer ab.
    „Ja?“ Am anderen Ende der Leitung sprach Miss Moneypenny und sagte „M, Ihr erwarteter Anruf aus Moskau ist in der Leitung.“, Danke Miss Moneypenny“
    M setzt sich hin und drückte auf die Zerhackertaste. Ein leiser Knackton im Telefon teilte ihr mit, dass sie nun den Anrufer in der Leitung hatte. „Hallo M, wie geht es Ihnen?“, Danke Igor, aber wir haben uns doch schon geduzt!“, Ach ja Barbara, ich vergaß.“ ;Igor, sind Sie wieder wohlauf?“ „Ja, Barbara, war nur eine kleine Erkältung!“ M dachte sich, dass er doch schon immer ein großer Schwindler war, unser Igor. Ihrem Dossier über ihn konnte sie entnehmen, dass er im letzten Monat mit dem Tode gerungen hat. Er hatte eine Erkältung übergangen und sich eine schwere Lungenentzündung zugezogen.
    „Barbara, wie hatten ja das heutige Telefonat abgesprochen, um abzuklären, ob es alles noch so bleibt wie wir es vor 4 Wochen besprochen hatten..“ „Ja, Igor. Unser Treffen steht. Ich freue mich, dass wir uns nächste Woche treffen werden..“ „Kommt unser Kollege Cussler aus Amerika auch? „“ Ja, Mark ist auch dabei. Gut Igor, dann sehen wir uns nächste Woche.“
    „Dann bleiben Sie schön gesund, meine Liebe!“
    M legte den Hörer auf und sinnierte über das Telefonat mit Igor Fjodorow, dem Leiter des neuen russischen Geheimdienstes. Sie schmunzelte und musste über seinen ständigen Flirtversuche leise innerlich lachen.
    Sie wurde wieder ernster und schaute auf die Uhr.
    Es war bereits 9 Uhr.
    Sie stand auf und ging durch die Doppeltür ins Büro von Miss Moneypenny.
    „Miss Moneypenny, ist 007 schon im Haus?“
    Miss Moneypenny reagierte nicht, da sie gerade eine Kopfhörer aufhatte und einen Bericht nach Diktat schrieb.
    M tippte ihr auf die Schulter. Miss Moneypenny erschrak, drehte sich um und nahm die Kopfhörer ab. „Oh entschuldigen Sie bitte!“ „Miss Moneypenny, ist das der Bericht von 007 zur Operation Redpoint, den er bei der heutigen Dienstbesprechung der Doppelnullabteilung vortragen soll?“ Miss Moneypenny errötete und stotterte leicht „Äh ja.“ „ Wie oft habe ich Ihnen schon gesagt, dass Sie meine Sekretärin sind und nicht die von 007. Für ihn steht der ganze Schreibpool zur Verfügung.“ M`s Stimmung hatte sich verfinstert, denn Sie ärgerte sich, dass 007 aus der ewigen Liebelei zwischen Miss Moneypenny und ihm, immer nur seinen Nutzen zog.
    „Ist 007 schon im Hause?“ „Nein, M, leider noch nicht“
    „Wenn er ins Haus kommt, soll er umgehend zu mir ins Büro kommen. Hoffentlich verpasst er nicht die heutige Sitzung.“ „ Seien Sie nicht so streng mit ihm. Er ist urlaubsreif und noch etwas angeschlagen, nach der Niederlage in der Operation Redpoint.“ „Hmm, gut, aber das ist sein Job und wenn er den nicht mehr in der gewohnten Weise ausführt, kann ich ihn in der Doppelnullabteilung nicht mehr gebrauchen.
    M drehte sich um und ging zurück in Ihr Büro.


    2. Good Morning James


    Fast zur gleichen Zeit räkelte sich im Haus 36 Upper Brook Street Svetlana Faustova im Schlafzimmer von 007. Sie tätschelte 007 ganz zart und küsste ihn auf die Wange.
    Sie sprach mit starkem russischem Akzent. „Aufwachen, mein Schatz, du musst heute noch mal zur Arbeit“ Aber James Bond war schon längere Zeit wach und sein Gehirn arbeitete angestrengt. Immer und immer wieder erschien ihm im Traum sein falsches Verhalten in Mexiko. Dadurch war es gelungen, dass Emilio Ramirez entkommen konnte. Er grübelte, ob er jetzt zu alt wurde für seinen Job, oder ob das die Midlife-Crisis wäre.
    Er tat so, als würde er erst jetzt aufwachen und öffnete die Augen. “Guten Morgen Svetlana, hast Du gut geschlafen?“ 007 stand auf, nahm seinen Morgenmantel und ging ins Bad. Im Badezimmerspiegel erschien ihm ein Gesicht, dass ihm so lange vertraut und in letzter Zeit so fremd war. Es wurde Zeit, dass er in den Urlaub fahren würde. Seit dem Ende der Operation Redpoint in Mexiko, wo er Svetlana das Leben rettete, lebte sie nun bei ihm. Sie war wie ein kleines Mädchen, aber der Sex mit ihr war am Anfang sehr prickelnd, aber in den letzten Wochen war sie wie eine Klette in seinem Leben. So lange hatte er noch nie mit einer Frau zusammen gelebt und seine Chefin hatte ihn schon mehrmals gerügt, dass er Svetlana los werden müsse, da sie seine Arbeitsmoral untergraben würde. Er wusste, dass es nicht an Svetlana lag. ER HATTE VERSAGT!
    Nach dem er sich rasiert hatte, gönnte sich 007 eine kalte Dusche. Danach ging er zurück in sein Schlafzimmer. „Svetlana, hast Du schon Deinen Koffer gepackt?“ „Oh ja, James“, säuselte ihm Svetlana entgegen und streckte sich auf dem Bett entgegen. „Dein Flugzeug geht um 14 Uhr und mein Freund, Rene Mathis, wird Dich in Paris am Flughafen abholen.“
    James Bond war ganz glücklich, dass er Svetlana beim französischen Fremdenverkehrsbüro in Paris untergebracht hatte. Bevor sie Emilio Ramirez in Moskau als Geisel und später als Lebensgefährtin genommen hatte, war sie dort Fremdsprachensekretärin mit dem Schwerpunkt auf französisch gewesen und hatte immer davon geträumt, einmal im Leben nach Paris zu fahren. Und diesen Traum hatte ihr großer Retter 007 erfüllt, weswegen sie ihm noch dankbarer war. „Wirst Du denn allein zurecht kommen, wenn ich nicht mehr bei Dir bin, mein Schatz?“ „Aber liebste Svetlana, ich bin schon 49 Jahre ohne Dich zurecht gekommen und außerdem hab ich noch Mrs. Simms.“
    Svetlana stieg aus dem Bett und schmunzelte ihn an „ ... und was machst Du nachts ohne mich...?“ James Bond schloss sein Hemd, machte den Krawattenknoten fest , küsste Svetlana auf den Mund und gab ihr einen Klaps auf den Po „ Ach, da wird sich schon was finden... ein gutes Buch... oder so.“ 007 sah auf seine Uhr und sagte dann zu Svetlana „Ich muss jetzt langsam weg, ich habe in einer Stunde eine wichtige Besprechung.“
    Es klopfte an der Tür. „Mrs. Simms, kommen Sie ruhig rein.“ Svetlana kletterte wieder ins Bett und deckte sich zu.“
    Die Schlafzimmertür öffnete sich und Mrs. Simms kam herein. „Guten Morgen, Sir. Miss Moneypenny hat angerufen und mitgeteilt, dass ihr Bericht fertig. Sie sind heute aber wieder spät dran. Wollen Sie noch frühstücken?“
    „Danke Mrs. Simms. Nein, ich esse was im Büro!”
    James Bond dachte sich, dass er mit Mrs. Simms einen guten Griff getan hatte. Sie war wohlwollend ruhig und zurückhaltend. Seine alte Haushälterin Mary war im Frühjahr in den Ruhestand gegangen und Bond hatte aufgrund einer Empfehlung von Bill Tanner, dem Stabschef vom MI6, Mrs. Simms engagiert. Er hasste Veränderungen in seinem privaten Bereich, da er sich beruflich ständig veränderten Situationen stellen musste. Aber das letzte Jahr war schon sehr aufregend gewesen, da er sich eine neue Wohnung kaufen musste.
    007 gab Svetlana noch einen heißen Kuss und bat sie dann , Rene Mathis einen schönen Gruß von ihm zu bestellen.
    Er zog noch das blaue Lieblingssakko über, nahm seinen Aktenkoffer und ging hinaus.
    Mit seinem neuen Aston Martin DB7 war er in einer Minute aus Mayfair auf der Park Lane. Dann ging es vorbei am Wellington Arch, dann hinunter zum Grosvenor Place, vorbei an der Victoria Station und dann noch die Vauxhall Bridge Road runter und über Vauxhall Bridge.
    Er konnte schon linkerhand das MI6-Gebäude sehen und war gespannt auf die vor ihm liegende Sitzung. Er fuhr in die Tiefgarage und betrat dann nach dem Sicherheitscheck, den Turbolift in den 20. Stock. Dort lag sein Büro neben dem von Robinson.
    007 betrat sein Büro und legte den Aktenkoffer auf den Tisch.


    3. Der neue Mann


    007 hatte sich gerade hingesetzt, als sein Telefon klingelte. Er hob ab und hörte die sanfte Stimme von Miss Moneypenny „Hallo James, da sind Sie ja endlich. Wie geht es Ihnen heute.“ „Ach ganz gut, aber ich bin froh, dass ich ab morgen Urlaub habe. Danke, dass Sie mir den Bericht geschrieben haben.“ „Oh da sind sie mir noch was schuldig. Ich hatte Ärger deswegen mit M. Apropos, sie erwartet Sie bereits im Konferenzraum.“ „Danke Moneypenny, was würde ich nur ohne sie tun.“ „Ach James, ich wüsste schon was, was wir mal gemeinsam tun könnten.“ Miss Moneypenny kicherte in den Telefonhörer. „Gut Penny, machen wir, wenn ich aus dem Urlaub zurück bin. Jetzt muss ich aber Schluss machen, wenn M mich schon erwartet.“ „ Gut, James, dann bis später.“
    007 legte den Hörer auf. Er erhob sich und verließ sein Büro.
    Kurz darauf erreichte er das abhörsichere Konferenzzimmer der Doppel-Null-Abteilung. Um diesen Bereich betreten zu können, musste er seine Geheimnummer eingeben.
    Die schwere Stahltür schwang zurück und 007 betrat das Heiligtum des MI6.
    M saß an ihrem Schreibtisch und las einen Bericht, den ihr Bill Tanner gerade vorgelegt hatte.
    007 ging an den Tisch und sagte „Guten Morgen, M. Sie wollten mich sprechen?“
    „Jetzt nicht 007. Nehmen Sie erst mal Platz.“ Er spürte sofort, dass dicke Luft herrschte. Er nickte noch kurz Bill Tanner zu und setzte sich auf seinen Platz.
    „Gut, Mister Tanner, der Bericht ist sehr gut. Sagen Sie Messler, dass er alles weitere veranlassen soll.“ Tanner nahm den Bericht an sich und verließ den Konferenzraum.
    „Sie wissen Ich schätze Ihre Arbeit sehr, 007. Aber Sie lassen in letzter Zeit nach. Sie sind immer noch mein bester Mann, aber Sie müssen sich in Zukunft noch mehr anstrengen.“ „Entschuldigen Sie Madam, aber ich bin halt urlaubsreif.“ „ Das ist es nicht allein, 007. Sie werden halt auch mal älter. Sie wissen, ja wir führen heute einen neuen Mann in die Doppelnullabteilung ein. Nachdem 002 letztes Jahr in Liberia ums Leben gekommen ist, wurde es jetzt Zeit diesen Platz neu zu besetzen.“ 007 kannte die Gerüchte, dass ein neuer 002 kommen sollte und dass ein ganz junger Mitarbeiter der Favorit von M war. „ Darf ich fragen, wer der neue Mann ist?“ Natürlich 007. Robin Wright wird die neue 002.“ Aha also doch, dachte sich 007, der große Favorit ist es geworden. Robin Wright , 28 Jahre, hat eine Blitzkarriere beim MI6 hingelegt. Direkt nach dem Studium zum MI6 und hat sich dort exzellent bewährt. Hat die dicksten Ellenbogen, ist besserwisserisch und drängelt sich stets nach vorne. Da kann ich mich warm anziehen .
    M erhob sich und ging auf 007 zu. „Ich habe noch ein Hühnchen mit Ihnen zu rupfen. Wenn Sie noch mal Miss Moneypenny einen Bericht zum schreiben geben, lass ich Ihnen die Kosten dafür von Ihrem Gehalt abziehen.“ M`s Gesicht wurde jetzt aber weicher. „Sie kann Ihnen einfach nicht widerstehen, unsere Miss Moneypenny. Haben Sie denn schon Pläne für Ihren Urlaub.“ „ Hmm, eigentlich wollte ich einfach abtauchen, damit mich niemand findet, wie bei meinem letzten Urlaub in Spanien, wo mich Messler besuchte und einen Auftrag überbrachte.
    M schmunzelte leicht, als sie sich an die Aktion im Vorjahr erinnerte. „Aber ich muss Ihnen ja sagen, wo ich hinfahre. Ich treffe mich Major Amasova in Ägypten.“ M verlor etwas die Fassung und fing sich aber wieder schnell. „Äh, und ... und... wann soll das sein?“ 007 merkte sofort, dass etwas nicht stimmte. „Ich fahre morgen direkt dorthin. Ich wollte mal wieder alte Zeiten aufleben lassen. Sie haben doch nichts dagegen.“ „Äh, nein. Aber ungewöhnlich ist es schon, mit der Gegenseite Urlaub zu machen“ M lächelte und setzte sich wieder an Ihren Platz.
    Die Stahltür öffnete sich wieder und Miss Moneypenny kam herein, hatte einen Stapel Berichte auf dem Arm und verteilte sie auf den Tischen vor den Plätzen der 00-Agenten.
    „Hallo James. Alles geklärt?“ „Ja, alles wieder in Ordnung,. Ich muss wohl in Zukunft den Schreibpool verwenden.“ „ja, ist wohl besser so. Wo fährst Du eigentlich hin in Deinem Urlaub?“ „Ach, ich fahr nach Ägypten und besuche die Pyramiden.“ Die Augen von Miss Moneypenny weiteten sich. „Ach wenn ich da mitkönnte, aber ich kann ja keinen Urlaub nehmen. In den nächsten Tagen stehen wichtige Gespräche im Ausland an , wo ich mit muss.“ Sie errötete leicht, als sie begriffen hatte, dass Sie ein Geheimnis verraten hatte. M die bisher den Ausführungen gelauscht hatte , wurde etwas fuchtig und sagte „Jetzt ist aber gut Miss Moneypenny. Könnten Sie jetzt bitte den Raum verlassen. Die Sitzung beginnt jetzt.“
    In der Zwischenzeit waren bereits 001, 004, und 008 in den Raum gekommen.
    „Guten Morgen meine Herren. 005 ist heute entschuldigt. Er liegt immer noch im St. Mary`s Krankenhaus. Bitte erheben Sie sich. Wir führen einen neuen Kollegen in diesen Kreis ein.
    Die 00-Agenten erhoben sich und durch die Stahltür, kam ein junger drahtiger Mann mit mittelbraunen Haaren und einer Nickelbrille in den Raum. Seine Augen blitzten voller Stolz in diesen erlauchten Kreis aufgenommen zu werden. Es war schon immer sein Ziel gewesen, ein Secret Agent der Extraklasse zu werden. „Ich brauche Ihnen sicher nicht Mr. Robin Wright vorzustellen. Das ist unsere neue 002.“ „Mylady, Ich danke Ihnen für das Vertrauen.“
    002 neigte seinen Kopf in Richtung M. Diese machte eine Handbewegung und er setzte sich auf den Platz neben 001.
    Nun erhob sich 007. „Lieber Kollege, willkommen in unserem Kreis. Unsere Chefin wird sich schon sehr bewusst überlegt haben, wen sie für diese schwierige Aufgabe ausgewählt hat.“
    M runzelte die Stirn. „Gut 007, berichten Sie von der Operation Redpoint.
    007 warf den Beamer an und erklärte seinen Kollegen seine Vorgehensweise und was sich in Tegucigalpa zutrug. Er endete mit dem bedauernden Satz, „ ich bin sehr betrübt, dass mir Emilio Ramirez entkommen ist, aber immerhin haben wir seine Basis zerstört und seine Pläne , die Welt mittels hypnotischer Strahlung aus dem Weltall zu regieren unterbunden haben. Wenn ich aus meinem Urlaub zurückkomme, werde ich mich wieder auf seine Spur setzen.“
    „Das könnte aber zu spät sein, lieber Kollege. Bis dahin könnte er sich schon wieder erholt haben und wer sagt uns, ob er nicht eine weitere Bastion irgendwo auf diesem Globus. Meine Quelle in Südamerika sagte mir gestern, dass Ramirez in Argentinien gesehen worden sein soll.“ 002 hatte sich während seines Vortages erhoben. M wusste, dass sie eingreifen musste, wenn Sie nicht wollte, dass es zu einer dauerhaften Konfrontation zwischen 002 und 007 kommen sollte. „002, vielen dank für die Information. Aber die Operation Redpoint unterliegt nur 007. Und er hat mein volles Vertrauen, dass er diesen Fall noch positiv abschließen wird.
    Wir haben hier eine Grundregel in der 00-Abteilung: keiner mischt sich in die Aufträge seiner Kollegen ein und wenn er Informationen hat, gibt er sie an den beauftragten Kollegen weiter. Ich bitte sich in Zukunft daran zu halten.“ 002 stand mit offenem Mund im Raum, nickte leicht und setzte sich, nicht ohne aber zu sagen „ ich dachte nur ich könnte, den Vorgang weiterzuführen, wenn 007 im Urlaub ist. Das ist doch eine wichtige Angelegenheit. „Robin, ich will nicht ärgerlich werden, Sie sind noch ein junger Mann. Lernen Sie von Ihren älteren Kollegen und die Herren die um Sie herumsitzen, wissen schon was sie tun!“
    007 nahm diese Aussage mit Genugtuung entgegen und setzte sich auf seinen Platz.
    M stand auf und sagte: „Gut, meine Herrn gehen Sie wieder ans Werk und einen schönen Urlaub, 007. Über das bisherige Ergebnis zu Redpoint bin ich selbstverständlich nicht zufrieden, dass muss schon klar sein, aber manchmal dauert es etwas länger als es meine Geduld aushält.“
    Die Sitzung war beendet und die 00-Agenten verließen den Konferenzraum.
    Im Vorraum wartete noch Miss Moneypenny auf 007.
    „James, schicke mir doch bitte eine Postkarte aus dem Urlaub.“ „Liebste Miss Moneypenny, ich weiß noch nicht, ob ich Zeit dazu habe, da ich den Urlaub mit Major Amasova verbringen werde.“ „Moneypenny’s Augen weiteten sich und sie stieß einen kleinen Schrei aus. „Was? nach Ägypten mit Major Amasova...“ Sie errötete leicht und fing sich wieder. „Schade, James, dass Sie mit mir nie verreisen. Ich muss jetzt aber wieder an die Arbeit...“ Moneypenny drehte sich um und verschwand in ihrem Büro.
    007 schüttelte den Kopf und überlegte, warum alle so panisch reagierten, wenn er ihnen erzählte, dass er nach Ägypten fahren wollte. Das war schon sehr merkwürdig, aber das war ihm jetzt egal. Erst mal wegfahren und ausspannen. Er schmunzelte im Gedanken, Anja mal wieder zu treffen und über alte Zeiten im Kampf gegen Stromberg zu plaudern.
    Er wollte bereits das MI6 Gebäude verlassen, als Messler um die Ecke gerannt kam.
    „Puh, James, gut dass ich Sie noch erreiche. Major Fenwick will Sie noch kurz sprechen, es geht wohl um ihr Auto.“ 007 bedankte sich bei Urs Messler und nahm den Lift in das 1. Untergeschoss zur Q-Branch.
    Zur gleichen Zeit war Miss Moneypenny durch ihr Büro direkt in das Büro von M gerannt.
    „007 fährt nach Ägypten zu den Pyramiden. Welch eine Katastrophe...“
    „Na. Na, beruhigen Sie sich Miss Moneypenny“, raunzte M ihr zu und nahm noch einen schluck vom feinsten Bourbon. “Ich weiß schon Bescheid. Ich habe schon das nötigste veranlasst, damit wir Herr der Lage bleiben.“ „Na dann ist ja gut“, sagte Miss Moneypenny und ging wieder zu ihrem Arbeitsplatz.
    „Guten Morgen, 007, ein wunderbarer Tag nicht wahr. „Woher wissen Sie das wenn Sie immer nur im Keller arbeiten, Q.“ Nach dem Tode von Major Boothroyd war Major Fenwick zum neuen Quartermaster des MI6 befördert worden.
    Auf die Aussage von 007 nicht eingehend, antwortete Q „ich hörte Sie fahren für ein paar Tage in Urlaub.“ „Ja ich habe 3 Wochen Urlaub und ich fahre... „ „Ich weiß, es geht nach Ägypten. Sie wissen die Buschtrommeln im Hause sind sehr schnell. Wann soll es denn los gehen? „ „Morgen früh flieg ich nach Ägypten.“ Nehmen Sie Ihr Auto mit in den Urlaub? Wissen Sie ich habe da etwas ganz Neues für Sie. Die neuste Version des Pathfinder . Sie kennen ja noch die Urversion aus der Goldfinger-Affäre.“ „Sie meinen diesen ollen Kasten, als Ortungsgerät...“ „Na Na, nicht so despektierlich über die Arbeit der Q-Branch. Sie hat Ihnen schon oft das Leben gerettet.“ „Ja, ich nehme den Wagen mit, wegen der Klimaanlage, versteht sich“ „ja klar, na dann lassen Sie Ihren Wagen mal hier und Smithers und bringt Ihnen den Wagen dann nach hause.“ „Gut Q, geht in Ordnung. Ich weiß, zwar nicht, was ich damit im Urlaub soll, aber es stört mich nicht.“
    Q nickte Bond noch kurz zu und 007 verließ die Q-Branch, nachdem er noch einigen Tests mit neuen Erfindungen beiwohnte. Er dachte sich nur, dass der neue Q jetzt schon genauso schrullig ist wie sein Vorgänger.
    Nach einem ausgiebigen Mittagessen im Club des MI6 fuhr 007 mit einem Taxi nach Hause und verbrachte den Rest des Tages mit den nötigen Urlaubsvorbereitungen.
    Gegen 20 Uhr klingelte das Telefon und Anja war am anderen Ende der Leitung.


    „Hallo James, ich freu mich, dass wir uns morgen wieder sehen.“ „Hallo Anja, mir geht’s genau so. Ich bin morgen gegen 12 Uhr in Kairo.“ „Das passt gut, ich werde so gegen 13 Uhr eintreffen. Kannst Du mich abholen?“ „Da ich mein Auto mitnehme, werde ich beim Zoll bestimmt etwas länger warten müssen. Ich nehme Dich dann mit zum Mena House. Ich hab für uns die Churchill-Suite gebucht, mit direktem Blick auf die Pyramide.“ „Also dann bis morgen, James.“ „Gute Nacht, Anja“ James Bond legte den Hörer auf und ging glücklich ins Bett. Gegen 22 Uhr fuhr Smithers mit dem Aston Martin vor und warf 007 noch einen Brief, mit Instruktionen von Q, ein.

  • 4. Ägypten, das Land der roten Sonne


    Nach einem ruhigen Flug und 3 Wodka-Martini in Bond`s Magen landete der Flug der British Airways BA 3412 auf dem International Airport Cairo. Wie erwartet, dauerte die Kontrolle des Aston Martin im ägyptischen Zoll etwas länger und 007 konnte Anja termingerecht am Kairoer Flughafen abholen. Sie sah immer noch so wunderbar aus, wie er sie in Erinnerung hatte. Sie hatte ein blaues Kleid aus Leinen an.
    „Hallo Anja“ „Hallo James“ Die beiden umarmten sich und gaben sich einen Kuss.
    „Es ist doch ganz schön warm hier...“ stöhnte 007 ganz leicht. „Na, James, so unfit hab ich Dich aber nicht in Erinnerung.“ Anja lächelte und legte ihren Arm um 007. „Und was machen wir jetzt.“ Na ja, wenn uns kein Beißer über den weg läuft, direkt ins Mena Haus. Ich habe einen Riesenhunger. Sie stiegen in den Aston Martin, den ein ganzer Kreis von Leuten bewundernd umgab. 007 gab Gas und fuhr die Oruba Road in Richtung Heliopolis.


    Von weitem konnte man schon die majestätischsten Bauwerke der Welt bewundern, die Pyramiden von Gizeh. 007 bremste ein wenig und zeigte auf die Stelle, wo sie sich das erste Mal begegnet waren. „Damals waren deine Leute nicht so nett zu mir.“ „Ach, James, das waren noch andere Zeiten.“
    Einige Meter weiter war die Einfahrt zum Mena House Oberoi. James Bond hielt vor dem Eingang und Anja und James stiegen aus. Ein eifriger Boy holte das Gepäck aus dem Kofferraum und ein weiterer junger Mann parkte den Wagen auf dem hoteleigenen Parkplatz.
    Die beiden Geheimagenten im Urlaub betraten das Mena House und begannen sofort den Luxus dieses 5-Sterne-Hauses zu geniessen. An der Rezeption stand ein hagerer Mann in den Mittdreißigern und begrüßte die beiden „Guten Tag, Commander Bond und Major Amasova. Ich hoffe Sie sind gut in Ägypten angekommen.“ „Danke Aziz. Es ist schön vertraute Gesichter wieder zu sehen.“ „Das Mena House freut sich sie nach langer Zeit wieder hier begrüßen zu dürfen.“ „Wie ich sehe hat sich nichts verändert.“ „Klassik in der Moderne ist unser Stil, 007. Leider ist Ihre Suite noch nicht fertig, da wir letzte Nacht Mick Jagger zu Gast hatten, der etwas Unordnung hinterlassen hat. Sie können gerne einen Drink auf Kosten des Hauses nehmen.“ „Das ist eine schöne Idee. Mit einem guten Drink spült man die bösen Geister weg. Anja, dann nehmen wir doch das Angebot gerne an.“ „Ja, James, das machen wir. Aziz, was machen Ihre Kinder?“ „Oh, Major, sie sind jetzt Teenager und fressen mir die Haare vom Kopf.“ 007 lächelte und nahm Anja bei der Hand. Arm in Arm gingen sie in die Sultan Bar. „Dieses Haus verströmt noch den Odem von Lawrence“, meinte 007 als sie sich niedersetzten. „Aber sie haben hoffentlich zwischen durchmal abgestaubt“ meinte Anja lächelnd, als sie sich in einem Korbstuhl niederließ. Ein Ober kam vorbei und fragte nach Ihren Wünschen. „Für die Dame einen Bacardi on the Rocks.“ „Und für den Herrn einen Wodka-Martini geschüttelt, nicht...“ 007 unterbrach „Ach ich nehme mal einen Bourbon on the Rocks.“ „James, änderst Du auf Deine alten Tage deine Gewohnheiten?“ „Nicht doch meine Liebe. Aber ich hatte heute schon drei Wodka-Martini im Flugzeug.“ „Was haben wir den eigentlich genaues vor in unserem Urlaub, James“ „Lass dich überraschen, Anja. Ich hab alte Freunde kontaktiert...“
    007 und Anja genossen Ihren Drink und Aziz kam kurz darauf mit der Mitteilung, dass die Churchill Suite jetzt bezugsfertig sei.
    „Danke Aziz. Dann habt ihr aber schnell neue Möbel bekommen, wenn Mick Jagger gehaust hat.“ „ So schlimm war es nicht, er wird auch älter. Übrigens muss ich Ihnen leider sagen, dass unser Casino Shehrazad leider die nächsten 3 Tage für eine Konferenz gesperrt ist und der 3. Stock auch gesperrt ist. Wir erwarten wichtige Gäste aus aller Welt.“
    „Gut Aziz, dann kann ich erst Ende der Woche mein Glück beim Baccarat versuchen. Aber vielleicht hab ich ja auch mehr Glück in der Liebe...“ Aziz verneigte sich und ging zurück zur Rezeption.
    Anja schaute etwas gespenstisch drein, ob der letzten Aussage. Um nicht näher darauf einzugehen, sagte sie „Ich hörte Du hast Ramirez nicht aufhalten können.“ „Liebe Anja, verdirb mir bitte nicht den Urlaub.“
    James und Anja gingen in die Suite und machten sich frisch für das Abendessen.
    Nach einem ausgiebigen Abendessen mit köstlichen Lammkottelets und einer Bombe surprise, machten die beiden einen ausgiebigen Spaziergang zu den Pyramiden. Da Anja fröstelte, gab James ihr sein Sakko. Sie schmiegte sich darin ganz fest an ihn und im Wüstensand liebten sie sich ganz stürmisch und leidenschaftlich.


    5. Besuch aus Übersee


    007 erwachte als die ersten Sonnenstrahlen in das Zimmer lugten. Nach dieser feurigen Nacht, die er und Anja im Zimmer mit heißen Küssen und einer Kissenschlacht fortgesetzt hatten, brauchte er dringend ein gutes Frühstück. Er räkelte sich aus dem Bett und griff zum Telefon. Anja öffnete kurz ihre Augen und drehte sich dann aber weg.
    Er bestellte für sich ein britisches deftiges Frühstück und für Anja nur Joghurt und Obst, wie sie am liebsten mochte.
    Kurz darauf klopfte es an der Tür und der Zimmerkellner brachte das Frühstück. „Sir, ich haben Ihnen auch noch die Times mitgebracht.“ 007 bedankte sich und gab dem Zimmerkellner ein fürstliches Trinkgeld. Er nahm die Times und las die wesentlichen Überschriften. Nachdem er die ersten Seiten der Times gelesen hatte, wechselte er wie üblich auf die Wissenschaftsseite, um die neuesten Entdeckungen und Entwicklungen im technischen Bereich nicht zu verpassen. Gelegentlich gab es auch einen kleinen Bericht über Major Fenwick, der neben seiner Tätigkeit beim MI6 ein anerkannter Erfinder im nichtmilitärischen Bereich ist. In dieser Ausgabe gab es einen großen Bericht über Prof. David Mason, von der Sternwarte in Greenwich. Er hatte einige Jahre zuvor einen neuen Kometen entdeckt und bekam deshalb den Nobelpreis für Physik. 007 hatte ihn im vergangenen Jahr mit dem alten Q dort besucht, weil sie beide Studienkollegen waren. Prof. Mason ist zwar schon weit über die 80, aber immer noch sehr geistig rege und aktiv. Der Artikel in der Times führte weiter aus, dass er in der kommenden Woche an einem Kongress der Sternenforscher in Nizza teilnehmen würde. 007 schmunzelte noch über den alten Kauz, der über den von ihm entdeckten und nach ihm benannten Mason-Kometen berichten würde, der in ca. 6 Wochen seinen erdnächsten Kontakt zur Erde haben würde.
    Anja erwachte und lachte James fröhlich an. „Nun James was machen wir heute?“ 007 legte die Times beiseite und küsste sie ganz herzlich. „Ich dachte mir, wir gehen heute etwas shoppen im Basar von Kairo.“ „Oh, du sprichst mir aus der Seele“ Anja erhob sich und ging in das Badezimmer. 007 ergriff noch mal die Times um den Artikel weiterzulesen, als er einen für diese Gegend ungewöhnlichen Lärm hörte. Ein Helikopter überflog das Mena House. 007 erhob sich und sah aus dem Fenster. Auf der Seite Richtung der Pyramiden gab es einen relativ neu angelegten Helikopterlandeplatz, da die Superreichen immer mehr aus Sicherheitsgründen in Helikoptern unterwegs waren. Der Helikopter landete. Es war ein amerikanischer Helikopter, ein Hughes 300C.
    Ein schwarzer Lincoln Aviator fuhr vor und ein junger dynamischer Mann in den 40ern entstieg dem Fahrzeug. 007 erschrak, dieser Mann war Dennis Baxter, der Leiter des Activity-Departments des CIA. Der Helikopter war zur Ruhe gekommen und ein Mann mit kurzen schwarzen Haaren und einem noblen Armani-Anzug entstieg dem Helikopter. Das war Mark Cussler, der Leiter des CIA. 007 dachte „Was zum Teufel geht hier vor?“. Die wichtigsten Männer des CIA sind nicht einfach so in Ägypten. Bevor er weiter nachdenken konnte, kam Anja wieder aus dem Badezimmer und küsste ihn ganz leidenschaftlich. Als 007 wieder zu Luft kam, sagte er zu ihr „Der ganze CIA-Stab ist wohl hier. Deshalb ist wohl der 3. Stock gesperrt.“ „James, wir sind im Urlaub!“
    „Gut, Anja, dann lass uns aufbrechen.“ „Ich habe aber noch gar nicht gefrühstückt, James“ „Das machen wir unten in der Bar.“
    Anja und James kleideten sich fertig an und verließen die Suite.
    Als sie in das Foyer kamen, herrschte schon große Betriebsamkeit und sehr viele Amerikaner schwirrten herum.
    Anja ging in die Bar um etwas zu frühstücken, während 007 direkt an die Rezeption ging.
    Vom Eingang kam ein lauter Ruf. „Was wollen Sie denn mit den Kamelen hier? Das ist ein 5-Sterne-Hotel, Sir.“ Der angesprochene hatte sein Kamel vor dem Hoteleingang zurück gelassen und stiefelte direkt in das Hotel hinein. Bond drehte sich in Richtung Eingang und erkannte sofort den Mann in seinem Burnus. Es war sein alter Freund, Sheikh Hossein.
    Aziz hinter seiner Rezeption fuchtelte mit Papieren herum und sagte zu Hossein „Das können Sie hier nicht bringen, Sheikh Hossein.“ „ Ich will doch nur meinen alten Freund abholen. Hallo James, ich hörte gestern, dass Du wieder mal im Lande bist und wollte Dich zu einem Besuch in meinem Lager einladen.“ Bond und der Sheikh umarmten sich. Anja kam herein und blickte rätselhaft über diese Freundschaftsbekundung.
    007 drehte sich um und sagte zu Anja: „das ist Sheikh Hossein. Ich habe mit Ihm in Eton studiert“ und zu Hossein gewandt „Und das ist die Spionin, die mich liebte: Anja Amasova, auch Triple x genannt.“ Der Scheich verbeugte sich und sagte kurz „Mylady, ich freue mich Ihre Bekanntschaft zu machen.“
    „James, ich wollte Dich gerne für ein paar tage abholen, damit wir in meinem Palast feiern und über alte Zeiten reden können. Wenn Deine Kollegin mitkommen will, ist sie herzlich willkommen, aber eigentlich sollte es eine Herrenpartie werden.“ Bond drehte sich zu Anja um und sagte „Entschuldige Anja, so hatte ich das wirklich nicht geplant. Aber meinen alten Freund habe ich schon ewig nicht gesehen. Willst Du mitkommen oder lieber hier bleiben? Ich bin 2-3 Tagen zurück.“ „ Ich hab mich so sehr auf diesen Urlaub mit Dir gefreut, James. Aber wir haben ja noch 2 Wochen danach. Fahr ruhig mit ihm. Ich geniesse den Luxus des Hauses und werde im Basar nach schönem Schmuck stöbern.“
    007 wandte sich zu Hossein und sagte ihm, dass er nur ein paar Kleinigkeiten benötige. Er gab auf dem Weg in Richtung Zimmer Anja noch einen dicken Kuss auf die Stirn und gab ihr den Schlüssel für seinen Wagen. „Aber pass auf ihn gut auf, sonst reißt mir Q persönlich den Kopf ab, wenn ich den Wagen im Urlaub zu Schrott fahre.“ Anja küsste 007 auf den Mund und ging zur Rezeption.
    Einige Minuten später erschien 007 mit einem schwarzen Burnus im Foyer und verließ mit Sheikh Hossein das Hotel. Draußen bestiegen sie jeweils ein Kamel und reiteten in Richtung Wüste. Allerdings nur 5 Kilometer, bis sie auf den Helikopter des Sheiks stießen, mit dem sie zum Palast weiterflogen. An den nächsten Tagen genoss 007 die Freundschaft seines Freundes und das ausgelassene Treiben im Palast.


    6. Im Schweif des Kometen


    Am gleichen Abend erschienen 2 Herren in schwarzen Anzügen und Ray Ban Sonnenbrillen im Hotel Le Grimaldi in Nizza. Der jüngere und kleinere Mann trat an die Rezeption und sprach im fließenden französisch auf den Portier ein. Der Portier antwortete leise und diskret „Nein, Monsieur Professor Mason ist zur Zeit nicht im Hause. Heute abend ist der Eröffnungsempfang im Acropolis Convention Center für die morgen beginnende Messe „Kosmos 2003 – Im Schweif des Kometen“ und da wird es sicher noch länger dauern, bis er zurückkommt. Kann ich ihm was ausrichten?“ Der kleinere braunhaarig Mann zischte zurück „Nein, vielen Dank! Wir warten auf ihn“ „ Ja, nehmen Sie ruhig Platz gegenüber. Wenn er eintrifft werde ich sie informieren.“ Die beiden Männer wendeten sich ab und gingen die wenigen Schritte bis zur Sitzgruppe. „Hoffentlich sind wir beide auffällig genug, meinte der Kleinere der Beiden“ Der andere antwortete „Ja, man wird uns für die neuen Blues Brothers halten.“ Er lachte kurz auf und wurde vom zischen des anderen unterbrochen. Die beiden Männer setzten sich auf die Couch. Am Nachbartisch saß noch ein großer Mann, ebenfalls in einem schwarzen Anzug, der ganz vertieft die France Soir las.
    Es dauerte ca. 30 Minuten bis der Professor im Hotel eintraf. An der Rezeption wurde er vom Portier darauf hingewiesen, dass die 2 Herren auf ihn warteten. Die Beiden hatten den Professor bereits erkannt und hatten sich von der Couch erhoben, als der Professor mit dem Zimmerschlüssel in der Hand auf sie zukam. „Meine Herren, was kann ich für Sie tun? Meine Autogrammkarten habe ich leider nicht hier, sondern auf dem Stand. Kommen Sie doch morgen dorthin.“ Er wollte sich schon abwenden, als der Kleinere der Beiden ihm am Arm packte. „Professor, wir müssen Sie ganz dringend sprechen. Können wir mit Ihnen auf Ihr Zimmer gehen?`“ „Was wollen Sie denn von mir? Ich bin müde und morgen habe ich einen anstrengenden Tag auf der Messe vor mir. Gute Nacht!“ Plötzlich begann der Lange mit deutschem Akzent zu reden: „Morgen werden Sie nicht mehr hier sein, Professor.“ Bevor Prof. Mason sich wehren konnte, drängten die beiden Männer den Professor in den Gang zu den Zimmern. „Ich protestiere auf das schärfste. Was sind das denn für Manieren?“ Der Lange hielt dem Professor den Mund zu und der Kleine öffnete das Hotelzimmer. „So und jetzt setzen Sie sich erst mal und du packst die Sachen ein“ , sagte der Kleine. Der Kleinere schloss die Zimmertür hinter sich ab und nahm seine Sonnebrille ab. „Professor, wir brauchen Ihre Hilfe.“ „Da pfeif ich aber drauf. Erst nötigen sie mich und berauben mich meiner Freiheit und jetzt bitten Sie um Hilfe. Sie meinen mit mir können Sie es machen, weil ich ein alter Mann bin. Aber da täuschen sie sich. Wer sind Sie überhaupt?“ Der Professor verdrehte die Augen und fing unvermittelt an um Hilfe zu schreien. „Hören Sie sofort auf. Wir wollen Ihnen nichts Böses. Sie sind in Gefahr und wir sind zu Ihrem Schutz hier. Ein internationaler Verbrecher plant Sie zu entführen und für Seine Zwecke zu missbrauchen.“ Brian war ganz glücklich, darüber, dass ihm dieser Einfall gerade gekommen war, weil mit der Wahrheit könnte er den Professor nicht überzeugen, dass wusste er, dafür war die Messe zu wichtig für ihn. Aber er brauchte einen Aufhänger.
    Professor Mason hatte zwischenzeitlich sein Brille aus der Jackentasche gekramt und setzte sie auf. Zu dem Kleinen gewandt sagte er „Wer will mich entführen? Ich bin doch total unwichtig? Ich bin ein Forscher über Kometen.“ „Mist“, dachte Brian, „wie komm ich da wieder raus. Aber er hatte einen noch einen Trumpf im Ärmel. „Ja Prof. es geht um den Kometen der in 6 Wochen die Erde passiert. Ein britischer Wissenschaftler hat ein Gerät erfunden, mit dem er die Energie eines Kometen umwandeln kann und daraus Energiebomben baut, die tausendmal schlimmer wären als die Hiroshima-Bombe. Das ist Major Fenwick vom MI6. Und er ist leider schon entführt worden, durch die Leute von Emilio Ramirez, dem mexikanischen Superverbrecher. Und die gleichen Leute sind auch auf Sie angesetzt.“ „Also junger Mann, das ist ja alles Hokuspokus, was sie mir da erzählen. Es gibt zwar Forschung auf diesem Gebiet, aber ich kenne Reginald ganz gut, er ist zwar fleißig, aber so was könnte er nicht entwickeln.“ Der Lange hatte zwischenzeitlich das Nötigste für den Professor zusammengepackt. „Und sie sagen, Reginald sei entführt? Darüber hat man gar nichts gelesen.“ „Aber das ist doch topp Secret Professor. Eine nationale Katastrophe. Stellen Sie sich vor, Ramirez hätte erst Sie beide, die wichtigsten Forscher auf diesem Gebiet entführt.“ Der Lange schaute schon länger angespannt auf die Uhr und sagte „Jetzt wird es aber Zeit. Wir müssen los.“ „Und wenn ich mich weigere zu gehen. Ich muss aber an der Rezeption Bescheid sagen.“ Professor Mason nahm den Hörer des Telefons in die Hand und drückte die 1. der Lange stellte den Koffer wieder ab. „ja, Hallo hier spricht Professor Mason, ich...“ In diesem Moment entwendete der Lange dem Professor das Telefon und drückte auf den roten Knopf und das Gespräch wurde unterbrochen.
    Brian, der kleinere der beiden Männer, öffnete seinen Mantel und nahm aus dem Holster seine Walther P99 heraus. „Prof. das wollte ich eigentlich vermeiden, aber Sie lassen mir keine Wahl.“ Er richtete die Waffe auf den Professor und dieser erschrak. „Dann sind Sie wohl die eigentlichen Entführer.“ Der Lange nahm den Koffer wieder, schloss die Zimmertür auf und öffnete diese ganz vorsichtig. Draußen im Flur war es ganz dunkel mittlerweile. Es war kurz nach Mitternacht und die meisten Gäste schliefen schon. Brian dirigierte den Professor aus dem Zimmer und die Hintertreppe hinunter. Der Lange verstaute das Gepäck in einem dunkelblauen Peugeot 306, der direkt am Hinterausgang des Hotels geparkt war. Professor Mason war kreidebleich, vor lauter Schock über diese Unverfrorenheit und nahm auf der Rückbank Platz. Brian richtete von dem Beifahrersitz weiter seine Waffe auf den Professor und der Lange startete den Wagen. Der Wagen bog aus dem Hof hinter dem Hotel in die ruhige Rue Maccarani und von dort in die belebteren Strassen der Cote dÀzur Metropole Nizza und der Lange steuerte den Wagen in Richtung Westen.
    Kurz danach trat ein Mann aus dem Schatten des Hotels. Er war ca. 1,80 groß, dunkles schwarzes Haar und viele Pockennarben im Gesicht. Er nahm ein Handy aus der Tasche und wählte eine Nummer „Hombre, es ist mir jemand zuvor gekommen. Aber die Amigos werden das noch bereuen. Sie fahren einen dunkelblauen Peugeot 306. Hängt Euch dran!“ Während des ganzen Telefonats spielte er in seinem Mundwinkel mit einem Streichholz, dass er jetzt ausspuckte. Er sah sich um, ob ihn jemand beobachtet hatte oder nicht und verließ danach den Hof des Hotels zu Fuß.

  • 7. Überraschungen


    2 Tage später kam James Bond wieder zurück in das Mena House. Ismail, der 25 jährige Sohn seines Freundes Hossein brachte 007 zurück in das Hotel. Hossein hatte aus geschäftlichen Gründen ganz plötzlich abreisen müssen. Ismail bewegte den schweren schwarzen Hummer H2 ganz elegant auf den Parkplatz zu und wandte sich an Bond, als er den Wagen geparkt hatte „Mister Bond, ich habe mich sehr gefreut, sie mal persönlich kennen gelernt zu haben. Mein Vater hat immer ganz wilde Geschichten von seiner Studienzeit in Eton erzählt, aber ich habe sie immer nicht glauben können, da er so ein kreuzbraver Mann heute ist. Aber da ich weiß, welchen Job Sie nachgehen und selbst in Eton studiert habe, ist das schon alles viel glaubwürdiger geworden. Ich hoffe es hat Ihnen gefallen bei uns.“ „Vielen Dank Ismail. In der Erinnerung werden die kleinsten Anekdötchen zu großen Abenteuern. Sie werden es selbst erleben, wenn Sie Kinder haben und denen von Ihrer zeit in Eton erzählen werden. Es war schön mal wieder bei Ihrer Familie gewesen zu sein. Passen Sie gut auf Ihren Vater auf.“ Ismail lachte und öffnete die Tür. „Sie haben Recht Mr. Bond, das könnte passieren. Ich werde ja in Kürze Esmeralda heiraten.“ Ismail öffnete die rückwärtige Tür des Wagens und gab dem Hausboy des Hotels das Gepäck von 007. die beiden Männer gaben sich die Hand und 007 ging in Richtung Hotel, während Ismail mit dem Wagen wegfuhr.
    Als 007 das Foyer des Hotels betrat, stand am Foyer eine Frau um die vierzig , in einem khakifarbenen Hosenanzug und einem Tropenhelm. Die Frau unterhielt sich mit Aziz, dem Hauptportier des Hotels. Unvermittelt blickte Aziz in Richtung des Einganges und rief laut aus „Oh, Mr. Bond, schön dass sie wieder da sind.“ Die Frau erschrak und setzte ihre Sonnenbrille auf. Bond näherte sich der Rezeption, ohne die Dame zu erkennen. Diese verabschiedete sich von Aziz und ging in Richtung Lift. „Nun Commander Bond, wie war es im Palast der kalten Winde von Sheikh Hossein?“ „Ach Sie kennen den Sheikh? „Ja, natürlich, Sir. Er ist mittlerweile der reichste Ägypter. Aber er hat nie Zeit und hat deshalb auch nur ein Kind gezeugt, Ismail. Aber der ist ganz der Vater.“ „Gut, Aziz. Ist Anja in der Suite oder schon unterwegs in der Stadt?“ „Keines von beidem, Sir. Sie hat das Hotel gestern ganz überraschend verlassen. Sie hatte einen Anruf aus Russland bekommen. Hier ist eine kurze Nachricht für Sie.“ Aziz überreichte 007 einen hoteleigenen Briefumschlag.
    „Hmm, dann nehme ich erst mal einen Mokka hier im Foyer und lese mir den Brief durch.“ „Gut, Sir, ist zwar nicht üblich, aber in dieser Situation...“
    Bond hatte die Rezeption verlassen und setzte sich auf die weiche Ledercouch. Er öffnete den Brief und überflog die wenigen Zeilen. „Hallo James. Leider muss ich abreisen, habe einen dringenden Auftrag bekommen . Schade, dass wir nicht mehr zeit füreinander hatten. Bis demnächst. Anja“ 007 sinnierte über den Brief, als ihm der Hausdiener Mohamed den Mokka brachte. Er dachte sich, dass das wohl immer wieder passieren würde, wenn er sich mit Kolleginnen aus dem gleichen beruf einlassen würde. In diesem Moment fiel es ihm siedend heiß ein, dass er die Dame an der Rezeption kannte: das war Miss Moneypenny. Er sprang auf und ging auf Aziz zu. „Aziz, die Dame vorhin, das war doch Miss Moneypenny vom britischen Geheimdienst.“ „Welche Dame vorhin, Mister Bond?“ Aziz schluckte, er wusste er konnte nicht so lange den Dummen spielen. „Die in dem khakifarbenen Hosenanzug...“ Aziz stotterte „Nein, die Dame war aus Amerika. Misses Thunderstorm aus Wisconsin.“
    007 schüttelte den Kopf über diese augenscheinliche Lügen. Was war hier los? Hatte das mit der Ankunft von Cussler zu tun?
    Er setzte sich wieder hin und wollte erst mal einen klaren Kopf bekommen. Er trank den heißen Mokka in einem Zug und ging dann auf seine Suite. Er legte sich auf das Bett und versuchte die Puzzleteile zusammen zu fügen: die 3 Etage gesperrt, die Ankunft von Cussler und jetzt noch Miss Moneypenny hier im Hotel? Jetzt fiel ihm ein, wie panisch alle reagiert hatten, als er von seinem Urlaub in Ägypten erzählte. Läuft hier zur gleichen Zeit ein großes Ding, wovon er nichts wusste? Er las zwar nicht alles Memos, aber so eine große Konferenz oder so, hätte er doch mitbekommen müssen. Nach einer weile schlief er einfach auf dem Bett ein. Als er wieder erwachte, war es Abend geworden. Er war müde und fühlte sich schmutzig. Deshalb zog er seine Kleider aus und nahm eine Dusche. Eine schöne heiß-kalte Dusche inspirierte ihn immer und weckte seine Lebensgeister. Gut er hatte jetzt Urlaub. Den hatte er sich verdient und den wollte er jetzt geniessen. Er bestellte sich Putenbrüstchen auf
    Blattspinat und Reis sowie einen französischen Landwein. Er war die letzten Tage von der Zivilisation abgeschnitten gewesen und wollte auch von der schnöden Welt nichts wissen. Aber in der Hoffnung vielleicht etwas zu erfahren was hier vorging, schaltete er den Fernseher ein. Es gab einige Berichte über eine Staatsreise den ägyptischen Staatspräsidenten Mubarak nach Libyen. Aber keine Berichte über eine Konferenz oder dergleichen mehr im Mena House. Kurz vor Ende der Nachrichten, kam ein Bericht aus Nizza, wo berichtet wurde, dass es immer noch keine Spur von dem entführten Professor Mason gab, der zwei tage zuvor von zwei Männern im Hotel Le Grimaldi gekidnappt wurde. 007 wurde ganz hellhörig, weil er ja den Professor persönlich kannte. Der Fernsehbericht zeigte das Hotel Le Grimaldi und den mutmaßlichen Wagen der Entführer, der ausgebrannt am Flughafen von Nizza gefunden wurde.
    007 schaltete den Fernseher wieder aus und wollte schon zum Telefonhörer greifen um in London anzurufen, dass er den Auftrag übernehmen wollte. Aber er überlegte es sich anders. Sollte doch der junge Kollege, Robin Wright, die neue 002 beweisen, was in ihm steckt.


    Es klopfte an der Tür und der Hauskellner brachte das bestellte Abendessen.
    007 machte es sich gemütlich am großen Tisch im Speiseraum. Der Hauskellner verließ mit einem großzügigen Trinkgeld die Suite. Bond öffnete gerade den französischen Landwein, als es wieder an der Tür klopfte. Bond dachte sich gerade, was der Hauskellner wohl vergessen hatte und rief „Herein“. Aber die Tür öffnete sich nicht und es wurde erneut geklopft. „na gut, dann mach ich halt die Tür auf.“ Bond erhob sich und ging in Richtung Eingangtür, als es erneut klopfte. „ja, ja, ich komme ja schon...“
    Als er die Tür öffnete und den Mann erkannte, der davor stand, musste 007 grinsen.
    „Hallo Bill, was führt Dich nach Ägypten? Ich vermute eine schlechte Nachricht.“
    Bill Tanner betrat die Churchill Suite und staunte nicht schlecht über diesen puren Luxus. „James, Du lässt dir es aber gut gehen. Ja. Leider ich hab eine schlechte Nachricht für Dich. Wir brauchen Dich dringend!“ „Bill, das zahl ich aus meiner eigenen Tasche, mein Freund, und ich bin im Urlaub. Letztes Jahr kam Messler und beendete meinen Urlaub, und dieses Jahr spielst Du den Urlaubskiller. Ich habe erst 5 tage Urlaub hinter mir. Ich brauche Erholung. Warum hat man Messler nicht geschickt?“ 007 war gereizt. Erst die ganzen Absurditäten, Anjas Abreise und jetzt kam auch noch Bill Tanner extra zu ihm nach Ägypten. Oder war er sowieso schon da?
    Bond beruhigte sich wieder und Tanner schloss die Tür der Suite.
    „James, ich bin auch betrübt, dass ich dir diese Nachricht überbringen muss. Aber alle anderen sind verhindert. Messler ist...“ Tanner stotterte etwas bei Messlers Namen. „ ... auch verhindert. Man hat mich Express in die Maschine gesetzt und hierher gejagt, weil wir doch gut befreundet sind.“ „Gut, Bill setz Dich und berichte, was es gibt.“
    Bill`s Atem wurde wieder ruhiger und er setzte sich neben 007 an den Esstisch. „Nimm dir ruhig was von den Putenbrüstchen. Mir ist der Appetit vergangen.“
    „Also, James, vorgestern Abend wurde in Nizza Professor David Mason entführt. Er war dort zu dem bedeutendsten Kometen-Kongress und sollte dort über den Kometen k2003 berichten, der in 6 Wochen den Erdnähesten Punkt erreicht. Er ist vorgestern Abend, nach dem Eröffnungsempfang in seinem Hotel von 2 Männern angesprochen worden, die ihn wohl auch entführt haben. Seit dem gibt es von ihm kein Lebenszeichen mehr. Der mutmaßliche wagen der Entführer, ein dunkelblauer Peugeot 306, wurde ausgebrannt am Aeroport Nice Cote d ` Azur gefunden. Der Portier hat uns eine Beschreibung der beiden Entführer gegeben. Bill Tanner öffnete den Umschlag den er mit sich führte und holte zwei Zeichnungen heraus. Beide Männer hatten Sonnenbrillen auf , waren ganz in schwarz gekleidet . „Der Portier meinte, sie hätte ausgesehen wie die Blues Brothers. Einer war recht klein, so ca. 1,60 Meter und der andere 1,85 Meter. Gesprochen hätte zum Portier nur der Kleinere von beiden, die wohl beide so um die 40 Jahre alt seien. Sonst ist ihm nicht aufgefallen.“
    007 betrachtete sich die beiden Zeichnungen und meinte dann zu Tanner. „Also wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich behaupten, dass die Männer auf den Zeichnungen Urs Messler und Brian Smithers sind. 007 lachte kurz trocken auf, während Tanner etwas betreten drein blickte. „Nun James, mal zur Sache. Es gibt keine Spuren bis jetzt und auch keine Lösegeldforderung. Wir wissen nichts und brauchen Dich. M meinte, Du solltest diese wichtige Mission leiten.“ 007 dachte angestrengt nach. So ein Entführungsfall ist normalerweise kein Fall für einen Doppel-Null-Agenten, warum war das so wichtig?
    „Bill, irgend was ist doch faul an der Sache. Eine Entführung eines alten Professors, der sich mit Kometen beschäftigt, ist doch nichts für den MI6 und schon gar nicht für einen Doppel-Null-Agenten. Warum soll ich das machen und nicht unser junger Kollege seine ersten Sporen mit so einem Fall verdienen.?“ „Robin Wright ist seit vorgestern in Argentinien. Ohne Auftrag. M weiß es noch nicht. Sie würde kochen. Er hat die fixe Idee, Ramirez fangen zu müssen. „ „Und verletzt dabei alle Regeln des Geschäfts. Das wird eine steile Karriere im MI6..“ murmelte 007 vor sich hin „Und warum ich ? und nicht MI5? Oder ein normaler Bürohengst?“ Tanner druckste herum. „Es ist M ja so peinlich, aber er ist ihr Patenonkel.“
    007 wendete sich ab und dachte „was für ein gequirlter Müll wird mir hier von meinem besten Freund im Geheimdienst vorgesetzt. Aber es hat wohl nur den Zweck, dass ich aus Ägypten abreise. Dann mache ich ihnen die Freude. Mal schauen, was da noch passiert...“
    er drehte sich wieder Bill zu und sagte „Ich versteh das Ganze nicht, aber das ist nicht meine Aufgabe. Ich übernehme den Auftrag. Sag das M, aber danach habe ich 4 Wochen Urlaub.. und ich sage niemandem wo ich hinfahren werde. OK?“ „Natürlich James, geht in Ordnung.“
    “Gut Bill, dann brauche ich jetzt meinen Schlaf. Hadt Du auch ein Zimmer hier im Hotel oder schläfst Du woanders?“ „Nein, das Mena House kann ich mir nicht leisten. Ich bin im Excelsior in der Stadt drinnen. Hier sind die Unterlagen, James, und ein Ticket für Dich morgen Mittag um 13 Uhr nach Nizza. Rene Mathis wird dich am Flughafen in Nizza abholen. Soll ich den Rücktransport deines Wagens nach England veranlassen, James?“
    „Nein, den nehme ich mit. Q hat mir die neuste Ausstattung regelrecht aufgedrängt, da will ich ihn im sonnigen Frankreich etwas ausfahren.“
    „Gut, ich fahre noch am Flughafen vorbei und werde das noch veranlassen, dass Dein Wagen in Nizza ist, wenn Du ankommst.“
    „O.k., dann gute Nacht Bill“ Bill Tanner wandte sich schon in Richtung Ausgang, als Bond noch zu ihm sagte „Ach ja, Bill, und sag Miss Moneypenny schöne Grüße von mir. Der khakifarbene Hosenanzug steht ihr ganz wunderbar.“ Tanner stand mit offenem Mund vor Bond und verließ wortlos die Suite.
    Statt das Hotel zu verlassen fuhr Tanner mit dem Lift in den dritten Stock und berichtete M über das Gespräch mit 007.
    Bond packte in Windeseile seine Koffer und legte sich kurz darauf schlafen. Es wurde eine unruhige Nacht, da er sich nicht erklären konnte, welches Spiel seine eigenen Leute mit ihm trieben. Er war verblüfft, dass man schon alles fix gebucht hatte für ihn. Er hätte doch ablehnen können und sollen. Aber dieser Auftrag würde noch einige Überraschungen für 007 bereithalten.

  • 8. Wo der Wind weht


    „Guten Morgen, Senor Wright“ Der junge Mann im dunkelbraunen Anzug schaute nach oben und konnte aber den Mann nicht erkennen, der ihn ansprach. Er setzte seine Sonnenbrille ab und wurde noch mehr von der Sonne geblendet. Er fuchtelte mit den Händen und schloss die Zeitung, die er gerade gelesen hatte. Er setzte die Sonnebrille wieder auf und erhob sich, um seinen Gesprächspartner zu erkennen. „Ah, Senor Escobar, nehmen Sie Platz.“
    Der Angesprochene, Alonso Escobar, spuckte erst noch mal auf die Strasse als er das Hotelcafe betrat und sich an den Tisch setzte.
    Eine Bedienung kam und Wright bestellte im fließenden Spanisch für seinen Gast „Cafe con Leche con Medialunas“. Escobar bedankte sich für die Einladung und setzte seinen breitkrempigen schwarzen Hut ab. Wright gab der Bedienung noch einen Klaps auf den Po, wonach diese errötend und leicht schreiend von dannen zog.
    „Senor Escobar, gut dass wir uns endlich sehen.“ „Mr. Wright, haben Sie das Geld für mich. 50.000 Argentinische Pesos?“ „Nicht so schnell, mein Freund. Haben Sie die Information, die ich von Ihnen brauche?” „Natürlich, Senor Wright, auf mich ist doch Verlass. Ramirez hält sich 30 km außerhalb von Buenos Aires auf, in einer Kleinstadt namens Tigre. Dort ist er Gast des Rinderzüchterbarons, Cesar Pero. Ok, und jetzt das Geld.“ „Eine Frage noch, ist Ramirez allein dort, oder hat er seine Leute dabei?“ „Er ist wohl alleine gekommen, aber Pero hat hier in der Gegend sehr viele Leute, die er Ramirez zur Verfügung stellen kann. Das Geld.“ Escobar stand auf und forderte eindringlich seine Bezahlung. Wright wollte hier keine Szene und zischte ihm zu „Um Himmels Willen, setzen sie sich hin. Hier ist doch Ihr Geld.“
    Wright öffnete einen bei ihm stehenden Aktenkoffer und nahm einen Umschlag heraus. „So hier ist ihr Geld.“ Wright übergab Escobar den Umschlag. Escobar wollte ihn sofort öffnen, aber Wright beschwor ihn, sich unauffällig zu verhalten. Escobar nickte und steckte den Umschlag ein. „War mir ein Vergnügen mit Ihnen zu arbeiten, Senor Wright“ Robin Wright drehte sich gerade alles im Magen rum, da er Verräter eigentlich nicht mochte, aber manchmal musste man sich ihrer bedienen. „Jo, Escobar, war mir auch eine Freude. Aber jetzt lassen Sie mich allein weiterfrühstücken.“ Escobar nahm seinen Hut, steckte den Umschlag in die Hemdtasche und verließ das Hotelgrundstück. In diesem Moment kam der Hotelmanager mit der Bedienung „Senor Wright, stimmt es dass sie Margareta auf den Hintern geklopft haben.“ Ja, Senor Albandes, sie soll sich mal nicht so haben. War doch nur ein Zeichen, dass ich sie mag.“ Bei dieser Aussage grinste Robin Wright über beide Backen und fuhr dann mit seiner Zunge über seine Lippen. „Mr. Wright, diese Manieren sind wir hier nicht gewohnt. Vielleicht sind Sie in England schon so heruntergekommen, aber hier behandelt man Frauen mit Hochachtung. Ist Ihr Gast gegangen?“ Robin Wright erhob sich und nahm seinen Koffer „Wie Sie sehen ja.“ Zu der Bedienung weisend, die das zweite Frühstück auf einem Tablett hielt, sagte er nur noch „Das brauch ich jetzt nicht mehr. Gracias“
    Er zog seine Sonnebrille auf und ging in das Foyer des Hotels. „Incredibile. Wir schätzen es nicht, wenn Sie Gäste mit ins Haus bringen, die einen schlechten Ruf haben“ rief der Hotelmanager Robin Wright hinterher, aber der hörte es nicht mehr, da er bereits mit der jungen Dame am Avis-Schalter flirtete. Er mietete sich ein Yamaha-Motorrad Road Star Warrior. Als er den Vertrag unterschrieb, gab es draußen einen lauten Knall. Alonso Escobar hatte seinen Brief geöffnet und seine Entlohnung erhalten. Wright zuckte nicht mit der Wimper als er die Explosion hörte. Er wusste, von Escobar würde man nicht viele Überreste finden.
    Die Leute im Hotel rannten nach draußen und sahen nur ein brennendes Fahrzeug.
    Wright erhielt die Schlüssel zum Motorrad und ging auf sein Zimmer. Von dort hatte er einen Blick auf die Plaza del Mayo, mit der Pyramide und der Justitia. Von allen Seiten kam Polizei, Feuerwehr und Krankenwagen.
    Er zog sich rasch um und trug dann eine braune-wildleder Garnitur. Er verließ sein Zimmer und erreichte mit wenigen Schritten den Hotelparkplatz. Durch die Explosion war soviel durcheinander im Hotel, dass man sich nicht um ihn kümmerte. Aber leider bekam Robin Wright auch nicht mit, wie der Hotelmanager sich mit einem Mann unterhielt, der zuvor Wright und Escobar unbemerkt beobachtet hatte. Der Mann war 1,80 groß, hatte langes schwarzes Haar und viele Pockennarben im Gesicht. Er glich seinem Zwillingsbruder wie ein Ei dem anderen.
    Robin Wright setzte seinen Helm auf, steckte den Schlüssel ins Schloss, studierte noch kurz eine Straßenkarte von Argentinien und fuhr dann los. Er hoffte trotz des vielen Verkehrs schnell außerhalb der Stadt zu sein und dann nach Tigre durchzufahren.
    Als er über die Plaza del Mayo fuhr, warf er noch mal einen kurzen Blick auf das verkohlte Auto. „Armer Alonso, aber ich mag halt keine Verräter.“ Er gab Gas und steuerte in nördlicher Richtung stadtauswärts. Er bemerkte nach kurzer Zeit, dass ihm ein schwarzer Range Rover folgte. Er versuchte durch riskante Manöver den Wagen abzuschütteln, aber es gelang ihm nicht. An der Stadtgrenze waren schon 3 Range Rover hinter ihm her. In dem ersten Wagen lugte ein Mann mit einem Gewehr aus dem Fenster und zielte auf ihn. Die Schüsse gelten laut, aber verfehlten das Motorrad. Plötzlich stand ein LKW quer über der Fahrbahn und Wright leget sich ganz quer, damit er unten durch kam. Die Rover mussten abbremsen und konnten ihn nicht weiterverfolgen. Wright ahnte schon, dass Ramirez wohl von seiner Anwesenheit wusste, aber er wollte ihn zur Strecke bringen. Beweisen, dass er zu Recht aufgenommen wurde in den kreis der Doppel-Null-Agenten. Es scherte ihn nicht, dass er gegen die ehernen Prinzipien verstieß. Für ihn zählte nur der Erfolg und damit könnte er M überzeugen, dass er der Beste ist. Daneben hatte er noch eine private Rechnung mit Ramirez offen, die ihn schon viele Nächte um den Schlaf gebracht hatte, als er immer wieder die gellenden Todesschreie seiner Schwester hörte. Sie war 10 Jahre älter als er gewesen, als eine Bande ihr Haus in Montevideo überfiel und seine Schwester vergewaltigte und anschließend ermordete. Dieses Gesicht hatte er nie vergessen. Emilio Ramirez war mittlerweile der Top-Terrorist der Welt und er hatte endlich die Lizenz zum Töten!
    Voll in seinen Gedanken und seinen Rachewahn hatte Wright bereits Buenos Aires weit hinter sich gelassen und Tigre war nur noch 10 Kilometer weg. Jetzt erst bemerkte er, dass ein Helikopter über ihm kreiste. In diesem Moment fiel die erste Handgranate auf die Strasse. Wright konnte noch gut ausweichen und hinter ihm explodierte die Granate. Er sah nach oben und erkannte, dass neben einer weiblichen Pilotin nur ein weiterer Mann an Bord war. Wright holte seine WaltherP99 aus seinem Holster und schoss zwei, drei Schüsse auf den Helikopter. Er hatte wohl die Benzinleitung getroffen, denn der Helikopter kam ins trudeln und drehte ab. Wright sah allerdings nicht, dass der Mann noch eine Handgranate abwerfen konnte. Die Granate traf ihn am Kopf und er verlor die Kontrolle über sein Motorrad. Er hörte noch die Explosion, und flog dann im hohen Bogen auf die Strasse. Dort blieb er bewusstlos liegen, bis ihn der erste Range Rover erreichte. Der Mann stieg aus und hob Robin Wright mit einem Arm hoch und legte ihn auf die Rückbank des Wagens.
    Zur gleichen Zeit unterhielten sich im Hause der Familie Pero, Cesar Pero und Emilio Ramirez. „Cesar, ich bin Dir sehr dankbar, dass Du mich nach meiner erzwungenen Flucht aus Mexiko aufgenommen hast.“ „Emilio, das ist nicht der Rede wert. Wir arbeiten doch schon lange zusammen und sind enge Freunde geworden. Meine Ziele sind auch Deine Ziele.“
    „Mein neues Projekt ist besonders gewinnversprechend. Mit dieser Energiebombe aus dem Kometenstaub kann ich die ganze Welt erpressen und meine Deals machen.“ „Wie geht das Ganze jetzt weiter?“ „Ich fahre nachher zur Hazienda, wo wir den russischen Professor Schukow, ja bereits gefangen halten und er an der Umsetzung seiner Erfindung arbeitet. Es war schon ein Zufall, dass mir Svetlana, damals diese russische Wissenschaftszeitschrift mit dem Artikel über ihn, vorgelesen hatte. Er benötigt noch ein paar Teile, die ich heute noch auf der Hazienda geliefert bekomme.“
    Es klopfte an der Tür zum Speisezimmer. Cesar Pero stand auf und ging zur Tür und öffnete diese. Vor der Tür stand der pockennarbige Mann. Pero sagte „Entrar, Pedro“ Pedro Alvarez verneigte sich vor den beiden und trat in das Büro von Cesar Pero. Emilio Ramirez stand auf und fragte „Was gibt es Pedro?“ „Wir haben den Engländer gefangen nehmen können, Senor Ramirez“ Ramirez zeigte sich verwundert? „Ihr habt James Bond gefangen?“ „Nein, Senor Ramirez. Nein, wir haben doch Alonso Escobar in die Stadt verfolgt, weil er sich so komisch benommen hat. Und er hat sich in der Stadt mit diesem jungen Engländer getroffen: Robin Wright. Und er hat Sie verraten, Senor Ramirez.“ Ramirez drehte sich um „Robin Wright, den Namen kenne ich doch. Ach jetzt weiß ich woher... Gut Pedro, bringt ihn um. Wir brauchen ihn nicht mehr.“ Pedro wollte schon den Raum verlassen, als Pero einschritt. „Pedro, und was ist mit Escobar.“ „Oh. Der ist tot. Wright hat ihm eine Bombe als Belohnung gegeben. Ein cooler junger Typ, dieser Wright. Es war ein hartes Stück Arbeit ihn zu fangen. Der Manager vom Hotel Murano, sagte dass er wohl beim britischen Geheimdienst arbeitet. Er habe so was gehört.“ Ramirez drehte sich um „Was? Er ist ein MI6-Mann. Hat man James Bond wohl von dem Fall wegen Erfolglosigkeit abgezogen.“ Ramirez lachte ganz tief und die beiden anderen Männer stimmten mit ein. „O.k. Pedro lass ihn am Leben. Wir nehmen ihn mit zur Hazienda. Vielleicht kann er uns nützlich sein. Ich wette, dass 007 diese Schmach nicht auf sich sitzen lässt und hier auftauchen wird.“ Pero nickte und Pedro Alvarez verließ das Büro.
    „Emilio, ich will keine Scherereien mit den Briten. Das sind seit der BSE-Krise dort, meine besten Rindfleisch-Abnehmer.“ „Cesar, keine Panik. Diese Leute arbeiten verdeckt und wenn einer nicht mehr auftaucht, suchen sie nicht danach. Die sind dann vom Winde verweht. Verstehst Du? Aber 007 ist aus besonderem Holz, dass habe ich in Mexiko schmerzlich spüren müssen. Er hat meine Organisation unterwandert und mein Projekt zerstört und mir die süße Svetlana geraubt. Und dann nimmt man ihm diese Aufgabe ab. Incredibile. Er wird nach mir suchen. Mit oder ohne Auftrag!“ „Bueno, Emilio.“ „Cesar, ich muss Dich jetzt leider verlassen, da ich in 2 Stunden diesen Lieferanten erwarte.“
    Ramirez verliess das Anwesen von Cesar Pero und fuhr mit einem schwarzen Range Rover zur Hazienda des Rinderbarons. In einem zweiten Range Rover folgte Pedro Alvarez mit Robin Wright bewusstlos und gefesselt auf dem Rücksitz.
    Nach einer neunzig minütigen Fahrt erreichten beide Wagen die Hazienda inmitten einer riesigen Rinderherde.
    Ramirez stieg aus und begrüßte einen weiteren Mitstreiter, Manolo Sanchez. Zu Pedro gewandt sagte er „Bring den Engländer in den Lagerraum.“ Mit Manolo betrat Ramirez die Hazienda, die auf das modernste ausgestattet war. In einem der Räume arbeitete Professor Schukow an einer technischen Apparatur. Hinter dem Professor stand ein weiterer Mitarbeiter von Ramirez mit einer Waffe im Anschlag. Ramirez betrat allein den 80 Quadratmeter großen Raum, der weiß getüncht war und mit Korbmöbeln ausgestattet war. „Nun Professorchen, was macht unser Werk.“ „Ich weigere mich weiterhin, für Sie zu arbeiten. Sie wollen nur Profit schlagen aus meiner Erfindung. Ich will damit nur Gutes tun.“ Ramirez schaute den Bewacher an und dieser lud die Waffe durch. „Nun Professor , Heute Nachmittag erhalten wir noch ein paar Bauteile, die sie benötigen und dann kann es losgehen.“ „Es wird nicht funktionieren. Ich kann den Kometen nicht orten, dazu brauchen Sie Professor Mason aus Großbritannien.“ „Ich weiß, ich weiß, das haben Sie schon hundert mal gesagt. Und ich sagte, ich kümmere mich darum.“ Ramirez schaute auf die Uhr und sagte „Der Lieferant müsste bald ankommen.“ Mit einem lauten Lachen verliess Emilio den Raum und der Professor setzte sich auf einen der Korbstühle.
    15 Minuten später landete auf der eigenen Landesbahn der Hazienda ein Lear Jet. Als das Flugzeug zum stehen gekommen war, öffnete sich die Tür und Manolo brachte mit einem der Range Rover eine Treppe zum Flugzeug.
    Ramirez näherte sich dem Flugzeug und ein Mann um die 50 stieg aus der Maschine aus. Er war 1,80 groß, hatte schwarze Haare, einen hellbraunen Teint und einen schwarzen Oberlippenbart. Bekleidet war er mit einem schwarz-gestreiften Armani-Anzug. Trotz seiner arabischen Herkunft strahlte der Mann eine britische Lebensweise aus.
    „Willkommen in Argentinien“ „Hallo, Senor Ramirez. Es macht immer wieder Spaß mit Ihnen exquisite Geschäfte zu machen. Haben Sie das Geld? 500.000 US-Dollar kosten die Bauteile die ich dabei habe. Leider habe ich den Transmitter noch nicht bekommen können. Da kümmere ich mich nachher darum. Den liefert zur Zeit nur die Firma Zorin Industries in Paris.“ „Sheikh Hossein, diese Details interessieren mich nicht. Ich will nur das Ganze erreichen. Wo sind die Bauteile, soll Sie jemand aus dem Flugzeug holen?“ „Nein, das machen wir schon. Zeigen Sie mir erst mal das Geld.“ Ramirez winkte Pedro zu und dieser erschien mit einem schwarzen Samsonite-Koffer. „Oh, wie stilvoll, Senor Ramirez. Nicht mehr in der Pappschachtel wie zu früheren Zeiten. Bitte machen Sie den Koffer auf.“ Ramirez zögerte „Zeigen Sie mir die Bauteile.“ „Nun gut, ja doch!“ Hossein griff zu seinem Handy und ließ es drei mal klingeln.
    Aus dem Flugzeug kam Ismail mit ebenfalls einem schwarzen Samsonite-Koffer. Er trug den Koffer herunter und stellte ihn neben dem anderen Koffer ab. Manolo öffnete den Geldkoffer und Ismail den Koffer mit den Bauteilen. Beide Seiten überprüften den Inhalt.
    Ismail nahm den Geldkoffer und bestieg das Flugzeug. „Also ich melde mich, wenn ich den Transmitter habe.“ Sheikh Hossein drehte sich um bestieg ebenfalls die Treppe, um in das Flugzeug einzusteigen. Ramirez hob den Arm und rief noch hinterher: „Bon Voyage“. Manolo fuhr die kleine Treppe wieder weg und das Flugzeug rollte auf die Startbahn und hob dann ab.
    Pedro hatte zwischenzeitlich Ramirez ein Handy gebracht und brachte den Koffer mit den Bauteilen in die Hazienda. Ramirez sah noch dem Flugzeug nach, das schon beinahe aus dem Blick verschwunden war und drückte auf einen Knopf auf dem Handy. Das Flugzeug explodierte in der Luft und stürzte ab.
    Zu Manolo gewandt sagte er nur. „Den Transmitter haben wir schon, direkt von Max Zorin jr. Und der Sheikh wusste einfach zuviel über mich...“ Die beiden Männer lachten ganz herzhaft und gingen dann in die Hazienda.

  • 9. Auf der Spur


    James Bond erreichte gegen 16 Uhr mit einem Flug der Air Egypt den Aeroport Nice Cote d`Azur.
    Rene Mathis wartete bereits auf ihn und hielt den Schlüssel für den Aston Martin in der Hand, den er per UPS von Bill Tanner erhalten hatte.
    Bond verliess die Gepäckausgabe und erreichte nach wenigen Schritten Mathis im Bereich davor. „Bon jour, James. Wie geht es Dir ?“ „Danke Rene. Ganz gut, abgesehen davon, dass ich eigentlich Urlaub machen wollte. Was habt Ihr heraus gefunden?“ „Ich gebe Dir das Dossier in unserem Office.“ Mathis und Bond verliessen den Flughafen und fuhren mit dem Aston Martin in die Innenstadt von Nizza. In unmittelbarer Nähe zum Hotel Le Grimaldi lag auch das Büro der Surete in Nizza. Sie fuhren mit dem Wagen in den Innenhof und stiegen dann aus. „Dort gegenüber hat der Professor gewohnt. Im Hotel Le Grimaldi. Ist ein nobles 5-Sterne-Hotel.“ „Ja, das weiß ich schon. Bill hat mich gestern abend schon instruiert.“ Sie betraten das Gebäude der Surete und fuhren mit dem Lift in den dritten Stock. Dort hatte Mathis ein Büro zugewiesen bekommen für die Dauer der Untersuchung. Sie betraten das Büro und setzten sich dann hin. Mathis reichte Bond das Dossier. 007 überflog die Seiten, die nichts enthielten, was er nicht auch schon wusste. „Hmm, wer könnte dahinter stecken?“ murmelte Bond als er das Dossier wieder schloss. „Wir tappen total im Dunkeln, James.“
    „Wem nützt ein alter Professor, der sich mit Kometen beschäftigt? Das ist alles unlogisch. Wollen die Entführer vielleicht ein Lösegeld erpressen? Aber dann hätte man schon was gehört...“ An der Tür zum Büro klopfte es. „Entree“ rief Mathis und Svetlana kam herein. Sie begann sofort ohne Unterlass zu reden. „Als ich hörte, dass Du nach Frankreich kommst, dachte ich mir, muss ich Dir doch Hallo sagen...“ Bond drehte sich mit einem fragenden Blick zu Mathis, der entschuldigend die Schulter hob. „Entschuldige James, aber Svetlana wohnt zur Zeit noch bei mir. Ich konnte so schnell keine Wohnung für Sie finden in Paris.“ Ja, James. Rene ist so nett und hat mich aufgenommen.“ Bond schlug sich mit der Hand an die Stirn und dachte sich „Diese Klette wird man ja nie los...“ „Aber James vielleicht kann ich Dir ja helfen in diesem Fall...“ prustete Svetlana weiter. Bond schüttelte den Kopf und dachte sich: „Und was will sie mir helfen?“ „James. Es könnte Emilio sein, der dahinter steckt. Ich hab ihm mal einen russische Wissenschaftszeitung geschenkt. Und da war ein Artikel drin, über einen russischen Professor, der einen Apparat entwickelt hat, mit dem man Energie aus Kometenstaub entwickelt kann. Und da war er sehr angetan von dieser Idee...“
    Mathis und Bond schauten sich fragend an und Bond meinte „Und was hat das mit Professor Mason zu tun?“ „Na, er ist doch Kometenexperte und in 6 Tagen kommt so ein Ding an der Erde vorbei.“ Ungläubig schauten die beiden Männer Svetlana an. „Ich glaube Ramirez hat noch andere Probleme seit dem unsere Wege sich gekreuzt haben“ meinte 007 „Unterschätze ihn nicht...“ murmelte Svetlana vor sich hin. In diesem Moment klingelte das Telefon. Mathis hob ab. „Ja, Rene Mathis hier. Ah Jacques, was gibt es ? Wirklich...?“ Zu 007 gewandt sagte er „Wir haben eine Spur“ „Hmm, ein Privatflugzeug also... ein britisches...? Gut Jacques, bitte recherchiere, wem das Privatflugzeug gehört?“ Mathis legte auf. „Mein Mitarbeiter Jacques hat am Flughafen recherchiert und auf dem kleinen Privatflugplatz im Westen der Stadt sind die 3 Männer gesichtet worden. Die beiden Männer, der Kleine und der Lange, sind mittags mit einem britischen Flugzeug aus Genf gekommen und mit Professor Mason sind sie in der Nacht nach Madrid geflogen. So wurde es dem Tower gemeldet.“ „Ein britisches Flugzeug und dann nach Madrid? Sehr merkwürdig, das ganze. Gab es denn irgendwo Fingerabdrücke der beiden Männer oder hat der Portier noch was zu berichten gehabt?“ „Nein, James alles Fehlanzeige. Die Männer hatten Sonnenbrillen auf und trugen wohl Handschuhe. Auch in dem verbrannten Wagen gab es keine Spuren.“ „Ich möchte mir das Hotel und das Zimmer anschauen“ „Geht in Ordnung, James.“ Mathis und Bond hatten ganz vergessen, dass Svetlana auch mit im Raum war. Sie stand schmollend an der Tür und spielte mit Ihrer Perlenkette. Bond erhob sich und sagt dann zu ihr „Tja, ich bin im Dienst und hab gar keine Zeit für Dich.“ Er gab ihr einen Kuss und verliess das Büro. Mathis folgte ihm und sagte zu ihr „Bleib solange Du willst hier. Ich hole Dich wieder ab.“ „Aber Rene...“ Auf dem Weg nach draußen meinte 007 zu Mathis „Sieh zu, dass Du sie bald wieder los wirst. Sie kann einem ganz schlimm auf die Nerven gehen mit der Zeit.“ Ach deshalb, hast Du in den höchsten Tönen von ihr geschwärmt. Du bist mir ein guter Freund. Im Bett ist sie ja ganz gut...“ „Also Rene, das hätte ich aber nicht von dir gedacht..“ Lachend verliessen die beiden das Gebäude und gingen nach gegenüber in das Hotel Aber der Portier wusste auch nicht mehr, als bei den vorherigen Befragungen. Plötzlich fiel ihm aber ein, dass da noch ein Mann war, der nach dem Professor am gleichen Tag gefragt hatte. Ein unheimlicher Typ, mit lauter Pockennarben im Gesicht. Bond wusste sofort wen, er meinte, das konnte nur einer der Marcos-Zwillingen sein, die linke und die rechte Hand des Teufels, Emilio Ramirez. Er dachte sich, dass die Geschichte von Svetlana vielleicht doch einen wahren Kern hatte. Auch die Untersuchung des Zimmers brachte keine weiteren Erkenntnisse. Zwischendurch telefonierte Mathis noch mit seinem Mitarbeiter Jacques. Der ermittelte noch, dass das Flugzeug einer britischen Verleihfirma gehörte und das Flugzeug von einem Mister Robinson gemietet wurde.
    Die ganzen Daten liefen in Bonds Kopf hin und her und er spürte zunehmend, dass an der ganzen Sache was faul war. War sein Kollege Robinson vom MI6 der Mieter des Flugzeuges und tatsächlich Messler und Smithers an Bord des Flugzeuges? Und was spielte der Marcos-Zwilling für eine Rolle in der ganzen Sache. Er kam zu dem Schluss, dass er der einzigen greifbaren Spur folgen musste. Er musste nach Madrid fahren.
    Er verabschiedete sich von seinem Freund Rene Mathis und holte seinen Wagen im Hof der Surete. Beim wegfahren sah er noch wie Svetlana ihm von oben nachwinkte. Er winkte noch kurz zurück.
    So eine merkwürdige Geschichte war ihm wirklich noch nie wiederfahren.
    Wenn er durchfahren würde, bräuchte er ca. 12 Stunden bis Madrid, sodass er morgens um 6 Uhr Madrid erreichen würde. Zwischendurch machte er Rast und telefonierte mit der Leiterin der Mi6-Dependance in Madrid, Rosanna Nunez, mit der er sich für den nächsten Tag verabredete. Er entschied sich doch besser in Barcelona zu übernachten und würde gegen abend in Madrid eintreffen. Er informierte sie über die bisherigen Geschehnisse und bat sie, weitere Ermittlungen bereits vorab aufzunehmen.+



    Am frühen Abend des gleichen Tages im Hotel Mena House. Das Spielcasino Shehrazad war in ein Konferenzzentrum verwandelt worden und eine illustre Runde der internationalen Geheimdienste hatte sich dort zusammengefunden. M leitete die Sitzung. Am Ende der Sitzung nahm sie ihr Champagnerglas und erhob sich „Ich bin sehr zufrieden, mit dem Ergebnis dieser Besprechung. Es ist ein gutes Zeichen, dass wir trotz unterschiedlicher Interessen und Ansichten der Dinge uns in diesem Punkte auf ein gemeinsames Vorgehen einigen konnten. Ich spreche meine Hoffnung aus, dass wir ein sehr erfolgreiches Unternehmen organisieren können. Mein Stabschef Bill Tanner hat die Ergebnisse dieser Konferenz bereits umgesetzt und alles in die Wege geleitet, damit wir in wenigen Tagen einen erfolgreichen Abschluss haben werden.“
    Mark Cussler und Igor Fjodorow erhoben sich ebenfalls und alle 3 prosteten sich zu.
    Igor begann zu reden „Liebe Barbara, sie haben dieses Treffen und alles weitere bisher so wunderbar vorbereitet, dass ich glaube, dass wir In London einen erfolgreichen Abschluss dieses Projektes feiern können.“ M bedankte sich bei Igor und merkte, mit einem spitzen Blick zu Miss Moneypenny, noch an: „Leider wäre unser Projekt aufgrund der Unachtsamkeit meiner Mitarbeiterin beinahe noch aufgeflogen. Aber mein umsichtiger Stabschef hatte ja noch vorgesorgt.“ Sie nickte den beiden anderen Leitern der größten Geheimdienste der Welt zu und verliess mit Ihrer Delegation den Konferenzraum. Zurück im Quartier im dritten Stock entgegnete ihr Miss Moneypenny „Entschuldigen Sie Madam, das war eben nicht fair. Ich konnte ja nicht ahnen, dass 007 so früh von dem Ausflug mit Sheikh Hossein zurückkommen würde. Zumal ja der Sheikh und Major Amasova von unseren Plänen eingeweiht waren.“ „Miss Moneypenny, Sie haben sich schon in London so unmöglich benommen, dass es geradezu ein Wunder ist, dass 007 noch nicht hinter unser Geheimnis gekommen ist. Ich erwarte von meiner Sekretärin etwas mehr Diskretion. Bei seiner Spürnase hat er bestimmt etwas mitbekommen. Gott sei dank, hatten Sie, Mr. Tanner, die rettende Idee. Wo steckt 007 eigentlich jetzt?“ Tanner, der es sich in einem der Sessel bequem gemacht hatte, erhob sich und meinte zu M: „007 müsste eigentlich noch in Nizza sein. Mathis wollte ihn dort am Flughafen abholen.“ „Weiß Mathis etwas von unserem Projekt?“ „Nein, ich werde ihn später anrufen und nach London einladen.“ Robinson kam herein und sagte zu Tanner „007 ist nicht mehr in Nizza. Er ist auf dem Weg nach Madrid und hat sich mit Rosanna Nunez in Verbindung gesetzt.“ Er zeigte auf einen Monitor in der Ecke, wo das Pathfinder-Programm anzeigte, wo sich 007 gerade befand. Tanner drehte sich um sagte „Verdammt, das geht viel zu schnell. Die Beiden sollten doch keine Spuren hinterlassen. Ich werde die Beiden sofort informieren, dass sie weiterziehen sollen, nach Paris.“ M nickte und sagte „Tun sie das. Hoffentlich geht es dem Professor gut. Ich will nicht, dass jemand einen Schaden aufgrund dieser Sache erleidet. Wie haben Sie es übrigens geschafft, dass sich 007 auf diesen für ihn sehr geringen Auftrag überhaupt eingelassen hat.?“ Tanner schmunzelte und sagte „Das ist ein Betriebsgeheimnis, Madam.“



    Kurze Zeit davor in Madrid im Hotel Adler. An der Tür zum Zimmer 538 klopfte es. Messler stand auf und fragte „Ja, wer ist da?“ „Hier ist Rosanna Nunez, die Stationsleiterin von Spanien. Lassen Sie mich bitte herein.“ Messler öffnete die Tür und der erste Blick auf diese Frau betörte ihn besonders, zumal sie ein Duft von Lavendel umgab. Sie war 1,75 groß, hatte pechschwarzes Haar und grüne funkelnde Augen. Sie hatte ein schwarzes Abendkleid an und eine schwarze Tasche aus dem gleichen Stoff. „Guten Abend, Senora Nunez.“ Messler öffnete die Tür ganz, sodass sie in das Zimmer gelangen konnte. Messler schloss wieder die Tür. „Hallo Mr. Messler. Ich habe ein wichtige Nachricht für Sie. 007 hat sich mit mir in Verbindung gesetzt. Er triff morgen abend hier in Madrid ein und will sich mit mir treffen. Ich werde versuchen ihn abzulenken.“ Sie sah dabei Messler derart an, dass ihm der Atem stockte. Er konnte sich schon vorstellen, wie diese Frau 007 ablenken konnte. „Ich war gerade auf dem Weg zu einer Verabredung als er mich anrief und deshalb bin ich noch kurz hier vorbeigefahren, um Sie zu informieren.“ „Vielen Dank. Wir werden in den nächsten 2 Tagen das Hotel nicht verlassen. Da dürfte nichts schief gehen.“ Rosanna Nunez nickte und verliess das Zimmer, nicht ohne ihren betörenden Lavendelduft zurückzulassen. Auf dem Weg zum Lift begegnete ihr ein Mann, mit einem schwarzen Anzug und zahlreichen Pockennarben im Gesicht. Er atmete ihren Duft ein und als sie außer Reichweite war, drehte er sich noch um, damit er ihr nachsehen konnte. Alejandro Marcos war fasziniert von solch schönen Frauen, die aber aufgrund seines Aussehens keine Interesse an ihm hatten. „Caramba, was für ein Rasseweib.“ Zischte er durch seine Zähne. Er wurde sich aber wieder seiner Aufgabe bewusst die vor ihm lag. Er stellte eine kleine Tasche auf den Boden und packte ein silbernes Stethoskop aus. Er hängte sich das Stethoskop um und kniete sich nieder. Er ging ganz nah an die Wand zum Zimmer 538, in dem Messler und Smithers nun beratschlagten, wie sie weitergehen sollten.
    Professor Mason lag auf dem Bett und schnarchte, nachdem Messler ihm ein Schlafmittel in den Tee gegeben hatte. Jedes Mal wenn er wach war, fing er an zu zetern und wollte den Grund der „Sicherheitsverwahrung“ wissen und wollte endlich freikommen, um wenigstens seinen nach ihm benannten Kometen beobachten zu dürfen. Das ging Messler ziemlich auf die Nerven. Nachdem Rosanna Nunez den Raum verlassen hatte, stand Smithers auf und sagte „na toll, da waren wir ja wirklich nicht so toll, wir beiden Meisterspione.“ Messler sinnierte kurz und meinte „Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie er so schnell dahinterkommen konnte.“ „Urs wie sah der weitere Plan noch aus? Das geht wohl alles in die Binsen.“ „Nur ruhig Blut, Brian. Senora Nunez kümmert sich um James, mit vollem Körpereinsatz, das sei gewiss.“ Brian Smithers und Urs Messler mussten bei diesem Gedanken herzhaft lachen. „Also der Plan von Mr. Tanner war wie folgt: In zwei Tagen sollten wir uns 007 sozusagen stellen. Und wenn er dann hier einträfe, mit ihm und dem Professor noch hier den Abend verbringen. Dann zusammen nach London fliegen und nach Greenwich fahren, damit der Professor noch seinen Kometen beobachten kann. Dort wird 007 dann von Bill Tanner abgeholt und zum Blades Club gebracht, wo dann die ...“ „Ja, den Rest kenn ich schon. Danke Urs.“ Smithers setzte sich wieder hin und schnappte sich seine Marlboro-Schachtel. „Dieses dröge rumsitzen ist so was von tödlich. Wir hätten uns auf diesen Plan nie einlassen sollen. Wir wissen doch beide wie gut 007 ist.“ Er fingerte sich gerade eine Zigarette aus der Schachtel und wollte sie anzünden, als Urs ihm einen Stoss gab. „Ja, das ist ein Himmelfahrtskommando und eine Schnapsidee von M, aber sie sind nun mal unsere Vorgesetzten. Übrigens hier drin rauchst Du mir nicht. Ich will hier noch schlafen. Geh doch in die Raucherlounge am Ende des Korridors.“
    Alejandro Marcos erhob sich und nahm das Stethoskop ab. Er hatte genug gehört. 007 würde auch nach Madrid kommen, dass machte ihm Freude , denn sein letztes Zusammentreffen mit ihm lag erst kurze Zeit zurück und er hatte eine Verwundung davon getragen. Er stand auf und überlegte, wie er nun weitergehen sollte. Er hatte noch 24 Stunden Zeit zum überlegen. Auch er hatte Lust auf eine Zigarette und deshalb ging er nachdem, er das Stethoskop abgenommen und in die Tasche gesteckt hatte, in die Raucherlounge am Ende des Korridors.
    Im Zimmer 538 erhob sich Smithers, nahm seine Schachtel Marlboro und sein Feuerzeug. Er öffnete die Tür und sagte zu Messler „Hmm. Ich bin dann mal weg für eine Zigarettenlänge.“ Smithers schloss die Tür hinter sich.
    Messler schnaufte durch. Die Situation war schon nicht ganz einfach. Einen guten Freund, wie 007 an der Nase herumzuführen war nicht leicht für ihn, aber die Sache war scheinbar äußerst wichtig für M. Sie nannte das einen Tauglichkeitstest.
    Er setzte sich gerade auf das Bett und wollte sich ausziehen, als sein Handy klingelte.
    Er nahm es in die Hand „Ja, hallo?“ Am anderen Ende der Leitung war Bill Tanner und er informierte Messler, über den neuesten Stand der Dinge. Messler antwortete „Sir, wir wissen schon alles. Senora Nunez hat uns aufgesucht und uns informiert. Sie will 007 die nächsten 2 Tage ablenken, damit wir den Plan einhalten können.“ Bill Tanner war von dieser Idee ganz und gar nicht angetan . er beschwor Messler unbedingt am nächsten Morgen Madrid zu verlassen und nach Paris weiterzufahren. „Sir, das geht aber alles nicht so gut. Wir haben das doch so mit der Senora besprochen. Nein, nein, wir bleiben hier. Jeder Umzug ist für den Professor anstrengend und wir fallen vielleicht auch noch jemandem auf. Wir bleiben auf dem Zimmer, Sir“ Tanner beruhigte sich und fragte abschließend, wie es dem Professor geht. Messler griente und sagte „Ach, dem geht es gut. Der schläft wie ein Murmeltier.“
    Smithers wunderte sich etwas, als er in die Raucherlounge kam, dass um diese späte Stunde noch ein weiterer Raucher dort saß. Dieser Mann wirkte zunächst nicht sehr sympathisch auf ihn, aber nach einigen Zügen seiner Zigarette, sprach er ihn doch an „Do you speak english?“
    „Yes Senor.“ Die beiden Männer begannen miteinander zu sprechen. Smithers gab an, aus der englischen Autobranche und geschäftlich in Madrid zu sein. Alejandro Marcos nickte mit dem Kopf. „Si, ich bin auch beruflich hier. Komme aus Cadiz und habe morgen früh ein Meeting in der Stadt.“
    Alejandro drückte seine Zigarette aus und verabschiedete sich von Smithers.
    Er ging den Gang runter zu seinem Zimmer 543. Er öffnete die Tür ganz leise und sagte zu seinen beiden Begleitern, die im Zimmer waren „Gut. Ich habe alles erkundet. Morgen Abend schlagen wir los“ Die Beiden, Francisco und Rodolfo, nickten und schliefen wieder ein.
    Alejandro griff zu seinem Handy und verständigte seinen Bruder Pedro in Argentinien über die weitere Vorgehensweise.

  • 10. Die Attacke


    Bond war bis weit in die Nacht gefahren und war erst nach Mitternacht in seinem Hotel in Barcelona eingetroffen. Er war hundemüde von der langen Fahrt und legte sich gleich schlafen.
    11 Stunden später wachte er wieder auf und war begeistert, als er aus dem Fenster sah, das Meer und die Sonne sah. Seine Laune die in den letzten 2 tagen gelitten hatte, besserte sich und er hatte fast wieder ein Urlaubsfeeling.
    Er genoss eine heißkalte Dusche und kleidete sich leger sportlich. Diese ganze Angelegenheit ging ihm nicht aus dem Kopf und versuchte ständig diese Ungereimtheiten zu klären. Aber er freute sich auf das Abendessen in Madrid mit Rosanna Nunez, die er von einem früheren Auftrag in Spanien schon kannte. Da er die Frühstückzeit schon lange verpasst hatte, gönnte sich Bond auf der hoteleigenen Terrasse mit Meeresblick eine spanische Paella und einen frischgepressten Orangensaft. Gegen 15 Uhr verliess 007 Barcelona in der Gewissheit in 2-3 Stunden einen wunderschönen romantischen Abend in Madrid zu verbringen. Er rief dann von unterwegs erneut Rosanna an und verabredete sich mit ihr um 18 Uhr auf der Plaza de Murillo vor dem Museo del Prado.
    Rosanna erwartete Bond schon an diesem Platz mit einem roten Abendkleid aus Satin und einer Margarite im Haar. Bond genoss Ihren Anblick als er sich mit seinem Wagen ihr näherte und die alten Erinnerungen an gemeinsame Erlebnisse stiegen in ihm hoch. Er parkte wagen und stieg aus. Sie kam auf ihn zu und umarmte ihn. Der Lavendelduft Ihres Parfums umschlang ihn. „Buenos Noches, James. Wie geht es Dir ?“ Er antwortete Ihr nicht, sondern küsste sie ganz leidenschaftlich. Als sie beide wieder zu Luft kamen, sagte er „Wie Du siehst geht es mir gut. Ich habe Urlaub, bin in Spanien und bei Dir“ „Hola James. Du hast doch aber einen Auftrag, dachte ich? Du hast mich doch gebeten zu recherchieren.“ „Ach ja, den hab ich auch noch, aber der ist jetzt nicht so wichtig...“ Er umarmte sie ganz leidenschaftlich. „was wollen wir machen...“ „Ich habe uns einen Tisch bestellt in einem ganz tollen neuen Restaurant „El Senor Noble“ Und danach können wir machen was wir wollen.“ Sie blickte 007 ganz tief in die Augen und er konnte ihrem Augenaufschlag nicht widerstehen. Am liebsten wäre er sofort mit ihr bis ans Ende der Welt durchgebrannt. „Du hast aber einen ganz tollen wagen da. Ist das der neue Aston Martin Vanquish?“ sagte sie um ihn auf ein anderes Thema zu bringen. „Oh ja. Das ist mein neuer Wagen, mit allen Finessen von Q, wie Du Dir denken kannst.“ „Kann man mit dem auch einfach fahren? Lass uns essen gehen!“ 007 kapierte worauf sie hinauswollte. Er öffnete Ihr die Beifahrerseite und Rosanna stieg ein. Ihren Alfa Romeo Spider konnte sie getrost stehen lassen, den würde sie 48 Stunden wohl nicht brauchen.
    007 stieg ebenfalls ein. Mit einem Blick zurück zu dem angestrahlten Museum und auf die Prachtstrasse Paseo del Prado, fädelte 007 in den Verkehr ein. Es war immer wieder eine Herausforderung mit einem englischen Auto auf dem Festland zu fahren. Die laue Sommerluft reizte Bond dazu, das Verdeck während der fahrt zu öffnen und den dunklen spanischen Himmel zu geniessen. Vorbei an zahlreichen Palästen und Villen, kamen Sie immer näher zum pulsierenden Zentrum Madrids, der Plaza Mayor.
    Rosanna genoss es den Fahrtwind zu spüren und sie strahlte James immer wieder aus ihren smaragdgrünen Augen an. Kurz vor der Plaza Mayor parkten sie und gingen zu Fuss weiter.
    In einer der kleinen umliegenden Gässchen befand sich dieses tolle neue Restaurant.
    007 und Rosanna betraten das Lokal und wurden an Ihren Platz gebracht. James Bond Herz hüpfte vor Vorfreude auf diesen Abend und beim Gedanken diese tolle Frau heute nacht lieben zu dürfen.


    Zur gleichen Zeit begann der Angriff von Alejandro und seinen Leuten auf Messler und Smithers im Hotel Adler.
    Smithers ging wie fast immer zu jeder vollen Stunde in die Raucherlounge und traf dort wieder auf diesen spanischen Geschäftsmann aus Cadiz. Nach einem kurzen Smalltalk steckte sich Smithers wieder eine Zigarette an und begann die Zeitschrift zu lesen, die er sich aus dem Hotelzimmer mitgenommen hatte. Er merkte fast nicht, wie sich Alejandro direkt neben ihn setzte. Dieser suchte etwas in seiner Brusttasche und förderte es zu Tage als Smithers , seine Zeitschrift, wieder runter nahm. Alejandro hatte eine Zigarette aus seiner Hemdtasche hervorgeholt und Smithers griff in seine Tasche um sein Feuerzeug herauszuholen.
    „Oh, brauchen Sie Feuer?`“ fragte er den neben Ihm sitzenden Mann. Dieser antwortete „Nicht nötig Senor“ und steckte sich die Zigarette in den Mund. Smithers nahm wieder seine Zeitschrift auf.
    In dem Moment pustete Alejandro in die Zigarette und vorne kam ein Pfeil herausgeflogen, der direkt in Smithers Hals flog. Dieser spürte einen kurzen Schmerz, wollte sich noch zu Alejandro umdrehen und ihn festhalten. In diesem Moment fiel er auch schon von seinem Stuhl. Der Pfeil war mit einem starken Narkotikum besetzt, sodass Smithers einschlief.
    „Senor Smithers, schlafen Sie wohl“ zischte Alejandro noch kurz und hob ihn wieder hoch, sodass er auf dem Sitz schlafen konnte.
    Alejandro verliess die Raucherlounge und schloss die Tür mit einem von ihm angefertigten Nachschlüssel ab.
    Zur gleichen Zeit als Smithers in die Raucherlounge gekommen war, klopfte es an der Tür zum Zimmer 538 . Messler stand auf und sagte „Smithers, das ging aber schnell.“ Aber die Tür ging nicht auf. Messler ging zur Tür und öffnete diese und vor Ihm standen zwei Männer mit einer Walther PPK im Anschlag. Der etwas Größere zischte leise zu ihm „Keinen Lärm, sonst knallts.“ Messler zog sich erschrocken zurück und dachte fieberhaft nach, was denn jetzt auf einmal los war. Die beiden Männer, Francisco und Rodolfo, hatten Skimützen über den Kopf gezogen und betraten jetzt das Zimmer. Der Professor schlief wie immer, aufgrund des verabreichten Schlafmittels. Rodolfo sprach zu Messler „Wecken Sie den Professor, wir befreien Ihn jetzt aus Ihren Händen?“ „Befreien???“ dachte sich Messler, „Hier ist doch was faul. Das ist doch nicht das spanische Sonderkommando der Guardia Civil.“ Er widersetzte sich und schrie laut auf und rannte zur Tür und auf den Flur hinaus um Smithers zu warnen.
    Rodolfo und Francisco schnappten den Professor und gingen auch auf den Flur hinaus. Dort stand schon Messler mit erhobenen Händen. Ihm gegenüber stand Alejandro, mit einer Walther PPK, der ihn in das Zimmer zurückdrängte. Rodolfo und Francisco strebten der hinteren Treppe zu, während Alejandro Messler in das Zimmer stieß. Messler griff das Handy und wählte die Nummer, von Rosanna Nunez, die er im Laufe des Tages sicherheitshalber eingegeben hatte. „Legen Sie das Handy weg, sonst muss ich sie erschießen.“
    007 und Rosanna aßen gerade die Vorspeise, als Ihr Handy klingelte. Rosanna hasste es beim Essen, das sie immer besonders zelebrierte, gestört zu werden. Aber sie nahm das Handy aus der Tasche und führte es zu ihrem Ohr. „hallo ja, hier Rosanna Nunez.“ Am anderen Ende der Leitung meldete sich niemand. Dann hörte sie einen Schuss. „hallo wer ist denn da.“ Sie hörte die weinerliche Stimme von Messler „Professor Mason wurde eben entführt. Ein Pockennarbiger Mann und seine Leute haben ihn eben entführt. Ich bin getroffen....ächz...“ Nur noch ein leises Stöhnen... 007 hatte alles mit angehört und sah Rosanna fragend an.
    „Was ist los?“ „Wir müssen zu Messler. Mason ist entführt worden... das weitere erklär ich dir später“ Rosanna sprang auf und holte ihre Waffe aus einem Holster am Oberschenkel.
    „Los, es geht um Leben und Tod...“ Rosanna und 007 verliessen fluchartig das Lokal und rannten zu dem Aston Martin. Beide sprangen gleichzeitig rein und Bond warf den Motor an.
    „Wo müssen wir hin ?“ fragte er sie. Zum Hotel Adler beim Teatro Real. Bond gab Vollgas und die Wagen auf der Calle Mayor mussten scharf abbremsen. Ein Hupkonzert setzte an. Bond hatte andere Probleme, ermusste an der nächsten Kreuzund nach links abbiegen, was aber verboten war. Er holte nach rechts aus und fuhr einen grossen Bogen in die Colle del Arena in Richtung Plaza Isabel II . In seinem Kopf hämmerte es. Also waren es doch Smithers und Messler in Nizza gewesen. Aber warum? Und warum jagte man ihn diesen beiden eigenen Leuten. Bei aller Hektik konnte er die Schönheit des nächtlichen Madrid nicht mehr geniessen. Der Traum war vorbei, der Berufsalltag hatte ihn wieder.
    Am Plaza Isabel II vorbei lag an der rechten Ecke das beleuchtete Teatro Real. Davor stand eine Menge Leute die für eine Theaterkarte für die Abendvorstellung von Molieres „Der eingebildete Kranke“ anstanden.
    „James, da drüben links ist das Hotel Adler“ 007 konnte die Leuchtreklame sehen. Außerdem kannte er das Hotel ganz gut, da es das übliche Hotel für MI6-Leute in Madrid war.
    Der Aston Martin stieß mit einem lauten aufheulen des Motors auf den Parkplatz des Hotels.
    Im Weg stand ihm ein schwarzer Range Rover. Bond musste kräftig kurbeln, um einen Zusammenstoss mit dem fahrzeug zu vermeiden. Als er um den wagen herumfuhr, sah er wie die beiden Argentinier Professor Mason in diesen Wagen verfrachteten. Die große Freitreppe kam Alejandro Marcos herunter gerannt und eröffnete sofort das Feuer auf den Aston Martin. Bon drückte auf einen Schalter und die beiden Schnellfeuerwaffen in der Motorhaube schnellten hervor und schossen in Richtung Marcos. Dieser sprang die letzten Stufen der Treppe herunter und versteckte sich hinter einem zweiten schwarzen Range Rover. Währenddessen waren Francisco und Rodolfo in ihren Wagen gestiegen und abgefahren. „James, folge dem Professor. Ich schau nach Messler.“ „Vorsicht, Alejandro Marcos ist sehr gefährlich.“ 007 stoppte den wagen und Rosanna stieg zunächst durch den Wagen geschützt aus. Sie sprang hinter einen geparkten Mercedes Benz SLK, während Bond mit dem Aston Martin die Verfolgung aufnahm. Marcos rief ihr zu „Senora Nunez, sie haben keine Chance.“ Er sprang vor dem Range Rover hervor und schoss eine Salve auf den SLK der in Flammen aufging. Sie blieb am Boden und entsicherte ihre Waffe. Sie rutschte zu dem nächsten geparkten Wagen, einem Porsche 911. Alejandro näherte sich dem SLK, legte sich auf den Boden und robbte zum Heck des Wagens. Als er nichts sah, sprang er auf und schaute genau in Ihre Waffe. Er drückte auf seine Waffe und schoss eine Salve in die Hecke. „Fahren Sie zur Hölle“ sagte Rosanna und schoss einmal Alejandro direkt zwischen die Augen. Dieser stutzte verduzt und fiel tot um.
    Rosanna sah sich um, ob noch weitere Gefolgsmänner in der Nähe waren und sprang dann wie eine Gazelle die große Freitreppe vor dem Hotel hinauf. Atemlos kam sie bei dem Concierge an „Rufen Sie die Polizei und einen Krankenwagen.“ Sie rannte weiter zum Lift und fuhr in den 5. Stock. Im Zimmer 538 lag Messler auf dem Bond und wimmerte. Alejandro hatte ihm in die Schulter geschossen. Aber die Verletzung war nicht lebensbedrohlich. „was ist denn passiert?“ Messler schilderte atemlos und mit kleinen Schmerzenschreien den Ablauf des Ganzen. „Und wo ist Smithers?“ „das weiß ich nicht? Er wollte eine Rauchen gehen in die Raucherlounge am Ende des Ganges.“ „Bleiben Sie liegen. Gleich kommt ein Arzt, der sich um sie kümmert.“ Rosanna sprang auf und rannte zur Lounge, die aber verschlossen war. Mit einer Feuerwehraxt aus dem der Treppe nahestehenden Schrank, schlug sie wie eine Wilde auf die Tür ein, bis die Tür nachgab. Smithers lag am Boden. Sie untersuchte ihn kurz. Smithers lebte noch.
    Sie rannte wieder zurück in das Zimmer und rief „Smithers lebt, ist aber betäubt.“


    Bond hatte in der Zwischenzeit den schwarzen Range Rover verfolgt. Der abendliche Verkehr auf den grossen Paseos war nicht so stark, dass es für ihn ein Problem war, dem Wagen zu folgen. Rodolfo stieg im wagen nach hinten, zerschlug eine Heckscheibe und zielte mit einem Schnellfeuergewehr auf den Aston Martin. Der Professor lag immer noch bewusstlos, auf der Rückbank. Francisco versuchte gleichzeitig zu lenken und ein Handy zu bedienen. Er rief den Privatflughafen San Bernardo im Norden von Madrid an. Sie brauchten das gecharterte Flugzeug gleich, wenn sie am Flughafen ankamen, da er ahnte, dass sie James Bond nicht so leicht abschütteln könnten.
    007 setzte zu einem Überholmanöver an, als der Rover nach links und auf die gegenüberliegende Fahrbahn gezogen wurde. Die Autofahrer hupten und es kam zu einigen Zusammenstössen. 007 folgte bei der nächstgelegenen Möglichkeit auf die andere Fahrbahn. So ging es auch wieder am Museo del Prado in Richtung Norden weiter. Der Rover war sehr wendig und dem Aston ebenbürtig. 007 schoss wieder eine Salve auf den Rover und Rodolfo zog sich wieder vom Heckfenster
    zurück. Ein Last wagen mit Getränkedosen kreuzte kurz vor den beiden Wagen und Francisco musste ganz heftig bremsen und machte eine Ausweichbewegung mit dem Rover, wobei dieser kurz kippte, um einen Zusammenstoss zu vermeiden. Aber 007 hatte den Lastwagen zu spät entdeckt und rauschte mit seinem Wagen in den Getränkedosen-Laster. Das Heck des Lastwagens öffnete sich und Tausende von Dosen rollten auf de Strasse. Der Range Rover hatte etwas Boden gemacht. Bond dachte sich, dass es jetzt schon egal sei und fuhr mit seinem zerschrammten und eingebeulten fahrzeug weiter. Am Stadtrand von Madrid lag der kleine Privatflughafen San Bernardo. Francisco steuerte den wagen direkt durch eine Metallzaun auf das Rollfeld des Flughafens. Sie erreichten das Flugzeug was für sie bereits stand, am Ende der Rollbahn. Francisco sprang heraus und rief Rodolfo zu, er solle den Professor in das Flugzeug bringen. Rodolfo sprang aus der hinteren rechten Tür und schulterte den doch nicht ganz so leichten Professor Mason. Dieser war zwar zwischenzeitlich erwacht, aber immer noch benommen. Er fragte Rodolfo, was denn los sei. Rodolfo versetzte ihm einen leichten Schlag an die Schläfe, sodass der Professor wieder das Bewusstsein verlor. Francisco kniete sich hinter den Range Rover und erwartete die Ankunft des Aston Martin, der kurz nach ihnen eintraf. Rodolfo rannte mit dem Professor die Gangway hoch und rief Francisco zu, er solle nachkommen. Das Flugzeug wurde schon gestartet, als Rodolfo in das Flugzeug hineinkam. Francisco ging rückwärts geduckt auf das Flugzeug. Bond sprang aus dem wagen , aber er erreichte das Flugzeug nicht mehr. Rodolfo hatte entschieden Francisco zurück zu lassen. Die Tür war geschlossen und die Gangway entfernte sich. Francisco sprang auf und schoss in Richtung Bond und versucht gleichzeitig noch die Gangway zu erreichen. Das Flugzeug begann zu rollen. Bond legte an und schoss Francisco in die Schulter. Dieser fiel hin und Bond versuchte noch das Flugzeug zu erreichen. Aber das war zu spät. Die Maschine rollte auf die Startbahn und flog ab. Er schoss noch ein paar hilflose Schüsse auf das Flugzeug und wendete sich aber wieder Francisco zu.
    Dieser stöhnte aufgrund der Schmerzen in seiner Schulter.
    „Wo geht diese Maschine hin...?“ fragte 007 den Argentinier, der aber die Zähne zusammenbiss und schwieg. „Für wen arbeiten Sie?“ Wieder keine Reaktion. „Arbeiten Sie für Ramirez?“ der Mann weitete seine Augen, blieb aber stumm wie ein Fisch. Also doch Ramirez, aber was für ein Schmierentheater wurde hier gespielt, dachte sich 007. Und alle außer ihm wussten es... Bond hatte sich kurz weggedreht um nachzudenken. Als er sich wieder Francisco zudrehte, war dieser tot. Er hatte Schaum vor dem Mund. Zyankali also.
    Über all wo ich hingreife, greife ich ins Leere...
    Zwischenzeitlich war die Polizei gekommen und sperrte das Flughafengelände ab.
    Nach einem zweistündigen Verhör und aufgrund der guten Kontakte von Senora Nunez zur spanischen Polizei kam 007 wieder frei.
    Er fuhr mit seinem fast zerstörten Fahrzeug zurück zum Hotel Adler.
    Er war so was von müde, dass er auch mit Messler und Rosanna nicht mehr reden wollte.
    Alle hatten ihn belogen! Wem sollte er noch trauen?
    Auch der Kommentar von Smithers über den Zustand des Aston Martin konnte ihm nur ein müdes Lächeln hervorrufen.
    Er zog sich in ein Zimmer zurück, was ihm Rosanna reservieren ließ.

  • 11. Die Quittung


    Am nächsten Morgen flogen 007, Messler, Smithers und Nunez nach London zum Rapport über diese Angelegenheit. Messler war zwar noch verletzt, aber transportfähig.
    Auf dem ganzen Flug und durch die ganze Stadt London bis zum Mi6-gebäude sprach keiner der Beteiligten ein Wort mehr als nötig.
    M und Mr. Tanner erwarteten die 4 schon in M`s Büro.
    M begrüßte 007 mit den Worten „Schön, James, dass Sie wieder gesund zurück sind.“ Mr. Tanner schaute betreten zum Boden und 007 verzog keine Miene. „Ich will wissen, was los ist. Warum erfolgte diese ganze Aktion, die hier so gründlich danebenging. Und warum wurde ich da hineingezogen? Welchem Zweck diente diese Entführung von Professor Mason?“
    „Nun 007 zügeln Sie sich mal ein wenig.“ M gab den anderen einen Wink, worauf diese das Büro wieder verliessen. Tanner verschloss hinter sich die Tür zu M`s Büro. Die 4 gingen schweigend durch Miss Moneypenny, die auch sehr betrübt an ihrem Arbeitsplatz saß.
    „Zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann ich nur sagen, dass es mir leid tut, dass diese Aktion überhaupt stattgefunden hat. Näheres kann ich aus Gründen der Staatsräson nicht ausführen. Wir befürchteten, dass Professor Mason in Gefahr sei, was ja wohl auch mit der gestrigen Attacke durch Alejandro Marcos sich als richtig erwiesen hat.“
    „Diese Aussage entkräftet nicht meine Zweifel, dass die ganze Aktion nur getürkt war, um mich aus Ägypten weg zu locken. Madam, ich kann Ihnen und dem ganzen Stab des MI6 nicht mehr trauen.“
    „Was erlauben Sie sich, mir gegenüber so einen Ton anzuschlagen,007. Wir haben höhere Ziele zu verfolgen, als Ihren Hirngespinsten Glauben zu schenken.“
    „Ich bin mir ganz sicher, dass diese Aktion in Nizza dazu diente, dass ich aus Ägypten abreisen musste, da ich dort schon zuviel gesehen hatte.“
    „Was meinen Sie damit, 007?“ „Ich habe die Ankunft von Mark Cussler am Mena House gesehen und zwei Tage später Miss Moneypenny im Foyer des Mena House gesehen. Und Aziz, der Concierge, teilte mir mit, dass eine internationale Konferenz im Mena House stattfinden sollte und Miss Moneypenny hatte sich vorher verplappert, dass Sie mit Ihnen in den nächsten tagen ins Ausland verreisen würde. Und dass Bill Tanner so unvermittelt bei mir auftauchte, war auch äußerst merkwürdig. Nun Madame?“
    „Mein lieber James, ich glaube Ihre Nerven gehen mit Ihnen durch. Sie täuschen sich ganz und gar. Nichts von alledem ist passiert.“ M musste sich überwinden, James Bond dermaßen anzulügen, aber sie hatte keine andere Wahl.
    „Nein, Madam. So kann und will ich mit Ihnen nicht mehr zusammenarbeiten. Ich quittiere den Dienst beim MI6.“ „007, in dieser schwierigen Stunde für unser land. Professor Mason in den Händen von diesen Verbrechern brauche ich Sie dringend. Glauben Sie mir, das Ganze wird sich auflösen. Bitte nehmen Sie dieses Falles an! Ich flehe Sie an!“
    „Also gut, Ramirez bringe ich noch zur Strecke. Aber dann werde ich für Sie und dieses Land keinen Finger mehr krümmen. Haben Sie eine Ahnung, wo er stecken könnte?“
    „Sind sie sich sicher, dass Ramirez dahinter steckt?“ „ja, die Zwillinge Marcos arbeiten bzw. arbeiteten für ihn. Ich bin Ihnen in Mexiko begegnet..“
    „Genau wissen wir es nicht. Aber Robin Wright ist vor ein paar Tagen wohl nach Argentinien geflogen, entgegen meines eindeutigen Befehls hat er sich in Ihren Fall eingemischt. Wir haben unsere Kontaktleute dort nach ihm suchen lassen. Zuletzt wurde er in Buenos Aires auf einem Motorrad in Richtung Tigre gesichtet. Weiter wissen wir nichts und von Ramirez gibt es in Argentinien bisher auch keine Spur. Also alles sehr dürftig bislang.“
    „na gut, dann such ich mal die Nadel im Heuhaufen“ Mit ernstem Gesicht verliess 007 und ohne Händedruck oder weitere Grüße M`s Büro und das MI6-Hauptquartier.
    Smithers kam am Abend noch vorbei und brachte ihm als Ersatzwagen einen grünen Jaguar XKR.


    12. Verwicklungen


    Etwa zur gleichen Zeit trat Emilio Ramirez aus der Tür zur Veranda der Hazienda „El Colon“ und schaute auf seine Uhr. Er wartete auf seine Leute. Sie müssten doch schon lange eingetroffen sein, dachte er sich. Seine Zeit wurde langsam knapp.
    Er schaute in den Nachthimmel und dachte darüber nach, welche Ziele er als Nächstes verfolgen sollte. Aber es kam im schnell in den Sinn, dass er erst diese Projekt abschließen sollte. Aber das Leben konnte ihm nie reich genug sein. Der Mond schaute hinter den Wolken hervor und legte die ganze Pampa in silbernes Licht. Emilio freute sich, endlich wieder in seiner Heimat Argentinien angekommen zu sein. Er erinnerte sich an seine armen Eltern, die als Campesinos für einen Großgrundbesitzer schuften mussten und ihre 5 Kinder nur mit viel Mühe und Arbeit ernähren mussten. Er erinnerte sich, wie er als 16 jähriger von zu Hause weggelaufen ist und sich einer Gruppe von gleichaltrigen Räuber anschloss, die zu der Zeit ganz Argentinien unsicher machten. Zunächst hielten sie es wie Robin Hood, eine der wenigen Romanfigur denen Emilio in seiner kurzen Schulzeit überhaupt begegnet war. Aber sie waren alle hungrig nach Leben und so wurden sie immer wilder und fingen an auch arme Bauern auszurauben und Ausländer zu überfallen. In den ersten Jahren waren neben Emilio auch die Marcos-Zwillinge und Cesar Pero ein Mitglied dieser Bande gewesen. Er war ein Sohn eines Großgrundbesitzer und hatte sich mit seinen Eltern überworfen. Bei einer Aktion in Buenos Aires wurde ein Teil der Bande festgenommen und Cesar Pero war auch dabei gewesen. Emilio konnte mit den weiteren Mitgliedern entkommen. Cesar wurde von seinem Vater auf ein Internat in der Schweiz geschickt und über 30 Jahre hatten sie keinen Kontakt mehr gehabt.
    Emilio war nun der Chef der Bande geworden. Aber die Polizei war Ihnen stets auf der Fährte, deswegen waren die nächsten Jahre eine stete Flucht von einem südamerikanischen Land in das Nächste. Er hatte Glück gehabt, dass er in der Schule zumindest schreiben und lesen gelernt hatte und konnte sich autodidaktisch sehr viele andere Fähigkeiten aneignen.
    In Paraguay überfiel die Bande das Haus des Landverwalters William Wright und da im Hause nichts zu finden war, mussten das Kindermädchen und die Tochter der Familie, Tammy, dran glauben. Er hatte nicht gewusst, dass die Familie auch einen Sohn hatte. Erst Tage später las er es in der Zeitung, dass der Bruder von Tammy, Robin Wright, aus einem Versteck alles mit angesehen hatte. Und dieser Robin Wright war ihm jetzt auf die Spur gekommen und wollte sich rächen. Die Flucht endete vor 2 Jahren in Mexiko, wo er in einem Wissenschaftsmagazin von dem weißrussischen Wissenschaftler gelesen, der mittels Hypnose aus dem All, die Welt verbessern wollte. Über eine alte Verbindung gelang es ihm den Mann und seine Sekretärin für seine Ziele –wenn auch nicht ganz freiwillig- zu verpflichten. Svetlana, das süße Kind, hatte es ihm dann doch sehr angetan gehabt, bis der britische Mi6 meinte, wieder mal die Welt retten zu müssen. Und 007 Svetlana ihm raubte.
    Bei diesem Gedanke schnaubte Emilio laut auf und wurde wieder gewahr wo er wahr. In letzte Zeit hing er öfters seinen Gedanken nach. Er schaute auf seine Uhr und fragte sich, wo Alejandro mit Professor Mason wohl bleiben würde. Er hatte nur noch 4 Tage bis zum Zeitpunkt des erdnächsten Punktes des Kometen Mason1.2
    Emilio holte aus seiner Hemdtasche eine Packung mit kubanischen Zigarillos und steckte sich eine an.
    Die Tür zur Veranda öffnete sich und Manolo kam heraus. „Senor Emilio, Rodolfo hat angerufen.“ „Rodolfo, was ist mit Alejandro?“ „Rodolfo, weiß es nicht genau. Sie mussten überstürzt flüchten, weil Ihnen ein britischer Agent auf den Fersen war.“
    Emilio drehte sich wieder um und blickte auf die Steppe. „Das darf nicht wahr sein. Immer der Mi6 und seine Leute.“, dachte er sich. Zu Manolo sagte er dann weiter „Und wann kommen Sie? Haben Sie den Professor?“ Manolo antwortete „Ja, er hat den Professor dabei. Sie werden bald da sein.“ „Gut, ich erwarte sie. Lass uns mal nach dem Engländer schauen.“ Emilio und Manolo verliessen die Veranda und gingen um die linke Hausecke. Über dem Lagerhaus brannte eine einsame Lampe. Manolo holte den Schlüssel aus der Hosentasche und schloss das große, braune Holztor auf.
    In dem Lagerhaus roch es nach Lebensmittel und Stroh. Das Haus hatte zwei große Kammern. In dem rechten Raum befanden sich die gelagerten Lebensmittel und in der linken Kammer lag das Stroh. Die beiden Männer betraten diesen Raum und Manolo schaltete das Innenlicht ein. Robin Wright lag gefesselt auf 2 Strohballen. Neben ihm stand ein Teller mit Essen vom Abend. Er schlief.
    Manolo ging zu dem jungen Mann und schüttelte ihn. Robin Wright wachte auf und erkannte sofort, wer da vor ihm stand. Er kannte den Mann und sein ganzer Hass stieg in ihm auf. Emilio baute sich vor ihm auf und meinte dann „Guten Abend, Mr. Wright. Erkennen Sie mich?“ Robin wollte sich aufsetzen, wurde aber durch die Fessel daran gehindert. Unter Schmerzen schrie er fast „Sie Ratte, riech ich 1000 Kilometer gegen den Wind. Und ich werde Sie vernichten.“
    „Ey Caramba. Überlegen Sie mal vorher, was Sie da sagen. Sie haben gar nicht die Möglichkeit, mir derart zu drohen.“ Emilio trat Robin gegen das Knie, das er schmerzhaft aufschrie „Sie sind schon tot, sie wissen es nur noch nicht.“ „Junger Mann, sie wären schon tot, wenn ich sie nicht noch eventuell brauchen könnte.“ Er nickte Manolo zu. Wright schaute zu Manolo, der sich ein Gewehr von der Wand.
    nahm. Wright Augen weiteten sich vor Angst. Manolo schlug ganz plötzlich mit dem Gewehrknauf auf Robin Wrights Kopf. Dieser verdrehte die Augen und fiel hintenüber. Emilio lachte und sagte dann zu Manolo: „Er wird wegen seines lauten vorlauten Mundwerk schön öfters was auf den Deckel bekommen haben.“ Manolo hängte das Gewehr wieder an seinen ursprünglichen Platz und die Beiden verliessen das Lagerhaus.


    ************************************************************************************************


    Cesar Pero ging in seinem Arbeitszimmer auf und ab und dachte darüber nach, wie er sich entscheiden sollte. Einerseits war Emilio ein langjähriger Freund, dem er viel verdankte und sie hatten eine tolle Zeit gemeinsam gehabt in ihrer Jugend. Aber sie hatten sie auseinander entwickelt. Cesar war in die Fußstapfen seines Vaters getreten. Er hatte zwar viel zu Gunsten seiner Mitarbeiter getan, aber in deren Augen war er sicher dennoch ein Ausbeuter. Und Emilio war ein Terrorist geworden und das wahr eine Gefahr für sein Geschäft, wenn sich Emilio ständig mit den Briten anlegte. Als er vor 3 Monaten anrief und fragte, ob er zu ihm kommen könnte, hatte er ohne viel zu überlegen ja gesagt. Aber erst jetzt hatte er kapiert, welche Gefahr Emilio für ihn und seine Familie war. Auch er hatte seine Leichen im Keller und da sollten Sie auch möglichst bleiben. Er hatte sich entschieden. Er setzte sich an seinen Schreibtisch und holte aus der Schublade sein kleines schwarzes Telefonbuch hervor. Er öffnete das Buch und wählte auf seinem abhörsicheren Handy eine Rufnummer. Er entspannte sich. Er wusste, dass er den richtigen Weg gewählt hat. Am anderen Ende der Leitung meldete sich eine männliche Stimme „Britische Botschaft Buenos Aires. Brad Gilbert am Apparat.“ „Hallo Mister Gilbert. Hier spricht Cesar Pero aus Tigre.“ Guten Abend, Senor pero“ Brad Gilbert überdehnte immer die letzte Silbe und Pero nervte diese Konversation. „ Was kann ich für Sie tun?“ „Ich bräuchte einen Termin bei Botschafter Masterson.“ „Oh er isst heute abend im Juvenile Club in Tigre. Er trifft dort ein paar Freunde. Vielleicht können Sie ja dazustoßen. Ich rufe ihn an und sage Ihnen Bescheid.“ „Danke, Mr. Gilbert“ Cesar Pero drückte die rote Taste und legte sein Handy auf den Tisch. An der Tür zum Arbeitszimmer klopfte es. „Komm rein, Rosalie“ Die Tür öffnete sich und herein kam Rosalie Pero. Eine blonde Schönheit in einem blauen Kleid aus Chiffon. Cesar hatte Rosalie im schweizerischen Internat kennen- und lieben gelernt und gemeinsam hatten sie 3 wunderbare Kinder, 2 Söhne und eine Tochter. „Cesar, Du arbeitest heute wieder so lange. Unsere Köchin hat einen wunderbaren Lammbraten gemacht. Kommst Du runter zum essen?“ „Ach, Rosalie, schwere Zeiten... Nein. Ich erwarte noch einen Anruf und dann muss ich eventuell noch außer haus.“ Rosalie zuckte mit der Achsel und gab ihrem Mann noch einen Kuss, bevor sie das Büro wieder verliess.


    * * *


    Emilio Ramirez stand wieder auf der Veranda der Hazienda und rauchte einen Zigarillo. Er schaute in den Nachthimmel. Dann hört er das vertraute Geräusch seines eigenen Flugzeuges. Dann zeigte sich der Umriss am Nachthimmel und dann wurde das Flugzeug immer grösser und dann setzte es auf der Landebahn auf.
    Emilio warf den Zigarillo hin und drückte ihn mit seinem Stiefelabsatz aus.
    Das Flugzeug war zwischenzeitlich zum Stehen gekommen und Manolo hatte bereits die kleine Gangway herangefahren. Der Kapitän winkte aus dem Cockpit heraus und die Tür des kleinen Flugzeuges öffnete sich. Rodolfo erschien und trug den Professor...
    Emilio war zwischenzeitlich zum Flugzeug gelaufen und schaute besorgt nach oben. „Lebt er noch? Ich kann ihn nur lebend gebrauchen!“ Rodolfo atmete laut und sagte dann „Er lebt! Aber die anderen Typen haben ihn so mit Schlafmittel vollgepumpt, dass er bis jetzt noch nicht wieder wach wurde.“ „Wer waren die anderen Leute eigentlich?“ „Alejandro meinte, dass das Leute vom MI6 waren. Warum sie ihn entführten, war uns aber nicht klar.“ Emilio dreht sich ab und überlegte, warum um Gottes Willen, er ständig dem MI6 über den Weg laufen musste. Er dreht sich wieder zu Rodolfo, der zusammen mit Manolo nun den schweren alten Mann trugen. „Gut, dann bringt ihn erst mal rein. Und was ist mit Francesco und Alejandro?“ Rodolfo zuckte mit der Schulter. „Ich weiß es nicht, aber wenn sie sich nicht gemeldet haben sind sie wohl gefangen oder... „ Ramirez schluckte „tot? Alejandro ist tot? Wie sollte er dass nur dessen Bruder Pedro beibringen?“



    * * *


    Cesar Pero saß immer noch in seinem Arbeitszimmer. Das Telefon klingelte und er hob ab!
    „Ja, Cesar Pero hier!“ “ Hallo Senor Pero. Botschafter Masterson erwartet Sie in 30 Minuten im Juvenile Club.” „Danke, Mr. Gilbert“


    * * *


    Emilio betrat das Zimmer, in das Manolo Professor Mason hingebracht hatte. Er betrachtete sich den Professor und dachte sich, hoffentlich ist er noch imstande diesen Kometen zu entdecken, es hat mich sehr viel Geld gekostet diese technischen Apparaturen hier aufbauen zu lassen. Professor Mason schlief weiter den Schlaf des Gerechten. Emilio verliess das Zimmer und ging durch den Flur in das Nachbarzimmer, zu Professor Schukow. Dieser sprang auf und rannte zu Emilio, als dieser das Zimmer betrat. „Wir haben nur noch wenig Zeit? Wo ist Mason? Unter diesen Umständen kann ich nicht arbeiten!“
    Emilio schloss die Tür und sagte ganz leise zu Professor Schukow „Nicht so laut, sonst wecken Sie ihn ja noch auf. Er ist gerade ganz übermüdet hier eingetroffen. Morgen können wir das Werk vollenden.“ Er zog wieder an seinem Zigarillo und pustete den Rauch dem Professor ins Gesicht.
    Professor Schukow setzte sich wieder hin. Insgeheim hoffte er, dass er zusammen mit seinem Kollegen vielleicht eine Chance hatte zu entkommen, wenngleich das ziemlich unwahrscheinlich war, dass zwei alte Herren über 80 in der Pampa lebend entkommen könnten. Er beruhigte sich wieder und legte sich ebenfalls schlafen.


    * * *


    Cesar Pero verliess gegen 21.30 Uhr das Haus und stieg in seinen nachtblauen Aston Martin DB7. Nach kurzer Fahrt erreichte er den Juvenile Club in der Innenstadt von Tigre. Er stieg aus und sprang die Treppestufen zum Club regelrecht hinauf, damit er möglichst nicht gesehen wurde. Er hatte doch ein mulmiges Gefühl seinen alten Freund Emilio zu verraten, aber er sah keinen anderen Ausweg.
    Als er den Eingang erreichte, wurde ihm bereits von innen geöffnet.
    Der Portier hatte ihn ankommen sehen und ihm deshalb die Tür geöffnet.
    „Guten Abend, Senor Pero. Herzlich willkommen im Juvenile Club. Es ist uns eine Ehre...“ Cesar schaute den Mann und erkannte ihn. Es war Roberto Cecon, der Sohn seines Vorarbeiters. „Roberto, ich habe keine Zeit. Ich habe einen Termin mit Mr. Masterson.“ „Ja, Senor. Er wartet im roten Salon auf sie.“ Roberto schloss die Eingangstür und wollte Pero den Mantel abnehmen, aber dieser war bereits weitergelaufen. Roberto rief ihm noch hinterher. „Die Treppe hoch und die dritte Tür links.“ Er schaute nur noch kopfschüttelnd dem reichsten Bürger der Stadt Tigre hinterher. Aber Pero hatte nur noch im Kopf, wie er seinen Kopf aus der Schlinge ziehen könnte, denn er wusste auf Mitwisserschaft eines Verbrechens standen in Argentinien schwere Strafen. Er flog förmlich die Treppe hoch und rannte dann den Flur entlang. Hinter den ersten beiden Türen waren fröhliche Stimmen zu hören. Leicht atemlos erreichte er die dritte Tür und öffnete sie. Der Raum war nur spärlich beleuchtet. Die rote Tapete an der Wand warf das Licht zurück in den Raum. In der Mitte saß ein Mann an einem Tisch. Als Cesar Pero den Raum betrat, stand er auf.
    Er war ca. 40 Jahre alt, 1,75 groß, hatte sehr viele Sommersprossen im Gesicht und rötliche Haare. Er ging auf Pero zu und reichte ihm die Hand. „Hallo Senor Pero. Was gibt es denn so wichtiges, dass Sie mich heute noch sprechen wollten. Nehmen Sie doch Platz.“ Pero schloss die Tür hinter sich und folgte dem Mann an den Tisch.
    „Mister Masterson, ich habe ein Problem und sie die Lösung, so hoffe ich.“ Bob Masterson schaute ihn fragend an. „Ich habe einem international gesuchten Top-Terroristen Unterschlupf gewährt, weil wir in der Jugend befreundet waren. Der Mann heißt Emilio Ramirez.“ Masterson pfiff leise durch die Vorderzähne. „Das müssten sie aber den Argentiniern melden, wir sind der falsche Adressat.“ „Ja, aber er hält einen britischen Geheimagenten namens Robin Wright gefangen. Und ich will keinen Ärger bekommen. Ich ärgere mich, dass ich ihn aufgenommen habe, aber ich wusste nicht wozu er imstande ist. Er hat sich absolut verändert gegenüber unseren Jugendtagen. Sie verstehen, wir waren jung und wild, aber nicht skrupellos. Ich brauche Ihre Hilfe. England ist für mich sehr wichtig und deshalb, dachte ich, dass wir... „ „Einen Deal machen, meinen sie?“ „Ja, sie haben doch die besten Leute beim MI6. Vielleicht kann man ihn klammheimlich verschwinden lassen...“ „Gut, Senor Pero. Wir wussten, dass Robin Wright hier in der Nähe war... Morgen kommt jemand aus England, der uns dabei helfen kann. Ich werde Ihn zu Ihnen bringen, damit sie ihn informieren und instruieren können...“ Cesar schüttelte den Kopf „Ich will mit der Sache aber nichts zu tun haben...“ „Ganz oder gar nicht, Senor pero“ Masterson dreht sich ab und schaute aus dem Fenster. „Ein schönes Land haben Sie hier, sie wollen das doch nicht verlieren...“ „Drohen Sie mir?“ „Aber nicht doch. Aber Sie sind zu mir gekommen und wollen was von mir. Dann gelten auch meine Regeln.“ Pero wandte sich auch, aber in seiner Not erkannte er, dass er keine andere Chance hatte um möglichst unbeschadet aus dieser Sache heraus zu kommen.

  • 13. Alte Freunde


    James Bond genoss das Mittagessen an Bord des Concorde der British Airways auf dem Weg von London nach Rio de Janeiro.
    Die First Class des Fluges bestand nur aus 3 Passagieren, sodass er sich in Ruhe in seiner Sitzreihe ausbreiten konnte. Nachdem die Stewardess die Reste des wunderbaren Lammkoteletts abgeholt hatte, genehmigte er sich noch einen Schluck aus seinem Weinglas, der mit einem bravourösen kalifornischen Rotwein gefüllt war. Er genoss diesen Flug und dachte an die ihm vorliegende Aufgabe, die Stecknadel im südamerikanischen Heuhaufen zu suchen. Er griff nach seiner schwarzen Samsonite-Aktenmappe und holte sich eine kleine braune Holzkiste heraus. Raoul hatte an ihn gedacht und ihm ein paar Delectados geschickt. Er öffnete die Kiste und holte eine prachtvolle Zigarre heraus. Er rollte sie zwischen seinen Fingern der rechten hand und genoss ihren Geruch. Er kappte das Ende der Zigarre und zündete sie mit einem Streichholz ein. Die Zigarre glimmte leicht, aber eine starke Rauchwolke stieg von ihr auf und durchzog die erste Klasse des Flugzeuges.
    Er wusste, dass Emilio Ramirez ursprünglich aus Argentinien stammte und laut Robin Wright sollte er sich auch dort wieder aufhalten. Dieser junge Bursche ging ihm jetzt auf den Nerv, mit seiner vorlauten Art. Damit war Robin Wright für sich und die anderen Mitarbeiter des MI6 auf Dauer eine Gefahr. Aber 007 schmunzelte
    und erinnerte sich wie er beim einst in seiner Anfangsphase beim MI6 mit Tatandrang und aufbrausendem Mut oftmals sich von M eine blutige Nase geholt hatte.
    Er griff erneut in die Aktenmappe und holte sich einige Blätter heraus, die er sich ausgedruckt hatte. Ramirez Werdegang als böser Bube begann vor langer Zeit, als er von zu Hause weggelaufen ist und sich einer Bande von jungen Burschen anschloss. Auf der zweiten Seite war ein Foto aus den Jugendtagen von Ramirez, auf dem auch andere Mitglieder der Bande abgebildet waren. 007 betrachtete das Bild. Er schaute die Gesichter alle einzeln an und versuchte hinter die Gedanken jungen Männer zu kommen. Ah da war ja Ramirez, in der Mitte der zweiten Reihe und da waren die Marcos-Zwillinge, Alejandro und Pedro Marcos.
    Direkt neben Ihnen stand ein Junge von 14 oder 15 Jahren, der ihm irgendwie vertraut erschien. Er suchte in den Unterlagen, ob er noch andere Namen der Bandenmitglieder entdecken konnte. Er fand eine Passage, wo zu lesen war, dass einige Leute der Bande von der Polizei gefangen wurden. Da stand ein Name, den er kannte: Cesar Pero. Er sinnierte darüber, woher er den Namen kannte. Ja, er hatte von ihm gelesen. Er ist ein typischer argentinischer Rinderbaron, aber da war noch mehr, was in ihm arbeitete. Er schaute sich das Bild noch mal und noch mal an. Er wusste, er kannte diesen Cesar Pero persönlich, aber woher?
    Er gönnte sich noch einen Schluck des Rotweines und er zog an der Delectado.
    Er legte die Unterlagen weg und schloss die Augen. Dieses Verfahren hatte ihm immer genutzt, wenn er etwas genau wusste, aber erst eruieren musste, woher ihm das bekannt war. Er hatte in seinen fast 50 Jahren schon sehr viele Menschen auf allen Erdteilen der Welt getroffen. Aber Cesar Pero, kam aus einer anderen Welt, als dem Geheimdienst, Das war ihm klar. Plötzlich kam ein Bild auf. Er sah sein schweizerischen Internat und es kam der Tag, wo er die schockierende Nachricht erhalten hatte, dass seine Eltern beim Bergsteigen tödlich verunglückt waren. Er war beim Rugby gewesen, als der Direktor ihn zu sich rief. Das war ein Lebensabschnitt, den er bisher ganz tief in seinem Unterbewusstsein vergraben hatte. Auf einmal kam alles wieder hoch, seine Angst, sein Gefühl der Einsamkeit. Der Direktor hatte entschieden, dass ein Schüler der nächsthöheren Klasse, die nächste Zeit mit James verbringen sollte, damit er sich nicht so verloren vorkam. Dieser Schüler war Cesar Pero gewesen. 007 öffnete die Augen und erkannte wieder wo er war. Jedes Mal wenn er in diese Zeit abtauchte, erwachte er meistens schweißgebadet. Er erinnerte sich, dass es immer schlimme Gerüchte um Pero gegeben hatte und er hatte sich geweigert, mit ihm die Zeit zu verbringen. Er hatte sich statt dessen zurück gezogen und sich auf seine Stärken verlassen. Pero hatte ihn immer wieder angesprochen und sie waren auch mal zusammen in einer Mannschaft gerudert. Er würde versuchen Cesar Pero in Argentinien aufzusuchen. Vielleicht konnte er ihm helfen, auch wenn zwischen dem Umfeld von Ramirez und Pero heutzutage Welten lagen.
    007 blickte auf, da er merkte, dass ihn jemand beobachtete. Zunächst stand noch die Stewardess im Weg, die der Person den Zutritt zur ersten Klasse verwehrte.
    „Sir, Nein sie können hier nicht reinkommen. Das ist die First Class.“ Der Mann sprach ganz leise auf die junge Stewardess ein und blinzelte James jetzt ganz unverhohlen an. 007 sprang auf und sagte zu der Stewardess „Das ist schon in Ordnung. Das ist ein Freund von mir.“ Die Stewardess schüttelte den Kopf und gab dem Mann den Weg frei in die First Class.
    „Danke James. Du bist ja besser geschützt als der Papst.“ „Ja, was machst Du denn hier?“ Die beiden Männer umarmten sich und 007 vergaß in sekundenschnelle alle Probleme, die ihn kurz zuvor noch so schwer zugesetzt hatten.
    „Felix, was treibt dich denn hierher?“ „James, das kann ich Dir nicht sagen. Das ist ein Top Secret Auftrag.“ 007 lachte und führte seinen Freund zu seinem Platz zurück.
    „Und Du rettest mal wieder England, alter Freund?“ „Ja, das ist eine merkwürdige Geschichte? Eigentlich wäre ich jetzt im Urlaub...“ 007 erzählte Felix alle Einzelheiten, wie sie ihm bis jetzt bekannt waren. „Tja, und jetzt bin ich unterwegs nach Argentinien um die Stecknadel im Heuhaufen zu suchen. Aber ich habe schon eine Idee...“ Weiter kam er nicht, da Felix den Finger an den Mund legte und in Richtung Gang nickte. Bond drehte sich wieder in Richtung Gang um und sah die junge Stewardess „Sir, ihr Freund kann hier aber nicht bleiben. Er ist kein Passagier der First Class.“ „Aber hier ist jede Menge Platz für ihn. Ich zahle auch die Differenz, wenn es denn sein muss...“ 007 schmunzelte, als die junge Stewardess wieder von dannen zog und ihn auch während des ganzen Fluges nicht mehr mit diesem Thema behelligte.
    Er und Felix erzählten sich gegenseitig ihre alten Geschichten und damit verging der Rest des Fluges sehr schnell. Im Flughafen von Rio de Janeiro trennten sich ihre Wege, weil 007 in den Transitbereich musste und Leiter am Ziel seiner Reise angekommen war.
    Nach einem kurzen Aufenthalt im Flughafen von Rio, wo er seine Unterlagen weiter studierte und auch an einige schöne Stunden im schweizerischen Internat zurückdachte, ging dann sein Weiterflug mit der brasilianischen Fluggesellschaft VARIG weiter nach Buenos Aires.
    Er kam dort etwas verspannt und übermüdet in den frühen Abendstunden an.



    Zur gleichen Zeit betrat Emilio Ramirez den wissenschaftlichen Raum der Hazienda, wo Professor Schukow an seiner Apparatur arbeitete und Professor Mason widerwillig durch das Teleskop den Kometen beobachtete. Zunächst hatte er sich standhaft geweigert überhaupt tätig zu werden für Ramirez, auch wenn ihm sein Herz blutete, dass er dadurch seinen Kometen nicht mehr wiedersehen würde.
    Ramirez hatte dann gedroht, ihn sehr schwer zu verletzen, aber Mason bleib standhaft, bis er das klicken eines Gewehrlaufes an seinem Ohr hörte und sich dann doch entschloss. Ramirez hatte das Dach des Raumes in der Hazienda teilweise entfernen lassen, damit Prof. Mason mittels seinem Teleskop ihn einigermaßen gut betrachten konnte. „Nun Professor Mason, wie sieht es aus?“ Mason schüttelte den Kopf. „Ich sage Ihnen nichts dazu. Sie sind ein Schwerkrimineller.“ Ramirez nickte wieder Alejandro zu, der das Gewehr hochhob und mit dem Lauf auf den Hinterkopf des Professors zielte. „Ich glaube, wenn Ihnen Ihr leben heilig ist,, kommunizieren Sie doch besser mit mir, Professore.“ Er wandte sich Schukow zu. „Und was mach Ihre Apparatur. Wir haben nur noch 2 Tage, bis sie funktionieren muss.“ Professor Schukow sah ihn an und nahm seine Brille ab. „Senor Ramirez. Das Gerät funktioniert und hat alle Test gut bestanden. Ich brauch aber die Koordinaten von Professor Mason, um den Kometen orten zu können, damit wir dann die Energie transferieren können.“ Er setzte seine Brille wieder auf und wendete sich wieder seiner Arbeit zu. Ramirez schüttelte den Kopf und verliess den Wissenschaftsraum.
    Er verliess die Hazienda und trat hinaus auf die Terrasse. „Incredibile. Ich würde ihm am liebsten den Kopf abschlagen, diesem störrischen alten Esel. Aber ich brauche ihn.“ Er blickte in den Himmel, wo die Abenddämmerung schon sehr fortgeschritten war und der Mond sich auch schon zeigte. Das Handy klingelte und Ramirez holte es aus seiner Jackentasche.
    Er meldete sich mit einem barschen „Ja, was gibt es?“ Der Teilnehmer am anderen Ende der Leitung sprach ganz kurz und abgehackt. Ramirez dreht sich ab und antwortete dann: „Du hast mir das doch schon gestern erzählt. Ich werde mich darum kümmern, aber wichtiger ist das Projekt. Ich rufe Dich morgen an, wenn ich sicher bin, dass hier alles klar geht.“ Er drückte auf den roten Punkt. Er wusste, dass er dieses Problem auch lösen musste.



    007 landete pünktlich in Buenos Aires und konnte nach kurzer Zeit auch sein Gepäck entgegennehmen. Nach den üblichen Formalitäten verliess er bereits nach 25 Minuten den Ankunftsbereich. Vor der Türe standen wie üblich Angehörige , Freunde und Geschäftspartner auf die ankommenden Reisen. Unter diesen Leuten stand auch ein junger Mann von knapp dreißig Jahren, bestens gekleidet in britischer Tradition und hielt ein Schild hoch „Mr. James Bond, Universal Exports“ 007 schüttelte den Kopf als er Brad Gilbert sah. Er ging ganz ruhig aus dem Ankunftsbereich heraus und betrachtete sich den jungen Mann, der jeden Reisenden ganz gründlich betrachtete, ob er evtl. 007 war. 007 dachte sich, dass es gut war, dass er doch nicht gleich zu enttarnen war. Er ging auf Gilbert zu und räusperte sich. „Hmm, Hmm...“ Der Mann erschrak und drehte sich um „Ja, Senor?“ „Ich bin das Subjekt Ihrer Begierde, meine Name ist Bond, James Bond.“ „Oh, Mister Bond, ich hab sie nicht erkannt, Entschuldigung. Mein Name ist Brad Gilbert.“ Der Mann stotterte und machte eine Verbeugung nach der anderen. Bond konnte das nicht ertragen und ergriff kurzerhand seine Schulter „Hallo Mister Gilbert. Ihr Schild war schon auffällig genug, ich will hier nicht noch mehr Leute auf uns aufmerksam machen.“ Brad Gilbert wurde bleich im Gesicht. „Meinen Sie, dass uns jemand beobachtet, Sir?“ „Es ist nicht sicher nicht ausgeschlossen. Lassen Sie uns gehen.“ Gilbert verbeugte sich erneut und wollte Bond sein Gepäck abnehmen, aber dieser schob den jungen Mann vor sich her in Richtung Ausgang. Draußen vor dem Flughafen stand ein schwarzer Bentley Mulsane. Bond verstaute sein Gepäck im Kofferraum, während Gilbert vergeblich versuchte den Motor zu starten. James Bond schloss den Kofferraum und setzte sich in den Fond des Wagen. Endlich gelang es Gilbert den Wagen zu starten. „Botschafter Masterson erwartet Sie schon ganz dringend. Er hat eine wichtige Nachricht für sie, wir fahren aber noch kurz vorher zum Hotel „Murano International“. Das ist das gleiche Hotel, wo auch Mister Wright gewohnt hat.“ Bond schaute aus dem Fenster und genoss den Blick auf die Lichter von Buenos Aires. Er dachte sich nur, wer wohl diesen Kerl für den diplomatischen Dienst verpflichtet hat. Aber er wollte sicht nicht mehr über Kleinigkeiten ärgern. Er erinnerte sich noch an die schönen Stunden im Flugzeug mit seinem alten Freund Felix. Das war doch schon ein Zufall, dass sie sich in diesem Flugzeug wieder trafen. Ob das wirklich ein Zufall war? Er schloss die Augen, um sich ein klares Bild seiner Aufgabe zu machen. Er war auf der Jagd nach Ramirez und wollte Professor Mason befreien.
    Gilbert hatte beschlossen nichts mehr zu sagen, nachdem er gesehen hatte, dass 007 eingeschlafen war, aber er täuschte sich, 007 war hellwach. Nach einer 20 minütigen Fahrt erreichten Sie das Hotel „Murano International“ und Senor Albandes höchstpersönlich, ließ es sich nicht nehmen, 007 seine „Major suite“ zu zeigen. Gilbert flirtete in der Zwischenzeit mit der jungen Dame am Avis-Stand, um etwas mehr über das Motorrad herauszubekommen, aber er biss auf Granit.
    Senor Albandes öffnete den Vorhang im grossen Wohnraum und man hatte von dort einen faszinierenden Blick auf die Lichter von Buenos Aires. „Senor Bond, ich freue mich, sie hier mal wieder in Buenos Aires begrüßen zu dürfen.“ Bond nickte Senor Albandes zu und sagte „Ja, meine Aufenthalte in Buenos Aires waren immer sehr delikat gewesen. Aber ich habe mich in Ihrem Hotel immer sehr wohl gefühlt.“ Albandes übergab Bond seinen Zimmerschlüssel und zog sich zurück. Bond machte sich etwas frisch und zog sich etwas bequemes an. Wenige Minuten danach fuhr er bereits mit Gilbert weiter zur britischen Botschaft.
    Gilbert geleitete ihn dann im Botschaftsgebäude bis zu den Privatzimmern von Botschafter Masterson. Bond klopfte an und von innen kam ein kurzes und knappes „Herein!“ 007 öffnete die Tür und betrat das Arbeitszimmer von Botschafter Bob Masterson. Der Mann von knapp 40 Jahren erhob und gab Bond die hand zur Begrüßung. „Hallo Mister Bond. Gut dass Sie endlich da sind. M hat mich schon instruiert und auch schon 2 Mal angefragt, ob die denn schon da sind. Nehmen Sie doch Platz, er zog einen schwarzen modernen mit Leder bezogenen Stuhl aus einer Ecke und stellte ihn vor seinen Schreibtisch. Bond öffnete seine Jacke und setzte sich. „Darf ich Ihnen was anbieten? Ich habe eine guten Bourbon hier!“ „Danke, Sir. Aber deswegen bin ich ja nicht hier. Ihr Adlatus sagte mir, dass Sie mich dringend sehen wollten.“ „Gut Bond. Sie sind ja ein direkter Typ. Kommen wir zur Sache.“ Masterson schenkte sich noch ein Glas Bourbon ein, bevor er sich wieder hinsetzte.
    „Mich hat gestern ein Argentinier angesprochen, da er angeblich weiß, wo sich Emilio Ramirez befindet und da er nicht unbedingt möchte, dass die Argentinischen Behörden davon was mitbekommen, hat er sich an mich gewandt. Er kennt Ramirez wohl aus Jugendtagen und außerdem, weiß er dass Ihr Kollege, Mr. Wright, wohl von Ramirez gefangen gehalten wird.“ Bond beugte sich vor und fragte „Und hat dieser Informant auch einen Namen?“ Bevor Masterson antworten konnte, schoss es in Bonds Kopf hin und her, der Informant konnte nur Cesar Pero sein. Masterson räusperte sich „Ja, aber der Mann will möglichst wenig in diese Sache hineingezogen werden und möglichst anonym bleiben. Aber da er ja auf uns zugekommen ist, kann ich die Regeln bestimmen. Er hat mir den ganzen gestrigen Abend verdorben. Ich habe mit ihm vereinbart, dass Sie ihn Morgen besuchen und Sie beide direkt konferieren können, wo sich Ramirez und Wright befinden.“ Bond erhob sich. „Kennen Sie einen argentinischen Rinderbaron namens Cesar Pero?“ Masterson schaute verblüfft drein und sagte dann „Ja, ganz flüchtig...“ „Ich kennen diesen Pero aus Jugendtagen und würde ihn gerne einen Besuch abstatten.“ Auch Masterson erhob sich jetzt und nahm noch einen Schluck von seinem Bourbon. „Das trifft sich ganz gut, Mister Bond...“ „weil Ihr Informant, Cesar Pero, ist? Gehe ich recht in der Annahme?“ Mastersons Kopf glühte, als er sich wieder setzte „Sie sind ja ein Hellseher, 007, und noch viel besser als der Ruf der Ihnen vorauseilt.“ Bond setzte sich wieder hin und schmunzelte. „Keine Bange, Herr Botschafter. Das ist ein absoluter Zufall, dass ich das wusste.“ „Gut, dann ist es abgemacht, dass Sie morgen nach Tigre fahren und Pero in seinem Haus aufsuchen. Gilbert wird sie mit dem Bentley hinfahren.“ „Oh, vielen Dank, aber ich fahre lieber allein und mit einem viel unauffälligeren Fahrzeug. Auch schon unserem gemeinsamen Bekannten zuliebe.“ „Hmm,“ brummte Masterson, „Das geht in Ordnung. Sie können Gilbert aber gerne trotzdem mitnehmen. Er steht mir sonst hier nur im Weg rum.“ Masterson gönnte sich noch einen Schluck des irischen Bourbon. „Entschuldigen Sie bitte, aber ich kann auch niemanden brauchen, der mir im Weg rumsteht.“ sagte 007, erhob sich von seinem Stuhl und verabschiedete sich von Botschafter Masterson. Bond verliess das Arbeitszimmer des Botschafters und traf auf Gilbert im Flur, der ein großes Paket auf einem Tisch untersuchte. Er drehte sich zu 007 um und sagte „Oh, das ist gerade aus England angekommen. Für Sie!“ Bond betrachtete das Paket und erkannte als Absender „Universal Exports“. Q hatte ihm wohl noch ein paar Kleinigkeiten nachgeschickt. Man hatte wohl ein schlechtes Gewissen zu Hause in London.
    „Gut. Können Sie das mitnehmen, Mister Gilbert? Ich bin hungrig und müde, bringen Sie mich bitte zurück in das Hotel.“ Bond und Gilbert verliessen das Botschaftsgebäude und Gilbert brachte Bond wortlos zurück zum Hotel. „Also dann bis morgen früh, Mister Bond. Wann soll ich Sie denn abholen?“ Danke, Mister Gilbert, aber ich benötige Sie morgen nicht mehr. Ich fahre selbst nach Tigre. Wie kommt man denn da am schnellsten hin?“ Gilbert war enttäuscht, aber erklärte Bond den Weg nach Tigre und wo sich in Tigre die Casa Pero befand. Bond gönnte sich noch ein spartanisches Abendessen mit viel Obst und ohne Alkohol, und ging dann bald schlafen.

  • 14. Auf die alten Zeiten


    Bond hatte wunderbar geschlafen, als ihn morgens die Sonne anblinzelte. Er hatte den Vorhang offen gelassen und deshalb strahlte ihm der Himmelskörper voll ins Gesicht, als er aufwachte. Er stand auf und besah sich Buenos Aires bei Tageslicht. Er hatte diese dynamische Stadt immer bewundert, die trotz des Chaos, doch einen besonderen leidenschaftlichen Charme ausstrahlte. Er gähnte und streckte sich, bevor er ins Bad ging. Ein interessanter Tag wartete auf ihn und er war gespannt, was das zusammentreffen mit Cesar Pero für ein Ergebnis bringen würde. Er schaute in den Kalender und dachte sich, was er wohl in 2 Tagen machen würde, an seinem 50. Geburtstag, den man doch normalerweise im Kreis der Familie und Freunde verbringen sollte. Er schaute in den Spiegel und wurde sich bewusst, dass seine Jugend wohl endgültig hinter ihm lag. Bond duschte und gönnte sich dann ein frugales Frühstück in der Suite. Dann rief er die junge Dame vom Avis-Schalter an und mietete einen haselnussbraunen Wagen der M-Klasse von Mercedes-Benz.
    Er kontrollierte noch seine Walther P99 und lud noch einige Patronen nach. Dann öffnete er das Paket von Q und untersuchte den Inhalt auf Brauchbarkeit für seine Ziele. Er packte noch ein Mikrofon und Aufnahmegerät als Feuerzeug getarnt ein und nahm noch ein kleine Waffe mit, die mit Betäubungspatronen gefüllt war.
    Er zog sich fertig an. Er hatte eine braune Cord-Jacke ausgewählt und einen dünnen schwarzen Rollkragenpullover –auch von Q entwickelt- und eine schwarze Kampfhose, die aber dennoch edel wirkte.


    Er studierte zunächst noch die Straßenkarte und machte sich dann auf den Weg zum Parkplatz, wo der Wagen schon für ihn bereit stand. Bond betrachtete den Wagen lange und intensiv, um sich mit den Ausmaßen des Wagens vertraut zu machen. Bond öffnete den Wagen und startete den Motor.


    Bond streichelte mit seiner Hand über das feine Leder der Sitze und schaltete dann in den ersten Gang. Er fuhr mit dem Wagen vom Hof und fuhr dann nach rechts in die Via del Colon. Kurz darauf kam er an einer roten Ampel zu stehen und startete das Navigationssystem des Wagens. Er gab die Zielkoordinaten ein und das System zeigte ihm den weiteren Weg nach Tigre. Wenige Minuten später war er schon in den Außenbezirken und hatte von der Stadtautobahn einen Blick auf den Hafen von Buenos Aires, wo ein großes Kühlschiff der Pero-Gruppe vor Anker lag. Cesar Pero hatte wohl seine Geschäfte ausgeweitet, über den Besitz der schmackhaften Rinder hinaus, dachte sich Bond als er Buenos Aires endgültig hinter sich ließ.
    Die gut ausgebaute Autobahn führte Bond direkt in die argentinische Pampa. Links und rechts der Strassen waren kilometerweite Weideflächen und hundertjausende Rinder zu sehen. Die Strasse war ziemlich leer, sodass Bonds Gedanken an seine Jugend im schweizerischen Internat abschweiften. Er hatte kein genaues Bild mehr von Cesar Pero vor Augen. Er wusste nur noch, dass er eine Adlernase und pechschwarze Haare hatte. Auf einem der seltenen Straßenschilder hieß es dann nur noch 15 Kilometer bis Tigre. Bond schaute in den Himmel und sah einen schwarzen Helikopter über ihm kreisen. Er war sich nicht sicher, ob der wirklich ihn meinte. Er ließ sich nichts anmerken und fuhr unbeirrt weiter in Richtung Tigre. Der Helikopter drehte wieder ab und flog weiter in Richtung Tigre.


    Weitere 15 Minuten später erreichte Bond das Anwesen von Cesar Pero.
    Er stoppte den Wagen an dem schmiedeeisernen Tor und ließ seine Seitenscheibe herunter um mit der Wache an dem Eingang zu sprechen. „Hallo, ich habe einen Termin mit Herrn Pero! Meine Name ist James Bond“ rief er dem verschlafen wirkenden Wachmann zu. Dieser nickte kurz und griff zum Telefon, um mit der Villa zu sprechen. Das Telefonat dauerte nicht lange und dann öffnete er elektronisch das Gitter zum Eingang. Das Gitter öffnete sich gleichmäßig und Bond konnte als es sich vollständig geöffnet hatte, durchfahren. Er fuhr mit geringem Tempo in das Grundstück und fuhr dann eine Art Rampe auf ein höheres Grundstückniveau hinauf. Als er oben angekommen war, konnte er sehen, dass Pero wohl viel Bezug zu England hatte, da er sich einen typischen englischen Landschaftsgarten hatte anlegen lassen. Mehrere Gärtner waren gerade beschäftigt, die Tuja-Hecken zu beschneiden. Vor der Villa befand sich ein großer runder Platz, den in Mitte ein Springbrunnen zierte. 007 erkannte sofort, dass es eine Nachbildung des „Barca“-Brunnen aus Rom war, der dort am Fuße der Spanischen Treppe steht. Die Villa pero erinnerte in seiner Form eher an den Dogenpalast in Venedig. Cesar Pero hatte mit seinem Geld seinen ganzen Träume in die Wirklichkeit umgesetzt.
    Vor dem Haus stand ein nachtblauer Aston Martin DB7. Bond parkte seinen Mercedes der M-Klasse daneben. Im Größenvergleich wirkte der Aston Martin dann wie ein Spielzeugauto.


    Bond stieg aus und gönnte sich einen kurzen Blick in das Innere des Aston Martin und murmelte dann zu sich „den würde ich auch gerne haben.“ Er richtete seine Krawatte und betrachtete sich im Rückspiegel des AM und ging dann über den Kiesweg auf das Haus zu. Dort stand schon seit ein paar Minuten der Butler der „Casa Pero“, James Parker. Ein in England ausgebildeter Butler der ersten Güte!


    „Mister Bond, Senor Pero erwartet Sie schon in seinem Arbeitszimmer. Bitte folgen Sie mir.“ 007 betrat das haus und genoss sofort den italienischen Flair den das ganze Ambiente ausströmte. Die Haustür schloss sich hinter ihm von Geisterhand und er folgte dem Butler in das Innere des Haus. Über eine geschwungene Freitreppe ging es dann in den 1. Stock und dort angekommen, öffnete der Butler die 2 Tür auf der linken Seite. „Senor Pero. Mister Bond ist jetzt eingetroffen.“ Butler James verneigte sich und verliess wieder das Zimmer. Pero erhob sich von seinem Schreibtisch und ging auf 007 zu. „Senor Bond, ich freue mich Sie zu treffen. Botschafter Masterson hat mich vor einer Stunde angerufen und Ihr Kommen angekündigt.“ „Senor Pero, ich freue mich Ihnen helfen zu können. Sie kennen also Emilio Ramirez und wissen wo er sich aufhält.“ Pero stotterte etwas, bevor er sich wieder fing. „Ja“ Leichtes räuspern half Pero sich wieder zu fangen. “ Ja, leider kenne ich Emilio schon aus den frühesten Jugendtagen und habe ihm deshalb geholfen, als er hier vor 3 Monaten ankam. Ich bereue das aber jetzt, da ich erst jetzt erkannt habe, wie er sich verändert hat, seit unseren Jugendtagen. Er jagt ohne Skrupel nur seinem Profit hinterher und geht dafür auch über Leichen. Er hält auch Ihren Kollegen, Mr. Wright, gefangen. Aber setzen wir uns doch.“ Pero schloss die Tür und zeigte mit der linken Hand auf einen Ebenholzstuhl vor seinem Schreibtisch.
    „Übrigens lieber Cesar kennen wir uns schon sehr lange?“ Pero blickte ihn überrascht an. „Ja, wir waren gemeinsam im Internat in Luzern. Vielleicht kannst Du Dich ja erinnern.“ „Das tut mir leid. An diese Zeit habe ich kaum eine Erinnerung, außer dass ich meine Frau Rosalie dort kennen lernte und dann auch nur mit ihr viel Zeit verbrachte...“


    Bond wollte sich gerade setzen, als er draußen vor dem Fenster den Helikopter vorbeifliegen sah. „Cesar. Wem gehört dieser Helikopter da draußen?“ „Das weiß ich nicht. Aber er fliegt hier schon seit einigen Tagen hier herum. Darf ich Ihnen ... oh... Dir was zu trinken anbieten?“ „Danke nein. Nicht so früh am Tag.“ Bond nahm jetzt endgültig Platz und warf einen Blick auf die Landkarte, die auf dem Schreibtisch ausgebreitet lag. Nicht ohne Stolz antwortete Pero „Das sind meine ganzen Ländereien, wo ich meine Rinder grasen lasse.“ „Und dafür den Regenwald zerstören?“ Bond blickte Pero fragend an. „Niemand in Argentinien macht mehr wie ich für den Regenwald. Ihr in Europa habt immer leicht reden. Dieses Land und der Wald bilden unsere Grundlage damit unser Land in dieser Weltwirtschaftordnung überleben kann.“ Pero hatte sich leicht erregt und einen hochroten Kopf bekommen. Bond blickte ihn rätselnd an, da er aus seiner Jugend einen ganz anderen Cesar Pero kannte. Er dachte sich, dass wir wohl alle unsere Ideale der Jugend schon lange verloren haben. Er zeigte jetzt mit der Hand auf die Karte und fragte Pero offen „Und wo auf dieser Karte befindet sich jetzt Ramirez?“ „Er hält sich seit knapp 2 Monaten in meiner Hazienda „El Colon“ auf, die sich hier befindet.“ Er zeigte auf die Mitte der Landkarte, wo die Hazienda mit ihrem Namen eingetragen war. „Diese Hazienda habe ich erst vor 2 Jahren bauen lassen und sie ist mit allen technischen Raffinessen der Moderne ausgestattet.“
    Bond feines Gehör vernahm, dass auf der Treppe schwere Schritte zu hören waren.
    Er drehte sich um und in diesem Moment wurde die Tür aufgerissen und Emilio Ramirez stand im Türrahmen. Bond und er schauten sich direkt in die Augen, aber bevor Bond richtig reagieren konnte, wurde er von einem Pfeil in den Hals getroffen., Er griff sich noch an den Hals um den Pfeil zu entfernen, aber es wurde ihm unvermittelt schwarz vor den Augen. Er dachte noch kurz an Curare und Gegengifte, aber er verlor das Bewusstsein und fiel vom Stuhl. Pedro Marcos hatte hinter Ramirez gestanden und den Überraschungsmoment ausgenutzt.


    Pero erbleichte und versuchte sich hinter dem Schreibtisch zu ducken. Er drückte einen Schalter um seinen Butler zu informieren, aber dieser konnte dieses Signal nicht mehr vernehmen, da er tot auf der Treppe lag. Ramirez und Pedro Marco betraten den Raum und Cesar Pero versuchte an die unterste Schublade auf der rechten Seite in seinem Schreibtisch zu kommen, wo er seinen Smith&Wesson aufbewahrte.
    Ramirez ging an Bond vorbei und packte Cesar Pero am Hemdkragen.
    Rosalie Pero, die sich im Wohnzimmer aufhielt, hörte das Poltern von der Türöffnung und als Bond von seinem Stuhl fiel. Sie stand ganz vorsichtig auf und öffnete die Tür zwischen dem Wohn- und Arbeitszimmer nur einen kleinen Spalt und sah, wie Ramirez ihren Mann am Hemdkragen hochnahm. Sie stieß einen kleinen Schrei aus und rannte in das Wohnzimmer und versuchte ebenfalls den Butler zu informieren, der in vielen asiatischen Kampfsportarten ausgebildet war. Ramirez hatte den Schrei gehört und gab Pedro Marcos ein kurzes Zeichen ihr zu folgen. Pedro holte seine Walther hervor und folgte ihr. Hinter Emilio Ramirez und Pedro Marcos war auch noch Rodolfo in das Zimmer gekommen. Ramirez nickte ihm zu und er holte aus einer kleinen Tasche einen Spritze mit dem Gegengift. Er setzte die Spritze an und gab Bond die volle Dosis des Gegengiftes.
    Ramirez bugsierte Pero zurück auf dessen Stuhl. „Lieber Freund, hinter meinem Rücken kooperierst Du mit den Briten und verrätst unser Land und seine Bürger?“ „Nein, Emilio, so ist das nicht. Das war ein britischer Kunde, der von mir gutes argentinisches Rindfleisch kaufen wollte und mir dafür gute US-Dollars geben wollte, die ich wieder in Argentinien investieren wollte.“ Ramirez lachte kurz auf. „Dann bist Du aber schwer getäuscht worden. Das ist James Bond, der beste Agent im Geheimdienst ihrer Majestät. Und er ist auf der Suche nach mir.“ Bond wurde langsam wieder wach und konnte ganz vorsichtig dem Gespräch folgen. Pero hatte sich wieder gefangen und sagte „Er sagte sein Name wäre... äh... Roger Moore und er würde für die britische Lebensmittelkette Tesco arbeiten. Das ist also, wie war noch mal der Name...“ „Das ist James Bond, mein Erzfeind.“ Ramirez ging jetzt auf Bond zu und hob ihn auf. Er setzte ihn auf und schlug ihm ins Gesicht. „Na. Mister Bond wieder wach?“ 007 entschied sich, noch den „toten Mann“ zu markieren.




    Plötzlich fiel im Haus ein Schuss und ein lauter Schrei von Rosalie Pero gellte durch das Haus. Pero stand auf und wollte seiner Frau hinterher rennen. Ramirez stellte sich in den Weg. „Das ist mein Weg, wie ich mit Verrätern umgehe.“ „Aber Emilio, ich habe Dich nicht verraten....“ Pedro kam zurück und nickte, Emilio zu. „Wenn das so ist, tut es mir wirklich leid, aber ich trau Dir nicht mehr.“ Emilio hatte einen kleinen Revolver aus der Jackentasche gezogen. Bond konnte die Szenerie mit ganz leicht geöffneten Augen verfolgen. Er konnte sich immer noch nicht richtig bewegen, die Wirkung des Giftes war schon weit fortgeschritten gewesen. Nur 1-2 Minuten länger und er wäre tot gewesen. Ramirez setzte Pero die Pistole auf die Brust und drückte ab. Ein lauter Schuss peitschte durch den Raum und Pero schaute verdutzt auf seinen Bauch, bevor er tot nach hinten fiel. Pedro ging auf Bond zu und packte ihm am Sakko. „Mitkommen“ raunzte er ihm zu, aber Bond hatte noch nicht wieder die Gewalt über seine Füße, deswegen musste er fast geschleift werden. Als sie die Treppe erreichten, packte Rodolfo seine Füße, sodass ihm wenigstens diese Qual erspart blieb. Am Fuße der Treppe lag auch der Butler tot, ebenfalls mit einem Curare-Pfeil in seinem Hals. Als sie das Haus verliessen, stand hinter dem Mercedes und dem Aston Martin ein schwarzer Range Rover und auf der grossen Wiese stand ein schwarzer Helikopter. Bond konnte nur erkennen, dass eine Frau den Helikopter flog. Ramirez gab den beiden Henchmen die Anweisung, Bond zum Helikopter zu bringen.


    Von der Ferne konnte Bond noch beobachten, wie Ramirez sich den nachtblauen AM betrachtete, einstieg und kurzschloss. Ramirez murmelte dabei nur, dass „good old Cesar, ihn wohl nicht vermissen würde.“ Rodolfo und Pedro schleppten Bond zum Helikopter und warfen ihn hinein, wobei er einen leichten Schmerzensschrei zwischen seinen Zähnen hervorpresste. Pedro Marcos stieg mit in den Helikopter und Rodolfo ging zurück zu dem Range Rover. Der Helikopter erhob sich und Bond erhielt von Pedro noch einen freundschaftlichen Schlag auf den Hinterkopf, sodass er wieder das Bewusstsein verlor. So konnte er nicht mehr sehen, wie die beiden Fahrzeuge das Grundstück von Cesar Pero verliessen und an dem toten Wachmann vorbeifuhren.

  • 15. Der Komet kommt


    Ramirez betrat den Wissenschaftsraum und betrachtete die beiden Professoren, wie sie eifrig an ihren Apparaturen arbeiteten. Es freute ihn, dass die beiden alten Herren einen Draht zueinander gefunden hatten. Professor Schukow, schaute von seiner Schalttafeln hoch und sagte „Wir haben den Kometen geortet und in 5 Stunden können wir die Energie aus dem Kometenstaub gewinnen. Ramirez steckte sich einen Zigarillo in den Mund, zündete diesen an und ging schmunzelnd aus dem Raum. Er ging über den Außenkorridor zum nächsten Trakt, wo sich das sogenannte Herrenzimmer befand. Dort fand er seine Tochter vor, die sich mit Pedro Marcos angeregt unterhielt. Als ihr Vater eintrat verstummte das Gespräch. „Habt Ihr Geheimnisse vor mir?“ „Nein, wir wundern uns nur, warum Du Bond am Leben gelassen hast? Du weißt doch, er ist gefährlich und hat meinen Bruder auf dem Gewissen. Ich würde ihn liebend gerne killen.“ Pedro schaute Ramirez mit funkelnden Augen an. Juanita schaltete sich ein „ja, Vater, ich kann das auch nicht verstehen. Er hat Dich schon einmal in Mexiko fast erwischt und Deine Pläne zerstört.“ „ja, aber bevor ich ihn töte, will ich seine Schmerzfähigkeit testen, wenn er erst meinen Triumph miterleben muss und dann mit ansehen muss, wie der Professor und sein Kollege von mir ermordet werden. Das koste ich vollends aus.“ „Ja, aber Vater unterschätze ihn nicht. Er könnte wieder alles zerstören. Ich habe auch meine Existenz für Dich aufs Spiel gesetzt für Deine Ziele. Wenn die Argentinier mitbekommen, was ich hier so treibe, verliere ich meine Lizenz für die Flugschule usw.“ Ramirez ging auf seine Tochter zu und streichelte ihr über das Gesicht. „Und dafür bin ich Dir unendlich dankbar.“ Er küsste sie auf die Wange und verliess wieder das Herrenzimmer.


    Zur gleichen Zeit erwachte Bond im Strohlager. Der Raum war absolut dunkel, nur durch einen kleinen Spalt kam von draußen etwas Licht. Er konnte wieder seine Bein spüren, auch wenn ihm jede allerkleinste Bewegung schmerzte. Er erkannte sofort den mann der neben ihm lag, es war Robin Wright, der laut schnarchend auf dem Fußboden lag. Bond wollte aufstehen und merkte erst jetzt, dass er gefesselt war. Bond dachte darüber nach, wie er sich aus dieser Situation befreien konnte. Nach einiger zeit fiel ihm ein, dass er ja die neue Uhr von Q um hatte, die einen eingebauten Laser hatte. Er versuchte an seine Uhr heranzukommen und konnte sie abnehmen. Er drückte mit dem rechten Daumen auf den Knopf an der Uhr und der Laser begann zu arbeiten. Er schaffte es mit ganz wenigen leichten Verbrennungen die Fessel an seinen Händen durchzuschneiden. Er schaltete den Laser wieder aus und versuchte sich hinzusetzen. Dann konnte er die Fußfessel ganz leicht lösen. Er versuchte Wright zu wecken, aber dieser schlief wie in Murmeltier. Er stand auf und versuchte sich zu orientieren. Er ging zunächst in Richtung des Lichtes und fiel über einen Strohballen, der quer vor den beiden Männern gelegen hatte und das Geschirr von Wright fiel polternd herunter und ging auf dem Fußboden entzwei. Bond hielt inne und wartete ab, ob es eine Reaktion auf diesen Lärm gab. Aber weder drinnen noch draußen, gab es etwas zu hören. Wright fing plötzlich im Schlaf an zu sprechen. Er wiederholte immer wieder „Oh, Tammy, oh Tammy“. Der Tod seiner Schwester verfolgte ihn bis in die Träume. Bond tastete sich vor und bleib unvermittelt stehen um in seinem Holster, die Walther herauszuholen, aber sie war nicht mehr da. Ramirez Leute hatten sie herausgenommen. Er bewegte sich weiterhin vorsichtig in Richtung des Lichtes. Er konnte jetzt sehen, dass es Loch in der Außenwand gab, wodurch das Außenlicht in das Innere des Hauses dringen konnte.
    Er suchte die Außenwand ab, aber er konnte keinen Lichtschalter finden. Er bewegt sich weiter nach links und entdeckte dort eine weitere Wand mit einer Tür. Die Tür war verschlossen. Er fingerte in der Innentasche seines Jacketts nach einem Geheimfach. Dort befand sich seine Kreditkarte. Nachdem er sie gefunden hatte, holte er sie hervor und steckte sie in den Schlitz zwischen der Wand und der Tür. Ganz vorsichtig zog er die Karte durch, bis es knackte. Die Tür ging einen kleinen Spalt auf und gewährte einen Blick in einen ebenfalls dunklen Raum. Er suchte die linke Seite der Innenwand von der Tür aus ab und entdeckte den Lichtschalter. Er legte den Schalter um und plötzlich blendete ihn eine ganz große Lampe in der Mitte des Raumes. Robin Wright wurde ganz plötzlich wach und murmelte noch leicht schlaftrunken „Was ist denn jetzt schon wieder los? Wer sind sie? Ramirez, Du kannst mich mal....“ Bond sprang ganz vorsichtig über den Heuballen und setzte sich neben Wright. „Pst, Wright, seien Sie doch still.“ Als wäre er nicht nur schlaftrunken, donnerte Wright weiter in den Raum „Was wollen Sie von mir. Ich will nur meine Ruhe. Und am Schluss nur: Ramirez, ich krieg dich!“ Bond schaltete wieder seine Laseruhr ein und durchschnitt die Fesseln on Robin Wright. Er flüsterte zu ihm „Mr. Wright, ich bin es, 007. Ich bring Sie hier raus. Bleiben Sie ganz ruhig!“


    Wright wälzte sich hin und her und stieß unflätige Verfluchungen aus. Bond gab ihm eine Ohrfeige, damit er endlich zur Ruhe kommen würde. Wright öffnete verdutzt die Augen und erkannte 007. „Das hat sich aber schon lange keiner mehr gewagt, 007“
    „Ungewöhnliche Situationen brauchen ungewöhnliche Lösungen.
    Ihr ungebührliches Verhalten hat M ganz schöne Probleme bereitet. Sie bleiben erst mal liegen, ich schau mal wie wir hier heraus kommen.“ „ich bin aber besser als Sie. Bleiben Sie hier. Ich mach das doch mit links.“ 007 schüttelte nu den Kopf und versetzte Wright einen Schlag auf den Hinterkopf, sodass dieser sofort wieder das Bewusstsein verlor. „So ist er mir doch insgesamt sympathischer“ sagte Bond, als er sich wieder erhob und versuchte den Nachbarraum zu inspizieren. Er trat durch die Tür und roch auf einmal tausend verschieden Lebensmitteldüfte. „Aha, das ist wohl die Speisekammer der Hazienda.“ Plötzlich hörte er vor dem Gebäude Schritte und die Stimmen von zwei Personen, einer jungen Frau und Pedro Marcos.


    Er hörte wie Pedro einen Schlüssel in das Schloss der Außentür steckte. Er schloss ganz vorsichtig die Verbindungstür, hechtete zum Lichtschalter, schaltetet das Licht aus und sprang vorsichtig über den Strohballen und legte sich neben Robin Wright.
    Es vergingen keine 30 Sekunden bis Juanita und Pedro den Strohraum betraten. Pedro wunderte sich darüber, dass die Verbindungstür nicht abgeschlossen war. Aber Juanita ging schon weiter, um sich die beiden Männer näher anzuschauen. „Vorsichtig, Juanita, die sind beide gefährlich.“ „Ach papperlapapp, die sind doch beide gefesselt.“ Bond überlegte fieberhaft, wie er den Überraschungsmoment für sich zu Nutze machen könnte. Er bedauerte, dass Wright aufgrund seinen Knockout nicht einsatzfähig war.


    Pedro schloss die Tür hinter sich und stieg dann auch über den Strohballen, um sich neben Juanita zu stellen. Diese blickte ihn schelmisch an und fragte dann „Und der linke ist als der große James Bond... mit der Lizenz zu töten. Der sieht ja ganz harmlos aus.“ Er darf auch getötet werden, murmelte Pedro ganz leise. Lauter sagte er dann „Der hat es aber faustdick hinter den Ohren.“ Juanita wandte sich zu Pedro um und fragte „Und was machen wir nun mit den Beiden?“ 007 nutzte diesen Moment und sprang auf, er stürzte sich auf Juanita und zog sie mit sich an den Strohhaufen, der den hinteren Teil des Raumes ausfüllte. Pedro schaute erschrocken drein und auch Juanita war alles andere als glücklich über diese Situation. Pedro zog sein Blasrohr aus dem Hemd und steckte ganz vorsichtig einen Pfeil hinein. Juanita strampelte mit den Beinen und boxte auf Bond ein, aber er war eindeutig zu stark für sie und er bekam sie immer mehr unter Kontrolle. Pedro steckte das Blasrohr in den Mund und versuchte Bond anzupeilen. Durch den Kampf zwischen 007 und Juanita wurde auch Robin Wright langsam wieder wach. Er drehte seinen Kopf ganz vorsichtig zu Pedro, um ihn zu beobachten. Pedro wollte Bond und nicht Juanita mit dem Curare-Pfeil treffen und war sehr vorsichtig dabei. Robin Wright kam wieder zu sich und blickte um sich. Er erkannte Pedro und versuchte sich ihm unbemerkt zu nähern. Pedro merkte nicht, wie Robin ihn plötzlich am Bein nach unten zog. Pedro wollte sich abstützen, aber er war so überrascht als er plötzlich Robin Wrights Gesicht sah, dass er nicht reagieren konnte. Robin hatte Pedro erkannt und in ihm einen der Mörder seiner Schwester Tammy erkannt. Er blickte kurz in Richtung von Bond. Dieser hatte aber die Aktion mit Juanita ganz gut im Griff. Sie wand sich zwar wie eine schwarze Raubkatze, unter seinen festen Händen, konnte sie aber nicht freikommen. Wright sprang jetzt auf und griff sich an den Kopf und sein Brummschädel war schon mächtig, aber stärker war sein Hass auf diese Typen. Pedro machte eine Ausweichschritt und landete auf dem Strohballen. Er schoss einen Pfeil ab, der aber 3 Meter links von Bond & Juanita in den Strohballen landete.
    Pedro griff wieder ins Hemd und steckte sich einen neuen Pfeil in das Blasrohr. Wright s0prang ihn jetzt von hinten an und riss ihm das Blasrohr aus dem Mund. Ehe sich Pedro wehren konnte, hatte Wright ihn umgerissen und sich selbst das Blasrohr in den Mund gesteckt. Pedro wollte aufstehen und seine Waffe ziehen, aber Wright hatte ihn in der Beinschere und blies dann ganz stark in das Blasrohr, sodass der Pfeil herausschnellte und bei Pedro auf der Backe landete. Pedro konnte sich befreien und schlug Wright nieder. Er zog sich den Pfeil aus dem Gesicht und verzog es schmerzhaft, er zielte mit seinem Revolver auf Wright, war aber schneller auf den Beinen und schlug ihm mit voller Wucht auf die Hand sodass, die Waffe aus der Hand von Pedro fiel. Bond hatte zwischenzeitlich Juanita losgelassen und sie hatte ihm ein paar Schlage mit ihren Stiefeln versetzt und sie rannte los in Richtung Ausgang. Bond blickte in Richtung Wright und gab ihm ein Zeichen, das er wohl mit Juanita klar kommen würde. Diese hatte die Tür erreicht, aber Bond griff nach ihrem Arm und drehte ihr auf dem Rücken. Sie musste vor Schmerzen aufschreien. Bond legte ihr kurzerhand seine Hand auf den Mund. Sie versuchte ihn zu beißen, aber er erhöhte den Druck und zog sie wieder in Richtung Strohballen zurück. Er bekam noch mit, wie sich Wright und Pedro um die Waffe stritten, die auf den Boden gefallen war. Plötzlich fing Pedro an zu taumeln und fiel auf den Boden. Wright griff sich die Waffe und ging zu Pedro, um ihm den Puls zu fühlen. Er schaute hoch zu Bond und sagte unvermittelt „Den ersten Mörder meiner Schwester habe ich erwischt.“ Bond schaute ihn rätselnd an. Juanita hatte sich wieder freigearbeitet und wollte wieder in Richtung Tür aufbrechen, aber Wright sprang ihr in den Weg „Nicht so schnell meine Gazelle“. Er packte sie am Arm und warf sie mit einem Jiu-Jitsu-Wurf auf den Strohboden. Sie blutete aus der Nase und schaute hoch zu Bond. Dieser meinte zu Wright „ Es ist gut jetzt. Sie wird uns nicht weiter im Wege stehen.“
    Sie schaute ihn drohend an. Wright öffnete die Tür zur Speisekammer und schaltete das Licht an. In der einen Ecke lagen mehrere Seile. Diese nahm er und ging zurück in den Strohraum und fesselte Juanita damit.


    Bond ging einen Schritt auf Juanita zu und nahm ihr Gesicht in seine Hand „Wer ist alles hier auf der Hazienda?“ Sie schaute ihn spöttisch an und spuckte ihm unvermittelt ins Gesicht. Ihr feuerrotes Haar strahlte im Lichte der Lampe.„Mein Vater wird das nicht durchgehen lassen.“, sagte sie und warf Wright ebenfalls einen drohenden Blick zu. „Mister Bond, wie wollen Sie hier allein gegen die Armada meines Vaters bestehen. Sie haben ihn schon mal ziehen lassen müssen.“ Bond konnte es nicht mehr ertragen und schlug, ihr mit der hohlen Hand ins Gesicht. Wright stand zwischenzeitlich wieder im Speiseraum und versuchte die Außentür zu öffnen. Aber Pedro hatte sie gewissenhaft verschlossen. Er ging zurück in den Strohraum und untersuchte den toten Pedro. Es dauerte ziemlich lange, bis er den Körper so gedreht hatte, bis er an die ausgebeulte Hosentasche kam, wo sich der Schlüssel befand. Bond führte jetzt Juanita in den Speiseraum.
    Sie wand sich wie eine Schlange, aber Bond führte sie in den kühlen Raum, der nach geräucherter Wurst und Käse roch. Im dunkel des Raumes gebärdete sie sich ganz anders, sie schmiegte sich an Bond und raunzte ihm ins Ohr „Seid Ihr wirklich so ein toller hecht, wie mein Vater immer sagt? Kommt und beweist es mir! „ Bond überhörte diese weitere Provokation und winkte Wright zu sich, der auch den Revolver von Pedro eingesteckt hatte. Bond legte sein Ohr an die Außentür und lauschte, ob es draußen vor der Tür noch Geräusche gab. Aber es war eine stille Pampanacht, nur ab und zu hörte man ein paar schnaubende Rinder auf der Weide. Robin Wright öffnete ganz vorsichtig die Tür und schaute hinaus in die Nacht. Die Hazienda lag im Dunkel, nur in einem Zimmer im ersten Stock war noch Licht.
    Juanita lachte kurz auf „Na Mister Superbond, soll ich hier alles zusammenschreien?“ Bond schaute sie an und gab ihr dann einen Kuss auf die Lippen. Es dauerte über eine Minute, bis Juanita wieder atmen konnte. Sie versuchte ihre Fessel abzustreifen, aber Bond schlug ihr auf den Arm „Ich will Dir nicht noch mehr wehtun. Wo ist Professor Mason?“ „Ich arbeite nicht mit Imperialisten zusammen.“ Wright zischte den Beiden zu und meinte zu Bond „Vergessen Sie es. Das ist absolut hoffnungslos mit der.“ Er holte aus und versetzte Juanita einen Nackenschlag. Sie sackte in sich zusammen. Bond schüttelte nur den Kopf „Sie wissen nie wann es wichtig ist, Informationen zu bekommen. Oder wissen Sie wo der Professor ist?“
    Wright schaute 007 unverständlich an „Welcher Professor?“ Bond legte zunächst die bewusstlose Juanita auf den Boden in der Speisekammer und erklärte Wright, was zwischenzeitlich sich ereignet hatte, soweit er es überblicken konnte.
    „Sorry, Bond, dass ich mich da in ihren Fall eingemischt habe, aber ich habe eine private Rechnung mit Ramirez!“ „Das lässt Ihnen M nicht so einfach durchgehen, Mr. Wright“ Bond und Wright spähten jetzt gemeinsam auf den Innenhof hinaus. Aber dort regte sich nichts.
    Sie schlichen sich beide heraus und versuchten, sich im Schatten der Nacht an die Hazienda heranzuschleichen.
    Auf einmal wurde das Licht im Haupthaus eingeschaltet und das Dach der Hazienda öffnete sich. Das obere Ende der Apparatur von Prof. Schukow, was wie ein Trichter aussah, schob sich in den Nachthimmel. Bond und Wright legten sich ganz eng an die Scheune.

  • Plötzlich trat Ramirez aus der Hazienda in den Innenhof. Der Mond fiel auf sein Gesicht und ein glimmender Zigarrillo glühte in der Nacht.
    Er holte seine Taschenuhr hervor und schaute darauf. Es war nur noch eine Stunde bis er an seinem Ziel war. Er hatte die beiden Professoren wecken lassen und sie hatten sich im Wissenschaftsraum an die Arbeit gemacht. Manolos Gewehrlauf zeigte doch stets seine Wirkung. Er überlegte kurz. Er hatte doch Pedro und Juanita aus dem Haus gehen hören. Wo waren Sie abgeblieben? Er schaute kurz in Richtung des Lagerhauses. Aber dort war alles ruhig. Er wand sich wieder in Richtung Haupthaus und ging hinein.
    Robin Wright wollte ihm hinterher stürzen, aber Bond hielt ihn auf und legte ihm die Hand auf den Mund. „Psst, so können wir Ihn nicht erledigen. Ich muss erst sicher sein, dass es dem Professor gut geht.“ Wright wand sich und boxte Bond in den Bauch. Er wollte bereits ein zweites Mal zuschlagen, als Bond ihn mit seinem rechten Arm auf Abstand auf Abstand hielt. „Robin Wright, haben Sie denn alles vergessen,, was Sie bei uns gelernt haben?“ Wright Augen funkelten ihn voller Hass an. „Ich lebe nur noch um ihn zu töten?“ „Und was passiert danach? Sie haben eine Aufgabe beim Mi6. Sie sind die Zukunft des britischen Geheimdienst!“ „Das schert mich nicht, meine Karriere war nur Mittel zum Zweck!“
    Aus dem Lagerhaus konnte man ein leichtes Stöhnen hören. Juanita war wohl wieder erwacht. Bond schickte Wright zurück zu ihr und ging im Schatten des Lagerhauses in Richtung des Haupthauses.
    Rechts vom Haupthaus gab es den Hangar für das Flugzeug von Ramirez.
    Das Haus lag immer noch recht still da, obwohl man Geräusche aus dem Inneren durch die offene Dachluke. Bond beobachtete das Haupthaus, um sich zu orientieren. Er sah in Richtung der Tür, in die Ramirez wieder in das Haus gegangen war. Aber was war mit Wright los. Er sollte doch nur Juanita ruhig stellen. 007 tastete sich wieder zurück zum Lagerhaus. Dort lag Robin Wright auf dem Fußboden und ehe er es sich versah, wurde er von Juanita angegriffen. Sie beherrschte neben Jiu Jitsu auch Karate und Bond musste sich anstrengen um diesen Angriff zu parieren.
    Plötzlich änderte Juanita Ihre Taktik und fing an Bond zu küssen und zu schnurren.
    Wright wurde wieder wach und stöhnte „Heute hab ich immer nur die Looserkarte gezogen.“ Juanita zog weiter in das haus und in die Strohkammer. Sie schnurrte und
    Meinte dann zu Bond „Dann will ich doch mal, testen ob Deine Lizenz noch gültig ist....“ Bond schmunzelte kurz Wright an und zog sich mit Juanita in die Strohkammer zurück. Wright kratzte sich am Kopf und schaute kurz aus der Lagerhalle. Er entdeckte, dass Rodolfo den Innenhof in Richtung Flugzeughangar überquerte.
    Rodolfo schloss das Hangartor auf und Wright folgte ihm in den Hangar.
    Wright schaute noch mal zurück und konnte sehen wie die Sonne am Horizont langsam begann aufzusteigen.
    Rodolfo wollte wieder heraus aus dem Hangar, aber Wright schnitt ihm den Weg ab. Und griff ihm an den Hals. Rodolfo gab ein gurgelndes Geräusch von sich.
    Rodolfo trat nach Robin aus, um sich aus dem Würgegriff zu befreien. Robin bemerkte die Planung von Rodolfo und wich dem Tritt aus und warf ihn in Richtung der im Hintergrund liegenden Gartengeräte. Rodolfo wollte den Sturz abfedern und fiel mit seiner Hand in die Gartenharke. Er schrie auf und schaute auf seine blutende Hand. Robin agierte blitzartig und griff in Rodolfos Waffenholster. Ehe Rodolfo reagieren konnte, hatte sich Robin die Walther P99 geschnappt. Er stellte fest, dass es seine eigene Waffe war, die sich Rodolfo zu eigen gemacht hatte.
    Rodolfos Augen weiteten sich und er begriff, dass er sein Leben verwirkt hatte. Er wollte noch aufstehen, aber Robin drückte ihn mit seinem Fuss zurück.
    Robin Wright entsicherte die Waffe, auf der auch noch der Schalldämpfer angeschraubt war. Er drückte kurz ab und traf Rodolfo direkt ins Herz.
    Robin drehte sich um und verliess den Hangar. Neben der Landebahn sah er den Helikopter im Mondschein kurz aufblinken.
    Er bewegte sich wieder in Richtung Schuppen, aus dem in diesem Moment auch Bond hervortrat und sich die Krawatte kurz richtete.
    Er nickte ihm zu und die Beiden bewegten sich katzengleich in Richtung Haupthaus.


    Manolo verließ für kurze Zeit die beiden Professoren und ging in das Wohnzimmer. Dort saß Emilio Ramirez und trank einen frisch aufgebrühten Kaffee aus kolumbianischen Hochlandbohnen. Manolo trat ein und nickte Emilio zu. Emilio setzte die Tasse ab und erhob sich.
    Gemeinsam ging sie in den Wissenschaftsraum, wo beide Professoren an den Apparaturen arbeiteten.
    Professor Schukow sah auf einen Timer, der den Countdown herunterzählte. Es würde nur noch 5 Minuten dauern, bis man mit dem Energietransfer beginnen konnte.
    Prof. Mason schaute in sein Teleskop und dirigierte die letzte Ausrichtung des Transferstrahlers. Emilio schaute zufrieden zu, wie die beiden Professoren fleißig an seiner Gewinnvermehrung arbeiteten. Er setzte sich auf einen der Stühle und harrte, was in den nächsten Minuten passierte.
    Bond und Wright hatten das Haupthaus erreicht und öffnete eine Tür zum Flur des Hauses. Sie betraten den Flur und versuchten sich zu orientieren. Von rechts kamen die Geräusche der Apparaturen aus dem Wissenschaftsraum. Bond versuchten herauszufinden, wie er noch vor der Konfrontation mit Ramirez sich bewaffnen konnte. Wright hatte ihm gesagt, dass er seine Waffe zurück hatte.
    Bond nickte kurz Wright zu und bewegte sich in die andere Richtung weiter. Er vermutete, dass es ein Arbeitszimmer auch hier geben musste und dort auch noch eine Waffe für ihn sein musste. Die erste Tür auf der rechten Seite ging in ein Schlafzimmer. Das Bett war zerwühlt und sonst gab es auch keine Hinweise auf eine Waffe. Er schloss wieder die Tür und dann fiel ihm ein, dass er ein leeres Waffenholster gesehen hatte. Er nahm es an sich und untersuchte die Umgebung des Bettes. Dort lagen Zigarillopackungen und leere Flaschen. Er kniete sich hin und schaute unter das Bett. Aber es gab keine Spur auf eine Waffe. Plötzlich hörte er Schritte auf dem Flur und die Tür öffnete sich. Bond ging in Deckung hinter dem Bett.
    Er schaute unter dem Bett hindurch und er erkannte Wrights Schuhe und erhob sich.
    Dieser knurrte kurz „Bond was machen Sie hier. Ich habe eine Waffe für Sie. Direkt nebenan ist das Arbeitszimmer und dort lag Sie auf dem Schreibtisch. Hier ist Ihre Walther P99.“ Bond nickte, nahm die Waffe an sich und beide verliessen das Schlafzimmer.


    Prof. Mason nickte Prof. Schukow zu. Dieser betätigte den roten Schalter und es ertönte ein lautes pfeifendes Geräusch. Ramirez erhob sich und betrachtete mit großer Genugtuung, wie die Skala mit der übertragenen Energie sich langsam nach oben bewegte. Er ging auf Manolo zu und flüsterte ihm zu:“ Wenn die Skala ganz oben ist, brauche ich die Beiden nicht mehr...“ Manolo lachte kurz auf. Die beiden Professoren schauten nervös in Richtung Ramirez. Dieser setzte sich wieder hin.


    Bond und Wright bewegten sich weiter in Richtung Wissenschaftsraum.
    Als sie an der Tür ankamen, stoppten sie kurz. Sie nickten sich kurz zu und warfen sich dann gemeinsam gegen die Tür zum Wissenschaftsraum.
    Ramirez wähnte sich kurz vor seinem Ziel, dass er sehr überrascht war, über diesen Überraschungsangriff. Bond und Wright orientierten sich sehr schnell und Bond richtete seine Waffe auf Ramirez und Wright ging auf Manolo zu, um ihn zu entwaffnen.
    Bond ging auf Ramirez zu und sagte ihm „Emilio, das war Ihr letztes Projekt. Jetzt stoppen wir das Ganze.“
    Wright sprang wieder vor und sagte zu Bond „Ramirez gehört jetzt mir.“ 007 schüttelte den Kopf und Wright fing plötzlich an, auf ihn einzuschlagen. Ramirez reagierte auf die veränderte Situation und sprang auf und wollte aus dem Zimmer rennen. Wright entsicherte seine Waffe und schrie. „Ramirez Sie bleiben hier.“ Auch Manolo versuchte zu entkommen, aber Bond schoss ihm ihn das Bein. Ramirez rannte durch die Türöffnung in den Flur. Wright wollte hinterher und Bond versuchte ihn zu stoppen. „Machen Sie sich nicht unglücklich.“ Ramirez hatte schon fast die Tür zum Arbeitszimmer erreicht, als ihn Wright stoppen konnte. Ramirez stöhnte und bettelte um sein Leben, aber Wright entsicherte seine Waffe und schoss ihm mit den Worten „Das ist für meine Schwester“ ins herz. Ramirez wurde aschfahl und fiel tot auf den Boden.


    Bond lief Manolo hinterher in den Innenhof, wo dieser hingehumpelt war. Bond schrie „Bleiben Sie stehen“, aber Manolo hörte nicht auf ihn und rannte in Richtung Helikopter. Bond schoss in die Luft, aber Manolo war dadurch nicht wesentlich williger zu stoppen. Er öffnete die Tür des Helikopters und versuchte eine Waffe, die immer auf der Rückbank lag, an sich zu nehmen. Er fingerte und suchte diese Waffe, aber fand sie nicht. Bond hatte ihn mittlerweile erreicht und Manolo fischte aus seiner Hose ein Schweizer Messer und versuchte Bond damit auf Abstand zu halten. Bond stöhnte leise als er von dem Messer am Arm getroffen wurde. Plötzlich hörte er in der Luft das vertraute Geräusch eines russischen Militärhelikopters. Er war zu lange abgelenkt und dadurch konnte sich Manolo wieder befreien und humpelte weiter in Richtung der argentinischen Pampa. Als der Helikopter gelandet war, sprangen 3 maskierte Personen heraus. Sie trugen Atemmasken und Metallhelme. und Der Erste zielte sofort in Richtung Manolo und erschoss ihn. Der Zweite näherte sich Bond und erkannte ihn. Bond zeigte in Richtung haus und hielt sich am Helikopter fest. Als er wieder zu Atem gekommen war, folgte er den 3 Personen aus dem Helikopter. Als sie das Haupthaus betraten und in den Flur kamen, sahen sie wie Wright noch über Ramirez gebeugt stand. Er weinte. Seine Waffe lag einige Meter von ihm entfernt auf dem Boden. Der angestaute Hass auf Ramirez hatte sich gelöst. Bond wollte dieser Situation nicht beiwohnen, da er wusste, dass es noch riesige Probleme für Wright beim MI6 geben würde. Er wandte sich wieder dem Wissenschaftsraum zu und betrat ihn. Im Flur standen die 3 russischen Agenten, die zur Befreiung von Professor Schukow, nach Argentinien entsandt waren.
    Bond betrat den Wissenschaftsraum. Die beiden Professoren kauerten in einer Ecke und zitterten. Das hatten Sie in ihrem jeweils 80 jährigen Leben als Wissenschaftler noch nicht erlebt.
    Zu den beiden Professoren gewandt sagte Bond „ Professor Schukow und Professor Mason Sie sind befreit und Ramirez ist tot. Bitte schalten Sie die Apparatur aus.“ Professor Schukow erhob sich, sah auf die Skala und meinte „Es ist schon zu spät, wir haben die Energie komplett transferiert.“ Professor Mason war noch ganz kreidebleich und stotterte leicht als er wieder aufstand „Oh wie gut, Mister Bond. Ich bin Ihnen so dankbar.“ Professor Schukow schaltete den Energietransmitter aus.
    Bond ging in den Flur und sah wie Wright das Haus verliess und in den Innenhof ging.




    Plötzlich hörte er einen lauten Schrei aus dem Innenhof. Bond ging an das Fenster und sah wie Juanita Wright mit einer Waffe bedrohte. Wright hob den Kopf und zeigte Juanita seine blutverschmierten Hände. Arrogant ging er auf sie zu. Sie schrie hysterisch „Wo ist mein Vater?“ Wright hatte ein müdes Lächeln für Sie und sagte „Juanita, er ist schon in der Hölle, wo er hingehört und wie er sie vielen Unschuldigen auf Erden bereitet hat.“ Juanita schrie laut auf „Nein, das kann nicht sein... das darf nicht sein...“ Sie schoss eine ganze Salve von Schüssen auf Wright, ehe einer der umstehenden Agenten oder Bond einschreiten konnten. Wright lächelte ein letztes Mal und fiel dann tot um.
    Juanita rannte in Richtung ihres Helikopters und Bond wollte hinterher rennen, wurde aber von einem der russischen Agenten aufgehalten. Er sah aber, dass noch eine vierte Person den russischen Helikopter verliess und Juanita entgegenlief.
    Juanita stöhnte laut auf als sie ihren Helikopter erreichte, die andere Person richtete ihre Waffe auf sie und sagte in einwandfreiem spanisch „Lassen Sie die Waffe fallen. Jetzt!“ Juanita drehte sich um und richtete die Waffe auf die andere Person. Beide schossen ziemlich zeitgleich, aber die andere Person konnte der Kugel fast vollständig ausweichen und wurde nur gestreift. Juanita wurde von der Kugel im Brustkorb getroffen und die Kugel ging durch sie durch wie Butter und schlug dann noch in den Helikopter ein. Juanita fasste sich an die Brust und spürte wie das Blut heraussickerte. Sie ließ ihre Waffe fallen und fiel in das Gras neben der Landebahn. Die Person aus dem Helikopter fasste sich an den Oberschenkel, wo die Kugel sie gestreift hatte. Sie nahm den Helm und die Atemmaske und schüttelte ihre Haare aus. Bond näherte sich den beiden Frauen und beugte sich über Juanita. Diese atmete laut und blickte ihn fragend an. Sie konnte vor lauter Schmerzen nicht reden. „Keine Panik, James, sie wird es überleben“ Bond drehte sich um und erkannte erst jetzt die durchtrainierte vierte Person. Es war Anya Amasova. Sie umarmte ihn und küsste ihn leidenschaftlich. „Jetzt sind wir endgültig quitt, mein Lieber. Es tut mir leid, dass wir unseren Urlaub abbrechen mussten.“ Bond schmunzelte und küsste sie ganz leidenschaftlich auf den Mund „Das können wir gerne nachholen. Aber dieses Mal am anderen Ende der Welt... „ Beide lachten auf.
    Während dessen landete noch zwei weitere Helikopter des russischen Geheimdienstes und dem ersten Helikopter entstieg ein Arzt und zwei Sanitäter, die sich um Juanita kümmerten.
    Zwischenzeitlich hatten die 3 russischen Agenten die beiden Professoren und die Leiche von Robin Wright auf das Flugfeld gebracht.
    Bond schaute Anya an und sagte „Wie habt ihr das denn geschafft, dass Ihr hier mit 3 Helikoptern in Argentiniern einfach herumfliegen durftet?“ Sie schmunzelte „das kann ich Dir nicht sagen, James“ Sie gab ihren Mitarbeitern währenddessen auf russisch weitere Befehle. Die Professoren stiegen in den 3. Helikopter und zwei der Agenten legten die Leiche von Robin Wright auf die Ladefläche.
    Bond und Anya gingen auf diesen Helikopter zu und Bond betrachtete den reglosen Körper von Wright. „ich hab ihn nicht sehr gemocht, aber dieses Ende habe ich ihm nicht gewünscht. Sein Hass hat sein Leben bestimmt und seinen Tod verursacht. Ein armer Kerl.“ Er nahm die Decke auf der Ladefläche und deckte den Leichnam zu.
    Anya meinte „Tja, da wird einem schon bewusst, dass in unserem Beruf jeder tag der Letzte sein kann. Laut seinem Dossier war er ein aufgehender Stern beim MI6“ Bond schüttelte den Kopf und versuchte seine Tränen zu unterdrücken. „Ich werde langsam zu alt für diesen Job. Er verglühte viel zu schnell wie eine Sternschnuppe.“
    Bond und Anya stiegen in den dritten Helikopter ein, während die Sanitäter Juanita auf der Trage in den zweiten Helikopter legten.


    Die drei Helikopter flogen auf eine Militärbasis des argentinischen Militärs in der Nähe von Buenos Aires. Bond und Anya, sowie die beiden Professoren wurden umgehend in das Hotel „Murano International“ gebracht.

  • 16. Happy Birthday 007


    Am nächsten Morgen wachte 007 ziemlich zerschlagen auf, da er die ganze Nacht sich den Kopf zerbrochen hatte, ob er nicht Wrights Leben hätte retten können, aber er kam zu keinem befriedigenden Ergebnis. Er stand auf und zog sich einen seidenen Hausmantel an, der ihm vom Hotel zur Verfügung gestellt wurde. Er blickte aus dem Fenster und spürte die Kraft dieser pulsierenden Großstadt. Er fuhr mit den Fingern durch sein Haar und fühle sich ziemlich erledigt.
    Er ging in das Wohnzimmer der Suite und schaltete den Fernseher ein. Dort wurde über die Aktion auf der Hazienda kurz berichtet.


    Er überlegte sich, wie sein Leben jetzt weitergehen sollte, als es an der Tür zur Suite kurz klopfte. Er erinnerte sich, dass das wohl Anya sein müsste.
    Er stand auf und ging zur Tür. Er öffnete die Tür und davor stand aber ganz überraschend Senor Albandes mit einer riesigen Torte „Senor Bond, ich wollte es mir nicht nehmen lassen als Erster Ihnen heute zu ihrem 50. Geburtstag und zu Ihrem Erfolg zu gratulieren.“ „Welcher Erfolg? Oh, ja, Danke sehr. Aber ich will nicht gestört werden...“ Bond wendete sich ab und schloss vor dem überraschten Albandes die Tür der Suite.
    Bond genoss später ein Frühstück auf der Suite und flog am frühen Nachmittag mit der Concorde zurück nach London. Obwohl Prof. Mason ihn während des Fluges versuchte aufzubauen und ihm ständig für sein neues Leben dankte, blieb Bond sehr wortkarg und einsilbig.
    Nach längerer Zeit des Grübelns schlief Bond endlich ein und verschlief den längsten Teil des Fluges nach London.
    Vom Flughafen begab sich Bond direkt in seine Wohnung in der Upper Brook Street und legte sich erneut sofort schlafen.


    Am nächsten Morgen betrat Mrs. Simms das Schlafzimmer und öffnete die Fenster.
    Bond erwachte und schaute auf Mrs. Simms. Sie drehte sich um und begrüßte ihn „Hallo Mister Bond, schön dass Sie wieder im Lande sind. Ich habe Ihnen das Frühstück gemacht und vorhin hat Mr. Tanner angerufen, er holt sie nachher ab und er hat eine Überraschung für Sie. Bond knurrte ihr kurz zu „Danke Mrs. Simms“ und erhob sich dann, um duschen zu gehen. Er hatte keine Lust mit überhaupt jemandem vom Mi6 zusammen zu treffen. Als er sich frisch geduscht hatte und
    seinen Lieblingsanzug angezogen hatte, fühlte er sich schon wieder weitaus besser.
    Er genoss das typische englische Frühstück von Mrs. Simms und studierte dann die Zeitungen der letzten 2 Wochen, um alles nachzuholen was er versäumt hatte.
    In mehreren Artikeln wurden auch Schlaglichter auf seine Erlebnisse der letzten Tage geworfen: Entführung von Prof. Mason in Nizza, Offener Schlagabtausch zwischen ihm den Leuten von Ramirez in Madrid, die Ermordung von Cesar Pero und der finale Kampf auf der Hazienda. Alle Bilder dieser Erlebnisse zogen an seinem inneren Augen wie ein Film vorbei. In ihm kamen wieder die Zweifel hoch, warum Mason überhaupt in Nizza entführt worden war.


    Er war ganz in Gedanken versunken als er klingelte. Bond schreckte hoch und ging zu seiner Wohnungstür. Über die Sprechanlage hörte er die vertraute Stimme von Bill Tanner. Dieser sagte er wolle ihm, zu einem privaten Mittagessen im Blades Club einladen. Bond überlegt kurz, dass er eigentlich keine Lust hatte, Tanner oder jemand anderes vom MI6 zu treffen. Aber ein Impuls in ihm, sorgte dafür, dass er zusagte.


    Bond nahm seinen Trenchcoat von der Garderobe und schlenderte die Treppe hinunter. Als er unten ankam, stand Bill Tanner noch davor und gab ihm die Hand.
    „Hallo James, schön dass Du wieder gesund zurück bist.“ „Danke Bill, aber ich will die ganze Geschichte nur vergessen...“ „Gut, lass uns fahren“ Bond und Tanner gingen zum schwarzen BMW 750iL und Bond erkannte von hinten schon, dass noch jemand auf der Rückbank saß.
    Er schaute Tanner fragend an und dieser lachte auf „Ich sagte doch, ich habe eine Überraschung für Dich. Anya geht mit uns essen.“
    Bond stieg auch in den Fond des Wagens und gab Anya einen Handkuss. „Ach Anya, schön Dich wieder zusehen, auch wenn das nicht das andere Ende der Welt ist.“ Sie umarmte ihn und sie küssten sich. Während dessen war Tanner auch eingestiegen und sie fuhren in Richtung Park Lane. Dort bogen sie nach links zum Wellington Arch, fuhren daran vorbei und bogen dann in den Constituition Hill. Bond betrachtete den Buckingham Palast und dachte über seine Zukunft beim mi6 nach. Danach passierten Sie das Victoria Denkmal und bogen in The Mall ein. Dort parkte Tanner den Wagen und mit einigen Schritten gingen die 3 durch die Marlborough Road und vorbei am St. James Palace in die Strasse Pall Mall. Dort befand sich an einer Straßenecke der legendäre Blades Club.


    Im Eingangsbereich stand Professor Mason und begrüßte Bond.
    „Mein lieber Bond, Sie haben mir das leben gerettet und da bin ich es Ihnen schuldig, mich bei Ihnen persönlich zu bedanken und Ihnen nachträglich zum Geburtstag zu gratulieren.“ Bonds trübsinnige Gedanken waren während der Autofahrt und in Anwesenheit seiner Freundin Anya von ihm gewichen und sein Tatendrang war zurückgekehrt.
    „Lieber Professor. Das war ich Ihnen doch schuldig, sie aus der Geiselhaft zu befreien, auch wenn ...“ Mit einem Seitenblick auf Tanner fuhr er fort „... die Umstände Ihrer Entführung in Nizza sehr merkwürdig sind...“ Bond und Mason schüttelten sich die Hände und alle 4 betraten nun den Club.


    Der Clubmanager Nigel Wentworth stand im Foyer. Neben ihm stand eine große Schokoladentorte mit. Plötzlich erklang aus dem Mountbatten-Saal ein mehrstimmiger Chor der ein „Happy Birthday“ für 007 intonierte.
    Bond bedankte sich beim Clubmanager und durchschritt das Foyer, sprang regelrecht die Stufen hoch und betrat mit Hochspannung den Mountbatten-Saal. Der Raum war festlich geschmückt und der Chor sang begeisterungswürdig. Bond betrachtete die Gesichter des Chores und entdeckte einige bekannte Gesichter. Miss Moneypenny stand ganz vorne und sang mit im Sopran, einige Kollegen der Doppel-Null-Abteilung mühten sich redlich als Tenöre und Bässe. Aber auch einige bekannte Gesichter des amerikanischen und russischen Geheimdienstes stimmten mit ein, beim grossen Geburtstagsständchen.


    Als der Chor verklungen war und der eifrige Applaus auch abgeebbt hatte, trat Bond einen Schritt vor und sagte „Liebe Kolleginnen und Kollegen, diese Überraschung ist wirklich gelungen, auch wenn die eingesetzten Mittel wohl doch etwas überzogen waren.“
    Aus einem Pulk von Menschen traten nun M, Igor Fjodorow und Mark Cussler gemeinsam hervor. M begann zu sprechen: „Herzlichen Glückwunsch nachträglich zum Geburtstag, 007. Sie haben uns einen Riesenschreck versetzt, als wir erfuhren, dass Sie zeitgleich wie wir, im Mena House sich aufhalten wollten. Und da wir auch nicht mehr ändern konnten, mussten wir Sie freiwillig entfernen. Lieber Professor Mason, es tut uns schrecklich, dass wir Ihnen so einen Schreck verpassen mussten, aber wir haben ja nicht damit gerechnet, dass sich auch Emilio Ramirez für Sie interessieren würde. Ich hoffe es geht Ihnen wieder gut. Lieber 007, ich wünsche Ihnen im Namen aller nachträglich alles Gute zum 50. Geburtstag!“ M schritt auf Bond zu und gab ihm die Hand. Prof. Mason kam auch dazu und alle 3 gaben sich die Hand.


    Plötzlich gab es im Foyer einen Tumult. Alle gingen aus dem Mountbatten-Saal heraus und sahen wie ein extrem großer Mann versuchte die Drehtür des Clubs zu passieren. Ihm voran eilte Felix Leiter die Stufen herauf und kam stöhnend vor 007 zustehen. „Hallo James, ich dachte schon wir schaffen es nicht mehr rechtzeitig zu Deiner Party. Es war eine ganz schön schwere Suche ihn am Amazonas ausfindig zu machen.“ Mittlerweile war der Beißer durch die Drehtür gelangt und strebte auf Bond zu. Als er die Stufen hochkam, blitzten seine Augen und er verbeugte sich vor 007. Dieser lachte laut auf und sagte „Felix, das ist mein schönstes Geburtstags-
    geschenk“. Der Beißer, der in Begleitung seiner blonden Frau angereist war, begrüßte auch die weiteren Gäste.


    Bond nahm sich ein Champagnerglas und prostete der versammelten Geburtstagsschar zu. Er trank einen kleinen Schluck und erkannte einen 1976er Moet et Chandon und ließ diesen auf der Zunge perlend hinuntergleiten.
    Bond prostete noch Fjodorow und Cussler zu und bedankte sich bei Fjodorow für seine Rettung.


    Kurze Zeit später kam dann noch Prof. Mason mit einer Urkunde auf ihn zu. „Mister Bond, die meteorologische Gesellschaft von Greenwich und ich haben beschlossen, dass der Komet Mason 1 ab sofort international den Namen „James Bond“ tragen wird. Das haben Sie verdient. Hiermit überreichen ich Ihnen diese Titel-Urkunde.“ Bond schluckte und wusste gar nicht , was er sagen sollte „Oh Professor Mason, das kann ich gar nicht annehmen. Es war doch Ihr Komet. Sie haben Ihn doch entdeckt.“ „Ja ,Ja, junger Mann, das war auch mein Traum, Aber aufgrund Ihres mutigen Einsatzes lebe ich noch und habe auch die Chance noch einen weiteren Kometen zu entdecken.“ Bond und Mason prosteten sich zu und als der Professor sich zurückzog, betrachtete Bond mit Stolz die Titelurkunde die tatsächlich aussagte, dass der Komet jetzt „James Bond“ hieße.


    Unbemerkt von Bond kamen jetzt Miss Moneypenny und Q auf ihn zu. „Lieber James, ich hoffe es geht Ihnen gut.“ Sagte Miss Moneypenny und Q fügte hinzu „Schön, dass Sie die neueste Uhr wieder unbeschädigt zurückgebracht haben.“ Bond schaute hoch und sah, dass es Q wohl nicht so ganz ernst gemeint hatte.
    „Da habt Ihr ja schwer planen müssen, um das alles zu organisieren, nicht wahr Miss Thunderstorm?“ Miss Moneypenny errötete und Q lachte laut auf. Bond dreht sich um und ging auf den Balkon des Clubs. Zwischenzeitlich waren noch einige Gäste zur Party erschienen und Bond erkannte sie fast alle. Selbst General Gogol und General Puschkin hatten es sich nicht nehmen lassen, um zu dieser Feier zu Ehren von 007 zu erscheinen.


    Plötzlich sah Bond wie eine gelbe Ente vor dem Club vorfuhr und erkannte Melina sofort. Sie stieg aus und winkte ihm zu.
    In diesem Moment wurden ihm die Augen von hinten zugehalten. Eine weiche Frauenstimme sagte „Nun, James, welche von Deinen vielen Frauen, bin ich ?“ Bond musste grübeln, aber die Stimme war ihm sehr vertraut. „Hmmm, Tiffany vielleicht?“ Die Frau kicherte und sagte ganz ernsthaft „Kalt“ Bond griff nach den Händen und versuchte sie am Duft zu erkennen. Aber er hatte keine Idee. „James, da bin ich aber schwer enttäuscht.“ Sie nahm die Hände von Bonds Augen und drehte ihn um. Bond entglitt ein „Oh“ als er Pam Bouvier erkannte. Pam küsste 007 auf die Lippen und entschwand wieder im Mountbatten Saal. Er folgte ihr und M hatte gerade zum Essen gebeten. Der Küchenchef des Blades Club hatte sein Bestes gegeben und Bonds Lieblingsspeisen aufgefahren.


    Zum Dessert betrat dann noch Kara Milovy den Mountbatten- Saal und spielte für Bond ein Cello-Solo von Wolfgang Amadeus Mozart. Bond genoss diese Veranstaltung sehr und vergaß auch den ganzen Ärger, den die Geheimnistuerei, bei ihm ausgelöst hatte.
    Am frühen Abend trafen sich dann Anya und Bond wieder auf dem Balkon des Blades-Club. Sie schmunzelte ihn an und fuhr ihm über den Mund, um ein paar Krümel zu entfernen. „Und Du hast das alles auch gewusst? Von Anfang an?“
    „Leider James. Wenn ich geahnt hätte, was das alles auslöst...“


    Er fuhr mit seiner Hand über Ihren Mund und küsste sie dann ganz leidenschaftlich. Als sie sich wieder trennten, blickte Anya ganz verzückt in den Himmel „Schau mal, James, da ist eine Sternschnuppe. Du darfst Dir was wünschen...“ Er blickte auch nach oben und umarmte sie dann mit den Worten „Ich wüsste da schon was...“


    ENDE

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