The Shooting Star
Ian Flemings
James Bond 007
in
einer
Agentengeschichte
von
Wolfgang Thürauf
1. Ein harter Tag zeichnet sich ab
M saß an ihrem Schreibtisch und klopfte nervös mit ihren Fingern auf ihrem Mahagonitisch.
Sie hasste nichts mehr in der Welt, als wenn sich jemand verspätete. Sie stand auf und ging zum Fenster. Es war gegen 8:45 Uhr morgens und die Sonne schien schon auf London herab. In den Fenstern von Westminister spiegelte sich die Sonne.
Sie wusste es würde ein anstrengender Tag werden.
Das Telefon begann leise zu summen..
„Endlich“ dachte sie und dreht sich um, ging auf ihren Schreibtisch zu und hob den Hörer ab.
„Ja?“ Am anderen Ende der Leitung sprach Miss Moneypenny und sagte „M, Ihr erwarteter Anruf aus Moskau ist in der Leitung.“, Danke Miss Moneypenny“
M setzt sich hin und drückte auf die Zerhackertaste. Ein leiser Knackton im Telefon teilte ihr mit, dass sie nun den Anrufer in der Leitung hatte. „Hallo M, wie geht es Ihnen?“, Danke Igor, aber wir haben uns doch schon geduzt!“, Ach ja Barbara, ich vergaß.“ ;Igor, sind Sie wieder wohlauf?“ „Ja, Barbara, war nur eine kleine Erkältung!“ M dachte sich, dass er doch schon immer ein großer Schwindler war, unser Igor. Ihrem Dossier über ihn konnte sie entnehmen, dass er im letzten Monat mit dem Tode gerungen hat. Er hatte eine Erkältung übergangen und sich eine schwere Lungenentzündung zugezogen.
„Barbara, wie hatten ja das heutige Telefonat abgesprochen, um abzuklären, ob es alles noch so bleibt wie wir es vor 4 Wochen besprochen hatten..“ „Ja, Igor. Unser Treffen steht. Ich freue mich, dass wir uns nächste Woche treffen werden..“ „Kommt unser Kollege Cussler aus Amerika auch? „“ Ja, Mark ist auch dabei. Gut Igor, dann sehen wir uns nächste Woche.“
„Dann bleiben Sie schön gesund, meine Liebe!“
M legte den Hörer auf und sinnierte über das Telefonat mit Igor Fjodorow, dem Leiter des neuen russischen Geheimdienstes. Sie schmunzelte und musste über seinen ständigen Flirtversuche leise innerlich lachen.
Sie wurde wieder ernster und schaute auf die Uhr.
Es war bereits 9 Uhr.
Sie stand auf und ging durch die Doppeltür ins Büro von Miss Moneypenny.
„Miss Moneypenny, ist 007 schon im Haus?“
Miss Moneypenny reagierte nicht, da sie gerade eine Kopfhörer aufhatte und einen Bericht nach Diktat schrieb.
M tippte ihr auf die Schulter. Miss Moneypenny erschrak, drehte sich um und nahm die Kopfhörer ab. „Oh entschuldigen Sie bitte!“ „Miss Moneypenny, ist das der Bericht von 007 zur Operation Redpoint, den er bei der heutigen Dienstbesprechung der Doppelnullabteilung vortragen soll?“ Miss Moneypenny errötete und stotterte leicht „Äh ja.“ „ Wie oft habe ich Ihnen schon gesagt, dass Sie meine Sekretärin sind und nicht die von 007. Für ihn steht der ganze Schreibpool zur Verfügung.“ M`s Stimmung hatte sich verfinstert, denn Sie ärgerte sich, dass 007 aus der ewigen Liebelei zwischen Miss Moneypenny und ihm, immer nur seinen Nutzen zog.
„Ist 007 schon im Hause?“ „Nein, M, leider noch nicht“
„Wenn er ins Haus kommt, soll er umgehend zu mir ins Büro kommen. Hoffentlich verpasst er nicht die heutige Sitzung.“ „ Seien Sie nicht so streng mit ihm. Er ist urlaubsreif und noch etwas angeschlagen, nach der Niederlage in der Operation Redpoint.“ „Hmm, gut, aber das ist sein Job und wenn er den nicht mehr in der gewohnten Weise ausführt, kann ich ihn in der Doppelnullabteilung nicht mehr gebrauchen.
M drehte sich um und ging zurück in Ihr Büro.
2. Good Morning James
Fast zur gleichen Zeit räkelte sich im Haus 36 Upper Brook Street Svetlana Faustova im Schlafzimmer von 007. Sie tätschelte 007 ganz zart und küsste ihn auf die Wange.
Sie sprach mit starkem russischem Akzent. „Aufwachen, mein Schatz, du musst heute noch mal zur Arbeit“ Aber James Bond war schon längere Zeit wach und sein Gehirn arbeitete angestrengt. Immer und immer wieder erschien ihm im Traum sein falsches Verhalten in Mexiko. Dadurch war es gelungen, dass Emilio Ramirez entkommen konnte. Er grübelte, ob er jetzt zu alt wurde für seinen Job, oder ob das die Midlife-Crisis wäre.
Er tat so, als würde er erst jetzt aufwachen und öffnete die Augen. “Guten Morgen Svetlana, hast Du gut geschlafen?“ 007 stand auf, nahm seinen Morgenmantel und ging ins Bad. Im Badezimmerspiegel erschien ihm ein Gesicht, dass ihm so lange vertraut und in letzter Zeit so fremd war. Es wurde Zeit, dass er in den Urlaub fahren würde. Seit dem Ende der Operation Redpoint in Mexiko, wo er Svetlana das Leben rettete, lebte sie nun bei ihm. Sie war wie ein kleines Mädchen, aber der Sex mit ihr war am Anfang sehr prickelnd, aber in den letzten Wochen war sie wie eine Klette in seinem Leben. So lange hatte er noch nie mit einer Frau zusammen gelebt und seine Chefin hatte ihn schon mehrmals gerügt, dass er Svetlana los werden müsse, da sie seine Arbeitsmoral untergraben würde. Er wusste, dass es nicht an Svetlana lag. ER HATTE VERSAGT!
Nach dem er sich rasiert hatte, gönnte sich 007 eine kalte Dusche. Danach ging er zurück in sein Schlafzimmer. „Svetlana, hast Du schon Deinen Koffer gepackt?“ „Oh ja, James“, säuselte ihm Svetlana entgegen und streckte sich auf dem Bett entgegen. „Dein Flugzeug geht um 14 Uhr und mein Freund, Rene Mathis, wird Dich in Paris am Flughafen abholen.“
James Bond war ganz glücklich, dass er Svetlana beim französischen Fremdenverkehrsbüro in Paris untergebracht hatte. Bevor sie Emilio Ramirez in Moskau als Geisel und später als Lebensgefährtin genommen hatte, war sie dort Fremdsprachensekretärin mit dem Schwerpunkt auf französisch gewesen und hatte immer davon geträumt, einmal im Leben nach Paris zu fahren. Und diesen Traum hatte ihr großer Retter 007 erfüllt, weswegen sie ihm noch dankbarer war. „Wirst Du denn allein zurecht kommen, wenn ich nicht mehr bei Dir bin, mein Schatz?“ „Aber liebste Svetlana, ich bin schon 49 Jahre ohne Dich zurecht gekommen und außerdem hab ich noch Mrs. Simms.“
Svetlana stieg aus dem Bett und schmunzelte ihn an „ ... und was machst Du nachts ohne mich...?“ James Bond schloss sein Hemd, machte den Krawattenknoten fest , küsste Svetlana auf den Mund und gab ihr einen Klaps auf den Po „ Ach, da wird sich schon was finden... ein gutes Buch... oder so.“ 007 sah auf seine Uhr und sagte dann zu Svetlana „Ich muss jetzt langsam weg, ich habe in einer Stunde eine wichtige Besprechung.“
Es klopfte an der Tür. „Mrs. Simms, kommen Sie ruhig rein.“ Svetlana kletterte wieder ins Bett und deckte sich zu.“
Die Schlafzimmertür öffnete sich und Mrs. Simms kam herein. „Guten Morgen, Sir. Miss Moneypenny hat angerufen und mitgeteilt, dass ihr Bericht fertig. Sie sind heute aber wieder spät dran. Wollen Sie noch frühstücken?“
„Danke Mrs. Simms. Nein, ich esse was im Büro!”
James Bond dachte sich, dass er mit Mrs. Simms einen guten Griff getan hatte. Sie war wohlwollend ruhig und zurückhaltend. Seine alte Haushälterin Mary war im Frühjahr in den Ruhestand gegangen und Bond hatte aufgrund einer Empfehlung von Bill Tanner, dem Stabschef vom MI6, Mrs. Simms engagiert. Er hasste Veränderungen in seinem privaten Bereich, da er sich beruflich ständig veränderten Situationen stellen musste. Aber das letzte Jahr war schon sehr aufregend gewesen, da er sich eine neue Wohnung kaufen musste.
007 gab Svetlana noch einen heißen Kuss und bat sie dann , Rene Mathis einen schönen Gruß von ihm zu bestellen.
Er zog noch das blaue Lieblingssakko über, nahm seinen Aktenkoffer und ging hinaus.
Mit seinem neuen Aston Martin DB7 war er in einer Minute aus Mayfair auf der Park Lane. Dann ging es vorbei am Wellington Arch, dann hinunter zum Grosvenor Place, vorbei an der Victoria Station und dann noch die Vauxhall Bridge Road runter und über Vauxhall Bridge.
Er konnte schon linkerhand das MI6-Gebäude sehen und war gespannt auf die vor ihm liegende Sitzung. Er fuhr in die Tiefgarage und betrat dann nach dem Sicherheitscheck, den Turbolift in den 20. Stock. Dort lag sein Büro neben dem von Robinson.
007 betrat sein Büro und legte den Aktenkoffer auf den Tisch.
3. Der neue Mann
007 hatte sich gerade hingesetzt, als sein Telefon klingelte. Er hob ab und hörte die sanfte Stimme von Miss Moneypenny „Hallo James, da sind Sie ja endlich. Wie geht es Ihnen heute.“ „Ach ganz gut, aber ich bin froh, dass ich ab morgen Urlaub habe. Danke, dass Sie mir den Bericht geschrieben haben.“ „Oh da sind sie mir noch was schuldig. Ich hatte Ärger deswegen mit M. Apropos, sie erwartet Sie bereits im Konferenzraum.“ „Danke Moneypenny, was würde ich nur ohne sie tun.“ „Ach James, ich wüsste schon was, was wir mal gemeinsam tun könnten.“ Miss Moneypenny kicherte in den Telefonhörer. „Gut Penny, machen wir, wenn ich aus dem Urlaub zurück bin. Jetzt muss ich aber Schluss machen, wenn M mich schon erwartet.“ „ Gut, James, dann bis später.“
007 legte den Hörer auf. Er erhob sich und verließ sein Büro.
Kurz darauf erreichte er das abhörsichere Konferenzzimmer der Doppel-Null-Abteilung. Um diesen Bereich betreten zu können, musste er seine Geheimnummer eingeben.
Die schwere Stahltür schwang zurück und 007 betrat das Heiligtum des MI6.
M saß an ihrem Schreibtisch und las einen Bericht, den ihr Bill Tanner gerade vorgelegt hatte.
007 ging an den Tisch und sagte „Guten Morgen, M. Sie wollten mich sprechen?“
„Jetzt nicht 007. Nehmen Sie erst mal Platz.“ Er spürte sofort, dass dicke Luft herrschte. Er nickte noch kurz Bill Tanner zu und setzte sich auf seinen Platz.
„Gut, Mister Tanner, der Bericht ist sehr gut. Sagen Sie Messler, dass er alles weitere veranlassen soll.“ Tanner nahm den Bericht an sich und verließ den Konferenzraum.
„Sie wissen Ich schätze Ihre Arbeit sehr, 007. Aber Sie lassen in letzter Zeit nach. Sie sind immer noch mein bester Mann, aber Sie müssen sich in Zukunft noch mehr anstrengen.“ „Entschuldigen Sie Madam, aber ich bin halt urlaubsreif.“ „ Das ist es nicht allein, 007. Sie werden halt auch mal älter. Sie wissen, ja wir führen heute einen neuen Mann in die Doppelnullabteilung ein. Nachdem 002 letztes Jahr in Liberia ums Leben gekommen ist, wurde es jetzt Zeit diesen Platz neu zu besetzen.“ 007 kannte die Gerüchte, dass ein neuer 002 kommen sollte und dass ein ganz junger Mitarbeiter der Favorit von M war. „ Darf ich fragen, wer der neue Mann ist?“ Natürlich 007. Robin Wright wird die neue 002.“ Aha also doch, dachte sich 007, der große Favorit ist es geworden. Robin Wright , 28 Jahre, hat eine Blitzkarriere beim MI6 hingelegt. Direkt nach dem Studium zum MI6 und hat sich dort exzellent bewährt. Hat die dicksten Ellenbogen, ist besserwisserisch und drängelt sich stets nach vorne. Da kann ich mich warm anziehen .
M erhob sich und ging auf 007 zu. „Ich habe noch ein Hühnchen mit Ihnen zu rupfen. Wenn Sie noch mal Miss Moneypenny einen Bericht zum schreiben geben, lass ich Ihnen die Kosten dafür von Ihrem Gehalt abziehen.“ M`s Gesicht wurde jetzt aber weicher. „Sie kann Ihnen einfach nicht widerstehen, unsere Miss Moneypenny. Haben Sie denn schon Pläne für Ihren Urlaub.“ „ Hmm, eigentlich wollte ich einfach abtauchen, damit mich niemand findet, wie bei meinem letzten Urlaub in Spanien, wo mich Messler besuchte und einen Auftrag überbrachte.
M schmunzelte leicht, als sie sich an die Aktion im Vorjahr erinnerte. „Aber ich muss Ihnen ja sagen, wo ich hinfahre. Ich treffe mich Major Amasova in Ägypten.“ M verlor etwas die Fassung und fing sich aber wieder schnell. „Äh, und ... und... wann soll das sein?“ 007 merkte sofort, dass etwas nicht stimmte. „Ich fahre morgen direkt dorthin. Ich wollte mal wieder alte Zeiten aufleben lassen. Sie haben doch nichts dagegen.“ „Äh, nein. Aber ungewöhnlich ist es schon, mit der Gegenseite Urlaub zu machen“ M lächelte und setzte sich wieder an Ihren Platz.
Die Stahltür öffnete sich wieder und Miss Moneypenny kam herein, hatte einen Stapel Berichte auf dem Arm und verteilte sie auf den Tischen vor den Plätzen der 00-Agenten.
„Hallo James. Alles geklärt?“ „Ja, alles wieder in Ordnung,. Ich muss wohl in Zukunft den Schreibpool verwenden.“ „ja, ist wohl besser so. Wo fährst Du eigentlich hin in Deinem Urlaub?“ „Ach, ich fahr nach Ägypten und besuche die Pyramiden.“ Die Augen von Miss Moneypenny weiteten sich. „Ach wenn ich da mitkönnte, aber ich kann ja keinen Urlaub nehmen. In den nächsten Tagen stehen wichtige Gespräche im Ausland an , wo ich mit muss.“ Sie errötete leicht, als sie begriffen hatte, dass Sie ein Geheimnis verraten hatte. M die bisher den Ausführungen gelauscht hatte , wurde etwas fuchtig und sagte „Jetzt ist aber gut Miss Moneypenny. Könnten Sie jetzt bitte den Raum verlassen. Die Sitzung beginnt jetzt.“
In der Zwischenzeit waren bereits 001, 004, und 008 in den Raum gekommen.
„Guten Morgen meine Herren. 005 ist heute entschuldigt. Er liegt immer noch im St. Mary`s Krankenhaus. Bitte erheben Sie sich. Wir führen einen neuen Kollegen in diesen Kreis ein.
Die 00-Agenten erhoben sich und durch die Stahltür, kam ein junger drahtiger Mann mit mittelbraunen Haaren und einer Nickelbrille in den Raum. Seine Augen blitzten voller Stolz in diesen erlauchten Kreis aufgenommen zu werden. Es war schon immer sein Ziel gewesen, ein Secret Agent der Extraklasse zu werden. „Ich brauche Ihnen sicher nicht Mr. Robin Wright vorzustellen. Das ist unsere neue 002.“ „Mylady, Ich danke Ihnen für das Vertrauen.“
002 neigte seinen Kopf in Richtung M. Diese machte eine Handbewegung und er setzte sich auf den Platz neben 001.
Nun erhob sich 007. „Lieber Kollege, willkommen in unserem Kreis. Unsere Chefin wird sich schon sehr bewusst überlegt haben, wen sie für diese schwierige Aufgabe ausgewählt hat.“
M runzelte die Stirn. „Gut 007, berichten Sie von der Operation Redpoint.
007 warf den Beamer an und erklärte seinen Kollegen seine Vorgehensweise und was sich in Tegucigalpa zutrug. Er endete mit dem bedauernden Satz, „ ich bin sehr betrübt, dass mir Emilio Ramirez entkommen ist, aber immerhin haben wir seine Basis zerstört und seine Pläne , die Welt mittels hypnotischer Strahlung aus dem Weltall zu regieren unterbunden haben. Wenn ich aus meinem Urlaub zurückkomme, werde ich mich wieder auf seine Spur setzen.“
„Das könnte aber zu spät sein, lieber Kollege. Bis dahin könnte er sich schon wieder erholt haben und wer sagt uns, ob er nicht eine weitere Bastion irgendwo auf diesem Globus. Meine Quelle in Südamerika sagte mir gestern, dass Ramirez in Argentinien gesehen worden sein soll.“ 002 hatte sich während seines Vortages erhoben. M wusste, dass sie eingreifen musste, wenn Sie nicht wollte, dass es zu einer dauerhaften Konfrontation zwischen 002 und 007 kommen sollte. „002, vielen dank für die Information. Aber die Operation Redpoint unterliegt nur 007. Und er hat mein volles Vertrauen, dass er diesen Fall noch positiv abschließen wird.
Wir haben hier eine Grundregel in der 00-Abteilung: keiner mischt sich in die Aufträge seiner Kollegen ein und wenn er Informationen hat, gibt er sie an den beauftragten Kollegen weiter. Ich bitte sich in Zukunft daran zu halten.“ 002 stand mit offenem Mund im Raum, nickte leicht und setzte sich, nicht ohne aber zu sagen „ ich dachte nur ich könnte, den Vorgang weiterzuführen, wenn 007 im Urlaub ist. Das ist doch eine wichtige Angelegenheit. „Robin, ich will nicht ärgerlich werden, Sie sind noch ein junger Mann. Lernen Sie von Ihren älteren Kollegen und die Herren die um Sie herumsitzen, wissen schon was sie tun!“
007 nahm diese Aussage mit Genugtuung entgegen und setzte sich auf seinen Platz.
M stand auf und sagte: „Gut, meine Herrn gehen Sie wieder ans Werk und einen schönen Urlaub, 007. Über das bisherige Ergebnis zu Redpoint bin ich selbstverständlich nicht zufrieden, dass muss schon klar sein, aber manchmal dauert es etwas länger als es meine Geduld aushält.“
Die Sitzung war beendet und die 00-Agenten verließen den Konferenzraum.
Im Vorraum wartete noch Miss Moneypenny auf 007.
„James, schicke mir doch bitte eine Postkarte aus dem Urlaub.“ „Liebste Miss Moneypenny, ich weiß noch nicht, ob ich Zeit dazu habe, da ich den Urlaub mit Major Amasova verbringen werde.“ „Moneypenny’s Augen weiteten sich und sie stieß einen kleinen Schrei aus. „Was? nach Ägypten mit Major Amasova...“ Sie errötete leicht und fing sich wieder. „Schade, James, dass Sie mit mir nie verreisen. Ich muss jetzt aber wieder an die Arbeit...“ Moneypenny drehte sich um und verschwand in ihrem Büro.
007 schüttelte den Kopf und überlegte, warum alle so panisch reagierten, wenn er ihnen erzählte, dass er nach Ägypten fahren wollte. Das war schon sehr merkwürdig, aber das war ihm jetzt egal. Erst mal wegfahren und ausspannen. Er schmunzelte im Gedanken, Anja mal wieder zu treffen und über alte Zeiten im Kampf gegen Stromberg zu plaudern.
Er wollte bereits das MI6 Gebäude verlassen, als Messler um die Ecke gerannt kam.
„Puh, James, gut dass ich Sie noch erreiche. Major Fenwick will Sie noch kurz sprechen, es geht wohl um ihr Auto.“ 007 bedankte sich bei Urs Messler und nahm den Lift in das 1. Untergeschoss zur Q-Branch.
Zur gleichen Zeit war Miss Moneypenny durch ihr Büro direkt in das Büro von M gerannt.
„007 fährt nach Ägypten zu den Pyramiden. Welch eine Katastrophe...“
„Na. Na, beruhigen Sie sich Miss Moneypenny“, raunzte M ihr zu und nahm noch einen schluck vom feinsten Bourbon. “Ich weiß schon Bescheid. Ich habe schon das nötigste veranlasst, damit wir Herr der Lage bleiben.“ „Na dann ist ja gut“, sagte Miss Moneypenny und ging wieder zu ihrem Arbeitsplatz.
„Guten Morgen, 007, ein wunderbarer Tag nicht wahr. „Woher wissen Sie das wenn Sie immer nur im Keller arbeiten, Q.“ Nach dem Tode von Major Boothroyd war Major Fenwick zum neuen Quartermaster des MI6 befördert worden.
Auf die Aussage von 007 nicht eingehend, antwortete Q „ich hörte Sie fahren für ein paar Tage in Urlaub.“ „Ja ich habe 3 Wochen Urlaub und ich fahre... „ „Ich weiß, es geht nach Ägypten. Sie wissen die Buschtrommeln im Hause sind sehr schnell. Wann soll es denn los gehen? „ „Morgen früh flieg ich nach Ägypten.“ Nehmen Sie Ihr Auto mit in den Urlaub? Wissen Sie ich habe da etwas ganz Neues für Sie. Die neuste Version des Pathfinder . Sie kennen ja noch die Urversion aus der Goldfinger-Affäre.“ „Sie meinen diesen ollen Kasten, als Ortungsgerät...“ „Na Na, nicht so despektierlich über die Arbeit der Q-Branch. Sie hat Ihnen schon oft das Leben gerettet.“ „Ja, ich nehme den Wagen mit, wegen der Klimaanlage, versteht sich“ „ja klar, na dann lassen Sie Ihren Wagen mal hier und Smithers und bringt Ihnen den Wagen dann nach hause.“ „Gut Q, geht in Ordnung. Ich weiß, zwar nicht, was ich damit im Urlaub soll, aber es stört mich nicht.“
Q nickte Bond noch kurz zu und 007 verließ die Q-Branch, nachdem er noch einigen Tests mit neuen Erfindungen beiwohnte. Er dachte sich nur, dass der neue Q jetzt schon genauso schrullig ist wie sein Vorgänger.
Nach einem ausgiebigen Mittagessen im Club des MI6 fuhr 007 mit einem Taxi nach Hause und verbrachte den Rest des Tages mit den nötigen Urlaubsvorbereitungen.
Gegen 20 Uhr klingelte das Telefon und Anja war am anderen Ende der Leitung.
„Hallo James, ich freu mich, dass wir uns morgen wieder sehen.“ „Hallo Anja, mir geht’s genau so. Ich bin morgen gegen 12 Uhr in Kairo.“ „Das passt gut, ich werde so gegen 13 Uhr eintreffen. Kannst Du mich abholen?“ „Da ich mein Auto mitnehme, werde ich beim Zoll bestimmt etwas länger warten müssen. Ich nehme Dich dann mit zum Mena House. Ich hab für uns die Churchill-Suite gebucht, mit direktem Blick auf die Pyramide.“ „Also dann bis morgen, James.“ „Gute Nacht, Anja“ James Bond legte den Hörer auf und ging glücklich ins Bett. Gegen 22 Uhr fuhr Smithers mit dem Aston Martin vor und warf 007 noch einen Brief, mit Instruktionen von Q, ein.