DIE HELFER: Felix Leiter

  • Hier der alte Thread im archivierten razyboard.


    Da auch dort vor über 6 Jahren der letzte Beitrag geschrieben wurde, macht es wenig Sinn, diese Beiträge hier her zu kopieren. Lasst uns vielmehr neu diskutieren über den Helfer Bonds aus den Filmen DN, GF, TB, DAF, LALD, NSNA, TLD, LTK, CR und QOS, der von ganz unterschiedlichen Schaspielern dargestellt wurde - mal als väterlicher Freund (GF, DAF), mal als amerikanisches Pendant (DN, TB)...


    Welcher Leiter hat Euch am besten gefallen?


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    Ich fand Jack Lords und Rick van Nutters Darstellungen in DN bzw. TB am besten, aber auch die beiden Doppeldarsteller David Hedison (LALD, LTK) und Jeffrey Wright (CR, QOS) waren klasse!

  • Der Felix Leiter aus TLD erinnert mich optisch irgendwie sehr an Pierce Brosnan.


    Als ich den Film mal mit meinem Onkel geguckt habe dachte mein Onkel dass das ein Cameo von Brosnan ist! Ist mir vorher nicht so aufgefallen, aber nachdem er es erwähnt hatte ist es mir auch aufgefallen.

    "Ich helfe Menschen, die Probleme haben." - "Ein Problemlöser." - "Ich würde sagen, mehr ein Problembeseitiger." 8)

  • Ich weiß auch nicht, warum er und ich eine Ähnlichkeit zwischen ihm und Brosnan gesehen haben. Aber besonders im Profil ähneln sie sich wirklich.

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  • Wie gesagt, ich habe es absichtlich etwas krass formuliert, aber ich sehe keine Ähnlichkeiten.
    Vor allem wirkt John Terry auf mich sehr blass, während ich Brosnan auch in seinen kleinsten Rollen, zumindest immer als charismatisch empfinde.
    Da ich in den 80ern auch noch "Remington Steele"-Fan war, hätte mich Brosnan in TLD natürlich sofort erkannt.
    Dann bleibt noch die Sache, dass es natürlich wenig Sinn gemacht hätte, wenn der Mann, der wegen der Serie nicht den Bond spielen durfte, auf einmal als Leiter zu bewundern ist.

  • Natürlich wäre es sinnlos. John Terry war ja auch ein lahmer Felix Leiter. Wie ich schon sagte. Mein Onkel hatte die beiden einfach verwechselt. Vielleicht hatte er Brosnan schon lange nicht mehr in einem Film gesehen, und daher was durcheinander gebracht.

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  • Ich fand Jack Lords und Rick van Nutters Darstellungen in DN bzw. TB am besten, aber auch die beiden Doppeldarsteller David Hedison (LALD, LTK) und Jeffrey Wright (CR, QOS) waren klasse!


    Da stimme ich Dir 100%ig zu, wobei Jack Lord mein Favorit ist.
    Was ich auch gut finde ist, wenn Felix als Freund von 007 auftritt (GF, TB, LTK, QOS). Dies ging natürlich in DN nicht, da die Figuren dort ja erst eingeführt wurden (ist in den Romanen ja auch so).

    Life's a Blast... even when you're different. :thumbup:


    "you dirty double-crossin limey fink, these god-damned diamonds are phoneys" X(

  • David Hedison verdient schon eine besondere Erwähnung als herausragender Leiter-Darsteller. Keiner hat mehr für Bond geopfert als er. ... Daher: Mein Favorit. Mit Jeffrey White kann ich dagegen gar nichts anfangen ...

  • Mit Jeffrey White kann ich dagegen gar nichts anfangen ...

    Ehrlich nicht? Der steht für mich mit weitem Abstand ganz oben, neben Wright erscheinen alle anderen Leiter-Darsteller wie bloße Statisten. Wright durfte erstmals was ganz Eigenes aus der Rolle machen und ist für mich auch der Erste, der mal ein wenig Charakter in die Leiter-Figur hineinbringt.

  • Ehrlich nicht? Der steht für mich mit weitem Abstand ganz oben, neben Wright erscheinen alle anderen Leiter-Darsteller wie bloße Statisten. Wright durfte erstmals was ganz Eigenes aus der Rolle machen und ist für mich auch der Erste, der mal ein wenig Charakter in die Leiter-Figur hineinbringt.

    Ja, irgendwie genau deswegen. Leiter ist ein Sidekick für Bond. Ein Stichwortgeber. Ein Anlass, etwas zu tun. Selbst in LTK, wo es sehr ernst wird. Wright macht aus ihm einen eigenen Charakter. Das stimmt. Er macht das gut. Aber ich will das von jemandem in dieser Rolle gar nicht sehen ...

  • Ich habe mal eine Frage zu Felix:


    In der Prä-Craig-Zeit wurde er ja bis auf eine Ausnahme von immer anderen Schauspielern dargestellt. War das ein bewusstes Stilmittel (Das Synonym "Felix Leiter" für den US-Kontaktmann des MI6 statt als konkreter Personenname) oder lag das einfach daran, dass man die Schauspieler nicht für einen zweiten, dritten... Auftritt bekommen konnte, bzw. nicht mehr wollte?


    Ich finde es auch auffällig, dass das einzige Mal, dass Felix vor CR zum zweiten Mal von demselben Schauspieler dargestellt wurde, mit LTK der Film war, in dem die Freundschaft der beiden am stärksten betont wurde. Kann man hier Absicht erkennen oder war das Zufall?

  • Ich habe mal eine Frage zu Felix:


    In der Prä-Craig-Zeit wurde er ja bis auf eine Ausnahme von immer anderen Schauspielern dargestellt. War das ein bewusstes Stilmittel (Das Synonym "Felix Leiter" für den US-Kontaktmann des MI6 statt als konkreter Personenname) oder lag das einfach daran, dass man die Schauspieler nicht für einen zweiten, dritten... Auftritt bekommen konnte, bzw. nicht mehr wollte?


    Ich finde es auch auffällig, dass das einzige Mal, dass Felix vor CR zum zweiten Mal von demselben Schauspieler dargestellt wurde, mit LTK der Film war, in dem die Freundschaft der beiden am stärksten betont wurde. Kann man hier Absicht erkennen oder war das Zufall?


    Die Bedeutung beider (Bond, Felix), die sie dem jeweils anderen zusprechen, beziehungsweise für den jeweils anderen haben, wird erstmals und eigentlich nur in LTK wirklich stark betont. Die Tatsache dass sich Felix gerade im glücküberfluteten Hochzeitsrausch befand, bekräftigt die Wut von Bond natürlich, zudem zeigt sich Bond eben nicht "nur" aus freundschaftlichen Gründen als Gerechtigkeitsgeschöpf, sondern auch, weil er weiß welch fragwürdiger Mensch Sanchez doch ist, was in Bonds Beschützungsinstinkt mal wieder das Verlangen erweckt, der Menschheit behilflich zu sein. Ich konnte es nie verstehen weswegen Leiter von solch zahlreichen Personen verkörpert wurde, welche verschiedener kaum sein könnten. Und ja, LTK-Felix tauchte bereits früher auf, allerdings neben einem anderen Bonddarsteller. Interessanterweise gibt es jedoch selbst in der Story Parallelen zwischen LALD und LTK (stark betonte Freundschaft zwischen Bond und Leiter, Haiangriff, Drogen). Meine Vermutung bezöge sich tatsächlich auf eine nicht vorhanden gewesene Möglichkeit, ein und denselben Darsteller mehrfach in Erscheinung treten zu lassen, ansonsten kann ich mir diese hektischen Veränderungen und Darstellerwechsel zwischen diversen jungen und alten Felix-spielenden nicht erklären...

  • Nicht um tausend Ecken denken. Die einfachste Vermutung ist oft die richtige.
    Es lag halt daran, dass entweder die Schauspieler nicht zu bekommen waren UND man auch damals wohl keinen großen Wert darauf legte, Felix von immer denselben Schauspieler verkörpern zu lassen, denn Bond war und ist ja der Star.

  • Trotzdem hätte es Sinn gemacht zu versuchen eine Darsteller über einen längeren Zeitraum zu nehmen, oder zumindest zu versuchen beim Wechsel auf ein wenig Ähnlichkeit zu achten. Aber der von TB ist das komplette Gegenstück zu dem GF Felix.

  • Man hätte es so machen kommen wie bei M, Q und Moneypenny. Die sind ja auch jährlich verfügbar und dabei gewesen, weil Ihre Szenen schnell abgedreht waren. Ich hätte mir z. B. gut Shane Rimmer als Felix Leiter vorstellen können. Rimmer war über 10 Jahre lang (YOLT, DAF, TSWLM) mit verschiedenen Rollen dabei. Das zeigt, dass Schauspieler auch gern sporadisch in Bondfilmen auftraten.

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  • Meine Wertschätzung für den Felix Leiter in den Craig-Filmen steigt! Ich liebe den knallharten Zynismus, den die Drehbücher und auch Jeffrey Wright in die Rolle hineinlegen, ein Zynismus, der selbst den des Craig-Bond in den Schatten stellt!
    Felix Leiter als ein Mann, der nach allem, was in den letzten Jahrzehnten über die CIA zu lesen und zu hören war, immer noch bei dem Verein ist und sich keinerlei Illusionen macht!
    Mein Lieblings-Zitat: "Tja, was soll ich sagen: Es wird einem nichts geschenkt!" (QoS)
    In der deutschen Synchronisation liegt das Geheimnis des "Offenbarungs-Eids", den Leiter hier ablegt, m. E. darin, zwischen der rhethorischen Frage "was soll ich sagen" und der Antwort "Es wird einem nichts geschenkt!" keinerlei Raum zu lassen: Dass Leiter längst alle romantischen Vorstellungen fairer Kämpfe und edlen Patriotismus´ hinter sich gelassen hat und aus tief in ihm verborgenen Gründen weiterhin für die Agency tätig ist (möglicherweise nur um Bond gelegentlich den Rücken von jenseits des Atlantiks stärken zu können), wird hier mehr als offensichtlich.

  • Meine Wertschätzung für den Felix Leiter in den Craig-Filmen steigt! Ich liebe den knallharten Zynismus, den die Drehbücher und auch Jeffrey Wright in die Rolle hineinlegen, ein Zynismus, der selbst den des Craig-Bond in den Schatten stellt!
    Felix Leiter als ein Mann, der nach allem, was in den letzten Jahrzehnten über die CIA zu lesen und zu hören war, immer noch bei dem Verein ist und sich keinerlei Illusionen macht!
    Mein Lieblings-Zitat: "Tja, was soll ich sagen: Es wird einem nichts geschenkt!" (QoS)
    In der deutschen Synchronisation liegt das Geheimnis des "Offenbarungs-Eids", den Leiter hier ablegt, m. E. darin, zwischen der rhethorischen Frage "was soll ich sagen" und der Antwort "Es wird einem nichts geschenkt!" keinerlei Raum zu lassen: Dass Leiter längst alle romantischen Vorstellungen fairer Kämpfe und edlen Patriotismus´ hinter sich gelassen hat und aus tief in ihm verborgenen Gründen weiterhin für die Agency tätig ist (möglicherweise nur um Bond gelegentlich den Rücken von jenseits des Atlantiks stärken zu können), wird hier mehr als offensichtlich.


    Da nun innerhalb des Craig-Bond-Zyklus auch das Ende dieser wirklich gut und realistisch gelungenen Figur herbeigeschrieben wurde, lohnt es sich, einen weiteren Blick auf Felix und seine Stellung - besonders in NTTD zu werfen.
    Wie ich weiter oben schon ausführte, stellt Felix Leiter in dieser "Schönen neuen Welt" einen Fremdkörper dar. Einem Mann wie ihm, der mit seiner Arbeit verschmolzen ist und konsequent auch immer in allen Bond-Filmen war, musste ein schneller Tod, oder, wenn man so will, eine schnelle Entsorgung zuteil werden! Als Neben-Figur, die er nunmal ist, brauchte auf seine Charakterisierung nicht das Gewicht einer Verheutigung, einer Aktualisierung oder "Vermenschlichung" gelegt zu werden. Der (wahrscheinlich) unbeabsichtigte Realismus dieses Mannes, dessen Leben immer als das des CIA-Agenten gezeigt wurde und nichts anderes, lässt mich ein bisschen wehmütig auf jene Tage zurückblicken, in denen auch die Hauptfigur James Bond nichts anderes sein musste: "ein dummer Polizist" (DN), "ein Terrier Ihrer Majestät" (GE), "England! Das Empire! MI6!" (SF), ...
    Mit den heute "überholten" Eigenschaften darf die Nebenfigur noch herumlaufen, aber nur noch kurze Zeit ... dann ein finaler Rettungsschuss - schnell und unspektakulär!
    Dennoch oder gerade deswegen erfährt Felix einen ungeschminkten, realistischen Blick auf seine Funktion und seine Rolle. Der Mann war, so nüchtern und distanziert wie er gezeichnet wurde, der richtige Mann am richtigen Ort! Zuverlässig und immun für alle die "Menschlichkeiten", denen man aus zweifelhaften Gründen jetzt die Hauptfigur unterwerfen musste!
    Metaphorisch ausgedrückt: James Bond stand ungeschützt im Sandsturm des Zeitgeistes, während Felix Leiter quasi unbemerkt (unterm Radar) mit durchgezogen wurde.
    Was die Frage des Realismus betrifft: Einen Mann wie Felix zu beschäftigen, zahlte sich über viele Jahre aus ... kein Bedauern, keine Rückschläge, keine wiederholten Kündigungen audgrund ewiger Zweifel! Und: keine ständige Suche nach dem ganz anderen Leben mit Frau und Kind am heimlichen Herd! (Seinen "Ausrutscher" in LTK hat er am Ende folgerichtig schnell und unkommentiert hinter sich gelassen!)


    Einen James Bond hingegen zu beschäftigen, wie er in NTTD dargestellt wurde, wäre eine personelle Fehlentscheidung gewesen! Da allein für die Craig-Ära drei (!) Kündigungen aktenkundig waren, und da die Sehnsucht nach häuslichem Umfeld sich immer wieder Bahn brach, ohne Rücksicht auf Verluste, wäre der Mann ein Sicherheits-Risiko gewesen, dass kein Geheimdienst auf sich genommen hätte.


    Felix Leiter ist eine Figur, die ohne Weiteres so auch aus der Feder eines John le Carré hätte stammen können. Man denke z. B. an "Der Schneider von Panama", worin mit dem britischen Agenten Andy Osnard eine schonungslose Abrechnung mit dem (für diesen Beruf notwendigen) Charakter des MI6-Mitarbeiters vorgenommen wird!
    Aber diese "Vermenschlichung" generiert eine für diese Aufgabe komplette Unfähigkeit und mangelnde Eignung.

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