zuletzt gesehene Filme

  • Our Man Bashir (Episode aus Star Trek - Deep Space Nine)


    Schon einige Zeit keinen Bond mehr geguckt, das schaffe ich aber sicher noch diese Woche. Andere Filme liegen noch auf Halde. In der Zwischenzeit habe ich „zum Aufwärmen“ "Our Man Bashir" geguckt, aus der James Bond an allen Ecken und Enden herausschaut.


    In dieser Episode spielt Stationsarzt Dr. Julian Bashir einen Geheimagenten in den 1960er Jahren; er benutzt hierfür ein Holosuite-Programm. Kompliziert wird Bashirs Spiel dadurch, daß außerhalb der Suite ein Transporterunfall geschieht. Um die betroffenen Crewmitglieder zu retten, müssen ihre Transportersignale wo immer möglich gespeichert werden. Und so erscheinen Captain Sisko, Worf, Dax, Chief O´Brien und Major Kira als Charaktere in Bashirs Holosuite-Programm. Bashir muss nun verhindern, daß irgendeiner von den Charakteren stirbt, denn sonst stirbt auch die echte Person dahinter. Dazu gehört auch, daß Bashir das Programm nicht unterbrechen darf, da die Charaktere sonst gelöscht werden könnten – und damit auch wiederum die echten Personen.


    Und so spielt sich Bashir durch das Programm, in dem einem überall James Bond wiederbegegnet. Sisko ist Dr. Noah, der die Welt mit einem Megaerdbeben unter Wasser setzen will, um auf einer resultierenden Insel eine neue Rasse aufzubauen. Chief O´Brien ist der Killer Falcon; bei einem Kampf mit Bashir sieht dieser Falcon in einer Reflektion auf einer Champagnerflasche (Dom Perignon natürlich) und kann ihn erledigen. Bashir besiegt Noahs Gehilfen Duchamps (Worf) am Baccarattisch; Duchamps setzt Bashir mit einem Betäubungsgas aus einer Zigarre außer Gefecht. Noah arbeitet mit Professor Honey Bare (toller Name!) zusamen, hinter der sich Dax verbirgt. In typischer 60er-Jahre-Manier trägt Dax eine Brille und hat ihr Haar zu einem Dutt zusammengesteckt (es fehlte nur noch der Kartoffelsack, den man immer für „osteuropäische“ Frauen benutzt hat). Bashir bekommt es mit der russischen Agentin Anastasia Komananov (Major Kira) zu tun, mit der er zusammenarbeitet. Bashirs Assistentin ist Mona Luvsit (ein Name etwas in Pussy-Galore-Tradition). Es kommt zum Showdown in Noahs Zentrale, wo Bashir sich lange aus der Klemme reden kann, als Noah ihn töten will; am Ende will Noah Bashir dennoch erschießen, doch bevor es dazu kommt, gelingt es, die “geparkten” Crewmitglieder herauszubeamen und zu retten.


    Eine schöne Episode mit ständigen Reminiszenzen an James Bond!

    The needs of the many outweigh the needs of the few or the one.
    I have been and always shall be your friend.
    I´ve been dead before.
    Live long and prosper.


    He is not really dead as long as we remember him.

  • Eine wirklich tolle Episode, nicht nur für Bondkenner.


    Für die gibt es aber noch ein besonderes, bondphilosophisches Schmankerl, denn Bashir kann sich am Ende nur deshalb vor der Ermordung durch Dr. Noah schützen, indem er dessen Plan selbst in die Tat umsetzt und die Erde dem Untergang weiht. Interessant ist dabei, dass Dr. Noah Bashir trotzdem töten will (obwohl das für seinen Plan gar nicht mehr notwendig ist), was wiederum den eigentlich Daseinszweck der Bondschurken enthüllt: Die Gefahr und das eigentliche Ziel ist nicht, ihren wie auch immer gearteten Plan in die Tat umzusetzen, sondern schlicht und einfach, Bond in Lebensgefahr zu bringen/ihn zu töten.

  • Pride and Prejudice 1995 (TV-Serie)


    „It is a truth universally acknowledged, that a single man in possession of a good fortune must be in want of a wife.”


    In den vergangenen sechs Tagen habe ich mir diese Fernsehserie gegönnt, auf die ich bei ihrer Erstsendung 1997 per Zufall aufmerksam wurde. Damals überraschte das ZDF mit der Ausstrahlung der BBC-Serie „Pride and Prejudice“, die auf Jane Austens gleichnamigem Roman basiert. Mit dieser Verfilmung hat die BBC einen Standard gesetzt, an den aus meiner Sicht keine andere Verfilmung herankommt. „Pride and Prejudice“ erzählt von der Geschichte der Familie Bennet; im Vordergrund stehen die Schwestern Jane und Elizabeth, die im Lauf der Geschichte von Mr. Bingley (Jane) und Mr. Darcy (Elizabeth) umworben werden.


    Die Geschichte ist im England des frühen 19. Jahrhunderts angesetzt, in einer Zeit, als gesellschaftliche Zwänge weit stärker waren als sie es heute sind. Das Hauptanliegen von Mrs. Bennet besteht darin, alle Töchter unter die Haube zu bringen und dabei möglichst gesellschaftlich aufzusteigen. Mrs. Bennet (die den oben genannten Satz aus dem Roman völlig verinnerlicht hat) verfällt dabei regelmäßig in Panik, egal ob Gefahr droht oder sich ein Erfolg abzeichnet.


    Besonders Elizabeth setzt sich gegen gesellschaftliche Zwänge zur Wehr, aber am interessantesten ist, daß sie sich meistens gegen Mr. Darcy zur Wehr setzt. Dieses Gegeneinander, das am Ende doch in ein Miteinander führt, macht einen Großteil der Klasse dieser Verfilmung aus. Hier sticht besonders eine Sequenz ins Auge: Während eines Balls tanzen Elizabeth und Mr. Darcy, und während sie der Choreographie des Tanzes folgen, liefern sich die beiden ein erstklassiges Wortgefecht. Jennifer Ehle bildet ein hervorragendes Paar mit Colin Firth (einen besseren Mr. Darcy wird es nie geben), und die Atmosphäre zwischen den beiden ist hervorragend. Es passt dazu, daß die beiden danach für einige Zeit liiert waren.


    Elizabeths Schwester Jane (dargestellt von Susannah Harker) wird ebenfalls gut charakterisiert, und man leidet quasi mit ihr mit, wenn sie die ganze Zeit daran zweifeln muss, ob Mr. Bingley es ernst mit ihr meint, und wenn Mr. Bingleys Familie alles unternimmt, um Jane von ihm fernzuhalten – man heiratet ja schließlich nicht unter seiner Klasse.


    Als ob Elizabeth nicht schon mit Mr. Darcy zu kämpfen hätte, muss sie zwischendurch noch ein „Störfeuer“ des schleimigen Mr. Collins über sich ergehen lassen. Mr. Collins ist ein Geistlicher, der den Landsitz der Bennets erben wird und Elizabeth heiraten möchte. Aber wie gesagt, er ist ziemlich schleimig und somit unerträglich. Elizabeth zögert auch keine Sekunde damit, seinen Antrag zurückzuweisen.


    Mr. Darcys Tante, Lady Catherine de Bourgh (dargestellt von Barbara Leigh-Hunt), verkörpert die gesellschaftlichen Zwänge, denen sich alle gefälligst zu unterwerfen haben. Sie kommt so stocksteif, ignorant und verknöchert `rüber, daß man sie sofort treten möchte. Man kann sich auch kaum vorstellen, welche Bedeutung damals ein Satz wie „I will not send any regards to your mother.“ hatte; damals muss das eine schwere gesellschaftliche Strafe gewesen sein, heute zuckt man nur mit den Schultern.


    Wie schon erwähnt, überraschte das ZDF mit der Ausstrahlung dieser Verfilmung. Erst später fand ich heraus, daß man beim ZDF glaubte, die Verfilmung kürzen zu müssen, und zwar, als ich mir die DVD in England zulegte und feststellte, daß die Serie 300 Minuten läuft und nicht nur 270. Da hatte das ZDF glatt 30 Minuten herausgeschnitten, aber es war zumindest so geschickt, daß man es lange nicht merkt. Kameraden, so gering ist unsere Aufnahmefähigkeit doch noch nicht! Dennoch – ein Lob an das ZDF für die Ausstrahlung von „Pride and Prejudice“ mit Jennifer Ehle und Colin Firth.


    Für Komplettisten ist mittlerweile eine weitere DVD erschienen. Sie enthält die ursprüngliche BBC-Version, den 1997er ZDF-Schnitt und eine Biographie Jane Austens.

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  • Olympia: Fest der Völker (1938 )


    "Olympia: Fest der Völker" ist der erste Teil des zweiteiligen Olympia-Films, den Leni Rifenstahl 1936 drehte, um die Olympischen Sommerspiele in Berlin zu dokumentieren - und im Sinne der NSDAP propagandistisch auszuschlachten. Das Gesamtwerk - "Fest der Völker" und "Fest der Schönheit" - wurde 1938 uraufgeführt.


    Der Film ist inhaltlich recht schnell erzählt. Er beginnt mit Bildern griechischer Tempelanlagen und Skulpturen; dann geht er in eine Darstellung klassischer olympischer Disziplinen über, bspw. Diskuswurf und Speerwerfen. Dann kommt es zur Entzündung der olympischen Flamme, deren Lauf durch Europa dann dargestellt wird, bis sie in Berlin ankommt. Dort wird das olympische Feuer angezündet, und man hört und sieht Hitler, der die Spiele eröffnet. Anschließend werden die Leichtathletikdisziplinen gezeigt, ihre Sieger und oft auch die Medaillenzeremonien.


    Man merkt den ganzen Film hindurch, daß sportliche Auseinandersetzungen immer mit militärischem Kampf gleichgesetzt wurden, dies schwingt in den Berichterstattungen bzw. Kommentaren immer mit. Ebenso brechen auch rassistische Ansichten durch, so etwa beim 100-Meter-Finale, bei dem zwei Schwarze antraten (einer davon Jesse Owens). Die Startaufstellung wird angekündigt mit "Zwei schwarze Läufer gegen die Stärksten der weißen Rasse".


    Überhaupt Jesse Owens. Seine Erfolge (vier Medaillengewinne) zwangen Leni Riefenstahl und ihre Mannschaft dazu, ihn in den Film prominent hineinzunehmen, obwohl er als Schwarzer hätte außen vor bleiben oder bestenfalls als Statist erwähnt werden sollen. Dazu war er jedoch zu erfolgreich. Sein Duell im Weitsprung mit dem Deutschen Lutz Long gab sicher hervorragendes Filmmaterial her, doch für die Nationalsozialisten hatte er sicher das "falsche" Ende, da Owens gewann und so die angebliche Überlegenheit der weißen Rasse natürlich nicht gezeigt werden konnte. Zu allem "Überfluss" freundete sich Long auch mit Owens an.


    Referenzen an Nazigrößen sind durchgängig integriert. Hitlers Eröffnung der Spiele ist wie gesagt enthalten, und man sieht in immer wieder mal auf einer Tribüne sitzen und die Wettbewerbe durchaus erregt verfolgen. Ebenso werden Joseph Göbbels und Hermann Göring gezeigt. Ab und zu ist der Führer übrigens reichlich nervös. Bei einem Wettbewerb sieht man ihn schnell vor und zurück wippen, er greift sich hektisch ans Ohr und ins Gesicht. Soweit ich weiß, waren das Bilder, die man dem Volk eigentlich nicht zeigen wollte.


    Handwerklich ist der Film gut gemacht. Szenen aus den Wettbewerben wechseln zum Beispiel mit Aufnahmen des Publikums, das je nach Verlauf eines Wettbewerbes enttäuscht aufstöhnt oder begeistert jubelt. Auch Anfeuerungsrufe sind hörbar.


    Daß bei der Montage des Materials nicht alles glattlief, ist nichts überraschendes. Hitlers nervöse Zuckungen habe ich gerade erwähnt. Ab und zu sind Athleten spiegelverkehrt zu sehen, was man an den "verkehrt sitzenden" Startnummern erkennen kann. Verwunderlich war auch die Stadionuhr, die beim 800-Meter-Lauf gezeigt wurde. Die Läufer befanden sich mitten auf der ersten Runde, da wurde die Stadionuhr eingeblendet, und laut Uhr waren die Läufer da schon 7 Minuten und 20 Sekunden unterwegs.


    Der ganze Olympia-Film hat verschiedene Auszeichnungen erhalten; so bekam er 1938 eine Goldmedaille vom Comité International Olympique; im Jahre 1948 wurde ihm nachträglich ein olympisches Diplom verliehen. Während mich die 1938er Medaille nicht so überrascht (vorherige Dokumentationen zu olympischen Spielen sollen laut Begleitmaterial ziemlich schrottig gewesen sein), verwundert mich die 1948er Auszeichnung schon mehr. Ich hätte gedacht, daß man sich davor vorsieht, propagandistische Filme aus der Nazizeit mit Auszeichnungen zu versehen, um ihnen keine unnötige Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Wer weiß, wovon sich die Verleiher des Diploms haben leiten lassen.

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  • Star Wars (1977)


    Ende letzten Jahres habe ich "Star Wars" im Rahmen meiner Veranstaltung "Mein erstes Mal Star Wars" zuletzt gesehen, damals zusammen mit "The Empire Strikes back" und "The Return of the Jedi", damals jedoch auf Deutsch und in der digital bearbeiteten Version (wie die beiden anderen auch). Diesmal habe ich in mein Regal gegriffen, "Star Wars" eingelegt und geguckt, und zwar im Original und in seinem alten Glanz von 1977. Jawoll, keine digital hineingearbeiteten oder veränderten Szenen, sondern so, wie er damals gedreht wurde. Han shot first! Klasse!

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  • Terminator 2 - Judgment Day (Director´s Cut) (1991)


    Der Film hat inzwischen 25 Jahre auf dem Buckel, aber man merkt es ihm kaum an; er ist gut gealtert. Natürlich erkennt man in einigen Sequenzen, daß die Darsteller vor einer Leinwand agieren (namentlich bei Verfolgungsjagden), aber die Szenen, in denen beispielsweise der T-1000 seine Gestalt ändert, sind nach wie vor "state of the art".


    Der Director´s Cut ist Teil einer Steelbook-Edition, die neben diesem Cut (147 Minuten Lauflänge) die Kinofassung und eine DVD mit allerlei Extras enthält. Man könnte sich insgesamt etwas mehr als siebeneinhalb Stunden T2 mit allem Drum und Dran geben. Der Director´s Cut enthält einige Szenen, die es nicht in die Kinofassung geschafft haben; während die meisten in der Tat keinen großen Unterschied machen, gibt es zwei Sequenzen, die der Kinofassung durchaus gut getan hätten. Da ist zum einen eine Traumsequenz Sarah Connors (Linda Hamilton), in der ihr Kyle Reese (Michael Biehn) erscheint; er mahnt sie, auf ihren Sohn John aufzupassen, und wirft ihr im Prinzip vor, John alleine gelassen zu haben. Kyle verlässt darauf Sarahs Zimmer in der Irrenanstalt; sie läuft hinter ihm her, aber bekommt ihn natürlich nicht zu fassen. Zum anderen ist da eine Sequenz, in der John Connor seinem Beschützer, dem T-800 (Arnold Schwarzenegger) das Lächeln beibringt. Arnolds erstes Lächeln lässt noch ziemlich Luft nach oben, aber er kriegt es im Verlauf des Filmes gut hin.


    Meiner Ansicht nach ist dies der beste Teil der Terminator-Reihe; ob es noch einen geben wird, steht in den Sternen, obwohl das Ende von Terminator: Genisys dies durchaus andeutete. Und wie gesagt - er ist heuer 25 Jahre alt. Ist das Filmstudio noch nicht auf die Idee gekommen, eine sogenannte "Anniversary Edition" auf den Markt zu bringen?

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  • Independence Day (1996)


    Der Film, der Roland Emmerich endgültig den Ruf einbrachte, amerikanischere Filme zu drehen als amerikanische Regisseure. Ich kann mich noch gut an die Werbung bzw. das allgemeine Marketing zu ID4 erinnern. Zu diesem Film habe ich mir damals auch mein erstes Film-T-Shirt gekauft. Manche Kinos wollten den Rummel nicht mitmachen und erklärten sich zur ID4-freien Zone, so etwa das Cinema im Uni-Center in Bochum.


    Am 2. Juli werden die Kommunikationskanäle der Erde empfindlich gestört. Man findet schnell heraus, daß dafür eine Reihe riesiger fliegender Untertassen verantwortlich ist, die sich auf die Erde zubewegen. Man versucht, mit den Außerirdischen Kontakt aufzunehmen. Funkkontakt bringt keinen Erfolg, daher versucht man es mit Lichtsignalen, die von einem Hubschrauber abgegeben werden. Der Wissenschaftler David Levinson (Jeff Goldblum) findet heraus, daß die Außerirdischen einen Angriff auf die Erde planen, und informiert über seine Frau den Präsidenten der USA, Whitmore (Bill Pullman). Wie zur Bestätigung schießen die Außerirdischen den Signalhubschrauber ab und beginnen, strategisch wichtige Punkte auf der Erde zu zerstören. Der Präsident, Levinson, seine Frau und sein Vater können entkommen und fliegen zu Area 51, wo Whitmore und Levinson herausfinden, daß man dort seit Jahren an gestrandeten Außerirdischen forscht. Chefverantwortlicher ist hier Dr. Okun (Brent Spiner in einer wunderbar anderen Rolle als man es von ihm als Data gewohnt ist). Dort heckt man einen Plan aus, die Außerirdischen zu zerstören - mit Hilfe eines Computervirus. Am 4. Juli beginnt der Kampf, an dem neben Whitmore auch Hiller (Will Smith) teilnimmt, und die Menschheit gewinnt. Der 4. Juli wird von einem amerikanischen zu einem globalen Feiertag.


    Natürlich ist das Drehbuch leicht idiotisch, aber der Film ist auch wunderbare Unterhaltung. Er beförderte Will Smith (und zu einem gewissen Teil auch Jeff Goldblum) in den Weltstar-Status. Den Kinos, die den Film ins Programm aufgenommen haben, hat das nicht geschadet. Die Kinos, die sich zur ID4-freien Zone erklärt hatten, kamen da nicht so gut weg. Das Cinema im Uni-Center Bochum war nach einiger Zeit pleite. Schade; ID4 auf Englisch wäre da sicher eine Option gewesen.

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  • Hast du eigentlich Independence Day 2 schon gesehen? Ich war ja erst gar nicht so begeistert, ins Kino geschleppt zu werden, aber ich muß schon sagen, der hat ganz gut unterhalten. Anspruch ist zwar kaum vorhanden, aber das ist vielleicht nicht ganz schlecht. Man parkt einfach mal wieder ganz entspannt sein Hirn unterm Kinosessel und lässt sich unterhalten. Auch wenn der Wilhelm Schmidt nicht dabei ist. Der Großteil der alten Besetzung dürfte allerdings dabei sein (der alte ID ist schon 'ne Weile her, ich erinnere mich nicht gut daran), hat also durchaus kein unrealistisches "20 Years later"-Flair. Wenn man den ersten Teil mag, sollte der zweite recht sehenswert sein!

  • Nein, "Resurgence" habe ich noch nicht gesehen. Das Klever Kino bringt Originale nur einmal pro Woche, und "Resurgence" in der OV habe ich verpasst. Ich muss also auf die DVD oder BR warten, und die kommt ja erst am 30. Dezember. Es würde mich überraschen, wenn Roland Emmerich plötzlich einen Anspruch auspackt oder die Drehbücher cineastische Hochkultur beinhalteten. Von daher glaube ich auch an im positiven Sinne hirnlose Unterhaltung. Meines Wissens haben die Macher tatsächlich von der alten Riege an Bord geholt, wer verfügbar war; dazu gehören wohl Jeff Goldblum, Bill Pullman und Brent Spiner. Ansonsten weiß ich von niemandem, und ich habe auch einen großen Bogen um Rezensionen gemacht.

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  • Robocop (1987, Director´s Cut/BR)


    Nach dem Einbau des BR/DVD-Spielers habe ich mir die Robocop-BR zu Gemüte geführt und bin sehr zufrieden. Was die Laufzeit angeht, bietet die BR-Version (103 min) fünf Minuten mehr Film als meine VHS-Cassette (98 min). Die jetzt zu sehenden Sequenzen spielen sich, soweit ich das erfassen konnte, im Splatterbereich ab (So werden etwa das erste Opfer von ED-209 und Murphy "genüsslicher" zerschossen als man das vorher sehen konnte). Ich konnte jedenfalls keine größeren zusätzlichen Sequenzen erkennen.


    Star Wars - The Empire strikes back (1980)


    Ja, da steht wirklich 1980 in der Überschrift. Nach dem Gucken der Ursprungsversion von Star Wars habe ich mir nun die originale Version des Nachfolgers angesehen, ohne jede digitale Remasterung oder zusätzliche CGI-Spielereien. "The Empire strikes back" in seinem 1980er Glanz; so soll es sein!


    The Lion King (1994)


    Bei der Frage, welcher Disney für mich der beste ist, läuft es immer auf ein Duell zwischen "Beauty and the Beast" und "The Lion King" hinaus; wirklich entscheiden kann ich mich aber nicht. "The Lion King" glänzt mit einer schönen Geschichte und klasse Sprechern, zum Beispiel Rowan Atkinson, Jeremy Irons und James Earl Jones - bei ihm klingt aber manchmal Darth Vader durch, und dann sehe ich unwillkürlich Mufasa mit schwarzem Helm vor mir. Nichtsdestotrotz bringt Jones´Stimme eine Autorität `rüber, die eines Königs würdig ist. Scar ist als böser Löwe natürlich zu erkennen (dunkles Fell, dunkle Mähne, ziemlich mager), und als er mit den Hyänen seinen Plan ausarbeitet, Mufasa und Simba zu töten, präsentieren uns die Macher einen Riefenstahl-artigen Aufmarsch der Hyänen vorbei am "Führer" (Scar).


    Wenn ich mich recht entsinne, gab es eine oder gar zwei Fortsetzungen, aber die habe ich natürlich glatt ignoriert; am ersten Film kommt mMn kein Nachfolger vorbei.

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  • The Day after Tomorrow (2004)


    Ein weiterer sehr unterhaltsamer Film von Roland Emmerich, der sich hier die Klimaerwärmung vorknöpfte. Generell wurde er wieder für ein "idiotisches Drehbuch" abgewatscht, wobei diesmal noch der Vorwurf dazukam, er würde den moralischen Zeigefinger überdeutlich heben. Ich glaube jedoch, das war ihm ziemlich egal.


    Der amerikanische Klimaforscher Jack Hall präsentiert seine Forschungsergebnisse auf einer Klimakonferenz in Neu-Delhi, aber der US-Vizepräsident Raymond Becker ignoriert seine eindringlichen Warnungen vor einem dramatischen Klimawandel. Der schottische Forscher Terry Rapson glaubt ihm hingegen, daß der Golfstrom wegen der schmelzenden Polkappen drastisch abkühlen könnte, was eine neue Eiszeit nach sich ziehen würde. Ein neues Modell, das die beiden Wissenschaftler gemeinsam mit der NASA-Meteorologin Janet Tokada erstellen, prognostiziert die Katastrophe schon für einen Zeitpunkt, der nur noch wenige Wochen entfernt ist. Mehrere Bojen melden rasant sinkende Temperaturen vor der amerikanischen Küste.


    Innerhalb kürzester Zeit treffen immer mehr meteorologische Katastrophenmeldungen aus aller Welt ein. Neu-Delhi versinkt im Schnee, Tokio leidet unter heftigen Hagelschauern und Los Angeles wird von gewaltigen Tornados zerstört. Satellitenbilder zeigen drei Superstürme in Form von Hurrikans mit enormen Ausmaßen über den USA, Nordeuropa und Russland, in deren Auge blitzschnell dreistellige Minustemperaturen entstehen. Diese wachsende Bedrohung hat Emmerich gut hinbekommen, das sorgt im Verlauf des Films für steigende Spannung.


    Jacks Sohn Sam gerät in New York, wo er sich wegen einer Wissensolympiade gemeinsam mit seiner Freundin Laura und seinem Mitschüler Brian aufhält, in akute Lebensgefahr, als eine riesige Flutwelle in die Stadt einbricht. Gemeinsam mit ihrem neuen Bekannten J.D. und vielen anderen Einwohnern retten sie sich in die öffentlich Bibliothek, wo sie zunehmend vom Schnee eingeschlossen werden.


    Mittlerweile hat der Sturm die britischen Inseln erreicht. Bei einem Telefonat informiert Rapson Jack über die Ereignisse und rät ihm, eine Evakuierung zu veranlassen, und verabschiedet sich in dem Wissen, dass es für ihn selbst keine Hoffnung mehr gibt. Als Jack endlich die Aufmerksamkeit des US-Präsidenten gewinnt (der übrigens Al Gore recht ähnlich sieht), sieht er für die Menschen in den nördlichen Bundesstaaten bereits keine Hoffnung mehr. Die Einwohner aus dem südlichen Teil werden nach Mexiko evakuiert. Der Präsident selbst überlebt die Flucht allerdings nicht.


    Die Massenflucht US-amerikanischer Bürger hinterlässt heute übrigens einen völlig anderen Eindruck als damals angesichts der derzeitigen Situation. Auch die Reaktion Mexikos, die Grenzen für US-Flüchtlinge zu sperren und sie erst wieder zu öffnen, als die USA einen Deal mit Mexiko abschließen, hinterlässt ein mulmiges Gefühl, weil es alles so bekannt vorkommt.


    Jack beschließt, sich mit seiner Polarausrüstung auf den Weg nach New York zu machen, um seinen Sohn zu retten, und seine beiden Kollegen Frank und Jason begleiten ihn. Die letzten Kilometer müssen sie mit Schneeschuhen zurücklegen, und dabei verliert Frank sein Leben, als er durch ein Glasdach bricht.


    In der New Yorker Bibliothek befinden sich außer Sam und seinen Freunden mittlerweile nur noch die Bibliothekarin, ein Obdachloser, eine weitere Frau und ein in Bücher vernarrter Mann. Alle anderen Menschen haben trotz Sams Warnungen vor der Kälte das Gebäude verlassen. Die Gruppe hält sich durch das Verbrennen von Büchern warm, aber dann spitzt sich die Lage zu, als Laura wegen einer offenen Wunde eine Blutvergiftung erleidet. Sam und seine beiden Freunde gehen nach draußen, um von einem gestrandeten Schiff das dringend nötige Penicillin zu holen, wobei sie von Wölfen angegriffen werden.


    Diese Wölfe sehen übrigens doch noch recht künstlich aus; allzu gut ist das CGI hier nicht geworden. Generell haben bei TDAT eine Reihe Special-Effects-Firmen mitgewirkt, was mir damals nicht so sehr aufgefallen ist. Im Vergleich zu "2012", der mir wie ein einziger Spezialeffekt vorkam, ist die Aufzählung aber recht kurz.


    Sam und seine Begleiter schaffen es jedenfalls so gerade noch zurück ins beheizte Kaminzimmer der Bibliothek, bevor das Auge des vorbeiziehenden Supersturms sie erreicht und die drastisch sinkende Temperatur alles außerhalb des Raumes in Sekundenschnelle gefrieren lässt.


    Als Jack und Jason schließlich in New York ankommen, beruhigt sich das Wetter. Auf ihrem Weg in die Stadt stoßen sie immer wieder auf Gruppen von erfrorenen Menschen. Schließlich finden sie Sam und die anderen Überlebenden in der Bibliothek. Der neue US-Präsident Becker bedauert in einer Fernsehansprache die Folgen des Klimawandels und veranlasst, die Gruppe mit einem UH-60-Hubschrauber auszufliegen. Beim Überfliegen der Stadt sieht die Besatzung, dass noch mehr Menschen die Katastrophe überlebt haben, die von weiteren Rettungshubschraubern geborgen werden. Auch Jacks Ehefrau Lucy, die als Ärztin mit einem jungen Patienten im Krankenhaus geblieben ist, wird gerettet. Astronauten in einer Weltraumstation beobachten die beginnende Eiszeit vom All aus.


    Wie gesagt, ein sehr unterhaltsamer Film, den uns Roland Emmerich präsentiert; Wissenschaftler werden wohl allerdings beim Betrachten in Ohnmacht gefallen sein.

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  • Robocop (1987, Director´s Cut/BR)


    Nach dem Einbau des BR/DVD-Spielers habe ich mir die Robocop-BR zu Gemüte geführt und bin sehr zufrieden. Was die Laufzeit angeht, bietet die BR-Version (103 min) fünf Minuten mehr Film als meine VHS-Cassette (98 min). Die jetzt zu sehenden Sequenzen spielen sich, soweit ich das erfassen konnte, im Splatterbereich ab (So werden etwa das erste Opfer von ED-209 und Murphy "genüsslicher" zerschossen als man das vorher sehen konnte). Ich konnte jedenfalls keine größeren zusätzlichen Sequenzen erkennen.


    Du unterliegst hier demselben Irrtum wie viele andere die Lauflängen von DVD und Blu vergleichen, und dabei einen Laufzeitunterschied feststellen (der bei gleicher Version 4% beträgt). Deutsche DVDs und VHS Kassetten, und leider auch noch auch alle derzeitigen TV Ausstrahlungen, werden mit 25 Bildern/Sek hergestellt bzw ausgestrahlt, während die Blus mit 24 Bildern/Sek laufen. Während Blus also die gleiche Lauflänge wie der Film im Kino hat, laufen VHS Kassetten eben jene 4% schneller, und das würde in dem Fall hier bedeuten daß die Robocop Version der VHS mit ca 98 min auf der Blu 102 min laufen würde
    Tatsächlich läuft die RoboBlu noch einmal etwa eine halbe Minute länger, da mittlerweile ein DC vertrieben wird, für den die Gewaltszenen wieder so hergestellt wurden wie ursprünglich geplant.


    Die Unterschiede zwischen ungekürzter KF und dem DC sind hier dargestellt:


    http://www.schnittberichte.com/schnittbericht.php?ID=3609994

  • Ist es aber nicht. Das Beispiel hier belegt es ja.


    Und ich lese auch immer wieder mal, hier und da und dort, daß jemand meint seine DVD müsse gegenüber der Blu eine gekürzte Version enthalten.


    Und um ganz ehrlich zu sein, woher soll das der Normalkäufer auch wissen?

  • Ich weiß, ich gehe bei Dr. Shatterhand aber nicht nur vom Otto-Normalverbraucher aus ;)
    Gerade bei Menschen, die sich lebhaft zu Filmen im www äußern, möchte ich halt gerne davon ausgehen oder sollte es längst Gang und Gäbe sein, dass man das mit den 25 & 24 Bildern pro Sekunde weiß.


    Erst kürzlich las ich im Internet ein Kommentar, da stand dann auch so etwa "und mittlerweile weiß doch jeder, dass der neue Star Wars Film keine Fortsetzung zum letzten ist."
    Tja, Pustekuchen. Im echten Leben oder bei Menschen, die sich nicht im www über Filme informieren und sich austauschen, ist das nicht der Fall. Erst kürzlich bei paar Leuten meines Freundeskreises festgestellt, obwohl sie jeden Star Wars Film kennen und gucken.

  • Ich weiß, ich gehe bei Dr. Shatterhand aber nicht nur vom Otto-Normalverbraucher aus.


    Danke! :)


    Ich muss aber gestehen, daß mir das mit der Bildmenge pro Sekunde so genau nicht bekannt war. Was ich in etwa wusste, war, daß (zumindest bei VHS) die Filme schneller liefen als sie es im Kino taten. Aufgefallen war mir das bei "Braveheart", den ich in relativ kurzem Abstand damals im Kino und dann auf VHS sehen konnte (und bei dem ein Unterschied von sieben Minuten vorzuliegen schien). Daß die Robocop-BR demnach wirklich fünf Minuten länger laufen würde als die VHS, kam mir schon seltsam vor, zumal ich nicht so viele Szenen ausmachen konnte, die diese scheinbaren fünf Minuten erklären konnten.


    Maibaum: Insofern hast Du mit Deinem Hinweis recht, und ich nehme Dir Deinen Hinweis auch gar nicht übel, ich habe keinen belehrenden Ton dahinter gelesen.

    The needs of the many outweigh the needs of the few or the one.
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  • Im Kino:

    SPLIT
    Wie ja schon öfters in diversen Lieblingsfilm-Threads erwähnt, gehört 'Unbreakable' zu meinen absoluten Favorites und persönlichen Kultfilmen. Seit diesem Werk mag ich M. Night Shyamalan als Regisseur sehr gern, auch wenn er spätestens seit 'The Lady in the Water' immer gern gebasht und als selbstverliebter, überschätzter Egomane dargestellt wurde. Sicherlich hat er die Klasse seiner ersten beiden Filme später nicht mehr so richtig erreicht - was nach einem so krassen Twist wie dem von 'The Sixth Sense' wohl auch zu erwarten war - allerdings mochte ich auch diese angeblichen Gurken wie erwähnten 'Lady in the Water' oder 'The Happening' sehr. Umso mehr freut es mich, dass sich 'Split' zum Überraschungshit mausert und überwiegend gute Kritiken erhält.

    Zum Film lässt sich wie bei fast allen Shyamalan-Filmen gar nicht so viel sagen, ohne groß zu spoilern. James McAvoy ist auf jeden Fall extrem sehenswert als hoffnungslos Gestörter mit mehr als 20 verschiedenen Persönlichkeiten. Ob man im Film all diese wirklich zu sehen bekommt, kann ich gar nicht mal sagen. (Wie ist in dieser Richtung eigentlich der bisherige Guinnessbuch-Rekord?) Aber allein diese intensive Darstellung macht den Film sehenswert und auch enorm spannend. Was ich an Shyamalan allgemein auch sehr schätze ist sein Faible, reale Phänomene als Ausgangsposition zu nehmen und in Gedankenspielen auf die Spitze zu treiben. Auch bei 'Split' wird sicherlich nicht jeder Zuschauer dem bis zur letzten Konsequenz folgen wollen. Interessant ist auf jeden Fall, dass es diesmal einen internen und gewissermaßen externen Plot-Twist gibt. Beide machen Lust auf mehr, und es freut mich außerordentlich, dass Shy wieder auf dem A-Level angekommen ist. Besser kann ein Kinojahr gar nicht anfangen.

    Hier mal noch die spoilerfreie Videokritik eines Kumpels. Achtung allerdings bei den angezeigten Links. Und überhaupt. Die Halbwertszeit einer filmischen Überraschung ist leider sehr kurz geworden. Filme wie 'Planet der Affen' oder 'Das Imperium schlägt zurück' wären heutzutage wahrscheinlich gar nicht mehr wirklich im Kino zu genießen...


  • Hat jemand von euch Doctor Strange in 3D gesehen? Schätze mal, dass eine Inhaltsangabe gar nicht nötig ist, aber vorsichtshalber mal:


    Doctor Stephen Strange (Benedict Cumberbatch) ist ein arroganter, aber auch unglaublich talentierter Neurochirurg. Nach einem schweren Autounfall kann er seiner Tätigkeit trotz mehrerer Operationen und Therapien nicht mehr nachgehen. In seiner Verzweifelung wendet er sich schließlich von der Schulmedizin ab und reist nach Tibet, wo er bei der
    Einsiedlerin The Ancient One (Tilda Swinton) und ihrer Glaubensgemeinschaft lernt, sein verletztes Ego hinten anzustellen und in die Geheimnisse einer verborgenen mystischen Welt voller alternativer Dimensionen eingeführt wird. So entwickelt sich Doctor Strange nach und nach zu einem der mächtigsten Magier der Welt. Doch schon bald muss er seine neugewonnenen mystischen Kräfte nutzen, um die Welt vor einer Bedrohung aus einer anderen Dimension zu beschützen.


    Quelle: filmstarts.de


    Und hier noch der Trailer:


    https://youtu.be/HSzx-zryEgM


    (Krieg das Video grad irgendwie nicht richtig eingebunden)


    Würde ganz gern eure Meinung zu den visuellen Effekten und der Story hören. :)

  • Etwas frei vom Formatiertsein und nur ein einstiger Entwurf, aber wie ich glaube ein trotz der Spoiler recht wohlwollender Beitrag zu Elisa (Jean Becker), überhaupt kopiere ich hier, wenn es gestattet ist :) , demnächst gelegentlich meine Rezensionen rein.
    Eine vervollständigte Version gibt es bei Amazon.


    LG


    „Der Körper ist nicht die Seele …
    Elisa, falle mir um den Hals an jenem Tage, ich liebe dich“



    Im Jahre 1994, so geschah es einstmals,
    entstand „Elisa“, ein außerordentlich vielschichtiges, äußerst
    doppelbödiges, faszinierend komplexes Drama von über alle Maßen
    detail- und facettenreicher Erscheinung, hier nun meine persönliche
    Stellungnahme zum Meisterwerke, gesagt sei jedoch, dass ich
    hinsichtlich der hiermit rezensierten Gerard-Box ausschließlich
    Elisa rezensiere.



    Schon im Menü der digital video disc
    ein so sehr in Sanftmut getränktes Lied uns betörend und
    umschmiegend, auch später im Film vermag selbiges eine tragende
    Rolle zu spielen in wie ich finde wichtigen Zusammenhängen.
    Beginnend nun in dunklem Wohndomizile die womöglich drastischste
    Szene des gesamten Films, doch zuvor erweckt die Weihnachtsnacht
    einen gänzlich anderen, des märchenhaften Kinderliedes wegen eher
    unbelasteten Eindruck, untermauert auch vom von dem Kinde gemalten
    Christbaume, bis nun sogleich die Mutter mit sich selbst im Kampfe
    steht, zu dem furchtbaren „chanson“ 'Elisa' der Akt des
    Tötungsdeliktes vollführt wird, die letzte Kerze sie brennt, im
    Feuer versunken nun die Bilder, was auch zu späterer Stund' in
    ähnlich-vergleichbarer Form wiederholt wird. Es kommt zu einer Art
    „Nachgeburt“, das zweite Erwachen Gestalt annehmend an einem
    Abend der Weihnacht, wir dürften uns in den mittleren bis
    tendenziell eher späten 70er Jahren befinden. Nun hingegen die bunte
    Gegenwart des Jerome zu betrachten, der häufige aus Rückblenden
    bestehende Zeitwechsel, prägt nicht nur den Beginn, sondern wird
    auch im Laufe der Zeit häufig eingreifen müssen, aufgebaut zumeist
    wie eine Art Puzzle, dessen Zusammengesetztwerden die Aufgabe eines
    jeden Zuschauers darstellt. Jerome nun geradezu gedemütigt werdend,
    die ersten Eindrücke offenbaren in Marie ein gewisses Maß an Härte,
    wie sie in gewisser Weise dem letzten Selbstschutze gleichkäme. In
    baldiger Kürze lernen wir ferner auch die beiden Kameraden
    ihrerseits, Solange und Ahmed kennen, deren Dasein nicht selten von
    Anweisungen seitens Marie bestimmt wird. Aus dem Hintergrunde ertönt
    nicht selten Maries markante, in solchen Momenten auch die innere
    Reue zum Ausdruck bringende, andererseits doch deutliche Töne
    anschlagende Stimme, wie sie ihre Gedankenwelten, Maries Sehnsüchte
    in Worte kleidet. Der „Humor“ des Films ist als etwas
    gewöhnungsbedürftig zu bezeichnen und eine der Pointen wiederholt
    sich gar in kaum abgewandelter Form, doch die darin verankerten
    Spitzen, stärken in einigen wenigen Hinsichten durchaus auch die
    Dramatik, deren Vorhandensein allgegenwärtig zu sein scheint. „...du
    wirst Wege finden, dich fest in der Existenz zu verankern“,
    philosophische Gedankenspiele als Wahrzeichen unseres irdischen
    Daseins, u.a. in diesem zitierten Monologe stellt uns das Werk
    Samuel, den Buchhändler vor, welcher von Marie ebenfalls nicht nur
    sanfte Töne zu hören bekäme, gleichwohl jedoch so fürsorglich
    bleibt. Im Rahmen besagter Rückblenden, wird es sich mitnichten
    leugnen lassen, dass die Bilder wohl ein Stück weit an Farbe
    verlören, getunkt nun in eine merkwürdige Düsternis, wie sie den
    Szenen eine tiefenpsychologische Note verleiht, ihnen Unbehagen
    angedeihen ließe. Drei Darstellerinnen geben sich dem Spiele der
    Marie hin, allesamt brillant in der ihnen zugedachten Aufgabe
    aufblühend, für die Darstellung brennend. Der baldige Besuch bei
    den Großeltern, wird der sich zu diesem Zeitpunkte noch in weniger
    betagtem Kindesalter befindenden Marie wahrlich in Erinnerung bleiben
    - „Frohe Weihnachten“, der Abschied kommt einer Apokalypse einer
    jeden Innenwelt gleich. Gegenwärtig erblickt sie ein Hochzeitspaar,
    dessen Braut in ihrer Erscheinung Maries Mutter zum Verwechseln
    ähnlich sieht, in frappierender Weise ebendiesem ehemaligen Bilde
    entspricht, wie wiederum kurz darauf ein kleines Mädchen ein Stück
    weit an Marie erinnern könnte, was letzterer alles andere als
    entgeht, Paradis' Gesichtsausdruck wird sich schlagartig verändern.
    Solange („Ruf mich doch bitte in der Telefonzelle an“ etc.) macht
    mithilfe einiger merkwürdiger Bemerkungen im Rahmen des soeben
    beschriebenen öffentlichen Anlasses in einer Gruppe auf sich
    aufmerksam, sieht die Dinge weniger schwarz, eher recht fantasievoll
    und von Naivität geprägt, was wohl auch eine Art Schutzpanzer für
    sie sein dürfte, litt sie doch all die Jahre über ebenfalls unter
    dem Schicksal der eigenen Waisenseele. Die Szenen im Zuge der
    Hochzeit werden auch im gleichnamigen, erst etwa zeitgleich zur
    Filmvorlage erschienenen Buche beschrieben. Die hiesige
    Synchronfassung ist ebenfalls sehr gut geeignet, um den
    Gefühlsorkanen und emotional gesetzten Akzenten gerecht werden zu
    können, der dt. Ton hingegen rauscht alles andere als leise vor sich
    hin, als handle es sich hierbei um den Atem der See, um die Klänge
    des Meeres. Die kleinkriminellen Aktivitäten sind auf der einen
    Seite zweifelsohne als grenzwertig zu bezeichnen, bei fairer
    Betrachtung der Schicksalsschläge und finanziellen Einbußen aber in
    diesen drei Spezialfällen nicht immer gänzlich vermeidbar, so lange
    im Übrigen niemand ernsthaft dazu in der Lage sein möchte, den
    Ursprung ebensolcher Leben zu bekämpfen, denn der Mensch kommt in
    der Regel nicht als kriminalitätsgewilltes Geschöpf auf die Welt,
    wollte ich doch meinen. Die Rezension veröffentliche ich nun im
    April des Jahres 2017, da der April auch im Filme selbst eine, wenn
    auch untergeordnete , Rolle wird spielen dürfen, ich verweise in
    diesem Zusammenhange gern auf die Tanzveranstaltung. Zum mitnichten
    ersten Male wieder in den Welten sich einstmals zugetragen habender
    Vergangenheitsgeschehnisse angelangt, wird der personifizierte
    Bülent-Ceylan-Verschnitt nun zur jungen, d.h. zweitjüngsten, Marie
    sprechen und ihr in gewisser Weise etwas Hilfe anbieten, hier und im
    entsprechenden Zusammenhange erblicken wir auch erstmals die
    sympathische Solange als Kind, wie sie später wie bereits angedeutet
    mehr oder weniger von Marie beschützt wird (obgleich Marie selbst
    sehr angeschlagen ist ob der schicksalhaften Unannehmlichkeiten) –
    und Solange nicht minder als ein Kind zu bezeichnen ist, als es im
    Rahmen ihrer Kindheit der Fall war, man betrachte es als ein
    Kompliment. Die erste Hälfte des Films, ehe wir Lebovitch überhaupt
    werden kennenlernen dürfen, ist, so las ich es einst auch anderswo,
    „flott inszeniert“, dennoch nimmt sie deutlich mehr Zeit in
    Anspruch, als es bei jenem Part ab der Reise der Fall sein wird.


    „Unter Frauen kann man sich
    arrangieren“, die kleinen Einfälle im Rahmen der Taktik der Kunst
    des Erpressens konsequenter Klarheit, ließen uns in der baldigen
    Unterhaltung mit der Erziehungsdame interessanterweise dennoch zu 100
    Prozent auf der Seite der Mädchen bleiben, „Zukunft, welche
    Zukunft denn?!“, brüllt es fast schon aus Marie, als die Dame dem
    etwas zu entgegnen hätte. Bei der nachträglichen und Gefühle
    hervorbringenden Begegnung mit den nach wie vor unter den Lebenden
    weilenden Großeltern, stellt sich Marie zu Beginn als Weihnachtsmann
    vor, natürlich nicht im ernst gemeinten Sinne, doch das damalige
    „Weihnachtsfest“ tritt posttraumatisch hervor und wird durch
    ebensolche Kleinhinweise zur Rückkunft befördert beziehungsweise
    der von Trauer durchtränkte Zorn in Marie, wird noch etwas Zeit
    benötigen, um sich „aufzuladen“. Auch eine Bemerkung von Solange
    („ich dachte, sie hätte überhaupt keine Familie mehr“), scheint
    in dem delikaten Kontext nur sehr schwer zu verkraften zu sein. Die
    Synchronstimme des Großvaters erwies sich als schwer zu erkennen,
    ich habe eine leise und sich in der Synchronkartei noch nicht
    bestätigt habende Vermutung, vielleicht wäre mir diesbezüglich ja
    jemand behilflich, überhaupt kommen mir nur wenige weitere Stimmen
    mitnichten bekannt vor.


    Gefühlvoll inszeniert, ist wie ich
    finde auch das in Bälde zu bewundernde Kennenlernen zwischen Marie
    und Ahmed, welcher zwar sichtlich Interesse an ihr zeigt, die
    platonische, fast schwesterliche Ebene aber durchaus respektiert. Von
    „Ferien“ sei die Rede, während Züge an uns vorbeigleiten und
    wir uns in einer grauen Betonwüste befinden, ...“ich bin so müde“,
    sprach es aus Marie und es ist wohl eher auf ihr Leben bezogen, denn
    auf ihren in diesem Moment mit Ahmed verbrachten Tag.


    Auch ein Gerard Depardieu ähnelnder
    Zeitgenosse, erweist sich geradezu als Freund für unser Pariser
    Adoleszenz-Trio, passenderweise ebenfalls ein Vollblutmusiker und
    stets bereit, jemandes Musikwunsch zu erfüllen. Beim - eine der
    wenigen Freizeitbeschäftigungen des Trauma-Trios seienden -
    Schlittschuhlaufen, erblicken wir ebenfalls Wintermotive, wie sie in
    die Bilderwelten der Hintergründe eingebunden- und geflochten worden
    sind, in den Herzen herrscht eine 'Zwangskälte'.


    Sensibel reagiert Marie auch auf
    Solange' „Berufswunsch“, es folgen Bilder von Marie, wie sie
    gemeinsam mit Elisas „Finanzspritze“ (im doppeldeutigen Sinne...)
    ihrer vorhergeplanten Wege ginge, der Herr zwar teilweise akzeptabel
    in dem was er sagt, doch Marie befindet sich keineswegs in der
    Position, Gnade walten zu lassen. Hier spricht sie direkt zu ihrer
    verstorbenen Frau Mutter, wünscht selbiger ein Gefühl nicht zu
    lindernder Leiden, auf der anderen Seite versucht sie später aber
    durchaus, 'in ihrem Interesse', im Dienste der Mutter zu handeln,
    indem Lebovitch ebenfalls ein Leid über sich ergehen ließe. Wie es
    bereits zu Beginn bei Jerome der Fall gewesen ist, beraubt sie auch
    den gegenwärtigen Herrn ein Stück weit seines Selbstbewusstseins,
    der Pfiff in die Angst.


    Nicht gänzlich uninteressant erscheint
    mir ihr kurz darauf folgendes Gespräch mit der Psychologin, „deine
    Arbeit scheint dir nicht gerade zu liegen, lügen müsste man schon
    können“, erhob sie ihre Stimme sehr deutlich, ein Zusammenhang, in
    welchem ferner auch indirekt die unangenehme Tatsache thematisiert
    wird, welch harter Schlag doch der Ratschlag ist, welch unnützes
    Unterfangen es zudem auch wäre, würde man bei Marie bezüglich der
    üblichen Methoden einiger Kindheitsanalysen ansetzen, denn mit
    ebendiesen von Marie leicht zu durchschauenden Vorgehensweisen, wie
    sie anderswo unter Umständen eher funktionieren, käme man bei ihrer
    Wenigkeit wahrhaftig nicht allzu weit. Nun folgt, zur unfrohen
    Botschaft der vorherigen Szene passend, ein Lied der so langsamen und
    leisen musikalischen Untermalungswunder, kaum Dialog und das Werk
    lässt sich für die Darbietungen der kreativen Welt mehrere Minuten
    Zeit, beobachtet zuweilen aber auch Marie, wie sie ihr mit dem
    einstigen Suizid der Mutter verbundenes und zusammenhängendes Erbe
    entgegennimmt und weiterträgt, am Leben erhalten wird. Die
    Parallelen zu „...and God created woman“ folgen erst deutlich
    später, sieht man vom vorherigen Waisenhause einmal ab, doch der
    häufig etwas überstrapazierte Vergleich mit Brigitte Bardot, ist
    zumindest auf schauspielerischer Ebene meiner Meinung nach nicht
    vonnöten. Abermals erblicken wir ein kleines, unter Umständen noch
    nicht vom Leben gezeichnetes Mädchen, überhaupt werden Kinder
    innerhalb des Films „Elisa“ regelrecht zum personifizierten
    Symbole erhoben, ja gar die Bilder alsbald zerrissen nun, d.h. mit
    Ausnahme von jenem, welches uns zur aufzusuchenden Insel geleitet.
    „Mein besch...enes Leben ist nicht mehr wert“, verabschiedet sich
    Marie in deutlichem Worte von jener Toilettendame, welche der
    Tatsache, dass Marie wenig bezahlt hat, ein Wort des Vorwurfs
    entgegnet hat. Solange' Kuss auf Maries Wange öffnet nun die Seite
    eines scheinbar neuen Kapitels, so solle letztere sich gehen lassen,
    sich zur Freiheitsoffenbarung einladen, verleiten lassen, doch auch
    die exotische Musik der lebhaften Festivitäten, hilft Marie in
    keinster Weise, im Gegenteil, verlangt der Club doch sozusagen von
    ihr, sie möge sich doch bitte fröhlich stellen und auch ihre
    baldige Reaktion auf „Elisa“, das wiederkehrende Lied als Kelch
    der Erinnerung, (ent-)hebt die Stimmung maßgeblich herab. „Wenn
    man ihn laufen lässt, läuft er von ganz allein“, gemeint ist der
    als Göttin bezeichnete Wagen, im perfiden Sinne ließe sich die
    etwas angetrunkene Aussage des jungen Herrn aber auch auf die im
    selben Moment stattfindende, sich zutragende und zum Geschehen
    werdende (Beinahe-)Vergewaltigung übertragen. Solange kann im
    Anschluss noch so nervös ein Lachen zum Ausdrucksklange bringen,
    doch Marie ist jeder Anreiz zum quietschvergnügten Tone vergangen,
    der Frieden wird von kurzer Dauer sein. Ihr Innenleben auch im Buche
    so detailgenau beschrieben worden, durch die recht wenigen Seiten
    (175 an der Zahl), ist es dem Film auch äußerst nahe und träfe den
    Ton selbiger kinematographischer Darbietung recht sicher. „Es war
    im Frühling“, der rauchende Pianist, damit sind es insgesamt drei
    dieser Sorte, die dem Werke Ausdruck verleihen, erinnert sich an
    Lebovitch/Desmoulins, den Mann der musikalischen Identität, der
    Klang von so hoher Intensität.


    Auch der sich recht zu entsinnen
    vermögende Pianist „war schon einmal tot“, wie er im bildlich
    gesprochenen, zumeist übertragenen Sinne sagt, wie auch Marie
    höchstpersönlich einstmals auferstand. Weihnachten erwacht nun zu
    einem gänzlich anderen Zeitpunkt, ...von dem die Glückseligkeit
    zelebrierenden Geschenk, hat Ahmed lange nicht nur insgeheim
    geträumt, sondern scherzhafterweise auch gesprochen, dennoch scheint
    der nun wahr werdende Traum verständlicherweise erst einmal einen
    Zustand des Sich-überrumpelt-Fühlens hervorzurufen, es ist nichts
    Geringeres, als die erste Offenbarung. Gleichsam handelt es sich
    allerdings auch um eine Art Abschiedsgeschenk, wie es in einem
    anderen Sinne, aber in vergleichbar guter Absicht, auch bei der
    Videocassette der Fall ist (08:54 Uhr, die dunkle Abendstund', ebenso
    dunkel wie die auf dem Bande zu findende, nunmehr verkündete
    Botschaft des Adieu-Sagens). Hier zeigt sich Clotilde's
    unvergleichliches Lächeln, wie es in ähnlich herzergreifender Weise
    die eine oder andere Träne vergießt. Das Schiff Marie nun zur Insel
    des Schicksals geleitend, jede schlagende Welle ein Orkan von Gefühl
    und Furcht. In Lebovitch's Stammlokal des Sich-Alkoholisierens,
    ereilt mich erneut das Gefühl, dass der eine oder andere Sprecher
    mehrfach besetzt worden sein dürfte, doch es fällt kaum auf und
    stellt fürwahr kein Problem dar, ein berühmteres Beispiel für
    derlei Fäll', ist wohl „From Dusk Till Dawn“. Eine schmerzhafte
    Unterhaltung zwischen Gerard und dem jungen Gaspar aus Eric Rohmer's
    „Sommer“, entwickelt sich zu einer Art Konversation des Grauens,
    von welcher Marie mitnichten angetan sein kann, so macht sich das
    Mädchen meiner Träume seine Gedanken.


    Die nächtliche Begegnung in
    regennasser, die Tränen niederpeitschen lassender Dramatik
    auswärtigen Abendorkans, ist von solch unbeschreiblich anmutender
    Intensität geprägt, dass ich sie hier bei Amazon gar zu meinem
    Profilbilde werden ließ. „Die geht mir auf den Geist“, sprach
    der ohne es zu bemerken überlebt habende Mann am morgigen Tage zur
    Morgenstund', wie sie ja bekanntermaßen aller Laster Anfang ist. In
    Bälde entdeckt und findet er in Marie jedoch eine Seelenverwandte
    von einer Weggefährtin, so unschön die anfänglichen Spannungen
    auch sein mögen. Stellt sie sich nun jedoch mit „Elisa“ vor,
    platzt die Wunde, welche als Schatten über seinem Herzen liegt, mit
    sofortiger Wirkung wieder auf, es folgen emotionale Momentaufnahmen
    am Strande, sowie eine um ihn besorgte Frau, wie sie zumindest
    gewillt ist, ihm behilflich zu sein.


    Bestimmten Fragen wird er gekonnt
    ausweichen, wenn Marie mit indirekten Bemerkungen und Anspielungen
    eigentlich einigermaßen unmissverständlich auf die Welten ihrer
    selbst aufmerksam macht, seine Verbindung zu ihr ist aus seiner Sicht
    zu Beginn nur latent spürbar und erst in einer ganz bestimmten und
    ereignisreichen Nacht, wird ihm schlagartig alles klar und ins
    Bewusstsein gerufen, wenn die Verblichene förmlich zu ihm spricht.
    Sein Wohndomizil recht originell, doch darin spielt sich nicht nur
    das ab, was als das Erschaffen von Kunst zu bezeichnen ist, sondern
    es entstünden verletzende Andeutungen, auch ihr gegenüber,
    kryptische Botschaften und indirekte Spitzen, deren Berührung
    schmerzt. Vor der Tanzveranstaltung (aus ebendiesem Grunde besagter
    April), ist sie für einen Moment wieder das Kind der damaligen Zeit,
    ehe sie sich dazu zwingt, nun wieder Schritte und Maßnahmen in die
    Wege zu leiten und zu ergreifen. Besagtes Buch beinhaltet auch Photos
    zum Film, welcher zu seiner Veröffentlichungszeit auf VHS
    hierzulande fälschlicherweise als Thriller vermarktet worden ist,
    vielmehr handelt es sich um ein Familiendrama, dessen vergriffene
    Tartan-Video-Fassung ich bis heute nirgends habe finden können.
    „Seit 20 Jahren halte ich schon die Klappe!“, unbewusst deutet
    Lebo damit wieder die Geschehnisse rund um das Leben seiner
    17-jährigen Tochter an, deren Volljährigkeit nicht mehr allzu lange
    auf sich warten ließe, … „ein Künstler schafft keine Schönheit,
    er führt sie uns vor Augen“, wird in Bälde jene Bemerkung in Form
    eines Zitates sein, nach welcher Maries Blicke in jede Richtung
    wandern, nur nicht in jene des Kusses eines lange ersehnten
    Wiedersehens. „Die Seele hingeben, ...ja..., aber an wen?“ Des
    Kaminfeuers Licht, es flackert gar und dringt zu unserer Seele vor,
    nun greift der Soundtrack ein, nachdem wir ein „Könntest du mich
    lieben?“, „aber ich liebe dich doch“, zu hören bekommen. Wir
    lauschen den des wehenden Windes wegen entstehenden Geräuschen der
    Außenwelt, ehe Gerard in Kürze vor den Spiegel tritt, um hier nun
    auch den intensivsten Auftritt von Elisa selbst zu bewundern,
    gleichwohl der Film natürlich eher nach Paradis' Protagonistin hätte
    benannt werden sollen, doch das ist er ja indirekt und im Übrigen
    ist der Film schließlich Serge Gainsbourg gewidmet, weswegen Elisa
    wiederum recht passend erschien.


    „Ich bin 20!, Jacques, 20!“, stellt
    Elisa geradezu verzweifelt und in einer Isabelle Adjani zu Ehre
    gereichenden, das Schauspiel an die Obergrenze des (Un-)Erträglichen
    gehen lassenden Weise fest!!



    ...und die Schneekugel als
    letztverbliebenes Erinnerungsstück, ja den Winter in uns entfaltend,
    noch interessanter wird es bei den „Dogma 95“ Briefen, jeder von
    ihnen stellt ein Kunstwerk für sich dar.


    Die Pforten sie öffnen sich, Stimmen
    er sie nunmehr klarer hört denn je, am Fuße des Leuchtturms nun die
    finale Versöhnungszeremonie in ach so mysteriösem Schlussworte,
    endlich ist es vollbracht.

  • Einige Werke, welche ich mir in jüngster Zeit noch einmal zu Gemüte führte, die Textentwürfe sind hingegen ein paar Jahre alt, habe ich hier aber noch irgendwo auf der Festplatte entdeckt :)


    Fröhliche Ostern



    " Spiel mir das Lied
    vom Tod ": Schmerzhaft wie ein Schuss, doch so sanft wie ein Kuss



    Mag ich im Gesamtbild mitnichten das
    sein, was man einen Western-Fan nennen würde, so bin ich – meines
    Zeichens Filmfreund – dennoch offen für Werke außerhalb meiner
    bevorzugten Genres, als eine Ausnahmeerscheinung bezeichne ich daher
    „Spiel mir das Lied vom Tode“, den Vorläufer von Todesmelodie
    und Es war einmal in Amerika, eine filmhistorisch gesehen wichtige
    Trilogie.



    Doch was macht diesen Film so speziell?
    Das lässt sich aus meiner Perspektive nur sehr schwer benennen, da
    mir hier offen gestanden die Vergleichsmöglichkeiten fehlen, doch
    für mich ist dieser Film neben Johnny Guitar einer der kunstvolleren
    Western, ein Film der eben nicht nur die Stärke und das
    Durchhaltevermögen seiner Protagonisten zelebriert, sondern ein
    Werk, welchem man in nahezu jeder Einstellung seine Ambitionen
    ansieht, ein Film gar, der die durch das häufige Zeigen der
    einzelnen Gesichter erzeugte Dramatik auf die Spitze treibt, jedoch
    ohne dadurch albern zu wirken, weiß Leone seine Regieanweisungen in
    einer Weise zu geben, die hohe Leistung erzeugt.




    " Der Ghostwriter ": Verfolgt
    vom Geschick der Politik, den Druck stets im Genick



    Nachdem es um Roman Polanski in den
    2000er Jahren vergleichsweise verhältnismäßig ruhig geworden ist,
    scheint die gegenwärtige Dekade wieder gänzlich reichhaltig zu
    erscheinen, eingeleitet wurde dieses Jahrzehnt daher mit „Der
    Ghostwriter“, einer sich langsam aufbauenden Politgeschichte von
    vorhandenem Thrill und hervorragender schauspielerischer Leistung.



    Wie so oft, gelingt es Polanski
    mithilfe von subtiler Zurückhaltung eine Atmosphäre des
    Beunruhigenden zu erschaffen, zwar genrebedingt keineswegs auf
    beängstigender Horror-Ebene, jedoch durchaus in einer Weise, die den
    Zuschauer einen Hauch von Verfolgung spüren lässt. Der sonst eher
    in aalglatten Rollen auftauchende Pierce Brosnan, gerät in diesem
    Film durchaus in Bedrängnis, noch mehr jedoch der von Ewan McGregor.
    („Trainspotting“) dargestellte Schreiber.



    In einer Umgebung moderner Bauten,
    besorgniserregender Atmosphäre und unter Zeitdruck stehender
    Personen, zeichnet Polanski sein Bild stilsicher wie eh und je,
    erschafft einen vielleicht nicht gänzlich einzigartigen, aber
    zweifellos sehenswerten Thriller, den zu sehen es sich lohnt.




    " Gilda ": Ein Werk so
    sanft und blütengleich, doch auch an Hektik gänzlich reich



    Vor nunmehr 70 Jahren erschien mit
    „Gilda“ ein Beziehungsdrama, dessen Intensität in erster Linie
    von dem konsequenten Nichtzustandekommen einer Bindung lebt, die von
    den Zuschauern von Beginn an korrekt gedeutet wird. So vorhersehbar
    dieser Film somit auch sein mag, so mitreißend ist er zugleich,
    profitiert er doch von ausgeprägtem Mitfiebern seitens der Audienz.
    Rita Hayworth hinterlässt in der titelgebenden Rolle der Gilda
    ungemein viel Eindruck, ein einmalig schnell zu deutender und dennoch
    seine Daseinsberechtigung habender Film, eine nicht entstehen
    wollende, jedoch entstehen sollende Liebe, sowohl kraftvoll als auch
    sanft in Szene gesetzt, gar von wechselhafter Art der Erscheinung,
    eine Bestimmung zweier Menschen, längstmöglich inexistent.




    " Pauline am Strand" : Das Reifezeugnis
    der Adoleszenz sowie Erwachsene mit unreifer Tendenz



    Mit „Pauline a la plage“ erschien
    in den frühen 80er Jahren eines der tragenden Werke im Universum
    Rohmer's, ein Kunstwerk von vielschichtigem Kern einer Aussage, eine
    Charakterstudie eines mit Weitblick gesegneten Mädchens, stets
    blickend auf und wachend über den Unfug jener
    Erziehungsberechtigten, die reich an Befugnissen und Geldern, arm
    jedoch an Gespür zu sein scheinen, ungeschult sind im reifen Umgang
    mit der Kunst des Balanceaktes zwischen Liebe und Wohlstand. Menschen
    demnach, deren Sorgen wir nur auf den ersten Blick gerne hätten,
    denn sie wissen nicht nur nicht was zu tun ratsam wäre, sondern
    finden selbst mit dem Nachwuchs nicht den richtigen Umgang. Wie
    Rohmer es nur schafft, das Schicksal einer Heranwachsenden mit einem
    derart unvergleichlichen Geschick mit jenem der „perfekten“
    'Erwachsenen' in urlaubsnah leichten und doch hochkomplexen Einklang
    zu bringen, muss man schlicht und ergreifend selbst erleben.



    Im Rahmen eines ein verblüffendes
    Faszinosum seienden Zuges der Beobachtung, beschert uns Rohmer ein
    Fest der Analyse, ein als noch nicht deutungsfähig bezeichnetes
    junges Wesen, welches am Ende des Films in unbestrittener Klarheit
    die gänzlich einzige menschliche Gestalt angenommen habende Person
    dieses Films ist, die der Situation – würde man sie denn lassen –
    gewachsen wäre, was bleibt, ist das einer Fehlentwicklung
    unterliegende Lebenskonzept der ach so lebenserfahrenen Großjährigen,
    die Pauline am Ende noch weniger zu verstehen imstande sind als zu
    Beginn, bei der Identifikation zwischen Zuschauer und Hauptfigur
    verschmelzen die Grenzen zwischen Fiktion und Realität, so sagenhaft
    authentisch wird sie uns liebevoll vor Augen geführt, le fin, das
    Gartentor der Idylle nun geschlossen...




    " Late spring ": Der Blick auf die
    Gemeinde, als gäb' es keine Feinde



    Zugegebenermaßen wird der SCHEINBAR
    das Geschehen romantisierende Titel meiner Rezension der Intention
    Ozu's nicht gerecht, denn wir bekommen keineswegs jene heile Welt vor
    Augen geführt, die ich hier offenbar zu suggerieren scheine. In der
    Tat könnte man dies jedoch glauben, führt man sich bei Ozu
    lediglich die Kameraschwenks auf die langsamen Züge, die trägen und
    vorsichtigen Aufnahmen, den auf den ersten Blick sanftmütig
    gearteten Grundblick auf allgemein für vertretbar geglaubte
    Geschehnisse vor Augen, wie sie sich in familiärem Rahmen zutragen.
    Auch war Ozu dabei stets die Aufgabe zugedacht, das Umfeld Japans von
    seiner kunstvollen Seite zu präsentieren.



    ABER: Fehlbeobachtungen zum Trotze war
    Ozu ein wahrer Meister der Beobachtung, ähnlich wie Eric Rohmer
    zeichnet er ein auf den ersten Blick heiles Bild, skizziert eine wie
    aus einem Guss erscheinende Schönheit, um in den Details umso
    kritischere Ansätze unterzubringen. Im Bezug auf den gekonnten Blick
    auf das, was innerhalb des familiären Kreises entsteht, was hinter
    den Vorhängen passiert, erinnert Ozu in seiner Schärfe gar an Mike
    Leigh, der diese Erkenntnisse jedoch in einer anderen Weise
    präsentiert, das Bild nicht mit dem Pinsel bearbeitet. Ausgesprochen
    interessant ist bei der Criterion-Version das Bonusmaterial, Wim
    Wenders zollte Ozu '85 Tribut, es entstand ein atemberaubend guter
    Tokyo-Dokumentarfilm, eine Liebeserklärung an Ozu's Kino.




    " Texas funeral ": „Schade, wäre nett
    gewesen ihn zur Abwechslung mal friedlich zu sehen“



    ...so sprach die innerhalb dieses
    vollkommen unbekannten Films recht lasziv auftretende Tante der
    Familie, nachdem sie bedauerlicherweise erfuhr, den Verstorbenen
    nicht mehr selbst sehen zu können. In welche Richtung sich „Texas
    funeral“ begibt, wird hier bereits relativ klar verdeutlicht.



    Dieser Film einer 'Familie', ist ein
    teils schwarzhumoriges, jedoch im Gesamtbilde ungemein warmherziges
    Werk aus der verschlafenen US-Provinz, präsentiert wie selbige aus
    familiären Gründen irgendwo im Nirgendwo aufeinandertrifft, jeder
    Beteiligte stets mit seiner eigenen Ansicht gesegnet, meist nicht
    jedoch mit der Offenheit für die Perspektive des Gegenübers. Es
    entsteht Zwist, es entwickeln sich unschöne Ärgernisse des Zorns,
    doch den Missständen zum Trotze, ist es eine Familie des
    Zusammenhalts, eine Gemeinschaft der Abgründe, die aber tief im
    Herzen die Liebe zelebriert.


    Offen und ohne Gebrauch des jemanden
    vorführenden Zeigefingers, werden uns – volkstümlich formuliert –
    schräge Eigenheiten unterschiedlichster Charaktere vor Augen
    geführt, gar so menschlich und begrüßenswert.




    " Herbstgeschichte ": Der letzte 'echte'
    Rohmer, so sanft und so leicht, dass die Kritik verbleicht



    Mit „Herbstgeschichte“ erschien
    zwar keineswegs des Meisters letzter Film, doch es ist durchaus nicht
    zu leugnen, dass dies der letzte Film nach Rohmer-'Prinzip' ist, eine
    Machart, die in ihrer einerseits schwerelosen Leichtigkeit,
    andererseits jedoch vorhandenen Komplexität im Rahmen der Dialoge
    etwa seit „La collectioneuse“ funktioniert, eine Formel für
    großes europäisches Gesfühlskino, nicht selten die Grenze zum
    Philosophischen überschreitend, dabei tiefenpsychologisch im Aufbau
    der Beobachtung und sehr literarisch in der sprachlichen Erscheinung.
    In der Tat wird behauptet, diesem Film würde die Brillanz in den
    Dialogen abhanden gekommen sein, diese Meinung teile ich nur bedingt,
    gleichwohl die Höhepunkte der vorherigen Werke nicht mehr gänzlich
    erreicht werden. In 'Herbstgeschichte' beleuchtet Rohmer das
    Schicksal einer sich für alternd haltenden Dame der Natur, die –
    metaphorisch-sinnbildlich für das dennoch positive Altern –
    inmitten des Weinanbaus lebt, die nun ihren zweiten Frühling erleben
    dürfen soll.



    Im Gesamtbilde handelt es sich trotz
    leichter Abstriche um einen würdigen Abschluss des Zyklus'
    „Jahreszeiten“, den Rohmer hiermit nach „Frühlingserzählung“,
    „Wintermärchen“ und dem grandiosen „Sommer“ endgültig
    vollendet, dabei so menschlich bleibt, dass es mich sehr berührt.




    " Vollmondnächte ": Im Herzen so
    gesellig, gezeigt wird dies nur unterschwellig



    „Vollmondnächte“ ist ein für
    Rohmer-Verhältnisse recht modischer Film, der den literarischen
    Anspruch erstmals weitestgehend unberücksichtigt lässt, um sich der
    damals gegenwärtigen Art der visuellen Gestaltung zu widmen.
    Thematisiert wird die Bindung zweier Menschen, deren Wesen
    unterschiedlich 'gesellschaftlich' sind, so die das Stadtleben
    lobpreisende Dame des auswärtigen Vergnügens und der junge Herr der
    Zurückhaltung, der das Temperament seiner Geliebten nicht
    nachvollziehen kann, sich diesem entzieht. Eine eigentlich simple
    Grundgeschichte, doch das Geheimnis eines Rohmer-Films liegt weniger
    im Inhalt der Erzählung, sondern in der Art und Weise, wie einzelne
    Banalitäten eine Bedeutung beigemessen bekommen, eine Art „seriöser
    Tarantino“, so auch in „Vollmondnächte“, einem einmalig
    sehenswerten 80er Jahre Drama.




    " Elisabeth ", Roman, Eric Rohmer: Gelungener
    Erstling, doch im Vergleich zum Filmwerk nur ein Schatten, sofern Sie
    mir dies zu erwähnen gestatten



    Mit 'Elisabeth' schrieb Rohmer in
    jungen Jahren ein federleichtes und doch hochkomplexes Frühwerk,
    welches den Stil seiner späteren Drehbücher mitbestimmen sollte.
    Mag der Grundkern dessen, was Rohmer's Handschrift später
    auszeichnete bereits in bruchstückhaften Teilfragmenten denkbar und
    allgemein zu erahnen gewesen sein, so entfaltet das Buch trotz seiner
    Kombination aus Schwerelosigkeit und Anspruch noch nicht jene
    Wirkung, die in den Filmen nach einer gewissen Formel ungefähr ab La
    collectionneuse spürbar ist. Gleichwohl, ist es als rohes und
    ungeschliffenes, aber dennoch durchdachtes Frühwerk zumindest für
    Verehrer dessen was folgte, durchaus nicht unspannend.




    " Der Freund meiner Freundin ":
    'Vielleicht bin ich ja banal', so schallte ihr Wort durch den Saal



    Mit „Der Freund meiner Freundin“
    drehte Rohmer gegen Mitte des Ausklingens der Mitt-80er einen Film,
    dessen Titel und Grundgeschichte beinahe komödiantisch anmutet, der
    aber im Zuge seiner Gesamterscheinung eine nicht nur im letzten
    Filmdrittel deutlich spürbare Dramatik aufweist. Wie bei Rohmer
    üblich, entfacht in nahezu jeder Einstellung die Liebe zu Paris und
    in nahezu jedem Dialog eine geradezu literarische Eloquenz. Dennoch
    wirken die Dialoge nicht gestelzt vorgetragen, weder hölzern noch
    unnatürlich, vielmehr sind sie so sanft und wohlklingend, dass sie
    in ihrer Mehrdeutigkeit schon fast wieder ungreifbar sind, sodass man
    sich infolgedessen gezwungenermaßen fragt, ob im Rahmen des Gesagten
    tatsächlich eine Unschuld erkennbar ist, oder ob es die Aussagen
    intensiver in sich haben, als wir es auf den ersten Blick vermuten
    würden, wenn wir zunächst die 'heiteren' Seiten vor Augen geführt
    bekommen. Dies ist einer jener Filme, die mit am Besten Rohmer's
    Intention hinter einer Kunst – der Seinigen – des Filmemachens
    offenbaren, drum sei er insbesondere Neuankömmlingen im
    Rohmer-Reiche wärmstens empfohlen.




    " Frühlingserzählung ": „Sie sind mir
    voraus“, so sprach die Philosophielehrkraft, bildet sie doch Kinder
    aus




    Mit 'Frühlingserzählung' gibt sich
    Rohmer im Jahre 1989 seinem Zyklus der vier Jahreszeiten hin – und
    ja, er scheint der Metaphorik der vier Jahresquartale mindestens das
    gleiche Maß an Bedeutung beizumessen, wie es die Japaner zu tun
    pflegen.



    In blütengleich idyllischer Umgebung,
    erleben wir eine junge Frau, deren Einsamkeit im Rahmen ihrer
    Freizeit dazu führt, dass sie innige freundschaftliche Verbindung zu
    einer Philosophielehrerin aufbaut, die über ihre noch nicht einmal
    adoleszenten Schüler sagt, dass ihr diese auf philosophischer Ebene
    voraus seien, in der Tat ist das ausgeprägte Maß an Fähigkeit zur
    Fantasie oft ein fast schon als Alleinstellungsmerkmal der Kinder zu
    bezeichnendes Gut im Reiche philosophischen Denkens. Doch wenn wir zu
    unseren zwei Hauptprotagonistinnen zurückkommen, so stellen wir
    fest, dass neben einer Begegnung mit des Vaters Freundin und einer
    sich langsam aufbauenden Quasi-Romanze gewissermaßen nahezu nichts
    geschieht. Rohmer's unvergleichliches Geschick, spiegelt sich einmal
    mehr in der liebevollen Herstellung der Spannung im Bereiche des
    scheinbar Banalen wider, wo doch die vorgetragenen Zeilen selbst den
    meisten Zuschauern recht langweilig erscheinen dürften, doch liest
    man ZWISCHEN selbigen, kreieren sie sozusagen einen eigenen Kosmos,
    lassen das entstehen, was ich als eine Eigendynamik der Worte
    bezeichnen würde, werden gar zum eigentlichen Hauptdarsteller des
    Films, als habe man sie personifiziert und zum Leben erweckt!




    " Scarface " , 1932: Erstgeburt eines später
    die Generationen prägenden Meilensteins, Gangsterfilm Nr.1



    Es bedarf nicht des Heranziehens eines
    Filmnerds, um jemanden bezüglich des 1983er Remakes zu befragen,
    wurde selbiges doch nun wirklich von vielen Menschen zum Kultfilm und
    Klassiker ernannt, durchaus nicht grundlos im Übrigen.
    Nichtsdestotrotz hat auch Brian De Palma's kunterbunter
    Miami-Vice-Vorfahre einen gänzlich anderen Ursprung, beginnend
    Anfang der 30er!



    Inmitten der späten Prohibitionszeit,
    ist es nicht Tony Montana, sondern der an Al Capone angelehnte Toni
    Camonte, welcher dem ikonischen Leitspruch „The world is yours“
    zufolge ein Imperium aufbaut, dieses der Gier wegen jedoch nicht
    vernünftig zu betreuen imstande ist, was folgt, ist das womöglich
    erste große Aufstieg-und-Fall-Epos der Filmgeschichte, eine
    Charakterstudie, die keineswegs als eine sich selbst zelebrierende
    Gewaltorgie wahrgenommen werden sollte, sondern als ein kritischer
    Ansatz im Bezug auf Habgier, Missgunst und Reichtümer...




    " Die Studentin ": La Marceau dans la
    histoire du 'La boum' – Endwerk einer prägenden 80er Trilogie



    So ist nur Marceau, in nur wenigen
    Jahren gab sich Sophie einer weitreichenden Entwicklung hin, wurde
    vom Teenie-Sternchen in 'La boum' zu einer grande dame des
    Kunstfilms, siehe etwa 'Meine Nächte sind schöner als deine Tage',
    das Meisterwerk schlechthin. Der inoffizielle dritte Teil der
    La-boum-Reihe , nennt sich 'Die Studentin' und präsentiert uns
    Sophie in einer überaus gestressten, für nichts Zeit habenden
    Rolle, sie entfaltet ihr Talent im Rahmen einer Figur, welche
    sozusagen erst zu lieben lernen muss, zu begreifen, dass das Leben
    nicht nur aus Terminen besteht. Dem als Kontrastbild, steht sozusagen
    ein recht ungezwungen und unbeschwert erscheinender junger Mann
    gegenüber, dessen Herzschmerz im Bezug auf die Protagonistin von
    Marceau jedoch alles andere als 'locker' anmutet. Die anfangs eher
    wie eine klischeebehaftet vorhersehbare Liebesgeschichte aufgebaute
    Handlung, wird im Laufe des Films zunehmend komplexer und
    dramatischer, das Finale lebt gar von geradezu wortgewaltig
    literarischer Wucht, zitiert und zollt Tribut, stellt auch eine
    Hommage an die Hochzeit der Theatralik dar, die doch
    bedauerlicherweise langsam schwindet, nur noch recht selten
    auftaucht.

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