DER FILM: Goldfinger

  • Nun gut - es bietet nicht mehr als die bis dato bekannte BD, aber aus sentimentalen Gründen und zu Ehren dieses wichtigen Jubiläums habe ich es mir zugelegt.


    Möge sich Goldfinger noch lange oben auf der Beliebtheits-Skala befinden!

  • Bondfilme beziehen für mich ihren Reiz nicht zuletzt aus optischen Impulsen - schöne Frauen und exotische Locations. GF hat weder das eine noch das andere zu bieten. Ich finde seinen Unterhaltungswert äußerst begrenzt. Fröbe ist ein toller Schurke, aber die Götzenanbetung kann ich nicht nachvollziehen. Pussy ist nach meinem Geschmack das schwächste Bondgirl der 60er. Und so findet sich GF auf meiner Bestenliste leider auf den hinteren Plätzen. :huh:

  • Bondfilme beziehen für mich ihren Reiz nicht zuletzt aus optischen Impulsen - schöne Frauen und exotische Locations. GF hat weder das eine noch das andere zu bieten. Ich finde seinen Unterhaltungswert äußerst begrenzt. Fröbe ist ein toller Schurke, aber die Götzenanbetung kann ich nicht nachvollziehen. Pussy ist nach meinem Geschmack das schwächste Bondgirl der 60er. Und so findet sich GF auf meiner Bestenliste leider auf den hinteren Plätzen. :huh:


    Niemals hätte ich vermutet, dass es bezüglich Goldfinger jemanden gibt, der die Dinge nahezu exakt (nein, nicht nahezu, sondern ganz und gar genau) gleich betrachtet wie ich. Die Euphorie im Bezug auf GF erschien mir immer suspekt. Ich halte die beiden Hamilton-Bonds mit Sir Sean für die schwächsten Werke mit dem ersten Hauptdarsteller. Dennoch sei der Fairness halber nicht unerwähnt, dass Bond ´64 auch über stärkere Seiten verfügt (PTS, Miami, Schweiz, Golfplatz, Fort Knox).

  • Goldfinger ist allerdings ein Beispiel dafür, dass der Gesamtwert die Summe seiner Teile übersteigt - bei Weitem!!!


    Das unterliegt natürlich der subjektiven Einschätzung des Betrachters.


    Ich habe jetzt innerhalb kurzer Zeit die ersten zehn Bonds gesehen, von DN bis TSWLM, und GF hat mir mit am wenigsten Spaß gemacht. Kein Film hat so öde Locations, ein so dröges Bondgirl, so einen schlecht gemachten Villain-Tod, Leiter gefällt mir nicht, ebenso wenig Bonds Passivität, ich finde ihn streckenweise extrem langatmig.


    Ich will GF ja nicht bashen, nur weil es schick wäre, gegen den Strom zu schwimmen, und er hat durchaus seine Momente, Oddjob, die Vergoldung der Masterson, das Golfspiel. Dennoch, fast jeder andere Bond macht mir mehr Spaß, Summe der Einzelteile hin oder her.

  • Das unterliegt natürlich der subjektiven Einschätzung des Betrachters. (...)

    Dieser Aussage kann man kaum ernsthaft widersprechen.
    Ich zitiere bei solchen Gelegenheiten gerne mal Superman - The Movie (1978 :(
    Lex Luthor sagt dort: "Es gibt Menschen, die lesen Krieg und Frieden und halten es für einen Abenteuerroman. Andere wiederum lesen die Ingredienzen auf einem Kaugummi-Papier, und ihnen erschließt sich das Universum."
    Es ist wohl - wie meist - eine Sache der Perspektive.


    Andererseits: Was wäre das für ein Forum, wenn nicht auch und vor allem über subjektive Einschätzungen debattiert werden könnte?


    Goldfinger ist vielleicht nicht der beste Bond-Film und bestimmt nicht der größte. Aber auf jeden Fall der, dessen Krone am schillerndsten leuchtet (und zwar weit, weit über die Gemeinschaft eingeschworener Fans hinaus!!!)!

  • Goldfinger ist allerdings ein Beispiel dafür, dass der Gesamtwert die Summe seiner Teile übersteigt - bei Weitem!!!


    Schön geschrieben :). Es gibt zwar Bond-Filme, die ich (noch) besser finde, GF ist aber dennoch ein extrem "süffiges" Filmerlebnis und einer der "unterhaltsamsten" Bond-Filme überhaupt. Zudem ein Film ohne "Elementarschwächen". Ich finde übrigens, dass die Romanvorlage zu GF im Gegensatz zur Verfilmung eher durchschnittliche Kost ist... Umso bemerkenswerter, was im Film trotz weitgehender Beibehaltung des Plots daraus gemacht wurde.


  • Schön geschrieben :).


    Irgendwie lustig, dass es bei mir grade andersrum ist.
    Ich sehe manche Punkte ganz ähnlich wie Ollistone (teilweise etwas langweilig, Pussy ist mittelmäßig, Bonds Leistung ist eher mäßig, die Locations in Amerika etwas eintönig), aber die herausragenden einzelnen Passagen reißen es heraus: Das legendäre Golfmatch, das vergoldete Mädchen, die Szenen am Furkapass, Fort Knox.
    Und wegen dieser Szenen ist bei mir GF knapp hinter der Spitzengruppe.
    Bin mal gespannt, ob das Kino-Erlebnis am 27.09. in Kombination mit den Eindrücken aus der Schweiz vom letzten Wochenende in meiner Bestenliste was verändern. In meiner letzten Liste war GF auf Platz 10. Tendenz steigend. ;)

  • Ach, Leute, Leute.
    Hier geht es lediglich um die Steelbook BD-Veröffentlichung von GOLDFINGER und ja, mir ist sie bekannt, aber ich lege sie mir nicht zu. Wozu auch? Ich besitze die Box und da ist die BD drin.
    Ich habe kein Verständnis für die Leute, entschuldige Mr. Fogg, die sich dann nochmal dieses Steelbook zulegen, nur weil das Covermotiv schön ist (dann hole ich mir lieber ein Poster) oder zur "Komplettierung" (wofür?)
    Eine BD wird verstauben.

  • Ach, Leute, Leute.
    Hier geht es lediglich um die Steelbook BD-Veröffentlichung von GOLDFINGER und ja, mir ist sie bekannt, aber ich lege sie mir nicht zu. Wozu auch? Ich besitze die Box und da ist die BD drin.
    Ich habe kein Verständnis für die Leute, entschuldige Mr. Fogg, die sich dann nochmal dieses Steelbook zulegen, nur weil das Covermotiv schön ist (dann hole ich mir lieber ein Poster) oder zur "Komplettierung" (wofür?)
    Eine BD wird verstauben.

    Korrektur: Hier geht es um den Spielfilm "Goldfinger".


    Zur weiteren Erläuterung:
    Da "Goldfinger" auf der Spielfilm-Ebene einen wichtigen Meilenstein meines persönlichen Lebens darstellt, empfinde ich den Kauf der zum GOLDENEN Jubiläum herausgegebenen BD als Symbol-Handlung, die fast zeitgleich zum Datum der Uraufführung erfolgen konnte, worüber ich besonders glücklich bin. Als "In 80 Tagen um die Welt" 50 Jahre alt wurde, war ich z. B. in London und besuchte das Institute of Directors, welches im Film damals den Reform-Club darstellte und vor dem David Niven flanierte. Ich bin heute sehr froh darüber, dass jener Besuch pünktlich stattfinden konnte. Die Koinzidenz betrachte ich als Bereicherung meiner Biographie.
    Ich bin mir bewusst, dass vergleichbare Schwerpunkte nicht jedem eingängig erscheinen. Um aber das - wie Du sagst - Dir fehlende Verständnis zu wecken: Viele Ereignisse und Gegenstände des eigenen Lebens erfahren eine Verknüpfung mit dem Leben und Schaffen Anderer. Manchmal fixiert man diese Verknüpfungen materiell, wie im obigen Fall.


    Oder hier:
    "Do you know that every chair in this room is stuffed with the hair of the horses that I've loved ... and I think I may say, have loved me?"
    (Robert Morley als Hector Enderby in Murder at the Gallop, MGM, 1963)


    Wie oben gesagt:

    (...) sentimentale Gründe zu Ehren dieses wichtigen Jubiläums (...)

    Andererseits ist mir eine mehr nüchterne Einordnung von Investitionen nach Nutzen und Effizienz nicht ganz fremd: Ich machte in den 80-er Jahren eine Ausbildung zum Buchhalter. Das Aufwand-Ertrags-Verhältnis ist eine wichtige Relation. Ich kann Dir aber versichern: Der Kauf hat sich in letzterem Sinne gelohnt. Ich habe mehr bekommen als bezahlt.


    Im Übrigen:
    Meine andere BD schenkte ich einem Bond-Fan und Freund, der nun seinerseits die Jubiläums-Sichtung in BD-Qualität durchführen kann. Er hat sich sehr gefreut. Und um die Feier mit einem weiteren Ereignis zu würzen, treffen wir uns zu einer Runde Golf. Einer von uns wird mit einem Slazenger-Ball spielen, der Andere mit Penfold-Hearts.


    Goldfinger: Tallyho and Hip-Hip-Hurrah!!! :D

  • Jetzt erzählt Opa wieder von Stalingrad: in Berlin gab es bis in die 80iger ein Kino, das alle bis dato veröffentlichten Filme im wöchentlichen Rhythmus zeigte. Dort habe ich alle Bond-Filme auf Leinwand und in der richtigen Reihenfolge gesehen.


    Schon deshalb nimmt Goldfinger einen besonderen Platz ein, denn er war der erste, der den Kult um die Figur perfektionierte (Aston Martin, goldener Tod, Golfmatch, Bösewicht und Helfer, etc.). Ob das jetzt historische Filmpsychologie ist oder mein persönliches Empfinden ... mache ich mir keinen Kopp 'drum.


    Ich kann mir diesen Film jedenfalls nicht anschauen, ohne wie ein kleines Kind auf eben bestimmte Kult-Reize zu warten und mich dann daran zu ergötzen.
    Die "Understatement"-Darstellung Fröbes haben andere Bond-Gegenspieler nie wieder so hinbekommen - vermutlich weil sie immer am Vorgänger gemessen wurden bzw. sich selbst derart unter Druck setzten. Diese "deutsche Bösewichte sind die Besten"-Nummer ging danach ja nur noch in die Hose. Curd Jürgens oder Gottfried John - peinlich.

  • Ich kann mir diesen Film jedenfalls nicht anschauen, ohne wie ein kleines Kind auf eben bestimmte Kult-Reize zu warten und mich dann daran zu ergötzen.
    Die "Understatement"-Darstellung Fröbes haben andere Bond-Gegenspieler nie wieder so hinbekommen - vermutlich weil sie immer am Vorgänger gemessen wurden bzw. sich selbst derart unter Druck setzten. Diese "deutsche Bösewichte sind die Besten"-Nummer ging danach ja nur noch in die Hose. Curd Jürgens oder Gottfried John - peinlich.

    Schwierig. Das mit Gottfried John kann ich auf halbem Wege nachvollziehen, nur ist das momentan vielleicht ein noch etwas zu sensibles Thema. Und was Curd anbelangt, so habe ich beim besten Willen keinerlei Schimmer, was an der düsteren Darstellung seiner Rolle "peinlich" gewesen sein soll, vielleicht kann mich diesbezüglich mal jemand belehren ;)

  • Die "Understatement"-Darstellung Fröbes haben andere Bond-Gegenspieler nie wieder so hinbekommen - vermutlich weil sie immer am Vorgänger gemessen wurden bzw. sich selbst derart unter Druck setzten. Diese "deutsche Bösewichte sind die Besten"-Nummer ging danach ja nur noch in die Hose. Curd Jürgens oder Gottfried John - peinlich.


    Ich finde Jürgens und John bringen in ihren jeweiligen Bondfilmen genauso gute schauspielerische Leistungen wie sonst auch. Das ist nichts peinlich. Der Vergleich mit Fröbe ist - wenn man ehrlich ist - auch etwas unfair, da von den späteren deutschen Darstellern keiner eine so gut geschriebene und die Filmhandlung integrierte Schurkenrolle bekommen hat. Jürgens, der ja später selbst monierte, dass er eigentlich nur Knöpfe drücken musste, hat viel weniger Screentime als Fröbe und ist zudem ein reiner Schreibtischtäter. Sein Stromberg ist nie in Aktion und befindet sich immer nur in der Sicherheit geschlossener Räume und umgeben von seine Männern. Und auch sonst ist die Figur seitens der Autoren recht limitiert und eindimensional angelegt. Kein Vergleich zu Goldfinger. Gottfried Johns Ourumov hat dagegen das Problem, dass er weder der Villain, noch eine der ganz zentralen Personen von "GoldenEye" ist. Er ist eher ein Henchman und kein gleichberechtigter Co-Schurke wie die beiden anderen russischen Generäle Orlov und Koskov. Zudem ist Johns Charakter sichtlich als unanpassungsfähiger Verlierertyp angelegt, der von der Russenmafia unter Druck gesetzt wird und in der Folge von Bonds Aktionen völlig die Fassung verliert. Da ist das Rollenbild allein schon meilenweit von einem ikonischen Schurken wie Goldfinger entfernt. Auch ansonsten finde ich, dass die Symbiose aus erstklassiger Konzeption und genialer Darstellung bisher nie wieder so gut funktioniert hat, wie bei Goldfinger. Das war 1964 wirklich ein Glücksfall. Blofeld, Scaramanga, Stromberg, Drax, Largo, Zorin, Trevelyan, Carver, Graves und Silva waren zwar ähnlich ikonisch angedacht, erreichten aber aufgrund ihrer Figurenanlage oder einer inhaltlischen Limitierung nie ganz die Größe von Gert Fröbes Auric Goldfinger.

  • Gottfried John fand ich in GE recht ausdruckslos, was aber auch daran liegt, dass seine Rolle nicht allzu viel Raum für kreative Entfaltungsmöglichkeiten bot.
    Ich habe ja am Montag erst GE gesehen, da das ZDF die meisten Filme in sein Herbstprogramm aufnimmt und ich muss ehrlich gesagt gestehen, dass ich keineswegs angetan gewesen bin. Obwohl der Film eigentlich einen smarten Agenten in einer moderneren Mission präsentiert und auch Moneypenny nicht mehr jeden Hauch von Lust verstecken muss, vermag ich mich nicht so recht mit dem Film anzufreunden, beziehungsweise ordne ihn inzwischen wieder hinter TND und TWINE ein.
    Im Übrigen finde ich, dass es einer der wenigen humorvollen Bonds ist, welche ich als außerordentlich aufgesetzt empfinde. Während Witze früherer Epochen (und auch aus der Ära Craig) über einen gewissen Charme verfügen, empfinde ich die Dialoge in GE als weitestgehend lieblos und schnell zusammengedichtet.
    Die wahren Stärken des Films sind es wohl, dass dieser trotz der unspektakulären Kulissen von einem "eigenen Look" profitiert, sowie dass die Bösen wahrlich böse sind.

  • @Mr.Fogg:
    Ich besitze die Box mit allen Filmen. Bitte erkläre mir, und nicht aus sentimentalen Gründen, eine logische Erklärung eines zweiten BD-Kaufs?
    Wie schon erwähnt, das Covermotiv kann ich mir als Plakat holen, der macht an der Wand eine hübschere Figur und erfüllt seine Aufgaben.


    Der Kauf des Steelbooks lohnt sich freilich für die Leute, die die Filme als Einzel BDs haben, so kann ja die alte GF BD verkauft werden, oder eben nur GF haben möchten.

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