DER FILM: Goldfinger

  • Kann ich mich nur anschließen. Vielen Dank für diesen Link.

    The needs of the many outweigh the needs of the few or the one.
    I have been and always shall be your friend.
    I´ve been dead before.
    Live long and prosper.


    He is not really dead as long as we remember him.

  • Jetzt hat einer meiner ältesten Freunde und Bond-Fan (wir haben uns Ende der 70-er gegenseitig in das Bond.Fieber reingeschaukelt) meinen Golf-Club verlassen!
    Ein großer Verlust für mich:
    Jede unserer Runden wurde von Zitaten, besonders natürlich aus "Goldfinger", begleitet. Einer spielte mit Penfold Heart, der Andere mit Slazenger (das Los entschied).
    Natürlich entbehrt der Club der Stoke-Park-Atmosphäre, und meist waren auch mehr Spieler auf dem Platz als in GF zu sehen sind (dort scheinen Auric und James quasi allein zu sein!).
    Golf an sich ist eine schöner Sport, aber mir wird die Würze der Gesellschaft des Eingeweihten fehlen, wenn ich sage: "Ich bin anscheinend zu gut für sie!"


    Für eine fruchtbare Beteiligung im Forum bin ich wohl auch zu emotional in das Thema "Bond" verstrickt. Rationale Argumentationen und Beschreibungen von Hintergründen übersteigen meine Fähigkeiten.
    Es ist schon so etwas wie "Reine Liebe" (wenn es so etwas überhaupt gibt.).


    Dennoch bereitet es mir immer wieder große Freude zu sehen, wie engagiert hier der ein- oder andere Beitrag die Kommunikation ergänzt!

  • Fruchtbare Beteiligung hängt meines Erachtens nicht davon ab, wie emotional man zu einem Thema eingestellt ist. Wichtig ist, was aus vorgebrachten Geschichten und Argumenten gemacht werden kann. Ich erlebe auch, daß mit Filmzitaten, die ich gerne mal in die Runde werfe, keiner mehr was anfangen kann. Für Phasen kurzer Abwesenheit habe ich mir zum Beispiel das Cover des Romans zu "Terminator 2" kopiert (es zeigt Arnold Schwarzenegger mit Patronengurt um den Körper) und darunter die Sätze "I´ll be back. In 5 minutes." geklebt. Ich habe das Gefühl, bei keinem klingelt´s, wenn er es sieht.

    The needs of the many outweigh the needs of the few or the one.
    I have been and always shall be your friend.
    I´ve been dead before.
    Live long and prosper.


    He is not really dead as long as we remember him.

  • Das Problem ist bei mir oft, dass ich das überwältigende Wohlbefinden, das mir bei Sichtung der Filme oder/ und Bücher zuteil wird schwierig bis gar nicht in Worte zu fassen vermag.


    Und was das Zitaten-Verständnis angeht...es hat natürlich seine Vorteile, wenn die Urheberschaft mancher Sprüche aus Unkenntnis der Quellen mir zugeschrieben wird...aber andererseits vermisse ich dann oft jene unausgesprochene Übereinstimmung, die ich in der Gegenwart alter Weggefährten geniesse.

  • Für deinen Verlust bedaure ich dich, werter Mr. Fogg. Jedoch freut mich die Beteiligung am Forum.
    Dass Zitate in Unkenntnis dir zugeschrieben werden, entbehrt nicht eines gewissen Charmes und Humors.


    @Dr. Shatterhand: Ich find's witzig!! :D

  • Ich bin ehrlich gesagt seit der Geburt meines Kindes vor 3 Jahren gar nicht mehr zum Golfen gekommen.
    Auch Trips in den Norden sind leider recht unrealistisch, aber falls es jemals klappt, werde ich mich natürlich melden!
    Im Gegenzug auch an dich dieselbe Einladung, falls es dich mal nach Bayern verschlägt. :thumbup:

  • Stimmt schon: Golf und Kind ist kaum kompatibel!
    (Ich habe einen Ansatz zur Lösung des Problems gefunden: Einer meiner Söhne ist ebenfalls Mitglied im Club. :thumbup: )
    Ich selbst hänge jedoch auch immer noch auf einem hohen Handicap rum. Aber: Die Zeit arbeitet für uns!
    Dir in dem Zusammenhang erstmal einen würdigen "Vatertag"! :)

  • Vielen Dank, dir ebenso!
    Ein kleines Plastikgolfset habe ich meinem kleinen schon besorgt. Demnächst werden wir mal mit ihm auf die Range fahren, und sei's nur ne halbe Stunde. Und wenn wir es schaffen, dass auch er irgendwann Feuer fängt, wird auch unser Handicap wieder runter gehen.

  • James Bond 007: Goldfinger


    Bond Marathon # 00…3; Originaltitel: Goldfinger, GB 1964, Regie: Guy Hamilton, Drehbuch: Richard Maibaum und Paul Dehn nach dem Roman von Ian Fleming, Darsteller: Sean Connery, Honor Blackman, Gert Fröbe, Shirley Eaton, Tania Mallet, Harold Sakata, Bernard Lee, Lois Maxwell, Cec Linder, Burt Kwouk, Martin Benson, Michael Mellinger, Desmond Llewelyn u. a., Premiere: 17. September 1964


    Zitat von James Bond 007: Goldfinger

    In Miami soll 007 auf Geheiß von M den englischen Exzentriker Auric Goldfinger beobachten. Goldfinger betrügt beim Kartenspiel mithilfe seiner blutjungen Assistentin Jill Masterson. Bond torpediert die Glücksmasche des feisten Lebemannes und verführt die aparte Blondine. Doch wenige Stunden später ist die junge, lebenshungrige Frau tot – ermordet. Ihr Körper ist komplett mit Gold überzogen. Die grausame Rache des Mannes, der von dem schimmernden Edelmetall besessen zu sein scheint. Im Auftrag seines Chefs soll 007 allerdings kühl und professionell lediglich dem Verdacht nachgehen, ob Goldfinger Schmuggel im großen Stil betreibt. In der Schweiz gerät Bond bei seinen Nachforschungen allerdings in Gefangenschaft und macht die Bekanntschaft der Ganovenbraut Pussy Galore. Zurück in den USA erfährt 007 schließlich das ganze Ausmaß von Goldfingers hochfliegendem Plan, der das weltweite – auf den Goldpreis aufbauende - Finanzsystem erschüttern könnte. Wird James Bond den Wahnsinnigen aufhalten können…?


    Zitat von Scarpine (2013)

    Der Agententhriller als phantastisches Phänomen. Sean Connerys drittes 007-Abenteuer zementiert endgültig die Blaupause für alle folgenden Bondstreifen. Sarkasmus, Ironie und eine abgehobene Leichtigkeit vollenden den bondschen Stil-Cocktail. In der Folge avancierte "Goldfinger", aufgrund seiner ikonischen Ingredienzien und seiner Coolheit, mit völliger Berechtigung zum Kultfilm. Mögen dem Zuschauer manche technischen Defizite und Pannen, die bei den frühen Bondfilmen noch vorhanden waren, auch hier ins Auge fallen, so werden sie doch von der einmalig-erhabenen, ja geradezu "goldenen" Aura dieses Werks hinweggefegt. Das erste Meisterstück der Reihe.


    Es gibt nur wenige Streifen in der Filmgeschichte, deren Ruf ihnen sprichwörtlich meilenweit vorauseilt. Goldfinger ist so ein Film. Und es ist jedes Mal aufs Neue beeindruckend, wie es dieses Werk schafft, auch nach 55 Jahren (und sechs Abstinenz-Jahren meinerseits) dem Erwartungsdruck standzuhalten. Dabei ist der Film sicherlich alles andere als frei von Schwächen oder gar sonderlich zeitlos arrangiert. Aber es ist diese magische Aura, die all diese Punkte mühelos nivelliert. Das ist es wohl, was einen Kultfilm ausmacht. Kritikpunkte könnte man einige anführen: Von schlechten Tricks (Tillys Unfall), über hanebüchene Story-Wendungen (Pussys "Hau-ruck-Bekehrung"), unfreiwillige Komik ("Das Baby schläft") bis hin zu völlig farblosen Darstellern in tragenden Rollen (Cec Linder) könnte man so einiges ins Feld führen. All diese Punkte fallen einfach nicht ins Gewicht, weil das Phänomen Goldfinger sie überlagert. Zudem gilt es hier – wie schon bei dem Vorgänger – die Entstehungszeit zu berücksichtigen und zu betonen, dass diese Mängel nur ganz winzige, kaum sichtbare Kratzer im Lack eines glänzenden Aston Martin darstellen. Vielleicht verfehlt dieses Optimierungsdenken auch einfach völlig den damaligen Zeitgeist: Bonds Ritt nach Fort Knox war 1964 schlicht mit das groovigste, was die Popkultur auf der Leinwand zu bieten hatte.


    Erneut liefert Sean Connery eine ganz wunderbare Performance als 007 ab. Und in keinem anderen Bondfilm ist er so cool, lässig und obendrein stilsicher gekleidet wie hier. Umso beeindruckender, dass der Film eigentlich einem ganzen anderen Mimen gehört. Sein Name: Karl Gerhart "Gert" Fröbe. Ein teutonischer Schurke, dieser Auric Goldfinger. Die Figur, die Obsession, die Sätze, der Plan. Alles ist überlebensgroß. Besonders wirkungsvoll ist Fröbe sogar, wenn er nicht spricht, ja nicht einmal agiert. Jede Regung, jedes verschmitzte Lächeln, jeder Blick scheint der Kamera eine Großaufnahme wert. Es ist das diebische Charisma dieses Darstellers, das Goldfinger zu Jedermanns Liebingsschurken werden ließ. Eine famose Leistung, die bis heute nichts von ihrer Brillanz verloren hat. Daneben gibt es für das restliche Ensemble kaum noch Platz. Die Masterson-Schwestern sind nette Eye-Candys, aber wenig einprägsame Charaktere und darstellerisch weitgehend nichtig. Selbst Honor Blackman bleibt im Vergleich mit ihrer direkten Vorgängerin merkwürdig blass. Hätte sie nicht ihren denkwürdigen Rollenamen und träte sie nicht in diesem Film auf; es würde sich kaum jemand groß an sie erinnern. Nach Honey Rider das zweite, klassische Bondgirl, das bei mir deutlich an Boden verliert. Ansonsten ist noch Harold Sakata erwähnenswert, der nach Robert Shaw einen ganz anders gearteten, aber ebenso bedrohlichen Haudegen verkörpert. Die Szenen mit dem MI6-Team sind wieder einmal köstlich; besonders die Dinner-Szene mit M.


    Trotz Regisseurwechsel bleibt Ted Moore hinter der Kamera. Seine Cinematographie bleibt, abgesehen von dem warmen Miami Beach, in den Tönen sehr zurückhaltend. Selbst die Goldbarren erscheinen in der reservierten, sich an den Vorgängerfilm anlehnenden Farbpalette als ebenso kalt und seelenlos wie ihr fanatischer Verehrer. Eine besondere Dynamik entfaltet die Kameraführung in den Autoverfolgungsjagden und der Erstürmung des Golddepots. Robert Brownjohn und Ken Adam leisten eine exzellente Arbeit, während dank John Barry und Shirley Bassey endgültig die Swinging Sixties vollumfänglich in die Serie Einzug erhalten. Mit der Schweiz und den USA hat der Film schöne Schauplätze, aber man erkennt rasch, dass sie unter Guy Hamiltons Führung nicht den atmosphärischen Reiz entwickeln, den sie unter der Regie eines Terence Young gehabt hätten. Hamiltons Stärken liegen in dem Absurden, dem Bizarren, dem Makaberen. Dennoch beherrscht es der neue Regisseur gekonnt, diese Elemente mit eleganter, sarkastischer Leichtigkeit in Szene zu setzen. Bond zwinkert dem Zuschauer aus seiner Zelle entgegen: Es ist alles nur eine abenteuerliche Räuberpistole; eine Mär aus Sex und Sadismus für Erwachsene. Trotz dieser - Suspense und Thrill eigentlich entgegengesetzten - Attitüde gelingen solche Spannungsmomente wie die Fort Knox-Einnahme, die Bombenentschärfung und Goldfingers letzter Einsatz. Zu einem Abspann, der die Titelsequenz nochmals geschickt aufgreifet, tönt dem Zuschauer die Bond-Hymne schlechthin ins Ohr und hallt noch lange nach. Wie der ganze Film.


    Es mag nicht alles Gold sein, was glänzt – in diesem Fall allerdings schon! Connery, Coolness, Cult. Es bleibt dabei: Ein legendärer Bondjahrgang mit etwas “zuviel Bonbon”, aber dennoch voll ausgereift. Einfach das Werk mit dem “Midas Touch”.


    00 00 00 00 00 Doppel-Null-Lizenzen

  • Goldfinger ist nach "The Spy" für mich halt die Bond Blaupause, der ultimative Bondfilm. Da macht auch jede Szene ohne Action Spaß. Halt die Dialoge, das Golfspiel und und und.
    Honor Blackman finde ich aber schon sehr scharf. Die hat so etwas härteres ans sich, aber auch das mag ich. Als Kind und Teenager war das noch nicht mein Fall, aber man wird reifer :)
    Und Pussy Galore hat auch bessere Szenen/Dialoge als Honey Rider.
    Cec Linder finde ich eigentlich ganz sympathisch. Da war mir Norman Burton unsympathischer und John Terry zu blass.
    Aber gegen Jack Lord, David Hedison, Rik van Nutter und Jeffrey Wright als Felix zieht auch er den kürzeren.

  • Rezensions-Essay "Goldfinger", provokativ, Teil 1.1, Verriss mit versöhnlichen Tönen



    Er ist beliebt, er wird
    vergöttert, er erreichte Kultstatus, die Rede ist von dem bereits
    etwas ältlichen, jedoch (mitnichten möchte man auch heute auf ihn
    verzichten) nirgendwo in Vergessenheit geratenen Filme „Goldfinger“,
    bestimmte Lobeshymnen bin ich nicht willens zu dementieren und
    obendrein bliebe das Endkonstrukt ohnehin stets subjektiver Natur,
    sodass auch Goldfinger seine Qualitäten genösse, doch ganz von
    Ehrlichkeit durchtränkt gesprochen, was brächte all dieses?!, wenn
    der eigentliche Film, der er nach meinem bescheidenen Dafürhalten
    über Gebühr zelebriert worden, an und für sich an unspektakulären
    Details unsagbar reich ist?, wenn sich die „Fehler“ im
    Kleingedruckten als die kariöse Entzündung des Gesamtwerkes
    erweisen?, wenn die punktuellen Kleinigkeiten keine atemberaubende
    Ausstrahlung aufweisen und nur mehr Lichtlosigkeit ins Dunkelreich
    bringen?, wenn das Spannende systematisch pariert, unterbunden und
    verhindert wird?, wenn sich teils aufbauende Qualitäten am Ende des
    Tages doch wieder auflösen oder schwingenderweise resonieren und
    oszillieren zwischen fehlender Dramatik und ebenfalls abwesender
    Anwesenheit der Kurzweiligseinserscheinung?, wenn jedwede nervige
    Angelegenheit den Film so grobschlächtig und nicht aus einem Gusse
    erscheinen lässt, als erzeugte er eine Absurdität elisabethanischen
    Ausmaßes?, wenn sich nur schwerlich negieren lässt, dass der damals
    kometenhafte Aufstieg Bonds eben nicht (!) nur einem Film wie diesem
    zu verdanken ist, eigentlich sogar nur sehr eingeschränkt, sondern
    lediglich seinen wenigen ikonischen Augenblicken, die dann aber dafür
    in den Folgedekaden so parodistisch und allgegenwärtig
    ausgeschlachtet worden sind dass sie haften blieben, als sei der
    GESAMTE Film Goldfinger auf diesem spannenden Dialogniveau
    entstanden?, wenn ein langersehnt‘ Habitat Bonds (der „Lebensraum“
    der Träume: ein Hotel in Miami) gleichwohl nicht ausreicht um dem
    Gesamtwerke den richtigen visuellen Feinschliff zu verleihen?, wenn
    sich Dellen im Drehbuche nicht revitalisieren lassen und den Lack des
    Gemäldes verkratzen?, wenn Bond später in seiner Gefangenschaft der
    Bürden und Hürden dieser Umstände wegen dazu gezwungen ist,
    geradezu einschläfernd passiv-kommod zu agieren?, wenn die
    Gesamtdramaturgie so fad sich anfühlt, dass (von den
    personifizierten Wundern wie etwa Tilly einmal gänzlich abgesehen)
    erst der schrullig betagte Rolls Royce (zumindest gab es etwas
    Vergleichbares z.B. u.a. noch einmal in „Spectre“, 2015 war
    dergleichen noch möglich, gegenwärtig dünket mich fast, es würde
    aufgrund der das Konterminieren der Erde einbeziehenden Verschmutzung
    abgelehnt, am Ende befördert Gretchen eine Kartoffel in Bonds
    Auspuff, damit dieser bei einer überlebenswichtigen Aktion nicht
    sein Aggregat wird starten können…, nein nein, allzu leer ist
    Bonds Zukunft auch wieder nicht und schlösse in Bälde gar den Aston
    aus TLD 87 ein, doch die Zeichen der Zeit sprechen nicht gerade für
    die spannendsten Zukunftsfahrzeuge in Bonds Garage und selbst mit
    einem Elektroauto wird er unmöglich umweltfreundlich unterwegs sein
    können, das ist eine Mär, hier überwöge teils der Schein) des
    Widersachers zur ersten Zierde des ansonsten müden Gesamtkonstrukts
    wird?, wenn so dialektisch genau man darauf bedacht ist gewesen, den
    Film „kultig“ zu gestalten, dass auf die eigentlichen Inhalte
    gefühlt nur noch wenig Wert gelegt worden ist?, wenn die Dialoge
    (umgekehrt dagegen ein Jahr darauf in Feuerball) überdies
    implizieren dass „Bond“ in seinem „Bondfilm“ mit die
    unwichtigste Figur ist, da dem titelgebenden Gegenspieler fast
    pausenlos deutlich mehr Bedeutung beigemessen wird als der
    eigentlichen Hauptfigur der gesamten Filmreihe, sodass 007
    tatsächlich keine tragende Rolle bekleidet?, wenn selbst die
    interessantesten Szenen des Films nirgends dazu befähigt sind, uns
    in irgendeiner Weise zu paralysieren oder in Schrecken zu versetzen,
    sondern faszinierende Teilnahmslosigkeit unsererseits auszulösen
    vermögen?, wenn zudem die erotizistische libido-Formel namens „wir
    haben einen Bondfilm und daher auch Bond GIRLS“ nur bedingt
    aufgeht, da die mir persönlich liebsten weiblichen Figuren des Films
    bereits nach kürzester Zeit, kühl gesprochen, „aus dem Verkehre
    gezogen werden“, um nicht zu sagen stürben?, wenn zuweilen einzig
    und allein die absolut hervorragende deutsche Synchronfassung (GG
    Hoffmann wie immer in bestem Sprachduktus und hervorragender
    Stimmlage klaren Tons, des Weiteren u.a. Margot Leonard – Mylène
    Demongeot in einer Fantomas-Trilogie, Teil eins und zwei, ganz
    spontänlich fielen mir ihrerseits natürlich auch viele andere tolle
    Rollen ein) den ansonsten stellenweise reichlich uninspirierten Film
    errettet?, wenn ich mir beim Betrachten des Werkes schon einmal
    prophylaktisch ein unerlässlich‘ Schlafgemach bestelle für den
    Fall dass ich bei der Sichtung einschliefe?, ...wenn auch selbst die
    eskapistische Extension des Goldfingerschen Vorhabens Bond nicht
    ausreichend in Bewegung versetzt, da GF buchstäblich alle Figuren
    überstrahlt, da er hoffet und sich dem Glauben hingibt, eines Tages
    würde MEHR als Gold auf sein Seelenkonto transferiert?, wenn der
    hermetische Raum Fort Knox zwar als spannende Örtlichkeit fungiert,
    die albernen Szenen mit Oddjob, -mit dem ich bisweilen nicht soooo
    viel „am Hute“ habe abgesehen von seinem belustigenden Grinsen-,
    aber jedwede Atmosphäre ins Lächerliche zögen, da Bond – wie
    schon zu Beginn des Films – einfach nur die völternen Strömungen
    für sich spielen lassen muss, um die Pläne der Gegenseite en
    passant zu konterkarieren?, drum Sie ersahen soeben….., Fragen über
    Fragen, natürlich bewusst überspitzt und auch in dem albernen
    Ansatze, den Film spaßeshalber sprachsemantisch zu sezieren, aber
    die Frage sei dennoch gestellt: Warum genau scheint der reüssierende
    Kult auszureichen, um diesen insgesamt unausgegorenen Film zu solch
    einem Juwel erhoben zu haben?, ich für meinen Teil beschränke mich
    auf zwei Sterne und kann auch ungefähr 15 Jahre nach meiner
    Erstsichtung der ersten Filmstunde dieses Films keinen Dauerorkan von
    einem Bondfilm hierin erkennen, pardon…, drum anderswo mag 2004
    2019 zwar ähneln, doch hier gilt: Meine GF-Meinung wurde von Jahr zu
    Jahr destruktiver.



    Doch
    lasset uns bei Null beginnen und die Szenen im Einzelnen ein Stück
    weit durchstreifen, begrüßt werden Sie von einem ikonischen
    gunbarrel, die anfängliche Musik ist hochgradig unschlecht (spätere
    Teile des Soundtracks hinterließen bei mir einen gespaltener
    daherkommenden Eindruck, szenenweise finde ich ihn sogar fast
    unerträglich, besser zwar als Sag niemals nie, aber definitiv
    faszinierend weit unten), wie schon gesagt wird uns rasch ins
    Bewusstsein gerufen, dass die Bondformel ward geboren, ein extrem
    hoher Kultfaktor schien emotional perfektioniert worden zu sein,
    zumindest redet man sich dergleichen ein, leider Gottes ist
    Goldfinger für mich aber, was ich bei Bond bedaure, kein
    Spionagefilm und erst recht kein Thriller, Komödie träfe es eher
    (selbstverfreilich: das könnte man von einem Moonraker ebenfalls
    behaupten, komödiantischer geht es kaum, aber dorten gäbe es dafür
    zumindest noch das Philosophische und generell das Extreme, das
    Ausschweifende, so etwas böte der „nüchterne“ Goldfinger eher
    weniger – nun werden Sie fragen, ist der Film GF nun nüchtern oder
    over the top, die Antwort lautet: er ist beides, aber keine der
    beiden Varianten wird von ihm beherrscht, beides verläuft im Sande
    und wirkt erschreckend verzichtbar, so etwas lässt mich kalt, selbst
    meine Hände fühlen sich beim Schreiben dieser Rezension sehr kühl
    an, ist aber auch jahreszeitlich bedingt), auch die ansonsten so
    brillanten Sets des meisterhaften Ken Adam erstrahlen diesmal
    tendenziell weniger extravagant als zuvor und danach, erschwerend
    hinzu käme die neue und indessen deutlich ironischere Ausrichtung
    des Hauptdarstellers, welcher (Connery) nicht mehr denselben Biss an
    den Tag legt wie in den entschlosseneren Werken Dr. No und
    Liebesgrüße aus Moskau, sehr bedauerlich.


    Nach
    wie vor durchreisen wir eine Zeit noch VOR dem Titelliede, immerhin
    gelungen: die Szene in welcher AUGEN als SPIEGEL verwandt werden, das
    ist Poesie, dieser (wenngleich unzarte) Part würde in abgewandelter
    Form auch einem Giallo von Argento oder einem Film wie „Das Parfüm
    der Dame in Schwarz“ von Barilli (brillanter Geheimtipp!) zu Ehre
    gereichen, die Untaten der Gegenseite kommentiert Connery trocken und
    unaufgeregt mit den Worten „widerlich, einfach widerlich“ und
    leitet legendär hiermit erstmals den Hauptsong des Films ein, dieses
    Liedchen leider empfinde ich als kaum erträglich, schon in der
    Grundschule haben ein Freund und ich diesbezüglich zu schmunzeln
    begonnen (bis dann unsere Lehrerin eintrat und unsere
    Bildungsunterhaltung unterbrach, die Schule hat uns eben schon immer
    am Lernen gehindert :D), damals zu späten VHS- und frühen
    DVD-Zeiten zwar hatte der Film für mich noch minimal ein Faszinosum
    inne, da die VHS defekt war und ich somit nur die Szenen bis Miss
    Galore im Flugzeuge habe sehen können und mich natürlich fragte,
    wie die Reise weiterginge wohl, doch selbst dieser schicksalhafte
    Flug mit Galoria auf der 92er VHS erzeugte in mir nur unzureichende
    Neugierde, nun denn, zurück zum Beginne, sodann erklang die letzte
    Silbe des Liedes, endlich betreten wir Miami, eine kosmenreiche Welt
    des Atemberaubenden, aber auch irgendwo kalt inszeniert da gänzlich
    ohne Kinder und Zukunftswesen auskommend in diesen unseren Szenen,
    porträtiert wird das dortige Hotel als eine Oase der Playboys, kein
    Nachwuchs, keine Großeltern, keine Familiengespräche bei Tisch,
    also ganz nach Bonds Geschmacke und rein visuell auch nach dem
    Unserigen, doch wie so oft verdeutlicht es: So heiß und flirtsam die
    Sonne auch brennen mag, aber einem lieblichen Daseine längerfristiger
    Emotionsbindungen steht die innere und berufliche Grundphilosophie
    Bonds im Wege, ein inniglicher Herzensfilm wie OHMSS (1969) wäre mit
    dem extrem coolen Connery vermutlich nicht in derselben Form denkbar
    gewesen, Lazenby hat das vermocht, wenn auch ansatzweise
    versehentlich.


    Schöne
    und reiche Singles reihen sich schon in diesen frühen Szenen
    aneinander und Bonds (dennoch aber ist er im Filme nicht immer völlig
    unsympathisch, wärmliche Momente kommen vereinzelt vor, wenn auch
    nur sekundenweise im Dienste des zarten Unterhaltungswertes) Umgang
    mit den Ladys ist momentweise insofern grenzwertig, als sie
    handlungstechnisch wirklich mehr als in den Hintergrund geraten (nun
    gut, Tilly war bis zu ihrem Fehlschusse sehr selbstbestimmt und Jill
    bleibt ob des Goldes Teil unseres Gedächtnisses, immerhin),
    gleichwohl will ich sein rettendes Im-Vordergrunde-Stehen hier nicht
    ZU scharf kritisieren, denn zuvor schrieb ich ja noch sinngemäß,
    die zu hohe Bedeutung Goldfingers passe nicht in einen Film, in
    welchem BOND der wichtigste Anker ist, final also würde ich
    äußerstenfalls sagen, der Film hätte den (die Formel „schmückendes
    Beiwerk“ ist meines Erachtens nicht ausreichend, bei Spectre ging
    es hingegen ins andere Extrem hinein und so wirkte die
    „Vertrauensfigur“ Miss Swann sehr gestelzt, ihre Dialoge nerven
    mich zu Tode) Bonddamen 20% mehr Bedeutung beimessen sollen und Bond
    20 bis 25 (mehr), wohingegen bei Goldfinger 15 WENIGER angebracht
    gewesen wären.


    Eine
    vom Golde („Sie ist ganz mit Gold überzogen, ja, mit Gold!“)
    überzogene Dame erwies sich, es deuchte sich schon an, als
    überirdisch schön, ihre Schwester ist wahrlich nicht weniger
    faszinierend, Bonds Charakter ist nicht völlig ohne Ehre und so ist
    er nicht gewillt diese goldenen Stunden auf sich oder besser gesaget
    IHR sitzen zu lassen, bereits hier bekommt Bond seitens M einen
    Anti-Rache-Vortrag zu hören (hier folget er diesem noch, in Lizenz
    zum Töten verfolgte er späteren Tages seine ganz eigenen Ziele,
    1989), M wird diesmal nicht von Siegfried Schürenberg (genial als
    Monsieur Zy in Polanskis Mieter) gesprochen, aber in einer Szene (mit
    M ironischerweise) hören wir Herrn Schürenberg dennoch, auch
    weitere Veränderungen kündigen sich an, d.h. Bond fährt
    bedauerlicherweise nicht mehr Bentley (in Romanen tat er es, in der
    Filmwelt mussten wir bislang auf diesen „Status“ verzichten),
    sondern erhält an seiner statt den meines Erachtens etwas
    langweiligen Aston Martin DB5 (ja, das zu sagen ist ein Sakrileg,
    aber ich bin Zweitürern ohnedies nicht sehr zugetan, höchstens noch
    dem Sinclair-DBS aus OHMSS, dessen Karosserie sozusagen Jahre später
    zu Daltons V8 aus the living daylights wurde), die Dialoge zwischen Q
    und Bond sind erstmals geschliffen und von Humor gepräget
    („Schleudersitz, das ist doch wohl ein Scherz?“), auch die
    alsbaldigen Golfszenen werden von nicht wenigen Zuschauern als recht
    gut empfunden, ziehen sich aber unangenehm in die Länge („Sie sind
    nicht hergekommen, um Golf zu spielen“ - wo Goldfinger Recht hat,
    hat er nicht Unrecht, aber das zu konstatieren, also dass Bond ein
    anderes Anliegen verfolgt, war noch kein Geniestreich, nur eine erste
    und unterschwellige Feinheit) , Oddjob darf nun erstmals etwas zum
    Zerbröseln bewegen und geht, zuvor versuchte er sich an einer
    Statue, mit dem Golfballe ähnlich unsanft um wie es etwa der in
    seiner Mimik so überaus heiter-höfliche Inder aus Octopussy mit dem
    „Glückswürfel“ vollführte, Goldfinger spielt teils in der
    Schweiz und das begrüße ich, leider bekommen wir von dieser
    (insbesondere im Vergleich zu OHMSS) reichlich wenig zu sehen, denn
    fürwährlichst, das wunderschöne Land der zartfühlenden Berge wird
    selbstredend deutlich weniger heimelig und emotionsspektakulär
    eingefangen als fünf Jahre darauf im gegenwärtigen 50er
    Jubiläumswerk (in welchem es ebenfalls Anspielungen auf GF gibt:
    „die Goldfinger-Affäre November 64“, nettes Thema bei einer
    Hochzeit...), zumindest aber beinhaltet die hiesige Schweiz die nicht
    unlustige Szene „Disziplin, 007, Disziplin“, so und in dieser Art
    müssen die (mir ist als hieße ich so, weil dem so ist) Daniels
    dieser Welt auch immer zu sich sprechen, wenn sie von der richtigen
    Person überholt werden, einfach um keine draufgängerische Wirkung
    auszustrahlen, allerdings muss ich gestehen, NUR 007 und ohne
    „Disziplin“ wäre mir in solchen Momenten lieber, viel zu oft
    muss die Menschheit ihre amourösen Befindlichkeiten zugunsten einer
    braven Gesellschaftsordnung unterdrücken, daher hielte ich es auch
    für bedauerlich, schwände in den nächsten Werken der letzte Hauch
    vom Ur-Bonde, einzig des Versuches wegen, ihm vollkommene politische
    Korrektheit angedeihen zu lassen, welche derart leblos daherkäme,
    dass auch die Frauen höchstpersönlich sie nicht mehr als sonderlich
    attraktiv empfänden, drum ein Mittelweg sollte schon gestattet sein,
    andernfalls würde der unsterbliche James Bond nämlich doch noch
    sterben, aber nicht durch einen Villain, sondern weil er sich selbst
    die Kugel gäbe, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aber
    zumindest eine Goldene, als letztes Grinsen sozusagen.


    Hier
    also, der „Disziplinierte“, pausiert er erstmals seinen
    Lebens-Kickdown (d.h. Nein, ginge ja nicht, denn die Karre mag zwar
    einen Schleudersitz haben, über den sie verfügt, aber andererseits
    leider keine Automatik ward an Bord) und entkickdownisiert sich zur
    Stille, Jill eilte bereits goldig hinfort, Tilly erblüht noch
    lebenden Seins und tost rasend durch die Bergpracht, zu ihren
    Schlittschuhen sprach es aus ihm: „So ein hübscher Sport“, diese
    Formulierung verwandte er auch in Moonraker vor nunmehr gut 40
    Jahren, dorten aber in einem schwarzhumoriger daherkommenden Kontext
    und auf Roger funktioniert selbige Ironie im Zweifel besser, auch
    wenn ich Connery im Gesamtbilde für die bessere Bondbesetzung halte
    (Roger: Platz 5 von 6, Connery: Platz 2 nach 1, gemeinsam ergeben
    diese beiden Darsteller relativ exakt die Mitte).


    Die
    erste Hälfte des Films ist noch recht akzeptabel, späteren Momentes
    dagegen agieret Bond, wie in der Einleitung schon anklang, zu passiv,
    überhaupt würde ich hinsichtlich des Jahres 1964 die kühne
    Behauptung aufstellen: Fantomas war in diesem Jahre definitiv der
    bessere James Bond.


    Durch
    nicht wenige Details ist Goldfinger wohl der erste wirklich ALBERNE
    Bondfilm, dies manifestiert sich verschiedentlich in unzähligen
    Details, die Geschichte mit dem Hütchen hatten wir bereits, Oddjobs
    Sprache z.B. (sein Stummsein hätte viel spannender und
    geheimnisvoller inszeniert werden können, leise Töne böten
    normalerweise dramaturgisches Potential, vielmehr besann man sich
    aber trotzdem auf eine ausschließlich auf humoristisch zu setzende
    Akzente ausgelegte Darstellung) beschränkt sich auf ein „A, A“,
    er grinst sich nicht unfroh einen ab und hat sichtlich Spaß an
    seinen vergnüglichen Frechheiten, aber im Gegensatz zu, vielleicht
    vergleichbar, Schnickschnack im Manne mit dem goldenen Colte, gibt es
    dennoch nur wenige Szenen, die wirklich witzig erscheinen, obgleich
    sie es sein WOLLEN, bei Schnickschnack dominiert hier definitiv das
    „Austricksen“, hierin ist er genial gewitzt und ganz „groß“,
    einmal schubst er Bond gar um und dies aus eigenem Antriebe, da
    feiern wir den Knaben sehr, Oddjob hingegen kann erst dann
    mitspielen, wenn sein Hut die Arbeit übernimmt, kurzum: in TMWTGG
    `74 hat die Formel „Humor reicht aus“ tatsächlich funktioniert
    diesbezüglich, da die Person selbst perfekt in den Film passet,
    Oddjob hingegen hätte man mysteriösere Elemente andichten sollen,
    doch so hingegen bleibt am Ende des Tages nur sein Hut im Gedächt
    und keiner käme auf die Idee, ihm interessante Gedanken in den Mund
    zu legen, da ein schnittfreudiges Kleidungsstück plötzlich
    spannender ist als die Person die es trüge, schade.


    Und
    fürwahr, die Aussage sei wörtlich gemeint: Goldfinger ist der erste
    alberne Bond, DN 62 rief zwar bereits deutliche SF-Elemente hervor
    und wirkte somit bestimmten Over-the-top-Absichten nicht gänzlich
    abgeneigt, doch im Kerne dessen, was wir sahen und ertasteten,
    erlebten wir immer noch eine Art Thriller sowie einen „realistischen“
    Urlaubsfilm mit trockenen Dialogen im positivsten Sinne, Goldfinger
    erscheint dagegen bereits parodistisch und nahm Werke wie CR 67 fast
    schon vorweg, auch die Moore-Ära im Allgemeinen, der erste auch nur
    minimal auf die Spionage-Herkunft des Films hindeutende Satz in
    Goldfinger ist wohl (wenngleich selbst das eher wie ein „Spiel“
    anmutet) „Sie sind erkannt worden – sagen wir…, von einer
    gegnerischen Nummer, die auch eine Lizenz zum Töten hat“, wir
    werden somit in eine der berühmtesten Szenen hineingeleitet, ich
    sage nur „Vielen Dank für die Demonstration“, dieser Part fand
    48 Jahre darauf auch in dem (leider gelänge es sonsten besser, hier
    nicht) interaktiven Werk „007: legends“ Verwendung, wurde aus
    Jubiläumsgründen aufgegriffen, am Ende des Tages war das Werk
    jedoch Geldmacherei, Neulingen des Interaktiven empfehle ich an
    erster Stelle „Alles oder Nichts“ und Liebesgrüße, mit leichten
    Abstrichen auch nightfire, aber nur in der Konsolenversion.


    Erwarten
    Sie von mir dass ich rede?“


    Nein,
    Mister Bond, ich erwarte von Ihnen dass Sie sterben!“


    Sterben,
    ein „nettes“ Stichwort, denn auch der Platz stürbe alsbald aus,
    drum wird sich (dies war 1.1) der Rest des Textes die Tage in den
    Kommentaren befinden, dorten folget 1.2 , merci

  • Willkommen im Bereiche „1.2“,
    wir schreiten sofort fort, Galorias Flugzeugluxus und ihre
    liebreizende Assistentin (ihr Jäckchen wie vergoldet, ihr Antlitz
    aus Asien, augenweidenhaft) mögen dem Film einen erweiterten Glanz
    verleihen, doch Galore war (lediglich Margot, besagte Stimme, hülfe
    beträchtlich) bedauerlicherweise nie auch nur annähernd mein Typ,
    weder hier noch in Columbos London-Episode der Theatralik, sodass mir
    ihr hoher Kultfaktor eher fremd war und für mich äußerstenfalls in
    ihrem inniglichen Vornamen Begründung fände („P.“ …), seinem
    EIGENTLICHEN Namen (GF) macht der Film ebenfalls alle Ehre, denn ihn
    nach der Hauptfigur zu benennen (auch wenn diese eigentlich Bond
    hieße bzw. heißen sollte), das ergab durchaus Sinn. Weshalb?, weil
    GF ein – wenngleich im negativst-erdenklichen Sinne –
    außerordentlich strebsamer Mann ist, das muss man ihm lassen,
    zugestehen, seine Intentionen sind die denkbar Falschesten , sein
    Wille jedoch ist äußerst stark ausgeprägt und eisern darauf
    bedacht die Totenleistung des Straßenverkehrs zu übertreffen, sein
    Planungsbildnis ist alles andere als dümmlich, dümmlich wird und
    würde es erst dadurch, dass er Bond nicht von Anfang an konsequent
    beseitigt, sondern („können Sie sich dieses Risiko leisten?!“)
    ihn gewissermaßen unterschätzt, ihn zwar auch schätzt (ohne
    unter), aber eben nicht mit adäquaten Gegenmaßnahmen zu rechnen
    scheint, sondern 007 gar einweiht (!), dachte er wirklich dass er ihn
    mit Sprüchen im Stile von „Unsere Wege haben sich zweimal
    gekreuzt, Mister Bond, lassen wir es dabei bewenden“ beseitigt oder
    zumindest fernhielte?, kam ihm mitnichten in den Sinn dass er sich
    für Bond somit erst recht interessant macht?, dass Bond ein SPIELER
    ist, on the edge lebet?, oder „wollte“ GF das irgendwo sogar,
    EINMAL im Leben einen ebenbürtigen Gegenspieler an Land zu ziehen?,
    oder aber hat das Ego des Genies es schlichtweg nicht ausgehalten,
    nicht doch mal wie ein erfreutes Kind von der eigenen Milliardenidee
    zu ERZÄHLEN?, manchmal kann sich das Kind im Manne den Spaß an der
    Prahlerei eben nicht verkneifen, er wirkt so vergnügt als schenkte
    man einem führerscheinlosen 12-jährigen einen Jaguar V12, kann sein
    Spiel nicht stillhalten, es nicht seinlassen, aus der anfänglichen
    Bitte um ein Meiden weiterer Wegkreuzungsbegegnungen wurden rasch
    regelmäßige Treffen, eine „Beziehung unter Giganten“, wenn man
    so will, reich an Plauderei, Bond etwa saget zum „Meister“: „Ihre
    Ausführungen haben mir viel Freude gemacht“, GF antwortet
    spaßdurchtränkt: „Mir auch“, überhaupt ist dieses gesamte
    Gespräch zwischen GF und Bond (obgleich mir die erste Filmhälfte
    tendenziell eher zusagt bzw. weniger nicht) die vielleicht einzig
    RICHTIG gute Unterhaltung im gesamten Filme („für mich jedenfalls“
    / „...for me that is“), einfach aus dem simplen Grunde zweier
    aufeinanderprallend‘ „Super-Egos“, einmal jenem des „Erretters“
    und einmal dem desjenigen, dessentwegen Errettung überhaupt erst
    vonnöten ist, gleichwohl lässt sich aus meiner Sicht auf Bond
    bezogen nur schwerlich bestreiten, dass Bonds/Connery‘s Zenit der
    Ära nach den Liebesgrüßen schauspielerisch überschritten war,
    denn mag dieser Punkt auch kommerziell erst bei Feuerball oder Man
    lebt nur zweimal erreichet worden sein, so schwände ab dem dritten
    Filme für mich spürbärlichst die ursprüngliche charakterliche
    Grundausrichtung der Hauptfigur zugunsten einer deutlich weniger
    anstrengenden Form von Unterhaltung, die hierdurch erst anstrengend
    wird – ironischerweise, also erst das Gelockerte entlockert die
    Filme, bei Connery war mir der zuvorige Arbeitsmodus tendenziell
    lieber.


    Sei
    es bei Connery, Craig und insbesondere Dalton, der zweite Bondfilm
    ist, Moore einmal ausgenommen, für mich persönlich stets der
    Erhabenste, mit Nr. 3 GF sitzen wir erstmals auf einem absteigenden
    Aste.


    Fröbes
    rot-rosa gefärbtes Gesicht erwiese sich wiederkehrend als
    außerordentlich erzürntseinstauglich, albern derweil u.a. dass
    Felix (der ohnedies einen eher gemütlichen und lockeren
    Freizeit-Eindruck hinterlässt, ganz anders als zuvor noch der
    sportliche und bondige Jack Lord mit Rainer Brandt, welchem man mit
    sofortiger Wirkung abkaufet, dass er tatsächlich nichts lieber will,
    als sich auf einer Mission zu befinden, dorten war es aber vielleicht
    ZU extrem, sodass er gewissermaßen mit Bond konkurrierte)
    naiverweise nicht eingreift (erinnert an Sag niemals nie: „Und
    warum hast du nicht eingegriffen?“ - „Ich dachte, das zwischen
    dir und der Lady sei eine Privatangelegenheit“, ...wo Felix recht
    hat, hat er recht – aber eben nur bei Fatimas Spreizfreude, in GF
    wirkt die Zurückhaltung noch alberner) , mit dem Fernglase blicket
    er auf die vermeintliche Idylle auf der Ranch, fällt allen Ernstes
    hierauf rein nach dem „Bond-hat-schon-alles-im-Griffe“-Motto und
    niemand scheint, rohmerisch gesprochen („Die Sammlerin“, 1967),
    auf den Satz „Ihr Idyll wirkte künstlich“ zu kommen, helfende
    Hände befinden sich wiederkehrend in der Nähe und vollführen kein
    einziges Mal einen Akt der Hilfe.


    Dann
    haben Sie von seiner Regierung eine Bombe bekommen“, „ich würde
    es eher als Atomgerät bezeichnen“, hier reüssiert mal wieder
    Goldfingers „Diplomatie“ und grinst sich sprachlicherseits
    gänzlich einen ab, der einzig WIRKLICH zitatwürdige Satz des Films
    ist meines Erachtens jedoch „Sie werden ja dabei sein und es selber
    sehen – zu nahe, befürchte ich, um es gemütlich zu finden“,
    Lord Brett Sinclair hätte das Grauen nicht sanfter ankündigen
    können, Fantomas ebenso wenig, allerdings ist gerade in solchen
    Szenen zu bedauern, dass die gesamte Redensart und Rhetorik
    Goldfingers etwas „plump“ klingt, mit einer parfümhaltigen
    Stimme wie etwa Lothar Blumhagen erklängen solche Szenen sicher
    deutlich gewitzter und ironischer, doch sei‘s drum, auch andere
    Aktivitäten fordern auf der Ranch nicht selten unsere ungeteilte
    Andachtsaufmerksamkeit, im Heu etwa sieht sich Bond dazu „berufen“,
    Miss Galore auf eine etwas unsanfte Art und Weise zu gütlichem
    Verkehre zu bewegen (zum Glücke „kam“ er hier nicht mit seinen
    typischen und in amourösen Zusammenhängen an Unfug so reichen
    Worten „Für England“, spätestens hier würde es unglaubwürdig
    – wäre doch albern, schöben wir unsere urmenschlichen Gelüste
    einzig auf unsere Jobs, nicht ja?, auch wenn ich gestehe, dass die
    Profession des Geheimagenten MEHR ist als ein „Job“) , hier
    „überfällt“ Bond Galore zwar „etwas“ zu
    anti-unaufdringlich, doch annähernd kann zu seinen Gunsten zumindest
    eine partielle Verteidigung formuliert werden insofern, als immerhin
    zu konstatieren ist, dass sie definitiv für genau DEN Menschen
    arbeitet / tätig ist, der Bond und nicht wenige weitere Menschen
    aufs Unschönste zu lynchen gedenkt, gemessen daran ist Bonds
    Verhalten so gerade ansatzweise tolerabel, auch wenn es etwas risqué
    erscheint, denn woher nimmt er nur das Selbstbewusstsein, sich allen
    Ernstes darauf zu verlassen, einzig durch seinen Charme derart viel
    Ummanipulation in ihrem „Arbeitsgehirn“ vorzunehmen bzw. walten
    zu lassen?, heutzutage könnte man das somit in dieser Form nicht
    mehr „bringen“, sodass der Film auch hier zweifelsohne als
    Zeitdokument deutbar ist, eigentlich hätte sie, doch spätestens
    hier zöge man etwas sehr Ernstes zu sehr ins Lächerliche, nach
    dieser Aktion seinerseits eine Dr.-Bart-Kepple-Stimme aufsetzen
    müssen und sagen sollen: „Wenn ich Sie nicht für recht amüsant
    hielte, hätte ich beinahe Grund beleidigt zu sein.“


    Nun
    denn, die Zeit schreitet fort, der Wind der Rettung ist uns günstig,
    Bond überlebet selbstredend auch den Fort Knox Part (in „Goldeneye
    – Rogue Agent“ aus dem Jahre 2004 ist dies nicht der Fall, der
    FALL führt in Richtung Boden und der Tod ins Bodenlose), Goldfinger
    verabschiedet sich für Villain-Verhältnisse eher unspektakulär,
    sein „Leben Sie wohl, Mister Bond“ ist definitiv nichts neben
    Drax‘ „STERBEN Sie wohl, meine Lieben“, nun denn, geschlossen
    werde nunmehr das Kapitel der Rezensionsarbeiten, leben Sie ebenfalls
    wohl (gehabt euch auch so), führen Sie sich das Werk ruhig zu Gemüte
    und lassen Sie sich von meinen strengen zwei Sternen nicht aus dem
    filmseelischen Gleichgewichte bringen, ich für meine Person jedoch
    werde nicht weniger Zeiten bedürfen, ehe ich dieses Werk als
    annehmbare Perle im Oeuvre der Bondkosmen werde wahrnehmen können,
    seien Sie bedankt.



    Bedauerlich,
    Berühmtheit ist eben nicht alles, oder?“, mich dünkt: Professor
    Snape hat den Film Goldfinger bestens beschrieben, denn wahrlich
    wahrlich, bekannter Kult hin oder her, ich verbleibe skeptischen
    Grußes…



    Ein
    Diamant recht roh,


    die
    Schleifung misslungen,


    das
    Publikum zwar froh,


    doch
    schon das Lied so komisch gesungen…



    Albern
    im Detail,


    Filmkunst
    ohne Wonne,


    träger
    Einheitsbrei,


    bewertungstechnisch
    strahlet keine Sonne…



    Der
    Kult fürs Herz zwar angenehm durchaus,


    die
    hierfür Gründe aber schwach,


    dramaturgisch
    müde und ein Graus,


    die
    Äuglein schwerlich blieben wach.

  • Ich würde in die Diskussion nur zu gerne einsteigen, aber, geschätzter Daniel, ich muss auch gestehen, dass dein "lyrischer Stil" es mir extrem erschwert, deine Beiträge in ganzer Länge zu lesen und auch vollständig zu erfassen.


    Einer meiner Professoren (3. Semester, "Juristische Methodenlehre") sagte mal: "Überflüssiges ist falsch. Jedes Wort stellt die Mindestbehauptung auf, dass es nicht ebenso gut wegfallen könnte."


    So kompromisslos muss man es nicht handhaben. Aber eine gewisse Lesbarkeit erleichtert den späteren Austausch von Argumenten.


    So, jetzt ist es raus. :S

  • Weiß ich doch ;) ,
    ich plädiere ja ebenfalls regelmäßig für einen verständlichen Diskurs, halte mich nur eben nicht daran, weil ich meistens ich bin. Aber wenn von 100 Leuten nur eine Person mit dem Stil warm wird werden wollen, dann ist das bereits ein guter Schnitt für mich, der mich an meinen Methoden festhalten lässt. Ich finde Überflüssiges nicht falsch, nur überflüssig ;--), LG

  • Leider muss ich gestehen, dass ich Daniels Beiträge auch eher überfliege.
    Aber was ich so erfasst habe, nun, da möchte ich freilich in jedem Punkt widersprechen.
    Goldfinger zeigt Connery, auch wenn sein Bond in Gefangenschaft gerät, in absoluter Höchstform. Er IST Bond! Gerade Fröbe wirkt in jeder Szene mit Connery größer und andersrum auch.
    Und natürlich ist Goldfinger für mich auch der mit Abstand kurzweiligste Connery Bond. Barrys Score ist eine 1- in Note. Michael Caine war übrigens der erste, der Barrys Score hören durfte.
    Nach dem Soundtrack zu "You Only Live Twice" mein zweitliebster Score der Connery Filme. Zu fast jedem Track bekomme ich einen Ohrwurm, der bei mir dann immer mehrere Tage hält.
    UND....der Film sieht wie jeder 60er Bond fantastisch aus. Ted Moore und Ken Adam erbrachten das, was man mit Bond assoziiert.


    Allerdings sieht Daniel Dalton "The Spy Who Loved Me" mit immerhin 3/5 auch recht schwach. Vielleicht hat er auch eine leichte Abneigung gegen Lieblinge und möchte etwas gegen den Strom schwimmen? ;)

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