DER DARSTELLER: Roger Moore

  • Sir Roger wehrt sich erfolgreich gegen schlimme Vorwürfe, die lange zurückliegen. Ihm wurde zur Last gelegt, bei den Dreharbeiten von "In tödlicher Mission" (1981) die Komparsin Debbie Newsome belästigt zu haben.


    [Blockierte Grafik: http://ichef.bbci.co.uk/news/6…/jpg/_82968822_moore2.jpg]


    http://www.bbc.com/news/entertainment-arts-32721988

  • Immerhin hatte Roger Erfolg im Prozess. Es ist aber traurig, dass es immer wieder solche unwahren Vorwürfe gegen Prominente und auch gegen Nicht-Prominente. Es ist okay, wenn sich jemand wie ein Schwein benommen hat und dies aufgedeckt ist. Es ist aber nicht okay, wenn Unschuldige aus reiner Gier beschuldigt werden. Insbesondere wenn es um sexuelle Belästigung geht, bleibt am Beschuldigten meistens etwas hängen - selbst wenn seine Unschuld hieb- und stichfest bewiesen ist.

  • in solchen Fällen kommt der Rechtsstaat an die Grenzen seiner Möglichkeiten. Die Wahrheit gerade in intimen Situationen kennen meist nur zwei Menschen. Und noch viel schlimmer: Selbst diese Menschen haben oft ihre eigenen Wahrheiten, manchmal diametral unterschiedliche Wahrnehmungen derselben Situation. Manchmal sogar, ohne dem Anderen aus Böshaftigkeit schaden zu wollen. Grenzwertig im wahren Sinn des Wortes...Was ist eigentlich aus Bill Cosby geworden? ..

  • in solchen Fällen kommt der Rechtsstaat an die Grenzen seiner Möglichkeiten. Die Wahrheit gerade in intimen Situationen kennen meist nur zwei Menschen. Und noch viel schlimmer: Selbst diese Menschen haben oft ihre eigenen Wahrheiten, manchmal diametral unterschiedliche Wahrnehmungen derselben Situation. Manchmal sogar, ohne dem Anderen aus Böshaftigkeit schaden zu wollen. Grenzwertig im wahren Sinn des Wortes...

    Sehr gut zusammengefasst, stimme Dir diesbezüglich vollkommen zu!

  • Habe mir mal wieder auf Youtube "Happy Anniversary" von 1987 angesehen, Roger Moore moderiert das Jubiläumsspektakel. Diese Dokumentation findet sich auf der TLD-FSK-16-2-Disc-UE, sowie auf der TLD-Blu-ray. Im Rahmen der Warner Home Video Collection erschien in den 80ern aber auch eine VHS mit Synchro (Clausnitzer, Neugebauer und weitere Sprecher des deutschsprachigen Raums). Weswegen hat es diese Fassung nie auf die DVDs geschafft? Wäre wohl magere Qualität, wenn ich meine durchgenudelte Videokassette zu digitalisieren versuchen würde. Hat das jemand in guter Qualität? 60 Minuten übrigens, nicht weniger (wie auf der DVD/BD).


    PS: "Bond Girls are forever" wartet auch noch auf eine deutsche DVD-Veröffentlichung :)

  • Happy Birthday, Sir Roger!


    Unglaublich, ich weiß noch wie ich noch 1987 mit 7 Lenzen den ersten Moore-Film sah (LALD) und nu' sind wir alle älter.
    Die Zeit läuft, leider. Ich hoffe Sir Roger bleibt uns noch alle erhalten. 88, ein sehr respektables Alter.

  • Ich bin seit einigen Wochen dabei, mir morgens um 5 bei einer Tasse Kaffee und Zigarette "Simon Templar" anzusehen. Eine großartige Serie! Da mir die Schwarz-Weiß-Staffeln besser gefallen, habe ich sie mir komplett aus UK kommen lassen, denn nur wenige der Folgen liegen in deutscher Synchronisation vor.
    Wenn man mit Moores Bonds durch ist und mehr davon braucht, empfehle ich "The Saint". Der gleiche Typ!


    Herzlichen Glückwunsch auch von mir - ein wahrlich vorbildlicher Charakter, dieser Roger Moore!

  • Habe mir mal wieder auf Youtube "Happy Anniversary" von 1987 angesehen, Roger Moore moderiert das Jubiläumsspektakel. Diese Dokumentation findet sich auf der TLD-FSK-16-2-Disc-UE, sowie auf der TLD-Blu-ray. Im Rahmen der Warner Home Video Collection erschien in den 80ern aber auch eine VHS mit Synchro (Clausnitzer, Neugebauer und weitere Sprecher des deutschsprachigen Raums). Weswegen hat es diese Fassung nie auf die DVDs geschafft? Wäre wohl magere Qualität, wenn ich meine durchgenudelte Videokassette zu digitalisieren versuchen würde. Hat das jemand in guter Qualität? 60 Minuten übrigens, nicht weniger (wie auf der DVD/BD).


    PS: "Bond Girls are forever" wartet auch noch auf eine deutsche DVD-Veröffentlichung :)

    Habe darauf zufäligerweise gerade im Sky 007 HD-Thread hingewiesen. Auf Sky wird die Doku wohl (mindestens) zweimal gezeigt, zur Qualität kann ich nichts sagen. Nur dass ich damals auch die VHS hatte und sie wahnsinnig gerne gesehen habe.

  • Auch in diesem Thread ein erneutes Danke für den Tipp. Leider habe ich kein Sky, aber die Tatsache dass es dort läuft, scheint zumindest zu untermauern, dass es den Beitrag noch irgendwo in zumindest halbwegs tolerabler Qualität geben muss. Ich finde es sehr schade dass man hier bei den DVDs auf die deutsche Synchro verzichtete.

  • Ist schon was her, aber Roger Moore hat sich zu einigen gerade sehr angesagten Bond-Fragen geäußert, wobei er mit seinen Ansichten hier im Forum sicher mehr Beifall bekommen würde als in der Presse. Einzig überraschend finde ich sein großes Lob für Dalton, hatte ich doch bislang den Eindruck, er würde - bei aller Höflichkeit - dessen Darstellung eher kritisch sehen. Umso erfreulicher nun die Anerkennung.

  • Die Begründung, dass eine Frau oder ein Farbiger nicht der Fleming-Vorlage entsprechen würden, würde ich zwar einerseits unterschreiben, aber andererseits könnten böse Zungen selbiges auch bezüglich Moore sagen :D


    Das Dalton-Lob finde ich gar nicht mal soooo überraschend. Ich hatte immer den Eindruck dass er lediglich sich selbst nicht in dieser Art der Darstellung sieht, nicht jedoch dass es ihn allgemein stört - und Connery und Craig lobt er ja ebenfalls nicht selten. So sieht man übrigens auch im Gegenzuge, dass sich Dalton Moore gegenüber nicht negativ äußert, Dalton würde in einem Moore-Film eben etwas deplatziert wirken und dessen ist sich Dalton bewusst, daher seine Art der Darstellung - ohne jene von Moore zu missachten.


    Insgesamt finde ich es gut, dass sich Moore nicht nur auf die Aussagen besinnt, die gerade "gesellschaftlich tragbar" sind.

  • Die Begründung, dass eine Frau oder ein Farbiger nicht der Fleming-Vorlage entsprechen würden, würde ich zwar einerseits unterschreiben, aber andererseits könnten böse Zungen selbiges auch bezüglich Moore sagen :D


    Kann ich nicht nachvollziehen. Moore hat doch zahlreiche Szenen in seinen Filmen, die sehr fleming-esk sind. Und er ist Flemings ursprünglichen Favoriten David Niven in seiner ganzen Art wohl am ähnlichsten von allen Darstellern. Sicher hat er auch ein paar alberne Szenen, aber man hat sich in den Filmen auch in die andere Richtung von Fleming entfernt. Die Beschreibung in den Romanen ist so vage, dass Moore da mMn locker im akzeptablen Spektrum ist, während eine Frau oder ein Schwarzer eigentlich gar nicht diskutabel sind.

  • Gutes Gegenargument, mein Urteil ließe sich damit mehr oder weniger revidieren. Ich sage auch nicht dass Moore überhaupt nicht in dieses Bild passt, aber "böse Zungen" beinhaltet nicht nur meine Ansicht, ich habe über die Jahre in Youtube-Kommentaren und auch anderswo immer mal wieder beobachtet, dass einige Leute sagen, sie sähen hinsichtlich der Fleming-Vorlage keinen Roger Moore, seine Rolleninterpretation sei diesbezüglich zu eigen. Die Wahrheit wird wohl irgendwo dazwischen liegen, ein Fleming-Bond pur, ist er wohl nicht, das Gegenteil dessen aber mindestens genauso wenig.

  • Ich sage auch nicht dass Moore überhaupt nicht in dieses Bild passt, aber "böse Zungen" beinhaltet nicht nur meine Ansicht, ich habe über die Jahre in Youtube-Kommentaren und auch anderswo immer mal wieder beobachtet, dass einige Leute sagen, sie sähen hinsichtlich der Fleming-Vorlage keinen Roger Moore, seine Rolleninterpretation sei diesbezüglich zu eigen.


    Ja, das hab ich auch schon sehr oft gelesen. Glaube das liegt auch oft an einer überzogenen Vorstellung vom Fleming-Bond. Ich hab den nie so verbissen und hart wahrgenommen, wie es die Darstellungen in LTK oder CR nahelegen. Ich würde sogar behaupten, dass viele Kommentatoren Fleming gar nicht selber gelesen haben und nur diese üblichen Sichtweisen widergeben. Letztlich ist es ja auch hochgradig subjektiv, was die Phantasie eines Lesers aus den Worten des Autors macht. Ich hab komischerweise nie einen der Darsteller beim Lesen vor Augen, sondern eher einen Typus wie Alain Delon.

  • Jenseits der von Martin genannten Verbissenheit denke ich nicht, dass Bonds Vorgehensweisen und Auftreten in LTK sich wirklich substantiell von seinem Handeln in den meisten anderen Filmen unterscheiden. Gerade seine Härte und sein Zynismus waren ja ein Markenzeichen gerade der frühen Connerys, namentlich in DN. Viele der brutalsten Szenen – namentlich die Tode von Dario und Sanchez – sind Notwehrsituationen: Bond bringt sie nicht aus Grausamkeit auf die jeweilige Art zu Tode, sondern weil er nur so sein eigenes Leben retten kann. Aber das nur nebenbei.


    Die beliebte Frage, welcher 007-Darsteller dem Fleming-Bond stimmungstechnisch am nächsten kommt, müsste ich ketzerischerweise zunehmend beantworten mit: George Lazenby – verstärkt vielleicht dadurch, dass er ab und an durchaus Ähnlichkeit mit dem Cary Grant der 1940er-Jahre hat, und Grant war ja auch ein Bond, der Fleming selbst behagt hätte. Lazenby gibt nicht nur seine Version des Connery-Bonds, sondern transportiert auch das Unsichere hinter der Fassade, die Nachdenklichkeit, Müdigkeit und Melancholie, mitunter auch Sentimentalität, vor der Flemings Bond nie ganz gefeit ist – und dies nicht erst im letzten Drittel des Films, sondern bereits bei den Casino-Szenen mit Tracy („Bitte bleiben Sie am Leben …“), dem einsamen Moment am Morgen danach, am Schreibtisch in seinem Büro. Lazenbys eigene Unsicherheit kommt der Figur hier zugute; natürlich hat er in dieser Hinsicht auch den Vorteil, in einer wirklichen Romanverfilmung aufzutreten, wodurch sein Bond per se näher an Fleming ist als etwa Brosnans.


    Moore, um mal den Off-Topic-Bereich zu verlassen, finde ich gerade in seinen ersten beiden Filmen und namentlich in TMWTGG gar nicht so weit weg vom Bond der Romane, außerdem nähert er sich ihm auch später gerade in den Szenen, die Bond in einem etwas privateren Ambiente zeigen – etwa beim Essen mit Stacy in AVTAK, wo sich durchaus andeutet, dass es auch eine Privatperson Bond gibt: Diese hat in den Büchern ja etwas mehr Raum als in den Filmen. Ironischerweise sind dies die Momente, die der Otto-Normal-Bondgucker eher als störend oder unpassend empfindet. Je näher sich der Film-Bond dem Fleming-Charakter nähert, desto un-bondiger scheint er auf viele zu wirken. Ein Indiz, dass Fleming-Treue kein Kriterium für den Erfolg eines Darstellers ist – vielleicht sogar im Gegenteil.

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