Beiträge von Felix Leitner

    Ronald Reagan hätte dies bestimmt anders gesehen als du :D.


    Das stimmt. Zumindest hat er das Wettrüsten nicht mit seinem spektakulären SDI("Star Wars")-Projekt gewonnen. Das wäre quasi das Defensiv-Gegenstück zum ATAC geworden.


    Übrigens war der Fleming-Bond mit dem prophylaktischen Liquidieren auch nicht zimperlich, wenn man an seinen ersten 00-Auftrag denkt.


    (Jetzt sind wir mal wieder weit vom Thema abgekommen)


    Der eigentliche Clou an FYEO diesbezüglich ist für mich die Tatsache, dass es Drehbuch und Inszenierung geschickt gelingt die Russen in Form von Gogol als sauber aus dem Ganzen rauszuhalten. Obwohl man ja genügend Hinweise auf die Verwicklung von Gogol bekommt macht die launige Inszenierung seiner Szenen aus ihm den altbekannten Sympathieträger und lässt den Zuschauer nicht wirklich über seine eigentliche Beteiligung an der Ermordung bzw. der versuchten Ermordung diverser mehr (Bond, Havelock, Ferrara) oder weniger (Mrs Havelock, Lisl) unschuldiger Menschen nachdenkt. Denn wenn man es genau betrachtet ist FYEO daher der erste (und einzige) Bondfilm, in welchem die Russen die Schurkenrolle übernehmen – ohne die Ausrede, dass es „nur“ alleinhandelnde Abtrünnige wie Orlov oder Koskov sind. Dieses mal war es sozusagen „offiziell“, wenn natürlich die Frage bleibt wie viel davon letztlich wirklich bewusst im Drehbuch so angedacht war.


    Volle Zustimmung. Dass FYEO quasi der einzige 100%ige Kalte-Kriegs-Bond ist, ist mir auch schon aufgefallen. Aber sind die Russen hier wirklich die Bösen? Der Clou war doch das Gleichgewicht der Kräfte. Wenn die Briten (oder die Amis) ein neuartiges System zur Atomwaffen-Lenkung benutzen, stören sie dieses doch letztlich. Nach der Logik jener Ära war die Jagd nach einem Vorteil doch legitim - und das Beibehalten des Gleichgewichts klug.

    In diesem Zusammenhang finde ich es immer wieder interessant, dass im öffentlichen Bewusstsein weiterhin Connery-Bond als der Kalte Krieger gilt. Das hat wohl damit zu tun, dass die 60er unter dem Eindruck des Eisernen Vorhangs, der Kuba-Krise, Vietnam und dem allgemeinen Interesse am Thema "Geheimagent" einfach das Bond-Jahrzehnt schlechthin darstellen. Dabei war es Moore, der die meisten direkten Konfrontationen mit den Sowjets gehabt hat und dessen letzte Agentenjahre mit dem letzten Aufwallen des Kalten Kriegs zusammentrafen (Stichwort Pershing), bevor dann Dalton das Gorbi-Zeitalter einläuten durfte (auch wenn Moore-Bond am Schluss noch den Lenin-Orden bekommen hat, wahrscheinlich der einzige Preisträger, der schon Scharen russischer Soldaten und Agenten über den Haufen geschossen hat)

    Mein Problem mit Blofeld ist, dass er mittlerweile zu sehr die ikonische Villain-Gestalt der 60er Jahre geworden ist, die von Austin Powers schon intensivst aufs Korn genommen wurde. Bond ist auch keine Comic-Reihe, zu deren Verfilmung bestimmte optische Schlüsselemente dringend notwenig sind, besonders nicht heutzutage.


    Ein modernisierter Blofeld läuft dagegen Gefahr, allzu beliebig auszufallen und seinem Namen nicht Gerecht zu werden. Ich für meinen Teil habe immer noch Probleme mit der "Moriarty"-Interpretation der "SHERLOCK"-Reihe. Sicher interessant und diabolisch, wird sie aber nie das Maß aller Dinge sein, wenn man an Sherlock Holmes berühmtesten Gegenspieler denkt. Ein ähnlich radikaler Neuanfang wäre aber geboten.


    Mendes selber hat im Vorfeld zu SF betont, dass man Ton und Stil der alten Filme nicht mehr aufleben lassen könne ohne dass es wie eine Parodie wirken würde. Diesem Grundsatz wird er (unabhängig, ob Blofeld nun auftaucht oder nicht) sicher treu bleiben.

    Also ich für meinen Teil bin froh, dass man in SF auf einen Seifenopern-Kniff wie den verlorenen Stiefsohn oder Neffen, von dem man in den 278 Folgen davor noch nie etwas gehört hat, verzichtet hat. Das war in STAR TREK V mit Spocks mysteriösem Halbbruder schon ziemlich unglaubwürdig. Ich hätte es einfach als albern empfunden und es hätte dem Film mehr gschadet als genützt. Zumal es, wie hier schon erwähnt wurde, dem symbolischen Gehalt der "Zwei-Söhne"-Analogie abträglich gewesen wäre.

    Was mich bei McClory am meisten verwundert, ist, dass er den Rest seines Lebens damit verbracht hat, aus seinem Apfel, den er vom großen Bond-Apfelbaum bekommen hat, auch noch das letzte Quentchen auszuquetschen. Wenn man sich seine Vita anschaut, wird man feststellen, dass er ein talentierter Regisseur gewesen sein muss. Warum hat er nicht versucht, andere Projekte auf die Beine zu stellen oder sogar selber wieder Regie zu führen?


    Stattdessen wollte er allen Ernstes, nach zwei Verfilmungen, die er (mit-)produzieren durfte, seine TB-Drehbuchentwürfe gegen alle rechtlichen Hürden noch zu einer eigenen Franchise aufmotzen. Also wirklich...


    Laut Erich Kocian wurde McClorys Bond-Besitzstand schon auf einer Fan-Convention im Zuge des NSNA-Projektes mit Connery entzaubert: Er gab an, dass er neben TB noch die Rechte auf andere Skripten habe, woraufhin nachgefragt wurde, weshalb er dann gerade TB nochmal verfilmen will und er daraufhin zugeben musste, dass es sich bei den anderen lediglich um Drehbuchentwürfe von TB handelt...


    Was mich aber richtig störte, dass von der Zerstörung im ersten Film nichst erwähnt wird. Tote? Sonstiger Schaden? Gerät so nebensächlich und so schnell kann man die Menschen doch nicht evakuieren.


    Ich verstehe diesen Satz jetzt nicht so ganz... Welcher erste Film? Laut Snyder soll im nächsten Film auf die Zerstörung und die Toten in MAN OF STEEL durchaus Bezug genommen werden. Es könnte sogar der Auslöser dafür werden, dass Batman gegen Superman vorgehen möchte.

    @Gonzo Mir hat MAN OF STEEL besser gefallen als IRON MAN 3 und STAR TREK 2 zusammen. Im Gegensatz zu diesen beiden Filmen hat man jedenfalls einen Bösewicht mit einem interessanten Motiv. Und ich glaube, dass der apokalyptische Action-Hammer, den man hier auspackt, viele Zuschauer, die sich mittlerweile an den leicht goutierbaren Slapstick der MARVEL-Filme gewöhnt haben, verschreckt, obwohl er nur konsequent ist.


    The Town


    Ben Affleck zeigt, dass die altbekannte Räuber-und-Gendarm-Geschichte immer wieder fesseln kann - wenn einen die Figuren packen. Ein würdiger HEAT-Nachfolger, auch wenn man den FBI-Mann ruhig ein bisschen sympathischer hätte zeichnen dürfen. Er macht doch auch nur seinen Job.


    Poltergeist


    Horror-Light, die Haunted-House-Version von E.T. Der Produzent scheint allgegenwärtig, im Gegensatz zu seinen eigenen Filmen hat der Zahn der Zeit aber ein bisschen genagt: Der Spuk wirkt arg beliebig und die putzigen Animationen wären aus heutiger Sicht eher was für die Ghostbusters. Trotzdem natürlich schwer unterhaltsam.

    Also mir ist völlig schleierhaft, weshalb FYEO zur Zeit von einigen so madig gemacht wird. Ja, keine Adam-Sets. Was solls.

    Das Problem ist nicht, dass Adam nicht dabei ist, sondern dass die Kulissen schlicht langweilig eingefangen wurden. Im Bondversum gibt es kein langweiligeres Casino als das in FYEO. Und da muss man den Regisseur doch ins Gebet nehmen.


    Im übrigen zählen wir hier nur auf. Und FYEO hat auch seine Verfechter.

    Merkwürdig empfand ich auch immer schon die Aufregung um die Ohrfeigenszene mit Andrea in der Peninsula Hotel-Suite in TMWTGG.
    Hier steht ja bei vielen Bondiasten ein "Das darf er nicht tun !"-Vorwurf im Raum. Das könnte man als Indiz dafür sehen, wie sehr sich die Vorstellungen vieler überzeugter Moorianer von dem eigentlichen Bond-Charakter, wie ihn die anderen Darsteller verköpern unterscheidet. Ich habe nie einen Vorwurf gelesen, das Lazenby's Bond Tracy ein Ohrfeige verpasst oder der Connery-Bond seiner Tatjana ins Gesicht schlägt.
    Die Begründung für Bond's grober Gewalttäigkeit gegenüber diesen Damen ist aus der Perspektive von Bond, nicht minder plausibel, wie die gegenüber Andrea - eine mit einer Pistole auf ihn zielende Freundin eines Feindes, der ihm angeblich nach dem Leben trachtet. Aber wofür Connery und Lazenby in ihren Szenen von der Allgemeinheit 'grünes Licht' bekommen (die Tracy-Szene wurde ja sogar für spätere Bond-Castings verwendet), leuchtet bei Moore für viele Fans ein rotes No-Go-Lämpchen auf. Merkwürdig...


    Zum Konzept des Moore-Bonds hat sich Tom Mankiewicz mal in gewohnt pointierter Form geäußert: Connery könne in eine Bar gehen, eine Essgabel nehmen, sie der Tänzerin ins Bein rammen und sich dann beim Kellner beschweren, dass sein Steak nicht medium ist. Er hätte trotzdem das Publikum auf seiner Seite. Die gleiche Szene würde mit Moore "nasty" wirken. Mankiewicz war also der Ansicht, dass Moore als "Arschloch"-Bond im Gegensatz zu Connery seine Sympathie-Werte verlieren und deshalb nicht richtig funktionieren würde.


    Vielleicht ist das mit ein Grund für die Kritik an manchen TMWTGG-Szenen, die mir persöblich übrigens auch gut gefallen, da Moore eben nicht zu "nasty" wird, sondern die richtige Balance einhält.


    Wie gesagt, Mankiewicz' Standpunkt, nicht meiner.

    - Mathieu Amalric ist eine Niete als Bond-Schurke


    - Silva ist eine Nolan-Joker-Kopie, wie auch der ganze Film SF Nolan-inpiriert ist.


    - Caroline Bliss ist eine schwache Moneypenny


    - Timothy Dalton ist der realistischste und anspruchsvollste Bond der Vor-Craig-Ära


    - Dass Bond in TND einen BMW fährt, ist eine Zumutung


    - Medienmogul Carver war an und für sich eine gute Idee (trotz mauer Umsetzung)


    - Charles Gray ist der schwächste Blofeld


    - CR '67 ist unwitzig und langweilig


    - GE ist der beste Brosnan-Bond


    - Halle Berry, Denise Richards und Madonna sind die Geisseln der Brosnan-Ära


    - Tom Hardy, Henry Cavill, Christian Bale und Benedict Cumberbatch müssen unbedingt Bond werden.


    Gerade noch eingefallen:


    - John Cleese war total unwitzig

    http://www.smh.com.au/comment/…orror-20131025-2w5za.html


    Hammer-Produzent und -Drehbuchautor Anthony Hinds ist im Alter von 91 gestorben. Er hat Mitte der 50er Jahre maßgeblich zum neuen Horror-Kurs der britischen Filmschmiede, die bis dahin nur wenig Bemerkenswertes hervorgebracht hatte, beigetragen.


    Witzige Anekdote am Rande:


    But he was also aware that his line was not to everyone's taste. As was widely reported in the British press on his death, Hinds had told his next-door neighbour for 20 years that he was a hairdresser.

    Ghost Dog (1999)
    Die Story macht anfangs nicht so wirklich Sinn, das ist schon etwas wirr und nicht wirklich nachvollziehbar.
    Eigentlich bin ich auch kein so großer Fan von Sprechern während des Filmes, aber hier hat es mir gefallen, vor allem da es nur bei ein paar Zitaten der Fall war.
    Forest Whitaker ist sowieso klasse und der Soundtrack, fast ausschließlich Hip-Hop Beats, ist nicht nur sehr passend sondern auch richtig gut.


    Für mich ein kleiner 90er-Kultfilm. Jim Jarmusch gehört sowieso in die Reihe der Regisseure, die das Lebensgefühl dieser Epoche mitgeprägt haben.

    ARTE-Time.


    Tanz der Vampire


    Immer wieder eine Pracht. Die Kulissen und Matte Paintings sind eine Wucht, die Musik einerseits 60ties-gemäß als auch zeitlos-gänsehautig. Diesmal sind mir die subtilen Verweise auf die Vampir-Klassiker aufgefallen: Lugosi drank "niemals ...Wein", der vampirgewordene Gasthof-Wirt ersäuft beinahe im Wein-Fass. Wenn der Hahn das erste mal auf dem Schloss kräht, macht Graf Krolock eine klassische Nosferatu-Geste.


    La Strada


    Ein tieftrauriges Märchen aus dem Nachkriegs-Italien. Fellini hat immer wieder gezeigt, dass man auch ohne "richtige" Handlung tolle Filme drehen kann.