Beiträge von ollistone

    Ich halte NTTD auch nach der Blu-ray-Sichtung für einen großen Bond, der sich in meinem Ranking (zuletzt Platz 7) eher nach oben als nach unten bewegen wird.


    Allerdings fiel mir verstärkt die mangelnde Qualität der Dialoge auf. Ich versuche demnächst mal die OV, mich beschleicht so ein Verdacht, dass das auch viel mit Craig's Synchro zu tun hat. Extrem hölzerne, sperrige, gekünstelte Zeilen, die überhaupt nicht funktionieren. Wirkt manchmal auf mich wie Schauspiel-Schüler, die einen Dialog versuchen und dabei nicht wissen, wohin mit den Händen und überhaupt... das ist fast schon schlecht gespielt oder, wie gesagt, der Eindruck wird durch die Synchro verzerrt. Allein diese Szene, als Bond Blofeld erwürgen will - richtig doof gemacht. Gut, das ist wohl eher das Drehbuch, das den Auftrag hatte, hier irgendwie eine körperliche Berührung zu provozieren. Aber die ganze Szene ist zum Fremdschämen. Ärgert mich mehr als die Entscheidung, Bond ein Kind unterzujubeln.


    Safins Ende ist irgendwie auch Banane, finde ich (inzwischen). Das wirkt wie ein artifizieller Sterbe-Monolog auf der Theaterbühne. Safin liegt da, angeschossen, mit gebrochenem Arm, und gibt große Gedanken von sich, letzte Weisheiten, abstrakte Gedankengänge.


    Ich kann nur hoffen, dass sie Purvis & Wade endlich gehen lassen.

    NTTD, Blu-ray, gemütlich auf dem Sofa.


    1. OHMSS 297
    2. CR 283
    3. TLD 272
    4. TSWLM 260
    5. DAD 255
    6. FYEO 248
    7. LTK 244
    8. QOS 240
    9. YOLT 239
    10. FRWL 233
    11. DAF 231
    12. GF 230
    13. LALD 229
    14. MR 226
    15. AVTAK 224
    16. TB 221
    17. OP 219
    18. SF 210
    19. GE 204
    20. TWINE 198
    21. DN 195
    22. TND 193
    23. TMWTGG 185
    24. NSNA 143
    25. SP 82
    26. CR `67 43
    27. NTTD 20

    FYEO ist einer der Bond-Filme, die ich sehr spät gesehen habe. Ab NSNA alle aktuellen Bonds im Kino, dazwischen die älteren im Fernsehen, aber FYEO lief glaube ich erst 1991 erstmals im TV, da muss ich ihn wohl verpasst haben. Ohnehin eine Phase, wo kindliche Bond-Begeisterung einer postpuberären Indifferenz weichen musste, die erst 1995 wieder endete... jedenfalls ging mir FYEO lange durch die Lappen.


    Mehr Abenteuerfilm als jeder andere Bond, würde er für Kinder gut funktionieren, dachte ich, mein Sohn verlor allerdings vor ca. einem Jahr ewa in der Mitte das Interesse, was möglicherweise auch dem etwas zerfahrenen Drehbuch geschuldet ist, bei dem man schnell den Überblick verlieren kann, wer gerade wo aus welchem Grund ist.

    Ich denke dass ihm in seinem Alter weder die trashig gemachten Trickszenen noch die Schlacht im Krater negativ auffallen werden


    Da unterschätz die Kids mal lieber nicht. Gerade bei special effects sind die ziemlich verwöhnt. Zum Beispiel konnte mein Sohn es überhaupt nicht fassen, dass der URALTE "Matrix" schon 1999 (!!!) mit so guten Effekten gearbeitet hat. Worüber wir damals noch gestaunt haben (ich denke nur an die revolutionären "morphing"-Effekte in T2), ist heute so selbstverständlich, dass die gute alte Bluescreen-Verfolgung auffallen würde. ;)

    Oder Gegenfrage: Würdest du bei Star Wars, die alte Trilogie, die Prequels oder die neuen Filme zeigen, wenn du dein Kind dafür gewinnen willst?


    Das kann ich dir sogar sagen, weil ich es mit meinem Sohn ausprobiert habe: Alle drei Trilogien. Zuerst die Original Trilogie, dann die Sequels ("Der Aufstieg Skywalkers" sogar im Kino), dann die Prequels, wobei wir in der Mitte von Episode II ausgestiegen sind, den fand er extrem langweilig, was ich nachvollziehen kann. Am besten haben ihm "Das Imerium schlägt zurück" und "Rückkehr der Jedi-Ritter" gefallen.

    Oha, danke für eure Antworten. Da SP hier überraschend oft genannt wurde: Nee, wegen der Folterszene und Hinx' Augenausdrücker eher nicht. Außerdem müsste man die ersten drei Craig-Bonds gesehen haben, um den Film zu kapieren.


    Bei YOLT denke ich immer zuerst an diese etwwas ungelenken Raumschiffentführungs-Szenen und die Schlacht im Krater und habe Angst, dass mein Sohn schallend lacht. Aus dem Grund scheiden auch Filme aus, die zuviel Zeitgeist atmen (wie LALD oder DAF). FYEO oder auch TB finde ich dagegen angenehm zeitlos.


    Grundsätzlich denke ich, wenn ich schon einen Bond langweilig finde (wie GF), wie empfindet es dann erst ein Avenger- und Harry Potter-gestählter junger Mann?


    Themen wie Bonds Bettgeschichten langweilen in dem Alter total.


    Sollte man meinen. Allerdings kann ich mich erinnern, dass ich mit 10 Jahren (NSNA im Kino) die angedeutete Sexszene auf dem Boot vor dem Tauchgang auf sehr unbestimmte Weise interessant fand. :rolleyes:

    Ich wollte eigentlich meinen 10-jährigen Sohn in meinen nächsten Marathon einbeziehen, damit er die Filme endlich einmal kennenlernt. Allerdings sind ihm 25 Filme einfach zu viel. Ich weiß außerdem von einem Freund, der auch Jungs in dem Alter hat, dass die älteren Bonds bei der Jugend einfach nicht mehr funktionieren. Daher Plan B: Ich stelle ihm jeden Bond-Darsteller mit einem ausgewählten Film vor, das wären dann nur noch sechs Filme, außerdem die besten. Jetzt meine Frage: Für welche Filme würdet ihr euch entscheiden?


    Lazenby mit OHMSS ist klar.


    Bei Dalton würde ich mich für TLD entscheiden, LTK ist mir zu brutal.


    Aus der Craig-Ära würde ich wohl CR nehmen. Oder SF.


    Connerys Bester - das waren sicherlich nicht DN, YOLT oder DAF. FRWL ist für einen jungen Mann vielleicht etwas dröge, GF finde ich langweilig (andererseits natürlich "der" Klassiker schlechthin), da könnte ich mich für TB entscheiden. NSNA ginge natürlich auch, das hätte den Charme, dass das damals auch mein erster Bondfilm war.


    Bei Moore kann es aus Sicht eines kleinen Jungen ja fast nur TSWLM geben, oder?


    Und aus der Brosnan-Ära drängt sich GE auf. DAD scheidet aus, TND ist mir zu martialisch, und gegenüber TWINE dürfte GE für die jüngeren Zuschauer besser funktionieren.


    Was meint ihr?

    Und da es ja auch noch ein Leben neben James Bond gibt:



    Squid Game


    Ich bin zwar erst zur Hälfte durch, aber dass diese abgefeierte Serie schrecklich schlecht gespielt und noch mieser synchronisiert ist, habe ich schon gemerkt. Einzelne Höhepunkte wechseln sich mit Phasen ungepflegter Langeweile ab. Mal sehen, wo die Reise hingeht.



    The Billion Dollar Code


    Vierteilige deutsche Miniserie über die wahren Erfinder von Google Earth. Eine Serie, bei der alles stimmt, ist selten, die hier hat es geschafft. Aufregende, kurzweilige Geschichte, mitreißend inszeniert, tolle Darsteller, überraschendes Ende. Chapeau!



    How To Get Away With Murder Staffel 6


    Ach, einer dieser Serien, die eigentlich nicht so richtig gut sind, man aber zu tief drinsteckt, um noch aufzuhören, sich also auch noch die finale Staffel antut, die immerhin neben einer ohnehin phänomenalen Viola Davis mit einem epischen Ende aufzuwarten weiß.



    Im Auge des Wolfs


    Action-Krimi-Serie aus Frankreich, ganz nach meinem Geschmack: knallhart und schnörkellos, voll auf den Punkt inszeniert, keine Sekunde zum Durchatmen, starke Figuren. Überraschende Serie.

    Ja, plump. Genau. Mich stören an NTTD ja auch einige Kleinigkeiten, zum Beispiel diese. Das ist, was ich neulich an anderer Stelle meinte, dass die Produzenten im Laufe der letzten Jahre etwas den Faden verloren haben, anstatt den Craig-Bond weiterhin so zu zeichnen wie in CR und QOS. Dort hätte es eine so doofe Szene niemals gegeben.


    Zumindest witziger wäre es gewesen, hätten James und Ernst sich in der Szene mal richtig ausgesprochen, reinen Tisch gemacht, sich versöhnt, einander in die Arme gefallen - und auf diese Weise dann infiziert.

    wie seht ihr den Tod von Felix Leiter und Blofeld?


    Leiters Tod empfinde ich als völlig überflüssig und handlungstechnisch nicht geboten. Da Leiter sporadisch immer wieder im Franchise auftaucht, ist es unnötig, ihn hier quasi zu einem losen Ende zu erklären, zu einem offenen Handlungsstrang, der zu einem Ende geführt werden muss.


    Auf Blofeld trifft das schon eher zu, und dass er gerade durch die Nanobots, deren Weiterentwicklung und Diebstahl er angeordnet hatte, selbst zu Tode kommt, ist eine kleine böse Ironie der Geschichte. Mehr aber auch nicht. Drei Szenarien hätten sich angeboten: Erstens, NTTD spielt ohne Safin, dafür mit Bloefeld als Hauptgegner und einem adäquat spektakulären Ableben am Ende. Oder man hätte Blofeld einfach im Gefängnis schmoren lassen. Oder man löst es so wie hier - so wie es inszeniert ist, nämlich unglaubwürdig und konstruiert, was schon mit Bonds nicht nachvollziehbarer und unprofessioneller Attacke auf ihn losgeht ("Stirb, Blofeld!"). Das alles krankt aber schon am Vorgänger SP. NTTD muss das Beste daraus machen, was SP verbockt hat.

    Bei allem Respekt, aber wenn DU eben mit dieser Ermüdungskeule eindrischst, obwohl wir alle unsere Standpunkte klargemacht haben, wiederholen wir uns dann auch halt gerne, denn irgendwie scheinen einige von euch, Foggs, Dons, meine Standpunkte einfach nicht verstehen zu wollen.


    Doch, haben wir verstanden. Schon vor sechs Wochen. Ihr habt es ja hinlänglich klar gemacht.


    Außerdem hast du(?) hast eben geschrieben, dass keiner von uns sinnvolles dazugeschrieben hat und nur bockig wären.


    Das habe ich nie behauptet. Bockig empfinde ich aber Kurzschlussreaktionen wie die, so zu tun, als würde es NTTD gar nicht geben.


    Aber ist ja jetzt auch egal.

    Auf die Gefahr des Wiederholens, es ist die Selbstaufgabe des James Bond, die ich einfach nicht akzeptiere.


    Das ist vermutlich der Punkt. Ihr wiederholt euch. Ich respektiere eure Empfindungen und will auch gar nicht mit euch streiten. Aber ihr müsst es ja nicht jeden einzelnen Tag wiederholen und euch im Kreis drehen. Es ist einfach so verdammt ermüdend und trägt wirklich nichts Neues mehr zur Diskussion bei.

    Ich finde es einfach schade, dass der Film hier von vielen Kritikern schlussendlich nur auf sein Ende reduziert wird. So ganz nach der Devise "Ende schlecht - alles schlecht" (wobei ich ehrlich gesagt zumindest das Ende von NTTD jetzt zum Beispiel sogar weniger übel finde als jenes von SP). Dabei hat der NTTD ein Fülle von (positiven) Themen und Facetten, über die man fein diskutieren könnte.


    Eben, und mit diesen Diskussionen über einzelne Facetten (die Liebe Safins zu Madeleine, seine Absicht [oder auch nicht], Madeleine zu töten) haben wir heute endlich mal angefangen. Fast sechs Wochen nach Kinostart. Lasst uns doch da weitermachen.



    Ich kann die Ausdauer von ollistone diesbezüglich nur bewundern.


    Es ist aber auch wirklich anstrengend.

    Und überhaupt, wenn er wollte, dass Sie stirbt, hätte er absolut nichts mehr machen müssen.


    Eben, einfach unter der Eisdecke ertrinken lassen. Aber im ersten Moment glaubt man schon, dass er sie treffen will. Also entweder Sinneswandel oder von vornherein keine Absicht, die kleine Madeleine umzubringen.



    Er schießt im Haus auf sie


    Das habe ich leider nicht mehr so genau in Erinnerung. Schießt er im Haus auf sie?

    Nein, ganz abwegig finde ich es auch nicht, vor allem wäre es mal ein ganz starkes Motiv und neu im Franchise, dass sich der Villain in das Bondgirl verliebt. Interessante Konstellation, aus der man viel hätte machen können. Sie hatten genug Zeit und Drehbuchautoren, um das mal sauber herauszuarbeiten. Schade.