Beiträge von DrShatterhand

    Diesmal habe ich nicht so viel Zeit wie bei "Thunderball" gebraucht, um meinen Vergleich zwischen Flemings Vorlage und der Comicumsetzung anzustellen. Da erweisen sich Kurzgeschichten als dankbare Untersuchungsobjekte.


    “The Living Daylights” entstand zwischen den Romanen “Thunderball” und “On Her Majesty´s Secret Service“ . Es fällt auf, daß der Daily Express, in dem die Comicadaptionen erschienen, diese Chronologie missachtete und sie erst nach der Veröffentlichung anderer Comicadaptionen ins Rennen warf.


    TLD wurde von Yaroslav Horak gezeichnet, dessen Zeichenstil mir nicht so zusagt wie der von John McLusky, an den man sich aber recht schnell gewöhnt.


    Die Geschichte spielt sich hauptsächlich im Grenzgebiet Ost- und Westberlins ab, was natürlich sofort die Untersuchung herausfordert, ob Fleming mit seinen Angaben richtig lag, und er tat es tatsächlich, wie ich durch einen Vergleich mit einem Berliner Stadtplan herausfand. Zu den Berliner Schauplätzen gibt es auch eine Betrachtung auf der Webseite „Bond and Beyond“.


    Der Comic legt bei dem Schauplatz einen drauf und stellt das Grenzgebiet mit der Berliner Mauer dar. Die Geschichte spielt allerdings zu einem Zeitpunkt, an dem die Mauer noch nicht existierte, nämlich 1959 oder 1960. Das geht aus zwei Dingen hervor: Zum einen kann Bond die Zimmerstraße einsehen, was nicht möglich wäre, wenn die Mauer schon gestanden hätte. Zum anderen spricht M im Gespräch mit Bond von den Nuklearplänen des Ostblocks für 1961. In der Regel stellt man Pläne für Folgejahre auf, nicht für ein bereits laufendes, und das führt ebenfalls zu meiner Annahme, daß die Geschichte im Jahr 1959 oder 1960 spielt.


    Elemente dieser Kurzgeschichte fanden ihren Weg in Timothy Daltons ersten Bond, den gleichnamigen „The Living Daylights“. Bond muss nach Berlin, um den enttarnten Agenten 272 zu retten, der von Ost- nach Westberlin flüchten will. Der Plan wurde von einem Doppelagenten an Moskau verraten, und Moskau entsendet den Scharfschützen „Trigger“, der den Agenten erschießen soll, bevor er den Westen erreicht. Bond wiederum soll „Trigger“ zuvor erschießen, wenn der sich zeigt.


    Es stellt sich heraus, daß „Trigger“ eine Frau ist, die als Mitglied eines Frauenorchesters getarnt ihren Auftrag wahrnehmen will. Bond bemerkt die Frau in den Tagen des Wartens in seinem Versteck. Als er feststellt, daß sie „Trigger“ ist, erschießt er sie gegen seinen Befehl nicht, sondern macht sie nur kampfunfähig. Sein Kontakt in Berlin wird das nach London melden, doch Bond sind die Konsequenzen eher egal.


    Diese Reaktion Bonds ist ein Beispiel einer gewissen Amtsmüdigkeit, die er im Laufe der Geschichte zeigt. Woher sie rührt, ist unklar, sie könnte mit der erfolglosen Suche nach Blofeld zusammenhängen, die im Folgeroman (OHMSS) eingebracht wird, hier aber nicht zur Sprache kommt.
    Die Kurzgeschichte hat ein paar „Continuity“-Elemente: M und der Chief of Staff erscheinen wieder. Der Comic bringt zusätzlich Moneypenny ein, die in der Kurzgeschichte nicht erscheint. Überhaupt nehmen sich die Comicmacher ein paar Male die Freiheit, Dinge auszuwalzen, zu verändern oder zusätzlich einzubringen. Dem Verrat des Agenten 272 durch einen Doppelagenten wird mehr Platz eingeräumt als in Flemings Geschichte. Das „Entspannungsprogramm“, das Bond in Berlin während der Zeit des Wartens auf 272 absolviert, wird im Comic zumindest in Teilen auf „Trigger“ übertragen; leider kommt im Comic auch früh heraus, daß es sich bei „Trigger“ um eine Frau handelt, was sehr schade ist. Eine weitere Ergänzung des Comics liegt darin, daß „Triggers“ Vorbereitungen zur Erschießung von 272 gezeigt werden; man sieht, wie „Trigger“ ihre AK 47 aus dem Cellokasten holt und für die Erschießung vorbereitet. Die Comicmacher ergänzen ihren Comic auch am Ende noch um einen Teil: „Trigger“, der Mitglied der sowjetischen Sportschützinnen ist, kommt laut einem Zeitungsartikel bei einem Trainingsunfall auf einer Schießbahn zu Tode. Allen ist klar, daß es sich hierbei um eine Bestrafung des KGB handelt.


    Auch andere Dinge gehen mit diesen Ergänzungen einher. So werden Dialogteile aus der Geschichte auf ergänzte Comicsequenzen übertragen, zum Beispiel die Erwähnung dessen, daß der KGB-Verschlüsselungscode geknackt werden konnte und man so die Gespräche eines ganzen Tages verfolgen konnte.


    Eine Änderung verwundert allerdings: Im Comic verlässt Bond den Schießplatz, auf dem er sich auf seinen Job vorbereitet, mit dem Chief of Staff und fährt mit ihm zum Flughafen; in der Kurzgeschichte ist Bond alleine auf dem Schießplatz. Außerdem diskutiert Bond in einer Flughafenbar seine bevorstehende Aufgabe in aller Öffentlichkeit mit dem Chief of Staff! In der Kurzgeschichte tut er das in den sicheren Büros des Secret Service.


    Eine stilistische Änderung, die der Comic gegenüber der Kurzgeschichte erfährt, ist nicht neu: Die Kurzgeschichte hat den „J.J. Abrams“-Beginn. Sie fängt mit Bonds Schusstraining in Bisley an, und erst nach dem Training erfahren wir den Grund dafür. Der Comic geht linearer vor, er beginnt mit Agent 272, der dem Doppelagenten in Berlin seinen Fluchtplan erläutert. Während ich die lineare Vorgehensweise der Comics bei FRWL verstehen konnte, sehe ich hier keine Notwendigkeit, von der Kurzgeschichte abzuweichen; ich finde, hätte man die Ereignisabfolge der Kurzgeschichte beibehalten, hätte das die Leser neugieriger gemacht.


    Alles in allem handelt es sich meiner Meinung nach aber um eine gut umgesetzte Comicversion, bei der am ehesten noch die graphische Darstellung die meiste Kritik hervorruft. Die aber ist wiederum Geschmackssache.

    The Fly (1986)


    Der erste "Ab 18"-Film, den ich damals gesehen habe, bei dem ich auch schon 18 war. Die Informationen, die ich damals vor dem Kinostart bekommen hatte, machten mich neugierig, zumal ich Horrorfilmen schon damals einiges abgewinnen konnte. David Cronenberg, der Regisseur, war damals berüchtigt für gorige Filme (die ich damals aber nur vom Hörensagen kannte).


    Jeff Goldblum spielt den Wissenschaftler Seth Brundle, der an Teleportation arbeitet und es schafft, die Reporterin Veronica Quaife (Geena Davis) dafür zu interessieren. Sie dokumentiert den Verlauf seines Projekts und erlebt den Durchbruch, als es Brundle gelingt, einen Affen lebend zu teleportieren. Die Sache kippt, als Brundle alleine und im betrunkenen Zustand daran geht, sich selbst zu teleportieren; unbeachtet gelangt eine Fliege in Brundles Telepod, und das Computersystem vermischt die DNA der Fliege und die Brundles.


    Die langsame Verwandlung Brundles ist dann die Stunde von Chris Walas, der für die Fliegen-Effekte zuständig war und eine hervorragende Leistung zeigt. Stück für Stück verwandelt sich Brundle in eine Fliege, und der große Schlag kommt am Ende als Brundle versucht, Veronica in einen Telepod zu schleppen; da zerbricht dann endgültig Brundles menschliche Form und schafft Platz für eine gigantische Fliege.


    Brundle verschmilzt letztlich mit dem Telepod, in dem er sitzt, und daraus resultiert das tragische Ende, als Brundle sich ein Schrotgewehr an den Kopf hält und Veronica so zu verstehen gibt, sie möge ihn erschießen. Das tut sie dann auch.


    Man merkt, daß der Film in den 1980ern gedreht wurde; am deutlichsten wird es an Geena Davis´ Kleidung.


    "The Fly" ist ein Film, der mir über die Jahre weiterhin gefällt und den ich immer empfehlen kann.


    Da stimme ich Dir zu - eine gelungene Fortsetzung. Sie erreicht zwar nicht ganz das Niveau des ersten Teils, was allerdings auch nahezu unmöglich gewesen wäre. Die "Originalität" und "Klasse" der ersten beiden Teile hingegen konnte m.E. mit den weiteren Fortsetzungen - obwohl mitunter durchaus unterhaltsam - leider nie mehr erreicht werden...


    Weshalb ich auch überzeugt bin, daß "Die Hard with a Vengeance" aus diesem Grunde völlig anders daherkommt.

    Die Hard 2 (1990)


    "They say lightning doesn´t strike twice - they were wrong", tönt es aus den Lautsprechern bei schwarzem Bildschirm. Dann sieht man, wie John McClane auf einem Flügel der 747 herumturnt, mit dem die Terroristen wegfliegen wollen. So begann der englische Trailer zu "Die Hard 2", der auf der Videocassette war, die ich damals erstanden habe. Im Kino zuvor hat mich der deutsche Trailer etwas verwirrt, weil Bruce Willis´ Synchronstimme völlig anders war als im ersten Film.


    Als der Film dann in den Kinos anlief, hatten sie die passende Synchronstimme wiedergefunden. Nachdem ich "Stirb langsam" erst bemerkt hatte, weil ihn ein damaliger Bundeswehrkamerad mitgebracht hatte und wir ihn uns nach einer Spätschicht angeschaut hatten, wollte ich den zweiten auf jeden Fall im Kino sehen. Doch an den Kinokassen war erst Schwitzen angesagt, denn die Schlange vor dem Capitol war so ungewöhnlich lang. Nach einiger Zeit blinkte dann auch noch eine "Ausverkauft"-Lampe auf. Zum Glück war es aber nur "Ghost - Nachricht von Sam", der da ausverkauft war. Ich bin dann doch noch in "Die Hard 2" hineingekommen.


    Jetzt habe ich den Film wieder mal herausgeholt, und er hat nichts von seiner Klasse verloren. Bruce Willis liefert eine großartige Vorstellung ab, und es ist schön anzusehen, wie der Plan der Terroristen, die General Esperanza befreien wollen, Stück für Stück ins Stottern gerät und letztlich scheitert.


    Das Mitwirken von Colm Meaney war mir schon lange bekannt, doch erst jetzt nahm ich wahr, daß auch Robert "T-1000" Patrick dabei ist, der zu Colonel Stuarts Gruppe gehört. Für Patrick ist der Film nach 45 Minuten gelaufen, denn John McClane schießt ihn bei der Schießerei im abseits gelegenen Terminal letztlich nieder.


    Unterm Strich ein Film, der sich mit seinem Vorgänger problemlos messen kann, er ist immer wieder unterhaltsam.

    Dann böte sich eine Neuverfilmung von "Tod auf dem Nil" an. Wenn ich mich recht entsinne, ist das neben "Mord im Orientexpress" der bekannteste und beliebteste Poirot-Film.


    Return of the Jedi (1983)


    Der Abschluss meiner Reise durch die originalen ersten drei "Star Wars"-Filme, erneut so, wie sie damals entstanden sind und gezeigt wurden. Kein Hayden Christensen in der Nähe, der hilft, das Ende mit Yoda, Obi-Wan und Anakin Skywalker kaputtzumachen.


    Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie die Ewoks es schaffen, mit Baumstämmen einen zweibeinigen Kampfläufer wörtlich plattzumachen, als seien die aus Pappe hergestellt worden. Erneut stelle ich auch fest, daß die Spezialeffekte so gut gemacht wurden, daß sie auch heute noch problemlos bestehen können. Es war wirklich unnötig, diesen Film digital zu bearbeiten.

    Dracula: Prince of Darkness (1966)


    Dieser Film folgte "Horror of Dracula" bzw. setzt an dessen Ende an. Um dies zu verdeutlichen, lässt man ihn mit dem Endkampf zwischen Dr. van Helsing und Graf Dracula beginnen. Diese Szenen, die man aus "Horror of Dracula" übernommen hat, wurden durch einen Kommentar aus dem Off ergänzt.


    Der Film an sich beginnt mit einer Sequenz, in der eine Gruppe von Männern eine tote Frau “erlösen” will, weil sie sie für einen Vampir hält. Father Sandor (Andrew Kier) kommt dazu und verhindert dies. Er kann nicht glauben, daß die Einwohner der Gegend immer noch an Vampire glauben, da Dracula vor zehn Jahren vernichtet wurde. Später besucht Sandor einen Pub, in dem vier englische Touristen sind (zwei Ehepaare – Alan und Helen, Charles und Diana); er mahnt sie, nicht nach Karlsbad zu reisen, was sie nach einer Diskussion aber nicht beachten.


    Bei Anbruch der Nacht werden sie von einem ängstlichen Kutscher auf freiem Feld aus ihrer Kutsche geworfen; sie befinden sich in der Nähe eines Schlosses. Die Touristen fragen den Kutscher, was es mit dem Schloss auf sich hat. Der Kutscher gibt jedoch vor, keine Ahnung zu haben, wovon die Touristen reden, und haut ab (großartige Szene: Das Schloss ist überhaupt nicht zu übersehen, aber der Kutscher guckt angestrengt weg und fragt: „What castle?“). Eine andere Kutsche (ohne Kutscher) kommt und bringt die vier zum Schloss, wo sie einen gedeckten Tisch vorfinden. Im Schloss scheint nur Klove zu leben, der im Auftrage seines verstorbenen Herrn, Graf Dracula, dafür sorgt, daß das Schloss immer Gäste beherbergen kann. Nach einem Abendessen begeben sich die Touristen zu Bett.


    In der Nacht wacht Alan von einem Geräusch auf, dem er nachgeht. Er findet einen Kellerraum mit einem Sarg vor; das ist dann auch das letzte was er sieht, denn Klove tötet ihn hinterrücks und benutzt sein Blut, um Dracula wieder zum Leben zu erwecken. Als das getan ist, lockt Klove Helen in den Keller; Dracula erwartet sie bereits und macht sie zu einem Vampir.


    Diese Sequenz ist die erste, in der Dracula erscheint, bis dahin ist etwa die Hälfte des Films vorbei, doch langweilig ist er bis dahin gar nicht. Den Produzenten gelingt es, eine Atmosphäre aufzubauen, der der Zuschauer folgt und die neugierig darauf macht, was da bloß vor sich geht und was als nächstes geschieht.


    Charles und Diana wundern sich über das spurlose Verschwinden der beiden anderen; Charles bringt Diana zu einer Hütte außerhalb des Schlosses und sucht selber im Schloss nach den anderen. Klove gelingt es aber, Diana ins Schloss zurückzubringen. Charles findet Alans Leiche und sieht sich dann Dracula gegenüber. Diana trifft auf die vampirisierte Helen du wird von ihr angegriffen. Dracula kommt aber hinzu und verjagt Helen. Charles kämpft gegen Dracula, und Diana und er merken, daß sie sich Dracula und Helen mit einem Kreuz vom Leib halten können; sie können in einer Kutsche fliehen, doch nach einem Unfall muss Charles seine Frau tragen. Nach langem Marsch trifft er auf Father Sandor, der die beiden mit in sein Kloster nimmt.


    Klove fährt am Kloster vor und bittet um Herberge; in seinem Planwagen hat er Dracula und Helen in zwei Särgen dabei. Klove muss jedoch draußen bleiben. Dracula hat aber Glück; im Kloster lebt Ludwig, ein Verwirrter. Er reagiert auf einen geistigen Befehl Draculas und gewährt ihm Einlass. Diana fällt auf Helen herein, die vorgibt, daß sie Dracula entfliehen konnte, und darum bittet, hereinkommen zu dürfen. Als sie drin ist, beißt sie Diana in einen Arm. Erneut fährt Dracula Helen in die Parade, denn er will Helen für sich selber haben. Charles und Father Sandor kommen jedoch rechtzeitig dazu und vertreiben Helen und Dracula; es gelingt Sandor, Diana zu retten.


    Father Sandor spürt Helen auf und pfählt sie, nachdem er Kruzifixe in die Särge in Kloves Planwagen gelegt hat. Ludwig lockt jedoch Diana in eine Falle, und sie gerät in Draculas Hände. Klove fährt mit Dracula und Diana im Planwagen zurück zu Draculas Schloss (Ich vermute mal, er hat die Kruzifixe vorher gefunden und beseitigt.). Charles und Sandor nehmen die Verfolgung auf; es gelingt ihnen, Klove den Weg abzuschneiden; Charles erschießt Klove, doch die Pferde gehen durch, und der Planwagen fährt weiter zum Schloss. Am Schloss kommt der Planwagen zum Stehen; ein Sarg fällt heraus und rutscht auf den Wassergraben, der von einer dicken Eisschicht bedeckt ist. Diana ist in dem Sarg, der im Planwagen geblieben ist. Charles will Dracula pfählen, doch der wacht zu früh auf und kämpft gegen Charles. Father Sandor erinnert sich daran, daß fließendes Wasser einen Vampir töten kann, und so schießt er Lücken ins Eis; Dracula rutscht schließlich ins Wasser und stirbt.


    Während Christopher Lee wieder die Rolle des Grafen Dracula spielt, fehlt Peter Cushing als Dr. Van Helsing diesmal. Den Vampirexperten gibt in diesem Film Andrew “Quatermass” Keir. Ein anderes recht bekanntes Gesicht ist Charles Tingwell, der Alan Kent spielt; ihn kennt man als Inspector Craddock in den Miss-Marple-Filmen mit Margaret Rutherford.


    Im Gegensatz zu "Horror of Dracula" spricht Dracula in diesem Film kein einziges Wort. Das überrascht, wenn man daran denkt, daß er in Horror of Dracula durchaus einiges an Dialog vorzuweisen hatte.


    Insgesamt ist "Dracula: Prince of Darkness" auch ein sehenswerter Film; die Tatsache, daß Peter Cushing nicht mitspielt, schadet ihm nicht, und Hammer gelingt es besonders in der ersten Hälfte des Films, als Dracula noch nicht beteiligt ist, eine unheimliche Atmosphäre aufzubauen und beizubehalten.

    Horror of Dracula (1958 )


    Der erste Dracula-Film, den die Hammer-Studios ab 1958 drehten und aus dem Christopher Lee und Peter Cushing herausstechen. Der Film basiert auf Bram Stokers berühmtem Roman, folgt ihm aber (natürlich) nicht genau.


    Jonathan Harker reist nach Transsilvanien, wo er sich im Schloss des Grafen Dracula als Bibliothekar beworben hat. Doch tatsächlich ist Harker ein Vampirjäger, der sich vorgenommen hat, Dracula zu vernichten. In der Bibliothek wird Harker von einer Vampirfrau attackiert, die vorgibt, eine Gefangene des Grafen zu sein. Doch Dracula selbst kommt dazwischen. Mit einer Handbewegung schleudert er die Frau quer durch den Raum und schlägt Jonathan bewusstlos. Als er wieder zu sich kommt, bemerkt er, daß er selbst von einem Vampir gebissen wurde. Um die ihm verbleibende Zeit zu nutzen, sucht er die Gruft auf, wo Dracula und die Vampirfrau schlafen. Zunächst pfählt er die Vampirfrau, aber als er sich Draculas Sarg zuwendet, ist dieser bereits erwacht und macht ihn endgültig zu seinesgleichen. Als Harkers Partner, Doktor van Helsing, der seit Längerem nichts mehr von ihm gehört hat, selbst das Schloss besucht, kann er nur noch Jonathan erlösen. Währenddessen reist Dracula los, um Jonathans Verlobte Lucy Holmwood zu finden und Rache zu nehmen.


    Dr. van Helsing besucht Lucys Familie, um ihr sein Beileid zu Jonathans Tod auszusprechen und erfährt dabei, dass es seit einigen Tagen mit ihrem Gesundheitszustand immer weiter bergab geht. Van Helsing schöpft Verdacht und empfiehlt, das Zimmer mit Knoblauch zu drapieren, doch Lucys Bruder Arthur hält nichts von van Helsings Vorgehen und weist den Doktor ab. Erst als Lucy stirbt und als blutsaugende Wiedergängerin aufersteht, sieht er ein, womit er es zu tun hat. Gemeinsam pfählen sie sie und schenken ihr damit Frieden.


    Währenddessen ist Mina, Arthurs Frau, unter Draculas Einfluss geraten. Arthur und van Helsing versuchen, Mina durch Beobachten ihres Zimmers vom Garten aus zu beschützen. Dracula gelingt es dennoch, Mina ein zweites Mal zu beißen. Durch eine Blutspende gelingt es den beiden, den Tod Minas zu verhindern. Dabei finden sie heraus, dass sich Draculas Versteck im Keller des Hauses der Holmwoods befindet.


    Nachdem Draculas Versteck gefunden worden ist, entführt er Mina und flüchtet zurück auf sein Schloss. Dort versucht er sich in den Gewölben unter dem Schloss zu verbergen, wird jedoch von van Helsing aufgespürt, und es kommt zum Kampf, bei dem van Helsing zu unterliegen scheint. Im letzten Augenblick bemerkt er die aufgehende Sonne, die durch einen Spalt in den schweren Vorhängen scheint. Er reißt die Vorhänge herunter und hält Dracula mit einem Kruzifix, das er aus zwei Kerzenständern formt, im hellen Sonnenlicht, wo er schließlich vergeht. Nur seine Kleidung, sein Siegelring und etwas Asche bleiben zurück.


    Obwohl der Film schon fast 60 Jahre alt ist, nimmt er einen immer noch gefangen. Er ist durchaus spannend und hat auch eine gruselige Atmosphäre. Peter Cushing und Christopher Lee passen gut zusammen (obwohl man beide zusammen nur im Endkampf sieht) und verfügen beide über eine gute Ausstrahlung.


    Bemerkenswert ist auch, daß es im Film viele Inschriften auf Deutsch gibt. So ist der Brief Draculas im Schloss, der Harker hinterlegt wird, auf Deutsch gehalten, ebenso ist auf dem Schild an einem Bestattungsinstitut „Beerdigungs-Institut J. Marx“ zu lesen. Eigentlich hätte ich erwartet, daß dies eine nachträgliche Änderung für die deutsche Version ist, aber ich war überrascht, das in der englischen Originalversion so vorzufinden.

    "You only live twice", wurde Samstag Nacht im ZDF gezeigt. Da ich aber keine Lust auf Ausrutscher wie "Osata" oder "Ski" hatte und mich auch nicht schwarzärgern wollte darüber, wie das ZDF den Film auf 110 Minuten heruntergerafft hat, habe ich mir meine eigene BR angesehen.


    1. OHMSS 290
    2. CR 279
    3. TLD 266
    4. TSWLM 255
    5. DAD 253
    6. LTK 239
    7. FYEO 238
    8. QOS 236
    9. YOLT 234
    10. FRWL 229
    10. DAF 229
    12. LALD 224
    13. GF 223
    14. MR 222
    15. AVTAK 219
    16. TB 217
    17. OP 211
    18. SF 204
    19. GE 200
    20. TWINE 194
    21. DN 192
    22. TND 191
    23. TMWTGG 180
    24. NSNA 141
    25. SP 72
    26. CR `67 41

    "Licence to kill". Der Gedanke hat etwas für sich: Wie wäre der Film aufgenommen worden, wenn er nicht Timothy Daltons 1989er Bond-Beitrag, sondern Daniel Craigs 2009er Bond-Beitrag gewesen wäre?


    1. OHMSS 290
    2. CR 279
    3. TLD 266
    4. TSWLM 255
    5. DAD 253
    6. LTK 239
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    9. YOLT 233
    10. FRWL 229
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    12. LALD 224
    13. GF 223
    14. MR 222
    15. AVTAK 219
    16. TB 217
    17. OP 211
    18. SF 204
    19. GE 200
    20. TWINE 194
    21. DN 192
    22. TND 191
    23. TMWTGG 180
    24. NSNA 141
    25. SP 72
    26. CR `67 41

    Es hat etwa drei Jahre gedauert, bis ich den Roman und den Comic durch hatte und meine Vergleiche anstellen konnte; das kommt dabei heraus, wenn man einen neue Stelle antritt und dann zwei Jahre in einem leseintensiven Lehrgang verbringt.


    „Thunderball“ führt den Bond-Bösewicht überhaupt ein: Ernst Stavro Blofeld. Nun ja, was die Romane angeht, ist er eher einer von mehreren, denn in „You Only Live Twice“ stirbt er bereits; seine Haltbarkeit geht bei Fleming also gerade mal über drei Romane.


    Hat man den Roman gelesen und geht dann an den Comic, freut man sich zunächst, wie werkgetreu der Comic voranschreitet. Doch irgendwann erreicht man das Panel, in dem Petacchi den Bomber landet, und stellt fest: Der Rest fehlt fast komplett!


    Der Roman enthält einige Continuity-Elemente. Der Blades-Club wird wieder erwähnt; Felix Leiter erscheint wieder, ebenso wie M, Moneypenny, Bonds persönliche Sekretärin Loelia Ponsonby und seine Haushälterin May. Leiters Arbeit bei Pinkerton wird ebenfalls erwähnt. Im späteren Verlauf des Romans erwähnt Bond den Moonraker-Fall.


    Neu ist die Nennung eines anderen Doppel-Null-Agenten; zu Beginn des Romans wird 009 genannt.


    Das Amüsement, das im Moment zum Bond-25-Arbeitstitel „Shatterhand“ herrscht, hat es vielleicht 1961 auch gegeben, denn eine der handelnden Figuren ist der Physiker Kotze. Seinen Namen spricht man aber „Kutz“ aus.


    M legt (ebenfalls zu Beginn des Romans) gut los, denn er hält Bond seinen ungesunden Lebensstil vor und doziert über einen gesünderen Lebensstil. Sein Vortrag könnte gut aus diesem Jahrzehnt stammen, aus einem Roman von 1961 hätte ich das nicht erwartet.


    Wann genau sich die Geschichte ereignet, wird nicht sofort klar. Man lernt zunächst, daß sie nach dem Ungarn-Aufstand von 1956 stattfindet; später kommt heraus, daß sie nach der Auflösung von SMERSH 1958 angesiedelt ist. Später wird dann klar, daß sie im frühen Juni 1959 spielt.


    Beim Lesen des Romans bekam ich den Eindruck, daß EON sich hier für den Film SPECTRE bedient hat. In einer Sequenz heißt es: „Blofeld had come to an interesting conclusion about the future of the world. He had decided that fast and accurate communication lay, in a contracting world, at the very heart of power. Knowledge of the truth before the next man, in peace or war, lay, he thought, behind every correct decision in history and was the source of all great reputations.”


    Das Nummernsystem, mit dem Spectre arbeitet, ist auch im Roman gegeben, allerdings kommt hier noch ein Element hinzu: Um Mitternacht an jedem ersten Tag eines Monats rotieren die Nummern. So ist Blofeld im Roman Nummer 2.


    Ian Fleming kehrt einige Male politische Inkorrektheit und Sexismus hervor. Besonders „angetan“ haben es ihm anscheinend Frauen am Steuer. An einer Stelle heißt es: „ … tenants in the Avenue d´Jéna have names ending in ‚escu‘, ‚ovitch‘, ‚ski‘ and ‚stein‘, and these are sometimes not the endings of respectable names.“


    Fleming äußert sich auch dazu, wie man Frauen herumkriegen kann oder konnte: “He would only drive the car really fast when he wanted to get a girl. They melted in a fast car. Why was that? The sense of surrender to the machine, to the man whose strong, sunburned hands were on the wheel? But it was always so. You turned the car into the wood after ten minutes at 150 and you would almost have to lift the girl out and lay her down on the moss, her limbs would be so trembling and soft, ...” Weiter heißt es: “His fingers played with the controls delicately as if they were the erotic trigger points of a woman.”


    Später kommt Fleming so richtig in Fahrt, wenn es um Frauen am Steuer geht: “Women are often meticulous and safe drivers, but they are seldom first-class. In general, Bond regarded them as a mild hazard and he always gave them plenty of road and was ready for the unpredictable. Four women in a car he regarded as the highest potential danger, and two women nearly as lethal. Women together cannot keep silent in a car. [...] Two women in the front seat of a car constantly distract each other´s attention from the road ahead and four are more than doubly dangerous ...”.


    Domino ist dagegen von einem anderen Schlag: “But this girl drove like a man.” Das führt zu dem Schluss, daß „ … in bed she would fight and bite and then suddenly melt into hot surrender.”


    Dennoch findet Fleming auch in Dominos Auto etwas, was Frauen am Steuer generell gefährlich macht: „ … her driving mirror, an accessory rarely used by women except for making up their faces.“


    Der Daily Express, der die Comics veröffentlichte, nutzte diesen Comic für dezente Eigenwerbung: In einem Panel sieht man ein halbes Plakat, das die Namen „Daily Express“ und „James Bond“ erkennen lässt; auch Bonds Gesicht ist zur Hälfte zu sehen.


    Wie gesagt überrascht der Comic einen damit, daß fast alles zwischen Petacchis Landung und dem Finden des Bombers durch Bond fehlt. Auch die Ermordung Lippes fehlt. Domino kommt gar nicht vor; somit fällt auch die Verbindung zwischen ihr und Giuseppe Petacchi völlig unter den Tisch. Felix Leiter ist im letzten Panel nicht als solcher erkennbar; sein Handhaken ist nicht sichtbar. Die Benutzung des US-Atom-U-Boots „Manta“ und der Endkampf unter Wasser sind sehr verkürzt, und der Kampf ist auch verringert, was die Zahl der Beteiligten angeht. Largo verkommt völlig zur Randfigur; ob er am Ende stirbt, gibt der Comic nicht her.


    Ich habe keine Ahnung, warum der Comic mittendrin plötzlich so verstümmelt wurde. Hier wurde viel verschenkt. Die Konfrontation zwischen Bond und Largo im Casino wäre sehr interessant gewesen; auch Bonds Erkundungstauchgang zur Disco Volante hätte gutes Comicmaterial hergegeben, ebenso das letzte Spectre-Meeting auf der Disco Volante, in dessen Verlauf Largo Nummer 10, einen Russen, erschießt. Unter dem Strich bleibt daher leider nur eine mangelhafte Umsetzung der Romanvorlage.