Posts by Mr. Fogg

    Auch mein Herz schlägt bei GF höher als bei TB. Wie schon an anderer Stelle ausgeführt, liegt es aber vor allem an der Figur ´James Bond`: Das ist ein sehr emotionales Argument, daher erwarte ich weder Zustimmung noch könnte ich es stichhaltig beweisen. Am treffendsten kriege ich es wohl hin, wenn ich sage, dass ich den Bond aus GF sehr gern in meinem Freundeskreis hätte, den aus TB aber nicht.
    Ein wesentlich interessanterer Punkt für GF scheint mir aber zu sein, dass hier zum ersten und einzigen Mal in den 007-Filmen Connerys nicht Spectre oder/und Blofeld der/die Antagonisten sind. Damit wird GF zu einem Ausnahme-Film mit einer wirklich originellen Handlung und einem NOCH originelleren Gegner.
    TB ist eine weitere Spielart der Konstellation, die in FRWL mit dem Gleichnis der Kampffische charakterisiert wird. Diesem Strickmuster folgen danach noch YOLT, TSWLM und MR: Der geheimnisvolle Dritte, der zunächst unerkannt im großen Widerstreit von West und Ost mitmischt und dann - zur Entspannung der Großmächte - als der eigentliche Feind identifiziert werden kann. Nichts dagegen, aber eben immer nur eine "Kampffisch"-Variante.

    OHMSS placierte ich einige Tage vor dem Fest, in der ersten DVD-Edition, die zwar nur die deutsche Ton-Spur enthält aber dafür in der Kino-Version - ohne die entsetzlich nachsynchronisierten "neuen" Szenen.


    Ebenfalls kurz vor dem Fest: Meine Nummer Eins unter den Moore-Bonds - TMWTGG! Natürlich spielt da immer auch die individuelle Befindlichkeit mit rein, aber ich muss sagen: Lange habe ich keinen Bond mehr so genossen wie diesen 74-er Jahrgang. Roger Moore war damals (wie auch Cary Grant) beteiligt an Fabergé. Nicht zuletzt diesem Umstand dürfte es geschuldet sein, dass eines ihrer Produkte, Brut 33 - ein Deodorant in der klassisch grünen Sprühdose, in der Garderobe des Nacht-Lokals in Beirut zum Einsatz kam; einer meiner Lieblings-Düfte, den ich für immer auch mit diesem Film assozieren werde.


    Zur Zeit - noch nicht zu Ende - geniesse ich DN. Mir wird sich zwar wohl nicht mehr erschliessen, wie man sich "erfrischen " kann mit Wodka (Smirnoff), nach einem Arbeitstag im Klima von Jamaika, aber der "Black & White"-Scotch in Pussfellers Bar gleicht das wieder aus. Junge, Junge ... was die Geheim-Johnnies sich da hinter die Binde giessen! Na denn: Cheers!




    1. OHMSS 299

    2. CR 283

    3. TLD 273

    4. TSWLM 263

    5. DAD 256

    6. FYEO 250

    7. LTK 245

    8. YOLT 240

    8. QOS 240

    10. FRWL 235

    11. DAF 234

    12. LALD 233

    13. GF 232

    14. MR 228

    15. AVTAK 225

    16. TB 223

    17. OP 222

    18. SF 210

    19. GE 205

    20. TWINE 199

    21. DN 198

    22. TND 194

    23. TMWTGG 187

    24. NSNA 143

    25. SP 82

    26. CR `67 43

    27. NTTD 21

    "Der Ochse kennt seinen Besitzer und der Esel die Krippe seines Herrn." (Jesaja 1, 3)

    Keine Krippe ist vorstellbar ohne diese beiden! Warum?
    Sie vermitteln den Eindruck des Friedens; sie tun nichts anderes als kennen und schauen.
    Die "Kontemplation der Wahrheit" (Aristoteles) ist "das Ziel des ganzen menschlichen Lebens" (Thomas von Aquin)!

    Ich wünsche uns allen den Frieden, damit wir in die Lage versetzt werden, es Ochs und Esel gleichzutun ...
    und so dieses Ziel zu erreichen!

    Frohe Weihnachten!

    Nachdem Craig in meinem Alter ist und Sean Connery im Alter meines Vaters war, freue ich mich auf den (voraussichtlich) übernächsten Bond-Darsteller, der dann wahrscheinlich im Alter meiner Söhne sein wird!
    Jetzt bin ich allerdings sehr dankbar für Sir Sean, der uns wunderbar vor Augen geführt hat, wie man die agile Jugend verlassen und dennoch höchst elegant in die Väter-Rolle überwechseln kann!

    (...)

    seit Craigs finaler Stinkbombe (...)

    Vielen Dank für diesen treffenden, griffigen Ausdruck!!! Während der Film in meinem Freundeskreis seit geraumer Zeit nur noch mit "das Machwerk" oder "der Letzte" bezeichnet wurde, konnte ich jüngst Beifallsstürme ernten, indem ich mir erlaubte, Dich zu zitieren! ^^

    Weiß jemand in welchen Bondfilmen außer OHMSS die Queen noch erwähnt wurde oder bildlich in Erscheinung trat? Mir fällt spontan kein weiterer Film ein. Number 10 Downing Street war gefühlt öfter präsent.

    In TMWTGG (deutsche Synchro) wacht Bond unter den zarten Händen einer Masseurin von Hai Fats Karate-Schule auf und sagt "God save the Queen!"
    Im selben Film bedauert Scaramanga Bond, dass er für ein "freundliches `Gut gemacht` Ihrer Majestät arbeite!
    In MR wird die abschließende Übertragung aus dem Space Shuttle direkt in den Buckingham Palace weitergeleitet. Frederic Gray: "Ich bin sicher, Ihre Majestät wird fasziniert sein."
    TB: "Was ich tat, tat ich für König und Vaterland ... Sie glauben doch nicht etwa, es hat mir Spaß gemacht!"

    Danke für diesen würdigen(den) Nachruf.


    Deine Bedenken hoffe ich allerdings zerstreuen zu können: Es kann immer IHRER Majestät heißen, denn Bond kann zukünftig auch Ihrer Majestät, dem König, dienen.
    Schwierig wird es eher in Englisch: On Her HIS Majesty's Secret Service

    Nein, unter Charles, III. wird es heißen: SEINER Majestät!
    Deshalb sind die Jahre im Geheimdienst IHRER Majestät für eine voraussichtlich sehr lange Zeit erstmal vorbei.

    Ihre Majestät, Königin Elisabeth, II. ist heimgerufen worden! Gott schenke ihrer Seele Frieden!

    Unter ihrer Regierung, einer zweiten elisabethanischen Epoche, erblickte James Bond das literarische und später das filmische Licht der Welt! Alle Aufträge und Abenteuer, die er durch"leben" sollte, galten immer dem Geheimdienst IHRER Majestät!
    Bonds Wirken ist so untrennbar mit Königin Elisabeths Herrschaft verbunden, dass es in Zukunft schwer fallen wird, vom "Agenten SEINER Majestät" im "Auftrag SEINER Majestät" zu sprechen. (Wobei ich nicht einmal sicher bin, ob es überhaupt nötig sein wird: Möglicherweise liegt das endgültige Ende von Bond zeitlich genauso nah am Ende von Elisabeths Regierung wie sein Anfang in der Nähe ihrer Thronbesteigung.)

    Die Königin ist tot, lang lebe der König!

    (...)
    Das alles hat schon irgendwie das Zeug für eine Komödie im Stil der Coen-Brüder: Eine Produzentin, die ein extrem erfolgreiches Action-Franchise erbt, sich dann in ihren Hauptdarsteller verguckt und ihm alle möglichen Freiheiten einräumt, und der dann um sich schauspielerisch zu profilieren das Ganze in Rosamunde-Pilcher-Melodramen verwandelt.
    (...)

    Wunderbar zusammengefasst! So könnte es tatsächlich gewesen sein! Ich halte es für absolut möglich, dass von dem ganzen schlussendlichen Desaster nichts weiter übrig bleibt als ein Treppen-Witz der Filmgeschichte!

    (...)


    Zur Zeit ist es einfach so, dass ich auf Craig allgemein keinen Bock habe. Kann man kindisch finden, ist aber so. Vielleicht ändert es sich auch mal wieder. Seltsamerweise hat auch die Brosnan-Ära wieder gewonnen. Ich hab mir nach NTTD als erstes GE angesehen und wusste schon vorher, dass ich den Film besser finden würde als sonst, weil mir klarer geworden ist, was man sich bei der Neu-Interpretation Bonds für die 90er gedacht hatte.
    (...)

    Ich differenziere da zwar etwas mehr (aus selbstsüchtigen Gründen), aber ich kann es nachvollziehen, was Du da empfindest! Ein Freund von mir hat jüngst sogar den Soundtrack von NTTD aus seiner Sammlung gelöscht!

    Ich dachte ja mal, unser verehrter Herr Fogg, würde sich gerade zu den s/w-Folgen äußern, da ich doch in Erinnerung habe, dass er sich ebenfalls die "Monochrome"-Box aus dem UK holte und sich mal genüsslich anschaute. Eine willkommene Abwechslung zu der letzten Bond-Dekade.


    Und da unser Sir Roger gestern leider schon seinen 5. Todestag hatte, legte ich zwei Filme in den Player und schaute es zugleich im O-Ton.
    Die Wildgänse kommen (The Wild Geese) und als schrulliger Ffolkes im gleichnamigen Film, oder doch "Northsea Hijack"? Egal, zu deutsch: Sprengkommando Atlantik :)
    Ja, ich weiß noch, wie ich gerade an einem Dienstag meine Arbeit beendete, auf dem Heimweg war und ein Freund, der auch zufällig noch an diesem Tag Geburtstag hatte, mich über Sir Rogers Tod benachrichtigte ;(

    Vielen Dank, dass Du Dich meiner erinnerst bezüglich der s/w-Staffeln von "The Saint"! Die Tatsache, dass meine Begeisterung für das gesamte "The Saint"-Universum mich in überbordende Emotionalitäten verstricken ließe, hindert mich daran, solche hier auszubreiten ... weil ich einerseits damit niemandem auf den Wecker gehen möchte und andererseits mir das dann auch zu nahe gehen würde.


    Wie ich schon immer sagte: Wenn mir Bond nichts mehr liefern kann, dann gehts zurück "nach Hause": Zu Simon Templar!


    Am Todestag Roger Moores erhielt ich aus meinem Bekannten-Kreis viele Beileidsbekundungen von jenen, die meine Begeisterung seit Jahrzehnten kannten und von den anderen, für die ich offenbar zwecks tiefempfundener Kondolenz der erste Adressat gewesen zu sein schien. (Was mich mit großer Dankbarkeit erfüllte!)


    Ich erinnere mich einer Englisch-Stunde in der Höheren Handelsschule am 14. Oktober 1987: Die Stunde war sehr langweilig, alle sehnten das Klingeln am Ende herbei. Während der zweiten Hälfte meldete ich mich zu Wort und verkündete, dass an jenem Tage Roger Moores Geburt sich zum 60sten Mal jährte! Ein Raunen ging durch die Klasse und das Thema beherrschte die Stunde für ihren weiteren Verlauf. Von da an hatte ich meinen Ruf weg! (Manchmal geht so etwas so einfach! :D )

    (...)


    Und ja: Auch ich denke nicht, dass zum Zeitpunkt von CR irgendeine Art von Strategie vorlag, wie sich die Reihe weiter entwickeln sollte. Und dass man sich von Film zu Film hangelt - das war doch schon immer so - selbst als es im Abspann jeweils noch hiess "James Bond will return in '...' ".
    (...)


    Genau: Craigs erste zwei Filme funktionieren soweit gut. Und auch wenn mir SF nicht sonderlich gefällt, so macht er doch nichts kaputt.... im Gegensatz zu den beiden folgenden Filmen. Wobei ich mich immer noch frage, welchen der beiden ich diesbezüglich schlimmer finde. Ich denke, es ist SP.
    (...)

    Da scheinen wir uns im Wesentlichen ja mal einig zu sein! :)
    (Abgesehen von SF, den ich für Craigs "Goldfinger" halte! :thumbup: )

    Martin und Django:
    In Bezug auf SF lässt sich vermutlich nur sagen: De gustibus non est disputandum.


    Aber: Ich war immer ein Vertreter der Haltung, die Sach- und Beziehungs-Ebene voneinander trennt.
    Auch mir ist Roger Moore mit Abstand der sympathischste Darsteller des James Bond, dicht gefolgt von Pierce Brosnan. Gleichauf mit Moore sicher auch David Niven, mit dem nicht umsonst Roger Moore eine intensive Freundschaft verband.
    Es leuchtet mir allerdings nicht ein, weshalb ich meine Favoriten unter den Darstellern nach persönlicher Sympathie auswählen sollte. Mein Lieblings-Schauspieler David Niven hat den mit Abstand schlechtesten Bond-Film gedreht! Auf Platz 2 meiner Liste steht andererseits der Bond-Film mit dem schlechtesten Darsteller: George Lazenby. Seit langem schon bin ich mir dieses "Paradoxons" bewusst, und ich habe meine Lehre daraus gezogen.
    Ob Craig nun bereits vor CR06 den Tod Bonds als Bedingung für seine Beteiligung am Projekt gestellt hatte oder nicht ... ich weiß es nicht. Allerdings halte ich es für sehr unwahrscheinlich. Nach dem ersten Film mit einem neuen Darsteller zittern alle Verantwortlichen normalerweise darum, ob und wie es weitergeht. Zu dem Zeitpunkt weiß noch niemand genau, ob der Mann vom Publikum akzeptiert wird oder nicht. Wie soll es der große Albert R. Broccoli zu Lazenby gesagt haben, der sich des Erfolgs seiner Sache wohl schon recht früh zu sicher war: "Du bist kein Star, weil ich es sage; Du bist kein Star, weil Du es sagst; Du bist erst ein Star, wenn das Publikum es sagt!" Aus dieser wackeligen Position eine solche Bedingung zu stellen, erscheint mir eher eine nachträgliche Verklärung der ersten Verhandlungen zu sein!


    Das Desaster der letzten beiden Filme, wobei ich NTTD schon nicht einmal mehr in meiner Liste führe, ist nicht in der Lage, die Leistungen der Jahre vorher zu schmälern. Ich würde mich ja selbst um diese sehenswerten Beiträge berauben.


    Auch in DAD mochte ich Bonds "Wegsein" nie. Das passt für mich einfach nicht zu Bond. Aber ich gebe Dir Recht: Wenn schon, dann sollte man das so lösen wie in DAD und nicht so wie in SF. Denn:
    Zumindest der Film-Bond ist ein "Held", eine coole Sau, ein Womanizer der immer obenauf geht, sich immer hochkämpft, niemals aufgibt und aus jeder Situation das beste macht. Einer, der sich nicht unterkriegen lässt, an sich glaubt und sich nicht aufgibt. Klar, er darf auch mal richtig wütend sein, muss mitunter schlimme Sachen erdulden - aber er ist kein dauernd zweifelnder, gebrochener Antiheld, der bestenfalls durch Dusel weiterkommt.


    So, das war's mal fürs Erste ;)

    Eigentlich fehlt mir die Lust, es ständig zu wiederholen, aber seis drum:
    Gerade Skyfall zeigt uns in genialer Weise, dass James Bond sich eben NICHT unterkriegen lässt! Besonders in diesem großartigen Streifen, wo 007 wirklich zum allerersten Mal fast eine Bruchlandung hinlegt, die beinahe das Ende seiner Person und seiner Karriere hätte bedeuten können, ... kommt er ohne fremde Hilfsmittel und ohne alberne "Super-Kräfte" wieder heraus! Nur durch die Kraft seines eisernen Willens, durch seinen Patriotismus, durch seine Nibelungentreue! Diese "Auferstehung" (so sagt er es ja selbst!) ist wirklich etwas bond-typisches ... und eine Herausforderung, vor der der Roman-Bond zwar schon, aber kein Film-Bond vorher je gestanden hat!
    Besser und plausibler geht es nicht!


    Nebenbei:
    Genauso, wie ich die Vereinnahmung Silvas durch den lächerlichen "Oberhauser"-Plot für "debil"(im Sinne dieses Threads) halte, erscheint mir die "Sippenhaft", in die die frühen Craig-Bonds wegen des unsäglichen NTTD von manchen genommen werden, "debil"!
    Ein 2006-er, 2008-er oder 2012-er Bond wird doch nicht durch Ereignisse qualitativ beeinträchtigt, die 2015 oder 2021 eintreten! Sanft ausgedrückt halte ich es für unmöglich, zumindest in höchstem Maße für unwahrscheinlich, dass ab 2006 allen folgenden Filmen ein "Master-Plan" zur Vernichtung des Bond-Kosmos zugrunde lag!
    Wer den frühen Enthusiasmus der Craig-Bonds bis SF nicht mehr wahrnehmen kann, weil der Destruktivismus der letzten beiden ihm die komplette Laune verhagelt hat, der sollte sich mal ganz nüchtern fragen, wie ein "Goldfinger" noch bestehen soll, nachdem sieben Jahre später der gleiche Regisseur mit "Diamantenfieber" etwas diametral entgegengesetztes geschaffen hatte! GF steht für sich ... mit oder ohne DAF! Genauso stehen CR06, QoS und SF für sich ... mit oder ohne SP und NTTD!

    Mr. Fogg:


    Sicher, der Weg wird aufgezeigt. Aber in DAD ist ihm doch schon Ähnliches widerfahren. Dort wurde er nur aus dem koreanischen Gefängnis geholt, weil er unter Drogeneinfluss zu viele Geheimnisse preisgegeben hat. Und M sagt ihm obendrein noch frech ins Gesicht "Wir haben keine Verwendung mehr für Sie!" Anstelle der Flasche wie in SF ergreift er hier aber augenblicklich die Initiative, die mit dem Betreten der Hotellobby in einen der stärksten Bondauftritten überhaupt mündet. Genau das ist Bond, James Bond. Und diesen Charakterzug vermisse ich in SF.

    Das ist sehr gut argumentiert!
    Es stimmt: Ein ähnliches Szenario ist schon einmal da gewesen, und ich gebe zu, dass mich diese Sache damals bei DAD schon sehr gestört hat!
    Ein Mann wird 14 Monate lang gefoltert, er erhält keine Pflege oder medizinische Versorgung, er hat nicht einmal die Möglichkeit, sich zu rasieren, sich zu waschen oder die Klamotten zu wechseln, ihm wird jede moralische Unterstützung der eigenen Leute verweigert, er hat in dieser Zeit keine Zukunftsperspektive ... er kommt aus der Sache raus, und er macht, physisch wie psychisch unbeeinträchtigt, genau da weiter, wo er vorher aufgehört hat! Das war wirklich albern!
    Der Weg, der uns in SF gezeigt wird, entspricht m. E. viel eher dem, was James Bond eigentlich schon immer war: ein Typ, der selbst durch schwierigste Herausforderungen nicht zum aufgeben gebracht wird!
    Letzten Endes zeigt SF wesentlich realistischer und detailierter, dass James Bond "Ja" zum Leben sagt! Eine sehr kluge Bereicherung des Drehbuchs ist darüber hinaus die Gegenzeichnung der Reaktion des Silva auf ein vergleichbares "Fallenlassen" durch den MI6: Während Bond sich aus der Asche erhebt, gibt Silva alles auf, was er je bejaht hat!
    Und so resümiere ich:
    Wo DAD nur noch einer Art Comic-Verfilmung entspricht, zeigt SF uns den James Bond, der mit seiner Charakterstärke da herauskommt, wo andere scheitern!
    Allein durch innere Kraft, durch der Figur innewohnende Eigenschaften ... und nicht durch die simple Unzerstörbarkeit einer billigen Action-Figur aus Plastik!

    Sicherlich ist der Schauspieler älter geworden. Aber seine Figur deshalb gleich als heruntergekommenes, physisches und psychisches Wrack darzustellen, geht mir etwas zu weit. Das hat mit dem Bond, den man in den 22 Filmen davor kennengelernt hat, nicht viel zu tun. Bond muss aus meiner Sicht kein stahlharter Supermann sein, und ich genieße sogar die Momente, wo bei ihm ein wenig Verletzlichkeit aufblitzt. Solche Szenen erfolgten aber immer wohldosiert und nicht wie in SF mit dem Holzhammer.

    Nun, der Weg zu diesem "heruntergekommenen, physischen und psychischen Wrack", wie Du es nennst, wird in SF doch sehr schlüssig aufgezeichnet!
    Er wird von DER Institution, die als einzige Bindung für alle anderen stand, fallen gelassen. Saufen, Tabletten, Schusswunde ... längeres (wir wissen nicht, wie lange) Sich-Gehen-Lassen ...
    Am Beginn der PTS von SF ist von all dem noch nichts zu spüren!