Beiträge von Whisper

    Laut dem Buch "The Secret World of 007" von Alastair Dougall befinden sich in der zweiten Kugel die Unterkünfte von Drax und den anderen, während in der mittleren unter anderem die Liebeskammer ist, in der die Paare die zukünftige Generation zeugen sollen, sowie das Radar-Störsystem.

    Nein, das war mir so auch nicht klar. Ich habe mich aber schon immer gefragt, wo denn die Rückzugsräume für "the animals went in two by two" sein könnten. Habe eben mal bei youtube einen Blick in das Buch geworden und bin begeistert von den Illustrationen. Muss ich mir unbedingt zulegen!

    Orlov sagt doch kurz vor dem Draufhämmern ganz deutlich, dass diese Fälschung schon genug Ärger bereitet hat. Das wertvolle Original hätte er nie und nimmer zerstört.


    Eine Sache ist mir bei der Eiergeschichte aber auch nicht klar: das Originalei befand sich ja offensichtlich nicht bei den anderen Schätzen im Kreml, sonst hätte man es nicht bei Sotheby's ersteigern können. Warum war dann überhaupt eine Fälschung notwendig? Und welche geheimnisvolle Dame hat die halbe Million Pfund für das Ei kassiert?

    Ganz ehrlich, eure Sorgen möchte ich gerade haben :D


    Erklärt mir viel lieber, aber dann doch im anderen Thread, wieso Tanaka mit seinen Mannen so schnell im Vulkan war um Bond zu helfen 8o

    Es sind halt Ninjas, die können das - das läuft bei mir noch unter Science Fact. Die fehlende Nacht ist aber Science Fiction 8o

    So österlich-reichhaltig ist der Film übrigens nicht. ^^ Es tauchen nämlich nur zwei verschiedene Eier auf:


    1. Das Originalei, das auf der Auktion versteigert wird
    2. Das gefälschte Ei, das 009 gestohlen hat und beim MI6 landet


    Die beiden Eier treten wie folgt auf:


    • 009 hat Ei 2 gestohlen und ist damit auf der Flucht vor den Zwillingen - das Ei rollt schließlich in die Hände des britischen Botschafters und gelangt zum MI6
    • Ei 1 (Original) wird bei Sotheby's versteigert und den Bietern präsentiert - Kamal und Orlov benötigen das Original, um eine weitere Fälschung anzufertigen (dazu kommt es aber nicht mehr, wir bleiben also bei 2 Eiern ;) )
    • Auf der Auktion vertauscht Bond Ei 1 bei dessen Begutachtung heimlich mit Ei 2, so dass Kamal die Fälschung (Ei 2) ersteigert
    • Bond reist mit Ei 1 nach Indien und setzt es als Sicherheit und Versteck für eine Wanze ein
    • Magda entwendet Bond Ei 1, das sich nun samt Wanze in Kamals Händen befindet
    • Orlov zerdeppert das Originalei im Glauben, es sei die Fälschung, die Kamal erstanden hat - Kamal verzieht entsetzt das Gesicht.

    Das war es dann auch schon. Danach treten keine Eier mehr auf.


    Ei 1 wurde also zerstört und Ei 2, das Kamal für eine halbe Million Pfund ersteigert hat, müsste immer noch irgendwo bei ihm rumliegen. :D Orlov muss also gewusst haben, dass Kamal nur eine Fälschung erstanden hat - ihm war nur nicht klar, dass Kamal das Originalei inzwischen wiedererlangt hat.

    Die Eier-Geschichte finde ich inzwischen nicht mehr so verwirrend. Ich sehe da auch keinen Fehler in der Logik. Klar ist, dass das Originalei, das bei der Auktion versteigert wurde und das Bond sich dort durch Tausch mit der Fälschung unter den Nagel gerissen hat, von Orlov zerstört wird. Kamal weiß auch, dass es das Originalei ist. Man beachte seinen entsetzten Gesichtsausdruck, als Orlov draufhämmert. Nur Orlov dachte, dass es sich dabei um die Fälschung handelt.

    Heute mal wieder den Osterbond angeschaut und dabei besonders auf das Problem der fehlenden Nacht im Monsunpalast geachtet:


    Ich hatte schon seit längerem das Gefühl, das dort etwas nicht stimmt. Hier der chronologische Ablauf der Szenen:

    • Magda zieht ihre Strümpfe aus
    • der Hubschrauber mit General Orlov landet in der Dunkelheit
    • Bonds Uhr zeigt 0:00:30
    • Magda föhnt sich die Haare
    • die Juwelen werden von den beiden unglücklichen Helfershelfern, für deren Schweigen garantiert wird, zum Hubschrauber gebracht (immer noch finstere Nacht)
    • Bond belauscht per Wanze das Gespräch zwischen Kamal und Orlov
    • Orlov zertrümmert das echte Ei (im Glauben, es sei die Fälschung) und die Wanze wird entdeckt
    • Bond versteckt sich im Raum mit den beiden inzwischen aufgehängten Helfershelfern
    • Gobinda verriegelt die Tür

    Bis hierhin ist alles ein zeitlich fließender Ablauf ohne Zeitsprünge. Dann geht es folgendermaßen weiter:

    • Orlov geht zum Hubschrauber - es wird bereits hell (vor Sonnenaufgang)
    • Das Fehlen von Bond wird entdeckt
    • Gobinda informiert den am Schreibtisch sitzenden Kamal von Bonds Verschwinden - die Sonne scheint bereits

    Wann bitte haben die geschlafen bzw. wo ist die Nacht geblieben? Einzig nach dem Verriegeln des Verließes und dem Abflug des Hubschraubers könnten ein paar Stunden verstrichen sein. Dann müsste Orlov aber auch im Palast geschlafen haben. Darauf deutet aber sonst nichts hin. Im Gegenteil: ich kann mir nicht vorstellen, dass er die Juwelen (die ja kurz nach Mitternacht zum Hubschrauber gebracht wurden) solange aus den Augen lässt.


    Sinnvoll wäre es gewesen, den Hubschrauber in der Dunkelheit wieder abfliegen zu lassen und Bonds Fehlen am frühen Morgen zu entdecken.

    Interessant! Ich habe GF erst ein paar Jahre nach der ersten Sichtung von TSWLM zum ersten Mal gesehen und war fast ein klein wenig enttäuscht. Ich hatte tatsächlich etwas spektakuläreres erwartet als bloß einen Bankraub. Ich hatte wohl auch gehofft, dass das mit Gold überzogene Girl eine größere Rolle spielt oder dass mehrere Damen diese Art der Veredelung erfahren durften.

    TSWLM hat mich dagegen von Anfang an begeistert: Atlantis, die Unterwasserszenen, der Tanker, das ägyptische bzw. maritime Flair. Schnee, Wüste, Wasser - einfach alles dabei. Dagegen hat GF auf mich recht "trocken" gewirkt.

    Ein unglaublich charismatischer Darsteller. Sein Columbo spielt für mich in der absoluten Helfer-Spitzenklasse zusammen mit Kerim Bey und Tiger Tanaka. R.I.P.!

    OP wäre bei mir rechnerisch sogar auf Platz 3, wenn er in der Kategorie Drehbuch/Umsetzung 9 von 10 Punkten hätte (aktuell bloß 5, was noch "befriedigend" entspricht). Das heißt, dass ich den Film ansonsten richtig gut bewertet habe! Früher war er auch ein sicherer Top 5 Kandidat bei mir und hatte tatsächlich lange den 3. Platz inne. Wahrscheinlich bin ich im Laufe der Jahre etwas anspruchsvoller geworden und habe mit den im Laufe der Zeit immer größer werdenden Fernsehern/Leinwänden zudem immer mehr störende Details wahrgenommen ;) .


    Die Markusplatz-Szene hat mich übrigens nie gestört, ganz im Gegenteil: das ist für mich Bondfeeling pur!

    baut er in seinem zweiten Film dann noch grenzwertigere Schenkelklopfer als in MR ein.

    Ich empfinde die "Schenkelklopfer" in MR noch störender: der aufklappende Sarg in Venedig ist doch völlig an den Haaren herbei gezogen, genauso wie die überzogene Darstellung des Beißers: den Gondelcrash überlebt er ohne Kratzer (nur etwas angestaubt), das Hinunterstürzen der Wasserfälle nach dem Abreißen des Steuerrads ebenso (ein Wunder, dass er überhaupt nass geworden ist :D). In OP finde ich die Spaßeinlagen bei der Tuktuk Verfolgungsjagd bis auf die Tenniszuschauer eigentlich ganz witzig, auch die Kommentare Bonds auf dem Marktplatz "Ich wünsche Ihnen weiterhin guten Appetit" bzw. "you better stick this back yourself" mag ich. Richtig peinlich finde ich in OP eigentlich nur den Tarzanschrei.

    Das meiste stört auch mich nicht wirklich.

    Für mich geht dadurch leider ein Stück Glaubwürdigkeit verloren. Ich tauche beim Ansehen der Bondfilme immer in eine andere Welt ein, die mich in ihren Bann zieht. In den oben aufgeführten Momenten wird für mich eine Illusion zerstört - fast so als ob ich kurz aus einem schönen Traum herausgerissen werde und merke, dass es nur ein Traum war.


    Interessanterweise passiert mir dieses "Herausreißen" vor allem in OP und AVTAK. In keinem Bondfilm davor und danach sind die Stuntmen für mich so offensichtlich zu erkennen und die Actionszenen so unglaubwürdig für einen gealterten Bond (Sprung auf den Zug, Sprung auf dem Zugdach, außen am Flugzeug, Zugbrücke).


    die mindestens in einer Szene (bei der Tuk-Tuk-Verfolgungsjagd) erkennbaren Studio-Aufnahmen.

    Meinst du die Szene auf dem Marktplatz mit dem Nagelbrett und dem Schwertschlucker? Das ist mir diesmal auch negativ aufgefallen. Vor allem die Gebäude im Hintergrund wirkten wie aufgemalt.

    Genau, die Szene beim Start des Acrostars meinte ich. Kurze Zeit später ist der Mini-Jet aber auch viel zu lange in der Halle unterwegs (fliegt mit hoher Geschwindigkeit herein, bleibt etliche Sekunden drinnen und fliegt mit hoher Geschwindigkeit wieder heraus). Gleiches Phänomen tritt in FYEO mit dem Hubschrauber in der Halle auf, auch wenn es dort nicht ganz so stark auffällt.

    Ich glaube, bei einer Szene in einem Indiana Jones kommt das auch vor, wo sich ein Tor schließt und er noch seinen Hut herausholt.

    Stimmt, daran erinnere ich mich auch. Müsste im "Tempel des Todes" gewesen sein.

    Yo, natürlich der Taxifahrer. JIM !

    Ich kann mich gar nicht erinnern, dass sein Name erwähnt wird :/

    Übrigens gefällt mir seine deutsche Synchro tatsächlich besser als der O-Ton. So geht es mir auch bei Sheriff Pepper: "Billy Bob reißt ihnen den Arsch auf" ist einfach cooler als "Billy Bob will get them" ^^

    Gestern nach zwei Jahren Pause wieder angesehen. Stellenweise hat mich der Film wieder richtig verzaubert: die Szene mit Magda draußen im Hof des palastartigen Hotels mit der herrlichen Beleuchtung und der romantischen Musik ist einfach zum Dahinschmelzen. Das ist Bondgenuss pur. Ähnlich gut gelungen ist auch die Begegnung zwischen Bond und Octopussy "we are two of a kind" :love: .


    Generell bin ich ein großer Fan von Szenen, die den Zuschauer audiovisuell dahinschwelgen lassen. Meist erklingt dort das Hauptthema instrumental. Mir fallen da Szenen ein wie


    • OHMSS: Romantische Szenen zwischen Bond und Teresa: im Hotelbett, nach dem Stierkampf, im Stall
    • TSWLM: mit Anja auf dem Boot, Bond und Anja erkunden im Lotus die Unterwasserwelt
    • MR: Liebesszene mit Corinne im Palast, Bond entdeckt die Pyramide, Flug ins All
    • FYEO: die romantische Szene mit der Gräfin, die Unterwasserszene mit Bond und Melina (wo die Sauerstoffflasche liegen gelassen wird)
    • OP: Liebesszenen mit Magda und Octopussy
    • TLD: Bond mit Kara in der Gondel (hier erklingt "If there was a man" instrumental)
    • GE: Bond mit Natalya am Strand
    • CR: Bond mit Vesper unter der Dusche, Abfolge romantischer Szenen zwischen Bond und Vesper am Schluss


    Zurück zu OP: der Film könnte noch höher in meiner Gunst stehen (aktuell Platz 11), wären da nicht die vielen handwerklichen Mängel: schlechtes Timing bei Actionszenen, Doubles fallen zu sehr auf (in einer Szene auf der US Airbase lief Bond davon und ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht Roger Moore war), Tarzanschrei, schlecht gemachte Rückprojektionen und natürlich für Moores Alter völlig unpassende Action nach dem Indienaufenthalt.


    Die Punkte würde ich wieder so vergeben wie oben.

    Die Schurken-Kombo ist die vielleicht beste überhaupt in einem Bondfilm. Aus heutiger schon fast befremdlich wirkt, dass es bis auf das Auto-Attentat in New York fast keine Action in der gesamten ersten Hälfte gibt.

    Der Schurken-Kombo kann ich voll zustimmen! So viele unterschiedliche Charaktere (namentlich erwähnt werden wohl Kananga/Mr. Big, Tee Hee, Baron Samedi, Adam und Whisper). Genial ist auch der Taxifahrer :D .


    Die fehlende Action in der 1. Hälfte ist mir nie aufgefallen. Ich habe also nichts vermisst - im Gegenteil! Action nur um der Action Willen einzubauen stört oft sogar den Spannungsbogen/Handlungsablauf (siehe FYEO).

    Deshalb bleibt GF für mich und halt sehr vielen anderen DER Bondklassiker schlechthin (bei mir halt nur von einem anderen Bondfilm getoppt).

    Lass mich raten: es handelt sich dabei um TSWLM ^^  :thumbup:


    Bei mir ist GF aktuell auf Rang 5 hinter TSWLM, OHMSS, CR und TLD. Mit "bieder" ist wohl eher altbacken gemeint statt moralisch integer. Tatsächlich empfinde ich TB als erheblich moderner, so als ob zwischen beiden Filmen 10 Jahre liegen. Besonders deutlich wird dies an der letzten Szene im Hotelzimmer, wo Fiona Pussys Umkehr zum Guten perfekt beschreibt. Um dann eiskalt zu sagen "but not this one". Im Sinne von schaut her, die alten Methoden taugen ab jetzt nichts mehr. Auch bei den Felix Darstellern erkennt man gut den Unterschied zwischen altbacken (onkelhaft) und modern (jung, dynamisch).

    Bei der Optik der beiden Filme geht es mir ähnlich. Man vergleiche nur die alte Ranch mit dem modernen Konferenzraum von Spectre zu Beginn von TB. Selbst die Musik wirkt bei TB auf mich zeitloser. Das soll nicht heißen, dass sie mir in GF nicht gefällt - sie passt hervorragend zum Film. Aber sie klingt doch sehr nach 60er Jahre, was bei TB nicht ganz so stark auffällt.


    TB wirkt auf mich sogar moderner als die Nachfolgerfilme YOLT, OHMSS, DAF, LALD und TMWTGG. Also wirklich 10 Jahre jünger ;)

    Interessante Diskussion, ob nun GF oder TB die Nase vorn hat. Diese Frage stelle ich mir auch jedes Jahr wieder neu und die Antwort fällt alles andere als eindeutig aus. Im Grunde kann ich die beiden folgenden Aussagen so unterschreiben:

    Alles an TB wirkt auf mich moderner, zeitgemäßer, "cooler", während GF - dem ich seine epischen Momente nicht absprechen will - aus heutiger Sicht etwas altbacken, piefig und bieder wirkt.

    Zitat von von Martin

    Wo ich GF dann auch weit vor TB sehe ist die Art des Erzählens. GF flirtet mit dem Zuschauer. Den Gag mit der netten alten Lady, die später ein MG abfeuert, sehe ich dafür als Musterbeispiel. Auch Bonds Überrumpeln der Wache. Diese Leichtfüßigkeit mit einem großen Augenzwinkern bezieht den Zuschauer viel mehr mit ein, während TB über weite Strecken einfach seinen Technik-Bombast abspult. Die ganzen Unterwasserszenen sind reine Schauwerte, die dem Zuschauer nichts weiter als Staunen abverlangen wollen.

    Ja, TB ist der erste richtig große Bondfilm. Zum ersten Mal ist eine für den Zuschauer greifbare Bedrohung zu verspüren. Hier geht es nicht um das seltsam anmutende "Toplink" oder eine unscheinbare "Schreibmaschine", auch nicht um einen radioaktiven Goldvorrat. Nein, hier wird es richtig ernst! Viele Menschenleben stehen auf dem Spiel. Und man nimmt dem gesichtslosen Blofeld ohne weiteres ab, dass er seine Drohung wahr machen würde. Seine Skrupellosigkeit wird besonders an der Hinrichtung eines Agenten in dem herausragend gestalteten Konferenzraum deutlich. Der Konferenzraum der guten Seite ist dabei nicht minder eindrucksvoll geraten. TB bietet darüber hinaus noch mehr: ein viel intensiveres Karibikflair als in DN, eine gelungene Casinoszene, viele schöne Nebenbondgirls, ein herausragendes Badgirl und ein nicht minder beeindruckendes Hauptbondgirl. Der Film wirkt um einiges moderner als der im direkten Vergleich tatsächlich etwas bieder wirkende GF. Ich freue mich jedes Mal riesig auf TB. Aber schon oft bin ich nach dem Anschauen des Films fast ein wenig enttäuscht, denn neben vielen wirklich starken Momenten sind seine Schwächen leider nicht zu übersehen. Und seltsamerweise punktet da gerade der Vorgängerfilm: Bei TB fehlt ein gleichmäßiges Erzähltempo. Langatmige (Unterwasser-)szenen auf der einen, schnelle Action auf der anderen Seite. Phasenweise möchte man Einnicken, um dann wieder hochzuschrecken. Auch der Villian (Nr. 2) wirkt im Vergleich zu Auric Goldfinger recht eindimensional. Ja, er kommt auf den ersten Blick bedrohlicher rüber als der verspielt wirkende Goldfinger. Aber ihm fehlt jeglicher spitzbübischer Charme. Bond und Goldfinger könnte ich stundenlang beim Golfspielen zusehen, Bond und Largo beim Tontaubenschießen nur kurz. Und dann ist da das Ende des Films: in TB eine nicht enden wollende, langatmige Unterwasserschlacht, auf die dann die viel zu überhastet gefilmte Szene auf der Yacht folgt. In GF wurde das besser gelöst. Hier ist die Massenschießerei glücklicherweise kurz gehalten worden und der Fokus liegt auf dem spannenden Zweikampf Bond/Oddjob. Dann noch eine kleine Zugabe und wir können uns zurücklehnen.


    Welcher Film ist nun besser? Nun, sie sind beide gut, aber eben nicht perfekt. Das hat bei mir erst TSWLM geschafft ;). Meist hatte TB bei mir knapp die Nase vorn, letztes Jahr hat mich GF mehr beeindruckt. Hier die Gewinner der einzelnen Kategorien:


    Bondfeeling: TB

    Drehbuch: GF

    Musik: gleich gut

    Optischer Eindruck: TB

    James Bond: GF

    Bondgirls: TB

    Gegner: GF

    Handlanger: GF

    Helfer: TB


    Ausgeglichen :D

    Gute Kritiken und Mundpropaganda haben früher sicherlich auch ihren Teil zum Kinoerfolg beigetragen. Zudem denke ich, dass sich viele Zuschauer einen richtig guten Bondfilm mehrfach angeschaut haben. In einen OHMSS, der die Zuschauer verstört - wenn nicht gar geschockt - zurück lässt sind die Leute wohl nicht gerne erneut reinspaziert. Ähnliches gilt wohl auch für LTK. Mit den Bonddarstellern der beiden Filme kamen einige wohl auch nicht so klar.


    Aber das erklärt alles nicht das zwar gute, aber dennoch nicht ganz überragende Ergebnis von TSWLM. Seltsam, denn für mich hat der Film einen hohen Wiederanschauungswert. Von Kindesbeinen an hat er mich beeindruckt. Ich war sogar ein bisschen enttäuscht, als ich irgendwann später festgestellt habe, dass Atlantis und der Tanker bloß Modelle waren ^^

    Nach 2jähriger Pause mal heute mal wieder angeschaut. Ich bleibe dabei: dieser Film ist einfach perfekt! Der Mix von Ernsthaftigkeit und Humor ist gerade bei Bond (wie auch im ganzen Film) wunderbar gelungen. Roger Moore wirkt hier enorm vielseitig: ernst, sensibel, schreckhaft, humorvoll, sarkastisch, aber auch fürsorglich. Und nach 2 Filmen ohne Ken Adam schlagen seine pompösen Bauten und Ausstattungen hier wieder voll ein. Garniert wird der Film mit wunderschön eingefangenen Schauplätzen und der sehr modern klingenden, variantenreichen und punktgenau eingesetzten Musik. Zusammengehalten wird alles von dem hervorragend gelungenen Drehbuch. Allein die Anfangsszenen mit der Einführung der Charaktere sind toll gemacht worden.


    Dies ist tatsächlich der einzige Bondfilm, dem ich die Note 1+ (15 Punkte) gebe. Er erreicht bei mir 97% der maximal möglichen Punkte. Den minimalen Abzug gibt es für die etwas comichafte Darstellung des Beißers.


    Nur eines verstehe ich nicht: Warum liegt das inflationsbereinigte Einspielergebnis dieses Films doch recht deutlich hinter LALD? Ich halte LALD zwar auch für einen sehr gelungenen Film, aber die Welt der Reichen und Schönen in TSWLM ist doch um einiges beeindruckender als der Voodoo-Zauber des Baron Samedi. Lag es vielleicht am Vorgängerfilm TMWTGG mit seinem wirren, spannungsarmen Drehbuch, den vielen klamaukartigen Szenen und einem Hauptdarsteller, der wehrlose Frauen schlägt und ihnen den Arm verdreht? TMWTGG war ja der zum damaligen Zeitpunkt schlechtbesuchteste Bondfilm.