Ich liebe (fast) jede einzelne Szene des Films - und Daltons Spiel dazu, das von schockiert über genervt bis verliebt auch Facetten des Originalbonds abdeckt, die mir in den Vorgängern fehlen. Moore findet nach erneuten Sichtungen zwar mehr Gnade vor meinen Augen (ihr hattet Recht, ich hatte Unrecht, Asche auf mein Haupt :), mit seiner dauerhaften ironischen Distanz kann ich dennoch wenig anfangen. Dalton dagegen wirkt ehrlich entsetzt, wenn er tote Verbündete sieht (ob den SAS-Mann auf Gibraltar oder Saunders auf dem Prater), ist aber dann professionell genug, um dies abschütteln zu können.
Flemings Kurzgeschichte gehört zu meinen Lieblingen, auch und gerade weil Bond dort mit anderen Profis zusammenarbeitet (und die unbekannte blonde Attentäterin allem Anschein nach tatsächlich eine KGB-Schützin ist und kein Häschen).
Kann ich gut nachvollziehe: nach dem recht trägen AVTAK wirkt TLD auf mich immer wie eine Frischzellenkur. Dalton macht es wirklich toll: er ist jung, dynamisch und gewitzt. Langatmige Szenen gibt es nicht, man fühlt sich immer gut unterhalten. Hauptmanko bei TLD sind für mich die nicht überzeugend agierenden Vilians: der eine wirkt mit seiner schmierigen Art als General auf mich völlig unglaubwürdig, der andere zu machohaft und stillos. Die beiden sind Welten von einem Goldfinger oder Stromberg entfernt.
Übrigens ist Moore in FYEO auch ehrlich entsetzt als er die Leiche von Luigi findet. Auch in OP wirkt er nach Vijays Tod betroffen.