Beiträge von Martin

    Das sind ja unfassbar schlechte Nachrichten... Wolfgang habe ich fast immer bei Veranstaltungen rund um Bond getroffen, er war eigentlich immer da, wo was mit Bond war. Wie den Veranstaltungen des Bondclubs, den Events von Danny Morgenstern in Braunschweig oder auch das David-Arnold-Konzert in London. Ich empfand die Gespräche mit ihm immer als sehr angenehm. Ein für alle offener, sehr positiver Mensch mit viel Herzblut für das Franchise.


    Mit Chris war ich nicht immer einer Meinung, aber ich empfand seinen Humor, der oft ziemlich schwarz war, und seine Begeisterung für Sci-Fi, Queen etc. sehr amüsant und bei aller Streitbarkeit für das Forum bereichernd.


    Mein Beileid allen Freunden und Angehörigen.

    Django : Vermutlich hatte ich deshalb mal wieder Lust drauf, weil der Film in internationalen Filmgruppen als Teil der Achtziger-Kindheits-Folklore doch ziemlich präsent ist. Vielleicht sogar mehr als in deutschen. Die Szene mit dem versinkenden Pferd wird regelmäßig als eine der "traumatisierendsten" Kinderfilmszenen genannt, und der Song von Limahl, der das Kitsch-Level für US-Kids noch mal erhöht hat, hatte ja auch einen ziemlich witzigen Auftritt in 'Stranger Things'. Grundsätzlich bin und war ich aber auch kein großer Fantasyfan, es sei denn, es geht eher in Richtung Horror mit coolen Monsterfiguren, wie die Sindbad-Filme. Anhand einiger Aushangfotos am örtlichen Kino war meine Hoffnung damals auch, dass er etwas in diese Richtung geht.


    Von Ende kenne ich eigentlich außer der unendlichen Geschichte nur Momo und Jim Knopf, allerdings auch nur von den Verfilmungen.

    In tödlicher Mission - Der erste Bondfilm dieses Jahr. Hat enorm Spaß gemacht. Was mir mal wieder aufgefallen ist, ist die enorme Sorgfalt bei der Inszenierung. Allein schon solche Details wie das Unterwasserset des griechischen Tempels, an dem Melina arbeitet. Auch solche Aufnahmen wie die von Roger und Melina, nachdem sie vom Kielholen auftauchen, mit dem herankommenden Schiff im Hintergrund. Man hat in dem Film nie das Gefühl, dass Roger hier nicht wirklich vor Ort ist und im Studio weilt, während Stuntman alles erledigen. Diese Sorgfalt vermisse ich in Glens zweiten und vor allem seinem dritten Bondfilm. Auch das entern des Verstecks am Ende ist phantastisch inszeniert, jedes mal wieder ein Highlight. Was ich an dem Film liebe ist seine sommerliche Leichtigkeit, die wunderbaren mediterranen Locations, und dabei doch eine dosierte und angenehme Ernsthaftigkeit.


    Was ich mich diesmal aber gefragt habe: Was ist eigentlich Kristatos' Beziehung zu Bibi? Er ist ihr Sponsor, klar. Ich nahm immer an, dass die Finanzierung einer jungen Eiskunstläuferin vor allem der philanthropischen Fassade dient. Aber warum nimmt er sie und ihre Trainerin dann mit in das Versteck auf St. Cyrils, und will sie sogar mit nach Kuba nehmen? Zuviel wissen wird sie ja wohl kaum. Warum also dieser Aufwand? Steht sie in irgendeiner Beziehung doch näher? Wird zwar nicht näher erklärt, verschafft dem Film aber auch eine interessante Ebene.


    1. OHMSS 299

    2. CR 284

    3. TLD 273

    4. TSWLM 263

    5. DAD 256

    6. FYEO 251

    7. LTK 245

    8. QOS 241

    9. YOLT 241

    10. FRWL 235

    11. DAF 234

    12. LALD 233

    13. GF 232

    14. MR 231

    15. AVTAK 226

    16. TB 223

    17. OP 222

    18. SF 211

    19. GE 206

    20. TWINE 199

    21. DN 198

    22. TND 194

    23. TMWTGG 187

    24. NSNA 143

    25. SP 83

    26. CR `67 43

    27. NTTD 22

    Letztens mal wieder Lust gehabt auf Die unendliche Geschichte, schätzungsweise das erste mal seit der Kinosichtung. Und wie es der Zufall so will war einen Tag später sogar das 40. Jubiläum der Weltpremiere in München. Zur Bluray muss ich sagen, dass ich selten so begeistert war von einer Restaurierung. Bild und Ton sind absolut top, und man hat überhaupt nie das Gefühl, einen 40 Jahre alten Film zu sehen. Hier wurde von den Fördergeldern echt mal ein großer Beitrag zur Filmgeschichte geleistet, und ich würde mir das von vielen anderen Filmen wünschen.


    Den Film kam in meiner Gegend erst im Sommer 1989 ins Kino, da war ich gefühlt schon etwas der Zielgruppe entwachsen. Für einen Fan von Old-School-Effekten, wie ich es damals war und immer noch bin, war es aber schon ein beeindruckendes Erlebnis. Für eine deutsche Produktion war das schon epochal, und brauchte sich absolut nicht hinter "Reise ins Labyrinth" und Co. zu verstecken. Diesen Ehrgeiz und diese Handwerkskunst würde ich mir heutzutage wieder wünschen. Auch die Schauspieler waren und sind richtig toll, allen voran Tami Stronach, die sich mit ihren großen traurigen Augen in jedes Herz spielt. Aus heutiger Sicht beeindruckt mich immer auch noch die Message des Films, die vor allem im Dialog zwischen Atreju und dem Wolfswesen zum Ausdruck kommt. Allerdings wird das durch das Ende doch schon ein klein wenig hollywoodmäßig kontrastiert, wenn Bastians erster Wunsch zur Wiederherstellung der Charaktere von Fantasien quasi eine 'Auge um Auge'-Rache an seinen Mobbern ist. Menschlich natürlich verständlich, und für Kinder auch sehr befriedigend, trotzdem aus heutiger Sicht eher ein Wermutstropfen.


    Vor allem wenn man an die Buchvorlage denkt, die ich leider nie gelesen habe, und wo Michael Ende ja noch sehr viel stärker die negativen Seiten der Hauptfigur auslotet. Leider hat man das auch in der Fortsetzung nur gestreift. Insofern kann ich schon etwas verstehen, dass Ende vom Film sehr enttäuscht war. Das ist schon eine Besonderheit in der Karriere von Wolfgang Petersen, dass er zweimal einen deutschen Romanklassiker verfilmt hat, jeweils international super erfolgreich, und auch jeweils vom Autor völlig verdammt und verflucht. Wenn man tatsächlich den zweiten Teil des Buches genauso ehrgeizig verfilmt hätte, wäre das sicher gar nicht mal so problematisch gewesen, aber so bleibt schon etwas der Eindruck, dass man letztlich nur eine recht oberflächliche Plüschversion eines sehr tiefgehenden Buches gedreht hat. Aber Filme werden ja eher für Normalzuschauer gemacht, die das Buch nicht kennen, nicht für die Fans - ein Problem, das auch Franchises wie Bond regelmäßig hervorbringt. Und als Film für sich genommen ist es schon ein absoluter Klassiker des deutschen Kinos.

    Ja, sie geht ein bisschen unter in NSNA als Lois-Maxwell-Lookalike. Ich hätte es für den Film insgesamt cleverer gefunden, hier nicht so zu tun, als hätte man es mit den klassischen Versionen von Q und Moneypenny zu tun, sondern mit jüngeren Versionen, ähnlich wie in der Craig-Ära oder sogar auch in CR'67. Da M neu ist und Bonds fortgeschrittenes Alter ja auch Thema ist, wäre hier eine Quelle für innovative Ideen gewesen. Aber immerhin hat sie auch gute Dialoge mit Connery. "I have to eliminate all free radicals." - "Oh, do be careful!" Geht im Deutschen natürlich mal wieder unter.


    Bei Tripods sind meine Erinnerungen ehrlich gesagt auch etwas lückenhaft. Vollständig hab ich so wahrscheinlich auch nicht gesehen. Man hat ja als Kind oft irgendwo reingezappt und hat nicht viel verstanden, aber war von der Atmosphäre fasziniert. Die Serie ist wohl bei youtube zu sehen, aber ich hab das Gefühl, dass sie den Test der Zeit nicht so wirklich bestehen wird. Ein Kumpel hatte sie mal angesehen auf meine Empfehlung hin und meinte, dass sie trick- und handlungstechnisch doch eher simpel und durchschaubar ist. Aber grundsätzlich gehts mir mit kontinuitiven Serien sehr ähnlich, vor allem wenn sie mehr als sechs, sieben Staffeln haben. Zur Zeit schaue ich mal Breaking Bad am Stück, und hier ist es zum Glück so, dass man durch die gleichbleibend hohe Qualität gern dranbleibt. Aber wie viele andere ellenlange Serien schauen, die man gar nicht mal so doll findet, wäre für mich absolut kein Thema.

    Und noch ein Todesfall: Pamela Salem, Darstellerin der Miss Moneypenny in 'Sag niemals nie' ist verstorben. Sie arbeitete mit Sean Connery in "Der große Eisenahnraub" zusammen, der sie daraufhin für die Besetzung von Moneypenny vorschlug. Salem war sehr dankbar für diese Gelegenheit und blickte auf die Dreharbeiten als sehr angenehm und spaßig zurück. Ihre Filmografie enthält auch die Serie "Die dreibeinigen Herrscher", die ich in jungen Jahren sehr geschätzt habe, und "Gods and Monsters" mit Ian McKellen.

    Leider weitgehend unbemerkt ist der britische Kameramann Alec Mills am Montag mit 92 Jahren verstorben. Er war Kameramann bei OHMSS, TSWLM, MR, FYEO und OP, und von AVTAK bis LTK Director of Photography. Wie damals üblich begann er seine Karriere als einfacher Clapperboy und Focus-Puller, und arbeitete sich über Jahrzehnte hoch. Mit Roger Moore arbeitete er bei Simon Templar, Gold und Brüll den Teufel an zusammen. Auch bei 'Die Rückkehr der Jediritter' war er Kameramann. Er schrieb auch eine Autobiografie mit dem Titel 'Shooting 007'.


    Bei der deutschen Wikipedia ist sein Ableben noch nicht angekommen, in der englischen hat er überhaupt keinen Eintrag.

    Sieg? Das hatte ich irgendwie anders bzw. "gewollt unklar" in Erinnerung ;)

    Stimmt, eigentlich siegt ja Apollo nach Punkten. Komischerweise gewinnt Rocky immer in meiner Erinnerung, vielleicht weil auch die ganze Stimmung am Ende so ist. Eine Art permanenter Mandela-Effekt. Aber das macht ja die Handlung vom 2. Film eher noch sinnvoller, wo er Apollo dann tatsächlich besieht.


    Zitat

    Ich mag Arnie und seine Filme (naja - zumindest viele davon) total. Als ich filmtechnisch "sozialisiert" wurde (Ende 1980er/Anfang 1990er) stand Sly eindeutlig im Schatten von Arnie. Dennoch muss ich sagen, dass Stallone der "bessere", tiefgründigere und wandlungsfähigere Schauspieler ist als Arnie. Wenn er den will/wollte ;)

    In meinem Schul-Umfeld war Stallone damals eher der Favorit. Mein bester Kumpel war riesiger Stallone-Fan und hat mich als Zurück-in-die-Zukunft- und Bondfan immer etwas belächelt. Mittlerweile würde er sich wohl bestätigt sehen. :D Diese ganze Vietnam-Veteranen-Action war unglaublich angesagt, viele bastelten sich diese Blechmarken als Anhänger selber. Wobei das Anfang der 90er mit Rocky 5 und T2 dann insgesamt etwas zugunsten von Arnie gekippt ist, glaube ich. Der riesige Vorteil von Schwarzenegger war, dass er ein geniales Gespür für Selbstironie und für seine Wirkung hatte. Das fing ja mit Terminator an, wo seine Fremdartigkeit in Hollywood und sein merkwürdiger Dialekt dem Charakter im Film sehr zugute kommt. Arnie hatte immer dieses Augenzwinkern, das man für Blockbuster benötigt, während Stallone anfangs alles sehr ernst nahm, was dann vor allem in Rambo 3 auf viele unfreiwillig komisch wirkte. Ich glaube, Stallone musste sich diese Selbstironie erst aneignen, was er dann in Filmen wie Cobra, Tango & Cash oder Demolition Man auch super rübergebracht hat.

    @Dr moVe: Hast Du eigentlich Rambo 3 bis 5 mal gesehen oder vor, nachzuholen? Die 3 mag ich auch am wenigsten von allen, aber 'John Rambo' hatte dann tatsächlich seine Qualitäten, auch wenn die gezeigte Brutalität plötzlich eine ganz andere Tonalität und Drastik hat. Die Schlussszene fand ich so gelungen, dass ich mir gewünscht hätte, die Reihe wäre so beendet gewesen.

    Diese Zeilen sind zwar nun schon fast 2 Jährchen alt, aber ich habe sie schon damals als sehr inspirierende Ansage empfunden, der meinerseits allerdings erst in den vergangen Wochen 'Taten' folgten.

    Das freut mich sehr, vor allem wenn es dann insgesamt ein positives Filmerleben war. Deine Kritikpunkte an den Teilen 2 bis 5 kann ich sehr gut nachempfinden, sehe sie allerdings nicht so gravierend. Rocky 2 kann man von der Handlung her absolut vorwerfen, einfach nur ein Aufguss und eine eher einfallslose Wiederholung des ersten Films zu sein. Innerhalb des Filmuniversums finde ich die Handlung aber durchaus nachvollziehbar und schlüssig, und eigentlich sogar sinnvoll. Bei sportlichen Überraschungserfolgen von No-Names stellt sich ja schon die Frage, ob es einfach nur Glück war, und der Gegner nur einen schlechten Tag hatte. Zumal der Sieg im ersten Film für Boxprofis schon arg unrealistisch anmutet. Mit dem zweiten Sieg über Apollo beweist Rocky, dass er den Platz im Olymp der Champions wirklich verdient hat und kein One-trink-pony ist. Außerdem finde ich die Weiterentwicklung der Beziehung zwischen Rocky und Adrian sehr schön.


    Dass er ab dem dritten Film dann plötzlich eloquenter und gebildeter wirkt, ist mir auch aufgefallen, ich finde es allerdings auch nicht so unrealistisch. Zudem muss ich sagen, dass der Rocky des ersten Teils zwar ein glaubwürdiger Underdog ist und Stallones wahrscheinlich beste Leistung, allerdings hätte ich diese Darstellung über die weiteren Filme hinweg auch etwas anstrengend gefunden. Wahrscheinlich hat es mit Stallones Erfolg und Status damals und dem Konkurrenzkampf mit Schwarzenegger zu tun, dass er Rocky etwas smarter darstellen wollte. Letztlich ist es für mich auch angenehmer als die umgekehrte Variante, die man bei Bond mit Craig gezeigt hat.


    Dass er im fünften Teil dann wieder genau da anfangen muss, wo er gestartet ist, wirkte auch auf mich etwas zu plakativ. Was mich an der Handlung aber sogar mehr gestört hat war, dass Paulie im Prinzip die Verantwortung für diesen katastrophalen Absturz der ganzen Familie trägt und Rocky ihm das einfach so durchgehen lässt. Danach sind sie ja dann wieder beste Kumpels. Paulie ist für mich tatsächlich die problematischste Figur der Reihe, die für mich nie so wirklich sympathisch rüberkam.


    Was Rocky für mich zu einem der besten Charaktere der Filmgeschichte macht, ist aber auch gar nicht so sehr die Qualität der einzelnen Filme, sondern die Philosophie der Figur, die dann in Rocky Balboa perfekt rüberkommt. Es kommt nicht drauf an, wie groß oder trainiert du bist, um zu gewinnen, sondern wie hartnäckig du Schläge einstecken kannst und immer wieder aufstehst. Daraus kann man tatsächlich mehr fürs Leben mitnehmen als bei den Bondfilmen. Vor allem bei den Craigfilmen könnte ich noch nicht mal ansatzweise eine derartige Philosophie erkennen. Das war für mich auch das Überraschende an den Filmen. Früher hielt ich sie immer für Sportfilme, und da ich selber immer enorm unsportlich war, hat mich das nie wirklich interessiert. Aber der Sport ist hier eigentlich nur eine Metapher für etwas viel tiefergehendes. Im besten Sinne vermitteln Actionhelden ja immer auch für die jeweilige Generation ein Rollenbild für Männlichkeit, und das tut Rocky perfekt. Interessanterweise war ich früher auch immer eher Team Schwarzenegger, zumal ich immer auch Science-Fiction-Fan war und Arnie das viel besser bediente, aber aus heutiger Sicht muss ich sagen, mit Rocky hat Stallone etwas geschaffen, das eine ganz andere Liga als diese typischen Action-Blockbuster ist, die die beiden sonst so ablieferten.

    Grotesk mutet allerdings nun wiederum die angebliche Überlegung an, man wolle dem achten Franchisebeitrag nun einen anderen Titel geben - also nicht Dead Reckoning TEIL ZWEI - womit man sich dann offenbar, mit dieser verwirrenden Verschlimmbesserung der Situtation, mehr Zuschauerinteresse erhofft.

    Konsequenterweise hat man nun auch das 'Part One' bei 'Dead Reckoning weggelassen: Link. Das wirkt schon sehr chaotisch und aus marketingtechnischer Sicht etwas verzweifelt. Man kann nur hoffen, dass der nächste M:I nach dem enttäuschenden Einspielergebnis des letzten Streifens nicht in der Entwicklungshölle landet.

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    Die Kombi Brigitte Anne-Marie Bardot und Sean Connery als Mr. und Mrs Bond hat eigentlich nie existiert, da der Schotte im Sommer ’67 bei der Premiere von YOU ONLY LIVE TWICE in aller Öffentlichkeit seinen Rücktritt von der Agentenrolle verkündigt und das französische Sexsymbol für die Rolle der Tracy erst 1968 angefragt wird als scheinbar noch nicht mal feststeht, wer der neue Bond wird und sich dies im Nachhinein als Schnapsidee erwiesen hätte. George Lazenby ist Jahrgang ’39, Bardot fast 5 Jahre älter und gerade mal 1,66 m ist, während Diana Rigg gerade mal ein Jahr älter war als der neue Hauptdarsteller und 1,74 m groß war. Bardot, die französiche Sexikone der Fünfziger, hätte wohl George Lazenby vermutlich als weitere Mrs Robinson Lazenby zu dessen "Reifeprüfung" verführt, so dass die Chance ein echtes Liebespaar zu geben, sehr knifflich gewesen wäre.

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    Wahrscheinlich entstand das Bild von einer Kombi Bardot/Connery dadurch, dass beide letztlich OHMSS zugunsten von Shalako abgelehnt haben. Eine Art Stinkefinger durch Rollenauswahl, wie es ihn in der Reihe ja noch öfter gab. Wie etwa Barbara Carrera, die die Titelrolle von Octopussy zugunsten von Connery ablehnte, oder Javier Bardem und Monica Bellucci, die einen Brosnan-Bond ablehnten, aber für einen Craig-Bond zusagten.


    Ich muss aber sagen, dass ich den Altersunterschied von 5 Jahren und auch den Größenunterschied nicht unbedingt als Ausschlusskriterium empfinde. Lazenby wirkte durch seine kantigen Gesichtszüge eh ein bisschen reifer, Bardot durch ihre Kindchen-schemahafte Attraktivität eher jünger/zeitlos. Es hätte auch zu der Rolle von Tracy gepasst, die ja auch schon einiges durch hat im Leben. Zumindest wäre es ein weiterer Punkt gewesen, in dem OHMSS gegenüber anderen Bondfilmen dieser Epoche, die ja eher Sugardaddy-hafte Beziehungen zeigen, seiner Zeit weit voraus gewesen wäre. Bei Größenunterschieden wird ja im Filmbusiness schon seit jeder getrickst, von Bogart bis Cruise.


    Die Frage, ob OHMSS in der Konstellation, in der er letztlich realisiert wurde, ein Glücksgriff war, über den die 'Götter der Filmwelt' gelächelt haben, ist wohl letztlich eher subjektiv - obwohl ich selbst sehr zu dieser Einschätzung tendiere. Ich lese innerhalb der Fangemeinschaft leider auch sehr oft Meinungen, nach denen er als einer der schlechtesten Bondfilme empfunden wird. Vor allem wegen Lazenby, aber auch anderer Faktoren, nach denen der Film als eher seltsamer Fremdkörper innerhalb der Reihe und irgendwie "unbondig" empfunden wird. (Also im Prinzip so, wie ich NTTD sehe) Grundsätzlich könnte ich mir sogar vorstellen, dass Connery die Herausforderungen der Story zu meistern in der Lage gewesen wäre, nur halt irgendwie nicht in diesem Zeitfenster, in dem er die Rolle und die Produzenten regelrecht hasste. Ironischerweise präsentiert OHMSS ja sogar Bond in traditioneller Schottenkluft, was dem glühendem Nationalförderer Connery sicher wie Öl runtergegangen wäre. (Ein Punkt, in dem der Australier Lazenby eher skurril wirkt). Letztlich würde ich mich zu der Aussage versteigern, dass das, was Regisseur Peter Hunt aus Lazenby herausgekitzelt hat - angesichts sowohl Lazenby's Erfahrungshorizontes als auch seiner persönlichen Einstellung und "emotionalen Intelligenz" - zu den bemerkenswertesten Schauspielführungen der Filmgeschichte zählt.

    Wie immer sehr schönes Jahres-Resümee, Dr. moVe, das meine Ausbeute wie immer gnadenlos in den Schatten stellt. :) Past Lives, The Flash, Killers of the Flore Moon, Napoleon, etc. stehen immer noch auf meiner Liste, die hätte ich jeweils gern im Kino gesehen. Ebenso wie Godzilla Minus One, der in meiner Provinz nirgends im Kino lief.


    Seit Erscheinen von OHMSS, erst recht aber danach, gibt es die Frage, wie der Film wohl mit SC gewesen wäre. In Shalako sehen wir aber sowohl die Wunschkandidaten für Mr. wie für Mrs. James Bond. Und ich war überrascht, wie wenig Chemie zwischen diesen beiden höchst attraktiven Menschen besteht, selbst als sie im Laufe des Films ein Paar werden. Bei aller dokumentierten Antipathie zwischen Lazenby und Diana Rigg und angesichts der Tatsache, des SC ein wesentlich besserer Schauspieler ist als GL, harmonieren George und Diana doch wesentlich glaubwürdiger als Sean und Brigitte.


    Und das zeigt, dass das Schicksal eben doch sehr viel richtig macht.

    Der steht auch noch auf meiner Liste. Rein optisch wäre BB ja wesentlich näher am Roman gewesen, aber ich kann mir dieses Menschlich-Verletzliche bei ihr ebenso wenig glaubwürdig vorstellen wie bei Connery. Diana Rigg war da schon ein absoluter Glücksgriff. Ich glaube, wenn Connery zu Tracy gesagt hätte: "I'll never find another woman like you. Will you marry me', wäre das Publikum in Gelächter ausgebrochen und hätte es für einen Witz gehalten.

    Sehr interessante Fragestellung! Leider ist die Aktivität im Forum nicht mehr so lebendig wie früher, daher denke ich, ist es mit den weiblichen Mitgliedern hier ein bisschen wie mit den Hubschraubern von Valentin Zukovsky. Als Mann kann ich die Frage natürlich nur unzureichend beantworten. Für mein männliches Empfinden ist Timothy Dalton beispielsweise der attraktivste Bond, nicht nur optisch, sondern auch vom gesamten Verhalten her, aber interessanterweise landet er in weiblichen Ranglisten meist sehr weit hinten.


    Grundsätzlich denke ich, dass Bond selbst in seiner Prime Time eher ein Jungs- und Männerfranchise war, und viele Frauen nur als Begleitung ins Kino gingen. Bei den Romanen kann ich mir noch viel weniger vorstellen, dass es da ein großartiges weibliches Publikum gab. TSWLM stellte da glaube ich einen sehr frühen und eher missglückten Versuch dar, die Zielgruppe zu erweitern. Heute, wo die klassischen Bondfilme bei der jungen Generation sehr viel weniger angesagt sind, ist der weibliche Prozentsatz sicher noch geringer. Die Craig-Filme haben in Bezug auf das weibliche Publikum mehr als alle vorigen Filme weibliche Zuschauer erobert, allerdings glaube ich da, dass das vor allem der Verdienst von Casino Royale war, und die nachfolgenden Filme davon enorm profitiert haben. Hätte die Craig-Ära mit einem Film wie QOS, SF, SP oder gar NTTD gestartet, bezweifle ich sehr stark, dass der weibliche Zuspruch so groß gewesen wäre. Nicht umsonst wurde die Vesper-Story so exzessiv immer wieder aufgekocht.


    Als Lebenspartner und Vater ihrer Kinder wollen Frauen sicher keinen Typen wie Connery- oder Moore-Bond, der sich nicht bindet, eher ironisch distanziert ist und in seinem Job jederzeit draufgehen kann. Zumindest nicht auf der Vernunft-Ebene. Aber ist ein Typ wie Craig, der sie wegen einer schlecht gespielten 08/15-Intrige als Verräterin verdächtigt, schwanger in den nächstbesten Zug setzt und sich nie wieder um sie kümmert, da wirklich so viel attraktiver? Das bezweifle ich doch irgendwie stark. Also wirklich anziehender oder zugänglicher hat Craig die Figur letztlich nicht gemacht. Und immerhin war Lazenby, der für mein Empfinden sehr nahe am Buchbond war, ja wirklich bereit, Verantwortung zu übernehmen und sein Leben zu ändern. Ob's dauerhaft funktioniert hätte, ist ja eine andere Frage. Ironischerweise ist Lazenby attraktivitätstechnisch wie Dalton aber fast immer am unteren Ende angesiedelt.

    Vielleicht mit CR, aber das hätte dann auch nur drei Filme lang gehalten. :D


    Hier mal eine kleine Rückschau auf das Jahr 2023. Insgesamt habe ich rund 90 Filme gesehen. Davon leider nur 8 im Kino und den Rest im Heimkino. Wie öfters in den letzten Jahren lag es aber weniger an fehlender Zeit als an wirklich motivierenden Filmen. Und ebenfalls nur 8 aus '23, wenn ich keinen vergessen habe. Meine Präferenzen haben sich doch schon recht stark in Richtung frühere Filmgeschichte verschoben. Aus den 2000ern waren es insgesamt 13 Filme, aus den 90ern 10, aus den 80ern 28, aus dem 70ern auch 28, aus den 60ern und 50ern jeweils 5 und einen aus den 30ern.


    Die Filme aus 2023 waren:


    - Oppenheimer (10/10)

    - Mission: Impossible - Dead Reckoning Part 1 (9/10)

    - Knock at the Cabin (8/10)

    - Barbie (6,5/10)

    - Indiana Jones and the Dial of Destiny (6/10)

    - Renfield (5,5/10)

    - The Killer (4/10)

    - 65 (3/10)


    Außerdem gabs noch im Kino:


    - First Blood (10/10)

    - Im Rausch der Tiefe (7,5/10)

    - Flash Gordon (7,5/10)

    - Live and let Die (8,5/10)


    Serien-Highlights waren:


    - The Orville, Staffel 3 (9,5/10)

    - Cobra Kai, Staffel 5 (9/10)

    - Black Mirror, Staffel 6 (8,5/10)


    Bei älteren Serien, die ich angefangen habe zu schauen:


    - Breaking Bad (10/10)

    - Alfred Hitchcock Presents (10/10)

    - SeaQuest DSV (8/10)


    Bei älteren Filmen, die ich zum ersten Mal gesehen habe, waren die größten Highlights:


    - Forbidden Planet (1956, 10/10)

    - Frances (1982, 10/10)

    - Sorcerer (1977, 9/10)

    - The Lost City of Z (2016, 9/10)

    - Eye of the Cat (1969, 8,5/10)

    - Panik im Tokio-Express (1975, 8,5/10)

    - Die Braut trug schwarz (1968, 8/10)

    - Der Unsichtbare (1933, 8/10)

    - Die Hollywood-Verschwörung (2006, 8/10)

    - Stiefel, die den Tod bedeuten (1971, 8/10)


    Was waren eure Highlights so?

    Feirefiz Ich finde grundsätzlich schon, dass Fassbender Bondpotential hatte. Am ehesten kam das für mich in 'X-Men: First Class' zum Ausdruck, aber der ist nun auch schon wieder ganze 12 Jahre her. Viele Zuschauer haben aber betont, dass er speziell in 'The Killer' sehr bondartig wirkt, und den Eindruck hatte ich überhaupt nicht. Das, was er hier darstellt, ist ein kompletter Psychopath, und die völlig unkritische, zynische Art, wie der Film das rüberbringt, fand ich auch massiv unsympathisch. Wenn Bond so wäre, wäre ich nie Fan geworden. Darüber hinaus war die Story aber tatsächlich völlig vorhersehbar und hat übliche Genre-Fahrwasser keinen Millimeter verlassen. Grundsätzlich kann ich Deinem Eindruck zu Fincher leider auch zustimmen.

    Frances (1982)

    Bondfans, die sich für Filmmusik interessieren, ist der Film sicher ein Begriff, schrieb John Barry dafür doch eine recht bekannte. Oft ist es ja so, dass Filme, bei denen man vorher die Musik kennt und sie vor allem deswegen ansieht, dann nicht wirklich mit der vorab erzeugten Stimmung mithalten können. So ging es mir beipielsweise bei "All the Pretty Horses", der eine herausragend schöne Musik hat. Interessanterweise erzeugt John Barrys Musik hier aber ganz andere Erwartungen, als der Film dann bietet. Ich hatte mit einem schwelgerisches Historiendrama mit langen, idyllischen Einstellungen und melancholischen Gefühlen gerechnet, ähnlich "Out of Africa" oder "Somewhere in Time". Allerdings entspricht das sehr harmonische und klassische Maintheme so gar nicht der Protagonistin, die eher provokativ und impulsiv ist und klassischen Idealen von Kunst eher ablehnend gegebübersteht. Viele andere Filmkomponisten hätten hier sicherlich auf etwas zeitgenössisch-jazziges und weniger eingängiges zurückgegriffen. Trotzdem funktioniert die Musik recht gut, zumal Barry sie sehr sparsam und in den romantischen Momenten einsetzt.


    Aber auch abgesehen von der Musik hat der Film meine Erwartungen übertroffen. Die Leistung von Jessica Lange, die die Schauspielerin Frances Farmer verkörpert, würde ich für mich spontan in die fünf beeindruckendsten weiblichen Parts ever einordnen. Sie war dafür zwar für den Oscar nominiert, der dann allerdings obligatorisch an Meryl Streep ging. Immerhin gab es einen Trost-Oscar für ihre Nebenrolle in "Tootsie". Von der Story und der Qualität des Films her wundert es mich, dass er heute nicht mehr Beachtung findet, da er einen sehr guten Beitrag zu Themen wie männer-dominiertes Hollywood, psychische Gewalt, 'metoo', etc. darstellt. Aber ich schätze mal, dass er dafür für heutige Betrachter zu ambivalent ist. Würde der Film heute gedreht, würde wohl eher der Vater als die Mutter negativ und manipulativ dargestellt werden, und es gäbe die Figur von Sam Shepard in dieser eindeutig gütigen und aufopfernden Form nicht. Gerade das hebt den Film für mich aber über viele zeitgenössische, oscar-buhlende 'Message-Filme' hinaus.


    Er bietet einen teils erschütternden Einblick in die Methoden des Studiosystems der sogenannten goldenen Hollywood-Ära, ebenso wie in die psychiatrischen Methoden dieser Zeit. Leider wird das aber etwas getrübt durch den Umstand, dass das Drehbuch auf einer "fiktionalisierten" Biographie beruht, der später zahlreiche Fehler nachgewiesen wurden. Was ansonsten eine aufrüttelnde Anklage gegen die unmenschlichen, vom Geist her fast mittelalterlichen "Therapien" der Psychiatrie vor nicht allzu langer Zeit wäre, Stichwort Elektroschocks, Lobotomien, etc., macht sich durch diese leicht nachweisbaren Fehler und Übertreibungen leider unnötig angreifbar. Man könnte dem ansonsten sehr behutsam und intelligent inszenierten Film hier fast eine gewisse 'Exploitation' vorwerfen, und damit kritisieren, dass Hollywood die Person Farmers selbst in dieser späten Rehabilitation noch in gewisser Weise ausbeutet. Dabei waren ihre realen Erfahrungen eigentlich schon drastisch genug. Diese Einstellung vieler Biopic-Regisseure à la "Wer Fakten will, soll gefälligst eine Doku schauen" finde ich grundsätzlich sehr schade und in Bezug auf die Filme oft verschenkt. Immerhin stellen solche Filme für viele Menschen den einzig wirklichen Zugang zu gewissen historischen Begebenheiten dar. Aktuell gibt es diese Vorwürfe und auch die Abwehr dagegen in ziemlich drastischer Form ja auch bei Ridley Scotts "Napoleon". (Und ich muss leider zugeben, dass so etwas für mich schon ein ernstzunehmendes Argument gegen einen Kinobesuch darstellt...)

    Das Kommunale Kino in Hannover zeigt im Dezember alle Bondfilme, inklusive CR'67 und NSNA. CR'54 lief leider schon mit Einführung von Siegfried Tesche. DN, FRWL, TB und YOLT gibt es sogar als 35mm-Projektion, was für Zelluloid-Liebhaber ein besonderer Anreiz ist. Die Filme sind jeweils englisch mit deutschen Untertiteln.