Posts by Anya Amasova

    Um Missverständnissen vorzubeugen: ja, mit Türchen 22 meine ich QOS, ich habe NSNA und CR67 nicht mitgezählt.

    Hatte ich auch so verstanden, wenn nicht noch jemand absolut auf NSNA und CR67 besteht, hätte ich sie ohnehin rausgelassen :P

    Für mich der Allround Moore Film, der irgendwie alles enthält was seine Ära so geprägt hat und was ich an ihr so liebe.

    Ich würde somit gerne Türchen Nummer 13 übernehmen. An die Qualität der bisherigen Beiträge werde ich zwar nicht rankommen, aber ich versuche es so informativ und unterhaltsam wie möglich zu gestalten :)

    Das freut mich sehr, vielen Dank! Es muss auch nix Großartiges oder Langes sein, vielleicht fällt dir ja irgendwas ein, was man noch nicht so kennt. Ich habe mit einigen Moore-Filmen ja so meine Probleme, Octopussy mag ich aber richtig gerne und bin schon gespannt :love:

    Davon aber bitte keine Genialität ableiten. :D

    Ich habe im Nachgang aber tatsächlich auch noch 2 Kommafehler gefunden. Und es gibt sicher noch viele mehr. ;)

    Dienst ist Dienst - und Wodka Martini ist Wodka Martini :D

    Vielen Dank für die tolle Bondemberstory zu meinem drittliebsten Bondfilm YOLT (der damit bei mir weit höher steht als bei Dir ;) ), liebe Anya.


    Ich finde YOLT als Roman leider eher schwächer, aber das Schloss hat mich immer fasziniert. Ich habe mir da immer Himeji vorgestellt.

    Leider wurde die Idee mit dem Todesgarten in NTTD umgesetzt und ist somit für mich verbrann

    Ich weiß :D Ändert sich ja vielleicht noch, mal sehen - nach der letzten Sichtung hat er mich einfach nicht mehr so richtig vom Hocker gehauen (obwohl das sogar im Kino war). Himeji ist wirklich wunderschön - eigentlich zu schön für Blofeld 8)

    Die Welt der japanischen Schriftzeichen wurden noch nicht mal im sonst so umfangreichen Razyboard behandelt, wenn ich nicht irre. Danke für den interessanten Einblick. :kneel:

    Hätte ja nicht gedacht, dass ich was finde, was noch nicht mal im Razyboard behandelt wurde :D Die Herrschaften dort wussten wirklich ALLES (und das zu einem Zeitpunkt, als sich noch nicht so einfach extrem viel googeln ließ, einfach aus eigener Sichtung!)

    Aber ums Razyboard gehts morgen in Türchen Nr. 6 8)

    Geht mir auch so. Und ein weiterer Grund für mich, den Roman nicht gut zu finden

    Für mich war das eher umgekehrt der Fall:

    Die Tatsache, dass der grandiose Garten des Todes in NTTD erscheint, war das einzige, was ich an dem Film mochte.


    Am Roman - und das ist, um in Umkehrung zu Sanchez zu sprechen, nichts Geschäftliches, sondern etwas rein Persönliches - mag ich als Japanfan einfach, wie viele rein japanische Elemente Fleming eingebaut hat (vom Titel über die Kultur der Ama und dem Garten des Todes sowie dem Schlusskampf mit Blofeld und Samuraischwert bis hin zum Besuch des wirklich strangen Erotikladens durch Kissy :S). Man merkt einfach, dass er sich mit vielen Aspekten beschäftigt und viel aus dem Ort rausgeholt hat - deutlich mehr als der Film, der Japan nur als Exotikkulisse wie so viele andere auch verheizt. Ich will Fleming nicht als Japankenner hinstellen, das ist er sicher nicht. Aber trotzdem hat er anständig recherchiert - das ist für mich in den Romanen bei aller Pulp-Serialität ein großer Pluspunkt (und setzt sie z.B. deutlich von Gardner ab.

    Wenn er ähnlich mit Jamaika verfährt, geht mir das genauso. Aber da habe ich halt weniger Bezug.


    Ein zweiter Punkt, den ich am Roman mag, ist noch ein bisschen persönlicher: Als ich ihn vor ein paar Jahren das erste Mal gelesen hat, hat mich der Schluss absolut kalt erwischt (zum Glück hatte ich vorher nix drüber gelesen 8) ) - der Nachruf von M und dann die Rettung durch Kissy (auch hier hat Fleming ordentlich recherchiert: Bonds hilfloses Paddeln im Kreis ist ein Symptom einer Gehirnverletzung, die auch zur Amnesie passt).


    Und ich will, da kommt dann doch ausnahmsweise die Romantikerin durch, auch wenn ich in LTK den ruinierten Anzug bedaure, meinen Roman-Bond ein einziges Mal wirklich dauerhaft glücklich sehen - ohne, dass er verletzt, verlassen, versetzt, vergiftet oder verwitwert wird!


    Das ruhige Leben mit Kissy macht ihn glücklich, allerdings um den Preis seiner Persönlichkeit willen. Nicht umsonst erinnert er sich erst wieder an Bruchstücke seines alten Lebens, als er mit Kissy schläft - gewissermaßen erfolgt damit seine Vertreibung aus dem Paradies.

    Trotzdem finde ich die Möglichkeit, dass Bond, nach allem, was er mitgemacht hat, einfach ein normales Leben bekommt, faszinierend. Und ich finde auch, er hätte es verdient. Vielleicht war das auch so eine Art Traum der kriegstraumatisierten Männer, wie Fleming sie kannte. Nicht umsonst sind Bonds Damen in der Regel keine Kolleginnen, sondern rettenswerte Mädchen. (Ok, meistens).


    Nur: Mit einem normalen Leben wäre er halt nicht mehr Bond. Insofern ist NTTD (den ich nicht verteidige und der auch nie ein Teil des Bondembers ist, war und sein wird!) an diesem Punkt dann tatsächlich sehr konsequent: Denn es gibt keinen Bond mit normalem Leben, damit muss er sterben.

    Fleming löst das Problem mit der Amnesie meines Erachtens nach deutlich eleganter. Nur kann die eben auch nicht von Dauer sein, wenn Bond zurückkommen soll.

    Auch wenn ich bezweifle, dass ich auch nur annähernd etwas so Gutes zu Papier bringen kann, würde ich mich dennoch anbieten, bei Bedarf das Türchen 22 zu schreiben.

    Das freut mich sehr, du bist gebucht :) Bin schon gespannt!

    Fantastische Idee Anya mit dem Bondember, die Beiträge sind echt klasse, informativ und unterhaltsam. :thumbup:

    Das ist lieb, vielen Dank! Ich hatte aber ja auch einen fantastischen Gastautor :P Wie siehts aus, hat jemand von euch anderen Lust ( Martin, Django, Whisper, Don-Corleone...), ein Türchen zu übernehmen?


    Weiter gehts heute morgen mit Türchen Nr. 5 - YOLT statt YOLO 8)

    Während der Roman zu meinen absoluten Favoriten gehört, fremdle ich mit dem Film nach wie vor und sehe ihn mir nur aus Gründen der Vollständigkeit wieder an: Viele Szenen sind nicht besonders gut gealtert und die japanische Kitschfolklore sowie die überbordenden Gadgets wirken vielfach einfach nur albern. Ich oute mich hier auch als Nicht-Fan von Little Nelly... Lediglich Tanakas Ninjaschule im Himeji-Schloss in japanischen Präfektur Hyogo findet Gnade vor meinen Augen – aber vielleicht auch nur, weil wir 2016 zur Kirschblüte vor Ort waren. Ah, I take pleasure in great beauty (und Japan ist einfach un-fass-bar schön!).


    Und der Roman! Fleming zitiert in seiner Einleitung den japanischen Poeten Bashō (1643-1694): "Man lebt nur zweimal: Einmal wenn man geboren wird – und einmal, wenn man dem Tod ins Auge blickt." – und schickt Bond in Japan in Blofelds „Schloss des Todes“, das in Konzeption und Ausführung so japanisch anmutet, dass es eine Freude ist :love: Im Vergleich dazu wirkt der filmische Weltraumbahnhof im erloschenen Vulkan irgendwie arg uninspiriert.


    Im Zug des Bondembers habe ich mich bemüht, wieder ein paar Fun-Facts zu finden, die ihr (vielleicht) noch nicht kennt :P Man könnte einiges zur japanischen Kultur (und ihrer Darstellung im Film) schreiben, was aber den Rahmen sprengen würde. Daher nur ein paar Reflexe (und einer hat sogar mit Weihnachten zu tun :love:).


    In Osatos Büro (meisterhaft ausgestaltet von Ken Adams) finden sich zwei Kanji-Zeichen an der Wand, nämlich


    Kanji ist eine von drei "Alphabeten", die in Japan verwendet werden. Es stammt aus dem Chinesischen und das Faszinierende daran ist, dass man es verstehen kann, ohne ein Wort Japanisch oder Chinesisch zu können (in China sind die Schriftzeichen aber ein bisschen anders und es gibt auch ganz spezielle Japanische) - Es handelt sich nämlich nicht um eine Buchstaben- oder Silbenschrift, sondern um ein Schriftsystem, bei der ein Zeichen ein ganzes Wort symbolisiert.

    Manchmal kann man das sogar noch erkennen - das Zeichen für "Baum" wird z.B. dreifach zum Zeichen für "Wald"


    Das obere Zeichen in Osatos Büro bedeutet "groß" (und steht in Japan auch auf Toiletten bei der Spülung mit mehr Wasser 8o), das untere steht für "Dorf" - allerdings gibt es mehrere Lesarten, wie sie ausgesprochen werden - und dafür muss man die Sprache dann schon können. Diese unterschiedlichen Lesarten für chinesische Zeichen sind übrigens auch der Grund, warum sich die Pinyin genannte Umschrift in lateinischen Buchstaben nicht durchsetzen konnte - denn in unterschiedlichen Teilen des Landes werden die Zeichen ganz anders ausgesprochen, d.h. wer Pinyin verstehen, muss die Aussprache (und ihre Zuordnung zur Wortbedeutung) können - wer die chinesischen Zeichen verstehen will, nicht.


    Aber zurück zu Osato und der geheimnisvollen Frage, warum beide Zeichen so prominent in seinem Büro hängen! You Only Live Twice’s “Big Village”? @ BondMovies.com: The James Bond Movies vermutet ein Oxymoron oder gar einen Verweis auf Tokio. Die Lösung ist aber viel, viel einfacher 8) (leider schaffe ich es nicht, einen Kommentar auf der Seite zu posten, um ihm das Rätsel aufzulösen) 8o


    Denn: In der Kun-Lesung (bei der einem chinesischen Zeichen ein bereits vorhandener japanischer Begriff zugeordnet wurde) wird das obere Zeichen als "o" gelesen, das untere als "sato" - natürlich hat Osato seinen EIGENEN NAMEN im Büro hängen 8) That´s it.


    Die beiden anderen Schriftsysteme Japans sind die Silbenschrift Hiragana und Katakana (letzter für Lehnwörter - weil sie so futuristisch aussieht, findet sie sich oft in entsprechenden Filmen, in der "Matrix"-Trilogie, da aber spiegelverkehrt).


    Wenn ihr euch für japanische Kultur interessiert, empfehle ich zum Einstieg eines meiner Lieblingssachbücher, nämlich das Lexikon "Things Japanese" von Basil Hall Chamberlain (1850 - 1935), einem Bankangestellten, der nach einem Nervenzusammenbruch nach Japan ging - und dort der erste britische Professor für Japanologie und der erste Übersetzer japanischer Haikus wurde (da schließt sich der Kreis zum Bondtitel). Chamberlain lebte 34 Jahre lang in Japan und schwärmt in "Things Japanese" von den japanischen Frauen, nach denen man für sämtliche Frauen in Europa verloren sei - ob Bond seinen Chamberlain gelesen hat? Zur Ruhe gesetzt hat Chamberlain sich allerdings in Genf... Ob mit oder ohne japanische Frau konnte ich nicht recherchieren.


    Passend zum Advent findet sich ein zweites Kleinod in Blofelds Büro: In praise of You Only Live Twice, which has the best villain's lair in movie history

    Kuckt euch mal das Gemälde ganz am rechten Bildausschnitt an :D Es ist die sogenannte "Darmstädter Madonna" das Künstlers Hans Holbein dem Jüngeren Darmstadtmadonna - Darmstädter Madonna – Wikipedia, entstanden 1526 in - Grüße an Django - Basel.

    Die Muschel über Maria mit Jesuskind verweist auf ein Gemälde, das ihr schon kennt - nämlich die Botticelli-Venus aus dem Roman "Dr. No".


    Bondember will return!


    (Wer Lust hat, ein Türchen zu füllen, schreibt mir bitte einfach kurz <3)


    Offensichtlich auch von Worten wie Waffen. Und Texten ;)

    Danke für den ebenso wortgewaltigen wie kundigen Text <3 Du hängst die Latte ja ganz schön hoch für die nächsten Beiträge ;)


    P.S.: Hättest du wirklich verhindern wollen, dass du weiter als "Großmeister" bezeichnet wirst, hättest du zumindest noch ein paar Rechtschreibfehler einbauen müssen - dafür ist es jetzt aber zu spät :bleah: Das bleibt jetzt hängen :S

    Apropos: warum komme ich beim Namen "Dr. Dent" eigentlich immer auf einen Zahnarzt :/ ;) ? Klingt wie der Bruder von "Dr. Best" 8o ).

    Geht mir auch so :P

    Dr. Dent kam noch erst gar nicht dazu, jemanden Bond Nahestehendes umzubringen

    Was dann ja auch beweist, dass Bond richtig reagiert hat :D Der Rückenschuss kommt aber halt doch dramaturgisch nicht so toll und ich kann grundsätzlich das Problem auch nachvollziehen. Der Argumentation von Whisper stimme ich aber vollumfänglich zu.

    Also ich finde das jetzt weder schlimm, noch unglaubwürdig. Im Gegenteil: Das wäre nicht "mein" Bond gewesen, hätte er auf Piz Gloria nicht... na ja - ihr wisst schon ;) . Und eben: Verlobt war er da ja noch nicht und womöglich wäre es auch nie dazu gekommen

    Quod erat demonstrandum, Django :D Ich präzisiere: Das MÄNNLICHE Publikum wollte es halt sehen :P Braucht sich aber keiner von EON zu wundern, dass der angebliche "Romantikbond" bei den Mädels nicht so wirklich ankam. Mein Hautproblem an der Sache ist weniger, dass er sie technisch gesehen halt doch betrügt, sondern vor allem, dass ich ihm vor dem Hintergrund die abgrundtiefe Trauer (die sich ja sehr weit zieht) nicht so ganz abnehmen kann....

    Abgesehen davon spielt Tracy im Gegensatz zu DIESEM Bond ja wohl zwei Ligen höher. Mindestens. 8)

    Ein Paar sind sie ja schon bevor er auf den Piz Gloria geht. Er kauft ja auch die Verlobungsringe in Lissabon.

    Den Heiratsantrag macht er ihr nach der Flucht vom Piz Gloria.

    Danke für die Klarstellung, Don-Corleone <3 Damit hat Django technisch gesehen Recht 8o . Trotzdem finde ich es merkwürdig, sich für jemanden zu entscheiden und sogar Verlobungsringe zu kaufen, um dann zwischendrin, weil sich halt die Gelegenheit bietet, nichts, aber auch gar nichts anbrennen zu lassen - die entsprechenden Sprüche auf beiden Seiten fand ich auch immer mehr als albern.

    Ehrlich gesagt hat mich das schon an der Darstellung an der Ernsthaftigkeit der Beziehung zu Tracy zweifeln lassen. Ich vermute mal stark, dass man das integriert hat, weil das Publikum sowas erwartet hat und sehen wollte (haha, Bond mit vielen hübschen Mädels auf dem Piz Gloria, was macht er da wohl...)

    Das geht aber für mich sehr auf Kosten der Glaubwürdigkeit.

    Da ich neulich aber nur den Schluss gesehen habe, gings aber 8)

    Am Ende hatte ich einen deutlichen Kloß im Hals, besonders als sich mein Sohn bei der Hochzeit noch über das Happy End der beiden gefreut hat. Das Ende war dann für uns beide richtig traurig, diesmal empfand ich sogar das von mir früher immer geliebte Bondtheme in den Schlußtiteln als eher störend. Ich hätte der Trauer noch länger Platz gegeben.

    Kann ich gut nachvollziehen.... Ich habe das Ende neulich einzeln gekuckt (es war als "Alternativer Anfang von DAF" auf Youtube und ich hab zu spät gerafft, dass da nichts mehr weiter kommt).

    Vermutlich hat es mich um Weihnachten rum einfach mehr erwischt als sonst - das letzte Mal hab ich ihn im Sommer gesehen, da hat mich das alles nicht so berührt (und war deutlich überschattet von Lazenbys Akzent und der Tatsache, dass er selbst nach der Verlobung mit Tracy munter durch die Betten im Piz Gloria hüpft :cursing: ) Aber wenn Tracys Vater die beiden bittet, ihn nächstes Jahr zum Geburtstag zu besuchen und Bond und Tracy Pläne schmieden, die Blume gezupft wird und Bond noch nach dem Vorbeifahren und dem Schuss ganz normal mit Tracy spricht, bevor er realisiert, dass sie tot ist... ;(

    Hat eigentlich sonst jemand noch Erfahrungen damit, die nächste Generation an Bond heranzuführen?

    Bisher noch nicht. Ich verlasse mich in ein paar Jahren dann auf deine Expertise 8)

    Solche Querverweise finde ich immer wieder spannend vor allem wenn ich sie noch nicht kannte :)

    Das freut mich sehr, so war das auch gedacht :D

    Da es gar nicht so leicht ist, etwas zu finden, was euch unbekannt ist, und ich weiß, dass Türchen Nr. 4 mit TB deiner und @Kronsteens Favorit ist, gebe ich den Staffelstab heute mal an den Großmeister ab, den ich bequatscht habe, irgendwann heute Abend das TB-Türchen zu posten 8)

    Vielen Dank, bin schon sehr gespannt!

    Ja ich hatte auch das Vergnügen (2014), unbeschreibliches Gefühl mit dem Aston Martin DB5 auf dem Furkapass (und als Musik lief "Alpine Drive") :kneel:

    Das klingt wirklich traumhaft! :love:

    Hmmm ich empfand LALD eigentlich immer nahe am Bodensatz der Romane. Fange gerade wieder an, mir die (jetzt endlich vollständigen) deutschen Hörbücher reinzuziehen und bin gerade im 1. Drittel von LALD, aber bisher habe ich nichts entdeckt, das meine bisherige Menung revidieren würde.

    Das geht mir mit dem Film LALD so (außer Rogers Einführung, die finde ich grandios, sowie die Szenen mit Mr. Big und Solange), er rangiert bei mir im unteren Viertel.

    LALD ist einer meiner liebsten Fleming-Romane.

    Ich mag die Atmosphäre in New York und stelle mir da immer vor, wie Whisper an seinem Schaltpult sitzt.

    Geht mir auch so - allerdings könnte ich mir vorstellen, dass es sich als Hörbuch ganz anders zieht. Ich lese nur selber und bin dann halt bei Passagen, die mich nicht so interessieren entsprechend schneller. Felix und Bond in Harlem gehört aber zu meinen Highlights. Dass diverse Actionszenen aus dem Roman LALD in andere Filme exportiert wurden (Haiszene mit Felix und Schusswechsel mit berstenden Aquarien bzw. einem im Film: LTK, Unterwasserszene: FYEO), spricht auch für den Roman.

    Als besonders stark habe ich in Erinnerung: CR, MR, FRWL und OHMSS. Die meiner Erinnerung nach schwächsten waren LALD, DAF und GF.

    Abgesehen von LALD vollste Zustimmung - vor allem DAF fand ich als Roman furchtbar (den Film mag ich aber auch nicht besonders). GF fällt einfach im Vergleich zum Film wahnsinnig ab. CR, MR und FRWL sind meine Lieblinge, OHMSS muss ich mal wieder lesen :P

    Der Name "Somerset" hat zudem auch gleich mehrere Bond-Bezüge. Im Film OHMSS ist von einem "Somerset Herold" die Rede und die Szenen in GE, wenn Bond und Wade an Wades Auto in St. Petersburg stehen, wurden im "Somerset House" in London gedreht.

    Somerset ist ja an sich einfach nur eine Grafschaft im Südwesten Englands :D Das mit den Vornamen Caroline und David ist schon sehr auffällig und ich bin mir auch sicher, dass man das 1958 auch in GB noch auf dem Schirm hatte. Die beiden passen ja auch perfekt auf das schöne, "sophisticated" und gut angezogene Paar :love:

    Danke für diese Ausführungen. :thumbup:

    Ich mag es, wenn die an sich so als zwar audiovisuell stilprägend angesehenen aber dennoch als eher leichte Kost empfundenen Bondfilme solche Hintergrundgeschichten aufweisen.

    Man kann da tatsächlich recht viel machen - zu Flemings Zeiten waren die Bezüge auch verbreiteter als heute (da hat ja jeder in gewissen Schichten Latein gelernt - but the times of hope and glory are gone 8)). Im Roman steht er nur im Hintergrund, im Songtext wird er dann verbalisiert.

    PS: Ich hatte lange zeit immer "mighteous" verstanden, also mächtig. :bleah:

    Das macht ja auch Sinn! (Im Gegensatz zum "mildest touch" 8o

    Türchen Nr. 3: Goldfinger

    Spätestens mit Film Nr. 3 ist Bond angekommen - wir empfehlen diesen Film (nahezu) uneingeschränkt als Erstsichtung für meine Freundinnen (deren Männer kennen Bond immer). Und nicht mal Superschurken wie im (von mir leider gesehenen, aber nicht freiwillig 8)) Paw Patrol Superhunde Film versteht man ohne die Größe eines Goldfingers oder Blofeld.


    Gert Fröbe war - glaube ich - der erste deutsche Schauspieler, dessen Namen ich als Kind kannte. Und nach wie vor finde ich ihn absolut großartig. Da ihr aber vermutlich sehr viel mehr über den Film wisst als ich (und man munkelt, dass jemand sogar mit dem DB5 über den Furka-Pass gefahren sein soll 8)), bleibe ich bei meinen Leisten und erzähle heute etwas über die mythologischen Hintergründe von Goldfinger.


    Im Song wird er als "Man with the Midas touch" bezeichnet (was ich peinlich lange als "mildest touch" missverstanden habe und mich seeeeehr gewundert habe).

    In der griechischen Mythologie war Midas der Sohn von Ida und einem namenlosen Satyr (deren Gattung immer etwas Anrüchiges und Zügelloses anhaftet). Als Kind sollen ihm im Schlaf Ameisen Weizenkörner zwischen die Lippen gelegt haben, was als Zeichen für großen Reichtum gedeutet wurde.

    Als Midas als junger Mann Silenos, den Erzieher des Gottes Dionysos, betrunken findet und zu diesem zurückbringen lässt, darf er sich als Belohnung wünschen, was er möchte.

    In der Version von Ovids Metamorphosen XI, 102f. heißt es in wunderschönen Hexametern mit einer integrierten Vorausschau auf die Geschehnisse:

    ille male usurus donis ait 'effice, quicquid Er, der das Geschenk (poet. Plural) schlecht gebrauchen wird, sagt: "Mach, dass, was auch immer

    corpore contigero, fulvum vertatur in aurum.' ich mit dem Körper berühre, sich in funkelndes Gold verwandelt" (meine Übersetzung)


    Wie angekündigt, geht die Bitte letztendlich nach hinten los, Midas droht, zu verhungern und zu verdursten. Schließlich rettet ihn der Gott, indem er ihm befielt, sich an der Quelle des Flusses Paktolos in der Nähe des Berges Tmolos (heutige Türkei) zu waschen. Midas verliert die Gabe - aber der Fluss führt nun Goldstaub mit sich (und wurde in der Antike Χρυσορρόας, der Gold Führende genannt).

    Midas ist möglicherweise mit dem historischen König Mita, dem König der Moscher/Muschki (aus Makedonien) identisch - später wird Midas dann König von Phrygien. Die mythologische Geschichte um den Goldsegen soll aitiologisch die Reichtümer der Mita-Dynastie und das Gold im Paktolos-Fluss erklären.


    Wer sich die lateinischen Verse durchgelesen hat (oder in Latein aufgepasst hat :), hat natürlich auch Goldfingers Vornamen entdeckt - aurum (chemisch AU) ist das Gold, daraus wurde dann "Auric" (aber das wusstet ihr sicher :)


    Schönen Tag euch (oder um mit Max Raabe zu sprechen: Max Raabe, Palast Orchester - Ein Tag wie Gold)


    Bondember will return!

    AAAABBBBBEEERRR: Natürlich folgt noch Türchen Nr. 2 - nämlich FRWL:

    Die grandiose Sylvia Trench aus DN erhält hier ebenfalls eine kleine Rolle (ich hab auch mal gelesen, dass sie quasi als "Dauerfreundin" erschienen sollte, was sich dann aber dramaturgisch mit Moneypenny überschnitten hätte).


    Sie verblasst aber neben Tatjana "Tanya" Romanova, die Bond eine Dechiffriermaschine namens "LECTOR" unterschieben soll - aber sich (natürlich) wirklich in ihn verliebt – denn wer könnte Bond widerstehen?

    In der Militärhistorik wird mittlerweile diskutiert, ob Fleming selbst im 2. Weltkrieg in und an Missionen zur Erbeutung der deutschen Dechiffriermaschine ENIGMA beteiligt war, etwa beim "Dieppe Raid", einer militärischen Aktion zur Einnahme der nordfranzösischen Stadt Dieppe durch die Alliierten, die in einer absoluten Pleite mit enormen Verlusten endete – und bei der bis heute nicht klar ist, weshalb sie überhaupt durchgeführt wurde… Einige Infos darüber finden sich im (sehr empfehlenswerten) Buch "Ian Fleming´s Commandos - The story of 30 Assault unit in WWII" von Nicholas Rankin.


    Bond hat ja in mehreren seiner Fälle mit solchen Maschinen zu tun. Dass die Alliierten den Enigmacode knacken konnten, war allerdings bis in die 70er ein Staatsgeheimnis – also erscheint es zumindest möglich, dass Fleming sein Wissen darüber anders verarbeiten musste.

    In diesem Film erscheint erstmals Desmond Llewelyn als Leiter des Q-Branch. Den Q-Branch des MI6 gab es wirklich – und er erfand auch wirklich Gadgets für britische Agenten. Im „Deutschen Spionagemuseum“ in Berlin (weitere Empfehlung!!!) sind (zusammen mit Gadgets von anderen Geheimdiensten wie einem hinreißenden Stasi-BH mit eingebauter Kamera) einige davon ausgestellt, darunter Spielkarten mit verstecktem topographischem Kartenmaterial oder Münzen mit ausklappbaren Minimessern. Sie sollten britischen Soldaten bei der Flucht aus feindlicher Kriegsgefangenschaft helfen.


    Sollte euch übrigens noch ein Weihnachtsgeschenk für einen Bondfan (oder euch selbst!) fehlt: Der designawardpremierte Chemex-Coffeemaker wird von Bond im Roman „From Russia with love“ verwendet – und macht darüber hinaus wirklich geilen Kaffee. (Ich bekomme keine Provision und verwende ihn seit fast 10 Jahren 8) Dass er in FRWL erscheint, weiß ich erst seit wenigen Jahren).

    Bond und Tanya tragen auf der Flucht im Orientexpress übrigens die Decknamen „David und Caroline Somerset“ – nach dem Traumpaar der 50er, Lady Caroline Jane Thynne, Tochter des 6. Marquess of Bath, und David Robert Somerset, dem 11. Duke of Beaufort. Das Foto lohnt sich - versprochen: A Life in Focus: Caroline, the Duchess of Beaufort | The Independent | The Independent


    Bondember will return!