Quote from SanchezTMWTGG ist ein eher schwacher, wenn auch nicht gänzlich uninteressanter Bondfilm. Ein Aspekt von Bonds Charakter wird hier eingehender gezeigt als in jedem Connery-Film: Dass Bond ein skrupelloses, egoistisches Arschloch ist. Zu Beginn hat Bond nicht für sein Land zu kämpfen, sondern es geht um seine eigene Haut, was ihn scheinbar noch skrupelloser agieren lässt als gewohnt. Auch wenn er in diesem Film nur eine Person umbringt, ist die Art und Weise, mit der er Andrea oder Lazar zum Reden bringt alles andere als die feine englische Art, die wir von Roger Moore eigentlich gewohnt sind. Dieser Aspekt des Filmes, der vor allem während der ersten halben Stunde dominiert, beißt sich jedoch mit dem humorigen Unterton des Filmes. Besser hätte es in einen Bondfilm im Stile von FRWL oder LTK gepasst. Und damit wären wir bei meinem Hauptvorwurf an den Film: dem Humor. Natürlich gehört Humor zu Bond, aber was hier geboten wird, ist einfach grausam. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass die Macher bei diesem Film das, was sie taten selbst nicht ernst nahmen (ein Eindruck, den ich nur noch bei DAD habe). Die Handlung geht teilweise drauf, nur damit irgendwelche albernen Gags eingebaut werden können. Ganz bezeichnend hierfür ist die Szene, in der Bond aus der Karate-Schule "rausgehauen" wird: Nicht nur dass er sich von zwei 15-jährigen Mädchen verteidigen lassen muss, danach ist sein Helfer noch zu blöd, um ihn wegzufahren ("ich muss meine Nichten wegbringen") und dann kommt der Gipfel: Bond muss sich von einem kleinen Jungen beim Anschalten seines Motor-Bootes helfen lassen. Der damit verbundene Gag ("20000 Yen!") ist diese Blamage eindeutig nicht wert. Zu guter letzt muss dann auch noch Sherrif Pepper auftauchen - ich fand ihn in LALD schon doof, aber in TMWTGG ist er total überflüssig.
So, kommen wir mal zu den positiven Punkten des Filmes: Die Schauplätze sind gut getroffen (gilt sowieso für jeden Moore-Bond), Barrys Score ist zwar nicht sein bester, aber trotzdem gut, Christopher Lee macht aus seiner Rolle das bestmögliche und Scaramangas Residenz gefällt mir auch sehr gut, hätte man im Finale aber noch besser ausbauen können (wenn ich in einer Bösewicht-Residenz wohnen könnte, würde ich es am liebsten auf Scaramangas Insel tun).
Leider hat man mit TMWTGG sehr viel Potenzial verschenkt. Es gibt viele im Ansatz gute Ideen, die aber dem albernen Humor des Filmes zum Opfer fallen. Schade, der Film hat IMO mehr Potential als TSWLM.
Quote from ollistoneDisplay MoreSchwieriger Film. Ich hielt ihn früher für den schwächsten der Serie, musste dieses Urteil aber vor kurzem revidieren. Ein wirklich großer Bond ist es nicht, aber die rote Laterne trägt er auch nicht.
Die ganze Inszenierung krankt ein wenig an der Billigkeit, die auch andere Bonds aus der Zeit vermitteln (OHMSS, DAF, mit Abstrichen auch LALD), erst mit TSWLM kehrt wieder ein gewisser Stil ein. Musikalisch, optisch, darstellerisch fehlt diesen Filmen, insbesondere TMWTGG, der nötige Glanz.
Schnickschnack ist für mich wirklich ein Grund abzuschalten. Man kann es für schwierig halten, physische Behinderungen oder Abnormitäten derart vorzuführen, aber auf mich wirkt er einfach nur unangenehm. Das hündchenhafte Am-Bein-Festklammern, dieses ständige Gekichere...
Christopher Lee hätte ein großer Villain sein können, ist es aber nicht. Irgendwie fehlt mir da die Größe eines Goldfingers.
Das Labyrinth überzeugt mich auch nicht wirklich. Die Szene ist mir zu langatmig, außerdem schon vom Anfang des Films bekannt. Hier wiederholt sich der Film einfach nur.
Sheriff Pepper nervt ebenso wie in LALD, Mary Goodnight ist eines der schwächsten Bondgirls ever.
Quote from cyrus poonawallaDisplay Morevom 13.07.2001:
Roger Moore hatte mit "Live and Let Die" einen fulminanten Einstieg in die Rolle des Agenten geliefert. Eigentlich sollte es in diesem Tempo weitergehen. Doch was geschah? Nach dem Motto "Wir setzen auf Bewährtes" oder "Keine Experimente" entstand nur eine schleppende Kopie.
Alles haben wir schon einmal gesehen: Ein Trainingslager für den Killer ("From Russia, With Love"), Bootsjagden ("Live and Let Die"), in unauffälligen Gebrauchsgegenständen versteckte Waffen (wieder "From Russia, With Love"), Verfolgungsjagden im Auto - aber hier wirkt alles mühselig, nicht wirklich originell. Sogar die Story wirkt deplatziert: der Hintergrund ("Solex" und die Energiekrise) wirkt zu weit hergeholt, zu abstrakt, zu konstruiert, und die Hauptstory ist ein kleines bißchen wagemutig: die Geliebte eines Killers versucht, Bond (den einzigen Menschen, vor welchem dieser Killer eine Art berufsmäßigen Respekt hat) dazu zu bringen, diesen Killer umzubringen, damit sie endlich frei sein kann. Alles klar? Mir nicht...
Scaramanga hat gar kein Interesse daran, sich mit Bond anzulegen, er entzieht sich ihm immer wieder. Aber während dieses Katz-und-Maus-Spieles will irgendwie keine rechte Spannung aufkommen. Und als Scaramanga und Bond endlich aufeinandertreffen, wird Scaramanga gerade persönlich: er respektiert Bond und will ihm eigentlich gar nichts tun. Dazu passt überhaupt nicht, dass er bei der nächsten Begegnung auf der Insel vom Tode Bonds als seinem , Scaramangas, Meisterwerk spricht, eine schwere, einzigartige (?) Aufgabe.
Wie so oft sind die Drehorte fürt diesen Film ausgefallen und exklusiv: Thailand, Bangkok, Hong Kong, Macao. Von Beirut sehen wir gar nichts; schade, denn vor dem Ausbruch des Bürgerkrieges im Libanon war diese Stadt wunderschön (*seufz*). Aber die Exklusivität dieser Drehort kann nicht über die Phantasielosigkeit aller Beteiligten hinwegtäuschen. Nicht einmal John Barry's Filmmusik wirkt richtig, auch sie wirkt zu durchschnittlich, zu konstruiert.
Moore spielt die Rolle des Agenten mit Widerwillen, teilweise sieht er richtig lustlos aus. Britt Eklund als Mary Goodnight vom Geheimdienst wirkt mal wie eine patente Agentin, um dann im nächsten Moment wie ein pubertierender, schmollender, unfähiger und trotziger Teenager zu wirken. Es ist kein Wunder, daß Bond zunächst Abstand sucht, wann immer sie sich begegnen. Maud Adams als Andrea, Scaramanga's Geliebte, wirkt in ihrem emotionalen Gequältsein da schon deutlich überzeugender.
Und Christopher Lee als Scaramanga? Irgendwie wirkt er auf mich wie ein Sportsmann, gar nicht "von Grund auf Böse" (die Ermordung Hai Fats gehört in die "Solex-Geschichte" und passt einfach nicht zu Scaramangas sonstigem Charakter; wie gesagt: zu mühselig konstruiert...). Nein, für ihn ist Töten kein Spaß, er freut sich nicht über den Tod seiner Opfer wie Mr. Wint und Mr Kidd in "Diamonds Are Forever", er nimmt nicht den Tod anderer für irgendwelche "höheren Ziele" billigend in Kauf. Nein, Scaramanga tötet Menschen aus dem ehrlichsten aller Gründe: er tötet sie, weil er damit viel Geld verdient.
Und diesen Charakter bringt Christopher Lee trotz der sonstigen Widersprüche, die die Story bietet, überzeugend glaubhaft zur Geltung.
Quote from MisterBondDisplay MoreZum ersten (oder doch zum zweiten?) mal im O-Ton gesehen.
Für manche gehört er zu Moores schwächsten Filmen, auf jeden Fall nicht zu seinen besten.
Es mangelt vielleicht an wirklich guten Actionszenen und man hätte die Konfrontation Bond vs. Scaramange besser ausbauen können.
Leider kam zum Drehbuchautor Tom Mankiewicz (der ja das Buch, die Konfrontation umsetzen sollte), Bond-Ur-Gestein Richard Maibaum dazu, der die Idee mit dem Solex hatte. Dies fügte man, dank der Welt Energiekrise 1973, hinzu. Ob es dem Film gut tat, ich weiß nicht.
Positiv sind natürlich die Schauplätze, Roger Moore wirkt in den 70ern noch elegant genug. Man nimmt ihm schon den Bond ab. Auch Christopher Lee überzeugt als Gentleman-Killer. Britt Ekland als Bondgirl sieht zwar ganz schnuckelig aus (Peter Sellers durfte ja früher an Sie ran), ihr Charakter ist aber keine große Hilfe für Bond. Maud Adams Figur ist da schon besser ausgearbeitet, als Scaramangas "gezwungene" Geliebte.
John Barry kehrte nach seiner ersten Bondpause zurück und liefert mit "Return to Scaramanga´s Fun House" und "In Search Of Scaramanga´s Island" zwei sehr gute Beiträge zu seinem Score.
Im O-Ton ist der Film auch nicht so albern wie in der Synchro. Ist der gleiche Fall wie in "Diamantenfieber". Die beiden Bondfilme wo man zum Teil einige "Gags" in den Mund legte, die heute aber eben zu albern wirken.
Beispiele:
Hip möchte Bond von der Karateschule befreien. Hips Nichten steigen ein.
In der deutschen Synchro sagt Hip: "Ich muss nur noch meine Nichten nachhause bringen." und lässt Bond einfach stehen
Im Original sagt er zu Bond: "Hang On."
Natürlich hätte Hip ganz stehen bleiben sollen, aber die Aussage ist nicht so albern.
Dann die Szene wo Bond dem kleinen jungen Geld verspricht wenn er den Motor zum laufen bringt.
In der Synchro schmeißt Bond ihn vom Boot und sagt:
"Ich muss erst wechseln.", darauf der Junge "ich nehme auch Dollar, am liebsten Deutsch-Mark."
Im O-Ton sagt Bond, dass er ihn nicht auszahlen kann und der Junge "Damn (oder so ähnlich) toury."
Dann als Scaramanga Hai Fat erschießt. In der Synchro sagt Hai Fat bevor er zu Boden fällt: "Sie sind gefeuert." Im Original keucht er ja nur einmal.
Gesamt wirkt der Film dennoch bondig und im O-Ton nicht zu klamaukig.
7/10
Quote from ScarpineDisplay MoreHier nun meine Meinung zu Guy Hamiltons letztem Bondfilm:
Die Schauspieler:
Roger Moore agiert zum zweiten Mal in der Rolle des smarten Geheimagenten. An seiner Leistung gibt es nichts auszusetzen. Für die Schwächen des Drehbuchs kann er nichts. Lediglich in LALD und TSWLM gefällt er mir in darstellerischer Hinsicht noch besser. Mit Britt Ekland als Maria Goodnight kann ich mich aber überhaupt nicht anfreunden. Neben Tanya Roberts und Denise Richards ist sie für mich die nervigste Hauptdarstellerin der ganzen Serie. Unfassbar das eine so tollpatschige und hilflose Frau wirklich beim britischen Geheimdienst arbeiten soll. Christopher Lee hingegen kann in der Titelrolle gänzlich aufgehen und präsentiert sich dem Zuschauer als einer der besten Gegenspieler in der 47 jährigen Geschichte von Bond. Auch Maud Adams meistert ihren Part sehr gut. Ihr darstellerisches Können zeigt sich hier allerdings noch nicht ganz so stark wie in ihrem späteren Einsatz in OP. Hervé Villechaize gibt einen recht guten Handlanger ab. Von einem weiteren Auftritt von Clifton James als Sheriff Pepper hätte man aber lieber abgesehen. Auch Leutnant Hip gefällt mir als Helfer nicht wirklich. Dafür ist sein sprunghaftes Verhalten zu merkwürdig. Das MI6-Stammteam um Bernard Lee, Lois Maxwell und Desmond Llewelyn agiert mit gewohnter Klasse.
Die Musik:
Für mich einer der größten Pluspunkte des Films. Wen ich an TMWTGG denke, kommt mir zuerst John Barrys brillanter Score in den Sinn. Dieser Soundtrack gehört wohl zu seinen stimmungsvollsten Arbeiten für die Serie. Besonders "Goodnight Goodnight" und "Kung Fu Fight" sind sehr einprägsame Stücke. Lulus Titelsong ist zwar nicht schlecht, gehört für mich aber zu den schwächeren Liedern der Reihe.
Die Regie:
Wie bei meinem Review zu DAF schon erwähnt habe, empfinde ich Hamiltons Arbeit als zwiespältig. Tatsächlich würde ich TMWTGG insgesamt als seinen schwächsten Film bezeichnen. Was zum einen Teil am Drehbuch, zum anderen aber auch an Hamiltons Regie bzw. einer gewissen Billigkeit liegt, die dem Streifen anlastet. Das liegt nicht an den Sets, aber einige Szenen oder Sequenzen haben irgendwie einen recht schlichten und beiläufigen Charakter. Der kultige Autoüberschlag wird durch die dämliche Musik zunichte gemacht. Die Anlehnung an den Eastern und die kämpfenden Nichten stellen mich stets auf eine echte Geduldsprobe. Womit wir zum Hauptproblem des Films kämen: Der Spannung! Nicht nur, dass die Actionsequenzen recht spärlich ausgefallen sind, auch ganz wenige Szenen verursachen beim Zuschauer wirklich das Gefühl von Spannung, wie etwa Scaramangas Labyrinth oder dessen Attentat auf Gibson. Da solche Spannungsmomente jedoch zu selten vorkommen schleichen sich immer wieder Längen ein. Das liegt auch an Hamiltons Regiestil. Die Stärke, die Filme wie GF, LALD und mit Abstrichen auch DAF auszeichnet vermisse ich bei TMWTGG weitestgehend.
Die Titelsequenz:
Binders Sequenz wirkt beliebig und uninspiriert. Ich weis nicht ob es seine schwächste Arbeit für Bond ist, aber sein Vorspann zählt definitiv zu seinen schwächsten Einträgen.
Die Schauplätze & Sets:
Die Locations sind neben Barrys atmosphärischer Musik wohl der zweite ganz dicke Pluspunkt des Films. Hongkong ist sehr schön und überzeugend ausgefallen. Besonders die Nachtaufnahmen, das MI6-Schiffversteck und Hai Fats Anwesen sind tolle Drehorte. Getoppt wird das ganze nur noch durch die Thailandszenen mit der Autoverfolgungsjagd und Scaramangas atemberaubendem Inseldomizil. Auch die Sets sind gelungen. Die edlen Hotelsuiten, das Innere des MI6-Verstecks, Scaramangas Inselvilla oder dessen Labyrinth, alles ist vom allerfeinsten.
Insgesamt: Für mich einer der größten Wackelkandidaten der ganzen Serie. Manchmal tendiere ich zu 6, manchmal zu 7 Punkten. In jedem Fall reißen Lees Performance, die tollen Drehorte und Sets sowie der stimmige Soundtrack einiges raus, sonst würde der Film noch weiter hinten in meiner Liste stehen, als er ohnehin schon rangiert.
6/7 von 10 Punkten
Quote from Bernie101Display MoreLetztes Wochenende hab ich mir den Film wieder mal angesehen. Gleich vorweg, für mich ist nur mehr DAD schwächer. Was jetzt aber nicht heißt das ich TMWTGG nicht mag, er hat schon gute Momente, allerdings gibt es einige Dinge die mich stören.
Die Story geht irgendwie nicht so auf, ursprünglich wollte man den Film als großes Duell zwischen Bond und Scaramanga aufziehen, spätestens nach der Aussage von Scaramanga dass er überhaupt nichts gegen Bond hat funktioniert die Story nicht mehr. Die Story mit dem Solex ist dafür ok, mehr aber nicht.
So jetzt die Dinge die mich aber stören.
-Lt. Hipp, wahnsinn so einen Tollpatsch findet man in keinem anderen Film, am besten natürlich die Szene vor der Karateschule als er lieber seine Nichten in Sicherheit bringt als Bond zu helfen. Naja wenigstens hat er das Solex nicht verloren als er es gemeinsam mit den Erdnüssen herumgetragen hat, muss man ihm zu Gute halten
- Goodnight, ok vom Aussehen kann man nicht meckern aber ansonsten steht sie Hipp um nichts nach, wieso wollte sie überhaupt die Wanze in Scaramangas Auto befestigen, dass Solex hatte sie ja bereits. Aber das schwächste Bondgirl ist sie für mich auch nicht, das ist eindeutig Jinx.
- Die Szene als Bond Anders im Hotel schlägt, schrecklich diese Szene
Aber der Film hat natürlich auch gutes zu bieten.
- Die Szenen auf Scarmangas Insel find ich sehr gelungen, auch die Szenen im Fun-house gefallen mir gut.
- J.W. Peppers Auftritt, ich mag ihn einfach
- Der Score von Barry, im Gegensatz zum Titelsong find ich die Musik im Film sehr gut, klar es war nicht Barrys bestes Werk, aber er hatte ja kaum Zeit die Musik für diesen Film zu schreiben, das war angeblich sehr kurzfristig.
- Christopher Lee und Maud Adams sind tolle Schauspieler, die Rolle von Maud Adams hätte man aber sicher ausbauen können.
Nach diesem Film stand die Bond-Serie sicherlich auf der Kippe, der große Erfolg von TMWTGG blieb aus, dann die Sache mit Saltzman, aber dann kam TSWLM, ein großartiger Film
Quote from Spirit54TMWTGG gewinnt sehr oft, wenn ich vor meinen Bond-DVDs stehe und nicht weiß, welchen ich nehmen soll. Dafür, dass der Film ein so langweiliger Tiefpunkt sein soll, wie manche Kritiker sagen, hat man sich bei den Locations wirklich sehr viel Mühe gegeben. Für mich kommen Peter Murtons Kulissen von allen Ken-Adam-Nachfolgern dem Meister am nächsten. Die Kombination von Originalaufnahmen auf der Bondinsel und Studioaufnahmen ist extrem gelungen, ebenso die Bauten auf der halb versunkenen Queen Elizabeth sowie die Hotel-Interieurs.
TMWTGG ist so zeimlich der einzige Bondfilm, in dem ich den Villain fast mehr beneide als Bond. Wer hätte nicht gern so eine Insel samt Diener und Dschunke. Mit asiatischen Locations kann man in Bondfilmen auf jeden Fall wenig falsch machen. Ich glaube, dass auch LTK sehr gewonnen hätte, wenn er wie ursprünglich geplant in China gedreht wurden wäre.
Quote from KronsteenDisplay MoreAls Kind war TMWTGG fast mein Lieblingsbond. Gerade die tollen Locations im Allegmeinen und Scaramangas Insel im Besonderen hatten es mir angetan.
Inzwischen muss ich aber leider sagen, dass TMWTGG schon fast DER Absteiger bei mir ist (sprich von oben nach unten gefallen).
Die holprige Geschichte, die sich erst im Erwachsenenalter als holprig erschließt, in der man das Duell Bond vs. Scaramanga und die Solex-Geschichte als brisanten Beitrag des Zeitgeschehens zwanghaft vermengen will, wirkt zu konstruiert.
Zudem kommt der Film nie so richtig in Fahrt. Auf mich wirkt er irgendwie behäbig (z.B. im Gegensatz zum famosen Nachfolger TSWLM). Nicht dass ich Bond einen Body Count zuschreiben möchte, aber außer Scaramanga hat er im ganzen Film quasi keinen wirklichen Gegner. OK, man kann es natürlich auch andersrum auslegen und sagen, dass dies nun eben der Charakter eines Duells sei. Dann frage ich mich aber, warum Scaramanga sich zunächst mal gar nicht für Bond interessiert, kurze Zeit später den Zweikampf aber zum Riesenduell hochstilisiert.
Andrea Anders ist sicher das ernstzunehmendere Bond-Girl, auch wenn Mary Goodnight optisch viel zu bieten hat.
Dass Mooere-Bond Miss Anders schlägt, würde ich der noch nicht ganz ausgereiften Darstellung Moores zuschreiben, die erst ab TSWLM in Gänze erstrahlt.
Toll bebildert ist TMWTGG aber allemal und hat einen schönen zeitgenössischen Soundtrack.
Scaramanga ist einer meiner Lieblingsvillains und die Insel fasziniert mich jedesmal aufs Neue.
Dennoch reicht es wegen oben beschriebener Mängel bei mir nur noch zu einem Platz im unteren Mittelfeld - als schwächster Film der Moore-Ära.
Quote from SpreeNach LALD war mal wieder TMWTGG dran, den ich früher wie Kronsteen auch bei meinen Favoriten hatte, der jetzt aber über die hinteren Plätze nicht hinaus kommt.
Was mich stört, ist auch, dass sich irgendwie alle komisch verhalten: Q fällt M ins Wort und verbessert ihn, M ist nur am Nörgeln, Moneypenn's "Schatz" wirkt nach dem Blick davor auch deplatziert, Hip klärt Bond ewig nicht auf und fährt ihm dann davon, Andrea will einerseits was von Bond, hält ihn davor aber ewig hin.
Lee alleine hält den Zuschauer davon ab, wegzuschalten, das war's dann aber auch. Dazu ist den ganzen Film über nicht wirklich klar, worum es eigtl. geht. Heutzutage wäre Scaramanga wohl ein hochgelobter Greentech-Millionär, den Wirbel um seine Person im Film habe ich nie verstanden.
Ganz klar Moore's schwächster, weil uneinheitlichster Bond.