Im Grunde habe ich dieses Thread ja zum Leben erweckt, da ich der Meinung war oder noch bin, dass es eine saudebile Idee war, George Lazenby im O-Ton von OHMSS über eine halbe Stunde lang von George Baker sprechen zu lassen.
Aber da dieser Thread wieder so lebendig ist und ich die ganze Zeit aufmerksam mit las, finde ich jetzt doch ein wenig Zet ein klein wenig auszuholen.
Seit SKYFALL strotzt es nur von debilen Ideen!!!
Die Schwäche der letzten drei Bondfilme sind nicht die inszenatorischen Fähigkeiten, sondern klipp und klar die Drehbücher. Dieser Bond hat 0 % mit Fleming zu tun und ich rege mich jedes Mal auf, wenn Leute behaupten, dass Craig irgendetwas mit Flemings Bond zu tun hat. JEDER Bonddarsteller vor Craig ist mehr Fleming, insbesondere Dalton (das muss man einfach zugeben).
Fleming wusste, Bond kann sich keine Beziehung erlauben, er muss seine Gefühle unterdrücken, es kann höchstens einmalig sein.
Was macht Craig? Er verliebt isch gefühlt in die nächstbeste Frau wie ein kleiner Schuljunge. Schon die Story mit Vesper wurde nachträglich einfach nur widerlich aufgesetzt.
Klar war Eva Green spitze, aber die Lovestory überzeugte mich schon in CR nicht.
Im Gegensatz haben wir Lazenby und Rigg in OHMSS, dank der kleveren Montage mit Louis Armstrongs' schönem Song sieht man, wie sch Bond und Tracy über Wochen/Monate näherkommen. Sie lernen sich im Film im September kennen und bis zur Bonds Mission in den Alpen vergehen drei Monate.
In CR kennen sich Bond und Vesper gerade mal drei Tage bis Bond bewusstlos wird. Dann vielleicht nochmal paar Tage und schon ist er verliebt
Das Ende von OHMSS ist auch aufgrund der Prämisse, dass es anders als in CR oder NTTD kein Freitod war, sondern das Paar glücklich in die Zukunft blickte, viel effektiver und trauriger.
Bei OHMSS muss ich am Ende immer wieder eine Träne verdrücken. Diesen Effekt hinterlassen CR und die Farce NTTD bei mir zu keinem Moment.
Aber nun zu SKyfall:
Old dog... so so, dieser alberne Herangehensweise hätte zu NTTD gepasst, aber nicht zu SF! Auch wenn Bond säuft und verletzt ist, es macht ihm nicht zu einem alten Hasen! Aber laut Drehbuch von Skyfall schon. Sechs Jahre Amtszeit (CR/QoS 2006, SF 2012) und schon soll er ein alter, müder Sack sein. Na Prost.
Dieses ganze, nervige Konstrukt um diesen Jammer-Bond hätte man weglassen können und der Film wäre im Endeffekt nicht anders geworden, sondern kürzer und besser!
Zum Bespiel:
Bond fällt nach dem Schuss ins Wasser. Das MI-6 Team kann ihn dennoch retten. Aufgrund der Verletzung muss sich Bond zwar wieder rankämpfen, aber er zweifelt nie, er lässt sich nie gehen, denn als Profi muss er wissen, dass ein Geheimagent im Felde solche Risiken eingehen muss. Und er ist vor allem kein müder, alter Hase.
Das wusste jeder anderen Bonddarsteller vor Craig und eben auch ein Fleming.
Man hätte sich ungemein viel Laufzeit eingespart. Aber so begannen schon die Craigschen Psycho-Drama-Spiele. Den Kontrast zu Silva hätte Bond ja auch so nicht verloren.
Außerdem ist es auch noch bezeichnend wie sich Craigs Bond über seinen Chef M ausdrückt. Sein Bond hat oft nie den Respekt gegenüber seinem Vorgesetzten, egal ob "Miststück" oder den Größen Vergleich M und sein Bürotisch in NTTD.
Das erlaubte sich keiner seiner Vorgänger, obwohl auch die von M manchmal hart zurecht gestutzt wurden. Egal ob M beinahe gewünscht hätte, dass Scaramangas Kugel Bond getroffen hätte und nicht Gibson oder M Bond in GE viele Dinge vor dem Kopf haut, Bond bewahrt die Ruhe.
Auch der schwache Spruch Bonds, der wohl lustig wirken soll, als Silva Severine erschießt Jeder andere Bond zuvor hätte sich solch ein Spruch erspart, sogar nuanciert sein Missfallen zum Ausdruck gebracht, gar versucht die Dame noch zu retten. Sie Sekunden danach in SF machen es noch schlimmer.
Spectre:
Der einzige Bond mit Craig, in dem er auch wie Bond agiert! Grenzdebil ist aber die Idee um Oberhauser/Blofeld = Adoptivbruder und "das war alles ich"-Gedöns, aber Bond geht seiner Mission nach und stellt nichts in Frage. Er fährt am Ende mit Dame und Aston Martin weg, das ist doch das einzige klassische Bond-Ende in den Craig-Filmen.
Warum muss man dann auf diesem ganzen in NTTD einen Müllhaufen draufsetzen? Gut, schon hier faselt Bond wieder was von Liebe, oder war es Madeleine? Dabei kennt man sich auch wieder erst zwei Tage
NTTD:
Man hätte reinen Tisch machen müssen, aber nein, die Verknüpfungen zu allen Craig Bonds wurde noch größer. Obwolh Bond und Vesper sich vielleicht eine Woche kannten, ca. 15 Jahre vergingen, heult Bond immer noch herum.
Diese ganze Bond/Vesper Story st einfach nur AUFGESETZT. Bond und Madeleine haben sich doch verknallt. Na toll, das obwohl beide in SP kaum Chemie miteinander versprühten und doch jeder Fan und Kritiker genau das bemängelte, holt man Madeleine wieder ins Boot und kreiert eine noch beschissenere Idee für Craigs finalen Film
Und dann ist DIESER Bond, der Craig Bond, wieder so dumm und doof und glaubt irgendein Geschwätz eines Bösewichts und misstraut dann der Frau, die er angeblich liebt
Herzlich Willkommen, Craig Bond. Im Grunde versagt sein Bond doch in fast jedem Film hier und da.
Die weiteren Charaktere: Nomi, einfach unnötig, würde es diese Figur nicht geben, wäre es keinem aufgefallen. Eine Anbiederung an die moderne Feministinnen Agenda.
Und warum stellt sich diese Nomi auch so zickig gegenüber Bond an? Hat er ihr irgendwas getan? Nein, hauptsache dumme Sprüche, damit diese Agenda befriedigt wird.
Stattdessen hätte man Leiters Figur bis zu seinem Tod mehr ausbauen sollen. Auch wenn Ana De Armas Figur so reizvoll war, wäre es tiefsinniger gewesen, wenn Bond mit Felix die Mission auf Kuba vollzogen hätte.
Alles in allem bleibt folgendes:
Alle drei letzten Craig Bonds sind 20-30 Minuten zu lang. Es werden Sequenzen reingebaut, die es gar nicht beraucht hätte, hauptsache der Film ist lang.
In Skyfall die gesamte Bond muss saufen, sich nicht rasieren, zickigsein Sequenz. In SP das gesamte Finale. Hätte man eine klügere Idee gehabt, wie Bond Blofelds Hauptquartier infiltriert und auseinandernimmt, hätte man sich London sparen können. Auch die gähnend langweile Sequenz von Bond und Madeleine in Marokko, bevor es zum Zugkampf kommt.
In NTTD: Felix übernimmt die Mission in Kuba mit Bond. Nebenfiguren weglassen, die viel zu lange PTS kürzen. Im Endeffekt ist die Vorgeschichte von Klein Mathilde und den bösen Safin ja gar nicht mehr relevant. Auch das Ganze Rosamunde Pilcher Geplänkel im PTS und Bond MUSS sich von Vesper am Grab verabschieden und los lassen...nach 15 Jahren!
Vergebt mir eventuelle Rechtschreib-oder Grammatikfehler, aber aufgrund von Zeitmangel und Sachen, die mir nur so im Kopf umherschwirren, bitte ich darüber hinwegzusehen, aber diese lächerlichen Drehbuch-Ideen bringen mich nachträglich wieder auf die Palme.
Dafür mache ich aber nicht nur die Autoren verantwortlich, sondern besonders den beiden Produzenten und Craig, dem ich wahrscheinlich den Großteil dieser Entwicklung ankreide.