Kalter Hauch
Der Bronson "Klassiker" von 1972! Ich war sehr angetan. Schon einige Jahre nicht mehr gesehen. Ein richtig guter Genrefilm und Bronson ist als Auftragskiller einfach glaubwürdig. Er war ja nie ein Mann vieler Worte, aber alleine sein Gesicht spiegelt vieles wieder.
Die ersten 15 Minuten ohne Dialog sind herausragend, genauso wie das Finale.
Dazwischen bemängeln manche einen kleinen Leerlauf, ich finde es aber faszinierend, wie Jan Michael Vincent Bronson dazu "drängt" ihm das Handwerk beizubringen.
Von Vincent kann man auch einiges halten, aber ich finde ihn ebenfalls perfekt für die Rolle, weil er tatsächlich diese gewisse Kälte und Arroganz ausstrahlen kann.
Die 70er waren wohl generell DAS Jahrzehnt solcher Actionthriller, die ihr Hauptaugenmerk noch weniger auf Bombast und Action-Overkill legten, stattdessen entweder auf Charaktertiefe oder Thrill setzten.
Für mich ist dieser Film vielleicht der beste Bronson-Film nach der Zeit von "Spiel mir das Lied vom Tod".
9/10
Dark Shadows
Ich musste lesen, dass man Burton und Depp schon mal besser gesehen hat.
Ganz ehrlich: Für mich war dies ein fast großer Spaß!
Gerade weil der Film nie zu albern wird und auch einige Gruselmomente beinhaltet. So muss Johnny Depp als Vampir auch mal meucheln.
Die Ausstattung ist eigentlich wie bei jedem Burton opulent und ich finde es auch klasse, dass der Film dann, nachdem Barnaby Collins 196 Jahre lebendig im Sarg gefangen war, im Jahre 1972 spielt.
Toll, neben Johnny Depp, war sein "Diener" Jackie Earl Haley. Der amüsierte mich sehr.
Die Damen stachen auch heraus. Michelle Pfeiffer sieht mit Ende 50 auch gut aus...und wenn Sie geliftet ist, Sie sieht gut aus.
Helena Bonham Carter spielt wieder mal die spleenige, amüsierte mich neben Depp und Hailey aber am meisten.
Die "ehemals" kleine Chloe Grace Moretz ist in der Pubertät angekommen und wirkt beinahe erwachsen, auf jeden Fall eine recht mutige Darbietung, da ihre Figur auch ziemlich sexy rüber kommt (bin mal auf "Carrie" gespannt).
Auch diese Bella Heathcote macht eine süße Figur, aber den Vogel schießt Eva Green ab.
Man(n), ist die heiß
Junge, Junge!
Nur das Finale ist dann wieder etwas zu konventionell, auch die Auflösung was es mit Moretz pubertäres Verhalten auf sich hat.
Dennoch: Ausstattung, spielfreudige und heiße (Moretz & vor allem Green) Charaktere und auch Musik, sorgen für gute Unterhaltung.
7/10
Weites Land
Für mich eines der besten Western, vor allem eines der schönsten und inhaltlich wertvollsten!
Mit 167 Minuten ist er auch nicht all zu knapp. Es geht hier weniger um Banditen, Sheriffs und Indianer, sondern um das gute, alte Thema Land & Wasser, dargestellt von den beiden "Tyrannen" des Films, Burl Ives (Oscar!) und Charles Bickford, so wie Erwartungshaltungen und Menschen vermeintlich etwas beweisen zu müssen, präsentiert von den drei Hauptdarstellern Gregory Peck, Charlton Heston und Carroll Baker.
Dazwischen glänzt Jean Simmons als gute "Seele" des Films. Hach, die Jean ist auch so was wie eine Filmgöttin für mich. Strahlt immer eine gewisse Eleganz und Würde aus, aber nie von oben herab.
Gregory Peck mochte ich im Allgemeinen schon immer und gerade seine Beziehung mit Carroll Baker und Charlton Heston ist ganz interessant.
So liebt Baker Peck, wünscht sich aber wohl eher einen Mann wie Heston, der ihr gerne beweisen möchte wer der Richtige ist, während Peck es treffend sagt: "Würdest du mich lieben, müsste ich dir gar nichts beweisen.".
Chuck Connors tut sein Übriges als ungehobelter, missratener, vielleicht auch tragischer Sohn von Burl Ives Charakter.
Richtig schön ist auch der Score und vor allem die Titelmelodie. (Ps.: Das Intro ist toll!).
10/10
http://www.youtube.com/watch?v=u6vREiRNMFc