Posts by Kronsteen

    Ich höre mir gerade die Extended Version vom Octopussy Soundtrack an, ein Film der inzwischen auch einer meiner absoluten Lieblinge ist und sich bei mir zwischen Platz 4 und Platz 6 in der Bestenliste bewegt. Für mich der Allround Moore Film, der irgendwie alles enthält was seine Ära so geprägt hat und was ich an ihr so liebe.

    Ich würde somit gerne Türchen Nummer 13 übernehmen. An die Qualität der bisherigen Beiträge werde ich zwar nicht rankommen, aber ich versuche es so informativ und unterhaltsam wie möglich zu gestalten

    Genial, kann mich noch gut an unsere letzte gemeinsame OP-Sichtung erinnern, bei der dann die Bestenlistenrevolution kam, nach der ich dann erstmal einen Vesper brauchte. ^^

    Bin schon gespannt.

    Hast Du Dir die OP-Extended-Version vom Soundtrack geholt?

    Ich weiß :D Ändert sich ja vielleicht noch, mal sehen - nach der letzten Sichtung hat er mich einfach nicht mehr so richtig vom Hocker gehauen (obwohl das sogar im Kino war). Himeji ist wirklich wunderschön - eigentlich zu schön für Blofeld 8)

    Schade, dass der schon rum ist. War im Casa ja zu spät dran. Ich hätte dieses audiovisuelle Meisterwerk gerne auf der großen Leinwand gesehen.

    Eine gemeinsame Sichtung mit uns und anschließendem Fachsimpeln hätte Deinem Hocker evtl. doch noch einen leichten Schubser geben können. ;)


    Aber ums Razyboard gehts morgen in Türchen Nr. 6 8)

    Oh, da bin ich ja echt mal gespannt. :pop:

    Danke

    Sehr gerne, es war mir eine Ehre. :flower:

    Hättest du wirklich verhindern wollen, dass du weiter als "Großmeister" bezeichnet wirst, hättest du zumindest noch ein paar Rechtschreibfehler einbauen müssen - dafür ist es jetzt aber zu spät :bleah: Das bleibt jetzt hängen :S

    Davon aber bitte keine Genialität ableiten. :D

    Ich habe im Nachgang aber tatsächlich auch noch 2 Kommafehler gefunden. Und es gibt sicher noch viele mehr. ;)


    Das Zitat kommt mir irgendwie bekannt vor ^^

    Das Zitat hab ich im Film Dutzende Male gehört, aber am meisten hat es sich dann doch tatsächlich als Signatur eines sehr verehrten Forumsmitglieds eingeprägt. ;)

    Das musste daher einfach Verwendung finden. :hero:

    So habe ich das noch gar nie gesehen, aber es trifft's genau auf den Punkt. Das gab's sonst m.W. nur noch in LALD und - weniger explizit - in TLD

    Das stimmt. Ein klassisches "Ausspannen" gibt es erstaunlich selten. Gefühlt ist dies irgendwie häufiger der Fall als in der Realität.

    Ich habe aber gemerkt, dass es gar nicht so einfach ist eine gefühlte Begeisterung auch mit Fakten zu untermauern. Nur ein "der Film ist so toll, die Szene ist so klasse" braucht ja kein Mensch. ^^

    „Schloss des Todes“

    Vielen Dank für die tolle Bondemberstory zu meinem drittliebsten Bondfilm YOLT (der damit bei mir weit höher steht als bei Dir ;) ), liebe Anya.


    Ich finde YOLT als Roman leider eher schwächer, aber das Schloss hat mich immer fasziniert. Ich habe mir da immer Himeji vorgestellt.

    Leider wurde die Idee mit dem Todesgarten in NTTD umgesetzt und ist somit für mich verbrannt.

    es handelt sich nämlich nicht um eine Buchstaben- oder Silbenschrift, sondern um ein Schriftsystem, bei der ein Zeichen ein ganzes Wort symbolisiert.

    Die Welt der japanischen Schriftzeichen wurden noch nicht mal im sonst so umfangreichen Razyboard behandelt, wenn ich nicht irre. Danke für den interessanten Einblick. :kneel:

    Auch wenn ich bezweifle, dass ich auch nur annähernd etwas so Gutes zu Papier bringen kann, würde ich mich dennoch anbieten, bei Bedarf das Türchen 22 zu schreiben.

    Finde ich top! Freu mich auf Deinen Beitrag. 8)

    Türchen 22 ist dann QOS, oder?

    Unsere werte Tripple-X-.Agentin Anja Amasowa hat mich gefragt, ob ich zu meinem Lieblingsbondfilm THUNDERBALL den heutigen Bondember-Beitrag schreiben möchte. Selbstverständlich komme ich dem sehr gerne nach. Aber den Begriff "Großmeister" weise ich weit von mir. ;)


    „Ein schönes Gewehr. Passt eigentlich mehr zu einer Frau.“


    In diesem Zitat Bonds kulminieren die beiden prägenden Elemente von FEUERBALL wie unter einem Brennglas: Die Gefahr. Und das weibliche Geschlecht.


    Es ist nicht (nur) die Gefahr, die Bond umgibt, sondern (auch) die Gefahr die Bond für seine Gegner bedeutet. Und diese Gefährlichkeit Bonds zieht die Frauen des Films magisch an.


    Aber von vorne:


    Wir schreiben das Jahr 1965.

    Im Jahr zuvor hat der 3. Bondfilm GOLDFINGER das 60er-Jahre-Kino revolutioniert. In Sachen Optik, Eleganz aber auch Ideen und wahnwitzigen Villain-Plänen war Bond damit auf jenem Niveau angekommen, das ihn für die kommenden Jahrzehnte zu einem integralen Bestandteil der Kinowelt machen sollte.

    Was blieb nun anderes übrig, als dem ganzen noch eins draufzusetzen - und als 4. Film die mit „Here comes the biggest Bond of all: Thunderball“ beworbene Testosteronspritze der Bondgeschichte aufzufahren.


    THUNDERBALL sollte eigentlich bereits als erste Bondgeschichte verfilmt werden. Hierzu hatten sich im Jahr 1959 Bond-Autor Ian Fleming mit dem Filmproduzenten Kevin McClory und dem Drehbuchautor Jack Whittingham zusammengetan. Nach Meinungsverschiedenheiten und Problemen beim gemeinsamen Projekt (bei welchem übrigens erstmals SPECTRE auftaucht) hat Fleming das Buch dann ohne Rücksprache selbst zu Ende geschrieben und veröffentlicht.

    Da die rechtliche Situation 1962 deshalb unklar war (erst 1963 hat ein Gericht die Filmrechte McClory und Whittingham zugesprochen), hat man sich im Hause EON letztendlich als Erstverfilmung für den 1958er-Bondroman DR. NO entschieden und „TB“ erstmal auf Eis gelegt.

    1965 war es dann soweit, nachdem Ian Fleming im Jahr zuvor verstorben war: Die Bond-Filmproduzenten Broccoli und Saltzman konnten sich mit McClory auf eine Zusammenarbeit einigen. McClory sollte als offizieller Produzent des Films genannt werden und erhielt im Film als zigarrenrauchender Casino-Gast auf den Bahamas sogar einen Cameo-Auftritt.


    Dieses Zusammenraufen der Beteiligten sollte sich auszahlen.


    Der Erfolg THUNDERBALLS stellte sogar noch GOLDFINGER in den Schatten und symbolisiert bis heute den Zenit der 60er-Bondomania. Das komplette Kinogenre war bondifiziert und unzählige Eurospy-Filme versuchten in den kommenden Jahren (vergeblich), die Eleganz, die Exotik und die Fantasie nachzuahmen – und natürlich auch den Sexappeal, der mit GOLDFINGER etwas roh eingeführt wurde und in TB seine Krönung fand.


    Der Film sollte ganz auf den spätestens seit GF als absoluten Star und Womanizer etablierten Sean Connery zugeschnitten sein.

    Die Gefahr, die er in jeder Bewegung ausstrahlt, und die Anziehungskraft, die er auf Frauen ausübt, sind die Leitmotive dieses Films. Im Gegensatz zu GF, bei dem sich Bond fast die Hälfte des Films in Gefangenschaft befindet, steht er in TB sprichwörtlich über den Dingen. Ihm fällt buchstäblich alles und jede in den Schoß.


    Im Handumdrehen rettet er die Welt. Zunächst errät er während eines Sanatoriumaufenthalts – also quasi in seiner Freizeit – dass Lippe ein Bösewicht ist, den es zu observieren lohnt. Dann führt ihn seine weitere Recherche statt ins kalte Kanada auf die sommerlichen Bahamas und dort kann er nach Lust und Laune dem schönen Leben frönen. Erstmals in der Bondgeschichte muss man sich fragen, was der britische Steuerzahler da eigentlich so alles finanziert (allein Bonds Hotelzimmer auf den Bahamas scheint in bester Ken-Adam-Tradition keine Enden zu kennen und nicht nachvollziehbare Maße zu haben).

    Dass M dennoch stets auf seiner Seite steht, muss neben dem Herrn Minister auch der arme Truppenkapitän Pritchert erfahren („Wenn 007 sagt, er hätte Derval gesehen, reicht mir das, um Ermittlungen einzuleiten.“).


    Dass die Logik dabei teilweise auf der Strecke bleibt – weshalb z.B.. Bond „errät“, dass Lippe ein Schurke ist, und auch weshalb er weiß, dass Largo zu SPECTRE gehört – bleibt zwar im Dunkeln, stört dabei aber genauso wenig wie der Umstand, dass die zeitliche Reihenfolge aus den Fugen gerät:

    • Zum einen erfahren wir von Blofelds Tonband-Stimme, dass Stichtag der 25.03. sei. Leiter bestätigt dies später nochmals und vermerkt, dass man noch 55 Stunden Zeit habe. Von der Logik des Films her dürften zu diesem Zeitpunkt aber erst 1 oder maximal 2 Tage der 7-Tagesfrist vergangen sein.
    • Auf der Tafel des britischen Verteidigungsquartiers erkennen wir dann aber den 27.05. und "Day 3". Wir haben nun also bereits Mai statt März – und das innerhalb einer Woche.
    • Das Foto von Domino, das Bond bei der MI6-Konferenz erhält („von „Hunt Foto Nassau“), ist auf den 19.09.1965 datiert. Dieses müsste also eigentlich erst noch geschossen werden.

    Man hat anno 1965 sicher nicht damit gerechnet, dass man ein halbes Jahrhundert später die Filme in x-beliebiger Anzahl und Schärfe sezieren können würde.


    Dass TB ganz auf den Hauptdarsteller und seine Figur ausgerichtet ist, erkennt man auch daran, dass das Titellied erstmals in der Bondgeschichte von der Hauptfigur handelt. Hatte den Machern das ursprünglich vorgesehene „Mr. Kiss Kiss Bang Bang“ zumindest in der musikalischen Komponente noch zu wenig Punch, ist Tom Jones‘ „And he strikes like Thunderball“ eine hymnenartige Liebeserklärung an die Titelfigur, die spätestens mit diesem Film in den popkulturellen Olymp aufgestiegen ist.


    Zu diesem Selbstverständnis des Beinaheübermenschen, der auch in der aussichtslosesten Situation cooler Herr der Lage bleibt, gehört auch diese Überheblichkeit, die in TB über die Spitze getrieben wird. „Ich habe Ihre Arroganz vergessen, Mr. Bond“, entgegnet Badgirl Fiona Volpe ebenso genervt wie triumphierend, als Bond in gelangweilter Manier ihr ein „Was ich eben getan habe, hab ich für König und Vaterland getan. Sie glauben doch nicht, dass es mir Spaß gemacht hat“ hinwirft – nur um Minuten später dann doch in seinen Armen zu sterben.


    Ohnehin ist Bonds Umgang mit Frauen in vermutlich keinem Film dermaßen (heute würde man sagen) sexistisch wie in TB. Pat wird von ihm mehr oder weniger vergewaltigt oder zumindest zum Sex genötigt („Oh nein!“ – „Doch, doch!“). Und dennoch offeriert sie ihm beim Abschied ein „Wann Du willst und wo Du willst!“.


    Bond ist zum „Mann-ifest“ der „guten alten Zeit“ geworden und damit im übertragenen Sinne auch des alten Großbritannien. Der konservative Macho eines sich womöglich verändernden Zeitalters.


    Passend hierzu hat Ken Adams das Setdesign ausgewählt. Während der Konferenzsaal von SPECTRE modern, kühl, futuristisch und gradlinig wirkt, ist der Raum, in dem sich die MI6-Agenten zum Briefing treffen, in einem altmodischen, barocken Ambiente angesiedelt.


    König, Vaterland und Maskulinität, die althergebrachten Attribute des Empire erleben einen etwas anachronistisch anmutenden späten Frühling. Bond ist ein Player des British Empires, das noch immer eine Großmacht ist. Noch ist nichts von jenem Unterton Blofelds zu spüren, den sich Connery-Bond 6 Jahre später in DIAMANTENFIEBER anhören muss („Ihre armselige kleine Insel ist doch gar nicht bedroht“). Vielmehr droht Blofeld damit, eine Stadt in Großbritannien oder den Vereinigten Staaten auszulöschen. Das Empire ist also nach wie vor in der Riege der Größten – und darunter macht Bond es nicht.


    Und wie es zu einem selbstbewussten Protagonisten dieser Großmacht gehört, sind seine Aktionen offensiv, er handelt mit offenem Visier. Er spricht Largo direkt auf sein "Phantom" an ("Vielleicht verhext es die Karten?!"). Und er geht mit Fiona wie ein "Wüstling" um und entlockt ihr ein "Raubtier", obwohl er um ihren Ring als SPECTRE-Mitglied weiß. Wenn Connerys Bond hätte sterben müssen, was selbstredend nicht passiert und was in den 60er Jahren auch noch keinen müden Gedanken wert war, so wäre er zumindest von vorne erschossen worden.


    Selbstverständlich aber weiß unser Held die Bedrohung zu verhindern und den Schurken zu besiegen. Jedoch nicht alleine, sondern ironischerweise dann doch durch die Hilfe einer Frau. Domino tötet Largo mit einer Harpune und verhindert damit Bonds sicheren Tod. Der Held und seine Welt sind gerettet. Jedoch muss er sich im stillen Kämmerlein vielleicht nun doch auch eingestehen, dass nicht alles im Handumdtrehen und (von) alleine geht.


    Der Film endet dann damit, dass Bond jenes tut, was er bereits zu Beginn des Films in der Pretitle getan hat: Er hebt symbolisch ab und steigt gen Himmel auf – diesmal mit seinem Girl, das ob der Welt, in die er es mitnimmt, nur staunend den Kopf schütteln kann.

    Bond steht nun endgültig über den Dingen.

    Er hat alles richtig gemacht. Er hat den Feind bezwungen und dessen Mädchen gewonnen.


    „Verstehen Sie etwas von Waffen“ wurde Bond einst von Largo gefragt.


    Bond antwortete darauf in der ihm spätestens seit THUNDERBALL ureigen gewordenen Nonchalance – seine Gefährlichkeit herunterspielend und damit erst recht unterstreichend:


    „Nein. Aber etwas von Frauen.“

    Somerset

    Der Name "Somerset" hat zudem auch gleich mehrere Bond-Bezüge. Im Film OHMSS ist von einem "Somerset Herold" die Rede und die Szenen in GE, wenn Bond und Wade an Wades Auto in St. Petersburg stehen, wurden im "Somerset House" in London gedreht.

    und man munkelt, dass jemand sogar mit dem DB5 über den Furka-Pass gefahren sein soll 8)

    Ich bin ein paar Kilometer mitgefahren. :blush: Und es war nicht mein eigener.

    Aber es war einfach nur grandios!!! :heiss: :kneel: :headbang:

    Ich glaube, Don-Corleone, Du damals auch, oder??

    Danke für diese Ausführungen. :thumbup:

    Ich mag es, wenn die an sich so als zwar audiovisuell stilprägend angesehenen aber dennoch als eher leichte Kost empfundenen Bondfilme solche Hintergrundgeschichten aufweisen.


    PS: Ich hatte lange zeit immer "mighteous" verstanden, also mächtig. :bleah:

    Allerdings erstreckt sich mein Nerdtum ja nicht nur auf Bond, insofern brauche ich auch noch ein bisschen Zeit für andere Sachen 8) (Die sind jetzt auch nur bedingt ähnlich sozial so akzeptiert wie Bond...)

    Jetzt machst Du uns natürlich neugierig. :pop:

    Mein Sohn meinte übrigens grade: "Klar können auch Mädchen James Bond mögen. Es gibt ja James-Bond-Mädchen!" (Auweia, wir müssen reden, mein Freund!)

    Also ich bin der Meinung, Dein Sohn hat da definitiv recht. :prof:

    Du hast aber ernsthaft drüber nachgedacht, oder? :D

    Gut möglich, dass ich das vor 30 Jahren sogar schon mal geschafft habe. 8o Aber so genau weiß ich es leider nicht mehr (damals waren es zugegebenermaßen auch weniger Filme).

    Enttäusche mich jetzt bitte nicht und sag nicht, dass Du da noch niemalsnie auch nur einen Gedanken dran verschwendet hast. ;)

    Janina killt mich beim ersten Treffen, wenn ich dich jetzt auf dumme Gedanken gebracht habe - und zu Recht! :D

    Jeden Tag ein Bondfilm wäre schon Hardcore, das stimmt (das lässt sich ja schon organisatorisch kaum umsetzen :sos: ).

    Aber so ein klein bisschen mehr :quasi: Bondivation würde ihr ja schon gut tun. :brow:  :winke:

    Nein, um Himmels willen :P

    Hatte schon gedacht, Ihr hättet da ein besonders ambitioniertes Unterfangen, das nicht mal zu meinen Schulzeiten realistisch gewesen wäre. :D

    Hätte halt so gut zu den 25 24 Filmen gepasst, die es gibt.

    Gerade so würde ich die Film-Honey nicht einschätzen (die Buch-Honeychile schon) - denn die muss natürlich (!) von Bond gerettet werden, sonst wäre sie aufgeschmissen.

    Bond läuft da natürlich außer Konkurrenz. ;) Aber bis dahin war sie so unabhängig wie vermutlich kaum eine andere KInofigur bis zu den frühen 60ern.

    ich sehe da schon einen Gap. Die Bezeichnung Ursula "Undress" kommt nicht von ungefähr und zeigt, welche Rollen sonst bzw. "später" eher ihr Metier waren. Und dass sie sich darüber beklagt hat, sie hätte bei DN nichts an Tantiemen gekriegt, zeugt auch nicht unbedingt von ikonischer Grösse ;)

    Gap mit Sicherheit.

    Aber nichtsdestotrotz sollte man die stilprägende Bedeutung der von ihr verkörperten Honey nicht unterschätzen, denke ich.

    Dass Ursula Undressed weder schauspielerisch noch in der persönlichen Bekanntheit mit den Ikonen ihrer Zeit mithalten kann, ist aber natürlich vollkommen richtig.

    weil sich Bond ihr gegenüber im Film wirklich wie ein sexistischer Ar*** benimmt

    Nunja, sie wollte Bond so lange hinhalten, bis Dent ihn erschießen kann. Da ist eine Reaktion wie ein sexistisches Ar*** noch das mindeste. ;)

    Ich bin immer überrascht, wie früh viel vom Filmdesign und der Handlung schon steht

    Ken Adam begeistert mich immer wieder aufs Neue. Sensationell, wie er das Tarantel-Set ohne Inhalt konzipiert hat, weil hierfür kein Budget mehr da war. In bester Adam-Manier ohne dass man die genaue Architektur des Raumes versteht. Diese Stimme aus dem Off ("Mich warnen?") hat mich schon als Kind fasziniert.

    Zu Ken Adam empfehle ich das Buch James Bond, Berlin, Hollywood - Die Welten des Ken Adam.

    Ich mag es, dass Bond hier richtig ermittelt, seine Hausaufgaben sehr ordentlich macht und dass man so viel vom 60er-Jahre-Kingston sieht.

    Geht mir genauso. Die erste Stunde ist mit das Stärkste, was James Bond zu bieten hat. Knallharte Ermittlungen in einer richtigen Detektivgeschichte.

    Zudem auch historisch interessant, da wir mit 1962 einen kleinen Einblick in eben jenes Jahr erhalten, in dem Jamaika vom Vereinigten Königreich unabhängig wurde.

    Ähnlich stört mich auch seine quasi nicht vorhandene Reaktion auf den Tod von Quarrel

    Ich denke, dass man in den 60ern noch sehr vorsichtig mit zu viel Emotionen bei Helden insgesamt und bei Bond im Speziellen war. Es war noch eine Zeit, in der v.a. Männer als stark galten, wenn sie ihren Emotionen nicht allzu viel Lauf ließen.

    Wir hatten es an anderer Stelle ja auch über Lazenbys Reaktion bei Tracys Tod. Hier ist Bond ähnlich verhalten. Ein verzweifelter, heulender Bond wie wir ihn bspw. in CR erleben, wäre damals noch unmöglich gewesen.

    Danke für die ausführliche Darstellung, Martin! :thumbup:


    Hier mal meine Top 10 zu Spielberg;


    01. Duell

    02. Der weiße Hai

    03. Jurassic Park

    04. Indiana Jones und der letzte Kreuzzug

    05. Jäger des verlorenen Schatzes

    06. Indiana Jones und der Tempel des Todes

    07. Catch me if you can

    08. Schindlers Liste

    09. E.T.

    10. Unheimliche Begegnung der dritten Art

    Sehr schöne Idee mit dem Bondember. Läuft dann von jetzt bis Heiligabend jeden Abend ein Film in chronologischer Reihenfolge?

    Ich freue mich, dass Du uns hierbei teilhaben lässt. :)


    Meine Gedanken bzgl. Honey sind ambivalent. Sie ist eine merkwürdige Kombination aus einer sehr toughen Frau, die sich überall durchs Leben boxen und überleben kann, und einem naiven Mädchen, das an Drachen glaubt und nie eine Schule besucht hat.

    Rein cineastisch stellte sie 1962 einen neuen Typus Frau dar: Die sportliche und athletische (Co-)Heldin, die einen Mann "nicht nötig hat". Waren es bis dahin doch eher die etwas dümmlichen "Sexbomben", die von Marylin Monroe oder Jayne Mansfield gespielt wurden, oder eher geheimnisvolle bis verschlossene Damen im Stile einer Audrey Hepburn oder Liz Taylor. Die Darstellungen hatten gemein, dass sie sehr mann-bezogen waren. Dies ist bei Honey anders.


    Andress ist auch eine der stilprägenden europäischen Schauspielerinnen ihrer Zeit, die in den 50er und 60er Jahren amerikanischen Schauspielerinnen in Sachen Bedeutung und Bekanntheit in nichts nachstanden (man denke da nur an Brigitte Bardot, Catherine Deneuve, Gina Lollobrigida, Sophia Loren, Claudia, Claudia Cardinale, Elke Sommer oder Diana Rigg).

    Die Figur der Honey und auch die Darstellung durch Andress stellen auch für die Bondfilme eine Blaupause dar. Bis mindestens in die 80er hinein, wenn nicht sogar weiter, sind immer wieder ähnliche Frauentypen vorgekommen.

    Ursula Andress ist meines Wissens nach neben Charles Edghill von den "Three Blind Mice" die einzige noch lebende Darstellerin aus DN.