Beiträge von Dr. moVe

    Um mal gleich Tacheles zu reden:
    2016 halte ich in vielen Belangen als das bisher schwächste Kinojahr in meinem ganzen Leben als aktiver Kinogänger.
    Ich fühle mich zu dieser klaren Aussage berechtigt, da das meiner Meinung nach geringe Angebot an erstklassigen neuen Filmen, keineswegs dazu führte, das ich insgesamt weniger die Lichtspielhäuser aufsuchte, als in den vorangegangen Jahren.
    Nein, kino-leidenschaftlich wie ich nunmal bin, versuchte ich auch in diesem Jahr soviele vielversprechende Neuerscheinungen wie möglich zu besuchen. Doch leider erblickte ich deutlich mehr ernüchterndes als erbauliches.


    Ich denke mal es ist nicht aussergewöhnlich, bei der entsprechenden Filmauswahl, thematisch und genrespezifisch keine besonderen Prioritäten zu haben, sondern in gleichem Maße an Arthaus- wie Blockbusterkino interessiert zu sein.
    Ein solches Interessen-Spektrum impliziert jedoch den Aspekt, das sich zwischen diesen beiden ziemlich überbeanspruchten Bezeichnungen für die 2 vorherrschensten Filmgruppen, eine gewaltige Grauzone an Filmarten auftut - bzw. vielmehr auftuen sollte, die weder eindeutig dem einen noch dem anderen Begriff zuzuordnen sind. Und genauo darin sehe ich das größte Problem unserer aktuellen Filmepoche.
    Das 'normale', das 'durchschnittliche' Kino, für die breite Masse scheint weitesgehend verschwunden zu sein.


    'Normal' - das ist sicher einer der subjektivsten und schwammigsten Zustandsbeschreibungen die es gibt.
    Aber ich denke mal, die meisten werden nachvollziehen können was ich darunter verstehe.
    Die weitesgehende Abstinenz von Produktionen mit einem Budget im 30- bis 50-Millionen-Dollar-Bereich, und die Dauerpräsenz von Franchise-Filmen zunehmend zweifelhafter Qualitäten mit einem Budget im 200-Millionen-Dollar-Bereich, ist jedenfalls eben nicht gerade das Szenario, das ich als 'normalen' Zustand umschreiben würde.


    Undenkbar scheint es heutzutage geworden, das anspruchsvolle Werke wie z.b. Der Pate, Die durch die Hölle gehen, Amadeus, Jenseits von Afrika, Der mit dem Wolf tanzt ein breites Publikum ins Kino locken könnten, und aufgrund ihrer puren Qualität die größten Lichtspielsäle unsers Landes füllen. Nein, wenn heute ein Film weder eskapistische CGI-Effektorgien bietet, noch Teil eines mäanderartig produzierten Franchise-Universums ist, dann sind dessen Zuschauerzahlen dermaßen gering, das man sich fragen darf, an welchem Zeitpunkt genau, sich Originalität, Qualität und Erfolg dermaßen offensichtlich zu scheinbar unvereinbaren Begriffen transformiert haben.


    Wenigstens bin ich nicht der einzige dem die Entwicklung des Kinos zunehmend mißfällt, was der Blick auf zahlreiche Jahresrückblicke anderer langjähriger Filmfans veranschaulicht.
    Hier ein schönes deutschsprachiges Beispiel: Das Filmjahr 2016 war eine Katastrophe.


    Aber auch wenn es imho ein verdammt schwaches Jahr war, so gab' es hier und da dann doch wieder ein paar Momente die mich verzückten. Auch wenn ich mir davon deutlich mehr gewünscht hätte.


    Filme die ich dieses Jahr im Kino gesehen habe - chronologisch aufgeführt nach den bundesdeutschen Kinostarts:


    Brian Helgeland's Legend (Kinostart: 07. Januar 2016)
    Alejandro González Iñárritu's The Revenant (Kinostart: 14. Januar 2016)
    Adam McKay The Big Short (Kinostart: 14. Januar 2016)
    Quentin Tarantino's The Hateful Eight (Kinostart: 28. Januar 2016)
    Ethan & Joel Coen's Hail, Caesar! (Kinostart: 18. Februar 2016)
    Tom McCarthy's Spotlight (Kinostart: 25. Februar 2016)
    Byron Howard, Rich Moore, Jared Bush's Zootopia (Kinostart 3. März 2016)
    Lenny Abrahamson's Room (Kinostart: 17 März 2016)
    Zack Snyder's Batman v Superman: Dawn of Justice (Kinostart: 24. März 2016)
    Dan Trachtenberg's 10 Cloverfield Lane (Kinostart: 31. März 2016)
    Anthony & Joe Russo's Captain America: Civil War (Kinostart 28. April 2016)
    Luca Guadagnino's A Bigger Splash (Kinostart: 5. Mai 2016)
    Bryan Singer's X-Men: Apocalypse (Kinostart: 19. Mai 2016)
    Achim Bornhak's Der Nachtmahr (Kinostart: 26. Mai 2016)
    James Vanderbilt's Truth (Kinostart: 2. Juni 2016)
    Shane Black's The Nice Guys (Kinostart: 2. Juni 2016)
    James Wan's The Conjuring 2 (Kinostart: 16. Juni 2016)
    Nicolas Winding Refn's The Neon Demon (Kinostart: 23. Juni 2016)
    Ben Wheatley's High-Rise (Kinostart: 30. Juni 2016)
    Susanna White's Our Kind of Traitor (Kinostart: 7. Juli 2016)
    Roland Emmerich's Independence Day: Resurgence (Kinostart: 14. Juli 2016)
    Maren Ade's Toni Erdmann (Kinostart: 14. Juli 2016)
    Justin Lin's Star Trek Beyond (Kinostart: 21. Juli 2016)
    Steven Spielberg's The BFG (Kinostart: 21. Juli 2016)
    David Ayer's Suicide Squad (Kinostart: 18. August 2016)
    Fatih Akin's Tschick (Kinostart: 15. September 2016)
    Oliver Stone's Snowden (Kinostart: 22 September 2016)
    Greg Tiernan's & Conrad Vernon's Sausage Party (Kinostart: 6. Oktober 2016)
    Tim Burton's Miss Peregrine's Home for Peculiar Children (Kinostart: 6. Oktober 2016)
    Andrea Arnold's American Honey (Kinostart: 13. Oktober 2016)
    Scott Derrickson's Doctor Strange (Kinostart: 27. Oktober 2016)
    Woody Allen's Café Society (Kinostart: 10. November 2016)
    Jim Jarmusch's Paterson (Kinostart: 17. November 2016)
    Denis Villeneuve's Arrival (Kinostart: 24. November 2016)
    Gareth Edwards' Rogue One: A Star Wars Story (Kinostart: 16. Dezember 2016)
    Jean-Pierre & Luc Dardenne's La fille inconnue (Kinostart: 15. Dezember 2016)
    Tom Ford's Nocturnal Animals (Kinostart: 22. Dezember 2016)
    Robert Zemeckis' Allied (Kinostart: 22. Dezember 2016)


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    Meine persönliche Top-5 2016:


    1. Toni Erdmann - Trailer
    2. The Big Short - Trailer
    3. Arrival - Trailer
    4. The Neon Demon -Trailer
    5. Nocturnal Animals - Trailer


    Beste Regie:
    Denis Villeneuve - Arrival


    Bester Darsteller:
    Peter Simonischek - Winfried Conradi / Toni Erdmann


    Beste Darstellerin:
    Sandra Hüller - Ines Conradi


    Bestes Originaldrehbuch:
    Quentin Tarantino - The Hateful Eight


    Bestes adaptiertes Drehbuch:
    Eric Heisserer - Arrival


    Beste Kamera:
    Emmanuel Lubezki - The Revenant


    Beste Musik:
    Jóhann Jóhannsson - Arrival


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    Meine größte Enttäuschung 2016:


    Steven Spielberg's The BFG ist sicher nicht der schlechteste Film des Jahres, aber leider imho einer der schwächsten in der gesamten Karriere des Meisters.
    Als bekennender Fan des Regisseurs, war das eine negativere Erfahrung, als sich durch nervige Gurken wie z.B. Suicide Squad zu quälen.


    Die magischsten Kino-Momente 2016 für mich waren:


    - Die nervenaufreibende Grizz­ly­bär-Attacke in The Revenant.
    - Der Anfangssequenz von Batman vs. Superman, in der es am Himmel über Metro­polis kräftig kracht, insek­tenähn­liche Raum­schiffe in plaktiver 9/11-Manier Hoch­häuser wegraspeln, und man den finalen Kampf zwischen Superman und General Zod aus dem Franchise-Vorgängerfilm Man of Steel aus den Augen Bruce Waynes miterlebt, der sich in diesem Moment als einer von uns entpuppt. "Ein Super­hel­den­film ganz aus der Kolla­teral­per­spek­tive, was für ein unvor­stellbar aufre­gendes Stück Kino wäre das", schrieb Fritz Göttler in der Süddeutschen Zeitung und hatte recht.
    - Regisseur Nicolas Winding Refn's starke und zunehmend krassere bildliche Metaphern, die er für die Liebe zur reinen Ober­fläche in The Neon Demon präsentiert, die von weit mehr als der reinen Lust an der Provo­ka­tion zeugen.
    - Das erste Vorspre­chen im selben Film, die von fern an die "This is the girl!"-Szene in David Lynchs Mull­hol­land Drive erin­nert: Hauptfigur Jesse betritt einen Raum, und alle Augen richten sich auf sie. Sie sei "die Sonne, die die Nacht zum Tag macht", sagt kurz darauf ein Photo­graph zu ihr. Die Art und Weise wie Refn diesen Moment ausreizt, ist einfach herrlich extrem.
    - Das Duett von Toni Erdmann und 'Whitney Schnuck'.
    - Die Privat-Party für's 'Team building' von Ines Conradi in Toni Erdmann.
    - Die Zerstörung der USS Enterprise in Star Trek Beyond. So lächerlich überstrapaziert dieser Vorgang in den Kinofilmen des Star Trek-Franchise allmählich auch wird, so sehr zündet er bei einem hoffnungslosen Trekkie wie mir, stets auf's neue. Besonders wenn er visuell so großartig ausgeschlachtet wird, wie in diesem Fall.
    - Die grandiose Kamerafahrt über die tiefgleitenden Nebelschwaden, die vor dem surreal anmutenden Alien-Raumschiff in Arrival über einer Hügellandschaft dahin ziehen.
    - Der geniale Moment des Plot Twists des selben Films, auf den ich aus Spoiler-Gründen nicht weiter eingehen will.


    Filme auf die ich mich 2017 freue:


    Sicher freue ich mich vorallem auf die neuen Werke von so renommierten Größen wie Verhoeven, Scorsese und Nolan.
    Außerdem bringe ich auf der Blockbusterseite der Realfilm-Umsetzung der mittlerweile zum Franchise avancierten Manga- und Anime-Filmvorlage GHOST IN THE SHELL, eine große Vorfreude entgegen. Dies ist auch überhaupt keine Überraschung, da ich in diesem Fall tatsächlich mal ein 'Fan der ersten Stunde' bin, und mich das Phänomen bereits seit Mitte der 90er-Jahre fasziniert.
    Für alle die weder den Anime-Klassiker von 1995, noch den zugrundeliegenden Manga-Comic oder die beeindruckende Anime-TV-Serie kennen, verlinke ich nachfolgend als ersten medialen Einstieg und zur pop-kulturellen Veranschaulichung 2 zusammenfassende, informative You Tube-Videos von Nerds, die einem dieses Franchisephänomen ein bißchen näherbringen können:


    Warum man sich auf Ghost in the Shell freuen darf
    (6:26 Minuten)


    A detailed breakdown of the legendary Ghost in the Shell media franchise.
    (29:28 Minuten)


    Gespannt bin ich als Genre-Fan außerdem natürlich auf Blade Runner 2049. Da sich die 'Final Cut'-Version des Original-Films allerdings 'fest-zementiert' in meiner Lieblingsfilm-Top-5 befindet, blicke ich diesem Sequel gleichzeitig mit einer gehörigen Portion Skepsis entgegen.
    Meine Hoffnung liegt hier weniger auf Produzent Sir Ridley, oder dem prominenten Cast, als vielmehr auf Regisseur Denis Villeneuve, dessen Œuvre mich bisher ziemlich begeisterte...

    Willkommen Dux in unserer Forumsgemeinde !
    Du bist fast im selben Zeitfenster wie ich vom Franchise geprägt worden, denn auch bei mir manifistiert sich in den west-deutschen TV-Erstaustrahlungen der Connery-Filme, der Erstkontakt mit dem Phänomen 007.
    Umso interessanter, das die Daltonfilme bei Dir (inbesondere TLD), die ja die brandaktuellen Bondwerke jener Epoche waren, so einen verhältnismäßig schwachen Stand haben. Im Rahmen dieser 'Altersgruppe' ist das sicher eine recht erfrischende Wertung - schließlich gehörst Du ja als jemand der mit LTK in die aktuellen Kinoreihe eingestiegen, genau wie ich zur 'Generation Dalton'. Und gerade bei Vertretern dieser Generation ist es eher typisch die Daltonfilme mit einem starken Nostalgiebonus aufzuladen - so wie es eben jede Darsteller-geprägte Fan-Generation mit den jeweiligen Beiträgen ihrer Epoche macht.


    GE und DAD als die beiden besseren Brosnan-Beiträge zu werten, ist in dieser Kombination wohl auch aussergewöhnlich innerhalb des Fandoms.
    Mein Eindruck war stets der, das TND oder TWINE eher die Filme sind, die nach oder gar vor dem allgemein enorm beliebten GE als Bronan's 'gelungenere' Filme genannt werden.
    Für mich selbst ist die Diskussion um die einzelenen Vorzüge aller 4 Brosnanfilme nie wirklich zuende.
    Von daher finde ich es angenehm, hier mal mit erfrischenden Ansichten konfrontiert zu werden.


    Hoffe auf viele Beiträge von Dir, Dux ! :thumbup:

    Ich denke, das Problem des Films ist halt einfach irgendwie, dass er etwa (mindestens) 15 Jahre zu spät kam: Was in den 1980ern noch frisch und cool wirkte (auch aus heutiger Sicht), fühlt sich heute bloss noch wie ein Versuch an, Vergangenes zu reaktivieren.

    So sehe ich das auch. Und genau deshalb hätte es der Film dringend nötig gehabt, in seinen zwangsläufig innovationsarmen und höchst aufgewärmten Strukturen wenigstens keine eklatanten Schwachstellen aufzubieten.
    Leider beinhaltet der Film entsprechendes. Die üblichen Aufhänger der Fans wie z.B. die unglaubwürdig computeranimierte Affen-Horde usw. würde ich dabei gar nicht als erstes anführen.
    Der Film hat schon außerhalb seiner hier- und da zu künstlich wirkenden Visualität genug Probleme. Allen voran die mangelnde familiäre 'Chemie' zwischen Henry „Mutt“ Williams und seinen Eltern - besonders weil genau dieser Aspekt die größte Trumpfkarte der Film-Protagonisten des legendär gewordenen Vorgängerfilms war.
    Aber auch die FIguren von George „Mac“ McHale und Professor Harold Oxley bleiben merkwürdig halbgar ausgearbeitet.
    Selbstverständlich sind Charaktere wie Sallah, Dr. Marcus Brody oder Shorty auch nicht gerade ein Paradebeispiel für mehrdimensionale Film-Charaktere. Sie waren nicht minder stereotyp angelegt, sie erfüllten den ihnen auferlegten Part in der jeweiligen Geschichte jedoch sehr funktional. Das kann man bei McHale und Oxley deutlich weniger behaupten. Selbst die liebenswerte Marion, die im ersten Teil sehr viele starke Auftritte absolvierte, wirkt hier - trotz recht vieler Dialogzeilen - hauptsächlich nur 'anwesend'.
    Ich bin überzeugt, wenn Teil 4 wenigstens einen weiteren Charakter neben dem Titelhelden aufgeboten hätte, der durch eine erinnerungswürdige Präsenz geglänzt hätte, dann wäre er auch gnädiger im kollektiven Gedächtnis von Fans und Massenpublikum abgespeichert worden.
    Die Aufregung um Einzelaspekte wie den 'Realismus' der Kühlschrank-Szene fand ich im Rahmen eines Indiana Jones-Filmes schon immer äußerst aufgeblasen und den eigentlichen Problemen des Films nicht gerecht werdend.


    Dennoch verstehe ich gut Django, das Du diesmal vom Film gut unterhalten worden bist.
    Ich kann mir den Film nämlich auch ohne besondere Anstrengungen 'schöngucken' wenn ich will.
    Ist halt eben wieder die alte Frage, ob man das Glas als halbvoll oder halbleer empfindet. ;)

    Hier die traditionellen Fragen zum ausgehenden Kinojahr 2016:


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    Welche Filme habt ihr dieses Jahr im Kino gesehen ?


    Welche davon gefielen euch besonders gut ?


    Wurdet ihr enttäuscht ? und wenn ja von welchen Werken ?


    Was waren für euch die stärksten Momente ?


    Auf welche Filme, die im kommenden Jahr 2017 anlaufen, freut ihr euch bereits jetzt schon ?


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    Als Retrospektive die entsprechenden Threads der letzten 12 Jahre:


    Kinojahr 2004
    Kinojahr 2005
    Kinojahr 2006
    Kinojahr 2007
    KInojahr 2008
    Kinojahr 2009
    Kinojahr 2010
    Kinojahr 2011
    Kinojahr 2012
    Kinojahr 2013
    Kinojahr 2014
    Kinojahr 2015


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    Hier eine kleine Auswahl kommender Filme 2017, zu denen bereits Trailer und deutsche Start-Termine existieren:


    12.01.2017
    La La Land - Trailer
    Director: Damien Chazelle
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    26.01.2017
    Jackie - Trailer
    Director: Pablo Larraín
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    02.02.2017
    Elle - Trailer
    Director: Paul Verhoeven
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    16.02.2017
    T2 - Trainspotting - Trailer
    Director: Danny Boyle
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    23.02.2017
    A Cure for Wellness - Trailer
    Director: Gore Verbinski
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    02.03.2017
    Silence - Trailer
    Director: Martin Scorsese
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    09.03.2017
    Moonlight - Trailer
    Director: Barry Jenkins
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    30.03.2017
    Ghost in the Shell - Trailer
    Director: Rupert Sanders
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    28.04.2017
    The Circle - Trailer
    Director: James Ponsoldt
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    18.05.2017
    Alien: Covenant - Trailer
    Director: Sir Ridley Scott
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    27.07.2017
    Dunkirk - Trailer
    Director: Christopher Nolan
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    05.10.2017
    Blade Runner 2049 - Trailer
    Director: Denis Villeneuve

    Alles gute Punkte, die Du aufgeführt hast, Scarpine.
    Eine Überlegung möchte ich noch einfließen lassen:
    Die aktuell so beachtlich erfolgreichen Kinoauswertungen von Marken wie Marvel, DC, The Fast and The Furious etc., sind im Gegensatz zu Bond noch relativ junge Phänomene. Ich ziehe hier gern den Vergleich zu dem einstigen Boom des Agentenfilms in den 60ern, der der Welt innerhalb einer Dekade gleich 6 Eon-Bondfilme plus ein Konkurrenz-Werk bescherte. Diese Produktions-Frequenz-Dichte hat unsere Reihe nie wieder erreicht.
    Hier lohnt auch ein Blick auf ein anderes großes Franchise-Phänomen, das ursprünglich - wenn auch als TV-Format - aus den 60ern stammt: Star Trek.
    Im Kino hatte diese Reihe in den 80er- und 90er-Jahren ebenfalls einen soliden 2 bis 2 1/2-Jahresrythmus, bis es 2002 - zeitgleich mit Bondwerk DAD zu einem 'Cut' der entsprechenden Filmreihe kam.
    CR mal ausgenommen, lieferte Paramount Pictures seitdem stets genau ein halbes Jahr nach einem Bondfilm einen weiteren, äußerst hoch-budgetierten Star Trek-Film.


    QoS: 11/2008 ... J.J. Abram's Star Trek: 5/2009
    SF: 11/2012 ... Star Trek Into Darkness: 5/2013
    SPECTRE: 11/2015 ... Star Trek Beyond: 7/2016


    Auch wenn hierfür jeweils andere Gründe aufzuführen sind, gibt mir diese merkwürdige Parallele doch zu denken, da beide Labels im Gegensatz zu einer Übermarke wie Star Wars, die erst jüngst ihre Beitragsdichte extremst geballt hat, die Eigenschaft teilen, im Gesamtblick über die Jahrzehnte relativ kontinuierlich Werksbeiträge geliefert zu haben.


    Könnte also neben den veränderten Marktrealitäten und führenden Köpfen hinter dem jeweiligen Franchise, also nicht vielleicht auch das reine Alter der Filmreihe eine Rolle spielen.
    25 Bondfilme sind gemessen am jeweiligen Produktionsaufwand und der medialen Präsenz die jeder Jahrgang hatte, schon ein stolzer Beitrag zur kommerziellen Filmgeschichte.
    Star Trek ist zwar, wie schon erwähnt, in erste Linie stets ein TV-Phänomen gewesen, befindet sich aber, was die Anzahl der Kinobeiträge angeht, bereits dennoch an einem Punkt in der die Bondreihe bei Octopussy war. Einem Zeitpunkt, als das 007-Franchise längst nicht mehr in erste Linie durch Innovationen bestach, sondern durch pures Recyceln seiner hinreichend bekannten Zutaten.
    Meine Frage lautet also: Haben sich vielleicht beide Serien nicht schon längst mehr als selbst überlebt ?
    Spannend wird in diesem Zusammenhang die Beobachtung werden, wie extrem sich die 'Zitrone' Star Wars kommerziell auspressen läßt, oder freundlicher formuliert: wie lange dieses Megafranchise sein aktuelles Release-Intervall durchhalten kann, bis auch hier eine Publikumsermüdung einsetzt.


    Ich selbst gehöre jedenfalls zu den Leuten die neue Bondfilme nicht als selbstverständlich ansehen, und stellte mich bereits schon beim Release von CR darauf ein, das dies der einzige Craigbondfilm bleiben könnte.
    Von daher nahm ich auch das Ende von Spectre auf Anhieb als vorläufigen Schlußstrich unter diese Ära war.
    Die Abstände zwischen den Filmen sind einfach zu lange geworden um von irgendwelchen Kontinuitäten auszugehen.
    Vielleicht erklärt sich meine ziemlich nüchtere Wahrnehmung bezüglich Fortsetzungserwartungen auch aus dem Umstand, das ich mit der Dalton-Ära eingestiegen bin.
    Ich vermute mal jeder Fan, der damals mit TLD enthusiastisch mit unserer geliebten Kinoreihe angefangen hat, wird sich mit jedem neuen Ära-Beginn stets emotional auf eine Enttäuschung einstellen.
    So waren 1999, während der Promotion zu TWINE, dann auch meine dominierenden Gefühle:
    "Wow, es kommt tatsächlich ein DRITTER Film. Unglaublich !" Ähnlich ging es mir auch bei Skyfall.


    Ein weiterer Punkt spielt bei der Frage nach einer Weiterführung der Craig-Ära sicher auch eine Rolle:
    Das Durchschnittsalter ihrer Zuschauer.
    Dieses schätzte ich deutlich höher ein, als das früherer Bondepochen.
    Ein Aspekt der bei einem neuen potentiellen Vertragspartner für Eon/MGM sicher eine Rolle spielen wird.
    Will man sich weiter auf eine eher ältere, reifere Zielgruppe fokusieren, oder das 007-Franchise künftig wieder verstärkter auf ein jugendlicheres Publikum ausrichten ?

    Das ist eine Frage die ich mir auch jedesmal auf's neue stelle, wenn ich die Szene sehe.
    Hier kann man wohl Guy Hamilton die Schuld geben, das Solitaire's Absicht in dem Moment etwas unklar bleibt.
    Ich folge aber da eher der Devise von Mister Bond: im Zweifel für das angeklagte Bondgirl!
    Unsere heldenhafte, selbstlose Solitaire wußte wie super die Reflexe ihres Liebhabers sind, und rechnete fest damit, das ein Sekundenbruchteil der Unaufmerksamkeit in der Henchmengruppe ausreicht, um ihm zur Flucht zu verhelfen... :D

    Nachdem ich mich ausführlich Scarpine's Liste widmete, will ich die anderen aktuellen Favoritenlisten nicht unkommentiert stehen lassen.


    Feirefiz
    Deine aktuelle Liste steht der meinigen sogar noch näher als die von Scarpine.
    Ausnahmen bilden hier die Werke LTK und SF, von denen wir offenbar in ganz unterschiedlichem Maß begeistert sind.
    Bezüglich LTK habe ich mich ja hier oben schon geäüßert. SF hingegen bildet für mich aktuell den Höhepunkt all dessen, was ich mir für die Bondreihe jahrzehntelang an inhaltlichem, atmosphärischen und darstellerischen Input wünschte.
    Es war Liebe auf den zweiten Blick, denn als ich ihn kennenlernte nahm ich ihn erstmal nicht als Top-1-Kanditat war.
    Doch je öfter ich ihn sah, desto mehr begeisterte er mich und stieg triumphal nach oben...
    und enthronte letztendlich bei mir sogar den epochalen OHMSS in der Sonder-Kategorie 'Anspruchsbondfilm'.


    Ansonsten könnte Deine Liste abermals wirklich glatt die meine sein.
    Genau wie ich und Scarpine scheinst Du Dich eher im Connery-Dalton-Craig-Lager zuhause zu fühlen, als im lockereren Spaß-Universum von Sir Roger.
    Dennoch finden sich bei DIr genau jene von der Allgemeinheit eher umstrittenen Werke auf hohen Plätzten wieder, die auch mir ans Herz gewachsen sind. Eigentlich brauche ich nicht erwähnen, das mich die Hohe Position von NSNA besonders freut. Ich mach's trotzdem.
    Aber auch TWINE auf Platz 10 zu sehen und DAF auf dem selben auf dem ich ihn auch akutell stehen habe, finde ich toll.
    Die Schlagzeile, das der von uns beiden heißgeliebte QOS nun auch mal bei Dir den Spitzenplatz räumen mußte, wurde ja dann gleich durch den Ehrenretter Scarpine entschärft, bei dem der Film sich promt auf dem Thron zurückmeldet. Habe den Film selbst erst kürzlich wieder gesehen, und war von ihm euphorisiert wie eh und je.


    Interessant finde ich auch Deine letzten Plätze: OP, GE und SP.
    Der letztgenannte steht zwar höher in meiner Gunst, aber Deine Wahrnehmung für den Film kann ich sehr gut nachvollziehen.
    Schließlich hast Du diese ja auch schon ausführlichst begründet.
    Mit OP und GE finden sich dann genau meine gravierensten Problemkanditaten bei Dir ganz unten.
    Im Hinblick auf unsere erstaunlich großen Übereinstimmungen bei der Top-11 eigentlich wenig überraschend. :friends:


    Mister Bond
    Auch von mir ein: Welcome back! :thumbup:


    Deine Top-9 gefällt mir auch sehr. Allesamt Vorzeige-Werke die man ohne Bedenken auch einem Nichtfan präsentieren könnte.
    Wäre ein anderer Bondfilm als TSWLM bei der auf der 1 gelandet, wäre ich schwer enttäuscht gewesen.
    Schließlich hast Du all die Jahre diese Jahrgangs-Flagge nicht minder leidenschaftlich geschwungen, wie z.B. Kronsteen und Don-Corleone mit TB.


    Im Falle von TSWLM kann ich das aber sehr gut verstehen.
    Wie ich in meinem vorherigen Beitrag schon schrieb, ist TSWLM auch für mich ein stetiger Kanditat für den ersten Platz - auch wenn ich mich bisher nie dazu durchringen konnte ihn auch tatsächlich dorthin zu katapultieren.
    Das liegt aber nicht am Film selbst, sondern daran das mich ein paar andere Filme irgendwie noch extremer berühren, als dieses ikonische 77er Juwel.
    Das ändert aber nichts an der Tatsache, das mein Herz für TSWLM sehr hoch schlägt.


    Octopussy
    Auch wenn John Barry damals mit seinem Score zu TMWTGG unzufrieden war, ich halte diesen Score für den Schwachpunkt der ersten 25 Jahre (DN mal ausgenommen...untypischer Bondsound).
    [...]
    Diamantenfieber
    Spaßige Momente, aber das wirklich schlechteste Finale ever (die Bohrinsel). Das finale Aufeinandertreffen Bond vs. Kidd/Wint gehört wieder zur ersten Kategorie.


    2 Punkte die ich ohne jeglichen Einspruch sofort unterschreibe. ^^
    Ja, das Bohrinsel-Finale kostet DAF sehr viel...

    Scarpine


    Wie immer eine schöne und für mich sehr leicht nachzuvollziehende Favoriten-Liste.
    Ich selbst bin ja auch nicht gerade der allergrößte Roger Moore-'Enthusiast', und aus dieser Wahrnehmung heraus, empfinde ich es als eine Art Bestätigung, wenn ein entsprechend ähnlich 'gepolter' Bondfan, den selben Roger Moore-Jahrgang in seiner Top-10 adelt.
    Es ist stets beruhigend das die Moore-Ära mit TSWLM wenigestens einen Film beinhaltet, in dem ich einen legitimen Dauer-Kandidaten für den allerersten Franchise-Platz sehe.
    Er ist nunmal der perfekteste 'Over the Top'-Beitrag im Franchise.
    Aus einer 'kindlichen', oder nenne ich es mal verspielten Perspektive heraus gesehen ein echter Zenith der Reihe.


    Erstaunt hat mich der phänomenale Aufstieg von DN in Deiner Liste.
    Ein Film den ich zwar achte, aber der es nie aus meinem persönlichen Mittelfeld geschafft hat.
    Das liegt aber vorallem am Abenteuer-Genre-Part auf Crab Key, der mich stets wenig begeistert.
    Aber der gesamte Jamaika-Teil, als auch die Konfrontationen von Bond mit Doctor No hingegen, sehe ich ebenfalls als großartig an.
    Vielleicht erfährt das Werk ja auch bei mir demnächst mal einen so sensationellen Aufstieg.


    Nicht minder heftig ist der Fall Deines ehemaligen Favoriten FRWL um ganze 3 Top-Ränge nach unten.
    Allerdings bin ich selbst ein Bondfan der zu drastischen Verschiebungen bei den Platzierungen neigt.
    Von daher weiß ich, das sowas alles andere als einen Endgültigkeits-Faktor besitzt. ;)


    Der größte Unterschied dürfte unser jeweiliges Verhältnis zu LTK sein.
    Das meinige war stets ein sehr kompliziertes.
    Dabei schätzte und achte ich diesen Serienbeitrag für all seine souveränen Stärken.
    Aber wirklich Nahe stand mir dieses Bondwerk nie. Wie so oft gilt eben auch hier: Liebe ist nicht fair.
    Dennoch finde ich es stets schön, wenn ich LTK in einer Top-3 sehe, da ich viele Erinnerungen mit dem damaligen Kinorelease verbinde.
    Zumal ich ihn außerdem objektiv als den innovativsten Beitrag der 80er werte.


    Im Gegensatz zu meinen Vorrednern kann ich den tiefen Fall von TLD gut nachvollziehen.
    Bei mir hat der Film zwar weiterhin einen festen Stand in der Top-10.
    Aber dieses Werk ist alles andere als unantastbar. Wie Du im entsprechenden Thread schon richtig angemerkt hast, bietet der Film viel Angriffsfläche für seine Kritiker.
    Ich wüßte daher nicht wie weit unten ich den Film platzieren würde, wenn er nicht durch einen gravierenden Nostalgie-Bonus (mein erster aktueller Kinobondfilm) geimpft wäre.


    Anstatt Dir also den Absturz von TLD 'vorzuwerfen', freue ich mich vielmehr, das mein 'Underdog'-Liebling NSNA die Ehre hat, über dem von der Allgemeinheit viel mehr geschätzten TLD zu rangieren. :thumbup:

    Eine Zusammenlegung der beiden deutschsprachigen Foren halte ich für eine ganz schlechte Idee, da es in meinen Augen zum aktuellen Zeitpunkt einer Stillegung unseres Forums gleichkäme.


    Ich schließe mich diesbezüglich hier ganz den Aussagen von Photographer und DanielCraig an.
    Beide Foren chrakterisieren sich durch äußerst unterschiedliche Diskussionskulturen, was naturgemäß zu einer sehr differenten Userschaft und Dynamik führt.
    Ich schätze das liegt zu einem gewissen Teil auch am entsprechenden Altersdurchschnitt der jeweiligen Gesamtuserschaft.
    Dieser ist im anderen Forum offensichtlich jünger als bei uns, womit es logisch ist, das eine Bondfan-Gruppe, die sich überwiegend aus Schülern, Auszubildenden, Studenten und Berufsanfängern zusammensetzt, die noch keine Familie gegründet haben, deutlich mehr Zeit und Energie in eine regelmäßige Forenpräsenz stecken können, als eine Forumsgemeinde, deren Mitglieder im Durchschnitt eher in der Mitte ihres Lebens stehen.


    Die Beitragszahl in den letzten Monaten mag hier dürftig gewesen sein, aber als tot würde das Forum deswegen noch lange nicht bezeichnen.
    Dazu sind einfach zu viele MItglieder weiterhin am mitlesen und bei entsprechenden Themen auch am reagieren, was u.a. auch dieser heutige Thread-Schub oder die vor kurzem durch Scarpine ausgelöste George Lucas-Diskussion veranschaulicht.
    Man kennt und schätzt sich hier langjährig. In so schnell-lebigen Zeiten wie den unseren, ist das ein hohes Gut, das es zu pflegen gilt.


    In Facebook sehe ich auch nicht die geringste Alternative zu Foren, da diese Plattforum meiner Meinung nach, alles andere als geeignet ist, eine ausführliche und ambitionierte Diskussionkultur zu pflegen, wie sie in unseren Foren gelebt wird.


    Mal ganz abgesehen davon, steht unser eigentliches Haupt-Thema gesamt-medial gesehen zur Zeit auch nicht gerade in voller Blüte - und das ist noch freundlich ausgedrückt.
    Zum neuen Film gibt es ein Jahr nach Spectre - nebenbei ein Film der zudem viele Fans enttäuschte - null komma null Informationen.
    Nicht gerade die beste Voraussetzung um diesbezüglich ein reges Diskussionsleben in die 007-Bude zu bekommen.


    Daher meinerseits ein ganz klares NEIN zum Vorschlag einer Zusammenlegung.
    Sowie ein fett unterstrichenes NEIN bezüglich allen Gedanken an eine Stillegung unseres Forums.

    Ist schon jemand aufgefallen, das man im Forum zur Zeit nur schwer auf Beiträge antworten kann ?
    Sobald man innerhalb eines Threads auf die Standart-Option 'Antworten' klickt, wird man direkt an eine Page von 'Shapeloft' weitergeleitet.
    Wenn man schnell genug klickt, kann man die automatische Weiterleitung dorthin gerade noch unterbinden.
    So brauchte ich alleine für diesen Beitrag hier 8 Anläufe... :wtf: