Beiträge von Dr. moVe

    Tomorrow Never Dies-Bondgirl Michelle Yeoh (Wai Lin) gehört zur Besetzung der neuen Star Trek-TV-Serie "Star Trek Discovery".
    (Quelle: filmstarts.de, IMDb.com)


    Spoiler: "Laut Deadline spielt Yeoh eine Figur namens Han Bo, die Captain eines Starfleet-Raumschiffs namens USS Shenzhou ist. Die Shenzhou soll in der gesamten ersten Staffel von „Discovery“ eine wichtige Rolle spielen. Das produzierende Studio CBS TV Studios wollte die Casting-Meldung auf Nachfrage von Deadline jedoch nicht kommentieren oder bestätigen."


    Michelle Yeoh wird allerdings nicht das erste Bondgirl sein, das sich im Star Trek-Franchise blicken läßt.
    In der TNG-Folge 'The Perfect Mate' von 1992 versuchte Famke Janssen (Xenia Onatopp) als Kamala bereits Captain Jean-Luc Picard zu verführen.
    Lustig dabei ist die Tatsache, das Janssen und Patrick Stewart später in den populären X-Men-Filmen ebenfalls Seite an Seite agieren.


    Außerhalb der Eon-Reihe gibt es noch eine weitere Dame, die in beiden popkulturellen Phänomenen Präsenz zeigte:
    Barbara Bouchet (Miss Moneypenny in CR67') spielte in der TOS-Folge 'By Any Other Name' von 1968 eine Dame Namens Kelinda aus der Andromeda-Galaxie.

    Eon-Bond-Marathon 1962 - 2015
    Bond-Clip-Marathon right from Dr No all the way to Spectre. (720p HD)


    Martin Campbell talks to Cannes Lions TV
    The director talks about the success of product integration in Bond movies and his favourite Bond.


    Pierce Brosnan Wanted to be Frank Brosnan
    Jimmy Kimmel Live (ABC's late-night talk show)


    Licence to kill | Glennis Grace | Holland zingt
    Kraftvolle Cover-Version des Songs von der niederländischen Sängerin Glennis Grace


    Daniel Craig Era
    Relive James Bond's movies incarnated by Daniel Craig. Since Casino Royale to Spectre. (1080p HD)

    Danke Scarpine, für die ambitionierte Thread-Wiederbelebung ! :thx:
    Eigentlich kann ich alles unterschreiben, was Du fleißigst zu Protokoll gegeben haßt (was leider nicht gerade diskussionsfördernd ist, ich weiß).
    Unsere jeweilige Star Wars-Film-Rangliste ist übrigens ebenfalls identisch - was mich aber nicht wirklich überrrascht hat. :prost:
    So empfand bzw. finde ich es dann auch, genau wie Du, stets als sehr irrtierend, mit welcher Gnadenlosigkeit breite Fraktionen des Star Wars-Fandoms, den von ihnen einst mes­si­a­nisch verehrten Urheber ihres Kultuniversums seit ca. 16 Jahren an den Pranger stellen.


    Hierbei möchte ich erwähnen, das es mir immer ein Bedürfnis war, zu unterstreichen, das ich kein 'Fan' dieser Reihe bin, was angesichts der Eindringlickeit, mit der ich die ersten 6 Episoden dieses Franchise über all die Jahre auswendig gelernt und verinnerlicht habe, recht merkwürdig anmuten mag.
    Aber ein Franchise sehr gut zu kennen, heißt ja noch lange nicht, sich emotional dort auch zuhause zu fühlen.
    Nein, als spirituell erleuchteter Bondfan und lebenslanger Vollblut-Trekkie eignet sich diese populärste aller Filmreihen vielmehr als höchst interessantes, franchise-wissenschaftliches Analyseobjekt, bei dem es einem durch die fehlende Fanbrille deutlich leichter fällt einen betont sachlichen Blick auf ein popkulturelles bedeutendes Serien-Phänomen zu werfen.


    Aus dieser Perspektive ist es dann auch kein Sakrileg die Prequel-Trilogie als die bisher interessanteste Passage der Saga einzustufen.
    Als größte Schwäche der Star Wars-Reihe empfand ich stets die inhaltliche Komponente, die zu ihrer genialen Verpackung (Design & Musik) in keinem Verhältnis steht.
    Und tatsächlich erst die Werke Attack of the Clones und Revenge of the Sith befriedigten mich in diesem Punkt annähernd zufriedenstellend.
    Dabei möchte ich Martin gar nicht wiedersprechen, das bei der Transformation von Anakin in Vader vieles verschenkt wurde oder auf der Strecke blieb. Gemessen jedoch an dem, was man in Punkto Plot-Tiefgang ansonsten in diesem Serienkosmos geboten bekommt, und mit welcher epochenübergreifenden allgemeinen Beigeisterung jene bescheidene, simple Storyline der Filme 77-83 angebetet wird, wirkt auf mich das Bashing der 'erzählerischen Schwächen' der Prequel-Trilogie ziemlich unverhältnismäßig.


    Bezüglich Epsiode 7 möchte ich die Gelegenheit nutzen mich beim hochgeschätzten Forumskollegen Ahab zu entschuldigen, der mich in einem anderen Thread Anfang des Jahres zu einem Statement zu Force Awakens bat, das ich nicht lieferte. Es fiel mir einfach sehr schwer, über diesen Film zeitnah zum Release ein klares Urteil zu fällen. Einerseits fühlte ich mich vorurteilsbehaftet, weil ich ziemlich genervt vom entsprechenden Mega-Hype war, dem der Film meiner Meinung nach nicht gerecht wurde.
    Anderseits aber auch weil er mich etwas ratlos zurücklies. Nach 4-maligen Begutachten fällt mir Urteil zwar inzwischen insgesamt wohlwollender aus, aber den massiven Recycling-, Kopie- bzw. Remake-Vorwurf müßen sich die Macher des Films ganz klar gefallen lassen.


    Das eigentliche Thread-Thema 'Indiana Jones' bildet hingegen eine Schnittmenge mit einem Œuvre, mit dem ich mich stark identifiziere, denn schließlich zähle ich mich zu den Leuten, die sich trotz aller Wertschätzung und Verehrung vieler anderer großer Regisseure der Filmgeschichte, nicht schämen Mr. Spielberg unterm Strich schlußendlich als ihren Lieblingsregisseur zu bezeichnen.
    Was aber nicht heißt, das ich ihn nicht für diverse Schwächen, Verfehlungen oder gar kultur-industrielle Verschuldungen kritisiere.
    Der Mann hat schließlich vieles von dem mitzuverantworten, was die amerikanische Traumfabrik in den vergangenen Jahrzehnten künstlerisch aushöhlte. Außerdem hat er in meinen Augen mit Schindlers Liste nur ein einziges wahrhaft 'perfektes' Meisterwerk vorzuweisen.
    All dies ändert aber nichts daran, das er jahrzehntelang in einer demaßen überbordenden Menge magische cineastische 'Gänsehaut'-Momente erschuf, das ich bisher kein inszenatorisches Gesamtwerk kennengelernt habe, von dem ich im selben Grad verzaubert wurde.
    Auch hier möchte ich Martin nicht wiedersprechen: Spielberg's heutige Filme schaffen es nicht mehr die Kraft und den Zauber früherer Film zu entfalten.
    Dennoch bin ich sehr froh das er noch produktiv ist, was in seinem Alter ja keine Selbstverständlichkeit darstellt. Auch 'schwache' Spielbergfilme sind immernoch Spielbergfilme.


    Ohne entsprechende Schuldzuweisungen bezüglich der Qualitätsmängel innerhalb der Indiana Jones-Reihe formulieren zu wollen, muß ich jedoch sagen, das ich die einzelnen Episoden dieses Franchise fast als eine (interessante) Art von künstlerischem 'Fremdkörper' innerhalb seines Œuvre's ansehe.
    Auch ohne produktionsgeschichtliches Hintergrundwissen fühlen sich all diese 4 Filme nicht wie das an, was ich unter einem 'typischen', stilistisch ur-eigenen Spielbergfilm verstehe.
    Daher wirkt es auch seltsam auf mich, warum er von einigen Indy-Fan-Fraktionen seit einigen Jahren plötzlich als der Säulenheilige dieser Filmreihe angesehen wird. Wobei ich Euch recht geben muß, das Spielberg aufgrund diverser Statements bezüglich Crystal Skull sicher nicht ganz unschuldig an dieser recht schrägen Fehleinschätzung ist. Die mediale Strategie seinem Publikum nach der Schnauze zu reden, hat mich bei Spielberg schon immer ein bißchen genervt. Aber naja, nobody is perfect.

    Anfang Oktober im Braunschweiger C1-Kino: CR (Deutsche Synchro-Fassung), gefolgt von einem famosen Trip mit 3 noch leidenschaftlicheren Bondiasten als mir, zu den CR-Film-Locations in der tschechischen Republik, um den 10-Jährigen Geburtstag des Films angemessen zu würdigen.
    Zum Film: Innerhalb des Fandoms wird ja mittlerweile von einer äußerst breiten Fraktion geradezu gebetsmühlenartig die Meinung vertreten CR sei 'natürlich' mit weitem Abstand der stärkste und beste Craigfilm, wenn nicht gar der brillianteste Bondfilm der letzten 40 Jahre.
    So sehr mich selbst der Film auch heute noch packt, muß ich allerdings sagen das ich ihn inzwischen, im Hinblick auf den ultimativen Perfektionsgrad der ihm seit 10 Jahren von vielen zugeschrieben wird, etwas überbewertet finde.
    CR hat ikonische Aspekte, keine Frage. Sein Erfolg war verdient. Seine Beliebtheit ist legitim. Aber die Ansicht das die Nachfolgebondwerke in keinem Moment aus dem Schatten dieser 'heiligen Kuh' traten, kann ich genauso wenig teilen, wie in der Brosnan-Ära mit GE, wo sich eine ähnliche Wertung der Allgemeinheit über die Jahre ethablieren konnte.


    Letzte Freitagnacht dann: QoS (Orignalfassung, Blu-Ray, Bildgröße 115 Zoll).
    Ich verstehe nach all den Jahren des Bashings mittlerweile gut, warum der Film von vielen so gehaßt wurde und wird.
    Umso erfeulicher für mich war es, das ich beim Wiedersehen feststellen mußte das ich ihn selbst immernoch als den persönlichen Hochkaräter empfand, für den ich ihn schon 2008 gehalten habe.
    Keine Frage: QoS ist ein Werk das phasenweise unter seinen Möglichkeiten bleibt, ein Film bei dem noch deutlich Luft nach oben ist...
    Die Frage ist eben nur, wie zufrieden man mit dem ist, was uns schlußendlich serviert wurde.
    Eigentlich wiederholt sich in meinen Augen hier nur ein Bewertungsvorgang, wie ich ihn innerhalb einer Bondära so ähnlich schon einmal sehe: Und zwar zwischen LALD und TMWTGG. Rein objektiv gesehen, ist LALD der bessere, weil deutlich erfrischendere und somit auch letztendlich bedeutendere Serienbeitrag. Subjektiv beigeistert mich TMWTGG langfristig gesehen aber stets mehr, und steht mir somit als Bondfan emotional noch näher, als der besser 'funktionierende' Vorgänger. Und das obwohl TMWTGG alles andere als das ist, was man als 'perfekten' Bondfilm bezeichnen könnte.


    Es steht jedem frei dies zu belächeln, aber statt mich zu fragen ob ich einen schrägen oder gar schlechten Geschmack habe, freue ich mich vielmehr darüber, das die jeweilige Anfangstrilogie der größten Bondepochen in meiner Wahrnehmung stets eine Steigerung ist, im Hinblick auf die Freude die ich an den Filmen habe.


    Das entsprechende 'Trilogie'-Ranking meinerseits:
    1. GF, TSWLM, SF
    2. FRWL, TMWTGG, QOS
    3. DN, LALD, CR


    Selbst in der Brosnan-Ära empfinde ich das (inzwischen) so.


    1. OHMSS 284
    2. CR 275
    3. TLD 261
    4. DAD 251
    5. TSWLM 248
    6. LTK 235
    7. QOS 234
    8. FYEO 232
    9. DAF 226
    9. YOLT 226
    11. FRWL 224
    12. LALD 219
    13. GF 216
    14. AVTAK 215
    15. MR 213
    15. TB 213
    17. OP 205
    18. SF 199
    19. GE 197
    20. TWINE 192
    21. TND 190
    22. DN 189
    23. TMWTGG 175
    24. NSNA 140
    25. SP 64
    26. CR `67 41

    Meinen 'ersten Kontakt' mit Star Trek verdanke ich dem ZDF-Kinderprogramm, welches in der zweiten Hälfte der 70er-Jahre gekürzte Folgen der Original-Serie präsentierte.
    So bekam mein junges Gehirn im höchst sensiblen Prägungs-Alter zwischen 4 und 5 bereits eine essentielle Portion Star Trek ab. Auch wenn ich bezüglich dem inhaltlichen Verständnis der Folgen etwas überfordert war, so hatte Roddenberry's Zukunftversion von Anfang an eine unheimlich faszinierende Sogwirkung auf mich, die mit nichts zu vergleichen war, was sonst seinerzeit in der Flimmerkiste lief. So wurde das äußere Anlitz der Enterprise und in gleichem Maße auch Alexander Courage's Titelthema zu den sakralsten medialen Objekten meiner Kindheit - verbunden mit all den typischen Beschäftigungen, zu denen sich Kinder nunmal veranlaßt sehen, wenn sie besessen von etwas sind. An Merchandise-Produkte war damals nicht zu denken, was zu zahlreichen Selbstkreationen führte: Sei es die NCC 1701 mit Papier, Pappe, Knete oder Lego nachzubauen (mit dem stetigen Ärgernis, das einem für letzteres runde Legosteine fehlten) oder das Mobiliar des familiären Wohnzimmers auf eine Weise umzuräumen, das an die Enterprise-Brücke erinnert (inkl. entsprechendem Ärger mit den 'höheren Rängen'). Mal abgesehen von solch 'früh-nerdigen' Anwandlungen, war es allerdings vorallem die geistige oder nenne ich es mal 'spirituelle' Ebene, die mein kindliches Gemüt bei der Serie am meisten faszinierte. Besonders gut erinnere ich mich an die damalige Wirkung der Folgen Kirk : 2 = ? (The Enemy Within), Der Tempel des Apoll (Who Mourns for Adonais?), Der Obelisk (The Paradise Syndrome) und Der verirrte Planet (For the World is Hollow and I Have Touched the Sky). Diese 4 Episoden hauten mich auf mentale Weise buchstäblich aus meinen Kindersocken und prägten sich sehr tief in mein Bewußtsein ein. Danach blieb das Phänomen 'Raumschiff Enterprise' allerdings erstmal - wie viele Dinge der Kindheit - eine schöne Erinnerung. Die Erscheinen bzw. die bloße Existenz von The Motion Picture als auch The Wrath of Khan blieb mir völlig verborgen, was wohl nicht zuletzt an der angeblich ziemlich spärlichen bundesdeutschen Promotion lag. Zumal der Begriff Star Trek in Deutschland Anfang der 80er bei weitem nicht so geläufig war, wie zum Ende jenes Jahrzehnts, da die Original-Serie ja unter dem Namen Raumschiff Enterprise lief.
    So kam es dann, das ich im Jahre 1984 nichts ahnend Joachim „Blacky“ Fuchsberger's Auf los gehts los verfolgte, bei der Leonard Nimoy aus Promotion-Gründen zu Gast war und Ausschnitte aus Auf der Suche nach Mr. Spock gezeigt wurden.
    Ungläubig starrte ich mit weit aufgerissenen Augen auf den Bildschirm... "Wie ? Was ? Raumschiff Enterprise fliegt auch im Kino !?" Ein schwer zu beschreibendes Glücksgefühl überwältigte mich. So als ob plötzlich die frühe Kindheit keine abgeschlossene Sache mehr sei, sondern vielmehr unter all jenen Erinnerungen nunmehr ein verheißungsvolles: 'Fortsetzung folgt' prangte. Es war vielleicht dieser entscheidende Moment, als ich zum ersten Mal realisierte, das Star Trek mehr ist, als eine TV-Serie, die mal im Kinderprogramm lief, der bei mir die wichtigen emotionalen Weichen Richtung Trekkie setzte.
    Leider war Auf der Suche nach Mr. Spock erst ab 12 freigegeben, womit mir der Kinobesuch verwehrt blieb. In der Schule lernte ich allerdings schon damals einen Jung-Trekkie kennen, der den Film gesehen hatte und mir die Zerstörung der Enterprise spoilerte, was ich als eine ungeheure, schockierende Meldung zur Kenntnis nahm. 1987 wurde dann Teil IV mein erster Kinofilm, der sich als ein dermaßen wunderbarer Einstieg in die Kino-Reihe und somit persönliches Franchise-Comeback entpuppte, das ich diesen Kinobesuch als meine entgültige 'Fanwerdung' werte. Lustig ist dabei, das einige Wochen später The Living Daylights in die Kinos kam, der mich im Bezug auf das Bondfranchise nicht minder prägen sollte.


    So ist es wohl nicht verwunderlich, das ich mich bis heute nicht entscheiden kann, für welches Franchise mein Herz höher schlägt: 007 oder Star Trek.
    Aber bereits in den 90ern hatte ich mich bereits schon mit der Tatsache abgefunden, keine Antwort auf die Frage zu haben. Damals wie heute bringe ich beiden Phänomenen den selben Grad an Leidenschaft entgegen...

    Tarantino ist wohl einer der wenigen Regisseure, die nicht nur Filmemacher sind, sondern als regelrechtes 'Phänomen' bezeichnet werden können. Daher ist die Eröffnung eines entsprechenden Threads für dieses bedeutende Thema eigentlich lange überfällig.


    Da mir gerade die Muse fehlt ein entsprechendes Essay zu verfassen (obwohl es diesbezüglich schier endlos viel zu dozieren gäbe), werde ich hier als Einstiegsbeitrag mal kurz meinen persönlichen Tarantino-Einstieg schildern: Mein allererster Kontakt mit dem Tarantinoverse geschah an einem eiskalten Januartag des Jahres 1994, als ich in einem altmodisch eingerichteten Karlsruher Stadtkino einen Film sah, auf den ich nur durch das an der Kinokasse hängende Filmplakat aufmerksam wurde. Das Poster kündigte ein surreal glamouröses Star-Ensemble an und warb außerdem mit dem Slogan "vom Regisseur von Top Gun". Eine Mischung aus Langeweile und ein bißchen Neugier (by the way: mit Top Gun verbindet mich eine dekaden-überdauernde, geradezu neurotisch anmutente Haßliebe, und Scott's Beverly Hills Cop II ist für mich das prägenste 'Guilty Pleasure'-Sequel überhaupt) ließen mich ein Ticket für den Film ziehen, und ich ahnte nicht im geringsten was für ein Feuerwerk mit True Romance auf mich wartete. Auch wenn ich 'nur' die deutsche Synchrofassung genoß, traute ich von der ersten Sekunde an meinen Ohren kaum. Mit jenen ungeahnt grandiosen True Romance-Dialogblüten, wurde ich dank Tarantino's furiosem Drehbuch, schlagartig in ein neues, aufregendes Filmzeitalter der subversiven Pulpculture katapultiert. Mit so einem Script und solch' einem Cast konnte Werbeoptik-Profi Scott wahrlich nichts mehr groß falsch machen. Wahnsinn, wie peppig und frisch das alles wirkte. So als habe Coolness eine perfekte filmische Definition erhalten. Überirdisch allein die Verhör-Szene mit Walken und Hopper. Jede Figur die durch diesen Film stapft hatte etwas, das wirkte damals neu, aufregend oder mit einem Wort: GEIL. Als ich das Kino verließ waren meine Klamotten durchgeschwitzt - und das nicht etwa weil es im Kino so heiß war, sondern aus purer Begeisterung und Euphorie. Ich möchte es fast ein pop-spirituell anmutendes cineastisches Erweckungerlebnis nennen.


    Nicht zuletzt durch diese Erfahrung schaffte True Romance es bis heute sich einen festen Platz in meiner Lieblingsfilm-Top-20 (lange Zeit sogar Top 10) zu sichern. Ein Umstand, der allerdings auf plakative Weise die übliche 'Favoriten'-Zwickmühle in sich birgt, da ich die meisten der folgenden Werke des Skript-Meisters, bei denen Tarantino selbst im Regiestuhl platz nahm, als hochwertiger und bedeutender ansehe. Keiner dieser großartigen Filme findet sich jedoch in meiner Lieblingsfilm-Top-20... Tja, da kann ich nur unseren Kollegen Feirefiz zitieren, der mal so treffend schrieb: Liebe ist nicht fair. ;)


    Ne' Film-Rangliste zu liefern ist natürlich Ehrensache (Vorerst aber nur mit Tarantino's Regie-Arbeiten - läuft bei der Œuvre-Wertung anderer Filmemacher ja in der Regel auch nicht anders):


    1. Kill Bill (Vol. 1 & 2 - wird ja vom Meister sogar selbst als ein Film gewertet)
    2. Pulp Fiction
    3. Inglourious Basterds
    4. Jackie Brown
    5. Reservoir Dogs
    6. Death Proof
    7. The Hateful Eight
    8. Django Unchained


    Von der Allgemeinheit mit Abstand am überbewertetsten halte ich Django Unchained, was meine Liste ja auch deutlich zu Protoll gibt. Chronisch unterbewertet werden dagegen Jackie Brown (ein verkanntes Meisterwerk) und Death Proof, der imho ebenfalls deutlich brillianter als sein Ruf ist.

    Ebenfalls eine Top-10 die mir sehr gut gefällt, Scarpine :thumbup:
    Ich kann den Verzicht auf das Erstellen einer Reihenfolge gut verstehen, denn diese ist ja stets noch viel schwieriger zu kreieren, als die bloße Nennung von Favoriten, da es ja dabei darum geht die entsprechenden Werke gegeneinander in 'Konkurrenz' treten zu lassen.


    Freut mich natürlich das The Tree of Life von mehr im Forum geschätzt wird als ich dachte. :prost:
    In Deiner Liste, Scarpine, finden sich außerdem noch gleich 3 Filme die sich ebenfalls fast in meiner eigenen Top-10 befunden hätten.
    Haneke's Meisterwerk Das weiße Band ist für mich ganz klar einer der allerbesten Filme des neuen Jahrtausends, und in einer entsprechenden Aufzählung der Werke die ich 'objektiv' für die qualitätiv brillantesten halte, wäre er sogar in der Top 3. Meine hier angegebene Liste folgt aber ganz der Lieblingsfilm-Thread-Direktive und somit der Priorität einer persönlichen Favorisierung, und da haben dann eben ein paar andere, teilweise weniger lupenreine Topwerke die Nase vorn. Andernfalls würde z.B. Moonrise Kingdom dort nicht soweit oben rangieren. Diese Platzierung erklärt sich aus einer rein subjektiven Präferenz und emotionalen Verbundenheit mit dem Werk.


    Mit der Nennung von Quantum of Solace, spricht Du mir abermals quasi ins Gewissen, Scarpine, denn von sämtlichen Franchise-Werken aller Art des bisherigen Jahrhunderts, ist es wohl ganz klar der, der mich am stärksten prägte. Was wohl vorallem der Tatsache geschuldet ist, sich als großer Fan des Films, aufgrund der breiten Masse an QoS-Verächtern in einer stetigen Verteidigungshaltung zu befinden - und das wohl für immer. Solche aufreibenden Konfrontationen wie rund um den 'Fandom-Stein des Anstoßes' QoS habe ich in dieser Heftigkeit noch niemals zuvor erlebt. Dies hat meine Wahrnehmung und meinen Umgang mit Meinungen und Kritiken der Allgemeinheit sehr verändert, und allein schon dieser Aspekt macht für mich persönlich diesen Bondfilm zu einem der entscheidensten Werke der letzten 20 Jahre. So habe ich also bei der Nennung von QoS zwischen Tree of Life und Das weiße Band in Deiner Top-10 vorallem eines gedacht: Verdammt, diese Liste sieht ja mehr nach meiner aus, als meine eigene... :think:


    Über die Nennung von Don't Come Knocking bin ich hingegen überrascht. Aber auch erfreut, denn obwohl mir der Film nicht besonders nahe steht, verbinde ich ein paar schöne Erinnerung mit ihm, da ich ihn in einer lokalen Vorstellung sah, in der Wenders persönlich anwesend war, mir danach auch noch 3 Fragen zu seinem Film beantwortete und das Filmplakat signierte. Ein Ereignis das in dieser Form meinem Film-Konsumleben eine absolute Seltenheit darstellt - daher die Erwähnung. Wobei ich angesichts der Wertschätzung die Du dem Film entgegenbringst, Scarpine, der Überzeugung bin, das Du ganz klar ein würdigerer Zuschauer gewesen wärst, für dieses kurze Meeting mit diesem freundlichen Filmemacher.


    Das was Du über die beiden Kill Bill-Teile geschrieben hast empfinde ich exakt genauso - auch wenn ich mich bei meiner Top-10 für Volume 1 entschieden habe. ;)

    Solche Fragen lieb' ich, Martin ! :pop:
    Deine Liste gefällt mir sehr gut.
    Neben den - durch Deine bisherigen entsprechenden Lobpreisungen hier im Forum - erwartungsgemäßen Überfliegern, freut es mich vorallem die coolen Überknaller Victoria, Drive und Under The Skin so weit oben rangieren zu sehen.
    Über Deinen 11. Platz bin ich ebenfalls positiv überrascht, da ich mich erinnere das Dein erstes Statement hier im Forum zu Malick's Tree of Life so wirkte, als wärst Du damals nicht besonders begeistert aus dem Kino gekommen.


    So schaut's zur Zeit bei mir aus:

    • La grande bellezza - Paolo Sorrentino (premiere: 21. Mai 2013)
    • The Tree of Life - Terrence Malick (premiere: 16. Mai 2011)
    • Moonrise Kingdom - Wes Anderson (premiere: 16. Mai 2012)
    • The New World - Terrence Malick (premiere: 25 December 2005)
    • Mulholland Drive - David Lynch (premiere: 16 May 2001)
    • 千と千尋の神隠し - Chihiros Reise ins Zauberland - Hayao Miyazaki (20 July 2001)
    • Lost in Translation - Sofia Coppola (premiere: 29 August 2003)
    • Inception - Christopher Nolan (premiere: 8 July 2010)
    • Kill Bill: Vol. 1 - Quentin Tarantino (premiere: 10 October 2003)
    • There Will Be Blood - Paul Thomas Anderson (premiere: 27 September 2007)

    11. Bruce Greenwood - Francis (Exotica, 1994, Drama, Atom Egoyan, PS: bitte endlich hierzulande auf DVD veröffentlichen!)


    Freut mich sehr diesen grandiosen, viel zu unbekannten Film hier erwähnt zu sehen.
    Das eine DVD-Veröffentlichung im deutsch-sprachigen Raum bis heute auf sich warten läßt, ist für mich einer der schwer nachvollziehbarsten Sammler-Skandale überhaupt.
    Mit Exotica betrat ich damals beim Kino-Release zum ersten Mal das cineastische Univerum von Egoyan, welches mich bis heute begeistert. Und auch wenn er direkt mit dem Nachfolge-Film Das süße Jenseits ein noch 'perfekteres' Kunstwerk schuf, so bleibt für mich Exotica der prägenste Film von ihm.
    Die Performance von Greenwood habe ich auch sehr stark in Erinnerung - allerdings muß ich zugeben, das nicht mehr in vollem Maß beurteilen zu können, da ich den Film aufgrund besagter Abstinenz auf dem digitalen Heimkino-Markt seit den 90ern nicht mehr gesehen habe.


    Dennoch möchte ich meine grundsätzliche Symphatie für diesen kanadischen Darsteller mit seiner ausgesprochen charismatischen Orignal-Stimme ausdrücken, da es mich immer freut seinen Namen im Vorspann zu lesen.
    Als Trekkie empfinde ich natürlich auch seine Präsenz in den beiden Trek-Werken von J.J.Abrams als ausgesprochene Bereicherung für diese Filme. Aber auch in andern Werken jüngeren Datums, wie z.B. Robert Zemeckis' Flight oder Derek Cianfrance's The Place Beyond the Pines erfreute bereits sein bloßes Mitwirken.


    1) Naomi Watts - Betty/Diane in "Mulholland Drive"


    Wahrlich, Watts unter Lynch's Regie, das ist schon ne' heftige Marke! :prost:
    Finde ich toll sie hier auf Deinem Gold-Rang thronen zu sehen. Eine qualitativ völlig legitime und vorallem emotional nachvollziehbare Platzierung.
    Mulholland Drive ist ebenfalls einer der Werke die ich, gemessen an meiner extremen Wertschätzung für sie, in der letzten Dekade viel zu selten gesehen habe.
    Kürzlich feierte Lynch's Blue Velvet ein äußerst beeindruckendes Comeback an meiner Beamerwand, was meine Lust auf Mulholland Drive nun enorm steigerte. Vielleicht klettert Watts' Performance in dem Film bei mir ja auch auf Platz 1, wenn ich dem Werk demnächst endlich sein überfälliges Comeback gönne.


    Stand heute will ich aber nicht unerwähnt lassen, das mich Naomi Watts, die ein fester Bestandteil meiner Alltime-Actress-Top 10 ist, bisher am meisten in Ellie Parker begeisterte.
    Das darstellerische Spektrum das sie uns hier naturgemäß, aufgrund der stetig zu absolvierenden Casting-Termine ihrer Figur, innerhalb des Films präsentiert ist einfach ein Hammer, und hat meinen großen Respekt vor der Dame enorm zementiert.
    Der 'Ur-Watts-Kick' bleibt aber sicher auf ewig Lynch's 2001er Reise ins Wunderland. Denn wie Du ja bereits so treffend erwähnt hast Martin, ist es hier u.a. abermals ein Vorsprechen in dem Watts in besonderem Maß zu fesseln weiß.


    James Mason - Captain Nemo in "20,000 Leagues Under the Sea"
    Mason hat mich hier schon als Kind fasziniert. Ich finde, sein nuanciertes, intensives Spiel hebt den Film weit über das Level des großen, bunten Disney-Pictures für die ganze Familie heraus. Im Gegensatz zu den drei anderen Hauptrollen ist er dreidimensional und entwickelt sich. Er scheint in jeder Minute mit den großen moralischen Fragen der Menschheit zu ringen. [...] Für mich war er immer der eigentliche Hauptdarsteller.


    20,000 Leagues Under the Sea ist offenbar ein weiteres filmisches Juwel dem wir beide eine ähnlich Begeisterung entgegenbringen.
    Dein Statement zu Mason finde ich interessant, weil ich mir bezüglich der darstellerischen Gewichtung nie ernsthafte Gedanken gemacht habe.
    Ähnlich wie bei Star Trek - TOS war es hier in erster Linie das Schiff, das ich als den bedeutensten 'Star' empfunden habe. Disney's Variante von Verne's Nautilus bleibt purer Kult. Aber bezüglich der handelnden Protagonisten hast Du natürlich absolut recht: Mason ist klarer Hauptdarsteller und beseelende Kernfigur des Films. Und da der Film heutzutage empörender Weise von der breiten Allgemeinheit eher zu den 'verstaubten' Schinken als zu den Meilensteinen des Genre gezählt wird, bin ich über Deine Unterstreichung von Mason's Präsenz im Film hoch erfreut und unterschreibe sie gerne fett.


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    Um auf der Thread-Frage einzugehen, komme ich nicht drum herum, mich vor einem speziellen Werk vor allen anderen ganz besonders zu verbeugen: THE DEER HUNTER.
    Ich kann mich an keinen anderen Film erinnern, der uns soviele authentisch und somit 'echt' wirkende, erinnungswürdige Figuren präsentiert. Jedesmal wenn ich mich The Deer Hunter widme stehe ich fassungsloser der Magie des Ensembles bzw. der Summe der darstellerischen Einzelleistungen gegenüber.
    Warum die Filmprotagonisten hier mehr als in allen anderen Werken eher wie 'echte' Menschen als imaginäre Filmcharaktere wirken ist mir zu einem gewissen Maße selbst ein Rätsel. Zumal das restliche Ouvre von Superstars wie Robert De Niro, Christopher Walken oder Meryl Streep ja alles andere als klein oder unbedeutend ist. Aber gerade bei diesen 3 Kino-Promis läßt sich gut erkennen, wie extrem der 'Star-Faktor' zu Gunsten der Deer Hunter-Filmfiguren in den Hintergrund tritt. Statt Christopher, Robert und Meryl, sehe ich hier vielmehr stets nur Nick, Michael und Linda. Nichtdestotrotz dürfen natürlich die nicht minder grandios aufspielenden Darsteller John Savage und George Dzundza nicht unerwähnt bleiben.


    Da ich allerdings keine der wunderbaren Deer Hunter-Figuren besonders hervorheben will, ersprare ich mir eine Eingliederung in meine folgende, recht spontane und somit keinesfalls endgültige Top 5-Liste:


    1. Marlon Brando, Jr. als 'Paul' in Ultimo tango a Parigi - 1972
    2. Ralph Fiennes als 'Amon Göth' in Schindlers Liste - 1993
    3. Benicio Del Toro als 'Dr. Gonzo' in Fear and Loathing in Las Vegas - 1998
    4. Dennis Hopper als 'Frank Booth' in Blue Velvet - 1985
    5. Heath Ledger als 'Joker' in The Dark Knight - 2008


    Aber auch bezüglich Michael Douglas als 'Gordon Gekko' oder als 'D-Fens' bin ich ganz bei Euch.
    Bezüglich Eva Green als 'Vesper Lynd' sowieso. :kneel:

    Die letzten 3 Monate genoß ich zuhause eine cineastische Bond-Reise von 1979 bis 1999.
    Der Konsum erfoglte stets per Blu-Ray, Beamerprojektion, Größe: 117,00 Zoll, Auflösung: 1080p und Original-Fassung


    MR
    Steht derzeit bei mir hoch im Kurs und kam auch diesmal wieder dermaßen prächtig, das er den Genuß gleich mehrerer weiterer Bondwerke nach sich zog.
    Als Höhepunkt empfand ich wiedermal das innere von Drax' Urwald-Pyramiden - von Drax' Orchideen-Vortrag bis zu Bonds Shuttle-Start mit Holly. Ein ästhetisches Fest für alle Breitwand-Sinne!
    Außerdem will ich noch die selbst für verwöhnte Bondverhältnisse außergewöhnlich hohe Anzahl traumhaft schöner Frauen erwähnen. Auch in diesem Punkt sehe ich den Jahrgang 1979 als einen Zenith an. Selbst Holly - so unsymphatisch sie auch rüber kommen mag - verzückt mich durch ihre äußeren Reize enorm.
    Tiefpunkt: Wie immer die blöde zwinkernde Taube. Unterste Schublade.


    FYEO
    Es schmerzte wiedermal, nach den visuellen 'Höhenflügen' des Vorgängerfilms, die Design und Ausleuchtungstristesse dieses Films akzeptieren zu müssen.
    Der peppige Soundtrack, der vorbildliche Filmschnitt, sowie das mediterrane 'Urlaubsfeeling' welche das Werk vermittelt, stimmten mich aber letztendlich wie üblich versöhnlich.
    Höhepunkt: Pre-Title (leider).
    Tíefpunkt: Die gesamte Unterwasser-Action-Sequenz. Sie mag ja handwerklich sauber inszeniert sein, aber diese Szenen haben für mich die schlechtesten Vielguck-Qualitäten des gesamten Franchise.


    NSNA
    Angesichts dem immensen Begeisterungslevel, den ich beim gefühlt 300sten Konsum erneut verspührte, muß ich mir wohl eingestehen, das mir der Action-Faktor bei Bondfilmen nicht das wichtigste ist.
    Lang lebe stattdessen das pulpige 007-Kammerspiel, das ich in unserer Reihe stets extrem schätze !
    Ich habe Mitleid mit allen Fans, die mit diesem herrlichen Werk Probleme haben - denn sie sehen ja offensichtlich stets einen deutlich weniger erfreulichen Film als ich.
    Höhepunkt waren diesmal für mich überraschender Weise die Szenen in denen Bond zu Gast auf Largo's Flying Saucer ist. Momente die beseelt sind von ganz klassischem Genre-Feeling, obwohl Bond im Badeanzug herumläuft. "Mr. Bond, enjoy the ship!"
    Tiefpunkt: Die stets ins Auge fallende schwache Bildqualität der ersten Film-Minute. Denkbar ungünstiger Einstieg.


    TLD
    Ähnlich NSNA dank einer kräftigen Portion Nostalgie-Bonus abermals von der ersten bis letzen Minute ein Fest.
    Kara Milovy eroberte spätestens durch diesen erneuten TLD-Konsum den erlauchten zweiten Platz 2 meines Bondgirl-Rankings.
    Höhepunkt: paff, der Ballon war kaputt.
    Tiefpunkt: Der Moment in dem Bond Felix Leiter klar macht, das der Mord an Pushkin ein Fake war. Darstellerisch nicht gerade umwerfend was John Terry uns hier serviert.


    LTK
    Die Mutter all meiner 'Problemfilme' innerhalb der Reihe. Über die Jahre habe ich gelernt ihn wertzuschätzen, und die 80er-Nostalgie tut ein übriges, um den Film langfristig als potenten und bedeutenden Beitrag zu empfinden.
    Dennoch bleibt stets ein Rest meiner ursprünglich empfunden Befremdlichkeit in meinem Bewußtsein, die dafür sorgt, das viele andere (inklusive objektiv vielleicht weniger hochwertige) Jahrgänge mir deutlich mehr am Herzen liegen.
    Höhepunkt: Bond Kaffee trinkend zu Gast bei Sanchez "a british agent..." Das ist er wieder: Mein geliebter 007-Kammerspiel-Moment. :)
    Tiefpunkt: Die Tristesse die Peter Lamont's 'Drogenfabrik'-Kulisse vermittelt. Ging's nicht noch austauschbarer ?


    GE
    Puh, ich denke das größte Problem das ich mit dem Film habe, ist die Wertschätzung der breiten Allgemeinheit die das Werk in Regionen hebt, die ich nicht unterschreiben kann.
    Es gelang mir über weite Strecken diesen Faktor aus meinen Bewußtsein auszublenden, aber spätestens beim finalen Part, der mich sowieso noch nie wirklich berauscht hat, ertappte ich mich wieder dabei, wie ich gelangweilt gedanklich abtrifftete.
    Als gelungensten Aspekt des Werks empfinde ich die Kamerarbeit. Sie ist das einzige Element bei der ich einen Zenith-Status des Werks innerhalb seiner Ära unterschreiben kann.
    Höhepunkt: Das letzte 'Verhör' des Verteidigungsministers... Kammerspiel again..., ok ich hör' schon auf.
    Als einen der auffälligsten Tiefpunkte emfand diesmal die Szene, als Jack Wade Bond's BMW in Empfang nimmt. Einer von vielen trögen GE-Augenblicken.


    TND
    GE mag ja innovativer sein, aber TND machte untererm Strich einfach wieder mehr Spaß. Der Fast-Food-Bond par excellence.
    Höhepunkt: Daniel Kleinman's Title. Ein unterschätztes Juwel !
    Tiefpunkt: Die Szenenfolge zwischen Motorradjagd (die mich sowieso nie richtig kickte) und der Lagebesprechung in Wai Lin's Geheimversteck. Imho eine deutliche Durststrecke.

    TWINE

    Ähnlich wie bei FYEO brauche ich immer erstmal eine Weile bis mich die ziemlich tröge, TV-artig anmutende Ausleuchtung vieler Szenen nicht stören, sowie die zeitweise recht merkwürdige Physis der Actionszenen.
    Je länger ich mich jedoch im Film befand, umso gelungener wirkte er abermals in seiner Gesamtheit auf mich.
    Bestätigende persönliche Wertung: Bester Film seiner Ära ! Und im Hinblick auf das Gesamtfranchise: Augenhöhe mit FYEO.
    Höhepunkt: Elektra's Folterstuhl-Nummer. Ich brauch' ja nicht zu erwähnen wieso.
    Tiefpunkt: Ausgerechnet der Filmschnitt der Skiverfolgungsjagd. Ein willkommenes Fressen für alle die den Film nicht mögen. Der Moment mit der größten Tristesse ist für mich allerdings der, nachdem Davidov entsorgt wurde. Egal ob ich die Umgebung dort als 'Set' oder 'Außenaufnahme' ansehe: Die ganze Wirkung dieser Szene ist dermaßen öde, das hier das Gegenteil von etwas aufkommt, was ich mal mit 'Bondfilmatmosphäre' umschreiben will.


    Persönliches Ranking der erneut begutachteten Filme:


    1. NSNA
    2. TLD
    3. MR
    4. LTK
    5. TWINE
    6. FYEO
    7. TND
    8. GE


    -------------------------------------------------------------------------


    1. OHMSS 282
    2. CR 272
    3. TLD 259
    4. DAD 251
    5. TSWLM 247
    6. LTK 233
    7. QOS 232
    8. FYEO 230
    9. DAF 226
    10. YOLT 225
    11. FRWL 223
    12. LALD 219
    13. GF 216
    14. AVTAK 213
    14. MR 213
    16. TB 211
    17. OP 205
    18. GE 197
    19. SF 196
    20. TWINE 192
    21. TND 189
    22. DN 188
    23. TMWTGG 174
    24. NSNA 139
    25. SP 61
    26. CR `67 41

    Update June 2016:
    Movie

    • Skyfall
    • On Her Majesty's Secret Service
    • Goldfinger
    • Casino Royale (2006)
    • From Russia with Love
    • Quantum of Solace
    • Never Say Never Again
    • The Spy Who Loved Me
    • The Living Daylights
    • Diamonds Are Forever
    • Moonraker
    • Thunderball
    • The Man with the Golden Gun
    • You Only Live Twice
    • Live and Let Die
    • Dr. No
    • Spectre
    • Licence to Kill
    • The World Is Not Enough
    • For Your Eyes Only
    • GoldenEye
    • A View to a Kill
    • Tomorrow Never Dies
    • Octopussy
    • Casino Royale (1967)
    • Die Another Day
    • Casino Royale (1954)

    Aufsteiger: DN, LALD (+4), YOLT, TMWTGG (+3), TB, MR, OP, GE, TND, OP (+1)
    Absteiger: LTK (-7), FYEO (-6), CR67', SPECTRE (-2). AVTAK, TWINE (-1)


    Favorites:


    Bond-Actor: Sir Thomas Sean Connery
    Villain: Maximilian Largo (Klaus Maria Brandauer)
    Bondgirl: Vesper Lynd (Eva Gaëlle Green) [Neu auf Platz 2: Kara Milovy (Maryam d'Abo)]
    Titelsong: A View to a Kill - Duran Duran / John Barry
    Score: Diamonds Are Forever - John Barry
    Production Design: Moonraker (Ken Adam)
    Official Film-Poster: Moonraker [US-Hauptmotiv] - Illustration von Dan Goozee
    Pre-Title-Sequence: Quantum of Solace
    Title-Sequence: Casino Royale (Daniel Kleinman)
    Director: Peter Roger Hunt
    Cinematography: Skyfall (Roger Deakins)
    Costume Design: Moonraker (Jacques Fonteray)
    Location: Schilthorn (Schweiz)


    Personal Opinion:


    - most overrated movie: GE - IMDb: 7,2/10, rottentomatoes: 83 % (Audience Score)
    - most underrated movie: NSNA - IMDb: 6,2/10, rottentomatoes: 38% (Audience Score)


    God Save the Franchise !

    So simpel die Thread-Frage auch auf den ersten Blick anmutet, so überraschend schwierig ist sie wohl für alle leidenschaftlichen Fans, die das breite Spektrum des Franchise schätzen zu beantworten.
    Ich selbst mußte auch erstmal ein paar Tage lang in mich gehen um hier eine eindeutige Antwort zu geben - denn die ist ja hier gefordert worden.


    Und diese fällt in meinem Fall dann wiederum dann doch so plakativ wie nur möglich aus.
    Obwohl ich ein Vertreter der 'Generation Dalton' bin, und die beeindruckend ambitionierten Rolleninterpretationen des Walisers meine ersten Jahre als Fan sehr geprägt haben, sehe ich den "besten", also DEN ultimativen Bond, der Bond der mir intuitiv fast immer als aller erstes in den Sinn kommt, wenn ich die Augen schließe, unterm Strich tatsächlich im ikonischsten Jahrgang der Bondgeschichte, im popkulturell legendärsten Film, in Konfrontation mit dem berühmtesten Villian: GOLDFINGER.


    Meinen Lieblingsbonddarsteller Sir Sean empfinde ich zwar ich auch in jedem anderen seiner Einsätze souverän im Part - aber wie wir unseren geliebten Superagenten vom Autoren-Team Richard Maibaum & Paul Dehn, Regisseur Guy Hamilton und letztendlich Connery in GF präsentieren bekommen, hat geradezu etwas magisches. Bond strahlt hier auf mich eine so triumphale und attraktive Aura wie in keinem anderen Beitrag aus. Fast jede seiner Bewegung (wenn er mal nicht gerade bedroht wird), hat etwas glamouröses, etwas überirdisch cooles, gleichzeitig bei aller genießerischen Gelassenheit, aber auch stets etwas hochkonzentriertes und extrem professionelles. Seine ganze Körpersprache ist die eines Mannes, der sich jedes Vergnügen nehmen kann wenn er es nur will.


    Klar schillerte der Connery-Typus auch schon in DN und FRWL - aber die Schöpfer von GF fügten der Leindwandfigur zum Zeitpunkt als Connery imho das perfekteste Alter für den Part hatte, nochmal eine gehörige - meiner Meinung absolut herrliche - Portion Snobismus und an Unverschämtheit grenzendes Selbstverständnis hinzu. "I'd say it was a 30-year-old fine, indifferently blended, sir... with an overdose of bon-bois". M: "Colonel Smithers is giving the lecture, 007." :thumbup:


    Schon allein im Pre-Title wird uns eine regelrechte Manifestation dessen serviert was ich unter einer 100 %-tigen Bondpräsenz vestehe. Wie er da an der Bar lümmelnd auf seine Uhr schaut... Mehr auf den Punkt kann man es nicht bringen. Wie gesagt: Für Fandom-Augen fast schon zu plakativ, zu typisch... aber genau das ist es eben: Da steht halt 007 am Tresen... DER 007...


    Ich habe auch nie wirklich die Kritik verstanden, das die Präsenz des genialen Villians in diesem Werk unseren Geheimagenten in den Schatten stellen soll. Ich sehe da vielmehr ein aufregendes Duel auf Augenhöhe. Oft ist ja zu lesen das vorallem die Gefangenschaft Bonds als störend empfunden wird. Diese Szenen empfinde ich überhaupt nicht als Schwach. Gerade in der brenzlichen Konfrontation mit dem Gegner entfaltet sich in meinem Augen die wahre Souveränität dieser Bondinterpretation. 007 sitzt in der Kellerzelle, als lümmle er in einer Hotelsuite, befreit sich spielend, provoziert quasi in einer Dauerrevue seine Peiniger und erst dann wenn es mal wirklich aussichtslos für ihn zu werden scheint (Lasertisch, Odd-Job-Kampf, atomarer Vernichtungscountdown) verfällt auch der offensichtlich coolste Kerl unseres Planeten in schweißperlende Anspannung.


    Baron Samedi:


    Kann alles nachvollziehen was Du hier zu Protokoll gegeben hast. Wir haben da offensichtlich eine sehr ähnliche Wahrnehmung für die Bondtypen. :prost: Besonders die Erwähnung der TMWTGG-Moore-Perfomrance hat mich gefreut. Ich bin ebenfalls ein Verfechter der 'Lazar'-Szene. Und die Praterszenen mit Dalton in TLD sind sowieso jedesmal ein absolutes Fest.

    Bei mir sieht es im Moment so aus:


    Regie: Denis Villeneuve
    Referenzen: 'Incendies' (Oscanominierung in der Kategorie 'bester fremdsprachiger Film'), 'Prisoners' (IMDb: 8,1), 'Sicario' (IMDb: 7,7), 'Untitled Blade Runner Sequel' (Release: October 2017)
    Zitat: "I was raised with James Bond. I love James Bond movies. I would love to do a James Bond movie one day. Action is very cinematic. I’m not someone that loves dialogue – I am someone that loves movement. Action, if it’s well done, can be very poetic and meaningful."
    Drehbuch (Gruß an Scarpine!): Steven Moffat & Mark Gatiss - Mixing a Vesper Martini :thumbup:
    Kamera: Roger Deakins (aufgrund des Regisseurs)
    Szenenbild: Anna Pinnock & Dennis Gassner (QoS und SF überzeugen mich nach wie vor)
    Score: Alexandre Desplat
    Referenzen: Ein Oscar für den besten Score und 7 vorangegangene Nominierungen
    Kleines Hörbeispiel: Drive to the airport (Argo)


    Für den Fall das es Daniel Craig's 5. Bond-Einsatz wird:
    Bondgirl: Léa Hélène Seydoux Fornier de Clausonne als Dr. Madeleine Swann - und sie überlebt den Film !


    Sollte mit Bond 25 eine neue Bond-Ära beginnen:
    Bond: Bitte ein 'No Name'-Überraschungsclou. Ist vermutlich sowieso das Wahrscheinlichste.
    Bondgirl: Patricia Rooney Mara
    Haupt-Villain: Timothy Peter Dalton - wieso nicht ?


    In jedem Fall bitte die Besetzung des MI:6-Teams beibehalten: Fiennes, Whishaw, Harris & Kinnear.


    Und sollte man ernsthaft mit dem 'blasphemischen' Gedanken spielen, das Bond von einer Frau verkörpert wird:
    Emily Olivia Leah Blunt(* 23. Februar 1983 in London)
    Diese tolle Dame würde sich aber natürlich auch als Doppelnull-Kollegin eines männlichen Bonds gut machen.

    @ Martin


    Ich dachte bei der Meldung, das eventuell eine Regisseurin für den kommenden Regie-Posten in Frage kommt auch direkt an Bigelow. Aber das geht vermutlich vielen so, da sie ja nunmal die bisher mit Abstand erfolgreichste Dame in der Welt des 'Adrenalin'-Kinos ist. Einen Bondfilm von Bigelow hätte nebenbei dann auch ein kleine Œuvre-Pointe, da dies dann der dritte Bigelow-Film mit einem 'coolen' Ralph Fiennes-Part (vorausgesetzt er hält der Reihe die Treue) wäre. 8)


    Die Personalie Susanne Bier finde ich allerdings auch interessant und spannend.
    Was ich bisher von ihren Arbeiten gesehen habe, fand ich recht ansprechend. Und abgesehen von dem Reiz der durch den Aspekt entstehen würde, das das Bondruder mal quasi komplett 'weiblich' geführt wird (Produktion und Regie), schätze ich die Wahrscheinlichkeit, das Bier's Inszenierung etwas frischen Wind in die Reihe bringen könnte, als recht hoch ein. Wobei natürlich die Aussicht auf eine Bondarbeit von solch einer Art von Künstlerin, alle diejenigen Fans, denen die bisherigen sogenannten 'Anspruchsregisseure' der Reihe ala Apted, Forster und Mendes höchst lästig sind, und endlich lieber einen totalen Action-Profi am Ruder sehen wollen, sicher nicht in Jubelstimmung versetzt.