Die Frau ist nur die Hälfte wert (Eva wird geschaffen, damit Adam eine Gehilfin hat, Lot bietet seine jungfräulichen Töchter Randaliern an, damit sie sich an ihnen abreagieren, die Frau "darf" laut 10 Geboten am Sabbat arbeiten, bei der Geburt einer Tochter ist die Frau doppelt so lange unrein als bei der Geburt eines Sohnes [und ja, das ist mathematisch gemeint]), sie soll sich verhüllen (1. Korintherbrief)...Nicht nur Gewaltaufrufe lassen sich in der Bibel und in der Thora finden, auch solche rückständigen Frauenbilder. Das war sogar nur eine kleine Auswahl. Dass es in der Bibel und der Thora rückständige Frauenbilder und Aufrufe zu Gewalt genauso gibt wie im Koran ist eben genau deshalb ein Argument, mit dem man Islamkritiker zum Schweigen bringen kann, wie du so schön sagst, weil es eben sehr deutlich macht, dass die "Theorien" dieser drei Religionen sich da aber so gar nichts schenken, es liegt daran, was man daraus macht. Umgekehrt beinhaltet der Koran aber auch genauso "schöne" Passagen wie die Bibel und die Thora.
Klar gibt es leider zu viele Moslems, die ihre Frauen schlagen und wie Dreck behandeln (einer ist schon zu viel), umgekehrt gibt es aber auch genug fundamentalistische Christen, die ihren Töchter sagen, dass es ihnen lieber wäre, dass sie tot als unehelich schwanger wären (es gab vor kurzem einen solchen Fall in den USA, finde den Artikel ad hoc aber leider nicht mehr). Man kann jeder der drei abrahamitischen Religionen für Gewalt oder die Unterdrückung der Frau benutzen. Es gab auch mal eine Zeit, da war der muslimische Gesellschaft die aufgeklärte und friedliche und die Christen die gewaltbereiten Barbaren. Dass Europa derzeit in einer liberaleren Phase ist als Saudi-Arabien oder der Iran gibt uns nicht das Recht, das Christentum per se über den Islam zu stellen.
Der beste Beweis, dass nicht der Islam die Frauen unterdrückt, sondern diejenigen, die ihn missbräuchlich auslegen, ist Istanbul: Zweifellos eine muslimische Stadt, aber in meinem Urlaub dort vor zwei Jahren trugen weit weniger als die Hälfte der Frauen, die ich dort sah, Kopftuch.