Beiträge von Thunderball

    Oha, von der EAV habe ich ja ewig nichts mehr gehört. Früher mochte ich sie sehr gerne - sogar in einem Alter, in dem ich die kritischen Texte eigentlich noch gar nicht verstehen konnte.
    Der Hintergrund von Liedern wie "Neandertal", "Samurai" oder dem damals sehr kontrovers diskutierten "'s Muaterl" erschlossen sich mir erst später.

    In der aktuellen Ausgabe der "TV Spielfilm" ist ebenfalls ein Interview mit Michael J. Fox abgedruckt. Seine Aussagen machen den Eindruck, dass er nichts von seinem Lebensmut verloren hat und sich nicht einschränken lassen will, auch wenn es manchmal unvermeidlich ist.


    Zu den Filmen: Ich sollte sie mir endlich mal wieder ansehen. Ich liebe diese Reihe! Insbesondere Teil 1 ist einer meiner Favoriten des 80er-Jahre-Kinos. :thumbup:
    Meine Rangliste deckt sich mit der chronologischen Abfolge der Filme:


    1. Platz: Teil 1 (einfach ein Klassiker, da passt einfach alles)
    2. Platz: Teil 2 (insbesondere dann, wenn die Handlung nach 1955 zurückkehrt - die Verknüpfung der Handlung aus Teil 1 mit Teil 2 finde ich genial)
    3. Platz: Teil 3 (obwohl ich Western-Fan bin und die vielen Anspielungen auf Eastwood etc. sehr amüsant finde, zündet der Film nicht ganz so bei mir wie Teil 1 und 2)

    Ihr meint die Szene am Weißensee, die mit der Rodelfahrt endet ("Nur ein Cello... Cello... Cello...")? Ist ja irre - ich liebe diese Szene von A bis Z. Genau das macht Bond-Filme einzigartig.


    Geht mir ebenso. Ich habe nie auch nur im Entferntesten darüber nachgedacht, daran irgendetwas zu kritisieren. Klasse Szene für mich!

    Product Placement stört mich ebenfalls nur dann, wenn es in sinnlosen Szenen gipfelt wie der Vorstellung des BMW Z3, dessen Extras nie zum Einsatz kamen.
    Zudem fand ich es schon immer lachhaft, Bond ein solch gewöhnliches Auto zu verpassen - selbiges gilt eigentlich für alle BMWs und natürlich auch den Ford.
    Sieht man hingegen einen Laptop mit der Bezeichnung "Sony Vaio", denke ich nicht weiter darüber nach.


    Bei Fleming kamen ebenfalls gerne Markennamen zum Einsatz, wenn auch die Macher der Filme sicherlich nicht dies im Hinterkopf hatten, als sie mit Product Placement begannen.

    Findest du die Gags wirklich platt und albern? Empfinde ich völlig anders. Humor ist ebenso Bestandteil der Bond-Filme wie Action und Spannung, da sind wir uns vermutlich einig, und speziell den Humor in TLD finde ich sehr entspannt und sympathisch, er verleiht dem Film eine gewisse Leichtigkeit, ohne dabei banal oder oberflächlich zu wirken.

    Sehe ich ähnlich...platte Gags kann ich bei TLD schwer erkennen. Lediglich auf den Spruch mit dem "Pferdehinterteil" hätte ich verzichten können. Aber ein paar Späße dürfen es gern sein. So bierernst müssen sich Bondfilme nicht immer nehmen.

    Bei mir war das etwas eher Banales:


    Als ich mit einer damals sehr guten Freundin meine persönliche Filmpremiere von "Quantum of Solace" beging, war dies der absolute Höhepunkt meines Fan-Seins. Bei keinem anderen Film war das Bondfieber im Vorfeld so groß, kein anderes Bondabenteuer habe ich von den ersten Gerüchten bis hin zu den Trailern so aufmerksam verfolgt. Die Erwartungen waren gigantisch, die Vorfreude unermesslich. Und dann war die Vorschau vorbei. Die Firmenlogos erschienen, David Arnolds zu Beginn flimmernd-bedrohliches "Time to get out" setzte ein und ich wurde ohne Vorwarnung in eine von einer sprunghaften Kamera und einem rasanten Schnitt bestimmte, atemlose Verfolgungsjagd geworfen, die erst mit dem trocknen Spruch "Sie dürfen aussteigen." enden sollte. Mir ging da nur eines durch den Kopf: "Yeah, das ist Bond!". Für mich bis heute mein persönlicher Moment des absoluten Bond-Oberkults...

    So ähnlich ging es mir am Ende von CR. Ich saß im Kinosessel und war so hin und weg von diesem Film - ich wusste, das ist wieder Bond, wie er mir gefällt! Ein besonderer Moment für mich, absolut! Unser Forumsmitglied Spree wird dies wahrscheinlich nachvollziehen können, denn er war damals mit mir im Kino und war ähnlich begeistert.


    Um eure Location-Besuche beneide ich euch sehr! Ich bin gespannt, wann ich es endlich mal auf den Gipfel des Schilthorns schaffe...

    Ich würde Connery oder Moore sogar jetzt noch als Bond gern sehen - das Drehbuch müsste ihren Jahren natürlich Rechnung tragen.


    Wenn man so will, sah man Connery 1996 in "The Rock" sozusagen indirekt als eine Art gealterten Bond. Man ging ja sogar so weit, ihn im Dialog erwähnen zu lassen, er wäre beim "britischen Geheimdienst" ausgebildet worden. Damals hätte ich ihn mir auch problemlos als "echten" Bond vorstellen können - dasselbe gilt für "Verlockende Falle", wo er insbesondere im Smoking für mich zu 100 Prozent "bondtauglich" wirkte - das Alter spielte da null Rolle.

    Auch das ist ja nicht neu. Tiffany Case hatte ebenfalls mitten im Film eine Gehirnamputation. Ich nehme an, mit ihr geht es dir dann ähnlich?


    Ja, das stimmt! Ich kann mich nur nicht entscheiden, wen ich schlimmer finde! :D

    Bei AVTAK gibt es einen Punkt, der mich manchmal abschreckt, mir den Film anzusehen: Stacey Sutton!
    Ich kann diese Figur einfach nicht ausstehen - genauer gesagt ab dem Zeitpunkt, als sie zum "Dummchen" wird.


    Ein Highlight ist für mich hingegen die Konfrontation zwischen Zorin und Bond auf der Party. Diese kleinen Provokationen von Bond, wie man sie ja des Öfteren innerhalb der Reihe sehen konnte - mag ich immer wieder sehr gerne.
    Auch Patrick Macnees Auftritte und sein Zusammenspiel mit Moore sind ein Genuss.
    Walken und Jones geben ein tolles Schurkenpärchen ab, wohingegen mir Patrick Bauchau ehrlich gesagt in diesem Film nie so recht im Gedächtnis geblieben ist. Erst in anderen Rollen, wie u.a. bei seinen Gastauftritten in Serien wie "24" oder "Alias", fiel er mir als charismatischen Schauspieler auf.
    Was Moores Alter angeht: Auch wenn es hier wirklich enorm unglaubwürdig wirkt, wenn er z.B. an der hochfahrenden Brücke hochspringt wie ein junger Turner, hat er sich mit Stil verabschiedet.


    Die Golden Gate Bridge und die anderen Drehorte in San Francisco (City Hall, Fisherman's Wharf) sind übrigens die einzigen Bond-Drehorte, die ich bisher live gesehen habe. Da gibt es noch viel nachzuholen...

    Unterschiedliche Meinungen machen ein Forum ja erst so richtig interessant!
    Klar mag es vllt. manchmal schmerzen, wenn man in den Texten anderer Mitglieder nicht die gleiche Begeisterung (oder gar Ablehnung) für einen Film herauslesen muss, den man selbst sehr gerne mag, aber jeder soll seine Meinung haben und sie auch frei sagen/schreiben dürfen!


    Zum Thema OP:


    @ Scarpine:
    Ich liebe solche langen, gut formulierten und interessanten Reviews einfach! Danke erneut an dieser Stelle! Im alten Forum habe ich mich gelegentlich auch an längeren Filmbesprechungen versucht (Thread "Thunderballs Review-Ecke"), aber leider fehlt mir inzwischen oft die Zeit und die Lust dazu. Umso mehr Spaß macht mir jedoch das Lesen deiner Reviews!


    Ich sehe OP ebenfalls als einen guten, wenn auch nicht hervorragenden Bondfilm an.
    Maud Adams ist eindeutig mein Lieblings-Bondgirl aus der Moore-Ära. Niemand hat so gut zu ihm gepasst wie sie, finde ich - sowohl im Film als auch auf Fotos.
    Die Verwirrung um die Eier ist für mich (neben dem Dschungel-Klamauk) eine der wenigen größeren Schwächen des Films. Ansonsten sehe ich ihn gerne, aber er gehört nicht zu meinen Favoriten.

    Schön, dass GGHs Sprechrolle als Sir Godfrey erwähnt wird. Ich sah mir erst kürzlich die Szene an, in der Bond Sir Godfrey in der Rolle seines Chauffeurs herumkommandiert und habe mich köstlich dabei amüsiert. Die Szene macht mir auf Deutsch mehr Spaß als auf Englisch, einfach wegen dieser Kombination "Bond veralbert Bond". :D

    Ich würde sagen, TSWLM ist mein Favorit...da ist einfach alles drin. Dann noch dieser Stunt...Weltklasse!
    MR hat natürlich ebenfalls Weltklasse-Stunts, doch sowohl die offensichtlichen Trickaufnahmen bei Moores und Kiels Nahaufnahmen als auch das Comic-Ende schmälern dies - wenn auch nur ein wenig.
    OHMSS gefällt mir aufgrund von Lazenbys Einführung ebenfalls enorm gut. Einfach Klasse, diese Kombination aus Atmosphäre, Musik, Kameraarbeit...
    Außerdem teile ich die Meinung von Spree, dass auch CR ein Highlight für sich darstellt. Enorm intensiv, das Ganze. Wie froh war ich damals, dass man nach den Brosnanschen (oder heißt es brosnischen?) Endlos-Pre-Titles endlich mal wieder etwas kurzes, knackiges präsentierte. Dann noch der Abschluss mit der perfekt integrierten Gunbarrel-Sequenz - Hammer!


    Am wenigsten mag ich LALD (trotz der wirklich originellen Idee mit der Trauergemeinde), NSNA (insofern man überhaupt von einer Pre-Title-Sequenz sprechen kann), YOLT und GE (wegen des dümmlichen Flugzeug-Sprunges). Auch DAF zündet bei mir nicht so richtig. Damals war das sicherlich eine tolle Sache, Connery wieder als Bond zu sehen, aber diesen Bonus hat die Sequenz bei mir nicht.

    Die Entscheidungen an diesem Spieltag fielen mir erstaunlich leicht, auch wenn ich sonst ja gern zum Unentschieden tendiere.


    DN ist allgemein schwer vergleichbar mit anderen Bonds...alles war in diesem Film einfach irgendwie noch eine "Rohfassung" dessen, was wir später kennengelernt haben. In einer persönlichen Bestenliste könnte ich ihn schwer einordnen. Ich mag ihn, aber auf eine völlig andere Art als z.B. TSWLM.

    Casino Royale (CR)
    Ein Quantum Trost (QOS)
    James Bond 007 jagt Dr. No (DN)
    Liebesgrüße aus Moskau (FRWL)
    Goldfinger (GF)
    Lizenz zum Töten (LTK)
    Der Hauch des Todes (TLD)
    Im Geheimdienst Ihrer Majestät (OHMSS)
    Sag niemals nie (NSNA)
    Octopussy (OP)
    In tödlicher Mission (FYEO)
    Der Spion der mich liebte (TSWLM)

    Und wieder liegt deine Meinung, so wie Wertung, von meiner sehr dicht beieinander.

    Dem schließe ich mich an - erstaunlich, dass sich meine Eindrücke hier fast 1:1 decken.
    Eine episodenhafte Handlung ist mir allerdings nie aufgefallen. Naja, ich mag den Film einfach, da sieht man eben über so manche Schwäche hinweg.


    Gute Argumentation von euch bzgl. Bonds Alter und seiner Kondition. Die Sequenz mit der Verfolgung und auch der anschließenden Exekution von Locque sind für mich Highlights des Films!
    Besonders gefallen mir auch die Szenen, in der Bond den Berg erklimmt sowie die geniale Actionsequenz mit den Skiern und der Bobbahn.
    Der verhältnismäßig ruhige und unspektakuläre Showdown stört mich absolut nicht, er passt zu der bodenständigen Atmosphäre des Films sehr gut. Es müssen eben nicht immer Explosionen sein. Daran hätte sich mancher 90er-Bondfilm ein Beispiel nehmen können...


    Insgesamt betrachtet sicher mit TSWLM mein Lieblings-Bond aus der Moore-Ära! :thumbup:

    Ich war am Schwanken zwischen GE und DAD. Ich dachte mir, ich vergleiche einzelne Punkte der Filme miteinander (Bond, Schurke, Story, Girls etc.) und kann so den "Loser" ermitteln...
    Am Ende stand es Unentschieden! :D


    Tja, letztlich fiel die Wahl dann auf DAD. GE ist mir zwar schon seit jeher "fremd" (ich komme einfach nicht so wirklich klar mit dem Film), aber wenigstens zerfällt er nicht in zwei so enorm unterschiedliche Hälften wie DAD, dessen erste Hälfte mir zwar gefällt, doch ab dem Eispalast gehts schwer bergab...und ich meine so richtig, richtig, richtig bergab...somit erscheint mir die persönliche rote Laterne gerechtfertigt.

    Ich gebe ja zu, ich habe den BLÖD-Artikel kurzzeitig wirklich geglaubt...diese Schwachköpfe! :wut:


    Michael Caine bezieht sich sicherlich auf den Film "Mr. Morgan's Last Love", den er in Deutschland auf dem Filmfest München vorgestellt hat.
    Es hätte mich wirklich sehr gewundert, wenn er solche Äußerungen über Connery tatsächlich getätigt hätte. Wie in einem anderen Thread erwähnt, hatte ich das Glück, Caine live in München im Rahmen eines Live-Interviews auf dem Podium zu sehen. Dort erzählte er u.a. ein paar Anekdoten, die mit Connery zu tun hatten. Von einer etwaigen schweren Erkrankung Connerys war auch dort keine Rede.

    Originalton gab es gar nicht, da in Italien meist komplett ohne Ton aufgenomen wurde. Keine Ahnung ob das heute noch so ist.


    Das betraf nicht nur den Italowestern, sondern alles. Was dann auch häufig dazu führte das auch die Stars sich nicht selber synchronisierten. Franco Nero spricht sich z.B. in der engl. Version von Il mercenario selbst, wird jedoch in der Ital. Version von jemanden vertont der eine vollkommen andere Stimme hat. Da sich die deutsche Stimme, die ich gewohnt war an der Ital. Fassung orientiert, klingt Neros tatsächliche Stimme sehr seltsam in meinen Ohren.


    Auch Spencer und Hill wurden zumindest anfangs meist von anderen eingesprochen.

    Was Franco Neros Selbstsynchronisation angeht, so glaube ich, dass er aus diesem Grund gerne Nicht-Amerikaner in den Italowestern spielte, um so trotz seines Akzents in Englisch selbst sprechen zu können. So erklären sich Rollen wie "Der Pole" Kowalski in "Mercenario - Der Gefürchtete", "Der Schwede" Yodlaf Peterson in "Lasst uns töten, Companeros" oder Dimitri Orlowski in "Zwei wilde Companeros".
    Ihn bei seinem Cameo-Auftritt in "Django Unchained" in der deutschen Fassung durch Rainer Brandt synchronisieren zu lassen, fand ich einen netten Einfall.

    Selbiges passierte ja auch bei den Karl-May-Filmen, die ebenso international besetzt waren - was u.a. die geniale Kombination der Stimme von GGH mit Lex Barker etablierte.
    Ich wäre ja zu gerne mal bei einem solchen Sprachgewirr-Dreh dabeigewesen. :D