Meine ersten Berührungen mit Bond fanden irgendwann in den 80er-Jahren
statt.
Immer, wenn Bond-Filme im TV liefen, sah sich meine Mutter diese an. Ich spielte zeitgleich so manches Mal im Wohnzimmer mit Playmobil & Co.
Ich beachtete natürlich damals die Filme noch nicht wirklich, aber zwei einzelne Eindrücke hatten sich mir schon damals auf ewig eingeprägt:
- Ein dunkelhäutiger Mann mit Totenkopfgesicht lacht laut
- Ein Mann hält eine flammende Rede und ruft: "Nur nicht in der Kriminalität!!"
Warum sich mir ausgerechnet der Satz "Nur nicht in der Kriminalität!" so eingeprägt hat, weiß ich bis heute nicht.
Irgendwann kam ich in ein Alter, in dem mich Bond-Filme auch selbst interessierten. Ich gewann 1994 bei einem Malwettbewerb in der Schule sage und schreibe 100 Mark.
Das Geld investierte ich - heute unvorstellbar - in einen Videorecorder, der 80 Mark kostete!
Von dieser Zeit an begann ich, gezielt Filme (nicht nur Bond) im TV aufzuzeichnen und kaufte in den folgenden Jahren auch meine ersten VHS-Kassetten. Der erste Film überhaupt in meiner Sammlung war wohl "Jäger des verlorenen Schatzes" - die gekürzte 20.15-Uhr-Fassung, was ich damals jedoch nicht wusste.
Einer der ersten Bond-Filme, die ich in meine Sammlung aufnahm, war TSWLM - vielleicht sogar DER erste. Ich glaube auch, dass ich zunächst mehr Moore-Filme gesehen habe als Connery-Filme.
1997 war es dann soweit - TND wurde mein erster Bond im Kino. Ich war begeistert!
Kurioserweise sah ich meine erste Gunbarrel-Sequenz auf der großen Leinwand erst zwei Jahre später mit TWINE. Bei der Vorstellung von TND gab es irgendwelche technischen Probleme, die dazu führten, dass der Film erst einsetzte, als bereits der Waffenbasar zu sehen war. Schon damals fragte ich mich: Fehlt da nicht was?
Wir besaßen damals kein Premiere-Abo, konnten den Sender aber dennoch in verschlüsselter Form empfangen. An sich sinnlos, nicht jedoch für den angehenden Bond-Fan...ich hörte mir öfter die Eröffnungssequenz von GE an, der damals gerade seine Pay-TV-Uraufführung gefeiert hatte. Sehen konnte ich natürlich nichts, aber besonders der Titelsong von Tina Turner machte großen Eindruck auf mich.
Seit 1997 sah ich jeden neuen Bond im Kino und parallel dazu komplettierte ich meine VHS-Sammlung durch eigene Aufnahmen und Kaufkassetten (die schwarzen aus der "Classic Bond Collection"). Natürlich haben die Kassetten heute ausgedient und wurden durch DVDs/Blu-Rays ersetzt.
Zudem kaufte ich mir Bücher über die Filme, Soundtracks, las alle Fleming-Romane usw.
Ein schönes und besonders wichtiges Bond-Weihnachtsgeschenk bekam ich ca. 1997: Eine Bond-Datenbank auf CD-ROM mit zahlreichen Fotos sowie Ton- und Videoausschnitten aus allen Filmen bis inkl. GE.
Ich glaube, das Ganze nannte sich "Die ultimative Bond-Kollektion" oder so ähnlich.
Man hatte dafür eigens ein paar kleine Videosequenzen mit Desmond Llewelyn gedreht, der als Q die Bedienung der Software erklärte ("Wenn Sie Hilfe brauchen, einfach auf einen dieser Knöpfe klicken! Und bitte, jagen Sie sie nicht in die Luft!").
Sogar auf die deutsche Synchronstimme hatte man dabei geachtet - es war derselbe Sprecher, der Llewelyn auch in den Brosnan-Filmen synchronisierte.
Mit dieser Datenbank konnte ich mich oft ewig beschäftigen. Vieles, was ich heute über Bond weiß, habe ich dadurch erfahren. Internet war damals noch Zukunftsmusik für mich.
Lustigerweise fand ich - geprägt durch actionreichere Bondfilme, die ich zuvor gesehen hatte - die frühen Connery-Filme teils langweilig. Diese Meinung hat sich natürlich inzwischen geändert!
Wie oft ich die Filme gesehen habe? Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall geht es auch mir so, dass ich einen Bond nie "nebenbei" ansehe. Dafür muss immer der richtige Augenblick kommen.
Der bisher einzige Bond-Film, den ich innerhalb von zwei Tagen zwei Mal gesehen habe, ist GF.
Es kann auch durchaus vorkommen, dass ich mir nur einzelne Szenen aus den Filmen ansehe, wenn mir gerade danach ist.
Das (damals recht junge) Razyboard entdeckte ich 2002 im Vorfeld von DAD über Tims Website "All Time High".
SF auf Blu-Ray war der erste Bond seit sehr vielen Jahren, den ich wieder gemeinsam mit meiner Mutter angesehen habe - in demselben Wohnzimmer, in dem meine ersten Bond-Prägungen stattfanden.
Es gibt Phasen, in denen mich das Thema Bond nicht so sehr packt und dann wieder Phasen, in denen die Leidenschaft sehr groß ist. Eines ist jedoch sicher - Bond begleitet mich seit meiner Kindheit und wird dies sicher auch noch sehr, sehr lange tun!