Beiträge von photographer

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    Phileas und Bartholomew - ich werde das unbestimmte Gefühl nicht los, dass Ihr möglicher Weise in jungen Jahren zusammen schon eine spezielle Erinnerung miteinander bei einem Kinobesuch von MAN LEBT NUR ZWEIMAL geteilt habt. :)


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    Die erwirtschafteten Netto-Gewinne für einen Investor schlüsseln sich am Ende schon etwas anders auf:

    In Broccolis Autobiographie WHEN THE SNOW MELTS von Donald Zec verweist der Filmproduzent mehrfach daraufhin, dass eine große Boxofficeproduktion dass Dreifache seiner Produktionskosten erwirtschaften muss, bevor Gewinne eingefahren werden.



    Im verlinkten PDF-Beispiel zum 24. offiziellen Serienbeitrag SPECTRE (2015) ergab sich am Ende folgende Gewinn- und Verlustrechung:


    Bei einem weltweiten Einspielergebnis von rund 890 Millionen US-Dollar bei Produktionskosten von 245 Millionen US-Dollar machten die beiden Studio mit JAMES BOND: SPECTRE (gerade mal) einen Profit von 98.4 Millionen US-Dollar.
    Danjaq sah rund 50 Millionen US-Dollar, Flemings Erbengemeinschaft 10 Millionen US-Dollar und Daniel Craigs prozentueller Anteil machte wohl rund 4 Millionen US-Dollar aus.
    Weitere Überlegungen, die sich möglicher Weise hinter dem Begriff "Participations" verstecken können, sind mit Fragezeichen zu versehen - ähnlich wie der Begriff "Overhead". Sind für die Finanzierung etwa Kredite aufgenommen worden, die zinslich abgegolten werden müssen, sind auch diese vermutlich in diesen Ausdrücken mit erfasst.


    Für den Verleih ergab sich am Ende ein Cash on Cash Return von 1: 1.17, wobei MGM zwar die Hälfte des Budgets aufzubringen hatte aber 75 Prozent des Profit einstreichen konnten, während SONY die restlichen 25 Prozent von diesem Gewinn sah.



    Im Klartext bedeutet dies auch, dass ein Teil an Bond-Filmen schon seit längerem zu teuer produziert wird und nicht jeder Werksbeitrag ausschliesslich an den Kinokassen Gewinn gemacht hat, sondern weitere Zusatzeinnahmen erst ein finanzielles Plus erbracht haben.



    Quelle: https://deadline.com/2016/03/s…15-james-bond-1201723528/



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    TEIL 2 – Ein Beitrag aus dem Jahr 2020 anlässlich des 25. Jubiläums des offiziellen 17. Serienbeitrags des Franchises aus dem Hause EON Limited


    Das vorher schon in vorangegangen Filmen erfolgreich vollzogene Stadt-Marketing wird aufgrund des aktuellen Trendgeschmacks der Stunde etwas zurückgefahren. Die Sehgewohnheiten eines neu herangewachsen jungen Stammpublikums haben sich daran gewöhnt, dass bei Verfolgungsjagden und Actionszenen immer häufiger gefühlt halbe Stadtteile in Schutt und Asche gelegt werden. Statt nur vor Ort zu drehen, erweist sich der Nachbau einiger Straßenzüge von Sankt Petersburg auf dem Studiogelände der ehemaligen Rolls Royce-Fabrik in Leavesden als gelungene Kosteneinsparung.
    Eine Marketingstrategie, die ihresgleichen sucht, bereitet seinerzeit den Einstieg zum anstehenden Erfolg vor. Ein Filmtrailer, wie es ihn noch nie gegeben hat und der später mit Preisen ausgezeichnet werden wird, macht den Anfang. Neue Kommunikationswege folgen und ein umfangreiches Werbebudget, was fast noch einmal soviel ausmacht wie das eigentliche Produktionsbudget, sorgen dafür, dass die Massen am Ende wieder ins Kino strömen.


    Natürlich steht bei der Premiere des Films von Seiten der Presse die Frage im Raum, ob die Agentenfigur als Symbol des westlichen Wertesystems nach dem Fall der Berliner Mauer und dem Zusammenbruch der Sowjetunion überhaupt weiterhin zeitgemäß ist:
    Wurde „Die Rote Gefahr“ im Gegensatz zu den Bond-Romanen des resoluten Antikommunisten Ian Flemings unter den Produktionen Albert R. Broccolis oft leicht augenzwinkernd reflektiert, bringt das aktuelle GOLDENEYE-Drehbuch Handlungselemente und Schauplätze geschickt in Anlehnung an einige der schlimmsten Bedrohungs-Szenarien des Kalten Krieges als modernisierte Erinnerungsfragmente nach 1995. Basierend auf der Idee, der in den Achtzigern vom damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan ins Leben gerufenen Initiative zum Aufbau eines Abwehrschirms gegen Kontinentalraketen unter dem Namen SDI, präsentieren die neuen Drehbuchautoren ein russisches weltraumgeschütztes Waffensystem und geben ihm den Namen GoldenEye, benannt nach Ian Flemings Villa auf Jamaika und dem literarischen Geburtsort unseres fiktiven Geheimagenten. Zusätzlich reflektiert das geheime Satellitensystem – in Anlehnung an den berühmten sowjetischen Satelliten „Sputnik I“, der am 4. Oktober 1957 über Nacht eine Überlegenheit des damaligen förderativen Einparteienstaates gegenüber dem Westen offenbarte – im fiktiven Handlungsgeschehen einen erneuten militärischen Vorsprung Russlands gegenüber den NATO-Staaten.
    Beginnend mit einer modernisierten Einleitung des gunbarrels bringt man erstmalig eine Rückdatierung innerhalb der Filmreihe ins Spiel, die im Nachhinein auf das Jahr 1986 zurückgeht, als Verweis, dass der neue Bond-Darsteller Pierce Brosnan eigentlich da schon auf der großen Leinwand seinen ersten filmischen Einsatz hätte haben sollen und zusätzlich – darüber kann und darf man geteilter Meinung sein – die an den Kinokassen glücklose Ära Timothy Daltons auch auszublenden.
    Einen intelligenten Spaß erlaubt sich die Regie, als der Agent nach einem eiligen Sprint an einem Aussichtspunkt einer Staumauer steht und symbolisch in den eigenen Abgrund sieht. Es geht nicht nur um eine sechseinhalbjährige Rekordpause, 
sondern werden die anschließenden rund 125 Minuten beim erwartungsfrohen Massenpublikum ankommen? Die Antwort folgt abspringenden Fußes: Ein Bungee-Sprung in Sachen Höchstmaß als ultimativer Kick, der zu einem der größten Sensationsstunts innerhalb des Actiongenres avanciert. Beim Einschmuggeln auf’s stille Örtchen steht die Welt für 007 gefühlt noch Kopf, bevor der Agent dies richtig stellt und zeigt, dass er wieder voll da ist und seinen Anspruch belegt, auch nach 33 Jahren als Action-Ikone wieder ganz vorne mit dabei zu sein.
    Der zugkräftigste Action-Moment erfolgt zu Mitte des Films, nachdem dem James Bond der Mord am russischen Verteidigungsminister in die Schuhe geschoben werden soll. Da macht es handlungstechnisch als Staatsfeind Nummer Eins auch nichts mehr aus, wenn der Geheimagent bei einer Amokfahrt mit einem Standardpanzer des Warschauer Pakts – in Form eines T-54, bzw. T-55-Panzer-Models (bekannt auch als „Rüsseltraktor“) mit aufgemotzter Motorleistung und auf T-80 zurechtgemacht – auf den belebten Straßen von Sankt Petersburg die halbe Staatsmacht in Grund und Boden fährt und zahlreiche historische Bauten in Trümmern zurücklässt. Als subversive Antwort im Hinblick auf die Niederwerfung verschiedener Volksaufstände in einigen Ostblockstaaten, wie dem Aufstand vom 17. Juni 1953 in der DDR, der bürgerlich-demokratischen Revolution 1956 in Ungarn oder dem Prager Frühling 1968, erscheint Bonds Agieren in dieser Szene als pervertierter Treppenwitz, da er russischen Militär- und Polizeieinheiten die gleiche Medizin angedeihen lässt, die diese als Lösung zur Unterdrückung genutzt haben. Die Sequenz gefällt nicht unbedingt jedem Zuschauer, ist aber eine deutliche Antwort an alle anderen etablierten Action-Stars jener Tage, dass BOND zurück und beim jungen Publikum auf Höhe der Zeit ist.
    Der Showdown auf dem in der Karibik liegenden realsozialistischen Staat Kuba führt den filmisch herbei geschriebenen Ost-West-Konflikt zum Abschluss. In Anlehnung an die Kubakrise im Oktober 1962, in welcher amerikanische US-Aufklärungsflugzeuge militärische Anlagen, die wie Raketenbasen in der Sowjetunion aussehen, auf der Insel fotografieren, unterstellt das Drehbuch dem militärischen Abwehrdienst der USA spaßeshalber Versagen trotz verbesserter Technik, dass diese die geheime Kontrollanlage für die Satellitenstation nicht bemerkt haben. Als Gegenscherz erweist sich der Einsatz eines Cessna-Models mit dem Jack Wade heimlich auf der Insel landet. Bekanntlich ist schon Kreml-Flieger Mathias Rust mit einer Machine diesen Typs im Mai `87 unentdeckt bis nach Moskau gekommen. Zusätzlich kommt ein echter Querverweis in Sachen Bond-Historie zum Tragen. 
Der erste Bond-Film DR. NO kommt gerade in jener Woche in die Kinos Großbritanniens als kurz darauf der Höhepunkt der Kubakrise sich zuspitzt.


    Mit einer häufigeren Einbindung kommunistischer Feinbildstaaten, in welchen immer mal wieder abtrünnige Einzeltäter verbrecherischen Vernichtungsplänen nachgehen, wird der filmhistorische Anspruch der Agenten als ewiger Weltenretter in den nächsten drei Filmabenteuern geschickt untermauert und rechtfertigt somit seinen aktuellen zeitgeistigen Rechtsanspruch. Mit über 24,5 Millionen verkauften Billets in den USA und einem Einspielergebnis von über 350 Millionen US-Dollar weltweit meldet sich das Franchise erfolgreich am Boxoffice zurück und belegt in der Gesamtwertung am Ende den vierten Platz.
    Obwohl manch älteres Semester auf den 95´er Jahrgang nicht nur Loblieder verbreiten mag, lässt sich die Bedeutung des Films nicht wegdiskutieren. Trotz einiger deutlicher Anleihen an DIAMONDS ARE FOREVER (1971) gehört der Beitrag zu den wirklich großen Erfolgsfilmen der Reihe, und wer sich gerne mal die Mühe machen möchte, sich die Audiokommentare von Martin Campbell und Michael G. Wilson auf der DVD oder blu-ray anzuhören oder als begleitende Untertitel zu lesen, der erhält einen ganz guten Eindruck, was dazu geführt hat, dass das Massenpublikum seinerzeit den Spaß und die Freude an der Reihe wieder entdeckt hat und an den richtigen Stellen des Films mitgegangen ist und mitgefiebert hat.


    1995 ist somit das Jahr, in dem James Bond für die nächsten Dekaden erfolgreich auf die große Leinwand zurückgekehrt ist.

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    [font='Times New Roman, Times, Georgia, serif']TEIL 1 – Ein Beitrag aus dem Jahr 2020 anlässlich des 25. Jubiläums des offiziellen 17. Serienbeitrags des Franchises aus dem Hause EON Limited



    BACK WITH A BANG


    … lautet eine Überschrift in einer englischsprachigen Zeitschrift, als BOND 17 am 17. November 1995 in den US-amerikanischen Kinos landesweit startet. Fast 
zeitgleich erfolgt die Weltpremiere der Ausstrahlung des ersten Teils der fünfstün-digen Dokumentation THE BEATLES ANTHOLOGY im US-Fernsehen. Die zwei großen britischen popkulturellen Ikonen der Sechziger sorgen sofort für Schlagzeilen und befinden sich wieder in aller Munde.

    Eine ganz neue Altersgruppe bekommt mit Pierce Brosnan ihren Einstands-Bond-Darsteller im überaus erfolgreichen Debütfilm GOLDENEYE zu sehen, der nach einer langen Unterbrechung zur so wichtigen Revitalisierung des Franchises führt. Berücksichtigt man als zusätzlichen Clou noch das legendäre Nintendo 64-Spiel, welches der neuen Zuschauergeneration eine verlängerte Nachwirkung des Films beschert, erklärt dies eine zusätzliche Beliebtheit und den magischen Stellenwert in ihren Augen, welche vorangegangene Generationen mit ihren eigenen Einstiegsfilmen erlebt haben. Bei einer Befragung in der deutschen größten James-Bond-Gruppe auf Facebook, welches der erste persönliche Premieren-Bond im Kino gewesen ist, erhielt dieser Bond-Film die meisten Stimmen.
    Um der enormen Bedeutung dieses Werkbeitrags innerhalb der Filmreihe anläßlich seines 25-jährigen Jubiläums gerecht zu werden, bedarf es auch eines Rückblicks auf die Jahre zuvor.


    Als Siebzigjähriger bringt Filmproduzent Albert Romolo Broccoli 1979 MOONRAKER erfolgreich in die Kinos. Die nachfolgende Dekade dient dazu, seine Nachfolger und Erben einzuarbeiten, damit diese das Familienunternehmen ab den Neunzigern in eigenständiger Verantwortung übernehmen und als sein Vermächtnis bewahren.
    Anlässlich eines Besuchs während der Dreharbeiten von FOR YOUR EYES ONLY auf Korfu im Oktober 1980 wird der deutsche Journalist Erich Kocian nach einem Treffen später anmerken, dass der gebürtige New Yorker Michael Gregg Wilson (Jahrgang 1942), Sohn aus erster Ehe von Broccolis zweiter Ehefrau Dana, als Rechtsanwalt, internationaler Steuerexperte und Elektronik-Ingenieur sich seit den ersten Vorbereitungen zu THE SPY WHO LOVED ME intensiv in den stiefväterlichen Betrieb eingebracht hat und als rechte Hand des Firmenpatriarchen zum angehenden Kronprinzen des Familienkonzerns avanciert. Als zusätzlicher Ideenlieferant und Drehbuchmitautor bestimmt er das Geschehen innerhalb der nächsten fünf Filmabenteuer entscheidend mit und steigt bei den Dreharbeiten zu A VIEW TO A KILL zum vollwertigen Partner im Range eines Produzenten auf. Nesthäkchen Barbara, das einzige gemeinsame Kind aus der Verbindung von Dana und Albert, wird die verschiedenen Stationen des Familienbetriebs von der Pike auf kennenlernen, um später über alle Belange des Filmbusiness bestens Bescheid zu wissen und damit ihrem rund 18 Jahre älteren Halbbruder Michael als gleichberechtigte Partnerin in gemeinsamer Teamverantwortung zur Seite zu stehen.


    Mit John Glen, einem ehemaligen Editor und mehrfach eingesetzten Regisseurs eines zweiten Kamerateams, überträgt man nach der Verpflichtung von Peter Hunt 1968 zum zweiten Mal einem Regie-Novizen die Arbeit an einem Bond-Film. Die erneute Rückkehr Roger Moores als offiziellen aktuellen Inhaber der Hauptrolle erweist sich für John Glen als Segen. Ein Problem weniger, mit dem der Vorgänger Peter Hunt arg zu kämpfen hatte. Der geldgebende Verleih hat jedoch wenig Vertrauen in den neuen Mann auf dem Regiestuhl und das freigegebene Budget fällt um einiges niedriger aus als das zur Vorgängerproduktion. Mit dem Verkauf der United Artists an MGM 1982 wird die Situation in den nächsten Jahren nicht einfacher. Das Budget für Glens Bond-Arbeiten versucht man über die gesamte Dekade inflationsbereinigt gleich zu lassen. Während die Bond-Filme in den Sechzigern Trends setzen und in den Siebzigern förmlich ohne große Genrekonkurrenz liefen, kommt es in den Achtzigern in Hollywood zu einem starken Wandel. Neuen Actionhelden – wie dem Archäologen Indiana Jones, dem Vietnamkriegsveteranen John Rambo, dem Detroiter Cop Axel Foley, Martin Riggs und Roger Murtaugh als Partner bei der Polizei von Los Angeles sowie dem New Yorker Polizist John McClane – gelingt mit ihrem Einstiegsfilm ein Boxoffice-Erfolg, dessen Fortsetzungen sich mindestens zur Trilogie entwickeln. Nicht nur dass ein Teil dieser einzelnen Beitragswerke weltweit mehr Geld einspielt als die zeitgleichen Bond-Beiträge, die Bond-Produzenten haben zusätzlich mit fast stetig sinkenden Zuschauerzahlen zu kämpfen. Da erweist sich auch ein erneuter Konkurrenz-Bond 1983 als wenig förderlich, da sich dies 1967 schon für den Nachfolgefilm wenig bezahlt gemacht hat.


    Vor allem das Interesse des US-amerikanischen Massenpublikums ebbt danach stark ab. Aus der Rückschau betrachtet, spielen John Glens letzte drei Bond-Arbeiten inflationsbereinigt das wenigste Geld innerhalb der Filmserie ein.
    Als zusätzlicher unvorhergesehener Stolperstein kommt 1986 hinzu, dass der Ire Pierce Brosnan vorzeitig in den Medien als eigentlicher neuer Bond proklamiert wird. Rechtliche Probleme hinsichtlich seiner TV-Verpflichtung als Remington Steele verhindern jedoch in letzter Minute diesen Besetzungscoup als vierten 007-Darsteller innerhalb der offiziellen Filmreihe. Die Bestellung von Timothy Dalton als neuer Lösungskandidat für die Agentenrolle erweist sich im Nachhinein als nicht zweckdienlich. Große Teile der angloamerikanischen Presse halten am ursprünglichen irischen Wunschkandidaten fest und Dalton als der Neue gibt sich auch noch besonders medienscheu. Obwohl die Performance des Walisers gerade unter Hardcore-Fans auch viele Liebhaber gewinnt, da sich der Schauspieler der Romanfigur Ian Flemings besonders intensiv annähert, verweigert ihm besonders das US-amerikanische Publikum seine Referenz.
    Besonders der eingeschlagene Weg des 89‘er Werksbeitrags orientiert sich stark am 
Stil von DIE HARD und erinnert die Amerikaner in Teilen zusätzlich an Miami Vice. Durch eine höhere Altersfreigabe weltweit schließt man auch noch das so wichtige junge Stammpublikum aus. Eine wenig strukturierte Marketingkampagne und auch orakelnde Kommentare des Hauptdarstellers während der Dreharbeiten, dass er das Gefühl habe, dies könne der letzte Bond-Film überhaupt werden, sind wenig geschäftsfördernd. Weniger als neun Millionen Besucher ergibt später eine Auswertung von LICENSE TO KILL. Nicht mal 40 Prozent an verkauften Tickets in den USA und Kanada im Vergleich zu über 22 Millionen verkauften Kinoeintritte im Sommer `81 beim noch besucherstarken FOR YOUR EYES ONLY. Ein absoluter Negativrekord für die ehemals so lukrative Filmreihe!


    Obwohl Timothy Dalton die Attitüden des Liquidators in der Bond-Rolle par excellence bestreitet, bleibt der ebenso wichtige zur Schau getragene Sexappeal, den die Rolle auch mit sich bringt, beim weiblichen US-amerikanischen Publikum zunehmend auf der Strecke. Der Darsteller steht sich mit seiner sehr ernsthaft angelegten Interpretation selbst im Weg. Statt Ausstrahlung und Charisma, die für diese Rolle auch in der Öffentlichkeit so fundamental sind, bleibt der Waliser in den Medien außen vor und etabliert sich auch mit anderen Filmauftritten nicht als zugkräftiger Star. 1991 stehen die Planungen für einen weiteren Filmauftritt an. Das bekannte grafische Abbilds Daltons im Gunbarrel als Türverkleidung an der Front des berühmten Carlton-Hotels in Cannes mit dem Schriftzug BOND 17 verweist noch auf den namenlosen Titel und macht in den Medien die Runde. Danach kommt bekanntlich alles anders. Eine Zeitlang ist großes Schweigen. Schlagzeilen, dass das Franchise auf einmal zum Verkauf steht, machen die Runde. Die Vorstellung, dass Joel Silver oder selbst Steven Spielberg zukünftig Bond-Filme produzieren, behagt den wenigsten Bond-Fans. Die aktuelle Produktion ist bis auf Weiteres ausgesetzt. Selbst renommierte Quellen wie das britische „007 Magazine“ haben lange Zeit keine Antwort oder kennen die wirklichen Zusammenhänge, die hinter den Kulissen ablaufen, nicht. Zur Deckung eines Ankaufs von MGM/UA hat der italienische Finanzjongleur Giancarlo Parretti unter anderem die Ausstrahlungsrechte an den Bond-Filmen an europäische TV-Stationen bewusst weit unter Wert veräußert, um den Erwerb des Studios tragen zu können. Diese illegalen Transaktionen haben zum Stopp von BOND 17 geführt und sorgen dafür, dass Albert R. Broccoli die rechtlich daraus ergebenden Verstöße vor Gericht zu klären gedenkt.
    1993 folgen erste Wortmeldungen, dass es mit der Filmreihe wieder irgendwie weitergehen wird. Bei der Verfilmung der vierteiligen Mini-Fernsehserie SCARLETT, die eine Fortsetzung zu Margaret Mitchells Roman GONE WITH THE WIND darstellt, verkündet Timothy Dalton 1994 überraschend seinen Rücktritt von der Agentenrolle. Die Vorstellung, nicht nur einen weiteren Bond-Film nach über fünf Jahren Pause zu bewältigen, sondern noch mehre zusätzliche Auftritte als 007 auf Wunsch des Produzenten zu absolvieren, behagt ihm nicht. Der geldgebende Filmverleih bedauert Daltons Abgang dagegen kaum. Stattdessen hat er seinen verstärkten Anteil daran, dass Pierce Brosnan ein zweites Mal die Chance auf die Agentenrolle erhält, welche im Sommer `94 der Weltöffentlichkeit verkündet wird, bevor nach einer Verschiebung der Dreharbeiten die Produktion Anfang 1995 endlich an den Start geht.


    Bewertet man rückblickend die Jahre 89 bis 94, so hat es in diesem Zeitraum gravierende Umbrüche in Hollywood gegeben. Man kann gar nicht abschätzen, ob sich diese Auszeit für das Franchise eigentlich als Segen erweist, denn ein „Weiter so“ hätte die Reihe gegenüber der Film-Konkurrenz vermutlich immer weiter ins Hintertreffen gebracht. In dieser fünfjährigen Phase entwickelt sich besonders Kevin Costner zum Superstar mit dem größten Sexappeal, Arnold Schwarzenegger zum größten Action-Star der Branche. Die visuellen Ideen und Umsetzungsvorgaben, die der kanadische Regisseur James Cameron filmischen Special Effects-Resorts aufbürdet, führen zu ungeahnten Höhen von – mittels 3-D-
Computergrafiken – erzeugten Bildern im Bereich der Filmproduktion, die innerhalb dieses kurzen Zeitfensters zum absoluten Filmstandard werden. Leider neigen danach immer mehr Regisseure bei der neuen Tricktechnik dazu, die Regeln der Physik zu brechen, so dass unrealistische Sensationsstunts immer mehr Überhand nehmen. Hatte 20th Century Fox 1989 beim Start von Camerons THE ABYSS es noch verpasst, die bahnbrechenden Morphing-Effekte des Wasserwurms, der im Verlauf einer Szene die Gesichtsform verschiedener menschlicher Akteure annimmt, werbetechnisch geschickt zu vermarkten, werden einzelne Filme mit besonders gut gemachten computergenerierten Aufnahmen das meiste Geld weltweit am Ende eines Jahres einspielen.
    Auf diese technische Neuerungen hat sich das Franchise voll einzustellen. Auch in Sachen Audio hat sich die Branche weiterentwickelt. Dolby Digital und DTS SURROUND sind neuartige Mehrkanal-Tonsysteme, die in Sachen Filmton das neue Maß des aktuellen Hörgenusses sind.


    Mit dem Tod von Drehbuchautor Richard Maibaum und Titelgestalter Maurice Binder verliert die Filmreihe 1991 zwei gewichtige Veteranen. Albert R. Broccoli ist schwerkrank, als Pierce Brosnan von seinen Nachfolgern als Bond Nummer 5 der Presse für seine Rolle im neuem Abenteuer mit dem Titel GOLDENEYE präsentiert wird - gemäß dem Spruch „Gib dem Publikum, was es will.“ Ein Kommentar, der im 97er Bond-Jahrgang bekanntlich ironisch Eingang finden wird.
    Mit der Bestellung des smarten Iren besteht von Seiten des Studios die Hoffnung einen wirklichen Publikumsmagneten verpflichtet zu haben, für den die Zuschauer auch so gerne mal ins Kino gehen, um den beliebten Darsteller zu sehen.
    Die klamme Haushaltslage des Studios ermöglicht nur eine Finanzierung im mittleren Segment. Das bedeutet, scheitert der neue Bond-Film an der Kasse, war’s das mit der Filmreihe. Endgültig! 1971 ging es bei DIAMONDS ARE FOREVER nur um den Fortbestand als Kinoproduktion oder ob einige Verfilmungen danach nur noch für’s Fernsehen anstehen.
    Um die Kosten im Griff zu halten, wird diesmal verstärkt auf die Fähigkeiten von Derek Meddings gesetzt, der viele Einstellungen trotz eines starken Krebsleidens mit Miniaturmodellen bewältigen wird. Hinzu kommt, dass die Pinewood Studios ausgebucht sind. Mit der Verpflichtung von Martin Campbell als Regisseur hat das neue Produzententeam quasi nur einen Versuch das Franchise neu zum Leben zu erwecken. Dazu gehört eine trendgerechte Aktualisierung des Verständnisses der Filmfigur; ein neues Beziehungsgeflecht gegenüber den ganzen Frauenrollen, die sich gegenüber dem Helden aggressiver und weniger anhimmelnd zu positionieren haben; angepasste Marketingstrategien in Sachen Product Placement, der über die nächsten Jahrzehnte zu einer umfassenderen, globalisierenderen Produktpalette anwächst. Statt britischen Flairs, den Romanautor Fleming in seinen Geschichten schon gekonnt in Szene setzte, wird Pierce Brosnan zum „Euro“-Bond. Mit Brioni,
BMW und Omega kommen in seiner Ära neue Partner zum Einsatz. Während Champagner-Marken und Spirituosenhersteller in Product Placement-Belangen immer mal wechseln, wird Uhrenhersteller Omega zu einem neuen Dauerpartner, dessen Geschäftsbeziehung bis heute anhält. „Sind Uhren ursprünglich als originäres Stilmittel zur Charakterisierung von Bonds Geschmack zum Einsatz gekommen, entwickeln sich diese vom unauffälligen On-Set Placement durch zunehmende Gadgetisierung in verschiedenen Filmen zu einem deutlicheren Creative Placement“, so Nadja Tata in ihrem Buch „Product Placement in James-Bond-Filmen“. Mit einer Omega Seamaster ist der Zeitmesser und Lebensretter nun omnipräsent. Obwohl beispielsweise der BMW Z3 in GOLDENEYE kaum zu sehen ist, macht sich die Cross Motion für den bayrischen Autobauer enorm bezahlt. Die Jahresproduktion von 35.000 Fahrzeugen ist sofort ausverkauft und lange Lieferzeiten und Wartelisten sind die Folge. Frauentypische Accessoires gewinnen über die nächsten Jahre, dank einer Lizenzvergabe in Sachen Kosmetik an Yves Saint Laurent, in zukünftigen Bond-Produktionen exorbitant an Bedeutung.
    25 Jahre später haben sich die Bond-Filme zur wertvollsten Marke in Sachen Product Placement entwickelt. Die Kooperation zwischen Aston Martin und Eon Productions anlässlich ihres 50. Jubiläums führte zur Sonderherstellung von zehn Aston Martin DB10 Sportwagen, die extra für den 24. Bond-Film SPECTRE gebaut werden.
    Der berühmte Aston Martin DB5 wird nach einer Leinwandpause von dreißig Jahren als ikonographisches Element erneut in GOLDENEYE und von nun regelmäßig in Bond-Filmen eingesetzt. Für NO TIME TO DIE wird eine auf 25 Exemplare limitierte Anzahl an neuen DB5 gefertigt, die technisch modernisiert auf dem Stand der heutigen Zeit sind. Solche Arrangements wären werbetechnisch wenig effektiv, wenn die entsprechenden Produkte im Cross Mediamix nicht erfolgreich auf der Leinwand zu bewundern sind und durch entsprechende Begleitkampagnen solche Produkte perfekt vermarktet ihr Publikum finden. Sicherlich mit ein Grund warum EON Productions BOND 25 nicht einem Streaminganbieter überlassen möchte.



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    In der Sequenz, in der Bond, M und Kincade Skyfall für die Eindringlinge "herrichten", musste ich an "Rambo - Last Blood" denken. Der Gedanke ist vielleicht weit hergeholt, aber hat sich Stallone da eventuell von Skyfall inspirieren lassen?


    Das Aufstellen von Fallen, um eine Übermacht an Gegnern zu dezimieren, ist bekanntlich schon 1982 sowohl in CONAN THE BARBARIAN als auch im ersten Rambo-Film FIRST BLOOD Thema gewesen - auch wenn diese in freier Natur zum Einsatz kamen.


    In der US-amerikanischen Filmkomödie HOME ALONE (aka KEVIN - ALLEIN ZU HAUS) wurde dieses Thema dann von Regisseur Chris Columbus 1990 sehr spielerisch behandelt indem Kevin McCallister den beiden Gauner Harry und Marv mit Hilfe zahlreicher funktionierender Fallen im Elternhaus so immer wieder das Leben schwer macht.


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    Abseits der derzeitigen sehr unterschiedlichen Eindrücke, die NO TIME TO DIE bei jedem gerade hervorruft, möchte ich bitte gerne mal folgendes anmerken:



    Die Forumskultur hier hat mich über die Jahre gelehrt, dass wenn ein neuer Bond-Film anläuft, es für viele Hardcorefans wie das große Weihnachtsfest ist.
    Emotionen sind das Ah und Oh und so wird ein neuer Werksbeitrag der Filmreihe emotional „erlebt“ und weniger über die eigene Ratio erfasst.



    Wer in (seiner) eigenen Erwartungshaltung und Vorfreude nun auf einmal erleben muss, dass der aktuell frisch gestartete Zelloluidstreifen (überhaupt) nicht dem entspricht, was man persönlich eigentlich so schätzt und liebt und der 007-Film tiefe Enttäuschung statt Glücksgefühle hervorruft, wird gerade von jenen, die zeitgleich dagegen Ihre „Party“ (ab)feiern oft nur als unschöner Spielverderber wahrgenommen, so dass ein wirkliches Gespräch zwischen diesen beiden „Parteien“ erst einmal kaum fruchten kann.
    In der Regel habe ich es oft erlebt, dass erst rund ein halbes Jahr verstreicht, bevor eine wirkliche Diskussion zwischen einem Für und Wider, was eben vielleicht grandios oder gelungen, aber eben was auch nicht nur alles gut sein muss, sondern auch dysfunktional sein kann, erst dann beginnt argumentativ zu fruchten und von beiden Seiten respektiert werden kann in dem dann eine sachliche Aufarbeitung erfolgt und oft nach einem Jahr der Film bei jedem dann im Gesamtkontext auch gefestigt bewertet werden kann und eine Positionierung in der eigenen Wahrnehmungsliste aller Franchisebeiträge sich dann halbwegs eingenordet hat, die dem Begeisterungsschub zu Start des Werks überhaupt nicht mehr entsprechen muss.
    Was für die Einen gerade himmelhochjauchzend ist, stellt für andere im Augenblick den Untergang einer eigenen Welt und die Infragestellung der eigenen Fankultur dar. In einer so kleinen Teilnehmergruppe sind die Positionen, wer wie tickt, eigentlich jedem noch einer gewissen Eingewöhnungszeit klar und man weiss in der Regel dann auch wer was gut findet aber was die Person genauso auch ablehnt.


    Mein persönlicher Rat:
    Wichtig für jeden Enttäuschten sollte sein, die Frustrationen und Wut auf Dauer im Zaum zu halten - auch wenn es schwer fallen mag – und nicht jede Woche aufs Neue heraus zu posaunen, wie schlecht man Bond-Film X findet, da nach kurzer Zeit jeder es weiss und es nicht immer wieder zu hören braucht. Catos Prinzip des „Ceterum censeo Carthaginem esse delendam“ wird in solchen Zusammenhängen auf Dauer eher als Bashing wahrgenommen und der ewig Enttäuschte diskreditiert sich als ernstzunehmender Gesprächspartner am Ende nur selber.
    Bekanntlich ist niemand Fan von etwas, wenn es alles nur Sch… wär.



    Ich selber bin seit 1979 Bond-Fan. Als Kind findet man erst einmal alles gut, bevor das eigene Kritikbewusstsein an diesen Filmen beginnt einzusetzen und man eben – je älter man wird – auch andere Maßstäbe und Erwartungen – trotz der ehemals eigenen Kindheitsverklärung – mitbringt, die sich nicht immer erfüllen lassen. Dabei gab es für mich persönlich innerhalb des Franchises auch immer wieder Durststrecken mit Werksbeiträgen über die Jahrzehnte, die mir weniger, kaum oder auch gar nicht lagen. Natürlich könnten Außenstehende „freundlich“ zu bedenken geben, wie pervers jemand eigentlich drauf sein muss, so etwas dann überhaupt mitzumachen?
    Wahrscheinlich weil irgendwann auch wieder etwas kommt was einem dann auch wieder wirklich richtig gut gefällt und man dieses „Hobby auf Lebenszeit“ eben doch nicht missen möchte und einfach aufgibt.


    Auch wenn es kein (Quantum) Trost für jene sein mag, die durch NO TIME TO DIE vielleicht gerade eine persönliche Sinnkrise erleben und am liebsten alles „schmeissen“ möchten – es ist vermutlich wie für den Fußball-Fan mit seinen Lieblingsverein in der Bundesliga, dem es teils auch durch Selbstverschuldung gelungen ist, in die zweite Liga abzusteigen. Angepisst darf jeder sein, aber wenn der eigene Club es dann irgendwann zurückschafft, kann man nur hoffen, dass beim enttäuschten Anhänger auch ein persönlicher Reifeprozess eingetreten ist, für denn es dann nicht lautet „was interessiert mich mein Geschwätz von damals“, sondern dass es zum Erwachsenendasein auch dazu gehört, dass es solche Enttäuschung immer mal geben wird, die auch das Leben definieren, man aber auch erkennt, dass es weiter und irgendwann auch wieder bergauf geht.


    In dem Sinne: JAMES BOND WILL RETURN und hoffentlich gelingt es dem nächsten 007-Film vielleicht auch einer größeren Fan-Fraktion wieder mehr zu gefallen.


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    Der irisch-US-amerikanische Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur Patrick McGoohan stand schon bei der Besetzung der Rolle des Geheimagenten in DR. NO (1962) ganz oben auf der Besetzungs- und Wunschliste von Harry Saltzman und Albert R. Broccoli. Er lehnte die James Bond-Rolle jedoch als guter Katholik damals aufgrund moralischer Bedenken ab - ebenso die Rolle von Simon Templar in der britischen Krimiserie THE SAINT, die schließlich Roger Moore übernahm.



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    Bei den Verkaufscharts für die Bond-Titelsongs geht es bei den Belobigungen gerne auch um die US-amerikanischen Positionierungen, da diese aufgrund der Bevölkerungszahl ganz andere Margen an Einnahmen erwirtschaften. Hier hat LIVE AND LET DIE 1973 mehrere Wochen den dritten und zweiten Platz auf den Billboards gehalten.



    11.08.1973 – erstmalig Platz 2 auf den US-Billboards
    18.08.1973 – weiter Platz 2
    25.08.1973 – und noch einmal Platz 2



    Natürlich kann ein erfolgreicher Popsong sich zusätzlich auch als verkaufsfördernd erweisen, jedoch sollte auch der Film als solcher funktionieren.
    In der Hinsicht war der Titelsong zu A VIEW TO A KILL von Duran Duran 1985 chartmäßig eine Klasse für sich. Trotzdem bleibt der 14. offizielle EON-Beitrag der Bond-Filmreihe bis heute, der 007-Streifen der weltweit das zweitwenigste – auch inflationsbereinigt – eingespielt hat



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    Die ersten zehn offiziellen Werksbeiträge der Filmreihe waren in der Bundesrepublik Deutschland wohl alle mit der FSK 16 versehen.
    Bei den Wiederaufführungen Anfang der Achtziger fehlte bei DER SPION, DER MICH LIEBTE die Szene, in welcher Bond bei seiner Flucht im Tanker einige Wachen Strombergs tötet bevor er in der Einschienenbahn entkommen kann.
    Bis auf DER MANN MIT DEM GOLDENEN COLT gab es bei allen Bond-Filmen irgendwelche Filmschnitte, wobei LIEBESGRÜßE AUS MOSKAU in Sachen Zugkampf besonders unbeständig war, da in den einzelnen Kopien noch individuell unterschiedlich geschnitten worden ist, so dass ich bei drei verschiedenen Aufführungen gefühlt den legendären Kampf mit Red Grant irgendwann dann doch komplett kannte.
    Bei LEBEN UND STERBEN LASSEN waren es Monologe wie "Versuchen Sie es mal mit einer simplen Vene" die herausgenommen waren.



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    Mir ist schon klar, dass es Dir um’s Philosophieren geht.


    Es ist sicherlich einer der gravierenden Unterschiede zwischen den beiden Filmreihen, die als kennspezifische DNA gewertet werden kann.
    Während bei den Bond-Filmen der singuläre Opfertod eines Berufskollegen oder Bettgespielin im einzelnen Beitragswerk zum immer wiederkehrenden Ritual avanciert ist, repräsentiert bei Ethan Hunt nicht nur das Retten der jeweiligen Gespielin und der Ehe-, bzw. Exehefrau dies als besondere menschliche Komponente sondern die Umgehung jeglichen „Collateral damage“ im Agentenumfeld durch Unbeteiligte als ethisches Ziel.
    Sean Ambrose verweist im zweiten Teil so schön darauf, dass Ethan Hunt es wichtiger ist, eher eine abgedrehte Luftikus-Nummer von oben zu vollziehen um in ein hochgesichertes Gebäude einzudringen als irgendeinen unbeteiligten Wachposten außer Gefecht setzen zu müssen.


    Demgegenüber bringt Alec Trevelyan in GOLDENEYE Bonds „Situation“ in einer Szene deutlich auf den Punkt: „Oh, please James, spare me the Freud. I might as well ask you for the vodka martinis that have silenced the screams of all the men you've killed... or if you find forgiveness in the arms of all those willing women, for all the dead ones you failed to protect.“



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    @ Mr. Fogg


    Ich bezeichne dies für mich selber als Barbara Broccolis "Melodram"-Konzept, welches zum Trend in jedem ungeraden Serienbeitrag der Filmreihe wurde, seitdem sie als Tochter endgültig die "Produzenten"-Hände frei hat und nach Gutdünken schalten und walten kann wie es ihr beliebt.


    Da geht es meiner persönlichen Meinung nach eben nicht darum ob der Geheimagent in seiner filmischen Kontinitäts-Vita etwas dazu lernt, sondern dieses Konzept der "speziellen" Frauenfigur, deren Verlust Bond am Ende eines jeweiligen ungeraden Filmbeitrags (intensiv/er) zu betrauern hat, gibt der Serie seit 1999 ein zusätzliches künstlerisches Qualtitätsgefüge, welches innovatives Neuland ist und bisher immer wieder auf's Neue funktional verfängt.


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    Es ist zwar nur eine gedankliche Überlegung, die aber für mich persönlich wenigsten einen Sinn hinsichtlich dessen ergäbe, was gerade passiert ist:


    Am 30. September 2020 ist (auch) vom wirtschaftlichem Standpunkt aus ein Geschäftsquartal zu Ende gegangen. Es ist gut möglich, dass der Mutterkonzern NBCUniversal Media, LLC in New York am Freitag, den 2. Oktober über den Umsatzzahlen des Tochterunternehmens Universal Pictures gesessen und am Ende des Tages dann die Reizleine gezogen hat und - über den Kopf des Filmstudio hinweg - adhoc entschieden hat, den Weg, den die Warner Bros. Entertainment Inc. mit der Vermarktung von TENET eingeschlagen hat, nicht zu übernehmen.
    Damit wäre halbwegs nachvollziehbar, warum die Werbemaßnahmen von Universal Pictures weltweit gerade auf "vollen Touren" liefen und auch die Partnerfirmen, die als Lizenznehmer bei dem Bond-Film in Verbundwerbung stehen, ihre Aktionen gerade wieder anlaufen ließen.
    Das anschließende Roll up wenige Stunden später bescheinigt dann auch eine sofortige Verschiebung des Starttermins von "Fast & Furious 9" vom 1. April auf den 28. Mai 2021. Die allgemeinen Updates auf der deutschen Seite von Universal Pictures Germany werden wahrscheinlich ab Montag dann angeglichen werden, da wegen des Wochenendes keiner arbeitet und wegen der Zeitumstellung zwischen Deutschland und den USA am späten Abend getätigte „November“-Absage zu spät bekannt wurde um sofort Änderungen in Europa in die Wege zu leiten.


    Dass für NO TIME TO DIE nun erneut Anfang April als nächster "geschobener" Termin von Seiten der Verleihfirma eingebracht wird, beweist meines Erachtens, wie nervös man (immer noch) am Markt ist und weiterhin die Marke BOND nicht mehr als wirklich konkurrenzfähigen Globalplayer wertet, der im Krieg der Sommerblockbuster eine Chance hätte sich behaupten, sondern man - trotz der finanziellen Erfolge mit Daniel Craig in der Hauptrolle als James Bond - das Risiko weiterhin scheut, einen 007-Film auch mitten im Sommer zu positionieren. Stattdessen traut der aktuelle Verleih einem eigenen Erfolgsfranchise, der „The Fast and the Furious“-Filmreihe mehr Zugkraft zu.


    Glaubt man den Prognosen und Voraussagen der Wissenschaft und der Politik, was den Verlauf der Covid 19-Pandemie angeht, weiß der Laie schon jetzt, dass auch der 2. April 2020 keine ernsthafte Startoption für BOND 25 darstellt, sondern dass der Film vermutlich gleich um ein gesamtes Jahr auf November 2021 sich verschiebt und dies den werbetreibenden Unternehmen, die im Film als Partner in Sachen Product Placement auftreten oder zusätzliche Lizenzen im Zusammenhang mit dem "Bond"-Filmen erworben haben, das Zeitfenster auch eher zu gute käme, da sie in der Vorweihnachtszeit ein größeres Folgegeschäft erwarten.




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    Freut Euch des Lebens. Endlich mal wieder eine Verschiebung des Start-Termins: Nun ist als nächtes der 02. April 2021 "im Angebot".
    Ich frage mich eigentlich wie verarscht sich eigentlich die Lizenznehmer vorkommen müssen, die jedes Mal auf's Neue für ihre Produkte durch das im Film integrierte Produktplacement oder für zusätzliches Merchandising immer wieder mitwerben dürfen – und was das kostet! Ich bin mal gespannt ob da Konventionalstrafen auf EON langsam zukommen.



    Quelle: https://www.007.com/no-time-to…NbeSHGXiFeNxi_bXTSputtn34



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