Posts by maxzorin

    Ich habe SP mittlerweile zweimal gesichtet. Meine Premiere fand vergangene Woche ganz für mich alleine im niederländischen Roermond in der OV statt, gestern Abend folgte dann die dt. Vorpremiere mit Lebensgefährtin und Freunden. Beim ersten Sehen war ich etwas enttäuscht, gestern hat mir der SP dann insgesamt doch ziemlich gut gefallen.
    M.E. ein durchaus gelungener Bondfilm, jedoch auch eindeutig kein Highlight innerhalb des Franchise. Denke, dass der Film sich bei mir im soliden Mittelfeld ansiedeln wird. Nach zweimaliger Sichtung bleibt CR mein eindeutiger Craig Favorit. Aber auch SF dürfte bei mir vor SP landen. Die Erwartungshaltung nach SF und die intensive mediale Begleitung zum Film haben die Ansprüche vielleicht etwas arg hoch angesiedelt. Erfreulicherweise konnte ich Spoiler im Vorfeld vermeiden, so dass ich den Film jenseits einer hohen Erwartungshaltung unvoreingenommen genießen konnte.


    Für ein ausführliches Review habe ich jetzt keine Zeit, daher begnüge ich mich mal mit einer Top- und Flopliste, welche sicherlich auch Spoiler enthält. Also dann besser nicht weiterlesen.


    Tops:


    - die Pre-Title-Sequenz in Mexico City hat m.E. dramaturgisch und actiontechnisch höchsten Franchise Ansprüchen genügt; eine der besten PTS des Franchise
    - sehr schöne Main-Title-Sequenz, zu der der mir im Vorfeld eigentlich gar nicht liegende Sam Smith Song gut harmonisiert hat
    - insgesamt ordentliche Actionszenen im Film, insbesondere die erwähnte PTS, die Österreich Sequenzen und vom reinen Kampf her die Auseinandersetzung mit Hinx im Zug
    - die relativ große und amüsante Rolle von Ben Whisaw als Q
    - generell der klassische MI6 Stab um M, Moneypenny und Tanner hatte diesmal gut ausgebaute Rollen, ohne jedoch die ganze Zeit komplett im Fokus zu stehen
    - Hinx als klassischer Henchmen
    - die gesamte geheime Sitzungszene in Rom; da kamen bei mir Erinnerungen an TB auf
    - ein zurückhaltendes, für Craigs Darstellung angemessenes, Comeback von Humor und Leichtigkeit, auch wenn sicherlich nicht jede Pointe sass
    - schöne Kulissen und Aufnahmen von Mexico, Rom, Österreich und Tanger, obgleich ich mir gerade von Rom noch etwas mehr erhofft hätte
    - als nette Abwechslung zu den vorherigen Filmen ein Comeback von einem wahnsinnigen Villain und das Vorhandensein einer klassischen "Schurkenresidenz"
    - das kurze, aber sehr intensive Comeback von Mr. White
    - Andrew Scott als herrlich arroganter und versnobter Upper-Class Karrierist Denbigh
    - viele Hommagen und Referenzen an alte Bondfilme
    - die Überwachungsstaat Thematik empfand ich als zeitgemäß gewählt


    Flops:


    - die m.E. arg gekünselte und gewollte Einbeziehung von SF, Silva und dem Judi Dench M in SP
    - keine hinreichende Erklärung der Zusammenhänge zu Quantum => gehörte White jetzt zu Quantum oder Spectre?
    - das unspektakuläre Ableben von Hinx und die Tatsache, dass auf einmal während des Kampfes keine anderen Passagiere oder Personal mehr im Zug zu sehen waren
    - die mir auch nach zweimaliger Sichtung überhaupt nicht erklärbare große Liebesbeziehung zu Swan, da wurden Tracy und Vesper weitaus besser aufgebaut
    - die Autoverfolgungsjagd in Rom empfand ich recht lahm, ganz nett war die Comedyeinlage mit dem alten Mann im Kleinwagen
    - die extrem kurze Präsenz von Bellucci
    - die irgendwie recht fade und insgesamt auf 150 Minuten bezogen auch geringe Präsenz von Waltz
    - dass Oberhauser jetzt als Quasi-Stiefbruder von Bond zu Blofeld motiert finde ich irgendwie etwas billig und plump; hat was von "Luke, ich bin Dein Vater.."
    - die Folterszene von Bond im Schurkenquartier fand ich auch als Fan sehr harter Horrorfilme für einen Bond irgendwie zu heftig; passt für mich nicht. Für mich deutlich ekliger als die Folterszene in CR
    - die Vernichtung des Blofeldquartiers ging mir deutlich zu leicht von der Hand
    - weiß jetzt auch nicht so 100%, ob ne Katze und Entstellung des Gesichts á la YOLT Blofeld zwingend notwendig waren
    - das peinliche Romantic Comedy Ende


    Klingt jetzt wahrscheinlich negativer als es rüberkommt. SP gefällt mir insgesamt durchaus gut, ist halt nur für mich kein richtig großer Wurf. Ich hoffe sehr, dass Craig den nächsten Film noch erfüllen wird und die Spectre, Blofeld Thematik weitergeführt wird. Angeblich wurde das Drehbuch für Bond 25 ja parallel geschrieben. Vielleicht erwartet uns ja eine Art "OHMSS" Pendant. So kann ein Bondfilm ja irgendwie schlecht enden. Und der Erzfeind Bonds als schnöder Gefängnisinsasse..., ich weiß nicht. Sam Mendes müsste für mich nicht zwangsläufig noch einmal ran.

    1. OHMSS 274
    2. CR 266
    3. TLD 252
    4. DAD 248
    5. TSWLM 241
    6. QOS 228
    7. LTK 227
    8. FYEO 224
    9. YOLT 220
    9. FRWL 220
    9. DAF 220
    12. LALD 215
    13. GF 212
    14. AVTAK 208
    15. TB 208
    16. MR 207
    17. OP 204
    18. GE 192
    19. TWINE 187
    20. SF 188
    21. DN 186
    22. TND 185
    23. TMWTGG 169
    24. NSNA 135
    25. CR ´67 40
    26. SPECTRE 7

    Bin ja jetzt kein sonderlich großer Tatortfan und schalte nur recht unregelmäßig ein. Schätze Dominik Graf aber sehr. Daher finde ich die Diskussion hier im Forum um besagte Folge sehr interessant. Werde mir diese Folge daher auf jeden Fall mal ansehen. Sein Stil war ja seit eh her zumindest auch umstritten. Sein erster Tatort war ja eine frühe Schimanskifolge. Habe diese Folge "Schwarzes Wochenende" vor einigen Wochen nochmal auf DVD gesehen und kann mir schon vorstellen, dass diese Inszenierung in den 80ern ein richtiger Schock war. Mit "Hotte im Paradies" und der Mini-Serie "Im Angesicht des Verbrechens" hat Graf für mich zwei der besten deutschen Beiträge aus dem Gangstergerne überhaupt geschaffen. Wo wir gerade bei Schimanski sind - morgen kommt ja mal wieder eine neue Episode. Möglicherweise beim fortgeschrittenen George Alter ja der finale Auftritt. Da werde ich morgen auch mal wieder einschalten. Auch wenn es jetzt kein Tatort im eigentlichen Sinne ist.

    In England sind mittlerweile die finalen 5 Folgen der hervorragenden Poirot Serie mit David Suchet ausgestrahlt worden. Wirklich sehr erfreulich, dass der Sender die Serie nach Fanprotesten letztendlich doch noch zu Ende produziert hat. Es wäre schon sehr ärgerlich gewesen, wenn jetzt gerade die letzten 5 Romane und Kurzgeschichten nicht auch noch verfilmt worden wären. So hat der geneigte Poirot Fan mit der kompletten Serie nun ein kleines Mammutwerk zu verarbeiten. In England erscheint das DVD Set mit den finalen Folgen am 18. November. Freue mich sehr auf das Set.

    Den Metallica Film hätte ich ebenfalls gerne im Kino gesehen. In Düsseldorf ist der aber vollkommen untergegangen und lief schon nach einer Woche nur noch äußerst rudimentär.


    00Beisser,


    mit Jim Jarmusch kannst Du im Grunde genommen nie viel falsch machen. Übermäßig umfangreich ist seine Filmographie ja eh nicht. Neben den bereits erwähnten Filmen schätze ich die Episodenwerke "Night on Earth" und "Coffee and Cigarettes" sehr. "Coffee and Cigarettes" ist ein kurzweiliges Unterhaltungsfilmchen für Freunde absurder Dialoge und Charaktere. "Night on Earth" hingegen ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme. In 5 Episoden werden jeweils rund 20 minütige Taxifahrten in verschiedenen Metropolen der Welt geschildert. Selbstredend, dass auch hier viele schräge aberwitzige Ideen verarbeitet und von erstklassigen Schauspielern dargestellt werden. Etwas arg anstrengend empfand ich persönlich seinen letzten Kinofilm "Limits of Control". Ich konnte damit nichts anfangen. Ende des Jahres erscheint ja nach Jahren auch wieder ein neuer Jarmusch Film.

    @MisterBond,


    schon klar, dass der Deutschlandstart erst ende Dezember ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Film hierzulande ein großer Erfolg wird, erachte ich jedoch als recht klein. Bei "Machete Kills" handelt es sich ja ohnehin um einen reinen Zielgruppenfilm und nicht um ein Werk für die breite Masse. Der Erstling war an den Kinokassen auch kein großer Erfolg und startete mit relativ wenig Kopien. Nach den schlechten US-Zahlen gehe ich nicht davon aus, dass "Machete Kills" einen großen Deutschlandstart erhalten wird. Holland ist jetzt vielleicht auch nicht unbedingt repräsentativ. Wenn an einem Sonntagabend aber gerade einmal 9 Leute in einem recht großen Kinosaal sitzen, stimmt das nicht allzu optimistisch. Und für einen etwaigen qualitativ ebenbürtigen dritten Teil dürfte das US-Einspielergebnis durchaus relevant sein. Dass gerade solche Filme noch massiv Geld bei der Heimkinoauswertung einspielen, ist klar. Ganz unerheblich dürfte der reine Box Office aber für die Geldgeber ebenfalls nicht sein.

    "Machete Kills" von Robert Rodriguez


    Ich habe "Machete Kills" gestern Abend mit Freunden in Roermond gesehen und war sehr angetan. Ein wirklich herrlich schräges und äußerst kurzweiliges dreckiges Actionfilmchen. Eine absurde Idee jagt die nächste. "Machete Kills" nimmt sich wirklich nicht eine einzige Sekunde ernst und erscheint ingesamt weitaus lockerer und lustiger als der Erstling. Dirket nach 1 Minute startet der Film actiontechnisch durch und kommt bis zu Ende eigentlich so gut wie gar nicht zur Ruhe. Der schräge Casting Mix macht natürlich ebenfalls reichlich Spaß. Beinahe in jeder Szene trifft man auf bekannte Gesichter und Anspielungen auf die Filmgeschichte als auch Rodriguez eigene filmische Vita. Natürlich kann man das jetzt nicht sonderlich originell und selbstverliebt von Rodriguez nennen; meiner Begleitschaft und mir hat das ganze Filmchen auf jeden sehr gefallen. Ich höre mit Bedauern, dass "Machete Kills" an den Kinokassen anscheinend nicht sonderlich gut läuft. Auch gestern Abend in Roermond waren außer uns und nur noch 5 weitere Besucher in einem recht großen Saal. Ohne ins Detail gehen zu wollen kann festgehalten werden, dass ein dritter Teil im Grunde genommen unabdingbar ist. Ich hoffe sehr, dass dieses Projekt zur Not subventioniert realisiert wird. Eine reine "direct-to-video" Produktion mit unbekannten Darstellern würde mich nach den ersten beiden Filmen jetzt nicht mehr vom Hocker hauen. Außerdem wird Danny Trejo ja auch nicht unbedingt von Tag zu Tag jünger. Rodriguez sollte sich nach "Sin City 2" also möglichst ran halten.


    8 von 10 Trash Punkte

    Sehr schade! Habe Giuliano Gemma immer gerne gesehen. Seinen Ruhm verdankt er natürlich primär dem Italo-Western, dort war er jedoch sicherlich einer der prägendsten Genredarsteller neben Leuten wie Nero, van Cleef oder Milián. Aber auch in anderen Italoproduktionen wie dem Spencer Film "Auch die Engel essen Bohnen" oder italienischen Polizeithrillern hat er mir viel Freude bereitet. In Interviews wirkte er stets sehr bescheiden und sympathisch. R.I.P.!

    Wollte Euch darauf aufmerksam machen, dass mein großer musikalischer Held Mark Lanegan auf seinem neuen Album "Imitations" auch eine interessante Coverversion von "You only live twice" interpretiert hat. Mir persönlich gefällt das Cover insgesamt sehr gut. Bin als treuer Laneganfan aber wahrscheinlich nicht die allzu objektivste Quelle. Vielleicht sagt es dem einen oder anderen ja zu.


    Siehe:


    http://www.youtube.com/watch?v=WMnu_qH7XIU

    Skyfall (SF)
    Casino Royale (CR)
    Liebesgrüße aus Moskau (FRWL)
    Goldfinger (GF)
    Feuerball (TB)
    GoldenEye (GE)
    Im Geheimdienst Ihrer Majestät (OHMSS)
    Der Hauch des Todes (TLD)
    Leben und sterben lassen (LALD)
    Sag niemals nie (NSNA)
    Der Spion der mich liebte (TSWLM)
    In tödlicher Mission (FYEO)

    Casino Royale (CR)
    Ein Quantum Trost (QOS)
    "."
    Liebesgrüße aus Moskau (FRWL)
    Goldfinger (GF)
    Lizenz zum Töten (LTK)
    Der Hauch des Todes (TLD)
    Im Geheimdienst Ihrer Majestät (OHMSS)
    Sag niemals nie (NSNA)
    Leben und sterben lassen (LALD)
    In tödlicher Mission (FYEO)
    Der Spion der mich liebte (TSWLM)

    Ich habe mich an dieser Stelle für Scaramanga entschieden. Für mich definitiv einer der kultiviertesten Villains der Reihe. In großen Teilen von TMWTGG wirkt Scaramanga trotz seiner grausamen Profession schon beinahe sympathisch. Ich liebe die ruhige, weltgewandte Art von ihm. Zu großen Teilen ist Scaramanga Bond gar nicht mal so unähnlich. Ich schätze Villains, die eine natürliche Autorität ausstrahlen, dabei aber immer ruhig und besonnen agieren und sich nicht allzu schnell aus der Fassung bringen lassen. Auf Scaramangas kleiner Privatininsel würde ich gerne zu einem netten Kurzurlaub einkehren und es mir bei gutem Essen, erfrischenden Drinks, hochwertigen Zigarren und netter weiblicher Gesellschaft gutgehen lassen. :thumbup: .


    Neben Scaramanga zählt auch für mich Sanchez zu einem der charismatischten Villains der Reihe. Mag sein, dass er "nur" ein Drogenbaron ist; ich schätze aber seinen Stil, seine weibliche Begleitung und seine durchaus charmanten Umgangsformen. Ok, von seinen Ladys sollte man lieber die Finger lassen. Vom Charisma her würde ich auch Maximilian Largo ganz weit vorne einordnen. Ähnlich wie Scaramanga schon beinahe ein richtig "netter Typ". Auf der Flying Saucer würde ich ebenfalls gerne durch die Karibik segeln.


    Goldfinger ist natürlich der Prototyp des Über-Villains und hat sich nachhaltig in Erinnerung gebracht. Im eigentlichen Sinne charismatisch finde ich ihn aber nicht. Er ist schon eine sehr grobschlächtige Erscheinung und wirkt trotz seines Reichtums wenig weltmännisch. Wie schon in diesem Thread erwähnt, weist Auric zahlreiche nahezu kindliche Züge auf und will einfach nur um jeden Preis gewinnen. Seine Gesellschaft würde ich daher nicht unbedingt suchen. Scaramanga, Sanchez und Largo wirken da doch um einiges "sportlich fairer" und gastfreundlicher.

    Zardoz,


    tja, was soll ich sagen. Asche über mein Haupt ;) . Persönlich habe ich mit MR ein ähnliches Problem wie mit DAD. Die erste Filmhälfte sagt mir durchaus zu. Insbesondere Venedig und Rio wurden schön in Szene gesetzt. Nach Rio findet m.E. aber ebenfalls ein sehr starker Qualitätsabfall statt. Sorry, die gesamten Weltraumszenen empfinde ich als unglaublich peinlich und auch nicht sonderlich gut gemacht. Erinnert mich an alte Atari Videospiele. Dass Star Wars eine Inspiration war, ist ja unbestritten. Aber Bond im Weltraum..., ich kann mich damit nicht anfreunden. Dann ziehe ich persönlich kontinuierlich durchschnittliche Filme wie OP, TMWTGG oder TWINE vor. Mag keine zu starken Qualitätsschwankungen.


    Hinzu kommt, dass mich Beißer anders als zuvor in TSWLM nur noch nervt. Natürlich möchte ich jetzt nicht sagen, dass sein Charakter in TSWLM sonderlich realistisch war. In MR wird der Bogen mit seinen Überlebensqualitäten aber doch etwas überspannt. Auch die Liebesgeschichte mit Dolly ist für mich nicht so der Knaller.


    Zuguterletzt wirkt MR auf mich im Grunde genommen wie ein 1-1 Remake vom Vorgänger TSWLM. Wieder führt Lewis Gilbert Regie. Wieder hat Bond es mit einem görßenwahnsinnigen Villain zu tun; ansatt des Wassers will Drax den Weltraum beherrschen. Wieder ist das Bondgirl eine Agentin eines anderen Geheimdienstes. Comeback von Beißer. Die schweigsamen Charaktere von Sandor und Chang und deren Ableben ähneln sich für meinen Geschmack auch etwas zu deutlich. Am Ende erledigt Bond den Villain nicht alleine, sondern in einer bombastischen Schlacht mit Hilfe befreundeter Geheimdienste (nebenbei auch eine Parallele zum ebenfalls von Gilbert inszenierten YOLT). Für mich das alles zu viel. Offenkundig für EON auch, da man anschließend mit FYEO ja wieder einen zumindest für Roger Moores Ära realistischen Bond gedreht hat.

    Ich habe schweren Herzens für TND gestimmt. Ganz knapp gefolgt von DAD. Irgendwie hatte ich hier nur die Wahl zwischen Pest und Cholera. Den Ausschlag hat letztendlich gegeben, dass DAD zumindest recht vielversprechend startet und die erste Filmhälfte durchaus einige nette Momente hat. Bond in einer derart langen Gefangenschaft war mal etwas Neues. Auch die Kubasequenzen und die Fechtszene im Londoner Private Club würde ich durchaus als bondig bezeichnen. Die zweite Filmhälfte fällt leider komplett ab und stellt für mich den absoluten Tiefpunkt der Reihe dar. Bei TND hingegen gefällt mir so gut wie gar nichts. Lediglich die kurze Dr. Kaufmann Szene in Hamburg ist für mich im klassischen Sinne bondig. Ansonsten ist TND ein reiner Actionfilm ohne ruhige stilvolle Momente. Das Rambo-Finale ist für mich neben der Bohrinsel in DAF das Schwächste des gesamten Franchise. Elliot Carver sollte an alte größenwahnsinnige Villains anknüpfen, wirkte aber nur überdreht peinlich. Schade, aus der Medienmogulstory hätte man mehr rausholen können. Stamper als Henchmen ist auch lediglich eine Parodie. Erinnert mich an McBain aus den Simpsons. Wai Lin ist eines der unsympathischten Bondgirls der Reihe. Wirkt wie ne Kampflesbe. Die Paris Carver Szenen wirken auf mich unglaublich nervend und peinlich. Hinzu kommen die ständigen feministischen Belehrungen von M und Moneypenny. Dann doch lieber Halle Berry als Jinx. Kann mich zumindest am optischen Leckerbissen erfreuen. Und Rosamund Pike ist auch nicht von schlechten Eltern.


    Meine Flop 5 werden abgerundet durch DAF, MR und QOS.

    Never change a winning team. Bei mir nach wie vor FRWL. Hat sich in den letzten rund 15 Jahren nicht verändert. Subjektiv passt bei mir hier einfach alles. Connery in Top-Form, "Kalter-Krieg-Agenten-Story", durch die Bank tolle Gegenspieler, der in Kerim Bey charismatischte Gehilfe der gesamten Reihe, tolle Istanbulaufnahmen und die Orient-Express-Sequenz, ein süßes Bondgirl - für mich 10/10. Dahinter folgen TLD, OHMSS, CR und FYEO.

    Skyfall (SF)
    Casino Royale (CR)
    Ein Quantum Trost (QOS)
    GoldenEye (GE)
    Liebesgrüße aus Moskau (FRWL)
    Der Hauch des Todes (TLD)
    Feuerball (TB)
    "."
    Im Geheimdienst Ihrer Majestät (OHMSS)
    In tödlicher Mission (FYEO)
    Leben und sterben lassen (LALD)
    Der Spion der mich liebte (TSWLM)

    Bin Baujahr 1980 und insoweit natürlich auch ausschließlich mit Synchronfassungen aufgewachsen. Im Großen und Ganzen war ich mit den Synchros zumindest meine ersten rund 20 Lebensjahre äußerst zufrieden. Bei Englandaufenthalten hatte ich mir mal hin und wieder einen Bondfilm oder Kultfilme wie "Pulp Fiction", "From Dusk Till Dawn" etc. in der OV auf VHS zugelegt. Insgesamt also sehr bescheiden Erfahrungen mit den OV. Mit dem Siegeszug der DVD habe ich dann mehr oder minder regelmäßig auch einmal die OV begutachtet und musste dann doch feststellen, dass zahlreiche Filme in der OV doch einen deutlichen Mehrwert aufweisen. Mittlerweile sehe ich mir zumindest neue Filme sehr häufig in der OV an und importiere auch sehr viele Filme auf DVD/BD aus England oder den USA, wobei deutsche Synchronfassungen in der Regel nicht enthalten sind. Natürlich ist die deutsche Synchronfassung insgesamt betrachtet recht hochwertig und gelungen. Alte Klassiker wie Bond, John Wayne Western, Spencer/Hill etc etc. schaue ich bis heutzutage sogar primät synchronisiert, da ich einfach mit diesen Fassungen aufgewachsen bin. Den Stellenwert glorreicher alter Zeiten haben zeitgenössische Synchros m.E. allerdings zumindest in der Breite nicht mehr. Bis in die 90er Jahre hinein empfand ich die Synchros insgesamt betrachtet sehr gelungen. Danach hat die Qualität insgesamt betrachtet aber subjektiv stark nachgelassen. Natürlich haben hochkarätige Blockbuster wie Bond, Herr der Ringe etc. nach wie vor tolle Synchros. Gerade bei kleineren Filmen und reinen Genrewerken aus dem B-Bereich sind die Synchros häufig äußerst billig "hingerotzt". Stichwort Porno-Synchro. Asiatische Filme, die ich persönlich sehr gerne sehe, verfügen meistens über nahezu unerträgliche Synchros. Selbst der letzte Takeshi Kitano "Outrage" war für mich in der dt. Fassung ungenießbar. Dann ziehe ich die japanische Fassung mit Untertiteln eindeutig vor. Für Gangster- und Horrorfilme, die häugig "direct-to-DVD" erscheinen, gilt das Gleiche. Ok, natürlich haben wir heutzutage auch ein deutlich erhöhtes Aufkommen an neuen Filmen. Für mich als Endverbraucher ist das gleichwohl keine befreidigende Entschuldigung. Ich möchte einen Film genießen können. Und mit schlechter Synchro geht das für mich nicht. Filme wie zuletzt "Elysium"oder "Kick-Ass 2" kann ich problemlos synchronisiert sehen. Filme, bei denen es primär auf Wortwitz oder einen spezifischen Slang ankommt, sehe ich mir ausnahmslos in der OV an. Bei Tarantino, Kevin Smith oder den Coens würden viele Dialoge für mich einfacn nicht zünden. Und die italo-amerikanische Mafia in den "Sopranos" oder das Baltimore Ghetto-Milieu aus "The Wire" funktionieren auf klassischem Hochdeutsch für mich atmosphärisch einfach gar nicht.