Beiträge von DrShatterhand

    Was, mehr noch nicht? OK, ich gebe mein erstes Schauen dazu.


    1. OHMSS 297
    2. CR 281
    3. TLD 272
    4. TSWLM 259
    5. DAD 254
    6. FYEO 246
    7. LTK 244
    8. YOLT 239
    9. QOS 238
    10. FRWL 232
    11. DAF 231
    12. LALD 229
    13. GF 228
    14. MR 225
    15. AVTAK 224
    16. TB 220
    17. OP 217
    18. SF 206
    19. GE 204
    20. TWINE 196
    21. DN 194
    21. TND 192
    23. TMWTGG 185
    24. NSNA 143
    25. SP 79
    26. CR `67 43
    27. NTTD 3

    Ich habe heute morgen Thomas Gleitsmanns Bericht zu den Dreharbeiten in Italien fertiggelesen. Dabei fiel mir auch das Foto mit einem roten Fiat Pininfarina auf. Vielleicht ist schon ein Grund für das Auftauchen des Autos bekannt und ich habe ihn nur nicht mitbekommen, aber mir fiel dabei gleich das Ende des Romans OHMSS ein, in dem Blofeld und Bunt in einem roten Cabrio Bond und Tracy verfolgen und Tracy töten. Könnte dies Pate gestanden haben für eine NTTD-Sequenz, in der Madeleine Swann stirbt?

    Red Dawn (1984)


    „At times, I´m an extreme patriot.“ sagte Regisseur John Milius in einem Gespräch zu diesem Film. Man sieht es. Mit welcher Plattheit aufrechte Amerikaner und böse Russen/Kubaner einander gegenübergestellt werden, ist wirklich unglaublich. Man könnte sagen, das ist so schlecht, daß es wieder gut ist. Zur Orientierung: In einer amerikanischen Kleinstadt fallen unerwartet russische und kubanische Truppen ein; der dritte Weltkrieg bricht los, und die Sowjetunion versucht, die USA einzunehmen. Ein Haufen Teenager, die in der Stadt leben, nimmt unter Führung von Jed Eckert (Patrick Swayze) den Kampf gegen die Besatzer auf, der am Ende auch erfolgreich ist.


    Wie gesagt geht es oft recht platt in der Darstellung der bösen Sowjets zu. So werden wir Zeuge einer Bücherverbrennung; die Stadtbewohner müssen sowjetischen Paraden beiwohnen und Fähnchen schwenken; die Stadt kommt recht bald herunter; viele Bewohner landen in einem Umerziehungslager. Es gibt aber auch durchaus subtile Momente. So sieht man in einer Szene, daß das lokale Kino gratis den Eisenstein-Klassiker „Aleksandr Nevskij“ zeigt. Das ist mir erst nach 35 Jahren zum ersten Mal aufgefallen! Im Büro des kubanischen Kommandeurs, Colonel Bella, hängt ein Porträt von Leonid Brezhnev.


    Durchaus clever gehen die Produzenten auch an anderer Stelle vor. Die Handlung beginnt in der lokalen High School, wo gerade Geschichte unterrichtet wird, und der Lehrer (Frank McRae, Sharky in „Licence to kill“), behandelt gerade die mongolische Invasion Europas. Er sagt: „The killing went on until the young son of the Khan asked the last creature alive be allowed to go free.“ Das spiegelt sich am Ende des Films wider, wenn Jed und sein Bruder Matt (Charlie Sheen) an Colonel Bella vorbeiziehen und Bella die beiden verschont; das Töten ist vorbei. Ähnliches findet sich später, als Jed und Matt mit Robert jagen gehen und Robert sein erstes Wild erlegt; er trinkt vom Blut des Wildtieres und wird damit zu einem „echten Jäger“. Matt kommentiert das mit den Worten „Once you do that, there will be something different with you.“ Und das ist auch so: Robert wird zum unnachgiebigen Killer. In dem vorher erwähnten Umerziehungslager treffen Matt und Jed ihren Vater (Harry Dean Stanton, „Alien“) an. Der spricht mit ihnen über die Zeit, als sie Kinder waren und er sie oft zu den Schaukeln im Park mitgenommen hat. In dem Park lässt Jed sich mit seinem verletzten Bruder auf einer Bank nieder, und zwar in der Nähe dieser Schaukeln. Dort sterben die beiden vermutlich auch.


    Plumper ist es wieder an anderer Stelle, als zwei russische Soldaten mit einem kubanischen Kameraden den Arapaho National Forest ansteuern. Dort hängt eine Informationstafel zum Waldbestand und zu Campingregeln. Einer der russischen Soldaten „übersetzt“ den Text für seine Kameraden, und plötzlich hören wir, daß es sich bei dem Ort um das Arapaho National Battlefield handelt, wo ein Indianeraufstand von imperialistischen Truppen und von Cowboys unter der Führung von Präsident Roosevelt blutig niedergeschlagen wurde. Solch üble Propaganda muss damals in den US-Kinos ziemlich gewirkt haben: Ein Sowjetsoldat begeht auf amerikanischem Boden groteske Geschichtsfälschung!


    In dieser Sequenz zeigt sich, was man auch in anderen Szenen des Films gut mitbekommt: Das Russisch, das von verschiedenen Charakteren gesprochen wird, ist gut und so gut wie immer korrekt. Colonel Bella spricht sogar Russisch mit spanischem Akzent!


    Die Fahrt in den Nationalpark endet für die drei Soldaten tödlich. Sie entdecken Jed, Matt und die anderen Teenager, werden von ihnen aber getötet. Darauf richten die Russen als Vergeltung mehrere Amerikaner hin. Einer der Teenager sieht das auf seiner Patrouille. Dies ist ein Wendepunkt im Film, denn da beschließt die Gruppe, aktiven Widerstand gegen die Invasoren zu leisten. Sie bekämpfen die Russen und Kubaner mit Hinterhaltaktionen und taufen sich „Wolverines“.


    In der Phase des Films taucht auch der nächste Bekannte auf; Vladek Sheybal (Kronsteen in „From Russia with Love“) agiert als russischer Offizier Bratchenko. Ein weiterer relativ bekannter Schauspieler, der im Film vertreten ist, ist Powers Boothe („Sudden Death“). Er spielt den Luftwaffenoffizier und Kampfpiloten Andy Tanner, der im Kriegsgebiet abgeschossen wird. Er überlebt und schließt sich den Wolverines an.


    Tanner verstirbt recht bald als erster der Wolverines, ebenso der Wolverine Aardvark. Dies führt zur Nutzung eines Felsens als sogenannter „Partisan Rock“, an dem die Wolverines die Namen derjenigen aufschreiben, die im Kampf fallen.


    Die Russen ändern trotz der Probleme mit den Wolverines ihr generelles Vorgehen nicht. Nachdem die Wolverines ein Umerziehungslager befreit haben, werden zur Vergeltung erneut Gefangene erschossen. Dennoch schwant den Besatzern, daß sie irgendetwas tun müssen, um mit den Wolverines fertig zu werden. Hier betritt William Smith alias Strelnikov den Plan. William Smith trat besonders in den 80er Jahren in Film und Fernsehen oft als Bösling in Erscheinung. Strelnikov übernimmt die Jagd auf die Wolverines; zum Teil hat er Erfolg, da Daryl, einer der Wolverines, den Russen aus Angst um seinen Vater den Lagerort der Wolverines verrät. Die Russen können beim Überfall auf das Lager der Wolverines zurückgeschlagen werden, aber Daryl fliegt auf, und Robert erschießt ihn für seinen Verrat.


    In einer späteren Situation lassen die Wolverines erneut Federn. Sie sammeln Nahrung auf, die scheinbar aus einem russischen Konvoi-LKW herausfällt, und suchen sich einen Platz, um sie zu essen. Dabei taucht ein MIL-MI 24 auf (russischer Kampfhubschrauber der mächtigen Sorte); zwei weitere MIL-Hubschrauber tauchen auf, und die Hubschrauberbesatzungen nehmen die Wolverines unter Feuer. Toni (Jennifer Grey) wird dabei schwer verletzt; ihr wird klar, daß sie sterben muss, und sie bittet Jed um eine Handgranate, mit der sie wenigstens noch einen Feind mitnehmen kann. Robert wird isoliert und stellt sich alleine einem MIL. Es gelingt ihm zunächst, mit einer Panzerfaust Schaden am MIL zu verursachen (und es fällt auch ein Russe aus dem Hubschrauber), aber am Ende wird er vom MG-Feuer des Hubschraubers niedergemäht.


    So bleiben neben Jed und Matt lediglich Danny und Erica. Sie beschließen, sich zu trennen. Während Jed und Matt noch einen Angriff in ihrer Heimatstadt vornehmen wollen, machen sich Danny und Erica auf ins „Freie Amerika“. Jed und Matt schaffen eine Menge Verwirrung und Schaden, aber Strelnikov ist in der Lage, Matt anzuschießen. Er stirbt letztlich in einem Duell mit Jed, der dabei aber auch schwer verletzt wird. Wie zuvor beschrieben schleppt Jed seinen Bruder in den Park in die Nähe der vom Vater erwähnten Schaukeln, wo beide dann höchstwahrscheinlich sterben.


    Basil Poledouris untermalt den Film mit heroischer Musik, die auch einen hohen Wiedererkennungswert hat. Teile der Schlussmusik könnte man im Fußballstadion für den Moment heranziehen, wenn das eigene Team ein Tor geschossen hat. Die Filmmusik gehört auch zu den wenigen Soundtracks, die ich mir überhaupt gekauft habe.


    Red Dawn bleibt unterm Strich ein streitbarer Film. Während er aber damals zu Protesten in und vor Kinos geführt hat und deswegen sogar aus dem Programm genommen wurde, würde er heute nicht mehr dieses Protestpotential wecken. Im Gegenteil: Ich vermute, auch aufgrund des verfehlten Remakes von 2012 hat er sein Image sogar verbessert.

    Radar Men from the Moon (1951)


    Zufällig stieß ich auf dieses Serial, das aus zwölf Teilen besteht und in klassischer Cliffhanger-Manier daherkommt. Allzuviel Geld hat es wohl nicht gekostet, was man an der Tricktechnik sieht und auch im wiederholten Gebrauch von Einstellungen (Eingang der Höhle des Unterbösewichts, der Held verlässt sein Labor und startet seinen Raketenanzug, der Held fliegt durch die Luft, …).


    Im Mittelpunkt steht der Wissenschaftler Commando (geiler Vorname!) Cody, der für die US-Regierung arbeitet und einen Raketenanzug entwickelt hat. Die USA sehen sich seltsamen Unglücken ausgesetzt (Überschwemmungen, Explosionen), die auf lange Sicht auch der Verteidigungsfähigkeit der USA schaden. Dahinter stecken die Mondbewohner, die auf dem Mond nicht mehr lange werden überleben können. Die Atmosphäre auf dem Mond gerät zunehmend lebensfeindlich, und um zu überleben, planen die Mondbewohner unter Führung ihres Herrschers Retik die Invasion der Erde. Die bereiten sie mit Hilfe von Kanonen, die Atomstrahlen schießen, vor, denn mit diesen Kanonen verursachen sie die rätselhaften Unglücke. Cody und seine Gehilfen kommen Retik auf die Schliche, und über zwölf Episoden verteilt sehen wir, wie die Böslinge versuchen, ihre Invasionspläne durchzusetzen und Cody und Co. dagegen versuchen, diese Pläne zu vereiteln, was ihnen letztlich auch gelingt.


    Wie schon gesagt kommt das Serial etwas billig daher; neben den oben angeführten Elementen fällt auf, daß eine spätere Episode ganze Sequenzen aus zwei früheren Episoden nochmal zeigt. Das macht sich natürlich besonders bemerkbar, wenn jede Episode gerade mal 13 Minuten lang ist. Besonders aber in der Abteilung Tricktechnik hat man nicht den Eindruck, daß das Serial 1951 entstand (ich habe die Jahresangabe einige Male genau angesehen, weil ich es nicht glauben konnte). Ich fühlte mich beim Schauen der Episoden eher an die Flash-Gordon- oder Buck-Rogers-Serials aus den 30er Jahren erinnert.


    Man staunt auch, wie blauäugig die Produzenten mit wissenschaftlichen Erkenntnissen umgingen. Schwerelosigkeit gibt es nicht; auf dem Mond ist es durchaus taghell, und man kann ohne Schutzanzug dort herumlaufen. Dort sind sogar Wegweiser aufgestellt (Allerdings hatte ich da den Eindruck, daß man vergessen hat, die vor dem Drehen der Szenen zu entfernen.)! Die Mondbewohner leben in einer altrömisch/altgriechisch anmutenden Stadt und haben Atombomben entwickelt, die sie auch auf der Erde nutzen. Unterbösling Krog, der die Mondaktionen auf der Erde leitet, holt in einer Episode eine solche Atombombe, die eine handliche Größe aufweist, aus einer Kiste und gibt sie zwei Gangstern, die für Krog arbeiten. Die Gangster klemmen die Bombe an den Flügel eines Flugzeugs und lassen sie dann zu Boden gehen und explodieren. Von Strahlung oder Fallout ist meilenweit nichts zu sehen.


    Von solchen Unstimmigkeiten lasse ich mich aber in der Regel nicht beirren, und so empfand ich dieses Serial als sehr angenehm zu schauen und als sehr unterhaltsam. Plot ist nichts, Story ist alles! Als filmisches Weltkulturerbe würde ich es allerdings nicht bezeichnen.


    P.S.: Warum die Mondbewohner als „Radar Men“ bezeichnet werden, habe ich immer noch nicht herausgefunden.


    "Zwei glorreiche Halunken" muss ich ausschließen, da ich den Film nicht kenne, und auch "Terminator: Genisys" stufe ich etwas höher ein, aber ansonsten unterschreibe ich alles, was Du zu diesen Filmen gesagt hast.

    Ich glaube, ich war ein Jahr lang hier nicht mehr unterwegs. Es wird wieder Zeit.


    Braveheart (1995)


    In diesem Jahr wird der Film 25 Jahre alt (Special Edition vielleicht?), und er ist immer noch gut anzuschauen. Besonders bei den Schlachtszenen (bspw. Stirling oder Falkirk) ist es erstaunlich, welchen Kostümaufwand man gefahren hat, um ein authentisches Bild hinzukriegen. In den 50er und 60er Jahren gab es große Kostümschinken, aber danach? Ich konnte mich an gar keinen bis Braveheart erinnern.


    Die Gewalt ist besonders in den Schlachtszenen sehr detailliert dargestellt (Bein ab, Kopf ab, Hand ab, Schädel eingeschlagen, Kehle durchgeschnitten …), aber es hat – ich kann mir nicht erklären, wieso – dabei immer etwas Monty-Python-haftes.


    Patrick MacGoohan war eine sehr gute Verpflichtung; er spielt König Edward the Longshanks sehr gut. „The most ruthless king ever to sit on the throne of England“? McGoohan macht das sehr glaubhaft. Weitere bekannte Größen in dem Film sind Sophie Marceau (natürlich) und Ian Bannen, der Robert the Bruces Vater spielt. Angus McFadyen spielt besagten Robert the Bruce und macht das ebenfalls sehr gut. Man nimmt ihm den innerlich Hin- und hergerissenen (Bewunderung für William Wallace; Loyalität zu den Clans) ab. Wie er es allerdings hinbekommen hat, mit seiner eher lahmen Ansprache „You have bled with Wallace! Now bleed with me.“ Die übriggebliebenen schottischen Kämpfer zur Schlacht von Bannockburn (1314) anzuheizen, ist mir bis heute ein Rätsel. Wallaces Ansprache an die Schotten vor der Schlacht von Stirling ist da schon weitaus packender, weil er auch aufgreift, was ihm zwischendurch entgegnet wird. Dennoch hat auch diese Ansprache ein gewisses „Deus ex machina“-Element.


    Der Film hat durchaus Auswirkungen auf die Nachwelt gehabt. Bei der Fußball-EM 1996 in England hatten schottische Fußballfans (da ging es auch gegen England) Pappaufsteller von William Wallace in den Stadien. Geholfen hat es ihnen aber nicht. In den Videotheken stand bald der Film „Robert the Bruce“, der nach eigener Promoaussage dort weitermachte, wo Braveheart aufhörte. Es war wohl eine Direct-to-video-Produktion, die auch wenig Ausleiher fand; in den internen Ausleihcharts meiner damaligen Stammvideothek tauchte er jedenfalls nicht auf.


    James Horner schrieb einen tollen Soundtrack. Er besitzt einen hohen Wiedererkennungswert, der sich besonders im Braveheart-Thema widerspiegelt, das sich durch den gesamten Film zieht. Es gibt den Soundtrack auch auf 2 CDs: einmal als handelsübliche Filmmusik, dann als „More Music from Braveheart“ mit Filmdialogen und (als Bonus) Dudelsackmusik.


    Kleines Trivium am Rande: Der „English Commander“, der am Ende des Films die englischen Truppen bei Bannockburn befehligt, wird von Paul Tucker gespielt. Bei ihm handelt es sich auch um den „Production and Financial Controller“ des Films.


    Ob es nun eine Special Editon gibt oder nicht, ist eher irrelevant. Der Film ist gut gealtert und auch immer noch sehenswert.

    Mission: Impossible (1996)


    Ich weiß noch, wie wuschig ich wurde, als ich zum ersten Mal von den Dreharbeiten zu einem M:I-Kinofilm hörte. Ich hatte die alte Serie sehr gerne gesehen, kannte auch die Revival-Serie von 1988/89 und hatte auch das "Mission: Impossible Dossier" gelesen. Die Diskussion um Tom Cruise und Scientology ignorierte ich dabei, freute mich auf den Film als solches und auch auf Jean Reno, den ich in "Leon" kennen und schätzen gelernt hatte.


    Der Film weist im Vergleich zu seinen Nachfolgern noch die stärkste Verbindung zu den TV-Serien auf. Mit einem Streichholz wird eine Zündschnur angezündet, man sieht Szenen aus dem Film und es erscheinen Porträts der "Impossible Missions Force"-Mitglieder (was von der Revival-Serie übernommen wurde).


    Schon dieser Film zeigt einige Erkennungsmerkmale des späteren Franchise: die Mission am Anfang des Films, die schiefläuft (auch wenn das hier Teil des Plots ist); ein BMW als Auto für die Guten (könnte hier aber auch Zufall sein, denn zu mehr als Parken und Explodieren lassen wird das Auto nicht genutzt); Tom Cruise rennt in hohem Tempo durch die Gegend.


    Man merkt dem Film jedoch auch an, daß er schon über 20 Jahre auf dem Buckel hat. Es wird einige Male geraucht, und besonders die Technologie hat es in sich: Eine Suchmaschine namens Netscape! 3,5-Zoll-Disketten! Laptops, bei denen man heutzutage glaubt, die hätte jemand im Museum gestohlen!


    Abgesehen davon ist der Film meiner Meinung nach gut gealtert und auch immer noch gut. Ethan Hunt (Cruise) muss nach einer missglückten Mission in Prag seinen Namen reinwaschen und hat dazu nur Claire Phelps (Emanuelle Beart) zur Verfügung. Er rekrutiert noch Luther Stickell (Ving Rhames) und Franz Krieger (Jean Reno). Es gelingt ihm, zu beweisen, daß man ihn reingelegt hat und er unschuldig ist, und er enttarnt den wirklichen Bösewicht: Jim Phelps.


    Dieser Punkt war und ist bis heute das Hauptziel der Kritik. Jim Phelps ist kein Bösewicht! Man hätte vielleicht Dan Briggs dazu heranziehen sollen, aber das hätte wahrscheinlich das Problem ergeben, daß mit Briggs (IMF-Chef vor Phelps) kaum einer etwas hätte anfangen können.


    Ving Rhames und Jean Reno spielen ihre Rollen sehr gut, was sich für Rhames auch dadurch auszahlte, daß er in späteren Filmen immer wieder auftauchte.


    Unter den Schaupielern, die im Film mitmachen, befindet sich auch ein Mitglied des James-Bond-Universums: Andreas "The Living Daylights" Wisniewski spielt einen Mitarbeiter der Waffenhändlerin Max (Vanessa Redgrave).


    Eine Szene zeigte, daß die Produzenten nicht immer auf der Höhe der Zeit waren: Hunt schaut sich eine Reihe von Pässen an, die von IMF-Mitgliedern genutzt werden konnten. Darunter befindet sich auch ein Reisepass der Bundesrepublik Deutschland. Problem: Er war noch grün, und zu dem Zeitpunkt waren deutsche Reisepässe bereits rot.


    Unterm Strich ein wie gesagt guter Film, den man sich auch heute gut anschauen kann und gegen den sein Nachfolger trotz John Woo im Regiestuhl und Anthony Hopkins vor der Kamera keinen Stich bekommt.

    X-Men: First Class (2011)


    Nachdem Bryan Singer nach "X2: X-Men United" das Franchise verließ und "The Last Stand" nicht gut wegkam, kehrte Singer zurück und arbeitete an "X-Men: First Class" mit. Die Mitarbeit half, denn "First Class" ist ein guter Film geworden.


    Der Film geht in der Zeit zurück und betrachtet die Anfänge der X-Men; er fängt jedoch bemerkenswerterweise mit der gleichen Sequenz an wie "X-Men": Erik Lehnsherr und seine Eltern werden im KZ getrennt; Erik versucht, zu seinen Eltern zurückzukommen, und dabei verbiegt er mit seinen (ihm da noch unbekannten) Kräften ein großes Tor, bevor ihn ein Soldat bewusstlos schlägt.


    Der Film ist in der Zeit der Kuba-Krise angesetzt, und der Bösewicht (Doktor Schmidt, dargestellt von Kevin Bacon), versucht, einen Krieg zwischen den USA und der UdSSR anzuzetteln. Schmidt wird unterstützt von den Mutanten Frost, Azazel und Riptide. Charles Xavier (der erst in diesem Film zum Professor wird und bis kurz vor Filmende nicht auf den Rollstuhl angewiesen ist) sammelt Mutanten um sich herum, darunter Raven (Jennifer Lawrence) und Erik Lehnsherr (Michael Fassbender). Eriks Mitwirken kompliziert das Ganze dadurch, daß Dr. Schmidt im KZ auf Eriks Kräfte aufmerksam wurde und versuchte, Erik dazu zu bringen, sie anzuwenden. Um das zu erreichen, erschoss er Eriks Mutter vor dessen Augen. Erik ist danach vom Rachegedanken beseelt, und am Ende tötet er Dr. Schmidt.


    Außerdem wird Xaviers (James McAvoy, bevor ich es vergesse) Arbeit dadurch erschwert, daß sich die Mutanten untereinander uneins sind, ob sie auch später mit den "normalen" Menschen zusammenarbeiten sollen oder sich zurückziehen sollen, weil von den Menschen nichts Gutes zu erwarten sein wird. Es kommt am Ende natürlich zur Trennung. Erik, der sich nun den Namen Magneto gibt (und seinen charakteristischen Helm von Dr. Schmidt hat, der ihn selber zuvor von den Russen bekommen hat), trennt sich von Xavier und nimmt Raven (die sich nun Mystique nennt) mit. Azazel und Riptide schließen sich ebenso Magneto an wie Angel, die zunächst zu Charles Xavier gehört, aber zwischenzeitlich schon die Fronten wechselt.


    Natürlich kommt auch dieser Film nicht ohne Wolverine bzw. Logan aus. Auf ihrer Suche nach Mutanten finden Xavier und Erik Logan in einer Bar; bevor sie auch nur klar sagen können, was sie von ihm wollen, "verabschiedet" Logan die beiden mit den Worten "Go f*ck yourselves!" - schnell hauen die zwei wieder ab.


    Bereits in "First Class" zeigt sich die Mühe, die die Produzenten in die Arbeit mit Fremdsprachen stecken. Das Russisch, das im Film benutzt wird, ist generell gut; mir sind lediglich Fehler im Aspektgebrauch von Verben aufgefallen. Ein Patzer ist in den englischen Untertiteln zum russischen Dialog passiert, denn in einer Szene stellt sich ein russischer Offizier am Telefon als "General Armii Volkov" vor. Der Untertitel macht aus ihm jedoch "General Armivolkoff". Ob dieser Patzer auch in den deutschen Untertiteln auftaucht, weiß ich nicht.


    Michael Ironside, den ich ewig nicht mehr in einem Film gesehen habe, spielt in diesem Film mit. Er stellt den Kapitän eines der US-Kriegsschiffe dar, das helfen soll, den russischen Transporter aufzuhalten, der Raketen nach Kuba bringen soll.


    Ein weiterer alter Bekannter arbeitete hinter den Kulissen mit: John Dykstra (u. a. Star Trek - The Motion Picture) zeichnete mit für die Spezialeffekte verantwortlich.


    Auch wenn ich "The Last Stand" gar nicht schlecht fand, stelle ich fest, daß die X-Men-Filme durch Bryan Singers Mitarbeit deutlich gewinnen, und "First Class" ist ein gutes Beispiel dafür.

    Little Lord Fauntleroy (1980)


    Weihnachtsfilme schaut man sich eigentlich nur zu Weihnachten an, denn nur dann funktionieren sie auch. Nicht so dieser Film, der sich über die Jahre meine hohe Wertschätzung erarbeitet hat und Ende 2016 (glaube ich) als DVD und BR herauskam. Das gab mir natürlich die Chance, den Film im Original in ordentlicher Qualität zu sehen, denn eine youtube-Version, die ich gefunden hatte, ließ qualitativ zu wünschen übrig.


    Die Hauptstars des Films waren Sir Alec Guinness, Connie Booth (Fawlty Towers) und Kinderstar Ricky Schroder, der danach wohl nie mehr großartig in Erscheinung trat, aber es geschafft hat, ein normales Leben aufzubauen und zu führen. Das gelingt ja nicht allen, die als Kinder zu Stars werden. Eine Nebenrolle, die man als Trekker aber sofort ausmacht und verfolgt, spielt Patrick Stewart als Pferdemann Wilkins.


    Die Story, denke ich, ist allgemein bekannt. Der Earl of Dorincourt (Guinness) will seinen Enkel Cedric (Schroder) als seinen Erben aufbauen und ihn auf sein Leben und seine Rolle als künftiger Earl vorbereiten. Dazu holt er Cedric aus den USA herüber und macht ihn zum Lord Fauntleroy. Der Earl ist ein unbeliebter Griesgram, der sich mehr schlecht als recht um sein Gesinde und seine Untertanen kümmert. Außerdem will er Cedrics Mutter (Booth) nicht im Schloss haben, sie muss auswärts wohnen. Im Lauf der Zeit schafft es Cedric aber, seinen Großvater in einen neuen Menschen zu verwandeln und die Herzen der Menschen in Dorincourt zu gewinnen. Gegen Ende des Films droht Ungemach, als eine Betrügerin dem Earl ihren Sohn als rechtmäßigen Erben unterschieben will, doch Cedrics Freunde aus den USA bekommen das zufällig mit und helfen, der Betrügerin einen Strich durch die Rechnung zu machen. Am Ende schließt der Earl auch mit Cedrics Mutter Frieden, sie darf ins Schloss, und alle, Herrschaft und Gesinde, feiern zusammen Weihnachten.


    Eine sehr schöne Geschichte in einem Film, der keinen Vergleich mit meinem anderen Weihnachtsfavoriten, "It´s a wonderful life", scheuen muss.

    Das ist eine sehr interessante Sichtweise, eine Aufteilung der Filme war mir vorher noch nie in den Sinn gekommen. Meine Polnischkenntnisse sind etwas eingerostet, ich habe an der Uni Polnisch gelernt, hatte aber nach 2002 fast kaum Gelegenheit, es zu sprechen. Vor dem Hintergrund waren die Polnisch-Sequenzen in "Apocalypse" natürlich eine Herausforderung für mich.

    Ich muss bei dem Tip und der letzten Bemerkung an Jens Kirschneck von 11Freunde denken, der zu beginn jeder Saison die Endtabelle tippt. Die Tips sind dermaßen notorisch schlecht, daß besonders die Mannschaften, die auf die letzten drei Plätze gesetzt werden, sich gar keine Sorgen machen müssen.

    X-Men: Apocalypse (2016)


    Die Szenen nach den end credits zu "X-Men: Days of Future Past" deuteten schon darauf hin, daß ein neuer Film kommen würde, und mit "X-Men: Apocalypse" war es dann so weit. Wie ich schon bei meiner Betrachtung zu „Beauty and the Beast 2017“ schrieb: Was man mit CGI erreichen kann. Auch hier gilt, daß ein Film dieser Machart nur mit CGI funktionieren kann, und auch hier gilt, daß die entsprechenden Effekte sehr professionell gehandhabt wurden.


    In X-Men: Apocalypse geht es um einen altägyptischen Mutanten, der jedoch verraten wird und lebendig in einer Pyramide begraben wird. Er erwacht im Jahre 1983, erkennt seine Welt nicht mehr wieder und beschließt, sie wieder „herzurichten“. Dazu schart er vier Mutanten um sich: eine ägyptische Diebin, eine Mutantin aus Ost-Berlin, die bis dahin eine Gehilfin des Schleppers/Schmugglers Caliban war, Angel (Apocalypse stärkt die Kräfte dieser drei dabei) und Magneto. Sie stellen quasi die neuen Reiter der Apokalypse dar. Natürlich werden die X-Men darauf aufmerksam, und sie gehen unter der Führung von Professor X gegen Apocalypse vor. Am Ende besiegen sie ihn nach schwerem Kampf.


    Der Film spielt wie gesagt im Jahr 1983, was man unter anderem auch an der Musik merkt, denn irgendwann erklingt zum Beispiel „The Four Horsemen“ von Metallica. Laut end credits wurden auch „Countess Bathory“ von Venom und „I ran“ von A Flock of Seagulls gespielt, aber die Songs sind an mir vorbeigerauscht. Erstaunlich, denn ich kenne die Songs. Bei einem neuen Gucken muss ich meine Ohren nochmal aufsperren.


    Magneto alias Erik Lehnsherr taucht zunächst im polnischen Pruszków auf. Den Ort gibt es tatsächlich, er ist keine Erfindung Hollywoods. Auch die Ansiedlung eines Stahlwerks ist konform mit der Lage und dem Charakter Pruszkóws. Magneto ist dort unter dem Alias Henryk Górski untergetaucht und arbeitet in dem Stahlwerk. Auch sein Polnisch (bzw. das Polnisch, das in dem Film auch von anderen Charakteren gesprochen wird), klingt überzeugend.


    Der Film ist wieder voller Verweise auf frühere X-Men-Filme, natürlich bedingt auch durch die verschiedenen Charaktere, die auch schon in den früheren Filmen vorkamen. Es erscheinen auch Szenen aus „Days of Future Past“, die als Fernsehnachrichten gezeigt werden. Überraschend fand ich, daß auch Wolverine wieder vorkam. Hugh Jackman erscheint in einer kurzen Rolle, und er ist verbunden mit etwas, was sich „Weapon X“ nennt. Als „Wolverine“ bezeichnet ihn allerdings niemand. Auch die Sentinels tauchen wieder auf, dienen letztlich aber als Trainingselemente für die neuen Mutanten, die Professor Xs „School for the gifted“ beitreten. Dort bahnt sich auch die spätere Beziehung zwischen Jean Grey und Scott Summers an. Die ägyptische Mutantin, die Apocalypse als erste zu sich holt, entpuppt sich übrigens als die junge Storm. Auch auf den allerersten Film (und sogar die erste Sequenz daraus, glaube ich) wird zurückgegriffen, als Apocalypse Magneto nach Auschwitz bringt; dort sehen wir noch einmal, wie der kleine Erik Lehnsherr (unfreiwillig) seine Kräfte zeigt.


    Scott Summers hat einen Bruder, Alex, der sich schon einige Zeit bei Professor X befindet. Er wird von Lucas Till gespielt, der, wenn ich mich nicht irre, auch den neuen MacGyver gibt.


    Ein Element aus dem Jahre 1983 dient wohl als versteckter Seitenhieb auf den eigenen Franchise, nämlich auf „X-Men: The Last Stand“. Eine Gruppe von Mutanten, darunter Nightcrawler (Warum fällt der eigentlich anscheinend niemandem weiter auf?), verlässt ein Kino, in dem „The Return of the Jedi“ gezeigt wird. Die Mutanten diskutieren den Film, wobei unter anderem die Aussage fällt „The third one is the worst one.“ – etwas, was auch immer mal über „The Last Stand“ gesagt wird.


    Auch diesmal lohnt es sich, den Film bis zum Ende durchzugucken, denn nach den end credits kommt wieder eine Szene: Eine Firma, die Essex Corporation, nimmt Proben der „Weapon X“ mit. Wir können also davon ausgehen, daß beizeiten ein neuer X-Men-Film kommen wird. Dazu passt, daß bei der Endschlacht zwischen den X-Men und Apocalypse und seinen Helfern eine der Mutantinnen (Calibans frühere Gehilfin) entkommt. Das alleine hätte ich nicht als eine stabile Basis für einen Nachfolgefilm hergenommen, doch mit der allerletzten Sequenz bin ich davon überzeugt, daß wir sowohl die Essex Corporation bzw. Weapon X und auch die entkommene Mutantin wiedersehen werden.


    Auch bei dieser Ausgabe gilt wieder „Daumen hoch“ für einen Film, der wieder über zwei Stunden lang ist, aber auf keinen Fall langweilt und immer interessant bleibt.

    Fruchtbare Beteiligung hängt meines Erachtens nicht davon ab, wie emotional man zu einem Thema eingestellt ist. Wichtig ist, was aus vorgebrachten Geschichten und Argumenten gemacht werden kann. Ich erlebe auch, daß mit Filmzitaten, die ich gerne mal in die Runde werfe, keiner mehr was anfangen kann. Für Phasen kurzer Abwesenheit habe ich mir zum Beispiel das Cover des Romans zu "Terminator 2" kopiert (es zeigt Arnold Schwarzenegger mit Patronengurt um den Körper) und darunter die Sätze "I´ll be back. In 5 minutes." geklebt. Ich habe das Gefühl, bei keinem klingelt´s, wenn er es sieht.

    Beauty and the Beast (2017)


    Was CGI doch so alles erreichen kann! Das war ein Gedanke, der mir beim Gucken dieses Films in den Sinn kam. Natürlich kann ein Film solcher Machart heute nur mit CGI bestritten werden, und es ist ein Verdienst der Produzenten, daß es nicht stört, weil die Effekte eventuell eher schludrig fabriziert wurden. Das ist überhaupt nicht der Fall.


    „Beauty and the Beast“ orientiert sich eng an seinem Zeichentrick-Vorgänger von 1991 und versucht erst gar nicht, eine deutlich andere Richtung einzuschlagen. Dennoch hat dieser Film einige neue Elemente, die im Zeichentrickfilm nicht vorhanden waren. Da ist zum Beispiel Lefou, der hier deutlich cleverer ist als sein Zeichentrick-Pendant; er erkennt zum Beispiel gegen Ende des Films, wer das wahre Biest ist. Der 2017er Lefou ist auch schwul, letztlich findet er seinen passenden Partner nach dem Kampf auf dem Schloss. Es handelt sich dabei um einen von Gastons Schlägern; als er im Schloss vom lebenden Garderobenschrank in Frauenkleider gehüllt wird, merkt er, daß ihm das sehr gefällt, und er entdeckt seine weibliche Seite.


    Der 2017er Film verschafft sich leider einen schlaffen Start, als die Erzählerin aus dem Off berichtet, wie es zu dem Fluch für das Biest kam. Die Stimmführung hält leider dem Vergleich mit dem Zeichentrickfilm nicht stand, mir ist die Erzählung zu abgehackt, und die Stimme ist nicht „märchentantenhaft“ genug.


    Die Zauberin, die den Prinz mit dem Fluch belegt, entpuppt sich im Verlauf des Films als eine Bewohnerin des Dorfes; sie hört auf den Namen Agatha (allerdings heißt sie in den end credits Agathe). Sie hat ein Auge auf das, was im Dorf geschieht, und zieht am Ende auch mit zum Schloss, aber nicht, um wie Gaston und die anderen das Biest zu töten. Zwischendurch rettet sie auch Belles Vater Maurice, den Gaston an einen Baum fesselt und den Wölfen zum Fraß überlässt.


    Eine gute Idee der Produzenten ist die Entwicklung des Wetters. Um das Schloss herum herrscht ewiger Winter. Mit den Veränderungen, die im Biest vor sich gehen, verändert sich aber auch das Wetter, und der Winter zieht sich langsam zurück. Auch gut ist die Idee, einen direkten Effekt zu zeigen, wenn die Rose ein Blatt verliert. Das Schloss bröckelt sofort etwas ab, und die verzauberten Diener verlieren ein weiteres Stück ihrer Menschlichkeit.


    Eine weitere interessante Zugabe zum Fluch der Zauberin ist ein Buch, das es dem Biest gestattet, überall hinzureisen. Was aber so herrlich erscheint, unterstreicht nur, daß das Biest in seinem Schloss und in seiner Form gefangen ist. Das Biest nutzt das Buch, um mit Belle nach Paris zu reisen, und zwar in die Zeit, als Belles Mutter starb (an der Pest). Dies gibt uns den Hintergrund, weshalb Belle alleine mit ihrem Vater lebt. Daraus ergibt sich auch eine Verbindung zum Biest, dessen Mutter auch früh verstarb; sein Vater übernahm die Erziehung, die allerdings bekanntermaßen völlig nach hinten losging.


    In die Schlusssequenz haben die Macher auch etwas Humor untergebracht. Beim Tanz im neu glänzenden Schloss fragt Belle den Prinzen, ob er sich nicht einen Bart stehen lassen will. Er antwortet mit einem biestartigen Grollen.


    Was die Musik angeht, hat der neue Film mit „Evermore“ einen sehr guten Song hinzubekommen. Es war auch eine gute Idee, dieses Lied nochmal in den end credits unterzubringen, denn die neue Version von „Beauty and the Beast“, die in den end credits zunächst ertönt, überzeugt mich leider nicht. In den end credits werden (ebenfalls eine schöne Idee) alle Hauptcharaktere genannt und – was die verzauberten Diener angeht – auch als Mensch und als Objekt gezeigt.


    Unterm Strich liegt hier ein guter Film vor, der natürlich Vergleiche mit seinem 1991er Vorgänger aushalten muss, sich aber alles in allem gut aus der Affäre zieht.

    Winnetou II (1964)


    Der Nachfolger von "Winnetou I", und er ist temporeicher als der erste Film. Lex Barker und Pierre Brice sind natürlich mit von der Partie, dazu sieht man aber noch andere interessante und bekannte Gesichter: Mario Girotti (bevor er sich den Künstlernamen Terence Hill gab), Klaus Kinski (natürlich als einer der Bösewichter) und Karin "You only live twice" Dor.


    Auch Eddi Arent ist dabei als Castlepool. Ihn kennt Old Shatterhand offensichtlich, denn er spricht Castlepool auf eine frühere Begegnung an, zu der Castlepool als Schmetterlingssammler unterwegs war. Ich wunderte mich erst, worauf sich das bezog, doch als Old Shatterhand vom Silbersee sprach, dämmerte es mir. Und es passte, denn "Der Schatz im Silbersee" stammt aus dem Jahre 1962. Ein schönes Continuity-Element. Castlepool ist in "Winnetou II" das Comic-Relief-Element, ist aber bei weitem nicht so anstrengend wie Chris Howland zuvor.


    Auch diesmal ist der Hauptbösewicht schnell zu erkennen, es ist Bud Forrester, der im Indianergebiet nach Öl gräbt und kompromisslos die Ölarbeiter unterdrückt und Indianer und seine Gegner töten lässt. Natürlich rennt auch er die meiste Zeit in Schwarz herum. Gegen Ende des Films trägt er andere Kleidung, doch dafür wird er zunehmend unrasierter. Und genau wie Santer stirbt auch er durch die Hand der Indianer, in diesem Fall der Assiniboins; er kommt letztlich in einem Pfeilhagel um.


    Winnetou verliebt sich in diesem Film in Ribanna (Karin Dor), und sie planen auch zu heiraten, doch Leutnant Merril (Mario Girotti) macht ihm unabsichtlich einen Strich durch die Rechnung. Um seinen Willen zum Frieden zwischen den Weißen und den Indianern zu beweisen, bittet Merril Ribannas Vater um ihre Hand. Winnetou ist schwer getroffen, lässt aber um des Friedens willen von Ribanna ab. Pierre Brice stellt die entsprechenden Emotionen sehr gut dar.


    Auch "Winnetou II" hat den Charme von damals behalten, und ich habe ihn mir genauso gerne angesehen wir früher. Ein sehr guter Film.

    Winnetou I (1963)


    Herrlich! Winnetou (Pierre Brice) und Old Shatterhand (Lex Barker) sind - zunächst getrennt, dann gemeinsam - unterwegs im Wilden Westen (Jugoslawien), um dem bösen Frederick Santer (Mario Adorf) das Handwerk zu legen. Als Kind habe ich die Winnetou-Filme gerne geguckt, vor Kurzem habe ich mir eine DVD-Box mit den Filmen "Winnetou I - III" besorgt.


    Natürlich nimmt man verschiedene Dinge jetzt anders wahr als früher. Sam Hawkens´ Auftritte wirken eher etwas angestrengt lustig, und auf die Sequenzen mit Chris Howland hätte ich zumindest in ihrer epischen Breite verzichten können. Die Atelieraufnahmen springen einen förmlich an, besonders in den Szenen, die im Saloon in Roswell spielen, denn das, was als "draußen" dienen soll, ist so offensichtlich gemalt, daß man vergeblich hofft, es merke keiner. Andererseits haben sich die Macher dabei viel Mühe gegeben, wenigstens eine Westernszenerie dabei darzustellen, und nicht einfach nur ein helles Etwas im Hintergrund plaziert.


    Die mehrfache Verwendung von gedrehten Szenen ist auch hier zu bemerken. So drehen die Büffel, die Santer beschießt, zweimal hintereinander exakt dieselbe Kurve. Als die Kiowas den Treck angreifen, den Old Shatterhand begleitet, schlägt ein Pfeil zweimal exakt in derselben Stelle des Planwagens ein, den Hakwens und seine Freunde verteidigen.


    Mario Adorf ist sofort als Bösling zu erkennen, denn er trägt klassisches Schwarz. Seine goldfarbene Weste zeigt uns auch sofort, worum es ihm geht: das Gold der Mescaleros-Apachen. Natürlich siegt am Ende das Gute.


    "Winnetou I" ist für mich immer noch genauso schön anzuschauen wie in den 1970ern, und ich freue mich schon auf die beiden anderen Filme.