Beiträge von DrShatterhand

    Das ist einfach eines Bond nicht würdig nach all den Astons und Lotus (was ist eigentlich das grammatikalisch korrekte Plural von Lotus?).

    Wahrscheinlich gibt es in dem Fall keinen. "Loti", "Loten" oder "Lotus" (mit langem "u") hören sich einfach grauenvoll an. "Lotusse" klingt auch seltsam, träfe es aber wohl noch am besten. Nur zur Info! Kein :prof: beabsichtigt.

    Ich sehe einen Kalender aus jenem Jahr an der Wand hängen, in dem der Film gedreht wurde (es ist sogar die Jahreszahl zu erkennen).


    Tipp: Es wird nicht mit einem Messer auf ihn geworfen (falls jemand spontan OHMSS im Kopf gehabt hätte=. ;)

    Das wäre auch zu einfach gewesen. In der Tat: OHMSS war mein erster Gedanke.

    Man scheint bei den illustrierten Plakaten auch sich die Mühe gemacht zu haben, verschiedene Versionen anzufertigen, je nach Land. Bei der Ausstellung "Die geheime Welt der Spionage" in Oberhausen sind auch verschiedene Bond-Filmplakate zu sehen, so etwa zu YOLT: das eine, das Kronsteen oben eingestellt hat, aber auch ein "nüchterneres", das Bond in der Pose mit Pistole an der Wange vor rotem Hintergrund zeigt (italienische Version). Es war auch ein DN-Plakat im Querformat zu sehen, ich erinnere mich leider nicht mehr an die Gestaltung.


    Ob man sich heute noch diese Mühe unterschiedlicher Gestaltung macht, weiß ich nicht, aber ich bezweifle es.

    Inzwischen habe ich den vierten James-Bond-Roman, „Diamonds Are Forever“, durchgelesen und auch die Comicversion aus dem „Daily Express“ gelesen. Nun möchte ich Euch meine Eindrücke schildern.


    Vor dem Lesen des Comics war es schwierig, von der Seitenzahl des Buches darauf zu schließen, wie romangetreu der Comic sein würde. Mein Buch hat insgesamt 277 Seiten; die ersten drei Romane waren alle in einem Buch zusammengefasst und hatten einen kleineren Druck als mein DAF-Roman. Die Tatsache, daß der Comic jedoch 36 Seiten lang ist, ließ darauf schließen, daß viel vom Roman im Comic auftaucht, und das ist tatsächlich so. Es fehlt nicht überragend viel, und bei nur wenigen Elementen hätte man sich gewünscht, daß sie im Comic vertreten wären. Dafür nahmen sich die Comicschreiber die Freiheit, Dinge umzustrukturieren und sogar zusätzlich einzubringen.


    DAF ist der erste Roman, der verstärkt einige sogenannte Continuity-Elemente einbringt:
    - „Lil“ ist der Spitzname für Bonds Sekretärin Loelia Ponsonby, die in MR erwähnt wurde. Hat man MR allerdings nicht gelesen, weiß man nicht, was es mit dem Namen „Lil“ auf sich hat.
    - Ronnie Vallance, Mitarbeiter von Scotland Yard, taucht ebenfalls auf und erschien auch zum ersten Mal in MR.
    - Felix Leiters schwere Verletzung in LALD wird erwähnt. Die Spuren der Verletzung sind nicht zu übersehen: Leiter humpelt, und seine rechte Hand wurde durch einen Stahlhaken ersetzt. Tiffany Case nennt ihn im Verlauf des Romans entsprechend mal „Captain Hook“.
    - Eine weitere Referenz an LALD sind Gedanken an Mr. Big, die Bond in einem Schlammbadhaus kommen.


    Interessant ist der Sprachgebrauch im Roman. Die Amerikaner sind im Roman sofort zu erkennen, denn sie sprechen alle viel mehr Umgangssprache, die auch so abgedruckt wird. Dadurch entsteht der Eindruck, daß das amerikanische Englisch schlechter ist als das, was Bond und andere Engländer benutzen. Natürlich ist auch Leiters Englisch amerikanisch, aber es kommt nicht so arg umgangssprachlich herüber wie das der Bösewichte.


    Im Verlauf des Romans fliehen Tiffany Case und Bond auf einem Schienenfahrzeug vor Serrafimo Spang, der sie in seinem dicken Zug „Cannonball“ verfolgt. Gerade als Tiffany sagt, daß genug Sprit an Bord sein, gibt der Motor natürlich seinen Geist auf, und Bond kommentiert dies: „’----´ said Bond, once.“ Man kann das Wort mit dem „F“ vorneweg vor dem geistigen Auge sehen, aber natürlich (der Roman ist aus den späten 50ern) wurde es nicht gedruckt. Auf der anderen Seite dürfen Äußerungen, die schon eher rassistisch sind, nicht fehlen. Der Jockey Tingaling Bell will eine Schlammbehandlung im Schlammbadhaus und nennt den anwesenden Bademeister einen „Black bastard“! Der Bademeister nimmt dies aber anscheinend humorvoll hin, zumindest gibt es keine Anmerkung, daß ihn die Bemerkung verletzt. Es lässt sich nicht ersehen, ob Bells Äußerung wirklich rassistisch oder humorvoll gemeint ist.


    Auch Bond zeigt im Roman arrogante, vielleicht sogar rassistische Äußerungen; früh im Roman äußert er sich über amerikanische Gangster: „There´s nothing so extraordinary about American gangsters,“ protested Bond. “They´re not Americans. Mostly a lot of Italian bums with monogrammed shirts who spend the day eating spaghetti and meat-balls and squirting scent over themselves.” Diese Einstellung behält er auch später noch bei: “Typical, thought Bond. Mike Hammer routine. These American gangsters were too obvious. They had read too many horror comics and seen too many films.” Man muss sagen, daß sich Bonds Einstellung im Laufe des Romans ändert, als er hautnah miterlebt, daß mit dem Mob nicht zu spaßen ist.


    All diese sprachlichen Dinge sind im Comic gar nicht bis kaum vorhanden, und auch der Wandel in Bonds Einstellung dem Mob gegenüber wird nur kurz angesprochen. Was ebenfalls wegfällt, ist die Nachdenklichkeit, die Bond in diesem Roman an den Tag legt, zum einen wegen seines Verhältnisses zu Tiffany und zum anderen wegen seines Tötens der Gegner.


    Im Verlauf des Romans entwickelt Bond recht bald eine gewisse Sympathie für Tiffany, die bald in der Frage endet, ob er sie vielleicht heiraten wolle. Es passt dazu, daß er spürbar nervös wird, als M ihn befragt, was er mit Tiffany in London mache. Im Comic gibt es lediglich eine kurze Sequenz, in der Tiffany und Bond über das Heiraten sprechen. Am Ende des Romans wird Bond ziemlich nachdenklich darüber, daß er fünf Leute töten musste; es gefällt ihm überhaupt nicht, doch er sieht ein, daß es nötig war. Am Ende muss er auch noch ABC, den Drahtzieher des Schmugglerrings, töten, was ihm ebenfalls eher gegen den Strich geht. Auch diese Nachdenklichkeit bzw. dieses Missfallen sind im Comic nicht enthalten.


    Ein anderes sehr interessantes Gefühlsbild Bonds geht im Comic auch unter. Bond sucht ein Schlammbadhaus auf, aber der Ort ekelt ihn an, und es finden sich viele negative Beschreibungen. Man hat schon fast das Gefühl, er kommt sich wie in einem KZ vor, als er von einem „tall Belsen chimney with its plume of innocent smoke“ spricht. Wenn ein „Belsen chimney“ keine besondere Art von Schornstein ist, dann kommt eigentlich nur ein KZ-Verweis in Frage.


    Es ist schade, daß das Charakterbild, das von Tiffany im Roman entworfen wird, im Comic leider nicht anzutreffen ist. Sie tritt Männern gegenüber ziemlich ablehnend bzw. abwehrend auf. Leiter erklärt dies im Roman damit, daß sie als Jugendliche von mehreren Männern vergewaltigt wurde und danach ein unstetes Leben geführt hat. Ihr Verhalten gegenüber Bond, das lange von Stimmungs- und Verhaltensschwankungen gekennzeichnet wird, wird dadurch natürlich erklärt, aber dieser Hintergrund wird im Comic leider nicht eingebracht.


    Dazu kommt, daß der Roman mit dieser Nachdenklichkeit Bonds endet. Hier machen sich die Comicschreiber eine Umstrukturierung und eine eigenhändige Ergänzung zunutze; sie verlegen den Inhalt eines Telefonats zwischen Bond und M, in dem es u. a. um Tiffany geht, an das Ende des Comics und stellen noch eine Szene dazu, in der Tiffany Bond freudig in dessen Wohnung begrüßt. Ich glaube, hier ging es darum, den Comic mit einem Happy End zu beschließen und den Leser nicht eventuell verwirrt zurückzulassen.


    Interessant ist die Darstellung verschiedener Personen im Comic, wenn man sie mit der Beschreibung im Buch vergleicht. Man kann davon ausgehen, daß Tiffany so gezeichnet ist wie Fleming sie beschreibt, wobei „blonde“ das einzige sichtbare und beurteilbare Merkmal ist. Bei Shady Tree sieht es etwas anders aus. Er hat im Roman rote Haare, was im Comic bestätigt wird, aber auch einen Buckel, wovon im Comic nichts zu sehen ist.


    Es überrascht etwas, daß die Macher des Comics eine Gewaltszene einfügen, die im Roman zwar erwähnt, aber nicht beschrieben wird. Wint und Kidd treten Bond mit Fußballschuhen und verpassen ihm ein sogenanntes „Brooklyn Stomping, eighty-per-center“. Fleming schreibt lediglich, daß sich Wint und Kidd Fußballschuhe anziehen, und auf der nächsten Seite ist schon alles geschehen. Im Comic sehen wir zwei Bilder, in denen Wint und Kidd in Aktion zu sehen sind. Gut, streng genommen sehen die Bilder aus wie zwei Leute, die um einen Mann auf dem Boden herumtanzen, aber die Ergänzung dieser Bilder überrascht doch etwas – erst recht, wenn man sieht, daß im Roman Wint und Kidd den Bademeister im Schlammbadhaus zusammenschlagen, daß das im Comic aber gar nicht gezeigt wird.


    Wint und Kidd werden im Comic auch an anderer Stelle ergänzt, nämlich in besagtem Schlammbadhaus. Im Roman bemerkt man sie erst, als eine Stimme im Schlammbadraum alle Anwesenden dazu auffordert, sich still zu verhalten. Im Comic werden sie schon angekündigt, indem man zeigt, wie Wint und Kidd ins Badhaus marschieren.


    Eine weitere Freiheit, die sich die Comicmacher nehmen, ist die Darstellung von ABC am Ende des Romans. Er übernimmt am Ende der Geschichte die Abholung der letzten geschmuggelten Diamanten und landet dazu am Übergabeplatz in Afrika. Im Roman erkennt man ihn nicht, weil er einen Helm und eine dicke Pilotenbrille trägt; wir wissen aus dem Handlungsverlauf, daß es ABC ist. Die Comiczeichner verzichten auf Helm und Brille und zeigen das wahre Gesicht, das Rufus B. Saye oder besser gesagt Jack Spang gehört (und auch der Beschreibung Flemings entspricht). Vielleicht wollten die Comicmacher sichergehen, daß jeder weiß, wer ABC ist. Der Comic lief schließlich über längere Zeit, und da konnte man als Leser natürlich das ein oder andere vergessen.


    Die Aufzählung dieser vielen Unterschiede und Diskrepanzen erweckt vielleicht den Eindruck, daß der Comic zu DAF schlecht ist, doch das ist gar nicht der Fall. Es handelt sich hier um eine sehr romangetreue Umsetzung, die leider auf ein paar interessante Charakterelemente verzichtet, zum Zwecke eines Happy Ends Umstrukturierungen vornimmt und manche Dinge gerafft darstellt, aber ansonsten dem Roman halt treu folgt. Gut gemacht!

    Wenn ich das alles lese, ärgere ich mich noch mehr, daß ich es nicht geschafft habe, dazuzustoßen. :wut:


    Gibt es eigentlich einen Ausstellungskatalog? Wenn ja, hat da jemand einen Bloick hineingeworfen? Würde es sich lohnen, den zu ordern?

    Nachdem mehrere Spieltage wegen Unbespielbarkeit des Platzes ausfielen, kann ich jetzt wieder einige Resultate hineinreichen.


    Skyfall (SF)
    Octopussy (OP)
    In tödlicher Mission (FYEO)
    Lizenz zum Töten (LTK) - Moonraker - streng geheim (MR): Unentschieden
    GoldenEye (GE) - Der Spion der mich liebte (TSWLM): Unentschieden
    Der Morgen stirbt nie (TND)
    Die Welt ist nicht genug (TWINE) - Leben und sterben lassen (LALD): Unentschieden
    Stirb an einem anderen Tag (DAD) - Diamantenfieber (DAF): Unentschieden
    Casino Royale (CR) - Im Geheimdienst Ihrer Majestät (OHMSS): Unentschieden, das bis zuletzt auf des Messers Schneide stand.
    Man lebt nur zweimal (YOLT)
    James Bond 007 jagt Dr. No (DN) - Feuerball (TB): Unentschieden
    Liebesgrüße aus Moskau (FRWL) - Goldfinger (GF): Unentschieden

    Hm, ich habe im Lauf der Jahre einige (auch üble) gesehen, und bei mir schälen sich die folgenden Filme als meine Favoriten heraus:
    1) Evil Dead 1 & 2. Diese Kamerafahrten! Bruce Campbell!
    2) Army of Darkness
    3) Horror of Dracula (1958, Cushing und Lee sind klasse)
    4) The Fly (1986)
    5) Curse of the Demon (auch, glaube ich, aus dem Jahre 1958, ein schöner Gruselstreifen, der bis zum Ende ohne Monster auskommt. Das Monster, so heißt es, sei nur auf Verlangen der Studiobosse eingebaut worden, da sie glaubten, wo ein Horrorfilm ist, da muss auch ein Monster sein.)
    6) Sleepy Hollow (Es heißt, das ist der beste Hammer-Film, den Hammer nie gemacht hat.)
    7) Hellraiser („What´s your pleasure, Sir?“ “The Box.” “Take it. It´s yours ….. it always was.”). Unübertroffen. Kein Sequel kam da jemals ran. “Hellraiser III” lebt eigentlich auch nur von Terry Farrell. „We have such sights to show you.“
    8 )The Fog (der frühe John Carpenter in großer Form)
    9) Tanz der Vampire (Ein wirklich schöner Streifen, der aber nur in der europäischen Version klappt. Für den US-Markt musste etwas Oberflächlicheres her, und so wurde der Film gekürzt und mit einem lächerlichen Zeichentrickfilm als quasi-Vorspann versehen.)
    10) City of the Living Dead (So eine Liste ist nicht komplett ohne ein Werk aus Italien aus den berüchtigten 80ern. Ein Priester erhängt sich, es regnet Maden, jemandem wird ein Bohrer durchs Gehirn gejagt …)
    11) The Omen (1976). Gregory Peck und David Warner liefern eine sehr gute Vorstellung ab, und Jerry Goldsmiths Musik ist eh´ Gold wert.

    Mittlerweile habe ich mir den Roman „Moonraker“ durchgelesen und ihn mit der Comicversion aus dem Daily Express verglichen. Beim Lesen des Romans sind mir einige nette Kleinigkeiten aufgefallen:
    - M lässt anscheinend die Lampen in seinem Büro ab und zu mal austauschen. In CR war die Lampe, die „Nicht stören“ bedeutet, blau. Jetzt (wie auch in LALD) ist sie grün. Ob sie in DAF eine neue Farbe kommt?
    - Sir Hugo Drax wird früh im Roman als „some kind of Lonsdale figure“ beschrieben. Ob sich jemand daran erinnert hat, als es darum ging, die Rolle im Film zu besetzen, und auch deshalb Michel Lonsdale kontaktiert hat?
    - Als Drax am Ende Bond seine wahre Biographie erzählt, beschreibt er unter anderem, wie er als britischer Kradmelder verkleidet einen echten britischen Kradmelder ermordet und an dessen Stelle weiterfährt. Diese Episode ähnelt dem Beginn von „From a View to a Kill“ so sehr, daß ich mich frage, ob Fleming dieses Element für die Kurzgeschichte wiederverwertet hat.
    - Der „Daily Express“, in dem die Comics erschienen, nutzt im MR-Comic die Gelegenheit, sich selbst zu bewerben. In zwei Panels werden Zeitungsschlagzeilen zu Hugo Drax eingebaut, die selbstverständlich auf der Titelseite eines „Daily Express“ prangen.


    Aus meiner Sicht stellte der Roman für die Comicschreiber eine gewisse Herausforderung dar, weil lange Zeit im Roman nichts passiert! Zu Beginn erleben wir Bond im Schießstand; später fährt Bond recht forsch in Richtung Moonraker-Anlage, um seinen Auftrag zu beginnen. Von einem Action-Standpunkt aus nimmt der Roman erst Fahrt auf, als Bond Drax´ Assistenten Krebs in seinem Zimmer überrascht, aber da ist der halbe Roman schon vorbei. Da sahen sich die Comicschreiber eventuell mit der Gefahr tödlicher Langeweile konfrontiert.


    Der Roman umfasst 189 Seiten, ist also etwas länger als LALD; der Comic nimmt im Comic-Omnibus 28 Seiten ein; er ist also auch etwas länger als der LALD-Comic. Man kann blind davon ausgehen, daß Dinge gekürzt wurden, denn im Roman befinden sich auffällig viele detaillierte Beschreibungen, etwa des Clubs „Blades“, und geschichtliche Details (Drax´ Biographie, die Geschichte des „Blades“-Clubs). So interessant ich das im Roman finde, das sind Dinge, die sich zum Weglassen anbieten. Und tatsächlich – im Comic findet sich von den lokalen und historischen Details kaum etwas wieder. Das finde ich persönlich schade (der Roman bekommt durch sie eine schöne Atmosphäre), aber nachvollziehbar.


    Andererseits bekommt der Comic durch das Weglassen bestimmter Elemente eine Art Schlagseite. Bond erscheint im „Blades“ auf Bitten Ms, und nicht nur das: M ist im „Blades“ dabei, als Bond Drax studiert, und M ist Bonds Kartenpartner beim Duell mit Drax. Das geht im Comic verloren. Drax selbst hat auch einen Partner, der im Comic aber auch nicht erwähnt wird. Das Spiel zwischen Drax und Bond nimmt im Roman einigen Raum ein, wird im Comic allerdings gekürzt, doch auch dies ist nachvollziehbar.


    Ein genereller Unterschied zwischen Comic und Roman ist – wie bei LALD – die Erzählung aus Bonds Perspektive. Ich kann es an nichts festmachen, aber hier gefällt mir der Perspektivwechsel nicht. Eine Erzählung aus der Perspektive eines „allwissenden Autoren“ hätte mir hier besser gefallen.


    Auch im Falle MR wird im Comic Rücksicht auf Jugend und Familie genommen. Bei seinen Vorbereitungen auf das Kartenspiel mit Drax wird im Roman beschrieben, daß Bond Benzedrin einnimmt, um sich zu pushen - Drogenmissbrauch! Natürlich ist im Comic davon nichts zu sehen. Auch eine sprachliche Korrektur findet statt, als Bond sich mit dem Kneipenwirt unterhält, bei dem es zum Tod zweier Mitarbeiter Drax´ gekommen war. Der Wirt sagt ein einer Stelle: „Can´t seem to forget that bloody word.“; das hässliche Wort „bloody“ ist im Comic gegen das harmlosere „blinking“ ausgetauscht worden.


    Es ist interessant zu sehen, daß sich Bonds Meinung von Drax im Laufe des Romans ändert. Während Bond im „Blades“ eine negative Meinung zu Drax entwickelt, ändert sich dies bei der Begegnung mit Drax in dessen Moonraker-Anlage. Spätestens beim Anschlag auf Gala Brand und Bond an der Küste ändert sich das aber wieder, und Drax ist für Bond ein Gegner. Dieses Wechselbad der Einstellung ist im Comic ausgespart worden; von Beginn an entwickelt sich Drax zum Bösewicht des Comics.


    Bei Gala Brand fällt auf, dass die Comicmacher sie aufgehübscht haben. Gala kommt als gutaussehende Blondine mit langen Haaren daher. Im Roman ist jedoch von „dark brown hair curved inward at the neck“ die Rede. Anscheinend waren die Leser mit langhaarigen Blonden eher zu begeistern, oder man wollte nach CR und LALD nicht erneut ein dunkelhaariges Bondgirl präsentieren.


    Wie ich es zuvor vermutet hatte, hält sich der Comic wieder enger an die Romanvorlage, sobald mehr Action zu vermelden ist, und zwar ab dem Zeitpunkt, an dem Bond und Gala am Strand sind und da ein Anschlag auf sie verübt wird. Von da an halten sich die Kürzungen in Grenzen, und man kann sagen, daß sie MR ab da nichts von seiner Atmosphäre nehmen.


    Die Comicmacher trauen sich auch, zu zeigen, daß an der britischen Küste ein Atomsprengkopf explodiert. Aus heutiger Sicht finde ich das etwas überraschend, da an anderen Stellen der Eindruck entsteht, zum Schutz der Jugend werden Elemente verändert oder weggelassen, aber ein Atomsprengkopf kann vor der eigenen Haustür explodieren. Sah man so etwas in den 50ern harmloser oder wollte man zeigen, daß Hugo Drax vor nichts halt machte, um England zu vernichten?


    Ich halte den Comic letztlich für eine durchaus gelungene Adaption des Moonraker-Romans; er hält sich in großen Teilen an die Vorlage. Er verliert am Anfang durch die Auslassung Ms und dadurch, daß die Eindrücke, die Drax bei Bond hinterlässt, nicht komplett dargestellt werden. Schade ist es, daß die detaillierten Beschreibungen und geschichtlichen Aspekte in der ersten Hälfte des Romans im Comic unter den Tisch gekehrt werden, doch das ist nachvollziehbar.

    Ich habe den zweiten Bond-Roman Flemings, "Live And Let Die", gelesen und mir dazu auch nochmal den damaligen Comicstrip zu Gemüte geführt. Hier sind nun meine Beobachtungen und Einschätzungen.


    Beim ersten Blick auf das Inhaltsverzeichnis der Comicsammlung fällt auf, daß der Comic zu LALD deutlich kürzer als der zu CR; das alleine zeigt, daß Kürzungen vorgenommen worden sein müssen. Als zusätzliches Problem dabei zeigt sich, daß der LALD-Roman deutlich länger ist als der CR-Roman. Man ist gespannt, wie sich die Zeichner und Storyschreiber hier aus der Affäre ziehen.


    Zunächst einmal fällt eine Änderung beim Comic auf: er wird in der Ich-Perspektive von Bond erzählt. Das ist ein interessantes, aber etwas zweifelhaftes Manöver: Die Erzählung wirkt direkter, und der Leser kann sich leichter in Bond hineinversetzen; andererseits erzählt Bond von Dingen, die eigentlich ohne sein Wissen geschehen.


    Die Darstellung von Mr Big weicht von der Beschreibung im Buch ab. Im Comic wirkt er wie ein normaler Schwarzer, im Buch wird er beschrieben als Person mit grauem Kopf, der aussieht wie ein Fußball und fast keine Haare hat. Zudem stehen Mr Bigs Augen ziemlich voneinander ab, die Beschreibung erinnert an ein Fischgesicht. Die Muße, dies auch graphisch umzusetzen, hätte sich der Zeichner (John McClusky) ruhig nehmen können.


    Whisper und Tee Hee werden völlig anonymisiert. Daß Whisper Mr Bigs Telefonzentrale und Sprachrohr an seine schwarze Gefolgschaft darstellt, geht im Comic leider ebenso unter wie die Tatsache, daß es Tee Hee ist, der Bond einen Finger bricht und später von Bond in einem Treppenhaus getötet wird. Auch „The Robber“, Mr Bigs Gehilfe, der die Fischfirma „Ouroboros“ leitet, wird als eigenständige Person gestrichen; seine Auftritte (seine erste Begegnung mit Bond und Leiter sowie sein Feuergefecht mit Bond in der Fischfirma, das zu seinem Tod als Haifutter führt) sind jedoch enthalten.


    Auch auf Bonds Seite geht Charakterisierung leider im Zuge der Kürzungen verloren. Quarrel, Strangways und vor allem Leiter werden zu Randfiguren und bloßen Gehilfen degradiert. Dabei geht unter, daß es Leiter ist, der Bonds Zugfahrt im „Silver Phantom“ organisiert und dafür sorgt, daß Bond diese Fahrt unter dem Namen „Bryce“ bestreitet; Solitaire, die Bond begleitet, steht zwar nicht auf Leiters Plan, wird aber flugs zu „Mrs Bryce“ gemacht.


    Interessanterweise halten sich die Kürzungen gegen Ende der Geschichte in Grenzen (eigentlich logisch, da wird´s ja auch erst recht spannend); Bonds Unterwasserkampf gegen einen Octopus ist im Comic enthalten, aber leider fällt unter den Tisch, daß dieser Kampf es ist, der Mr Big und seinen Männern Bonds Anwesenheit verrät (Blut des Octopus steigt auf, viele Luftblasen). Schade, denn das hätte man in einer zusätzlichen Sprechblase unterbringen können.


    Der Schutz von Kindern und Jugendlichen macht sich in den Kürzungen und Änderungen ebenfalls bemerkbar. In der Bar, in der Leiter und Bond an Tisch Z sitzen und hinterher zu Mr Big gebracht werden, läuft zunächst eine Stripshow ab, die Fleming ziemlich detailliert beschreibt und die auf Bond einigen Eindruck macht. Im Comic ist dies deutlich entschärft; drei relativ sittsam gekleidete Tänzerinnen besorgen die Bühnenshow, die auch nicht zu lange läuft, bevor Leiter und Bond zu Mr Big gebracht werden. Das Brechen des zuvor genannten Fingers wird im Comic auch lediglich als Aussage Bonds eingebracht, und es scheint ihm auch danach keine Probleme zu bereiten; dagegen ist auch im Roman das Brechen des Fingers eine recht genau beschriebene Tat, und Bond schleppt danach einen „nutzlosen“ und schmerzhaften Finger mit sich herum, der sogar schwarz anläuft. Am Ende, als Bond und Solitaire von Mr Bigs Schiff „Secatur“ durchs Wasser gezogen werden, um an Haie und Barracuda verfüttert zu werden, befiehlt Mr Big im Roman, Solitaire auszuziehen, und aus Flemings Beschreibungen wird klar, dass sie splitternackt ist. Der Comic lässt Solitaire natürlich ihre Unterbekleidung.


    Eine Kürzung, für die man ganz dankbar ist, betrifft „The Robbers“ oben erwähnte Begegnung mit Leiter und Bond. Im Zuge dieser Begegnung gibt „The Robber“ einen Warnschuss ab, der im Comic kein näheres Ziel sichtbar trifft. Im Roman ist dies anders. „The Robber“ schießt einen Pelikan ab. Das muss man in der Tat nicht auch noch graphisch darstellen.


    Es ist bekannt, daß Elemente aus dem LALD-Roman in späteren Bondfilmen Verwendung fanden; zum einen ist dies die Kielhol-Sequenz aus FYEO, und zum anderen die Sequenzen aus LTK, in denen Leiter einem Hai zum Opfer fällt („He disagreed with something that ate him.“) und Kilifer durch die Falltür fällt und zu Haifutter wird. Mit dem Unterschied, daß die Falltür im Comic (und im Roman) eine Drehtür ist, scheint es, als habe der Comic als Storyboard für diese Sequenz in LTK gedient.


    Alles in allem finde ich den Comic zu LALD etwas zwiespältig. Der Comicstrip folgt der Story des Romans (was mir gefällt), aber die Kürzungen, die der Comic erfahren hat, nehmen LALD einiges an Tiefe und an Zusammenhang.

    Da hat Mann ja echte Schwierigkeiten, ordentlich zu gehen, ohne mit einer gewissen Beule aufzufallen. Meine Hitliste sieht so aus:
    1) Pam Bouvier
    2) Xenia Onatopp (Warum hatte die bisher noch niemand auf der Liste?)
    3) Melina Havelock
    4) Tracy
    5) Miss Caruso
    6) Naomi
    7) Anya Amasova
    8 ) Octopussy
    9) Das "Cigar Girl"
    10) Rosamund Pike

    Vor längerer Zeit ist mir ein Sammelband mit Comicstripversionen der Bond-Romane von Ian Fleming in die Hände geraten. Sie entstanden in den 1960er Jahren und wurden in einer englischen Tageszeitung veröffentlicht. Daraufhin kam ich auf die Idee, die Romane und die daraus entstandenen Comicstripversionen zu vergleichen. Ich wollte wissen, wie originalgetreu die Comicversionen sind, was anders ist und – falls möglich – warum es Unterschiede gibt. Beginnen will ich mit dem ersten Roman – Casino Royale. Der Sammelband der Comicstrips heißt „The James Bond Omnibus Vol. 1“ (den zweiten habe ich inzwischen auch, alle Flemingromane können also abgedeckt werden).


    Bei einem Blick aufs Inhaltsverzeichnis des Sammelbandes fällt auf, daß die Comicversion von CR die längste aller enthaltenen Comics ist. Das lässt vor dem Lesen des Romans auf eine sehr getreue Comicversion schließen, in der nicht viel weggelassen wurde. In der Tat fehlt dem Comic nicht allzu viel, und manche Dinge wurden für den Comic umstrukturiert.


    So beginnt der Roman bereits mit Bond im Casino, worauf eine Rückblende folgt, die erläutert, was Bond nach Royale in das Casino getrieben hat. Wenn man so will, ist das ein Einstieg à la J.J. Abrams (Alias, M:I 3). Diesen Beginn gibt es im Comic nicht, hier wird die Chronologie eingehalten. Der Hintergrund zu und der Grund für Bonds Mission werden im Roman durch ausführliche Memos erläutert, die vom „Head of S“ kommen. Man kann sich vorstellen, daß das Abdrucken von Memos in einem Comic schnelle langweilig wird, daher wird der Inhalt der Memos im Comic in ein Gespräch zwischen Bond und dem „Head of S“ eingebettet. Bei diesem Gespräch wird auch bereits Vesper Lynd eingeführt, die im Roman erst konkret erscheint, als Bond sie in René Mathis´ Begleitung in einer Bar in Royale trifft.


    Ein anderes eher statisches Element ist Bonds Beschreibung, wie er ein 00-Agent geworden ist. Im Roman geschieht dies, als Bond und Vesper in einem Restaurant sitzen, im Comic wird diese Erläuterung in eine Autofahrt Bonds mit Vesper verlegt. Warum die Comicschreiber das machten, erschließt sich mir nicht. Kann es sein, daß schon eine Autofahrt alles dynamischer erscheinen lässt? Ebenso verfahren die Comicschreiber mit den Baccarat-Regeln, die Bond im Roman sehr ausführlich darstellt. Hier kann man schon nachvollziehen, daß die Comicschreiber das deutlich abkürzen; sie beschränken sich auf eine kurze Darstellung, die in einem Panelbild abgehandelt wird.


    Den Verlauf des Kartenspiels gestalten die Comicschreiber ebenfalls flotter; sie zeigen lediglich die Karten, die Bond und Le Chiffre in den jeweiligen Runden ziehen. Sie verzichten auch auf den Gebrauch des Französischen, der im Roman im Casino natürlich allgegenwärtig ist.


    Einige Dinge, die im Roman vorkommen, fehlen im Comic, was unterschiedliche Gründe hat. So diskutiert Bond im Roman seine Absicht, seinen Agentenposten aufzugeben, mit Mathis. Diese Diskussion findet im Comic gar nicht statt. Ich vermute, daß die Comicschreiber dies entweder nicht dynamisieren konnten (siehe Bonds 00-Werdegang weiter oben) oder sie es als unnötig für den Plot erachteten (das vermute ich eher). Was ebenfalls fehlt, ist der letzte Satz des Romans: „The bitch is dead.“ Im Comic heißt es schlicht: „She is dead.“ Hier wird der Grund für die Änderung darin liegen, daß die Comicstrips in einer Tageszeitung abgedruckt waren, die auch Kindern zugänglich waren, und da wollten die Comicschreiber keine Jugendgefährdung begehen. Aus ebendiesem Grund wird man auch die Foltersequenz geändert haben. Bond ist im Comic nicht völlig nackt, sondern behält seine Unterhose an; der Teppichklopfer wird als Folterinstrument beibehalten, aber es wird nicht gezeigt, wohin genau Le Chiffre schlägt; Bond wird ganz allgemein mit dem Teppichklopfer geschlagen.


    Schließlich und endlich erlauben sich die Comicschreiber ein paar Ergänzungen. Im Roman wird aus Vespers Abschiedsbrief klar, daß sie eine Doppelagentin für die Russen war, die an hoher Stelle platziert war. Implizit wird deutlich, daß im Secret Service deshalb eine Menge verändert werden muss, um den Schaden möglichst gering zu halten; im Comic wird auf diese Änderungen stärker eingegangen, und sie werden beschrieben. Desweiteren bauen die Comicschreiber einen fließenderen Übergang zu „Live and let die“ ein, indem sie das Instruktionsgespräch zwischen M und Bond aus jenem Roman bereits in den „Casino Royale“-Comic einbauen. Tatsächlich endet der CR-Comic mit einem Panel, das M und Bond mit dem fettgedruckten Titel „Live and let die“ zeigt.


    Der Comic zum Roman „Casino Royale“ erweist sich als sehr romangetreu und ist eine gelungene visuelle Umsetzung des Romans; wahrscheinlich liegt das u. a. daran, daß er der längste aller Comics ist, die mir vorliegen, und daß nach den knapp fünf Jahren, die zwischen Roman und Comic verstrichen waren, der Romanplot durchaus Spannung versprach und als für die Masse interessant genug galt.

    Quatsch. Das ist der, der bei mir auf Platz 1 landet :schlau:


    1. Ist das Leben nicht schön? (1946)


    Stimmt, der gehört ebenfalls zu meinen Lieblingsfilmen, und der kommt grundsätzlich nur in schwarz-weiß und im Original in Frage.


    Bei mir sind es folgende Filme (Reihung bedeutet nicht Popularität):


    1) It´s a wonderful Life
    2) Disney´s Beauty and the Beast
    3) Braveheart
    4) The Lion King
    5) Terminator 2
    6) The Lord of the Rings (alle drei)
    7) Under Siege 2
    8 ) Star Trek II: The Wrath of Khan
    9) Star Trek IV: The Voyage Home
    10) Star Trek VI: The Undiscovered Country
    11) Star Trek: First Contact
    12) Star Trek: Insurrection
    13) Ed Wood


    Hm, wieder überzogen ...