Beiträge von Django

    Genau das ist ja mit den Craig-Bonds passiert! Ich gebe zu, dass ich anfangs sehr skeptisch war (vor allem nach den überwiegend mäßigen Brosnan-Bonds). Heute bin ich froh, dass es die Filme gibt (zumindest die ersten 4 :D )

    Naja, so "neu erfinden" meinte ich dann doch nicht ;) . Eher so wie zum Beispiel mit TSWLM nach dem "Trash Triple", mit FEYO nach MR, oder mit TLD. Bereits die Neuerfindung mit GE war nur teilweise geglückt, aber immerhin hat man sich (wenn auch schon zu krampfhaft) bemüht, das was Bond ausmacht, weiterzuführen (mal abgesehen von M's Bashing am Anfang). Dennoch waren bei mir die Brosnans stets "Kanon", was bei den Craigs allenfalls auf die ersten beiden Filme zutrifft. Wobei mit SF eh' "der Anfang vom Ende" begann, denn ab da stand offenbar bereits fest, dass Craigs Bond am Schluss sterben würde :thumbdown: .

    Was braucht es da denn noch mehr, vor allem wenn das "mehr" aus unserem Helden einen abgehalfterten Alkoholiker macht, ihn sogar sterben lässt oder ihm einen brüderlichen "das war alles ich" Gegenspieler vorsetzt?

    Genau: Alles wurde eigentlich schon gesagt, alles wurde schon gemacht. Aber anders als zu "normalen" (TV-)Serien, bei denen i.d.R. innerhalb von höchstens einem Jahrzehnt Dutzende, Hunderte von Folgen abgedreht werden und wo die Qualität fast zwangsläufig irgendwann abnimmt (Stichwort "Jumping the Shark"), hätte die Bond-Reihe mit ihrem idealen Zweijahresrhythmus (haha :rolleyes: ), dem alle fünf Filmen wechselndem Hauptdarsteller etc. durchaus das Potenzial, sich immer wieder neu zu erfinden. Es findet ja schliesslich auch alle zwei bzw. vier Jahre eine Fussball-WM/EM statt, obwohl es schon einem amtierenden Meister gibt ;)

    Dann sollte sie aber auch das absolute Mindestmaß an Respekt gegenüber langjährigen Fans haben, das entsprechend zu kommunizieren. Diese Attitüde "Wir haben gesagt, dass Bond irgendwann zurückkommt, also wartet gefälligst, bis wir Bock haben" bei gleichzeitigem Glucken auf den Rechten ist einfach eine extreme Arroganz à la "sollen sie doch Kuchen essen".

    Genau. Wenn man selber nicht mehr mag, sollte man das Zepter weitergeben. Es ist ja (also für mich zumindest...) nicht so, dass sie die Bond-Filme erfunden hätte und sie daher die Einzige ist, die ein "moralisches" Recht hätte, Bond-Filme zu machen. Diese "Ich will nicht mehr, aber ich verbiete es dennoch allen Anderen"-Haltung ist, wie Du richtig schreibst, pure Arroganz. Andererseits muss ich leider auch zugeben, dass es mich nicht mal gross kratzt. Meine Freude auf neue Bond-Filme ist schon länger verflogen...

    SP hat in der Tat einige gute Elemente und Szenen. "Das war alles ich" und Blofeld als Bonds Stiefbruder zieht dann aber leider alles wieder ins Bodenlose herunter. Von daher bin ich mir nach wie vor, ob nun NTTD tatsächlich (noch) schlimmer ist als SP...

    er Film verkauft Bond am Ende als Triumphierer, der er aber eigentlich in keinster Weise ist. Wahrscheinlich war das so etwas wie der Versuchsballon für NTTD.

    Im Nachhinein betrachtet: Ja. Rückblickend erschliesst sich alles nach QoS irgendwie als grosse "Verschwörung", die von Anfang an so geplant war.


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    Das halte ich mittlerweile sogar für sehr wahrscheinlich.

    Dazu passt auch, dass das Thema Tod auch in SP omnipräsent ist. Bereits von der PTS an. Die Anzeichen für das "Ende" in/mit NTTD waren also da. Leider wären aber selbst mit diesem Wissen das Schicksal der Franchise unausweichlich gewesen. Ach - hätte doch DC bloss nach sein beiden ersten - soliden bis sehr guten - Bond-Filmen seinen Hut genommen und uns den Rest erspart ;(!



    Wie SF damit zu diesem Mega-Erfolg werden konnte, ist mir mittlerweile auch ein Rätsel. Der Film verkauft Bond am Ende als Triumphierer, der er aber eigentlich in keinster Weise ist.

    Das zeigt wieder einmal, dass Erfolg und Qualität eines Film nicht zwingend korrelieren müssen. Der Hype anlässlich SF war jedenfalls riesig. Als ich den Film in Januar 2013 dann endlich gesehen habe, dachte ich bloss: Was sollte das denn :bamm: ? Aber: Gut 10 Jahre zuvor bei DAD war's ja ähnlich...

    Der weitere Ablauf des Films (und auch der an den Haaren herbeigezogene Nachfolger "das war alles ich" :bamm: ) wären dann eine Art Halluzination kurz vor dem Tode, die mit seinem "wirklichen" Tod in NTTD enden würde.

    [...]

    Oder waren SF, SP und NTTD nur eine Nahtoderfahrung nach dem Schuss und Sturz und im nächsten Film ist Bond wieder ganz der Alte? Das würde die Merkwürdigkeiten und Grenzüberschreitungen erklären.

    Das wäre doch der DER Ausweg, wie man ein Weiterleben Bonds im nächsten Film (wann immer und ob überhaupt der jemals kommt...) "erklären" könnte ;) . Deine Beobachtungen sind aber tatsächlich sehr interessant. Angeblich hat ja DC hat bereits zu dieser Zeit seine Zusage für weitere Bond-Filme an die Bedingung geknüpft, dass Bond bei seinem letzten Einsatz sterben müssen. Und wie man sieht, wurde dem leider stattgegeben. Das könnte erklären, dass man bereits in SF erste "Omen" für den weiteren Verlauf der Franchise eingestreut hat.


    So oder so: Während CR '06 und (nach einem Weilchen) auch QoS überzeugen konnten und es dies auch heute noch könn(t)en, wäre da nicht der fahle Nachgeschmack der folgenden Filme, in denen so ziemlich alles Positive, was da aufgebaut wurde, "geschändet" worden wäre, wurde mit SF für mich von der ersten Sichtung an der falsche Weg eingeschlagen. Und diese Überzeugung habe ich bis heute. Das war der Anfang vom Ende :(. Nicht mal das Minimalziel erreicht er: M zu "retten". Wäre Bond nie aufgetreten, hätte doch alles genau dasselbe Ende genommen. M tot, Silva hat sein Ziel erreicht. Wobei: Ohne Bonds Zutun hätte es womöglich ein paar Kollateralschäden weniger gegeben... von daher wäre er sogar besser in der Versenkung geblieben und hätte weiter seine Depressionen und seine Leberzirrhose kultiviert.

    Trashig sind für mich eher die nachfolgenden Szenen, wenn der Laser aktiv wird. Das wirkt auf mich ziemlich billig.

    Stimmt - das hatte ich wohl "verwechselt" :S . Genau: Nicht das Ausklappen, sondern der "Einsatz" des Lasers ist nicht zu unterbieten :bleah: . Naja, ein Beispiel für guten Geschmack ist ja DAF ohnehin definitiv nicht ;).


    Und MR-Anspielungen in DAD kommen mir jetzt spontan auch grad keine in den Sinn :/

    War das wirklich so klar? [...] Ein bisschen wurde ja mit jedem neuen Darsteller der Charakter angepasst.

    Da habe ich mich wohl etwas unklar ausgedrückt: Der Charakter ist/blieb derselbe (mehr oder weniger). Aber die Person bzw. das, was sie zuvor erlebt hat, ist definitiv nicht mehr dieselbe, das ist wie eine andere "Zeitlinie" oder eben, ein anderes Universum.

    Da kann ich Dir nur zustimmen. Der Film ist echt nicht gut und war bei mir seit seinem Erscheinen stets auf dem letzten Platz meiner Bestenliste. Seit ein paar Jahren wackelt dieser Platz allerdings. Denn trotz allem muss man DAD folgende 2 Punkte zu Gute halten:

    1. Er hat mehr klassisch-bondige Momente als alle DC-Filme zusammen!

    2. Er macht nichts "kaputt". Er ist zwar nicht gut, aber so hat er doch für die Zukunft nichts "verbaut" bzw. ruiniert.


    Was mich stört sind die selbst für einen Bondfilm völlig übertriebenen SF-Elemente. Wenn schon, dann hätte man das so wie in MR machen sollen, dort wirkt das Ganze wenigstens stringent und aus einem Guss. DAD hingegen schwankt andauernd unstimmig zwischen gezwungen-geerdetem Setting und SF-Blödelei. Womit wir beim zweiten grossen Kritikpunkt wären: Obwohl das erste Drittel von DAD durchaus solide ist, so stört mich doch der Anfang. Bond über ein Jahr in Gefangenschaft und er kann sich nicht befreien? Come on :bamm: !

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    Und warum nur ist man den Weg von TWINE, einen etwas tiefgründigeren Bondfilm zu drehen, nicht weiter gegangen?

    Naja - wozu zuviel (Pseudo-)Tiefgründigkeit führen kann, haben leider die Craig-Filme gezeigt. Dennoch finde ich TWINE richtig "gut". Für mich war damals Brosnan endlich und endgültig im Bond-Universum angekommen. Leider kam dann mit dem nachfolgenden Film - eben mit DAD - der grosse Absturz.

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    So fand ich das Entfalten des Diamentensateliten in 1971 realistischer als das Aufklappen von Ikarus in 2002.

    Das will was heissen, den trashiger als besagte Szene in DAF geht's wohl nimmer :D !

    Dass Brosnans Bond nicht mehr derselbe ist, wie noch eine Dekade (oder sogar noch länger) zuvor ist irgendwie klar. Und ich denke, da sollte man sich auch nicht allzu viele Gedanken drüber machen. Grad in der Moore-Ära gab es ja unzählige Stilbrüche zwischen den einzelnen Filmen, dass zumindest ich mir nur schwer einreden kann, dass sich das wirklich alles im selben Universum abspielen soll. Erst ab FYEO stellte sich diesbezüglich eine gewisse Stringenz ein. Daher betrachte ich sozusagen jeden Bondfilm bis zum Ende der Brosnan-Ära als "Mini-Reboot". Die Figur ist grundsätzlich dieselbe sowie auch ein Teil ihres Umfelds. Das bisher Geschehene hingegen nicht zwingend. Aber wenn man das so betrachtet, ist das irgendwie auch völlig sekundär. Im Gegenzug bin ich aber auch der Meinung, dass man Bond nicht rückwirkend eine bisher nicht erwähnte Vergangenheit andichten sollte. Diesbezüglich wird - das muss ich zugeben - das Reboot in CR '06 wieder stimmig, denn da war Bond explizit als Figur ohne (handlungsrelevante) Vergangenheit dargestellt - er war einfach ein unbeschriebenes Blatt. Hingegen entwickelte sich das Ganze danach wie wir wissen ganz übel, mit dem Erscheinen des "Das war alles ich"-Bros als "Krönung". Wie in den vergangenen Beiträgen schon geschrieben: dagegen ist Alec geradezu harmlos, vor allem weil Bond nicht direkt mitverantwortlich war für das, was aus Alec geworden ist.


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    In diesem Univerum trifft Bond nie auf Leiter oder Blofeld, sondern freundet sich stattdessen mit Wade und Zukovsky an.

    Jetzt, wo ich mir das so überlege... Wade war wohl so als eine Art Leiter 2.0 gedacht beziehungsweise als dessen Ersatz. So wie in der Disney Serie "Duck Tales", wo gegenüber dem bisherigen Universum auch neue, als Charaktere hinzugefügt/etabliert wurden ;) . Und dass Leiter in keinem der Brosnan-Filme vorkam, ist mir auch eben erst bewusst geworden :S.

    Und ja, in LALD gab es auch viele komische Figuren (Pepper, den Mann im fahrenden Austernladen, die Oma im Flugzeug, den grinsenden Taxifahrer)

    Ich denke, es kommt immer darauf, wie solche Figuren platziert werden. In LALD sind sie nicht handlungsrelevant - die Story würde im Prinzip ohne sie genauso voranschreiten. (Unter anderem) Jack Wade in GE ist hingegen durchaus Part der Handlung und er taucht auch mehrfach im Film auf.

    Ja, mit GE kann ich heute gut leben. Eigentlich hätte er wirklich alle Zutaten für eine Top-Bondfilm gehabt, aber leider wurde dieses Potenzial nur schlecht genutzt. Das mit dem Best-Buddy aus der Vergangenheit ist schon mal leicht störend. Wirklich (ver-)störend sind aber die vielen schwachsinnigen, pseudo-psychologischen Dialoge :bamm: . Oder dass sich Bond als Erstes mal von M mehr oder weniger grundlos zusammenschei**en lassen muss. Bond ist nicht in den 1990ern angekommen, er ist regelrecht dort "abgestürzt".

    Wobei Cubby bei GE ja noch am Leben war und zumindest die Vorbereitungen des Films noch mehr oder weniger betreut hat. Inofern bin ich mir manchmal unsicher, ob man GE noch als letzten Film der Cubby-Ära oder als ersten der Ära danach betrachten sollte.

    Also in den Credits wird ihm m.W. kein "aktiver" Part anerkannt. Von daher muss GE wohl als erster Film der Post-Cubby-Ära betrachtet werden.

    Ich hab's ja hier auch geschrieben: GE war mein erster Kino-Bond und die Erwartungen entsprechend hoch. Leider wurden sie nur beschränkt erfüllt und der Film liess mich tatsächlich etwas enttäuscht zurück. Du bringst es gut auf den Punkt:

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    Man hat hier einfach zu krampfhaft versucht Bond zu modernisieren und emanzipieren.

    Genau das. Und zwei Jahre später bei TND waren vermutlich meine Erwartungen etwas gedrosselt, aber dennoch fand ich bei der ersten (Kino-)Sichtung TND sogar etwas besser als GE. Bond und der ganze Film wirkten hier wesentlich souveräner, cooler und "sicherer" als zwei Jahre zuvor. Dafür hat TND andere, hinlänglich bekannte Defizite... Heute sehe ich die beiden Filme in etwa auf gleichem Niveau, Prädikat ebenfalls "ausreichend" und unter (ausschliesslicher) Verwendung der positiven Aspekte der beiden Beiträge wäre echt ein Hammer-Film rausgekommen. Überhaupt war nach 1989 im Bond-Universum nichts mehr so wie zuvor. Entweder war die Zwangspause einfach doch zu lang oder - was ich eher befürchte - Cubby Broccoli hinterliess eine Lücke, die seine Nachfolger nicht schliessen konnten. Es fehlte ihnen einfach Weitsicht, das weise Händchen. Klar war auch in seiner Ära nicht alles überzeugend, aber er schaffte es immer wieder, das Schiff auf Kurs zu bringen. Und er liess sich auch auf keine schwachsinnigen und vor allem unnötigen Experimente ein. Womit wir auch bei Trevelyan wären. Als Schurke ist er tatsächlich nicht übel, aber dieses ganze Rückblenden-Zeugs funktioniert bei mir leider gar nicht. Der filmische Bond ist für mich eine Figur, die keine Vergangenheit hat, ausser jenen (wenn überhaupt), die uns in den vergangenen Filmen gezeigt wird. Will heissen: Wenn uns in FYEO ein Bond gezeigt wird, der Blumen an Tracy grab ablegt, dann ist das voll okay. Wenn uns hingegen in GE gezeigt wird, was Bond angeblich noch so alles in den 1980ern gemacht haben soll, dann habe ich irgendwie Mühe. Das kann man einfach weglassen. Aber eben, es sollte ja leider noch viel schlimmer kommen:

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    Egal wie unstimmig der Background von Trevelyan ist, gegen Bruder "Blofeld" ist das für mich ein phantastischer Bondschurke.

    Aber immerhin: Die Panzerfahrt in GE finde auch ich ein absolutes Highlight der gesamt Filmreihe :thumbup:

    Die Szene mit dem versinkenden Pferd wird regelmäßig als eine der "traumatisierendsten" Kinderfilmszenen genannt,

    Die hatte ich schon fast wieder verdrängt. Diese Szene kann eigentlich nur als "makaber" bezeichnet werden... =O


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    Von Ende kenne ich eigentlich außer der unendlichen Geschichte nur Momo und Jim Knopf, allerdings auch nur von den Verfilmungen.

    Das sind wohl auch mit Abstand seine bekanntesten Werke. Sonst kenne ich jedenfalls auch nichts von ihm. Jim Knopf haben wir in der Primarschule gelesen. Und da fand ich's natürlich ausgezeichnet :)

    Was ist eigentlich Kristatos' Beziehung zu Bibi? Er ist ihr Sponsor, klar. Ich nahm immer an, dass die Finanzierung einer jungen Eiskunstläuferin vor allem der philanthropischen Fassade dient. Aber warum nimmt er sie und ihre Trainerin dann mit in das Versteck auf St. Cyrils, und will sie sogar mit nach Kuba nehmen? Zuviel wissen wird sie ja wohl kaum. Warum also dieser Aufwand? Steht sie in irgendeiner Beziehung doch näher? Wird zwar nicht näher erklärt, verschafft dem Film aber auch eine interessante Ebene.

    Na, es ist doch ihr Onkel (Ari) ;) . Ist mir noch nie aufgefallen, aber Du hast schon Recht: Das ist nicht ganz schlüssig. Ich denke, es geht ihm um seinen Ruhm, den er durch Bibi zu erlangen hofft. Er wird sie wohl als eine Art "Eigentum" betrachten und es ist klar, dass ihm das niemand wegnehmen darf. Und obwohl Bibi ihm in der Schlussphase des Films unterstellt, er wolle nur "das Eine", so scheint er mir doch eher asexuell unterwegs zu sein (so wie ja viele Bond-Bösewichte).


    Eine Frage bleibt aber trotzdem offen: Was "macht" Columbo mit Bibi, nachdem er ihr am Schluss ihr neuer Mentor wird :D ?