Posts by Django

    Lazenby hat eine tolle Art, spöttisch abwertend oder leicht schockiert zu blicken, z.B. auf die säurezerfressene Glastür im Finale.

    Obwohl OHMSS einer jeder "klassischen" Bond-Filme ist, den ich wohl am wenigsten gut kenne (ja, schlagt mich dafür ;) ) - genau diese Szene bzw. dieser Blick hat sich auch bei mir im Gedächtnis festgesetzt.

    Schön mal wieder von Dir zu lesen, Spree :prost:


    Interessante Liste. Aber TB praktisch auf dem letzten Platz der 60er Liste - ist das ein Tippfehler :huh:;)! Dafür freut es mich, dass OP bei den 70ern/80ern auf Platz eins hast. Ich meine, dass der Film zu unrecht von vielen Bond-Fans unterbewertet wird.

    In Goldfinger lässt sich Bond ja auch fast von Tilly reizen, bewahrt aber dann die Disziplin [...]. Auch Tracy verfolgt er ja am Anfang von OHMSS. Wobei das alles bei den fast leeren Straßen der 60er noch eine ganz andere Wirkung hatte als auf einer touristisch frequentierten Serpentinenstraße.

    Definitiv. Diese Szenen sind m.E. nicht wirklich mit jener aus GE vergleichbar. Einerseits sind sie weit "harmloser", andererseits war die Zeit 30 Jahre zur eine ziemlich andere. Und wie Du richtig bemerkst: Gerade in GF behält Bond seine Disziplin. Überhaupt etwas, das den Bond bis Ende der 1980er ausmachte: Wohl zeigte er mitunter durchaus Emotionen, war aber immer ganz Profi und diszipliniert. Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen. Beides kann man in besagter GE-Szene nicht behaupten. Da wirkt er vielmehr wie ein hedonistischer Halbstarker. Hauptsache Spass! Etwas ähnliches wiederholt sich ja zwei Jahre später in TWINE bei der Verfolgungsjagd im Parkhaus. Auch da freut sich Bond wie ein Kleinkind auf der Achterbahn und nimmt ganz bewusst die unnötige Gefährdung unbeteiligter Dritter in Kauf.

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    Mir ist allerdings zum ersten mal aufgefallen, dass die Hochzeitsband auf dem Schiff auf der Seine eine instrumentale Version von Duran Duran Titelsong spielt. Ist das schon allgemein bekannt gewesen?

    Also mir nicht. Danke für den Hinweis - muss mal drauf achten.


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    Wenn man dann noch am TV diese unsägliche Bildglättung einschaltet

    Häh - wie/was ist das bzw. was soll das (theoretisch) bringen? Meine TVs haben schon ein paar Jahre auf dem Buckel und haben sowas noch nicht...

    GE lief neulich im TV und habe ich kurz reingeschaut. Dabei fiel mir die erste Szene nach dem Titel (die Fahr in Monaco im DB5 "gegen" Xenia Onatopp) sehr negativ auf. Die Zeiten habe sich gewandelt, aber sozusagen ein illegales Autorennen auf öffentlichen Strassen am helllichten Tag ohne auch nur den geringsten Grund (Bonds übersteigertes Ego lasse ich jetzt nicht gelten) unter Inkaufnahme diverser Kollateralschäden, geht einfach gar nicht. Zudem gibt Bond ja in der ganzen den vollen chauvi-arroganten Kotzbrocken, wie wohl noch nie zuvor in einem Bond-Film. Die Intention war wohl, einen auf "cool" zu machen, was aber m.E. rein gar nicht funktioniert hat. Was war da das Zeilpubikum: 15-Jährige mit Traumberuf Autoposer? Für ein halbwegs "erwachsenes" Publikum kann so was jedenfalls nicht ernsthaft gedacht gewesen sein. Da wirken ja sämtliche(!) Szenen in MR insgesamt stimmiger. Gerade auch an dieser Szene zeigt sich, dass die Macher nach sechsjähriger Pause noch nicht wieder ganz sattelfest waren.

    Danke für Deinen Beitrag, der es auch für mich recht gut auf den Punkt trifft. Vor allem:

    Etwa dieses kurze grüßende Kopfnicken in Richtung des Gegners vor einem Kampf.

    Oh ja - immer wieder ein Highlight :D :thumbup: !



    fand ich Lazenby in solchen Momenten authentischer.

    Alles in allem muss man halt immer wieder feststellen, dass Lazenby trotz seiner völligen schauspielerischen Unerfahrenheit seine Sache gar nicht mal so übel gemacht hat. Vorwerfen kann man ihm diesbezüglich jedenfalls nicht viel

    Spannendes Thema! Da gibt es wohl unzählige mehr. (wenn ich mal Zeit habe zum Überlegen, werde ich gerne ergänzen) Einige dieser Momenten dürften wohl tatsächlich auf die "Bequemlichkeit" der Macher zurückzuführen sein bzw. darauf, dass es halt einfach "gut passt" oder einen guten Gag hergibt. Würde man alle "unplausiblen" Szenen aus den Bond Filmen entfernen, bliebe wohl nicht mehr viel übrig ;) . Andere dieser Momente wiederum sind vermutlich schlicht Anschluss-/Logik-/Regie-Fehler, die niemandem aufgefallen sind, die aber eigentlich gut vermeidbar gewesen wären.


    Betreffend Deinen 3 Fragen:

    YOLT:

    Könnte durchaus sein, dass so was dort üblich ist/war. Habe ich mir ehrlich gar nie überlegt. Die ganze Szene ist ohnehin zum Gähnen :sleeping:. Und in Anbetracht der ganzen "Absurdität" um diese Szene herum (Wozu überhaupt die Fake-Hochzeit? Hätte Blofeld Spione auf der Insel gehabt, wäre das doch erst recht aufgefallen. Bonds Verkleidung ist zudem völlig lächerlich) eigentlich auch ziemlich egal 8o


    TSWLM:

    Ich denke, das ist ein klarer (ungewollter) Logik-/Anschluss-Fehler (und mir ebenfalls noch nie aufgefallen). Vielleicht hat es irgendwer sogar noch bemerkt, aber da war's bereits zu spät.


    FYEO:

    ATAC ist ja ein typisches MacGuffin und da ist alles "erlaubt". Aber Du hast natürlich völlig recht mit "ausgemachter Blödsinn" ;)

    Vielen Dank für Deine spannenden Ausführungen. Obwohl das Thema "James Bond" im Sinne des Fan-Seins bei mir erst ab Anfang/Mitte der 1990er aufkam und es bei mir (auch aus finanziellen Gründen) meist bei vom TV aufgenommenen VHS-Bändern blieb, kommen bei Deinen Berichten auch bei viele Erinnerungen hoch. Es ist heute rückblickend kaum mehr nachzuvollziehen, wie aufwändig und teuer es früher war, an Film- etc. Material zu kommen. Auch die erforderliche Hardware war sehr teuer (und bot aus heutiger Sicht trotzdem wenig). Auch Hintergrund-Infos waren spärlich und mussten mitunter aufwändig beschafft werden. Gerade in der Zeit vor Etablierung des WWW. Aber irgendwie war es trotzdem auch eine schöne Zeit. Man nahm sich halt mehr Zeit für seine Hobbys wohingegen vieles heute sehr oberflächlich behandelt und es vielen mehr ums Posen denn um eine ernsthafte Auseinandersetzung mit einem bestimmten Thema geht.


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    Vor etwas über einem Jahr hat eine schlimme Autoimmunerkrankung mein Leben stark verändert und auf den Kopf gestellt.

    Es tut mir sehr leid, das zu lesen. Ich hoffe, dass es Dir den Umständen entsprechend bald wieder besser geht und wünsche Dir alles Gute.

    Willkommen erst mal hier :) !


    Interessant, was Du hier schreibst. Leider kann ich Dir zu Deiner Frage nicht wirklich etwas sagen, zumal ich DN zum ersten mal TV wohl erst nach 1990 gesehen habe... Aber wenn es diese herausgeschnittenen Szenen je gab, dann müssten sie doch zumindest in anderen Sprachversionen (OV) noch zu finden sein? Auch seltsam, dass nicht mal Schnittberichte.com etwas dazu "weiss" (wobei sich diese auch nur auf die heute noch erhältlichen DE-Versionen bezieht):

    James Bond 007 jagt Dr. No (1962) (Schnittberichte.com)

    Danke für Dein Review Martin, das ich insgesamt so auch für mich sehe. Der Film ist unterhaltsam und erspart uns allzu schlimme Peinlichkeiten und Frevel à la NTTD (apropos NTTD: Mir ist neulich gerade der geniale Einfall gekommen, dass die Macher den nächsten Bondfilm ja "Man stirbt nur einmal" nennen könnten. Da Bond in NTTD Selbstmord begangen hat, könnte man mit diesem Filmtitel eine neue Person einführen, die definitiv nicht Bond ist. Das könnte dann eine Frau oder sonst irgendeine Person[?], die sich rein gar nicht mehr an der bisherigen beziehungsweise flemingschen Bond-Definition hätte orientieren müssen. Oh Hilfe - mich schaudert's gerade :pinch: )


    8-ung: Ich spoilere jetzt (wer den Film angucken will, dürfte das wohl bereits getan haben und für die anderen spielt es keine Rolle ;) :(


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    Ich hab kein Problem mit Actionhelden Ende 50 oder auch Anfang 60, aber 80 finde ich irgendwie dann doch ein sehr gewagtes Alter. Klar ist Alter und Tod ein Teil des Lebens, aber es ist für mich nicht automatisch auch Teil des Kinos, zumindest nicht für eine bestimmte Art Film.

    Mich hat das jetzt im Falle von Indy V nicht gestört, zumal ich fand, dass mit seinem Alter eigentlich recht angemessen umgegangen wurde. Der Film versucht ja nicht zu verhehlen, dass Indiana Jones mittlerweile etwa 80 ist, diverse Gebrechen, eine Altersdepression und einen problematischen Alkoholkonsum hat. Trotzdem bringt er, wenn es sein muss, noch eine extrem hohe physische Leistung für einen 80-Jährigen. Es wird zudem ja durchaus auf das angespielt, was Indy so alles durchgemacht hat in der Vergangenheit ("Ich musste das Blut von Kali trinken") - nur ist er halt nach all den Jahren halt verbittert geworden, sodass es für ihn keine grosse Rolle mehr spielt. Finde ich okay so - viel besser hätte man das ja nicht lösen können. Und auch wurde Indy für seinen endgültigen Ruhestand doch noch (einmal) ein richtiges Happy End gegönnt.


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    Genaugenommen negiert der Film sogar etwas das Konzept des Übernatürlichen und Religiösen in den früheren Filmen, indem sich das anfangs gezeigte Relikt der heiligen Lanze als Fälschung entpuppt, und das echte Relikt dann rein mathematisch funktioniert. Das finde ich irgendwie sehr schade

    Da gebe ich Dir Recht - das finde ich auch sehr schade. Das Thema "Zeitreisen" hätte zwar durchaus ein guter Aufhänger sein können, wurde hier aber völlig verschenkt. Schon nur die (leider rein) technische "Erklärung" für die Zeitreise-Möglichkeit über den Mechanismus von Antikythera (den es ja tatsächlich gibt), ist völliger Schwachsinn. Wie genau soll das nun funktionieren? Der Mechanismus kann Zeitrisse ausfindig machen. So habe ich das verstanden. Soweit so (noch) gut. Aber solche Zeitrisse wären ja rein zufällig - würden einem in irgendeine Zeit bringen (und erst recht nie wieder zurück). Das könnte doch selbst im Indy-Universum gar nicht über irgendwelche Einstellungen auf einer mechanischen Scheibe beeinflusst werden. Diesbezüglich ist der Film (wobei das ja nur das Ende betrifft) leider tatsächlich völlig unausgereift. Hätte man das Ganze irgendwie wieder mit "Mystik" erklärt, wäre es wohl wesentlich stimmiger herausgekommen. Auch das mit den Ausserirdischen (mit denen lässt sich ja alles "erklären" 8o ) im Vorgängerfilm fand ich vergleichsweise wesentlich logischer als das mit dem Mechanismus von Antikythera...

    Indiana Jones und das Rad des Schicksals



    Nur ganz kurz und ohne Spoiler.



    Klar - musste ich sehen. Und nachdem die Kritiken in ihrem Fazit doch eher durchzogen waren (wobei ich mir diese natürlich nicht im Detail durchgelesen hatte - wollte den Film ja möglichst unvoreingenommen sehen), war ich doch sehr angenehm überrascht. Zumindest bei dieser ersten Sichtung erfüllte "Rad des Schicksals" meine Erwartungen voll und ganz. Einfach 2.5 Stunden bester Unterhaltung mit viel Action, Spannung und augenzwinkernden Anspielungen auf die Vergangenheit. Und auch wurde an den vergangenen vier Filmen kein Frevel begangen - ganz im Gegenteil (da sollten sich die EON-Leute mal ein Stück davon abschneiden). Zwei kleine Kritikpunkte gibt's trotzdem: Einerseits hat der Kameramann für meinen Geschmack doch etwas zu sehr mit dem Braunton-Filter gearbeitet (echt jetzt - gefühlt war der Film nicht in Farbe, sondern in braun-beige gedreht) und andererseits ist das "archäologische Artefakt", das als Aufhänger des Plots dient, noch hanebüchener als in den vorangehenden Filmen. Kleines Ratespiel: Nach Biblischen Themen, hinduistischem Grusel-Kult, Ausserirdischen... was kommt da wohl als Nächstes? Zombies wären zwar denkbar gewesen, wobei es ja so was Ähnliches bereits in "Temple of Doom" gab. Soviel vorweg: Es sind keine Zombies, aber etwas, was im Nachhinein eigentlich doch in der logischen Konsequenz der bisherigen Entwicklung der Plot-Aufhänger liegt ;) .



    Klare Empfehlung von mir!

    LALD lief am Freitag im "Free TV". Und ich liess es mir nicht nehmen, zumindest das Finale anzuschauen. Dabei ist mir zum ersten Mal aufgefallen, wie sehr doch Tee Hee als Blaupause für den vier Jahre später "auftauchenden" Beisser dient. Einerseits natürlich wegen seiner Armprothese aus Metall, die ihm - ähnlich wie später Beissers Stahlgebiss - im Kampf mit seinen Gegnern sehr dienlich ist. Andererseits aber auch wegen des Kampfes im Zug. Den Hat Lewis Gilbert ja praktisch 1:1 aus LALD kopiert. Und in beiden Szenen macht sich Bond durch seine Cleverness eben genau die "Nachtteile" der Prothesen seines mit nahezu übermenschlichen Kräften ausgestatteten Gegners zu Nutze und befördert diesen schlussendlich smart aus dem Zugfenster. Guy Hamilton hat ja die Figur des skurrilen Henchmens in den Bond-Filmen ja quasi erfunden; Lewis Gilbert hat da aber bei Beisser kongenial kopiert. Vielleicht berichte ich hier nichts Neues und diese Parallelen sind allen schon längst bekannt, aber ich habe das zu ersten Mal so realisiert.

    Ein sehr traurige Nachricht. Tina Turner war eine "echte" Ikone. Das zeigen die Reaktionen auf ihren Tod und auch ich ganz es gar noch nicht so richtig fassen. Sie waren immer da und hat mich praktisch mein ganzen Leben lang musikalisch begleitet. Obwohl es in den letzten Jahren ruhiger um sie wurde (jetzt wissen wir auch warum). R.I.P Tina!

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    Die extrem schnellen Schnitte (besonders am Anfang) tragen auch dazu bei, dass sich manche Szenen bei mir nicht richtig im Gedächtnis einprägen können.

    Ich weiss noch, wie ich den Film damals zum ersten Mal sah (im Kino) und im ersten Viertel die ganze Zeit dachte: Macht doch mal langsam - das hält ja keiner aus! Zum Glück legt sich das im Laufe des Films wieder ein bisschen...

    Entweder wir schreiben aneinander vorbei oder ich weiss nicht... Ich probier's noch einmal. Du hast geschrieben:

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    Also in der Videothek haben meine Eltern ab 1987 bereits NUR 5 DM pro Film zur Leihe bezahlt. Verglichen mit heute sehr billig.

    Aus dieser Aussage entnehme ich, dass Du einen Leihpreis von 5 DM im Jahr für sehr billig hältst im Vergleich zu dem, was man heute für eine Filmleihe zahlen muss (ca. 5 Euro). Dann schreibst Du:

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    Für 5 DM hat man damals einiges holen können, heute Gewiss nicht.

    Dies steht doch in genauem Widerspruch zu Deiner Aussage oben. Denn das heisst ja, dass 5 DM rückblickend alles andere als "billig" waren. Und das sehe ich auch so.