Danke für Dein Review Martin, das ich insgesamt so auch für mich sehe. Der Film ist unterhaltsam und erspart uns allzu schlimme Peinlichkeiten und Frevel à la NTTD (apropos NTTD: Mir ist neulich gerade der geniale Einfall gekommen, dass die Macher den nächsten Bondfilm ja "Man stirbt nur einmal" nennen könnten. Da Bond in NTTD Selbstmord begangen hat, könnte man mit diesem Filmtitel eine neue Person einführen, die definitiv nicht Bond ist. Das könnte dann eine Frau oder sonst irgendeine Person[?], die sich rein gar nicht mehr an der bisherigen beziehungsweise flemingschen Bond-Definition hätte orientieren müssen. Oh Hilfe - mich schaudert's gerade
)
8-ung: Ich spoilere jetzt (wer den Film angucken will, dürfte das wohl bereits getan haben und für die anderen spielt es keine Rolle

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Ich hab kein Problem mit Actionhelden Ende 50 oder auch Anfang 60, aber 80 finde ich irgendwie dann doch ein sehr gewagtes Alter. Klar ist Alter und Tod ein Teil des Lebens, aber es ist für mich nicht automatisch auch Teil des Kinos, zumindest nicht für eine bestimmte Art Film.
Mich hat das jetzt im Falle von Indy V nicht gestört, zumal ich fand, dass mit seinem Alter eigentlich recht angemessen umgegangen wurde. Der Film versucht ja nicht zu verhehlen, dass Indiana Jones mittlerweile etwa 80 ist, diverse Gebrechen, eine Altersdepression und einen problematischen Alkoholkonsum hat. Trotzdem bringt er, wenn es sein muss, noch eine extrem hohe physische Leistung für einen 80-Jährigen. Es wird zudem ja durchaus auf das angespielt, was Indy so alles durchgemacht hat in der Vergangenheit ("Ich musste das Blut von Kali trinken") - nur ist er halt nach all den Jahren halt verbittert geworden, sodass es für ihn keine grosse Rolle mehr spielt. Finde ich okay so - viel besser hätte man das ja nicht lösen können. Und auch wurde Indy für seinen endgültigen Ruhestand doch noch (einmal) ein richtiges Happy End gegönnt.
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Genaugenommen negiert der Film sogar etwas das Konzept des Übernatürlichen und Religiösen in den früheren Filmen, indem sich das anfangs gezeigte Relikt der heiligen Lanze als Fälschung entpuppt, und das echte Relikt dann rein mathematisch funktioniert. Das finde ich irgendwie sehr schade
Da gebe ich Dir Recht - das finde ich auch sehr schade. Das Thema "Zeitreisen" hätte zwar durchaus ein guter Aufhänger sein können, wurde hier aber völlig verschenkt. Schon nur die (leider rein) technische "Erklärung" für die Zeitreise-Möglichkeit über den Mechanismus von Antikythera (den es ja tatsächlich gibt), ist völliger Schwachsinn. Wie genau soll das nun funktionieren? Der Mechanismus kann Zeitrisse ausfindig machen. So habe ich das verstanden. Soweit so (noch) gut. Aber solche Zeitrisse wären ja rein zufällig - würden einem in irgendeine Zeit bringen (und erst recht nie wieder zurück). Das könnte doch selbst im Indy-Universum gar nicht über irgendwelche Einstellungen auf einer mechanischen Scheibe beeinflusst werden. Diesbezüglich ist der Film (wobei das ja nur das Ende betrifft) leider tatsächlich völlig unausgereift. Hätte man das Ganze irgendwie wieder mit "Mystik" erklärt, wäre es wohl wesentlich stimmiger herausgekommen. Auch das mit den Ausserirdischen (mit denen lässt sich ja alles "erklären"
) im Vorgängerfilm fand ich vergleichsweise wesentlich logischer als das mit dem Mechanismus von Antikythera...