Beiträge von Django

    Meine Watchlist hat diverse Lücken (wenn Ihr wüsstet, welche und die gross die sind, würdet Ihr mich wahrscheinlich des Forums verweisen :P ), so dass ich hier leider nicht vollumfänglich mitdiskutieren kann. Viele der genannten Filme kenne ich nicht beziehungsweise nur dem Namen nach (vor allem jene aus der Zeit vor 1960). Und auch bei den Filmen der letzten etwa 10 Jahre bin ich sehr Lückenhaft unterwegs... irgendwie hat sich mein Interesse daran, neue Filme kennenzulernen stark gelegt. Keine Ahnung, warum.


    Dennoch ein paar Anmerkungen zu Euren sehr interessanten und umfangreichen Posts:

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    The Godfather ist allerdings eins dieser Werke, dessen Qualität ich immer nur theoretisch und mit sehr viel mehr Respekt als Liebe wahrgenommen habe. Die allgemeine Faszination für Filme über Psychopathen-Familien habe ich ehrlich gesagt nie so ganz nachvollziehen können, weshalb auch Filme wie GoodFellas oder Heat in der Liste fehlen, und mir bei Scorsese eher die untypischeren Sachen wie Shutter Island gefallen.

    "Der Pate" gehört zu meinen absoluten Lieblingsfilmen und ja - ich kann den auch tatsächlich auch immer wieder angucken (das war zudem wohl der einzige Film, bei dem ich vor ca. 12 Jahren sogar die Kommentare des Regisseurs reingezogen habe). Für mich schlicht Kult. Ganz anders "GoodFellas": Da sind wirklich alle Protagonisten dermassen unsympathisch und tatsächlich "psychopathische Gewalttäter" - das muss ich mir jetzt auch nicht allzu oft antun.


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    Ich glaube jeder von uns kann auch Filmklassiker benennen, die einen nie persönlich so faszinierten oder nahe standen, wie man es aufgrund des popkulturellen oder kommerziellen Echo das ihnen wiederfuhr vermuten würde. So kann das gefühlt 'ewige' Glorrifizieren der Allgemeinheit von den entsprechenden Werken dann auch einen recht nervigen Beigeschmack bekommen, da die persönliche Antwort ja lautet: Not really my cup of tea.

    Auch ich kenne/habe solche Filme. Wäre vielleicht sogar mal einen eigenen Thread wert.

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    und [trotz des grottigen Teils 4] Indiana Jones

    Auch für mich wohl der bisher schwächste Teil der Reihe. Dennoch möchte ich diesen Film keinesfalls missen. Er hat ein paar wirklich hervorragende Momente und trotz einiger Schwächen vermag er das nicht zu tun, was zumindest einige Beiträge der Filmreihe, nach der dieses Forum hier benannt ist, vollbracht haben: DAs Erbe und die Tradition zu zerstören. In diesem Sinne: Ich freue mich auf Indy 5, da Indy bisher immer Indy geblieben ist. Mal besser, mal schlechter, aber nie frevlerisch

    Auch hier im Forum wurde ja diese abergläubische Naivität von Quarrel und Honey betreffend des Drachens schon kritisiert. Aber nicht aus "Woke-Günden", sondern weil's aus heutiger Sicht einfach lächerlich und unglaubwürdig wirkt. Wie vieles Andere auch. Und es stimmt schon: Das wohl Unethischste in DN ist die Szene, in der er den mittlerweile wehrlosen Dent abknallt. Wurde damals (und auch noch viele Jahre später) kritisiert - heute hingegen interssiert diese Szene keine Sau mehr, weil da in DN ja angeblich noch viel "unkorrektere" Dinge passieren X(

    Habe noch was zum Thema "60 Jahre DN" gefunden. Der Beitrag hat nicht unrecht, dass gewisse Szenen aus DN trotzdem heute gar nicht mehr gehen ... man kann allerdings gewisse Sachen auch übertreiben. Seien wir ehrlich: Die James Bond-Filme wurden auch gerade deswegen zum Erfolg, weil sie eben voller Klischees und politisch inkorrekt waren. Weil man damals (sogar bis knapp Anfang des aktuellen Jahrtausends) Filme machen wollte, die in erster Linie die beste Unterhaltung der binären Zuschauer zum Ziel hatten. Und daran sehe ich auch heute noch nichts Verwerfliches.

    60 Jahre Bondfilm – wie rassistisch und sexistisch ist «Dr. No»? (watson.ch)

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    Pirerce ist ein bewundernswert höflicher Mensch, doch die Botschaft könnte klarer nicht sein.

    Wobei da eventuell auch noch etwas Groll mitschwingt, dass Pierce nach DAD mehr oder weniger "grundlos" vorzeitig abgesägt wurde. Sowas gab's ja zuvor in der Bon-Geschichte (der Abgang von George beruhte wohl zumindest einigermassen auf Gegenseitigkeit). Und dass ausgerechnet er durch einen Darsteller ersetzt wurde, der sich offenbar alles erlauben konnte bzw. dem eben wie erwähnt jeder Wunsch erfüllt wurde. Trotzdem verstehe ich Pierce nur zu gut und Recht hat er natürlich sowieso.

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    Ich habe da eher das Gefühl, dass schönen und jungen Menschen grundsätzlich gern abgesprochen wird, als Wissenschaftler glaubwürdig zu sein.

    Genau. Und daher sind solche Kritiken wie jene von Richards' Darstellung in TWINE noch weit chauvinistischer als das, was da eigentlich kritisiert werden soll.


    Dass GE im Vergleich zu TWINE immer so viel besser wegkommt, wundert mich auch regelmäßig.

    GE war damals der erste Bond-Film nach 6 Jahren und zugleich auch das Debut eines neuen Darstellers, der extrem viele Vorschusslorbeeren erhielt. Im Gegensatz dazu war TWINE bereits wieder "Routine" - kein spezielles Ereignis mehr nachdem sich wieder ein Zweijahresrhythmus eingestellt hatte und klar war, dass das Franchise gesichert ist. Apropos: genau diese Routine wünschte ich mir in den letzten Jahren sehnlichst zurück. Dass man spürt, dass sich die Macher fragten "Wie können wir das Etablierte noch besser machen?" und nicht "Was können wir noch draufhauen und demontieren um zu schockieren?".

    die beiden ikonischen Motive Staudammsprung und Panzerfahrt und den populäreren Titelsong. Dies alles fehlt TWINE mit seinen schlichten, geradezu spartanischen, konventionell ausgeleuchteten Bildern und weitesgehend beliebigen Bildmotiven und kostet ihn verständlicher Weise somit viel an Publikumswertschätzung. ;)

    Das mit den Motiven habe ich mir so noch gar nie überlegt. Da ist definitiv was dran. Allerdings finde ich da TND noch deutlich schwächer als TWINE... graues Hamburg ist jetzt nicht gerade das, was (positiv) in Erinnerung bleibt. Die dort stattfindende Verfolgungsjagd im Parkhaus schon eher ;)

    Deshalb sind die Jahre im Geheimdienst IHRER Majestät für eine voraussichtlich sehr lange Zeit erstmal vorbei.

    Ach - bei der Pace bei der in letzter Zeit jeweils ein neuer Bond-Film rauskam, ist es doch gut möglich, dass England bis zum nächsten Bond Film wieder eine Königin hat ;)

    Oder wie sonst ist es zu erklären, dass man trotz aller Versprechungen ("Are you ready to get back to work?" - "With pleasure, M. With pleasure.") nie zu der Figur zurückgekehrt ist, die einfach nur mit weltgewandter Gelassenheit ihren Job erledigt? Dass man angeblich schon wieder alles neu erfinden muss?

    Das Schlimme dabei: Es wurde gar nicht ernsthaft versucht, zu dieser "klassischen" Figur zurückzukehren :thumbdown: . Auch in der Brosnan-Ära war schlussendlich nicht alles stilsicher und gelungen. Aber man merkte trotzdem immer, dass die Macher zumindest bemüht waren, den klassischen Bond auch in den 1990ern aufrecht zu erhalten.

    AVTAK müsste ich mir auch mal wieder reinziehen. Schon lange nicht mehr gesehen... und irgendwie habe ich (wohl auch aufgrund Deines Beitrags) mal wieder Lust auf diesen Film :)

    18. DIE ANOTHER DAY....da ist er. Ja, Zeit heilt ein wenig.

    Ja, das tut sie. Und was ich nie gedachte hätte ist bei nach den letzten Craig-Filmen auch eingetreten: Plötzlich beurteile ich DAD gar nicht mehr sooooo schlecht. Zumindest bringt er trotz allem einiges an Bond-Feeling rüber :)

    sondern auch durch die hervorragende audiovisuelle Gestaltung.

    Ja, das macht viel aus. So etwa auch gerade die kongeniale musikalische Untermalung der von mir oben erwähnten TB-Szene :love: .


    Und noch eine Ergänzung zur Voodoo-Laden-Szene in LALD: Während heute Harlem sozusagen schon eine Touristenattraktion ist und ein Besuch dort - zumindest tagsüber - völlig "ungefährlich", so war das vor rund 50 Jahren definitiv anders :D

    Eine gute Idee :) (obwohl ich jetzt die Diskussionen im Debilitäts-Thread so schlimm nicht fand... schliesslich waren sich alle einigermassen einig, dass sie mit den Entwicklungen der Bond-Filme in letzter Zeit nicht glücklich sind ;) ).


    Wegen der bondigsten Momente so kommen mir spontan fürs erste folgende Szenen in den Sinn:

    GF: Die ganze PTS. Bond ist einfach eine coole Sau 8)

    TB: Bonds Flucht vor Fiona und ihren Schergen im Junkanoo sowie die der anschliessende Showdown in dem Lokal. So muss für mich eine Verfolgungsszene sein: Man spürt, dass Bond in grosser Gefahr ist, ohne dass es ein endloses Rumgeballere gibt und sich die Gegner zombiemässig ständig "vermehren". Als Zuschauer kann man das Geschehen überschauen. Und Bond rettet sich mit Mut und Cleverness.

    LALD: Bond, wie er in Harlem arschcool und voll den Engländer raushängend diesen Voodoo-Laden besucht. Einfach herrlich

    FYEO: Die Verfolgungsjagd mit der Ente. Da ist Drive drin, da ist Action drin, da ist Humor drin

    TLD: Die Flucht mit dem Aston Martin aus der Tschechoslowakei (ja, ich mag Auto-Verfolgungsjagden)

    TWINE: Die (laaaange) PTS. Fast so cool wie jene von GF

    Das einzig ernsthaft Problematische, was ich dabei sehe ist, dass der Zeitraum, in dem diese Geschichte erzählt wurde, so lange war.


    Das ist echt ein Problem. Wäre der Zweijahresrhythmus - wie er bis 1989 und teilweise auch danach noch - weiter eingehalten worden, hätten wir die Craig-Ära mit 5 Filmen 2014 hinter uns gehabt. Zudem habe ich auch das Gefühl, dass ein eher kurzer Abstand zwischen den Filmen diesen eher gut tut als schaden. Je länger sich die Macher Zeit nehmen, desto grösser die Gefahr, dass sie schwachsinnige Ideen entwickeln :S .