Beiträge von Ahab

    Eine interessante Mischung aus verschiedenen Arten von Listen und Erklärungen wie es dazu kommt haben wir hier. Das sieht nach Spaß aus, da mach ich doch auch mal eben mit. :)


    Tja, erst mal fällt es mir schwer mich auf 10 Filme zu beschränken. Überhaupt ist das hier keine reine Kopf- oder Herzliste. Es ist beides in einem. So sehr ich die Trennung der beiden Kategorien zwar verstehe, so schwer fällt es mir sie bei meinen Listen anzuwenden. Das geht mir auch schon bei den Bondfilmen so. Daher hier die Mixed Top 10:


    Darjeeling Limited - Wes Anderson, 2007
    Der fantastische Mr. Fox - Wes Anderson, 2009
    Ghost Dog - Jim Jarmusch, 1999
    Shakespeare in love - John Madden, 1998
    Vergiss Mein Nicht! - Michel Gondry, 2004
    Oben - Pete Docter Bob Peterson, 2009
    Almost Famous - Cameron Crowe, 2000
    Black Swan - Darren Aronofsky, 2010
    Donnie Brasco - Mike Newell, 1997
    The Dark Knight - Christopher Nolan, 2008


    Ein paar erklärende Worte dazu: Ich hätte eigentlich noch mehr von Andersons und Jarmuschs Werken mit rein nehmen können. Aber dann hätten die beiden die Liste unter sich aufgeteit. Das geht ja auch ein bisschen vorbei am Zweck. Auch bei Pixar fällt die Entscheidung zwischen den Werken schwer. Hier könnte eigentlich auch 'Alles steht Kopf' das Studio in der Liste vertreten. Dann sind da noch die Werke die es nur deshalb nicht geschafft haben, weil wir uns ja auf 10 Filme beschränken wollten. Sonst wären beispielsweise Fight Club und Pulp Fiction noch mit dabei. Und bei Filmreihen macht tatsächlich TDK die große Ausnahme: Ansonsten habe ich Filmreihen draußen gelassen weil ich finde, dass die in eigene Threads gehören. TDK ist da für mich ein Sonderfall weil dieser Film auch absolut alleine stehen und bestehen kann.


    Der Grund, dass hier kaum ältere Filme (und Klassiker) zu finden sind ist übrigens der, dass es bei denen oft schon ziemlich lange her ist, dass ich sie zuletzt gesehen habe. Es hat sich zuletzt einfach nicht mehr ergeben. Ich muss zugeben, dass ich recht klassiker-faul bin, was Filme angeht. So manch einer der ganz großen ist bisher völlig an mir vorbei gegangen. Ihr würdet nicht glauben was alles...


    So haben wir es hier also mit einer Liste zu tun die eigentlich nur einen kleinen Überblick über meinen Filmgeschmack bieten kann, dabei aber weder komplett, noch rund, noch in sich konsistent ist. Aber immerhin ist es mal wieder ein Beitrag in so netter Runde.


    Übrigens: Um Titanic wäre ich wohl in einer Top 20 Liste kaum rum gekommen. :blush:

    @ Mister Bond:
    Ich möchte mich jetzt gar nicht an einzelnen Staffeln bei GoT aufhängen. Ich finde sie alle sehr unterhaltsam und die 5. keinesfalls besonders gut oder die 6. besonders schlecht. Rein vom Unterhaltungswert sind 6 und 7 wohl die kurzweiligsten. Grundsätzlich bedauere ich einfach, dass die Dinge die passieren im Laufe der Serie immer spektakulärer werden. Ich möchte jetzt keinesfalls damit anfangen aufzuzählen was ich in einer Fantasy Serie für glaubwürdig halte und was nicht. Ich möchte nur zum Ausdruck bringen, dass ich die Erzählweise der ersten Staffeln in denen es noch mehr um persönliches Schicksal und Entscheidungen ging z. B. die Tragödie um die Starks, etwas besser finde als den Stil der neueren Staffeln in denen der Fokus auf Zerstörung und Kampf liegt.
    Interessanterweise sorgen die ersten Staffeln einerseits für das Fundament das nötig ist, um so eine rasante Achterbahnfahrt wie die 7. Staffel überhaupt möglich und einigermaßen glaubhaft zu machen, sie profitiert sozusagen davon. Andererseits sind es die ersten Staffeln die einem vor Augen halten, wie anders die Serie inzwischen tickt. Wie auch immer, Langeweile kommt auf jeden Fall nicht auf.


    Stranger Things steht übrigens auch noch auf meiner Liste. Es liest sich hier ja vielversprechend.


    Momentan bin ich völlig von The Crown fasziniert. In der zweiten Staffel stehen etwas mehr die politischen und zeitgeschichtlichen Ereignisse im Vordergrund als die Königsfamilie, beides wird aber in jeder Episode sehr elegant miteinander verwoben. Dabei bleiben die Schauspieler eine Klasse für sich und auch in Ausstattung und Dialogen spielt diese Serie teils in seiner eigenen Liga. Die Folgen sind teils so famos erzählt, dass sie sogar als eigenständige Filme funktionieren könnten. Ganz, ganz großartig!

    Sehr gerne und sehr erfreut, Dr. moVe!


    Von der Ausrichtung der Themen gibt es keinen Zweifel, dass sich Discovery sehr nah am Grundgedanken von Roddenberry bewegt. Was dazwischen dann neu ist, sehe ich genauso als nötig und sehr wohltuend an. Außerdem löst das recht gelungene Auftauchen dieses alten TOS-Bekannten ebenso ein gewisses Heimatgefühl in meinem Trekkie aus wie es die inzwischen schon mehreren Folgen tun die von Aufbau und Drehbuch her offensichtlich ihre Vorbilder in alten Star Trek Serien haben.


    Der bisher ausführlicher beleuchtete Teil der Besatzung gefällt mir auch ausgezeichnet. Ich kann sogar Burnham einiges abgewinnen. Bisher nehme ich ihr die Rolle noch ab. Ihre Art Rückgrat zu beweisen und sich durchzukämpfen gefällt mir, ist in Star Trek ziemlich neu und wird in meinen Augen von Martin-Green in jedem Moment überzeugend rübergebracht. Natürlich muss da auch irgendwann mal mehr kommen. Andere Mitglieder der Besatzung wirken da vielleicht schon etwas vielschichtiger. Ich bin jedoch bei Saru noch skeptisch. Seine Rolle hatte einen vielversprechenden Start, aber irgendwie scheint mir sein Charakter von Folge zu Folge anders angelegt zu sein. Aber da sind wir dann wieder dabei, dass die Serie ja erst eine halbe Staffel alt ist. Gemessen daran haben die einzelnen Charaktere ja noch etwas Zeit sich zu finden.
    Zumindest, sofern es auf der Discovery weiter gehen wird. Wie schon oben geschrieben gehen die Spekulationen da auseinander. Am Erfolg sollte es aber nicht liegen, da schneidet Discovery dem Vernehen nach ganz ordentlich ab. Und ein großer Vorteil den diesbezüglich Streaming Dienste zu normalen Sendeanstalten haben ist, dass mehr die Strahlkraft einer Sendung zählt als die tatsächlichen Quoten. Das ist wenn man mal darüber nachdenkt ein interessanter Aspekt der normales Fernsehen von Netflix unterscheidet: Wo die Sendeanstalten von Quoten großteils abhängig sind, kann ein Streaming Dienst - wenn die Abozahlen stimmen - auch schwächere Formate mit durchziehen und hat was Nischensendungen angeht definitiv mehr Spielraum.

    Ein Tipp meinerseits für eine etwas ruhigere aber sehr schön ausgestattete Serie: The Crown. Dass mich dieses Thema als Serie interessieren würde hätte ich vorher nicht gedacht, hat mich aber eines Besseren belehrt. Gut gespielt und sehr unterhaltsam aufgemacht. Und in der momentanen Serien- und Filmwelt schon fast erfrischend, etwas zu schauen das weder mystisch noch blutrünstig ist.


    The Get Down geht da dann doch eher wieder ins Fantastische, trotz des recht wahren/historischen Hintergrunds. Aber bei Baz Luhrmann ist das vielleicht nicht so überraschend. Die Vermischung des 70er Jahre Musikthemas mit einer teils comic- und teils musical-artigen Inszenierung mag nicht jeder - ich finde es allerdings nach ein paar Folgen bisher wunderbar erfrischend und unterhaltsam.


    Star Trek Discovery halte ich wie Martin für großteils sehr gelungen. Ja, die Klingonen sind nicht optimal, aber dafür werden einige andere Sachen ziemlich gut gemacht. Für mich als alten Fan steckt viel Star Trek in der neuen Serie und ohne neue Ansätze würde es einfach nicht mehr gehen. Vom alten Trek gibts nun mal schon ein paar hundert Folgen. Zu viele Fragen zur Logik und Konsistenz zu den anderen Serien darf man nicht stellen, da die Technik aus TNG heute teils schon nicht mehr zeitgemäß ist und eine Science Fiction Serie schon den Anspruch haben sollte nicht mit dem Maß von vor 30 Jahren (TNG) oder gar 50 Jahren (TOS) zu messen.
    Das größte Fragezeichen ist für mich, ob sie die große Rahmenhandlung (mit dem Krieg) am Ende stimmig erzählt bekommen. Im Moment wird der Fokus ja komplett aufs Schiff und einige Besatzungsmitglieder gelegt. Der Krieg mit seinen Wendungen läuft nebenher. Wenn die anderen Staffeln (wie gerüchteweise vermutet) andere Schiffe und Schauplätze des gleichen Krieges zeigen um das Bild zu vervollständigen könnte es richtig groß werden. So bleibe ich allerdings gespannt was sie daraus machen und freue mich an jeder einzelnen Episode für sich.


    Zu Game of Thrones kann anfügend sagen, dass ich es etwas schade finde, dass das hohe Niveau der ersten vier bis fünf Staffeln nicht ganz gehalten wird. Man hat zuletzt immer häufiger den Eindruck, dass mit Gewalt auf ein Ende hingearbeitet wird, was natürlich mit der Zeit auch verständlich ist. Nur sind die Härtefälle der 7. Staffel bezüglich der Reisezeiten schon ziemlich arg. Außerdem ist so mancher Cliffhanger inzwischen reine Show und hat mit einem elegantem Geflecht der einzelnen Stränge nicht mehr viel zu tun. Es sind zum bloßen Selbstzweck verkommene 'Schockeffekte' ohne nennenswerte Auflösung. Aber um es nochmal klarzustellen: Es ist und bleibt eine überragende Serie die natürlich bis zum Ende geschaut wird.

    Warum vier Jahre? Da wird es gute Gründe geben. Es ist ja davon auszugehen, dass Craig es wieder macht. Also wird er auch ein Stück weit Mitspracherecht haben, wann es ihm passen würde.
    Und Geldruckmaschine hin oder her, Qualität und Exklusivität können von längeren Intervallen profitieren. Auch wenn Marvel nochmal eine andere Nummer ist, da steigt die Qualität nicht gerade mit dem Anstieg des Produktivität. Bei Star Wars muss es sich noch zeigen, aber auch da hab ich meine Zweifel. In Zeiten in denen es von Mehrteilern und Universen wimmelt, empfinde ich die moderate Taktung als angenehm.

    Ich sehe den Fall Tarkin ansich ähnlich wie Mister Bond eher weniger dramatisch. Die auch in diesem Forum schon angeschnittenen Probleme des Mainstream-Kinos liegen meiner Meinung nach ganz woanders, wobei man natürlich sagen muss, dass Tarkins Wiederbelebung da hervorragend reinpasst. Man dreht sich, was die Geschichten und Charaktere angeht seit einigen Jahren schon in einem spürbar enger werdenden Kreis. Es kommen wenig wirklich frische Ideen ins Kino denen (finanziell) auch etwas zugetraut wird. Es wird auf Ikonen und längst etablierte und toterzählte Reihen gebaut. Klar, dass da ein Tarkin wieder auf der Bildfläche erscheint. Ich sehe das mit dem Respekt vor dem verstorbenen Schausspieler und der Morbidität allerdings nicht so dramatisch. Schauspielerei ist auch Spiel. Illusion gehört beim Film dazu. Ist das sichtbare Ergebnis perfekt und passt es in den Film hab zumindest ich kein Problem mit solch einem Einsatz. Und gerade in Rogue One hat mir die detailierte Ausleuchtung des Imperium ausgesprochen gut gefallen und war ein Highlight des Films. Und da hat auch Tarkins Einsatz einen Anteil dran. Auch wenn man das - wie so vieles andere - bestimmt auch irgendwie anders hätte lösen können. Es wirkte auf mich aber nicht aufgesetzt.


    Martin: Gerne! Im Winter hab ich einfach mehr Zeit für das Forum als im Sommer.

    Ja, also optisch hat mich Rogue One auch überwältigt. Obwohl schon Episode VII in der Hinsicht großartig war, wurde tatsächlich noch einer drauf gesetzt. Toll was da inzwischen mögich ist und auch umgesetzt wird. Dass E I-III vor allem in diesem Bereich so dermaßen in den Sand gesetzt wurden ist schade aber bestimmt auch irgendwo dem Zeitgeist von damals geschuldet. Wenn man allerdings bedenkt, dass das selbst in der heutigen Zeit noch Jackson mit seinen drei Hobbit Filmen passiert ist, muss man dankbar sein, dass Star Wars inzwischen auf mehreren kreativen Schultern verteilt ist.


    Im Gesamten sehe ich Rogue One allerdings schon deutlich schwächer als - vielleicht sollte ich auch schreiben weniger großartig - als Episode VII. Die Figuren bleiben großteils etwas blass. Natürlich haben die Charaktere nur einen Film Zeit um zu wirken und der Film muss großteils ohne die 'Legenden' auskommen, trotzdem bin ich der Meinung jemand wie Abrams hätte da mehr rausgeholt. Ebenfalls gilt dies für eine gewisse Star-Wars-Seele, welches die guten Teile der Serie bisher stets ausgemacht haben. Selbst Episode I-III haben diese streckenweise. Die angedeuteten Bezüge zur heutigen politischen Lage auf der Welt in Rogue One spielt in diese Beurteilung noch etwas hinein. Bisher ist Star Wars ohne diese Bezüge ausgekommen, wenn man mal von einem diktatorischen Imperium absieht, welches ich allerdings nicht als tagespolitisch für die 70er und 80er des 20. Jahrhundets bezeichnen würde. So geht beim aktuellen Film leider ein wenig der fantastische Teil von Star Wars verloren der die Reihe bisher eher in der Kategorie Fantasy/Abenteuer angesiedelt hat.


    Rogue One ist für mich ein tolles Mosaiksteinchen einer Reihe, welches für sich alleine stehend allerdings vermutlich recht schnell in Vergessenheit geraten würde weil ein paar Zutaten welcher das Franchise seine Größe Verdankt (teils bewusst) vernachlässigt wurden. Wahrscheinlich ist dieses Abweichen von der Linie durchaus beabsichtigt gewesen als man sich für einen derart ernsten Kriegsfilm entschieden hat. Und irgendwo passt das ja auch zur erzählten Geschichte, so konfus die in ihren Einzelheiten auch streckenweise daherkommt. Im Gegensatz zu Episode VII bei dem (wie so oft bei Abrams) nicht groß nach Logik gefragt werden sollte, wird hier zumindest im Gesamten ein solider Unterbau für Episode IV geliefert welchen ich so nicht für möglich gehalten hätte. Inzwischen ist Episode VII bei den Fans ja nicht mehr ganz unumstritten. Als sich die erste Begeisterung gelegt hat, sind viele zu dem Schluss gekommen, dasss Sache mit der Star Killer Base arg weit hergeholt scheint. Hier haben Verteidiger von Episode VII stets eingeworfen, dass die Zerstörung des Todesterns in Episode IV kaum weniger fragwürdig erscheint. Dieses Argument ist jedoch mit der Vorgeschichte aus Rogue One mit einem Schlag hinfällig. Respekt dafür.


    Und um noch etwas versöhnlich zu schließen (in meinem Text kommt Rogue One eventuell negativer weg als ich den Film tatsächlich gesehen habe): Die facettenreiche Darstellung des Impieriums mit den verschiedenen Machthabern welche alle ein wenig ihre eigene Suppe kochen halte ich für phänomenal! Diese Szenen machen genau dort weiter, wo ich mir in der alten Trilogie immer gewünscht habe mehr Einblicke in den Imperiumsalltag zu erhalten. Das wurde in Episode VII schon aufgegriffen, hier jedoch perfektioniert. Ebenso würde ich sagen, dass man es in Rogue One endlich mal geschafft wurde, von der optischen Ausstattung her aus den Vollen des reichhaltigen Star Wars Kosmos zu schöpfen und den Film mir seinen ganzen kleinen Details aus allen Nähten platzen zu lassen. Das rettet einiges, was für meinen Geschmack an Herz und Seele ein wenig fehlt.

    Star Trek Beyond


    Gestern war es dann soweit, endlich hab ich Beyond gesehen. Ich werde mich fürs erste mal auf einen kurzen Überblick beschränken. Ich fand den Film okay. Sehr stimmig zu den beiden Vorgängern. Allerdings auch nicht wirklich herausragend. Das oftmals gelesene 'teuerste ST-Episode aller Zeiten' kommt schon hin. Das ist für sich ja erst mal gar nichts Schlechtes - ganz im Gegenteil.
    Die Stimmung geht so sehr wie schon lange in keinem Star Trek Film mehr in die Richtung einer der älteren Serien. Tägliches Weltraumerkundungsbrot sozusagen. Wegen mir hätte es nicht ganz so viel Action gebraucht. Man merkt halt doch ziemlich oft, dass es sich um einen Sommer-Blockbuster handelt. Das trübt für mich die Stimmung am meisten. Außerdem eher schwach: Krall. Zwar kommen seine Motive durchaus 'trekkig' rüber, allerdings ist die Umsetzung filmisch dann doch irgendwie ziemlich uninspiriert an Terror- und Rachemotive unzähliger anderer Blockbuster dieser Tage angelehnt. Auch wenn es diesmal nicht um die Erde geht wünsche ich mir doch mal ein wenig Abwechslung was dieses Schema angeht.
    Die Stärke des Films ist aber ein weiteres Mal die wunderbar besetzte Crew. Die steht eigentlich im Mittelpunkt des Films. Man hat sich also auf die Stärke des Reboots besonnen und diese weiter ausgearbeitet. Nicht auszudenken, wie gut eine Serie mit dieser Crew und ein paar wirklich fähigen Autoren und Showrunner sein könnte. Mal sehen was die neue Serie diesbezüglich zu bieten hat.
    Außerdem eine Stärke: Die Station ist optisch teils wunderschön und sehr phantasievoll eingefangen. Definitiv ein optisches Highlight der ST-Kinofilm-Geschichte.

    Zumal ich auch bemerke, dass ich Musik die ich als CD oder LP gekauft habe in den allermeisten Fällen viel mehr Chancen einräume als Alben die ich von Freunden bekomme. Das müssen schon ausgesprochene Empfehlungen sein, dass ich sie nach einem enttäuschenden Durchlauf nochmal einlegen würde. Bei eigenen Alben hör ich mich rein weil von Anfang an ein ganz anderer Bezug da ist.

    Warum nicht mal wieder eine neue Liste. Nach Spectre hatte ich eine Bond-Auszeit und die werde ich wohl demnächst beenden. Zuvor eine Liste, um die dann hinterher mit den neuen Erkenntnissen zu korrigieren.


    FRWL
    OHMSS
    DN
    QOS
    SF
    LALD
    _______


    CR
    MR
    GF
    SP
    DAF
    OP
    YOLT
    TB
    TSWLM
    LTK
    AVTAK
    FYEO
    TMWTGG
    TLD
    TWINE
    _________


    TND
    GE
    DAD


    Erklärungen:
    Kategorie 1 ist praktisch über jeden Zweifel erhaben. Da sind sowohl der Kopf als auch das Herz vereint. SF hat es durch die letzten zwei Sichtungen dort hin geschafft, der Rest verweilt dort schon länger.
    Kategorie 2 hat Kopf- und Herz-Filme. Selten ist hier beides beisammen. Am ehesten vielleicht noch bei CR der immer mal wieder an Kategorie 1 kratzt. Die Moore-Streifen vereinen allesamt ganz viel Herz. Mit denen kann ich jederzeit zwei schöne Stunden verbringen, allerdings fand ich die rein filmisch auch schon mal besser. TLD hat bei mir seit einigen Jahren einen ganz schweren Stand. So recht erklären kann ich das nicht, dabei fand ich ihn früher mal ganz überragend. Vielleicht ist es die Kombination aus altem Rezept mit 'neuem' Darsteller. LTK ist für mich da stimmiger.
    Kategorie 3 sind halt Bond-Filme, aber so richtig mögen werde ich die Beiträge in denen Brosnan Bond ist wohl nicht mehr. TWINE hat es aus dieser Kategorie schon länger raus geschafft, da steckt inhaltlich schon einiges aus der Craig-Ära drin.


    Danke für den Zuspruch.


    Ich kann von niemandem ernsthaft erwarten, dass er oder sie meine Begeisterung diesbezüglich nachvollzieht oder gar teilt (auch wenn es das vereinzelt gibt), aber eine komplette Ablehnung diesbezüglich muss ja auch nicht sein, denn ich verurteile ja z.B. auch niemanden für die Liebe zu Schallplatten, nur weil ich mich selbst nicht ansatzweise für selbige interessiere, geschweige denn diese bedienen kann. So spielt sich eben in jedem Kopfe individuelles Wunschdenken ab und wenigstens DAS kann uns unsere datenüberflutete Digitalisierungswelt nicht nehmen :)

    Naja, es gibt bei den Schallplatten oder auch dem analogen Film in der Fotografie durchaus Vorteile, die man objektiv im direkten Vergleich zum digitalen Medium Medium aufzählen kann. Trotzdem - oder gerade deshalb - ist diese Leidenschaft zweifellos charmant.


    Schallplatten besitze ich beispielsweise aus verschiedenen Gründen. Zum einen sind die im Gegensatz zu digitalen Versionen weniger vergänglich und klanglich einzigartig (ich möchte nicht von 'besser' sprechen, denn das ist Geschmacksache). Den Kostenfaktor könnte man vielleicht auch bei der VHS anführen: Man bekommt für ziemlich schmales Geld physikalische Originalversionen. Nur bezahlt man den bei VHS mit einem herben Qualitätsverlust.


    Die analoge Fotografie hat seine Vorteile eher in der bewussteren fotografischen Entscheidung als auf der technisch-qualitativen Seite. Auch hier gibt es aber zusätzlich den Vorteil des 'wirklich' vorhandenen Gegenstands (versus im digitalen Meer unbedeutend werdende Bilder-/Film-/Song-Fluten). Wobei das nun wieder ins subjektive Empfinden abdriftet.

    Wie schön, in diesem Thread wieder etwas zu lesen. Die Beiträge hier sind einer der Gründe, warum ich immer noch ins Forum komme.


    Eure Worte über Star Trek I haben mich dazu gebracht, den Film jetzt im Anschluss an meinen Beitrag hier mal wieder einzulegen. Ich hab ihn auch erst vor ca. zwei Jahren als Perle für mich wiederentdeckt. TWOC find ich nebenbei übrigens auch ziemlich gut. Überschätzt vielleicht auch, allerdings habe ich nicht mehr so viele Trekkies um mich herum, dass ich von Lobhudeleien genervt wäre.


    Nicht zu kurz kommen sollte im allgemeinen Schreiben über dieses Franchise, dass DS9 eine enorm unterhaltsame und gleichzeitig doch bisweilen sehr anspruchsvolle Serie war. Highlights wie 'Jenseits der Sterne' oder die Vielzahl an wirklich interessanten Entwicklungen von Personen und politischen Gemengelagen lassen mich regelmäßig mit dem Gedanken spielen diese Serie endlich mal als DVD Box zu kaufen. Nachdem meine selbst aufgenommene VHS Sammlung (nicht weiterlesen, Herr Schweikert!) gestern zum Wertstoffhof gewandert ist...


    Ach und Dr. moVe: Deine Meinung zum neuen Star Wars würde mich im entsprechenden Thread ja mal brennend interessieren!

    Ich fand Kylo gerade nach der zweiten Sichtung auch ganz gut. Da steckt ganz viel Potenzial für die nächsten Filme drin. Dass die Zerrissenheit schon sehr deutlich dargestellt wurde fand ich jetzt etwas übertrieben aber gut, ist eben auch ein Disney Film und Star Wars war ja auch nie für seine Zwischentöne bekannt. Wie gut er sich nach seiner ziemlich schweren Verletzung noch auf den Beinen hält wird mir in der Diskussion um seine Schwäche im letzten Filmdrittel etwas übersehen. Aber freilich ist diese Verwundbarkeit in der heutigen Superhelden-Filmlandschaft schon fast etwas altmodisch, wo die Helden ja fast schon gottesähnliche Kräfte haben - wenn sie nicht sogar Götter sind.

    Naja, ich würde immerhin zustimmen, dass die momentane Band Radiohead zu einer Mainstream-Produktion wie Bond einfach nicht passen kann. Gerade zu einem eher lockeren Film wie Spectre.
    Kommentare wie 'schrecklich'; 'kein Wunder, dass sie es verschenken'; 'und passt nicht zum Main-Title' gehört für mich dann eher wieder in die Kategorie Hass. :P Wie schon erwähnt: Wie kann der Song auf eine Sequenz passen, die für einen anderen Song gemacht wurde? Du magst was Frameraten und Bildauflösungen angeht ein Gourmet und Kenner sein DWC, aber bei der Einschätzung von Musik lässt du dich mehr durch Bauchgefühle als durch Sachverstand leiten.


    Radiohead ist Avangarde und beinhaltet nur noch ab und an Spuren von Pop, für den sie früher einmal standen. Die Band schafft rhytmisch und melodisch eine Komplexität, an die in dieser Art kaum eine Band oder ein Künstler heranreicht, auf die man sich allerdings auch erst mal einlassen muss (Stichwort Anspruch). Dass das nichts für den geneigten Formatradio-Hörer nichts ist, ist kein Wunder. Und nochmal: Für einen Film wie Spectre wäre das kaum passend gewesen.

    Ich glaube es hätte fast nicht besser laufen können. Dass der FC Bayern für Guardiola ein Job ist haben viele lange nicht so wirklich glauben können, aber nach und nach merkt man das schon immer deutlicher. Das ist im heutigen Fußball aber auch vollkommen normal und in Ordnung. Alles andere ist nur Wunschdenken. Trainer die ganze Dekaden prägen sind enorm selten und sehr von den Vereinen und dem Umfeld abhängig. Die Beispiele kann man an einer Hand abzählen und werden noch seltener werden. Gerade bei einem Verrein wie Bayern ist das immer weniger denkbar. Da brennt ja schon der Hut wenn man einmal zweiter wird.
    Von dem her muss man Guardiola die Konstanz die er reingebracht hat sehr hoch anrechnen. Die Mannschaft funktioniert jetzt im dritten Jahr quasi wie ein Uhrwerk. Ich bezweifle, dass es das unter den nächsten Trainern nochmal ähnlich zu sehen gibt.
    Aber wie auch immer, viel weiter hätte Guardiola die Mannschaft wohl nicht bringen können. Taktisch hat sich wohl jeder weiterentwickelt, technisch auch. Internationale Titel sind nicht planbar und dieses Jahr schaut es da ja recht vielversprechend aus. Besser jetzt wechseln bevor man den richtigen Zeitpunkt verpasst.
    Ich muss allerdings sagen, dass ich selten einen Trainer gesehen habe der so wenig greifbar erscheint wie Guardiola. Quasi nichts was er nach außen hin gesagt hat war irgendwie relevant oder hat Einblicke gewährt. Wenn man aber sieht wie gut die Manschaft funktioniert (auch menschlich) dann muss er zumindest zu den Spielern ein ganz anderes Gesicht haben.
    Ancelotti ist da wohl der beste Nachfolger den man sich wünschen kann. Er wird das nutzen was Guardiola geschaffen hat und scheint wie schon erwähnt menschlicht toll zu sein.

    Ja, ich fand den Humor auch außerordentlich passend. Zumindest an den allermeisten Stellen.


    Allerdings hätte ich da noch einen Kritikpunkt der spoilerlastiger kaum sein könnte:

    Ich persönlich fand ja eher angenehm, nicht irgendeine geflickschusterte Erklärung für die letzten 30 Jahre zu bekommen. Bei der alten Trilogie wurde so manches ja auch erst im Laufe der Filme klar und vieles überhaupt nicht. So gesehen ist das ja sogar traditionell. Grundsätzlich wird mir in der heutigen Kinolandschaft für ein Medium welches eigentlich die Phantasie des Zusehers fordern und anregen sollte zu viel nach Erklärungen gefragt.


    In den ganz guten Momenten des Films habe ich sogar das Gefühl bekommen die SW-Galaxis hätte sich die letzten 30 Jahre einfach so weitergedreht und jetzt wirft man eben mal wieder einen Blick darauf.

    Spoilerfrei:
    Abrams zeigt mal wieder, was er mit Charakteren so alles kann. Das ist wirklich unterhaltsam und großteils ziemlich charmant. Auch die Optik leistet dazu ihren Beitrag. Manchmal bin ich nur dagesessen und hab mich daran gefreut, wie toll das fast alles aussieht. Wenn man aber (Chewies) Haare in der Suppe sucht, findet man sie auch. Kritikpunkte wären für mich: Snoke. Auf mich wirkt der noch wie ein Fremdkörper im Film. Außerdem ist das von allem etwas viel, vielleicht wäre weniger und das dann ausführlich besser gewesen, aber das mag ich nach einem Mal Sehen noch nicht so recht beurteilen. Ein bisschen weniger offensichtiliche Huldigung der alten Trilogie wäre aber auf alle Fälle nicht schlecht gewesen. Manchmal wird mir das zu sehr zelebriert, auch wenn es natürlich alles 'Hach'-Momente sind. Vermutlich wird das im nächsten weniger der Fall sein. Auch wenn einer dieser Momente in dem Film (die letzte Szene - dieser Gesichtsausdruck) schon hängen bleibt.