Beiträge von Ahab

    Ja, irgendwie ist Spectre für mich wie der Hauswein beim Lieblingsitaliener. Überrascht mich nicht, haut mich nicht vom Hocker, aber ich mag ihn bei jedem Besuch bis zum letzten Tropfen. ;)


    Bei den drei Sichtungen ist mir schon auch aufgefallen, dass es Spectre an wirklichen Highlights fehlt. Dinge die dem Film den ganz großen Stempel aufdrücken. Aber ich kann mich nur wiederholen: Der Film unterhält mich von Anfang bis Ende, und er ist vor allem keine Skyfall-Kopie. Es gibt jede Menge kleine Dinge die mich beim Sehen immer wieder freuen und wenig was mich wirklich stört. Gut, ein richtig großes Finale hätte dem Film vielleicht gut getan, aber schlecht finde ich das von Sectre nun auch nicht. Ein wenig unrund und unspektakulär vielleicht, aber wenn ich mir versuche vorzustellen, wie der Film ohne den Handlungsstrang M gegen C wäre dann bin ich doch froh, dass es so ist wie es ist. Auch wenn vielleicht Potenzial verschenkt wurde.

    Ich glaube die gibt es nirgendwo, da der Film erst ab 17. Dezember gezeigt werden darf. Ich hab mir für unsere Nachbarstadt eben noch eine Karte für 00:01 Uhr gesichert. Die sind gar nicht mal so knapp. Ich glaub nicht, dass die Vorstellung ausverkauft sein wird. Mir würde das Wochenende eigentlich auch reichen, nur geht sich das da zeitlich nicht aus, daher werde ich heute seit Jahren mal wieder allein ins Kino gehen. Auch irgendwie mal wieder ganz nett. Wie früher, als ich der einzige im Freundeskreis war, der sich für Vorpremieren von sämtlichen Kraut und Rüben Filmen interessiert hat... :D

    Stellt sich eben die Frage, wie Star Trek am ehesten geholfen werden kann. Die neuen Filme sind - so unterhaltsam sie auch sein mögen - nichts was das Franchise ansich weiter entwickelt. Viel eher sind sie (ganz überspitzt formuliert) eine ganz gute Möglichkeit die Marke Star Trek überhaupt wieder ins Hier und Jetzt zu bringen. Für eine wirkliche Entwicklung taugt eine Neuauflage einer bereits bekannten Crew wohl nicht. Viel eher muss man da wohl auf die Serie warten. Allerdings würde es mich schon einigermaßen wundern, wenn die widerum ausdrücklich in der alten Zeitlinie spielen würde.
    Viel eher vermute ich etwas, das an die neue Zeitlinie angelehnt ist (vor allem bezüglich Design), ohne ständig darauf bezug zu nehmen. Quasi um sowohl alte als auch neue Fans mitnehmen zu können. Das wäre allerdings nicht ganz unproblematisch in Bezug auf die Kontinuität, die ja irgendwo schon eine Stärke der alten Serie war. Zumindest bis irgendwann zu Beginn von Voyager. Eine Serie die einerseits die alte Philosophie glaubhaft beinhaltet, allerdings auch in die heutige Zeit passt und sich mit der Konkurenz messen kann halte ich für eine riesige Herausforderung. Die Zeiten verhältnismäßig kleiner Liebhaberserien die sich irgendwo im Nachmittagsprogramm frei empfangbarer Sender zwischen Baywatch und Dawsons Creek tummeln sind nun mal vorbei, was meiner Meinung nach ein nicht unerhebliches Problem für jeglichen Versuch einer Star Trek Serie nach dem alten Muster sein wird.

    So, die ersten Kritiken kommen langsam rein und es ist wohl so wie es sich schon abgezeichnet hat: Abrams hat den perfekten Wohlfühlfilm für die alten Fans gemacht. Von Remake ist an mehreren Stellen die Rede. Ob das nun gut oder schlecht ist mag jeder für sich selbst entscheiden. Hier mal Filmstarts http://www.filmstarts.de/kritiken/215097/kritik.html und Spiegel http://www.spiegel.de/kultur/k…mer-sicher-a-1067968.html. Beide Kritiken enthalten nach meiner Auffassung keine dramatischen Spoiler. Aber wenn man gar nichts vorher wissen möchte, sollte man sich auch hier freilich zurückhalten.


    Interessant finde ich, dass die Frau Pilarczyk vom Spiegel den frischen Wind den Abrams in Star Trek eingehaucht hat bei Star Wars jetzt eher vermisst. Kann man wohl so oder so sehen. ;)


    Ich freue mich auf alle Fälle schon mal auf heute Abend.

    Ich würde es jetzt nun nicht so schlecht beurteilen. Der erste neue Star Trek war deutlich über meinen Erwartungen und ein extrem unterhaltsamer, witziger und frischer Film. Into Darkness hat dagegen zwar nachgelassen, aber zumindest bei meiner letzten Sichtung fand ich ihn schon mal deutlich besser als im Kino und nicht so viel schwächer als den Ersten. Dass Khan nicht hätte sein müssen ist unstrittig aber im Grunde auch egal, nimmt dem alten Khan ja nichts weg. Der Trailer jetzt richtet sich tatsächlich an ein sehr junges (Popcorn-) Publikum. Hat mit den alten 'Werten' der ursprünglichen Serien und Filme scheinbar (?) nicht mehr sonderlich viel zu tun. Muss es wegen mir auch nicht unbedingt. Ich finde es immerhin schlüssig, den Weg den man mit dem Reboot beschritten hat weiter zu gehen.
    Die Zeit für das klassische Star Trek wird schon mal wieder kommen. Vielleicht ja schon in der neuen Serie. Immerhin wäre auf Serienlänge mal Platz für so etwas und würde in die neue recht anspruchsvolle Serienlandschaft dieser Tage passen. Vielleicht sehe ich (als ehemaliger Hardcore-Trekkie) das mit der mangelnden Ernsthaftigkeit der neuen Filme auch nicht so eng weil mir die grausame Umsetzung der letzten 'alten' Serien und Filme mit all ihren seltsamen Doktoren, 'witzigen' Köchen und kitschigen Hochzeiten noch viel zu tief in den Knochen stecken und mich letzten Endes von dem Hobby getrennt haben.


    Edit: Beim Vergleich von Star Trek und dem Trailer von Star Wars wird allerdings schon klar mit welchem Lager der gute Herr Abrams groß geworden ist.

    Ich konnte jetzt gut eine Woche nicht mehr auf die Seite hier, weil dann immer die Meldung kam, dass die Domain nicht vergeben sei. Darunter war ein Link der auf eine Firma weiterleitete, die Domains verkauft... Hab das etwa nur ich gehabt? Das war auch der Fall, wenn ich per Google nach dem Forum gesucht hab. Es wurde zwar gefunden, aber wenn ich eine Seite davon aufrufen wollte, kam jedes mal die Meldung.

    Das mit dem bösen Skywalker geistert ja schon länger als mögliche Theorie im Netz umher und wäre auf jeden Fall denkbar. Grundsätzlich halte ich es eh für sehr unwahrscheinlich, dass Abrams einen Star Wars dreht, der gänzlich ohne unerwarteten Twist/Todesfall auskommt. Dafür macht er das einfach viel zu gern. Ob man es gut oder schlecht findet wenn es jemanden wie Skywalker treffen würde, der eigentlich immer für das Gute stand, muss jeder selbst entscheiden. Bestimmt wird es wieder Leute geben die hinterher vom Zerstören eines Franchises reden und sich darüber im Netz ausheulen, bzw. hasserfüllte Verrisse schreiben - als hätte man ihnen etwas weggenommen was ihnen gehört.
    Wie mich das inzwischen langweilt. So ist das momentan aber mit vielen Dingen in der öffentlichen Berichterstattung. Da wird als erstes eine Reaktion aus dem Netz aufgegriffen (Netzgemeinde) und da drum herum wird versucht ein aussagekräftiges Meinungsbild zu zeichnen was unmöglich ist, weil die Millionen von Menschen die es gut bis okay finden einfach nicht jeden Pieps kommentieren müssen.


    Nicht falsch verstehen: Ich hab nichts gegen das Netz und nutze es sehr gern. Nur sind Kommentarfunktionen und die Meinungen der breiten Masse mit Vorsicht zu genießen.

    Ich würde den Eindruck meiner zweiten Sichtung auch durchaus als positiv werten.
    Besser als beim ersten Mal würde ich das Erlebnis nicht beschreiben, höchstens etwas anders. Den Humor fand ich großteils passend und kaum aufgesetzt. Überhaupt kann ich den Aussagen welche ihn als zu klamaukig bezeichnen nicht unbedingt folgen. Der Humor ist eher wie eigentlich alles andere recht gleichmäßig auf den Film verteilt. Das war vielleicht auch der Haupteindruck dieses Mal:
    Die insgesamte Ausgewogenheit. Action/Verfolgungen, gröbere Gewalt, Humor, das stimmungsvolle Einfangen der Locations, überhaupt die Screentime der Locations... Alles ist sehr harmonisch auf den Film verteilt, sodass sich ein angenehmer Erzählfluss bildet. Als angenehm empfinde ich auch Waltz Spiel, welches ich vorher so 'zurückhaltend' auch nicht erwartet hätte. Craigs Spiel war zwar schon immer sehr gut, die Souveränität und Selbstverständlichkeit (ohne Langeweile) die er jedoch inzwischen als Bond an den Tag legt ist für mich schon fast die halbe Miete für diesen Film.
    Durch diesen Fluss und die Gleichmäßigkeit kommt es allerdings dann zu der relativen Schwäche, dass der Film für mich keine großen Höhepunkte bietet, sondern nur sehr viele kleine. Anders als bei den drei Vorgängern, könnte es in mit etwas mehr Abstand schwierig werden den Film mit einer speziellen Szene oder Begebenheit in Verbindung zu bringen. Das ist vielleicht jetzt meine sehr subjektive Wahrnehmung, aber mit der Größe folgender Glanzpunkte kan SP für mich noch nicht dienen:
    CR - Gelungener Neustart, einige Dialoge, Vesper
    QOS - die Härte, die Gradlinigkeit, die parallel geschnittenen Szenen von Sienna und Bregenz - generell die Regie
    SF - Silva, M's Ende, die Philosophische Tiefe


    Ob dieser Mangel mal zu einer gewissen Langeweile führen wird, kann ich heute noch nicht sagen. Das werden die Jahre zeigen. Aber ich muss nochmals betonen wie gut ich es finde, dass Mendes nicht SF kopiert hat.
    Eine weitere Schwäche bleibt für mich der etwas erzwungene Bezug zu den drei Vorgängern. Das war schlicht unnötig und wohl ein Zugeständnis an die Sehgewohnheiten der breiten Masse. Das ist mir bei der ersten Sichtung allerdings noch etwas negativer aufgefallen.


    Alles in allem bleibt ein für mich sehr angenehm wirkender Film der vor allem durch seine Ausgeglichenheit und dadurch glänzt, welche Fehler meiner Meinung nach nicht gemacht wurden. Der Luxus, dass sich immer mal wieder für Kleinigkeiten Zeit genommen wird und das dadurch sehr angenehme Erzähltempo bleibt auch positiv zu erwähnen. Hier haben Mendes und die viel gescholtenen Autoren meiner Meinung nach vieles Richtig gemacht.


    PS: Die hier mal gestellte Frage wo eigentlich das ganze Geld in dem Film hingegangen ist kann ich übrigens nicht so ganz nachvollziehen: Ich hab selten einen Film gesehen, der so hochwertig und Aufwendig ausgeshen hat wie SP.

    Ich würde über diese Frage vor allem nicht so kurz nach dem Erscheinen von Spectre entscheiden wollen. Bei mir ist die Rangliste der Craig-Bonds eh immer ein wenig variabel, ähnlich wie auch die der älteren Filme, was wohl so ziemlich jeder hier aus eigener Erfahrung kennt. Gerade bei der neuesten Sichtung von CR bis SP hat sich wieder ein bisschen was getan. SF ist im Moment dabei zumindest gleichauf mit QOS zu liegen. Die Stimmung die dieser Film verbreitet ist meiner Meinung nach umwerfend. Ganz abgesehen von den Plot-Schwächen. Aber die Handlung ist für sowieso nur ein Kriterium von vielen. Auch wenn das ganz leicht OT geht, würde ich dazu nämlich gerne noch etwas schreiben:


    Wie schon einige andere Schreiber bemerkt haben (vor allem im Review-Thread) kann man wenn man möchte auch jeden der bodenständigen Craig-Bonds auseinandernehmen, wenn man nach Dingen sucht die an den Haaren herbeigezogen wirken. Freilich hat da jeder eine leicht andere Gewichtung welche Art von Zufällen/Drehbuchlücken noch in Ordnung geht, aber gehen wir das mal kurz durch:
    CR: Die Geschichte vom Typen der Frauen von Geheimdiensten verführt um sie zu benutzen ist zumindest gewagt. Egal ob das in FRWL schon so ähnlich war oder nicht. Und die ganze Geschichte mit der Vergiftung Bonds und die Rettung durch den Defibrillator im Auto fand ich auch schon immer eher auf tönernen Füßen und steht dem Abschuss eines Hubrschraubers durch einen gezielten Schuss in nichts nach.
    QOS: Der Schuss am Schluss im Hotel durch den Bond sich freischießt is jetzt auch nicht unbedingt glaubwürdig. So stimmungsvoll die Szene direkt davor aus sein mag.
    SF: Silvas Plan vor allem mit der U-Bahn ist wohl der moderne Klassiker unter den 'Ja klar'-Momenten der neueren Bond Filme. Das Finale mit zwei Greisen und Bond gegen ein duzend 'Profis' ist ebenso einer.
    SP: Hier werden diese Momente noch mehr. Ständig aus dem 'Nichts' auftauchende Fluchtfahrzeuge, gezielte Schüsse deren Chance bei 1:1000 liegen usw... Aber gut, der humorvolle Rahmen des Films machen es meiner Meinung nach möglich.


    Wenn ich so darüber nachdenke, ist es am ehesten noch QOS der wenige solcher Momente hat. Dann kommt CR. Mit einigem Abstand dann SF und SP. Wobei ich wie gesagt auch die ersten beiden für nicht frei davon halte, was bei dieser Art von Film für mich aber auch einfach nicht von Belang ist. Viel eher würde ich sowas - wenn überhaupt - übrigens Filmen zur Last legen wollen, die ernst daher kommen. Ich finde dieses Argument zieht bei Spectre einfach nicht, da sich der Film nicht so besonders ernst nimmt. Das Problem liegt nach wie vor am ehesten dort, dass man diesen lockeren Film als Fortsetzung angelegt hat. Es wäre alles um einiges eleganter gewesen, wenn man dies nicht so mit dem Holzhammer erzwungen hätte.


    Zu Mendes möchte ich abschließen noch sagen (um wieder zum Thema zu kommen), dass ich es toll finde, dass er SF nicht kopiert hat, sondern zwei so unterschiedliche Filme gemacht hat. So könnte ich mir sogar einen weiteren Beitrag von ihm Vorstellen, auch wenn das nicht unbedingt sein müsste. Welchen Film ich nun besser finde, werde ich wenn überhaupt erst in ein paar Jahren beantworten wollen, und selbst da bewegt sich ja dann noch was. Momentan bewegt sich SF bei mir aber seeehr weit oben.

    Ich finde das auch sehr treffend, verehrter Kronsteen. Vieles von dem was du schreibst kann ich voll und ganz nachvollziehen und teils sogar unterschreiben. Das mit dem 'Die Toten leben' ist mir so noch gar nicht aufgefallen, trifft es aber ziemlich gut. Und da sag noch jemand, du würdest die Filme nicht 'denken'. ;)
    Unsere Meinungen gehen was die Bond-Filme angeht, doch so manches mal deutlich auseinander, aber bei diesem Film hier treffen wir uns dann doch wieder. Wer hätte das gedacht. Ich vor dem Film zumindest nicht.


    Nach der ersten Sichtung (zu der zum Glück schon am Freitag die Zweite kommt) hab ich allerdings M leider nicht so stark gesehen. Ich mag Ralph Fiennes zwar außerordentlich gerne, aber in SF hat er mir persönlich noch etwas besser gefallen, da seine Rolle dort nach meiner Meinung sogar noch etwas mehr Gewicht hatte. Aber wie gesagt, aber die Sache C gegen M wollte ich mir bei den nächsten Sichtungen eh mal bewusster betrachten. Dass die alte M eingebunden wurde, gibt Bonds Bindung zu ihr in Skyfall doch nochmal mehr Bedeutung, finde ich. Einer der wenigen Fälle, wo die Vorgänger an Spectre wirklich gewonnen haben...

    Tatsächlich ist das mit Swan wenn man die drei bisherigen Craig-Filme betrachtet einfach nicht glaubwürdig, stimmt vollkommen. Wenn man es als Hommage auf die alten Filme sieht, geht es für mich schon eher wieder durch. Gerade nach dem Kampf im Zug mit dem: "Und was jetzt?" Da nimmt sich der Film einfach nicht sonderlich ernst.
    Ich bleibe dabei, dass Spectre als losgelösterer Film von den direkten Vorgängern (selbst mit genau dem gleichen Cast) deutlich stimmiger gewesen wäre.


    Die Frage nach den wirklich denkwürdigen Szenen würde ich erst nach ein paar Sichtungen stellen. Wie genial die Tosca-Szene oder auch Sienna in QOS wirklich ist, ist mir auch erst mit der Zeit aufgefallen. Wobei ich tatsächlich bezweifle, dass es bei Spectre außer der PTS einmal eine geben wird, die bei mir persönlich einer der erstgenannten in dem Ausmaß das Wasser reichen kann. Viel mehr gibt es jede Menge etwas kleinere Szenen und Momente die meiner Meinung nach brilliant umgesetzt wurden: Die von Dr moVe erwähnte Szene in der Villa in Rom beispielsweise oder auch die mit der Maus. Ganz groß fand ich die, u.a. auch durch Craig.


    Durchaus interessant, dass dem Film gefühlt hier im Forum seine Leichtigkeit zum Verhängnis wird, genau das was all die Jahre etwas vermisst wurde. Ich vermute aber, dass der Film bei so manchem momentan noch arg enttäuschten Fan zumindest ein wenig gewinnen wird, wenn das Missverhältnis mit der aufgebauten Erwartungshaltung etwas verflogen ist.

    Sehr interessante Seiten sind das hier. Ich habe es tatsächlich auch erst gerstern Abend geschafft, den Film zu sehen und möchte ein paar Zeilen dazu schreiben. Erst mal war es ein wenig ungewöhnlich für mich, in den letzten Tagen hier ein wenig mitzulesen und so viel Negatives zu hören. Das hätte ich nun - selbst nach dem recht mäßigen Abschneiden hier von Skyfall, welches ich schon nicht ganz verstehe - nicht erwartet. Andererseits hat es meine Erwartungen wohl so weit runter gezogen, dass Spectre mich gar nicht enttäuschen konnte.


    Jetzt, nach der ersten Sichtung muss ich sagen, dass ich die negativen Stimmen zwar irgendwie verstehen kann, schließlich ist Spectre anders als man hätte erwarten können, allerdings sehe ich den Film (mal wieder) eher wie Dr.MoVe. Einen sehr treffenden Text hat der Gute mal wieder geschrieben den ich eigentlich auch so unterschreiben kann. Ein paar weitere Anmerkungen würde ich allerdings noch anbringen:


    Um mal mit dem Negativsten zu beginnen: Was auf mich am unrundesten wirkt, ist wohl auch die Verknüpfung mit den drei Vorgängern. Grundsätzlich halte ich das für keine so schlechte Idee, allerdings wirkt es auf mich nicht so wirklich harmonisch, weil Spectre die emotionale Tiefe der drei Vorgänger zu kaum einem Zeitpunkt erreicht und so nicht unbedingt als stimmige 'Fortsetzung' taugt. Spectre will ja auch gar nicht so ernst daherkommen, was für sich genommen sehr zu begrüßen ist. Es ergibt sich für mich so jedoch ein relativ holpriger Übergang. Nach der ersten Sichtung war es übrigens höchstens die Szene in der Swan Bond sagt, dass das zwischen den beiden nichts wird, in der die emotionale Tiefe der Vorgänger erreicht wurde, was ich für sich genommen wie gesagt als sehr angenehm empfunden habe.


    Abgesehen von dieser - meiner Meinung nach schon größten Schwäche - habe ich einen kurzweiligen, frischen und an vielen Stellen doch recht interessanten Bond Film gesehen, bei dem ich zu keinem Zeitpunkt den Eindruck hatte, von Querverweisen auf alte Filme erschlagen worden zu sein. Das ist meiner Meinung nach doch alles relativ subtil abgelaufen. Die Zugszene war vielleicht noch am offensichtlichsten, war allerdings auch hervorragend umgesetzt. So schlimm fand ich Hinx Ende hingegen nicht. Viel eher bin ich der Meinung, dass der so ja wieder auftauchen kann. Wer einen Autounfall durch die Frontscheibe überlebt, überlebt auch aus dem Zug zu fallen. Da wäre dann irgendwie noch die Brücke zum Beißer geschlagen.


    Inhaltlich kann man sicher unterschiedlicher Ansicht sein. Ich nehme dem Film die beiden Hauptthemen Überwachung und Einsamkeit (die für mich die zweite Ebene des Films ist) durchaus dankbar ab. Es kommt vielleicht nicht ganz an die Intensität von der alt/neu Thematisierung in SF aber die immerhin die Überwachung als relativ realistisches Szenairo ist für die Craig-Filme doch relativ typisch und damit ein angenehm roter Faden. Die ultimativen Drehbuchmonster sind auch die drei Vorgänger nicht, selbst wenn man CR am ehesten noch eine gewisse Raffinesse attestieren kann, selbst wenn man auch darüber nicht zu lange nachdenken sollte.


    Ansonsten sah Spectre (auch das hat Dr.MoVe ja schon gesagt) an vielen Stellen einfach nur wunderschön und sehr stilvoll aus. Durch die Rastlose Art des Films kamen die Locations vielleicht nicht so toll und ausgeschmückt rüber wie etwa in QOS oder auch SF, aber es waren dafür vielleicht mehrere kleine erinnerungswürdige Passagen dabei.


    Gut, gegen Ende wird es ein wenig monotoner und das Finale in London wird dem bunten Rest des Films vielleicht nicht ganz gerecht, aber das würde ich gerne erst nach den nächsten Sichtungen bewerten.


    Nach all den Reviews der letzten Seiten muss ich allerdings noch ein paar Kleinigkeiten loswerden, die hoffentlich nicht als Angriff gewertet werden. ;)
    Es geht um die (meiner Meinung nach) Verklärung von CR. Klar, der Film ist extrem gelungen und der wohl beste Reboot der dieser Serie passieren konnte. Aber auch in diesem Film war wie auch in den beiden Nachfolgern längst nicht alles perfekt, wie man es jetzt nach so mancher enttäuschter Kritik hier hätte interpretieren können. Die Dialoge für die CR so über den grünen Klee gelobt wird sind auch hauptsächlich in der Zugszene so überragend. Vieles was ab der Klinik zwischen Vesper und Bond gesagt wird ist Rosamunde Pilcher Niveau. Vielleicht erreicht Spectre ja nicht die Qualität der guten Dialoge aus CR, ebensowenig taucht der Film aber in die Abgründe der schlechten CR-Dialoge ab. QOS hatte aufgrund des Autorenstreiks ja auch so manche nicht so rühmliche Zeile vorzuweisen. Den ausgewogensten Eindruck macht auf mich da Skyfall, was dem Film etwas zu selten zu Gute gehalten wird.


    Abschließend möchte ich schreiben, dass ich finde finde ich, dass die wie schon erwähnt nicht ganz gelungene Verbindung zu den drei Vorgängern am ehesten Spectre selbst schadet. Wenn man das überhaupt so negativ benennen mag. Das merke ich während ich jetzt hier sitze und mir so meine Gedanken über die vier Craig-Bonds mache. CR als Neuausrichtung und Weichenstellung die besser nicht hätte passen können; QOS mit seinen extrem stimmungsvollen Szenen für mich als unterschätztes Juwel - wenn auch rastlos serviert; und SF als quasi altmodisches Drama über das sich wunderbar philosophieren lassen kann.
    Das alles ändert sich durch den 'leichten' Spectre für mich in keinster Weise. Ganz im Gegenteil, die emotionale Tiefe dieser ersten drei wurde dadurch erst wieder klar.

    Ja mal viel Spaß euch allen! Irgendwie hab ich es nicht geschafft mir was für heute zu sichern. Und die nächsten Tage wirds auch schwierig. Mit der Freundin 'muss' ich erst noch Skyfall schauen, bevor wir rein 'können'. Also vermute ich mal es wird Anfang nächster Woche werden... Ganz schön hart, aber die ganz arge Nerd-Phase hab ich wohl hinter mir. :D

    Ja ja, die Welt...
    Das 'spoilerfrei' ist halt nur ironisch gemeint. Der Autor will damit wohl provozieren. Er schreibt ja quasi nichts über den Film, außer eben diesen zwei Spoilern, die dicker kaum sein könnten. Ich bin (eher unbeabsichtigt) ja bisher unwissend über die konkrete Handlung des Films. Und beim ersten dacht ich mir noch 'okay, das war vorherzusehen', beim zweiten ist mir allerdings schon ein kleines 'Hui' rausgerutscht. Daher sei allen Menschen die vorher nichts wissen wollen gaaaanz dringend von dem Link abzuraten.
    Allerdings bin ich jetzt noch etwas gespannter als zuvor. :D


    Edit:
    ...wohingegen sich die Filmstarts-Kritik großteils zurückhält, etwas zu verraten. Die Bewertung und die Begründung für diese deckt sich auch so ziemlich mit dem, was ich anhand dessen was ich bisher gehört und gelesen habe so erwarte.

    Alles steht Kopf


    Ein wunderschöner Film. Wohl so ziemlich das Kreativste, was die Pixar-Autoren die letzten Jahre so geschrieben haben. Vergleichbar damit wäre eigentlich am ehesten noch Monster AG, an den der Neue von der Grundanlage her ein wenig erinnert. An jeder Ecke die schrägsten Ideen und Einfälle. Dazu noch eine herzerwärmende Story die großteils sehr genial mit dem Gehirn/Gefühle-Plot verwoben war. Ich weiß nicht, ob es der Film auf Dauer in meine Pixar Top3 schafft (Oben, Ratatouille, Wall-E), aber er spielt in der selben Liga. Freut mich, dass die es noch können.
    Die Qualität der Animation ist mir jetzt übrigens nicht so positiv aufgefallen. Vielleicht war ich zu sehr mit dem eigentlichen Film beschäftigt, aber ich werde beim nächsten Mal darauf achten. Ach, und der Lava Vorfilm war erstmals ein eher schwächerer, finde ich. Zumindest mit der deutschen Synchro. Vielleicht ist der im Original besser.

    Na sieht doch ziemlich souverän und edel aus. Das Gegenteil von manch aufgekraztem Blockbuster dieser Tage. Also zumindest sofern man das anhand dieser guten Minute abschätzen kann.