Und "by the way": Könnte man nicht die CR und QOS Storyline schnell mal in der Pre-Title-Sequence zuende bringen? ...
Klare Antwort: NEIN! Schon mit der über nahezu zwei Dekaden behutsam aufgebauten SPECTRE-Bedrohung ging man zu leichtfertig um und ließ sie schließlich mit "For Yours Eyes Only" geradezu unwürdig enden. Das hatte zugegebenermaßen auch damit zu tun, dass Kevin McClory die (Mit-)Rechte an SPECTRE/Blofeld besaß und zu diesem Zeitpunkt zusammen mit Jack Schwartzman seinen eigenen Bondfilm "Never Say Never Again" vorbereitete, aber eben auch mit dem Umstand, dass es EON nicht gelungen war dieses Kapitel in "Diamonds Are Forever" angemessen zu beschließen.
Und nun ist man völlig frei, hat keine Rechteprobleme oder einen Konkurrenzfilm im Nacken und sollte mit dieser hochspannenden, über zwei Filme aufgebauten Rahmenhandlung behutsam umgehen. Wenn Bond nun in einer Vortitelsequenz nur kurz Mr. White ausschalten würde, wäre ich mehr als enttäuscht. Die Quantum-Geschichte besitzt weit mehr Potenzial und das sollte genutzt werden, nachdem man in der Franchise-Historie schon einmal eine teutonisch aufgebaute Terrororganisation in dramaturgischer Hinsicht vor die Wand gefahren hat. Also einen ganzen Film MÜSSEN die Macher der Auflösung dieser Story schon widmen. Vielleicht kann Bond das Syndikat ja durch die Veröffentlichung einer digitale Mitgliederliste sprengen? Das hätte in Zeiten von Skandalen um geklaute Daten ala Snowden/NSA schon eine gewisse Revelanz, auch wenn es an die Geschäfte von Raoul Silva im letzten Bondfilm erinnern würde. Hier muss ich Kronsteen beiplichten. Silva nachträglich zum Quantum-Mitglied zu degradieren, wäre wirklich mehr als dürftig und unglaubwürdig. Er hatte seine eigene Organisation und seine eigenen Pläne. Man könnte ihn aber schon zu einem vertraglichen Zuarbeiter ala Le Chiffre, der Aufträge für das Syndikat ausführte, stempeln (wenn es denn absolut gewollt wäre).
Am liebsten wäre es mir, wenn man sich schon zwei Filme für die Bewältigung der Quantum-Bedrohung Zeit nehmen würde. Die Filme können für sich auch gerne abgeschlossen sein. Ein Zweiteiler ist nicht notwendig. Nur die größere Rahmenhandlung sollte für den Zuschauer nachvollziehbar sein. Von "Thunderball" zu "You Only Live Twice" hin hat das ja auch sehr gut funktioniert. Allerdings habe ich bei dem Duo Mendes/Logan so meine Zweifel. Ich glaube die wollen eher ihr eigenes Ding durchziehen. Marc Forster kann man zwar viel kritisieren, aber er hat wenigstens sein eigenes Ding durchgezogen, ohne die in "Casino Royale" begonnene Rahmenhandlung zu ignorieren, wie dies Sam Mendes dann bei "Skyfall" getan hat. Allein aus diesem Grund begegne ich der erneuten Verpflichtung von Mendes mit einer erheblichen Skepsis...