Beiträge von MilesM

    Wenn ich mal die Serien für einen Moment vergesse und auf das Programm im Allgemeinen eingehe, sind es z.B. die Menschen vorführenden und auch menschenverachtenden Scripted-reality-Programme, die - im Gegensatz zu den zwar teils schwachsinnigen, aber wenigstens niemandem schadenden Sendungen von früher - wirklich nicht tolerabel sind.

    Also wenn wir den von Dir genannten Zeitrahmen von vor 10 bis 20 Jahren mal betrachten, also grob Mittneunziger bis zur WM, gab es auch damals Formate, bei denen rücksichtslos Menschen vorgeführt wurden. Das nannte sich damals Daily Talk und war im Grunde der Vorgänger der Scripted Reality, zumal es dort auch schon deutliche Tendenzen in diese Richtung gab. Und wenn jetzt jemand kommt mit "aber in den 80ern war es noch nicht so", dann stimmt das halt auch nur zum Teil. War es eine Rudi Carell- oder Mike Krüger-Show, in der teilweise Wohnungen von Kandidaten verwüstet wurden, etc.


    Nun gut, ja, Schrott war immer eine Begleiterscheinung mancher Fernsehsender, aber die "Art des Unfugs" war etwas anders aufgebaut, außerdem finde ich es gar nicht mal schlecht, dass man in der Retrospektive manchmal etwas negatives vergisst.

    Selbstverständlich ist es sinnvoll, sich v.a. an die guten Dinge zu erinnern und in der Erinnerung auch manches ein wenig zu glätten.

    Richtig, es waren natürlich immer einzelne Momente, Szenen oder Sequenzen, die einen wahnsinnig beeindruckt und inspiriert haben. Manchmal auch irgendwelche Bilder oder Fotos, die man gar nicht wirklich zuordnen konnte. Ich denke da etwa an die Verpackung einer PPK-Spielzeugpistole mit Motiven aus der TMWTGG.


    DN:
    Die Desinfizierung

    Die hat bei mir auch bleibenden Eindruck hinterlassen. Wie generell die Architektur, auch bei den anderen Filmen. Etwa der Besprechungsraum aus TB, sowie seine Tarnung. Sagenhaft. Bei DN ganz klar natürlich Dr. Nos Zimmer, diese Mischung aus rustikal und modern, die ja eines der Markenzeichen Ken Adams ist, und natürlich die "Zellen".


    Bei mir war es wohl der komplette Film von Anfang bis zum Ende. Wobei die erste Einstellung, diese ewige Kamerafahrt in Miami, mich auch heute noch begeistert. Für mich auch ein perfektes Zusammenspiel mit der Musik (die ich auch jetzt im Ohr habe, wenn ich an die Szene denke).


    Überhaupt Japan! Das war damals als Kind schon sehr exotisch. Und die U-Bahn...

    Und ja, in nicht allzu ferner Bälde werden die gegenwärtigen Jünglinge auf das Fernsehprogramm von morgen blicken und naserümpfend sagen, sie haben doch weitaus Besseres erlebt, es lebe schließlich die Nostalgie. Nichtsdestotrotz denke ich, dass ein "neutral" das Fernsehen studierender Bürger tendenziell eher das Programm von vor 10-20 Jahren loben würde, als das Augenblickliche. Auch hat sich durch Youtube und dergleichen die TV-Landschaft verändert und diese Abwärtsentwicklung und Untergangsstimmung könnte sich eines Tages auch darin widerspiegeln, dass in das Schreiben der Pointen für's Fernsehen weniger Mühe und Liebe fließt. Die Witze von heute sind ein "Witz" im Vergleich zu den Damaligen :D

    Jaja, früher war alles besser, und noch früher war's noch besser. Jetzt ist es vermeintlich YT, das die Qualität nach unten zieht, in den 90ern halt die Privatsender. Schrott wurde zu jeder Zeit produziert (gilt übrigens genauso für Musik und Filme), nur verschwindet der meiste im Vergessen.

    Das Thema hat sich dann wohl auch erledigt. Naja, so wird das ertsmal wieder nichts mit Kontinuität. Wobei ich es schon merkwürdig finde, den VfB nicht mehr in der BL zu sehen...

    Den Film habe ich als Kind geliebt und mir letztens mal wieder angeschaut. Ist tatsächlich gut gealtert und man kann ihn sich immer noch gut ansehen. Vielleicht mache ich das heute Abend...

    Ich scheine altersmäßig und vom Anfix-Datum relativ in der Mitte zu liegen. Mitte der 80er Jahre kamen ja die Connery-Filme im TV, die haben wir in der Familie natürlich geschaut, insbesondere GF war faszinierend. Beim nächsten Ausstrahlungstermin musste der natürlich auf VHS aufgenommen werden. Etwa gleichzeitig gab es hier in München in einem Kino immer Triple Features, neben Star Wars auch Bond. Aus irgendwelchen Gründen habe ich nie eins gesehen, aber die entsprechenden Trailer lösten natürlich einen immensen Reiz aus, insbesondere die "Lotus-Auftauch"-Szene aus TSWLM.


    Der Zeitpunkt, wo ich dann endgültig zum bekennenden Bond-Fan wurde, war dann der Oktober 1986. Mit der Covergeschichte der mittlerweile längst eingestellten "Film-Illustrierte": Eine üble Montage von Daltons Kopf auf Moores Körper, mit der Headline "Ich bin der neue Bond". Von da an ging's dann los, alles musste her, Plakate, Zeitschriften, etc. Hin und wieder denke ich gerade auch an diesen Aspekt zurück, wie man früher an das Zeug gekommen ist, noch lange, bevor es das Internet und insbesondere ebay gab: die Kleinanzeigen in der "kino", die Filmsammler-Märkte. Hach...

    Den Vorschlag, der in dem Link für einen Guy-Ritchie-Bond gemacht wird, fände ich von der Sache her gar nicht so schlecht, wenn er gut gemacht ist, es wäre halt ein Experiment. Andererseits hat sich die Reihe immer dadurch ausgezeichnet, dass sie mit der Zeit gegangen ist und sich nicht (immer nur) zurück orientiert hat. Außerdem würde ein solcher Film zwangsläufig immer mit den "echten" 60er-Werken verglichen werden und da würden Film und Regisseur wohl nur verlieren können, welcher Regisseur würde sich das antun? Zudem bezweifle ich, dass sich ein Schauspieler finden würde, der Bond nur einmal spielen würde. Und wenn der Film erfolgreich wäre (wovon auszugehen ist), würden sie ihn doch nicht mehr austauschen und dann hätten wir mindestens 2-3 Filme in diesem Retro-Bereich. Würde das jemand sehen wollen?
    Also: Durchaus reizvoll, aber sehr unwahrscheinlich (ein Sixties-Bond von Ritchie, nicht unbedingt ein Ritchie-Bond per se).

    Nur dass halt Guy diesen Film im Grunde mit UNCLE schon gemacht hat. Klar, zitiert er sich auch selbst gerne, aber so weit sollte es dann doch nicht gehen.

    Wie wahrscheinlich noch einige andere hier im Forum hatte ich das große Glück, ihn damals 1993 in Stuttgart zu erleben (zusammen mit Desmond Llewelyn). Jetzt gehen langsam wirklich alle der großen Wegbereiter. Und um Sir Roger zu zitieren: "2016 is horrid."

    Mir hat Trigger Mortis tatsächlich ausgesprochen gut gefallen. Sehr kurzweilig, brauchbarer Plot, aber was in meiner Wahrnehmung am besten funktioniert hat, war das Spiel mit dem damaligen Zeitgeist, also teilweise bewusste politische Inkorrektheiten usw. Zudem merkt man, dass Anthony Horowitz einen Riesenspass an der Sache hatte (soweit ich es erinnere, hat er mal in einem Interview auch angemerkt, dass sich hierdurch für ihn ein Traum erfüllt hat) und ich hoffe, dass aus der Richtung noch weitere Bücher kommen.

    Okay, wenn man ihn als "Gesinnungsminister" sieht, mag das einleuchten. Vielleicht sehe ich (aus welchen Gründen auch immer) die Trennung bzw. Scheidung nicht soo problematisch oder moralisch verwerflich an wie Du (ohne jetzt die Details der Beziehungen zu kennen, da es mich nicht interessiert und es mich - mMn - auch nichts angeht).

    Laufen diese Szenen, in denen Actionszenen mit Tricktechnik verschmelzen, eigentlich auch unter "CGI"? Denke da jetzt beispielsweise an die Pretitel-Szenen aus Ein Quantum Trost (Sturz durchs Dachfenster mit dem Kontrahenten, baumeln am Seil am Baugerüst) oder Spectre (einstürzendes, explodiertes Haus, wenn Bond in den Abgrund schliddert).
    (Dank für die Links, kannte ich noch nicht.)

    Ja klar (wobei CGI übrigens i.d.R. für "Computer Generated Imagery" steht), genau das ist im Grunde das Haupteinsatzgebiet.

    Das macht mich heute wirklich traurig. Man kann den Einfluß von Ken Adam auf den Erfolg der Serie gar nicht überbewerten. Darüber hinaus hat er mit seinem Werk maßgeblich meinen Architektur- und Designgeschmack beeinflusst bzw. geprägt.

    Und ja, man wird stets vorsichtiger, es ist ein diesbezüglich kühl anmutendes Geschäftsmodell, nach dessen Regeln agiert wird. Hoffentlich wird man im Zuge eines Darstellerwechsels wieder etwas mutiger :)

    Besonders risikoverliebt waren die Produzenten doch mit Ausnahme der beginnenden Craig-Ära nie. Nicht zuletzt deshalb hielt man ja auch so lange an Roger Moore fest. Und auch inhaltlich waren (wie gesagt: Ausnahme Craig, vielleicht noch OHMSS) die Experimente eher klein und überschaubar. Also eher kleine Varianten und Anpassungen der erfolgreichen Formel, je nach Darsteller und Zeitgeist, aber eben nie zu stark.

    Und auch "Der Unbeugsame", für den er ja den Oscar bekommen hat. Auch Paul Newman ist hier sensationell.

    Darum ist es ja DEINE kleine moralische Welt. Okay, also ein Justizminister muss also andere moralische Kriterien erfüllen als ein, sagen wir mal: Ministerpräsident oder Kanzler?