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Zitat von KronsteenAlles anzeigen
Hier alles um den Mann, dem mit Goldfinger 1964 ein Geniestreich gelungen war, den er mit seinen 3 aufeinanderfolgenden 70er-Bondfilmen DAF, LALD und TMWTGG leider nicht mehr wiederholen konnte.
DAF, LALD und TMWTGG haben aber alle eine Gemeinsamkeit: Jeweils am Ende des Film, als der Schurke schon besiegt ist, tauchen dessen Handlanger, an die man vielleicht schon gar nicht mehr denkt, nochmals auf und versuchen, Bond zu killen.
DAF: Wint und Kidd
LALD: TeeHee
TMWTGG: Schnickschnack
Zitat von Carsten
Leider muss ich sagen, dass ich die Hamilton-Filme nicht sehr gelungen finde. Goldfinger ist da eine klare Ausnahme. Nach OHMSS und vor TSWLM wirken die Filme für leider ein wenig wie Low Budget-Filme. Bei den Moore Bonds kann das vielleicht auch mit dem Bildformat 1:1,85 zusammenhängen, aber insgesamt wirkten die Filme nicht bondig genug. Sie hatte manchmal den Look eines TV-Krimis.
Der Mann selbst ist äußerst sympathisch. Ich hatte ich auf der Bond Con in Stuttgart kennengelernt und er hat mir sogar meine Nachfrage nach dem wahren Grund, TSWLM zu machen (Steuerflucht), schnell verziehen. Bei der Veranstaltung war mir sogar ein etwa 10minütiges Zweiergespräch gegönnt.
Zitat von felixleitnerAlles anzeigen
Man kann sich über den Stellenwert eines Regisseurs bei den Bond-Filmen sicherlich streiten - Drehbuchautoren, Designer, 2nd Unit oder Produzenten haben da meistens eine ganze Menge mitzureden - aber untersuchen wir mal Guy Hamiltons Stil
Was seine Filme von denen anderer Bond-Regisseure hervorhebt, ist wohl sein Sinn für komische Elemente, die bei ihm aber einen sehr erwachsenen, satirischen Eindruck machen und oft mit stark sexuellen Anspielungen gepaart sind.
Ich habe viele Gags und Andeutungen aus seinen Filmen als Kind nicht verstanden. Z.B. die schwulen Killer, Solitaires Entjungferung, Pussy Galores angedeutete Bisexualität, der Redneck-Seargant Pepper, der KOMPLETT mit Gold überzogene Frauenkörper etc..
Szenen, die mir da noch in den Sinn kommen, die wohl kein anderer Bond-Regisseur gebracht hätte, sind die Totale auf den Po der Barfrau in TMWTGG oder die nackte, schwimmende Hasch Misch im gleichen Film.
Im Gegensatz z.B. zu Lewis Gilbert, dessen Humoreinlagen meistens etwas kindisch/läppisch sind, sind die Hamilton-Filme eher für ein älteres Publikum geeignet. Nicht umsonst waren seine Filme meistens ab 16 freigegeben (weiss nicht, ob das noch so ist).
Natürlich gibt es auch ein paar läppischere Einlagen, die man auch in MR hätte platzieren können - etwa die Kahn-Jagd in TMWTGG - aber solche Szenen sind die Ausnahme.
Zusammenfassend könnte man sagen, dass Hamiltons Filme Satiren sind - manchmal etwas derb, aber eben nicht so klamaukig/kindlich wie etwa MR.
Über die Qualität der Filme sollte man dann sprechen, wenn sie in der Diskussionrunde drankommen. Nicht leugnen kann man aber, dass Hamilton in die Bond-Serie Stil-Elemente gebracht hat, die genauso prägend wurden, wie die, die Terence Young in den ersten beiden Filmen etabliert hat.
Zitat von Count_Villain
Wobei viel davon aber auch purer Fleming ist. Im Roman hat GF sogar SEx mit den vergoldeten Frauen, um sich symbolisch mit dem Gold zu verbinden. Oder eben auch Pussy Galore, die als ehemaliges Vergewaltigungsopfer nur noch Frauen zugesprochen hat etc.
Zitat von felixleitner
Das mag stimmen, ich kenne nicht viele Fleming-Bücher. Trotzdem finde ich die erwähnten Aspekte gerade bei seinen Filmen auffällig. Die Young-Filme wirken da wesentlich "normaler". Vielleicht hat Hamilton halt ein Faible für die obskureren Fleming'schen Sexualphantasien. Das mit GF klingt ja schon recht hart...
Aber ich habs ja vorangestellt: Man kann sich über den Einfluss des Regisseurs auf die Bond-Filme streiten. Fleming spielt ja auch noch eine Rolle, hätte ich auch anführen müssen.
Zitat von MisterBondAlles anzeigen
Dem ist wohl so, auch wenn ich die Bisexuellen oder lesbischen Andeutungen von Pussy Galore in GF nicht so stark sehe, eher gar nicht auf die Idee kommen würde, dass Sie auch was für Frauen übrig hat. Da hat sich Hamilton vielleicht nicht so viel zugetraut.
Nur TMWTGG hat jetzt eine FSK-12 Freigabe.
Insgesamt finde ich Hamilton als Bondregisseur gut. Dass er bei mir aber nicht vor Glen und Young liegt, liegt einfach darin, dass er zwar mit GF und wie ich finde auch LALD zwei starke Bondfilme gemacht hat, dafür mit DAF und TMWTGG zwei schwächere.
DAF ist wohl immer noch Connerys schwächster Bondfilm und TMWTGG war aus meiner Sicht auch eine ganze Weile Moores schwächster.
ABER: er hatte nach Young ebenfalls seinen eigenen Stil. Eben den schon angesprochenen speziellen Humor und er brachte eben mit GF erstmals mehr Action und Gadgets rein.[br][br]