Bücher & eBooks

  • Ein kleines bißchen habe ich ja davon geträumt, den Bücher Lese Thread aus dem alten Forum hierüber zu retten. Das dürfte aber eine recht umfangreiche Arbeit sein. Deshalb belasse ich es mal bei einem Link.


    Und setze meinen Lieblings-Thread mal gleich fort:



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    Die Mutter (The Mother) (Brett McBean)
    (c) 2006 (Festa-Verlag)


    Jegliche Restspannung eliminiert der Cover-Text. Ohne den hätte ich in der Story eine Steigerung ausmachen können.


    So plätschert eine Handlung dahin, die wie eine Kurzgeschichten-Sammlung daherkommt, ein wenig aufgelockert durch Gewaltphantasien.


    Das ist für meine Ansprüche leider langweilig.


    Auch wenn Mutti den Mörder ihrer Tochter sucht, fragt man sich, warum sie sich so ausgesprochen doof anstellt und - wohl zur Selbststrafe - sich ständig in recht krasse Situationen begibt und diese über sich ergehen läßt.


    Nein, dieser Umstand macht aus dem Buch keine gehobene Literatur.


    "Psycho"? Durchaus. Aber leider ohne gestraffte Zügel; so geht der Gaul irgendwann gelangweilt durch.


    Ausgelesen, weggepackt, vergessen. Schade. Hätte man mehr draus machen können.


    3/10



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    Georg Dengler 2 - Das dunkle Schweigen (Wolfgang Schorlau)
    (c) 2005 (KiWi)


    Georg Dengler bekommt einen neuen Auftrag: ein Geschwisterpaar bittet um Recherche, weshalb ihr Großvater kurz nach dem Krieg einem Jungen ein ganzes Schloß überschrieben hat.


    Die Nachforschungen gestalten sich jedoch sehr schwierig, denn niemand hat großes Interesse daran, jenes Jahrzehnte alte Geschäft mit Hintergründen zu bereichern.


    Wie bereits im ersten Teil ("Die blaue Liste") baut Schorlau seine Spannung tatsächlich mit dem Fall auf, mit liebevollen Details und Rückblicken, mit anstrengender Detektivarbeit, nicht mit Mord- und Totschlag.


    Die meisten Charaktere der ersten Folge treten auch hier auf.


    Im Nachwort erklärt Schorlau, daß ihn eine ähnliche, tatsächliche Geschichte zu diesem Roman inspiriert hat.


    In all' der lauten Krawall-Krimi-Literatur sticht Schorlau als ruhige Oase heraus.


    Einziger Wehrmutstropfen: die immer wieder linken Verherrlichungen stoßen auf. Sozialleistungsbetrug als Kavaliersdelikt darzustellen ist in meinen Augen schlicht falsch.


    Ansonsten: Teil 3 ist gebucht.


    7/10

  • Beitrag - Silencer - 17.04.2013


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    Geiger 1 - Der Spezialist (The Inquisitor) (Mark Allen Smith)
    (c) 2012 (Lübbe


    Geiger gibt es nicht. Genauso wenig, wie es seinen Job gibt: er verhört Menschen. Und er bekommt Antworten. Dafür wendet er Folter an. Keine Schlachtszenarien, wie die Kollegen seiner Branche, er zerstört Menschen auf einer ganz anderen Ebene; auf der psychologischen.


    Dennoch hat Geiger etwas, das er als Moral definiert. Diese schließt zum Beispiel aus, daß er seine Techniken bei Kindern anwendet. Als man ihn linkt und sein nächstes Verhörziel minderjährig ist, öffnet man Geigers Pandoras Box.


    Mark A. Smith ist mit "Geiger" eine faszinierende Figur gelungen. Mal keine tote Frau oder das obligatorische Alkoholproblem. Geiger hat mit anderen Dämonen zu kämpfen. Die sind nicht ganz neu, aber im Zusammenhang mit einem Helden neu definiert.


    Eine rasante, harte Story und durchweg plastische Figuren erinnern an die Plots von Lee Childs "Jack Reacher"-Romanen.


    Den Umschlagstext ist übrigens fehlerhaft. Aber das liegt dann eher am deutschen Verlag Bastei/ Lübbe, der für seine Präzision diesbezüglich nicht gerade bekannt sind - Hauptsache es klingt reißerisch.


    Geiger kommt übrigens wieder: im August 2013 erscheint Der Experte. Ich kann's kaum erwarten.


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    Smokey Barrett 3 - Das Böse in uns (The Darker Side) (Cody McFadyen)
    (c) 2008 (Bastei/ Lübbe)


    Die Kunst, Serien zu schreiben, liegt nicht jedem.


    Ob es McFadyen gelingt, wird sich noch zeigen müssen. Das Böse in uns ist zumindest der bisherige Tiefpunkt der Serie. Wenngleich das garnicht so schlecht ist, wie es klingen mag.


    Ein mysteriöser Mord, ein Ermittlungsumfeld, das mit Tretminen gepflastert ist und der obligatorische Serienkiller, der das Morden natürlich nicht einstellt.


    Klingt spannend, ist es zeitweise auch, aber das ist keine Steigerung zu den Vorgängern, nein, nicht mal das Halten des Niveaus.


    Man nickt durchweg und möchte "Achso, ja klar!" sagen, weil man es von McFadyen eben so kennt.


    Die Blutlinie war neu und brach mit Tabus. Der Todeskünstler folgte einer komplett anderen Erzählstruktur. Das Böse ... ist Fließbandarbeit und damit leider vorhersehbar und dröge.


    Allerdings nur im Vergleich mit McFadyens eigenen Werken; verglichen mit anderen Autoren ist der dritte Band um Smoky Barrett immer noch Gold wert.


    Muß jeder für sich entscheiden. Ich hoffe, mit Band 4 (Ausgelöscht) macht der Autor den Hänger wieder wett.


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    Carl Mørck 1 - Erbarmen (Kvinden i buret) (Jussi Adler Olsen)
    (c) 2008 (dtv)


    Hätte nicht ein Vollpfosten auf einem Onlineshop die Auflösung niedergeschrieben, wäre das Buch für mich noch spannender gewesen.


    Carl Mørck ist dänischer Polizist. In einer Routineermittlung handelt er für Sekunden falsch. Ein Kollege verliert sein Leben, ein anderer ist querschnittsgelähmt.
    Genug Gründe für Mørck, aufzuhören. Mit allem.


    Er tut es nicht und tritt nach einigen Wochen seinen Job wieder an. Nur: für die dänische Polizei ist er nicht länger haltbar, ist sein neuer Zynismus doch alles andere als harmoniefördernd.
    Mit einem vermeintlichen Trick meinen seine Vorgesetzten ihn aus der Schußlinie seiner Kollegen nehmen zu können: sie stampfen eine Fantasieabteilung aus dem Boden, die niemand braucht und setzen Mørck als einzigen Ermittler in diese. Nebenbei können sie die Spezialabteilung Q der Politik auch als längst überfällige Lösung für unaufgeklärte Fälle präsentieren und das Jahresbudget in die Höhe treiben.


    Mørck ist sich des Abschiebens in den Keller bewußt und arrangiert sich - mit Zeitungslesen und Kreuzworträtselraten.


    Bis ihm ein syrischer Assistent namens Assad auf's Auge gedrückt wird. Der hat zwar keinerlei polizeilische Befugnisse, will aber doch seinen Job sinnvoll ausfüllen und ignoriert die Beschränkung. Und ermittelt drauf los.


    Mehr oder weniger als Assads Vorgesetzter dazu gedrängt, teilt Mørck irgendwann Assads Neugierde auf diesen Fall, in dem vor Jahren eine Frau verschwandt. Keine Leiche, keine Spur. Aber jede Menge Ungereimtheiten.


    Adler-Olsens erster Mørck überzeugt durch Lesefluß, Spannung und beißenden Sarkasmus.


    Lt. eines Zeitungsinterviews plant Adler-Olsen 10 Folgen um Mørck. Nur zu. Einen Stammleser mehr hat er in mir.


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    Carl Mørck 2 - Schändung (Fasandraeberne) (Jussi Adler Olsen)
    (c) 2008 (dtv)


    Eigentlich kann ich das nicht. Einen Autor zweimal hintereinander lesen. Bei Jussi Adler-Olsen konnte ich sehr wohl. Und mein Drang hat mich nicht enttäuscht.


    Auch wenn Carl Mørck der Arbeitsdrang seines Assistenten manchmal gehörig auf die Nerven geht, kann er sich des Studiums einer besondern Akte nicht verwehren. Denn die taucht immer wieder auf, egal wie wenig Aufmerksamkeit er ihr schenkt.
    Ganz klar: ein Insider der dänischen Polizei möchte auf den Jahre alten Fall hinweisen - mit Nachdruck.


    Als Mørck und Assad den Tatort zu diesem ungelösten Doppelmord aufsuchen, sind sie vollends irritiert. Die ganzen Spuren, die dort Jahre danach noch zu finden sind, kann die Spurensicherung damals nicht übersehen haben.


    Mit einer zusätzlichen Assistenten - der noch nervigeren Ruth - tauchen Mørck und Assad wieder in die Vergangenheit ab - die eine nicht übersehbare Brücke in die Gegenwart schlägt, hinein in die "feine Gesellschaft".


    Plastisch, humorvoll und spannend führt Adler-Olsen die Serie mit Teil 2 fort. Auch die Nebenhandlungen, die das Privatleben Mørcks abdecken, haben es in sich.


    Erlösung - Teil 3 - ist demnächst dran - mit Sicherheit.


    Etwas einfallslos ist der Ideenklau des deutschen Verlages, fährt er doch mit diesen Schlagwort-Titeln im Fahrwasser der Millenium-Trilogie mit.



    Beitrag - ollistone - 29.01.2013


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    Jeffrey Eugenides - Die Liebeshandlung


    So einen langen Atem möchte man haben: 1993 die "Suicide Virgins" ("Die Selbstmord-Schwestern"), 2003 "Middlesex" und nun "The Marriage Plot" ("Die Liebeshandlung").


    Großer, weitgreifender Roman, der im Ostküsten-College-Millieu der frühen 80er spielt und "die Liebeshandlung" zwischen Hauptfigur Madeleine (die sich mit Liebeshandlungen im englischen Roman des 19. Jahrhunderts beschäftigt), Leonard (einem angehenden Naturwissenschaftler mit schwerer manischer Depression) und Mitchell (dem zurückgewiesenen Verliebten, der sich in die Religionswissenschaft und spirituelle Suche flüchtet) beschreibt.


    Eugenides zählt zu Recht zu den ganz großen Romanciers Amerikas, man kann ihn problemlos neben Jonathan Franzen oder den leider verstorbenen David Foster Wallace stellen. Ganz großer Roman.


    So, und nachdem nun endlich dieses Ungetüm von Roman geschafft ist, kann ich mich endlich meinen ersten Ian-Fleming-Büchern, CrossCult, widmen.

  • Beitrag - Silencer - 15.01.2013


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    Pippa Bolle 1 - Unter allen Beeten ist Ruh' (Auerbach & Keller aka Ute Mügge-Lauterbach & Brenda Stumpf )
    (c) 2011 (List)


    Von diesem Namen - Pippa Bolle - ließ ich mich nicht abschrecken. Finde ihn hinterher allerdings noch dümmer als vorher. Möge man mir verzeihen. Aber der Miss-Marple-Vergleich lockte mich in die Falle.


    Pippa Bolle kehrt nach einer gescheiterten Ehe aus Italien zurück. Ihr elterlicher Hafen ist überfüllt, und so zieht über Wedding nach Schreberwerda, einem Laubenpieperparadies an der Havel. Das ganze mutet recht idyllisch an - bis der erste Mord geschied.


    Natürlich lebt der Krimi vom der Lokalkolorit, von Berliner Originalen und der Frage nach dem Täter. Aber reicht das?


    Mir nicht.


    Jene Hauptfigur, die alterslos beschrieben irgend'was zwischen 35 und 50, korpulent und rothaarig ist, sich papageienhaft kleidet und nur behütet aus dem Haus geht, ist mehr die Marke "verständnisvolle Mutti" als denn scharfsinnige Ermittlerin. Zumal ihr der Großteil des Lösungsweges ohnehin zufällt und nicht aus ihrer Cleverneß resultiert.


    Mittlerweile sind Fortsetzungen erschienen. Gönn' ich den beiden Autorinnen, aber mir war der Humor etwas zu aufgesetzt und das ganze zu betulich.


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    Er ist wieder da (Timur Vermes)
    (c) 2012 (Eichborn)


    Wer ist wieder da? Na, der Herr Hitler!


    So profan es klingen mag, so kommt der ganze Roman daher.


    Hitler, jener Massenmörder und Diktator, wacht irgendwo in der Pampa Berlins auf und muß sich der Gegenwart stellen - die irgendwie ganz anders ist als er sich das damals vor seinem Abgang erhofft hat.


    Geschrieben in Ich-Form schafft es der Autor sehr schnell, daß man sich mit dem Romanhelden verbrüdert, steht er doch vor den Zeitgeist-Problemen der Gegenwart, über die man sich auch endlos aufregen könnte.


    Und wenn man so angenehm wohlig in die Ideologie-Falle getappt ist, reißt der Autor einem den Boden unter den Beinen weg, um einen anschließend ganz schnell wieder in scheinheiliger Ruhe zu wiegen.


    Ähnlich wie Die Nachhut wird hier mit der Hirnblockade Hitler gespielt. Nimmt man sich allerdings die Zeit, nach dem Auslesen des Buches über jenes nachzudenken, stellt man fest, daß es viel böser als Die Nachhut ist.


    Mir hat das sehr gefallen.



    Beitrag - ollistone - 14.01.2013


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    Theo Zwanziger - Die Zwanziger Jahre


    Unterm Strich verblüffend, wie bieder doch im Nachkriegs-Deutschland die Karrieren verliefen. Ausbildung beim Finanzamt, Jurastudium, zurück zum Finanzamt, dann Verwaltungsgericht, parallel Funktionen in irgendwelchen Provinz-Fußballverbänden (und überhaupt diese pfälzische Provinz!), ein bisschen Politik bei der CDU (Ortsverein!), tja, und dann ging's halt irgendwie so weiter, und der ganze Muff springt einem auf jeder Seite entgegen, Bierchen und Schnäpschen (Alkohol ja sowieso kein Problem, aber wenn der Daum mal 'ne Line zieht: DROGE!!!), Stammtisch und Kegelverein, Jagdausflug und alte Seilschaften. Anders geht's vermutlich nicht.


    Wahnsinnig anständiger Mann, dieser Zwanziger, nicht einmal einen Regenschirm wollte er als Geschenk annehmen, damals, in der Provinz, beim Finanzamt.


    Ein paar mehr oder minder intime Einblicke in das DFB-Geschäft, der eine oder andere Seitenhieb, für eine fiese Abrechnung ist er wohl doch ein zu feiner Charakter. Eingeschränkte Leseempfehlung.



    Beitrag - ollistone - 08.01.2013


    Der Wolkenatlas von David Mitchell


    Ich übernehme mal eine inhaltliche Zusammenfassung, die ich auf Amazon gefunden habe, besser kann ich es selbst nicht:


    Amazon schrieb

    Zitat

    "Wolkenatlas" ist geschickt aus sechs in sich geschlossenen Erzählungen aufgebaut, die auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun haben. In der ersten Geschichte, dem "Pacifiktagebuch des Adam Ewing", begibt sich ein amerikanischer Notar im Jahr 1850 auf eine Südseereise. Auf den neuseeländischen Chathaminseln erlebt er, wie die Maori von den Kolonialherren drangsaliert werden. Mitten im Satz bricht die Erzählung ab und der Leser begegnet im Jahr 1931 dem verkrachten britischen Komponisten Robert Frobisher, der auf der Flucht vor seinen Gläubigern Zuflucht bei seinem alternden Komponisten-Idol in Belgien findet. In einer Anzahl von Briefen berichtet er einem Freund, wie er dem misanthropen Genie zu einem neuen musikalischen Schaffensrausch verhilft und nebenher auch dessen mannstolle Ehefrau beglückt. Auch Frobishers Briefe brechen ab und ebenso der grishameske Thriller "Halbwertszeiten - Luisa Reys erster Fall" in dem eine junge Journalistin im Amerika der 70er-Jahre einen Skandal im Milieu der Atomindustrie aufdeckt. In den weiteren Geschichten wird der extravagante Schundverleger Cavendish von seinem gehörnten Bruder in ein Sanatorium gesperrt, kämpft eine Klonarbeiterin im Korea des 21. Jahrhunderts um ihr Recht, ein Mensch zu sein, und wird ein Ziegenhirte in einem postapokalyptischen Hawaii Zeuge des Untergangs der letzten Überreste menschlicher Hochzivilisation.


    Die letzte Geschichte fungiert als Wendepunkt des Romans, denn nun werden die vorhergehenden Geschichten in umgekehrter Reihenfolge eine nach der anderen zu Ende erzählt. Dabei ist jede der Geschichten wiederum in der vorhergehenden enthalten. So findet der klamme Frobisher in der Bibliothek seines Gastgebers eine Hälfte des gedruckten "Pacifiktagebuchs" und bittet seinen Brieffreund Sixsmith darum, einen Käufer für das Stück zu finden. Sixsmith ist vierzig Jahre später eine Schlüsselfigur in dem Atomskandal, den Luisa Rey in ihrem ersten Fall aufdeckt. Das Manuskript der "Halbwertszeiten" landet wiederum auf dem Tisch des Verlegers Cavendish, dessen verfilmte Memoiren schließlich in der Geschichte um den Klon Somni eine Rolle spielen.


    Ich muss mich allerdings der Hälfte der Rezensenten anschließen, die nur mäßig begeistert ist, denn da hatte ich, gepusht von der großen Werbetrommel für den Film, einen größeren gemeinsamen Nenner der einzelnen Geschichten erwartet. Einen Clou, einen Kunstgriff, eine geniale Idee, einen "Wolkenatlas" vielleicht, der alles auf wundersame Weise zusammenhält. Fehlanzeige. Außer ganz losen Bezügen findet sich nichts dergleichen. Den Stempel "Weltliteratur" würde ich dem Roman nicht aufdrücken, zumal ich mich mit einigen Geschichten doch arg schwer getan habe.



    Beitrag - ChrisMainz - 02.11.2012


    Wieder ein bisschen was gelesen:


    Da wären von Cross Cult:


    - Casino Royale
    - Live and let Die
    und
    - Moonraker (alle drei von so nem Engländer, Flämig oder so)


    Unglaublich wie das Neuübersetzen einem Werk so gut tun kann. Flemings Romane waren auch gekürzt sehr unterhaltsam, aber erst jetzt entfalten Sie Ihren vollen Wirkungsmechanismus.
    Den Übersetzerinnen Pannen & Klüver ist es wohl gelungen das Buch klassisch zu halten und das nicht auf kosten der Lesbarkeit. Vor allem Moonraker gefällt mir jetzt noch besser.
    Habe gleich schon die nächsten 3 Prä-geordert!


    Blasses Blut von Boris Maggioni


    Nach dem Tip hier habe ich auch Maggionis zweites Buch gelesen. Sehr hart, sehr derb, sehr absurd. Dabei jongliert er gut mit seiner abgehackten Sprache die eher wie Gedankenblitze auf einen zu zucken.
    Auf die Story gehe ich nicht so ein...Nekrophilie!
    Ganz klarer Lesetip für alle die Literatur auch mögen, wenn Sie etwas abgefuckt ist.


    Gott im Supermarkt von Till Rienäcker


    Kurze vergnügliche Geschichten über die Sehnsucht nach Kuschelsex in unserer pornoüberfluteten Zeit, absurde Gedankenspiele über den Kunden als Gott, kritische Auseinandersetzungen mit Gutmenschentum und Kapitalismus. Sehr vergnüglich, sehr kurz...oft ohne Pointe, die sich einem dann als "der Weg ist das Ziel" erschließt.
    Diesen Autor halte ich im Fokus.


    S3 - Spuk in der Bibliothek


    Eine anonyme deutsche Stadt mit Campusuni. Der junge Doktorand hört Geschichten über seltsame Vorfälle im Bereich S3 im Keller der Uni. Er denkt sich, "hey, ich könnte mich etwas von der eingefahrenen Dissertation ablenken" und einen Aufsatz darüber schreiben.
    Also Beginnt er Aushänge zu machen, Interviews aufzunehmen und kommt einem Geheimnis im Keller der Uni auf die Schliche.
    Für Fans von Paronormal Activity genau das Richtige. Geschrieben im Stil einer kurzen Abhandlung ist das Buch sehr stimmungsvoll. Wer sich auf Grusel einlassen kann, der ist hier gut bedient.

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    Columbus 1 - Killer (The Silver Bear) (Derek Haas)
    (c) 2008 (Ullstein)


    Columbus ist ein Hitman. Gefühlskalt, hart und brutal. Damit verdient er sich seinen Unterhalt.


    Dieser Job hat ihn zu einem wandelnden Psychopathen gemacht, dessen einziges Ziel ist, unerkannt und unauffällig zu bleiben. Wer ihn zu erkennen droht, muß auch sterben.


    Als ein neuer Auftrag ansteht und sein Ziel sein eigener Vater ist, kriecht seine Vergangenheit aus dunklen Löchern hervor und er muß sich seinem Leben stellen.


    Der Roman ist gut. Aber ...


    Gäbe es nicht bereits andere Bücher, die diese oder eine fast identische Geschichte erzählen würden (z.B. Josh Bazells Schneller als der Tod, Mark A. Smith' Der Spezialist), würde das Buch ein Highlight sein. So bleibt es eins unter vielen.


    Hinzukommt, daß sich der Autor einer recht eckigen, humorlosen und ungelenken Sprache bedient, die den Lesefluß hemmt.


    Dem Schreibstil merkt man auch an, daß Haas hauptberuflich Drehbücher schreibt.


    Daher bleibt der Thriller nur bedingt empfehlenswert.


    Das ganze ist eine mehrteilige Serie um den Killer. 2011 erschien eine Fortsetzung auf Deutsch: Bluthund.


    5/10


    ________________


    [Blockierte Grafik: http://imageshack.us/a/img163/6403/dextere.jpg]


    Dexter 1 - Des Todes dunkler Bruder (Darkly Dreaming Dexter) (Jeff Lindsay)
    (c) 2004 (Knaur)


    Dexter Morgan trägt den Trieb des Tötens in sich. Mit Hilfe seines mittlerweile verstorbenen Stiefvaters bekam er diesen Trieb unter Kontrolle und konnte ihn kanalisieren: er tötet nur jene, die es verdient haben. Mörder und Psychopathen, die der Justiz entkommen können.


    Sein Wissen kommt ihm dabei zugute, denn er arbeitet selbst als Tatort-Analyst für die Polizei, Spezialgebiet: Blutspuren und deren Beweiskraft, nachgewiesen durch Spritz- oder Tropfrichtungen.


    Doch nun beginnt ein anderer Serienkiller in seinem Revier zu wildern. Während die Polizei um Dexter herum ratlos bleibt, hat Dexter seine eigenen Methoden, diesem auf die Schliche zu kommen.


    Das ganze ist etwas träge geschrieben und bietet eine Nuance mehr Spielraum für die Charaktere und deren Hintergründe als die Auswertung als TV-Serie.


    Ich hatte allerdings nicht damit gerechnet, daß sich die Drehbücher dermaßen dicht an die Romanvorlage halten. Ich hoffte auf andere Zusammenhänge, andere Nebenhandlungen.


    Als Buch durchaus spannend: unterer Durchschnitt.
    Wer aber die TV-Serie Dexter bereits kennt, dem bietet die Schriftform keine Neuerungen oder tiefergründigere Abhandlungen an. Schade.


    4/10

  • Dan Brown - Inferno


    Mit dem neuen Dan Brown kann ich leben, besser als der missratene Vorgänger, aber kein neuer "Sakrileg". Florenz, Venedig, Istanbul sind die Schauplätze, Bioterrorismus das Thema. Nicht neu das Ganze, aber es macht satt.



    Irvin Yalom - Das Spinoza-Problem


    Irvin Yalom begeistert mich mit seinen intelligenten Romanen, die die Themen Psychoanalyse/Psychotherapie und Philopsophie auf spannende Art und Weise verknüpfen. "Die Schopenhauer-Kur"oder "Und Nietzsche weinte" sind seine bekannten Werke, diesmal geht es um den jüdischen Philosophen Spinoza und den NS-Chefideologen Rosenberg. Unterhaltung auf hohem Niveau, kommt aber nicht an seine Vorgänger heran.



    Wolf Haas - Der Sommer vor 15 Jahren

    Faszinierendes Buch über ein Buch, das es nicht gibt - "Das Wetter vor 15 Jahren" wird ausschließlich in Form eines Interviews zwischen Wolf Haas und der Literaturbeilage geschildert. Diese einmalige Erzähltechnik ist so durchdacht und klug umgesetzt, dass man in die Knie gehen könnte. Höchstwertung, allein für die Idee.

  • Beitrag - Silencer - 27.10.2012


    [Blockierte Grafik: http://imageshack.us/a/img221/5711/saat.jpg]


    Die Saat (Fran Ray)
    (c) 2010 (Bastei/ Lübbe)


    Für den Mut, endlich mal wieder ein Buch zu schreiben, das auf Großschrift und unnötige Absätze verzichtet, um die Seitenanzahl aufzublähen, lasse ich mich zu einer Höchstwertung hinreißen.


    Der Thriller beginnt mit einem skurillen Mord an einem Wissenschaftler in Paris: dem Genforscher wird der Kopf abgetrennt und ein Rattenhaupt aufgenäht. Einen Zeugen übersieht man.


    Zeitgleich findet Ethan Harris seine Frau tot in der gemeinsamen Wohnung auf: Selbstmord. Woran Ethan nicht glauben mag.


    Und so beginnt die französische Polizei mit ihren Ermittlungen in diesen Todesfällen. Das bedrohliche, weltumfassende Ausmaß bleibt zunächst unentdeckt.
    Auch Harris nimmt Spuren auf.


    Die melancholische Stimmung der Hauptfiguren unterhielt mich ausgesprochen gut. Insbesondere die Tiefgründigkeit der Kommissarin ist alles andere als oberflächlich.


    Die Story an sich hat das Zeug, einem Angst einzujagen. Ob Fiktion oder nicht: die Möglichkeit des Machbaren macht nachdenklich.


    Der wortreiche Erzählstil hebt den Thriller weiter vom Einheitsbrei der aktuellen Bücher ab.


    Gleichzeitig dürfte die notwendig eingeforderte Konzentration des Schreibstils nicht jedermans Sache sein.


    Ich fand's hervorragend.


    ___________


    [Blockierte Grafik: http://imageshack.us/a/img266/2287/ellaoo.jpg]


    Frau Ella (Florian Beckerhoff)
    (c) 2009 (Ullstein)


    Die Geschichte hat Potential.


    Der Autor hört sich aber gerne selber zu und so versinkt der Roman ab kurz vor der Hälfte in den Unterhaltungswert von Fahrstuhlmusik.


    Frau Ella soll am Auge operiert werden. Prestige- und geldgeile Ärzte raten der fast 90jährigen zur Vollnarkose.
    Zimmernachbar Sascha bekommt das mit und teilt Frau Ellas Besorgnis, sie könnte aus dieser Narkose nicht mehr aufwachen. So tut Sascha etwas, was seiner lethargischen Lebenseinstellung eigentlich widerspricht: der schnappt sich Frau Ella vor der OP und taucht mit ihr in seiner Wohnung unter.


    Wie gesagt: die Geschichte hat was. Doch die Generationskonflikte werden zu sanft angegangen; auch dem Fortgang der Erzählung fehlt der Schwung.


    Das ist schade, denn mit ein bißchen mehr hätte hier ein Ausnahmeroman abgeliefert werden können.


    So bleibt es ein Geschichtchen.


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    [Blockierte Grafik: http://imageshack.us/a/img209/3879/schmerzt.jpg]


    Schmerz (The Midnight Road) (Tom Piccirilli)
    (c) 2007 (Heyne, Edition Hardcore)


    Mein zweiter Piccirilli. Nach Killzone.


    Und wieder bin ich begeistert.


    Flynn hat einen undankbaren Job: im Auftrag einer sozialen Einrichtung geht er Hinweisen nach, die Eltern belasten, ihre Kinder zu mißbrauchen oder zu mißhandeln.


    Als Flynn zu den Shepards kommt, traut er seinen Augen nicht: das, was er dort im Keller vorfindet, übersteigt seine bisherigen Erfahrungen. Die Situation eskaliert. Und damit beginnt der Alptraum für Flynn erst. Als ob er nicht genug eigene Probleme hätte.


    Wie schon in Killzone pfeift der Autor auf übliche Schematha und macht alles anders. Durch einen Unfall hat Flynn eine Nahtod-Erfahrung, was sich recht abgefahren auf sein weiteres Leben auswirkt.


    Das alles verpackt in einem tiefen Kniefall mittels einer Hommage an den Film Noir.


    Leider sind von der Übersetzungwelle der Piccirilli-Romane nur drei übrig geblieben, und diese sind nicht mal mehr komplett gelistet. Sehr schade.


    Der Autor hat so herrlich einen an der Waffel, daß man nicht genug bekommt.


    Der Geruch von Blut wartet noch im Bücherschrank.


    ___________


    [Blockierte Grafik: http://imageshack.us/a/img405/2517/macht.jpg]


    Machtlos (Alex Berg)
    (c) 2010 (Knaur)


    Valerie Weymann, erfolgreiche Rechtsanwältin, Ehefrau und Mutter, gerät durch dubiose Kontakte ins Fadenkreuz deutscher und amerikanischer Geheimdienste - zumindest diese halten ihre Migranten-Freunschaften für überprüfbar.


    Nach einem erfolgreichen und einen weiteren anstehenden Terroranschlag muß Valerie ihre Kontakte erklären - jene Kontakte in die Terrorszene. Dies trifft Valerie hart, weil sie sich solcher Kontakte nicht bewußt ist. Die Geheimdienste sehen das anders und setzen die Daumenschrauben an. Und dies wortwörtlich.


    Der Thriller kommt sehr bodenständig daher, ist clever und spielt mit dem Leser.


    Daß er zum Schluß dann gutmenschelt, ist dem Zeitgeist geschuldet, in dem man wohl einfach USA-bashing betreiben muß; alles in allem serviert Berg jedoch einen klassischen Page-Turner, der sich vor amerikanischen Thrillern nicht zu verstecken braucht.


    Die Fortsetzung erschien 2011: Die Marionette; hier kehren einige Charaktere zurück.



    Beitrag - felixleitner - 27.08.2012


    Michael Caine - The Elephant To Hollywood


    Michael Caines aktuelle Autobiography habe ich in Dublin mitgenommen und regelrecht verschlungen! Dank leicht verständlichem Englisch und Caines pointiertem, klarem Stil hat man das Ganze schnell durchgelesen. Über manche Filme hätte man gerne mehr erfahren, aber man gewinnt den Eindruck, dass Caine zu vielen gar nicht mehr sagen möchte - er weiss, dass er nicht nur in Meisterwerken gespielt hat, aber er macht auch klar, dass in langen Karrieren auch eine längere Zeit mal keine orcarreifen Scripts auf dem Schreibtisch landen...


    Das Beste sind die amüsanten Anekdoten wie etwa folgende: Caine trifft in Hollywood beim Warten vor einem Hotel zufällig auf Cary Grant und plaudert mit ihm. Auf einmal tönt es "MICHAEL CAINE!" Eine aufgeregte Touristin kommt vorbei: "Ich bin seit zwei Wochen hier, morgen fliege ich heim und Sie sind der erste Star den ich treffe!" Sie schaut Cary Grant an: "Nicht wahr? In Hollywood trifft man wirklich kaum Stars!" Grant:"Ja, Ma'am, da haben Sie recht."



    Beitrag - ChrisMainz - 06.08.2012


    Next People - Die Geburt


    Sooooo...gelesen und für sehr gut befunden.


    Der Autor hält sich nicht mit viel Geplänkel auf...der Leser wird direkt in die Story geworfen und muss sich damit abfinden. Danach gibt es eine kurze aber effektive Charakterisierung.


    Die Story wird ohne viel blabla in 178 Seiten erzählt, ist spannend und entwickelt sich dann zu einer Dystopie mit viel Wissenschaftshorror. Nix für Weicheier und Sanftleser.
    Hauptfiguren sterben...sehr dreckig, Durchhänger gibt es keine und das Ende ist doch versöhnlich.


    Habe mir dann gleich Maggionis zweiten Roman "Blasses Blut" geladen...beginnt schonmal...saftig! Man braucht auf jeden Fall einen robusten Magen, wenn man, wie ich, sich beim Lesen immer alles bildlich vorstellt.


    BTW: Next People lief bei mir wie ein Film ab mit (und jetzt nicht lachen) Daniel Craig als Professor Rankovski, Dieter Laser als Dr. Beier und Karl Urban als Wiechert!


    Davor habe ich Kerstin Pfliegers "Die Alchemie der Unsterblichkeit" und "Der Krähenturm" gelesen.


    Hier gilt mein Dank vor allem Pille, die meinen Lesegeschmack sehr gut zu kennen schein!

  • Beitrag - Silencer - 29.07.2012


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    Kopf an Kopf (Dead Even) (Brad Meltzer)
    (c) 1998 (Heyne)


    Endlich hat Sara Tate einen Job: Staatsanwältin. Von der Karriere nicht gerade verwöhnt, schießt sie schnell übers Ziel hinaus: als es um die Zuteilung der neuesten Fälle geht, weiß sie manipulativ einzugreifen.


    Was nichts weiter als ein Kavaliersdelikt scheint, weitet sich zu einem Mysterium aus, denn gerade der von ihr geangelte Fall scheint hochexplosiv zu sein, wenngleich es sich nur um einen leichten Einbruch handelt. Denn man tritt an sie heran und stellt ihr in Aussicht, daß man ihren Ehemann umbringen wird, verliert sie diesen Fall vor Gericht. Und: kein Wort, zu niemanden.


    Sara ahnt nicht, daß ihr Mann, selbst glückloser Rechtsanwalt, den Täter zu vertreten hat. Motiviert mit der gleichen Drohung: verliert er den Fall vor Gericht, stirbt seine Frau. Und: kein Wort, zu niemanden.


    Ein hervorragender Thriller von Meltzer, der zu Beginn atemlos macht und lediglich im letzten Viertel ein wenig wuschig wirkt. Das ist aber völlig latte, denn der Justizkrimi unterhält perfekt.


    Mir blieb unklar, warum dieses Buch trotz Brad-Meltzer-Hype recht lieblos designed ist und scheinbar nicht mehr aufgelegt wird. Da gibt es ganz andere Bücher, die man in den Sümpfen der Vergessenheit versenken sollte ...


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    Schattenraum (Sönke Brandschwert)
    (c) 2008 (Sigrid Böhme Verlag)


    Ich frage mich ernsthaft, welchen geistigen Horizont einige Leser haben.
    Überall im Netz bin ich auf ausschließlich positive Bewertungen des Buches gestoßen. Oder ist der Verlag selbst unterwegs und verfaßt die Lobhudeleien?


    Sven ist Computerspezialist und wird von seiner Freundin Gina - Kriminalkommissarin - gebeten, über einen Chatroom etwas zu recherchieren - natürlich inklusive seiner PC-Kenntnisse. Denn es besteht der Verdacht, daß sich ein Mörder dort rumtreibt und seine Opfer ausgerechnet unter den Chattern sucht. Und so hackt Sven drauflos und ist plötzlich mittendrin in der achso gefährlichen Chatter-Welt.


    Schon mal unbeteiligt einem Chat-Verlauf gefolgt? Genauso langweilig gestaltet sich der Roman. Eindimensionale Figuren, eine zu 95% vorhersehbare Handlung und typisch deutsch-bürokratische Formulierungen. Bis hin zum Fremdschämgrad 100, wenn Sven mit seiner Gina flirtet.


    Jaaa, wenn man nach einer Folge "Rosenheim-Cops" nicht schlafen kann, mag das Werk ein Schocker sein. Für all jene, die neben Vampir-Schnulzen auch 'was anderes lesen, ist es reine Zeitverschwendung.


    Wie man's richtig macht, zeigt "Final Cut" von Veit Etzold.


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    Final Cut (Veit Etzold)
    (c) 2012 (Bastei Lübbe)


    Wenn Bücherrücken sich mit Sprüchen wie "Spannung bis zur letzten Seite" schmücken, trifft es selten zu. Das ist bei diesem Buch anders.


    Grausam entstellte Leichen geben dem Berliner LKA Rätsel auf. Wieso vermißt niemand die Toten? Wieviel Zeit hat der Killer, seine Opfer in aller Ruhe derart herzurichten? Warum nimmt er ausgerechnet mit der Hauptkommissarin Vidalis Kontakt auf bzw. was bezweckt er, agiert er doch nahezu perfekt?


    Ignoriert man mal, daß Etzold bei der Kommissarin ein wenig auf ein ausgelutschtes Schema zurückgreift - leicht traumatisiert, weil sie sich den Tod ihrer kleinen Schwester vorwirft - und man so schnell bei US-Vorbildern ankommt, gelingt ihm hier ein knallharter Thriller, der sich widerum vor US-Schockern wie jenen von McFayden nicht zu verstecken braucht.


    Ganz nebenbei rührt der Autor noch bittersüße Zeitgeistkritik an unserer deutschen Medienlandschaft oder Strafzumessung unter.


    Großes Kopfkino. Hart und nichts für schwache Nerven.



    Beitrag - ollistone - 23.07.2012


    Jonas Jonasson: Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand


    Auch wenn das Buch ein Dauer-Bestseller ist, auch wenn es alle toll finden: es ist aber auch wirklich toll. Selten ein Buch gelesen, das so viel Spaß macht. Diese Mischung aus Gaunergeschichte und Forrest Gump ist aktuell vermutlich das einzige Buch, das zu Recht in den Top-Listen steht, neben all diesen Porno-, Fantasy- und Vampir-Schmonzetten.



    Helge Timmerberg: African Queen


    Man muss ihn ja schon irgendwie lieb haben, den alten Helge, besonders, wenn man selber Afrika bereist hat - die (teilweise) selben Reisen aus dem Blickwinkel dieses Gebt-ihm-endlich-den-Nobelpreis-Autoren: köstlich, weise und selbstironisch.



    Michael Robothom: Der Insider


    Recht spannender Thriller zum Thema "schmutzige Geschäfte mit Saddam Husseins verschwundenen Milliarden", in dem ich aber phasenweise etwas die Orientierung verlor. Gibt bessere Robothoms.



    David Nicholls: Ewig Zweiter


    Very britisch, trocken, dass es staubt, so liest sich auch der erste Roman des Autors von "Zwei an einem Tag". Witzig.



    Beitrag - Silencer - 01.07.2012


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    Blaue Augen bleiben blau - Mein Leben
    (Balian Buschbaum)
    (c) 2011 (Fischer)


    Versuche ich meine Motivation, dieses Buch gelesen zu haben, unter interlektuellem Schöngeschwafel zu begraben, wie es der Rest des Wöwöwö macht? Oder offenbare ich meine niederste Neugierde?


    Ordinäre Sensationslust war's. Weil meine Phantasie nicht ausreicht, mir vorzustellen, wie ein Schwanz an Ort und Stelle gebastelt wird, wenn da doch vorher keiner war.


    Die Grenzen meiner Kopfwelt sind ja schon erreicht, wenn ich mir den psychologischen Zustand eines Transsexuellen vorstelle. Wenn Bauarbeiter Bruno - äußerlich wie von Gott aus einem Stück gehackt - feststellt, daß er ja eigentlich eine Frau ist. Nur im falschen Körper. Und wenn er sich nach etlichen Arztbesuchen dann tatsächlich umoperieren läßt, obwohl das Ergebnis eben nur wie ein Bauarbeiter im Fummel aussieht.
    In meiner grenzenlosen Arroganz kapiere ich dann nicht, daß Bruno damit aber glücklicher ist als mit seinem ursprünglichen Bruno-Design made by god.


    Aber wie soll das bitteschön gehen, wenn frau festellt, ihr fehlt da was zwischen den Beinen?


    Geboren als Yvonne Buschbaum hat der Autor genau dieses Problem. Er lebt von Kindestagen an als Junge/ Mann.
    In philosophisch anmutenden Texten schildert er seinen Weg. Vom distanzierten, aber liebevollen Elterhaus, über Beziehungen zu Frauen, über die OP bis zum Jetzt.


    Wenngleich Buschbaum es gelungen ist, meine oben angesprochenen Grenzen zu verschieben, so läuft mir die ganze Lebensgeschichte zu glatt. Nicht daß er auch unter Depressionen oder Zweifel litt, nicht daß es auch einfach glückliche Werdegänge geben mag, aber niemals mit seinem Ansinnen oder seiner Eigenschaft anzuecken, ist mir dann doch etwas zu unglaubwürdig.


    Mal als Beispiel: er bekommt (vor der OP) jede Frau in die Kiste. Das vermittelt den Porno-Schwachsinn, jede Frau ist einem Lesbenerlebnis nicht abgeneigt. Kein Korb wird beschrieben, keine Zurückweisung.


    Die OP an sich ist im übrigen ein Meisterwerk chirurgischer Feinstarbeit: aus dem Unterarm wird ein Stück Haut entnommen, zusammengerollt und "angebaut". Verläuft alles gut, wird der neue Penis nicht abgestoßen, wird ein Schwellkörper nachgerüstet, der sich mit einer Pumpe aktivieren läßt, womit eine Erektion möglich ist. Per Ventil erschlafft der Spaß wieder.


    Eine Lebensgeschichte, die beeindrucken mag, dem Autoren auch sicherlich ein Stück Eigentherapie war, doch als Buch leider zu langatmig.



    Beitrag - Silencer - 31.05.2012


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    Sookie Stackhouse 1 - Vorübergehend tot (Dead Until Dark)
    (Charlaine Harris)
    (c) 2004 (Weltbild)


    So ist das, wenn man sich auf sein eigenes Bauchgefühl verläßt.


    Bei der ersten Sichtung der TV-Serie "True Blood" meinte ich, daß die Serie jetzt nicht sooo der Hit sei und es sicherlich bereichernd wäre, eine Buchvorlage zu lesen. Schließlich kann die Phantasie bessere Bilder bauen als einen schlecht frisierten und irgendwie falsch besetzten Hauptdarsteller und eine lolitahafte Barbie-Blondine. Von der dödeligen Synchronisation ganz zu schweigen.


    Den Produzenten der Serie sei jedoch ein Lob ausgesprochen: von der Besetzung abgesehen, haben sie die Romanvorlage fast 1:1 übernommen. Dieses Lob spricht zwar für professionelle Drehbuchschreiber, aber komplett gegen jedwede Qualität.


    Gut, ich bin selbst schuld, wenn ich mich dem derzeitigen Vampir-Hype ergebe und so einen Roman versuche.


    Die Existenz von Vampiren ist anerkannt und sie zeigen sich. Sookie Stackhouse, verklemmte Kellnerin, kann Gedanken lesen und verknallt sich natürlich in einen Vampir. Dessen Gedanken bleiben ihr nämlich verborgen, womit er ins Zentrum ihrer Neugierde rückt.


    Aber bitte, was ist an der uramerikanischen Beschreibung sexueller Gelüste so interessant? Wenn Sookie verhalten und verklauseliert von ihrer Jungfräulichkeit spricht und sich bei öffentlichen Zungenküssen echauffiert, verfällt man in steinzeitähnliche Chauviemuster und wünscht diesem zuckersüßen Sülzbalg endlich einen Kerl.


    Der kommt dann in Form des älteren Vampirs. Die Defloration - wieso mußte ich an Dr. Sommer denken? - und deren Heilung (sic!) kommt dermaßen unerotisch daher, daß ich mich mal wieder frage, wie sich Amerikaner fortpflanzen.


    Vielleicht können 14-, 15jährige hier aufgeregt mitlesen und beim angedeuteten Horror erzittern. Mir ging die infantile Sprache nach 270 Seiten dermaßen auf den Sack, daß das Buch in die Ecke flog.


    Die Autorin hat derzeit elf Romane um Sookie veröffentlicht. Wer's braucht ...

  • Beitrag -Silencer - 22.05.2012


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    Die Sopranistin (Jörg Thadeusz)
    (c) 2011 (KiWi)


    Jörg Thadeusz ist einer jener Ausnahmeerscheinungen in der kläglichen Fernsehlandschaft, denen man stundenlang zuhören kann - bis zur Erschöpfung und darüber hinaus.
    Als Moderator bringt er seine Gäste charmant-investigativ zum Plaudern, mit Hundewelpenblick, ohne jemals unfair zu werden. Dickes B im rbb (auch live im Studio) sei jedem wärmstens empfohlen.


    Aus diesem Blickwinkel betrachtet liest sich das Buch als rasanter Thriller, der weniger Wert auf die Handlung legt als vielmehr auf das, was zwischen den Zeilen steht. Gut beobachtete Eigenschaften der Mitmenschen jubelt Thadeusz mal eben einigen Figuren unter; und man liest, wieviel Spaß es ihm macht, einigen echten Vorbildern dieser Charaktere die literarische Zunge herauszustrecken.


    So bleibt es zweitrangig, warum Georg, der deutsche Friseur in Amerika, aufgrund eines Todesfalles nach Good Old Germany zurückreist und jener Sopranistin ein Päckchen abnimmt, obwohl die im Flugzeug neben ihm sitzt. Das ausschlaggebende Verhängnis. Wider Willen ist Georg aufgrund seiner falsch justierten Einschätzung seiner eigenen sexuellen Ausstrahlung in einen Bombenanschlag verwickelt.


    Wenngleich einem die Anzahl der Charaktere zu Beginn zu erschlagen droht, paßt's irgendwann und man kommt mit der Vielzahl klar.


    Das Buch unterhält spannend. Insbesondere den beiden ermittelnden Kripobeamten wünsche ich weitere Auftritte.



    Beitrag - Silencer - 07.05.2012


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    Perry Rhodan Neo 9 - Rhodans Hoffnung
    (Frank Borsch)
    (c) 2012 (Pabel-Moewig)


    Jene, die sich zu den neuen Terranern zählen, haben Terrania erreicht und stündlich treffen neue Menschen ein, die dazu gehören möchten. Der Rest der Welt versinkt im Chaos, ahnt man doch das Ende der Welt.


    Rhodan und sein engerer Kreis bereitet der Traum vom Aufbruch zu den Sternen allerdings ein kleines Problem: womit will man gen Himmel starten? Alle Raumschiffe sind Schrott - bis auf ein einziges arkonidisches. Dies wird allerdings von amerikanischen Streitkräften unter Verschluß gehalten.


    So bleibt Rhodan und seinen Verbündeten keine andere Wahl. Sie brauchen einen Plan, dieses letzte Raumschiff in ihre Gewalt zu bekommen.


    Auch die neunte Folge hält das Level der letzten zwei Folgen. Actionlastig wird clever an der Fortsetzung geschraubt. Neue Charaktere werden mit mysteriösen, neuen Handlungsebenen verbunden, ohne alte Handlungsstränge außer Acht zu lassen.


    Wieder hervorragend. So soll es sein: das Ende fixt einen für's Weiterlesen an.


    Allerdings sind jetzt mal wieder andere Bücher 'dran.


    ___________


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    Dana Whitestone 1 - Töte mich (Kill Me Once) (Jon Osborne)
    (c) 2011 (Lübbe)


    Ein Killer kopiert die Serienkiller der Moderne. Nur mit einem Unterschied: er ist cleverer und vermeidet die Fehler, die die Originale haben stolpern lassen.


    Mit dem sprichwörtlichen Wink mit dem Zaunenpfahl macht er die FBI-Agentin Dana Whitestone auf sich aufmerksam. Und das hat seinen guten Grund. Auch Whitestone kann die Verbindung zwischen ihr und dem Killer nicht lange ignorieren.


    Der Thriller gehört zum 08/15-Schema des amerikanischen Krimis. Leider. Ein durchgeknallter Killer, eine FBI-Agentin mit traumatischer Vergangenheit und eine Hetz über 346 Seiten. Hin und wieder eine falsche Spur. Aber Neues gibt es nicht.


    Klar, man kann den Roman lesen; er ist hart und auch spannend, aber das ganze hat man mit anderen Eckdaten schon mal gelesen.


    Ist die FBI-Agentin Whitestone zu Beginn noch eine angenehme Abwechselung, mutiert sie mindestens ab dem letzten Drittel zur üblichen Polizei-Tussi.


    Ausreichend erfolgreich scheint Töte mich zu laufen, denn im Februar 2013 darf Whitestone in Sieh' Dich um ein zweites Mal ran.



    Beitrag - felixleitner - 05.05.2012


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    Dashiell Hammett - Rote Ernte


    Mein Gott, gegen den Continental OP ist Flemings Bond die reinste Emo-Pussy. Hammetts namenloser Detektiv (sein Name wird tatsächlich nie genannt) erfüllt seine Pflichten mit einer Lakonie und einer pragmatischen "Ist-halt-mein-Job"-Attitüde, die einen auch noch nach über 80 Jahre ebenso schaudern lässt wie fasziniert. Der OP muss in Pissville (eigentlich Peaceville) einen Mord aufklären und beschließt nebenbei, mit dem Gestrüpp aus Gangstertum und Polizei-Korruption aufzuräumen. Er spielt die Bullen gegen die Gangster sowie die Gangster gegeneinander aus - bis sich die Leichenberge türmen und in Peaceville wieder aufgeräumt ist...


    Hammett beschreibt das Prohibitions-Amerika als eine Gesellschaft, die wieder in eine Wild-West-Mentalität zurückgefallen ist und nimmt die Sprache der Strasse erstmals in die Literatur auf, was sich natürlich nur unzulänglich ins Deutsche übersetzen lässt.


    Interessant ist, dass es bislang noch keine adäquade Verfilmung gegeben hat, dafür aber viele Filme, die sich von der Story inspirieren ließen: Kurosawas "Der Leibwächter", dessen amerikanisches Pendant "Für eine Handvoll Dollar" sowie Bruce Willis' "Last Man Standing".



    Beitrag - Silencer - 17.04.2012


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    Perry Rhodan Neo 8 - Die Terraner (Hubert Haensel)
    (c) 2011 (Pabel-Moewig)


    Der Außerirdische Crest steht in den USA vor Gericht. Von einem Schuldspruch - vorzugsweise der Todesstrafe - verspricht man sich wiedereinkehrende Ruhe auf dem Blauen Planeten.


    Doch Rhodan und Bull - erwacht aus der Träumerlethargie - können das nicht auf sich beruhen lassen. Zumal sie die wahren Hintergründe der Crest zum Vorwurf gemachten Taten auf der Mondbasis kennen und Gerechtigkeit wollen.


    Auch das totgeglaubte Alien-Weibchen Thora kann nicht fassen, was man ihrem Mentor antut.


    Wird das erste Drittel des achten Bandes ansatzweise zu einem Gerichtsthriller, so wartet dieser letzte Band der ersten Neo-Staffel mit einem actionreichen Showdown auf.


    Im Anschluß an Band 7 gelesen, gefiel mir Nr. 8 genauso gut. Zumal ich erst seit Band 6 den Erfolg der Rhodan-Serien verstehen kann.


    Behält das Autorenteam dieses Erzähltempo in der zweiten Staffel bei, werde ich Probleme haben, zwischendurch Zeit für andere Bücher zu haben.



    Beitrag - Silencer - 15.04.2012


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    Perry Rhodan Neo 7 - Flucht aus Terrania (Arndt Ellmer)
    (c) 2011 (Pabel-Moewig)


    Es wird.


    Ich muß gestehen, der siebente Band ist der erste, der mich überzeugt.
    Der titelgebende Held darf endlich mal mehr als nur gutmenscheln und von einer Wir-haben-uns-alle-lieb-Zukunft träumen.
    Um den Widerstand der Terraner zu brechen, greifen die Chinesen zum Äußersten und zünden eine Atombombe. Was folgt, ist das Chaos. Rhodan und Bull werden als Staatsfeinde Nr. 1 gejagt - nicht nur von den Chinesen.
    So verwundert es umso mehr, wie die Karten von Feinden und Verbündeten neu gemischt werden.


    Ich freue mich, daß ich neugierig blieb. Die Handlungsfrequenz ist endlich hochgefahren. Band 1 bis 5 sind in meinen Augen für dieses Genre vergebene Liebesmüh.
    Wenn ich einen Roman mit Groschenheftcharakter lese, dann doch bitte ohne Pseudopsychoanalysen zu den Figuren, sondern eben ein Erzähltempo wie ab Band 6.

  • Beitrag - Silencer - 29.03.2012


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    James Bond 007 - Carte Blanche (Carte Blanche)
    (Jeffery Deaver)
    (c) 2011 (Blanvalet)


    Als ich Carte Blanche las, hatte ich ein Deja vu. Alles erinnerte mich an John Gardners Erstling Countdown für die Ewigkeit.


    Der Beigeschmack, das Rad neu zu erfinden, legt sich auf jede Seite.


    Auch wenn ich Blasphemie begehe und auf eine schwarze Liste komme: das Buch ist schlecht.


    Es beginnt mit einem Donnerschlag und die Euphorie eines Fan-Herzens durchtobt die Venen, ein Auftrag, der zeitgemäß ist, folgt.


    Deaver streut viele Namen ein, um den flemingschen Leser zu Hause zu wähnen. Aber wo zum Henker bleibt Bond?
    Will man mir diesen linientreuen, politisch korrekten Analysten als 007 verkaufen? Ja, will man.


    Da wird hin- und her überlegt, wie welche Frau welchen Spruch verstanden haben könnte oder unter welchen Voraussetzungen man (in diesem Falle der Geheimagent Ihrer Majestät) eine Pistole in Großbritannien tragen darf.


    Unwillkürlich fiel mir der Q-Fremdschämspruch aus GoldenEye ein: "Sie haben eine Lizenz zum Töten, nicht um die Verkehrsregeln zu brechen."
    Von ersterer wird überhaupt nicht mehr gesprochen, und zum zweiten kommt Bond nicht.


    Geradezu albern wirken Bonds hellseherische Fähigkeiten, den Gegner einzuschätzen.


    Die titelgebene "Carte Blanche" - vermutlich die zeitgemäße Lizenz zum Töten - wird auf den ersten Seiten totgekalauert, um dann plötzlich zu verschwinden. Und wozu die Samtpfote Bond diese überhaupt gebraucht hätte, ging an mir vorbei.


    Als Psycho-Thriller-Autor kann Deaver allerdings einen Gegenspieler schaffen, der aus seiner Welt kommt: morbide und schön strange.
    Leider bleibt dieser Genre-Mix nach einiger Zeit anstrengend. Auch das Ende ist dann eher Deavers Herkunft geschuldet.


    Mich hat das Buch nach anfänglichem Spaß restlos enttäuscht. Daß sich die Filmwelt von der Romanwelt unterscheidet, ist mir durchaus bewußt. Aber niemand muß sich wundern, daß kein Fleming-Nachfolger einen dauerhaften (weltweiten) Erfolg hat, wenn man sich lieber dem Zeitgeist ergibt als etwas Neues und doch irgendwie Altes zu wagen.


    Ich wünsche dem Gerücht, daß Lee Child den nächsten Bond schreibt, sehr viel Wahrheitsgehalt. Nähme er ein altes Jack-Reacher-Buch und änderte die Namen; es wäre weitaus spannender als Deavers Werk.


    P.S. @ChrisMainz: James Blond hat seinen Auftritt in der Printausgabe auf Seite 490.



    Beitrag - ollistone - 26.03.2012


    Fred Vargas - Nacht des Zorns (aus meiner amazon-Kritik)


    Vorab, ich fand die Übersetzungen von Julia Schoch auch besser.


    Daran liegt es aber nicht in erster Linie, dass mich der neue Vargas - wie auch schon sein Vorgänger "Der verbotene Ort" - nicht so sehr fesseln kann. Ich würde sterben für Fred Vargas und ihre Adamsberg-Krimis, aber seit dem Höhepunkt "Die dritte Jungfrau", den ich hier hoch gelobt habe, ist irgendwie der Wurm drin, ohne dass ich genau sagen kann, woran es liegt.


    Missraten ist jedenfalls die Auflösung des Falls, das ist mir zu weit hergeholt, zu konstruiert. Vargas schreibt zwar selten Krimis, die mitten aus dem Leben gegriffen sind, die romantisch-gruselige Komponente gehörte schon immer zu ihren Lieblingszutaten, das mögen Vampire, Werwölfe oder andere alte Legenden sein, aber am Ende machte doch immer alles Sinn - hier aber konnte ich mich nur schwer mit dem Ende abfinden.


    Hinzu kommt, dass "Nacht des Zorns" phasenweise doch ein wenig - ich sage es nur ungerne - langweilig ist. Ich schätze und respektiere Vargas für ihre gemächliche Erzählweise, gerade weil sie blitzschnell auf atemraubende Spannung umschalten kann, aber dies hier ist und bleibt tempolos und behäbig, Spannung kommt selten auf. Es fehlt der genialische Moment, der die Vargas-Krimis ansonsten aus der Masse herauskatapultiert. Auch in der ansonsten so faszinierenden Interaktion zwischen den Polizisten, vor allem Danglard und Retancourt, springt der Funke nicht wirklich über.


    Davon abgesehen verstehe ich nicht, warum man den Originaltitel ("L'armée furieuse" - "Das wütende Heer") nicht einfach wörtlich übersetzt hat, sondern zu so einem etwas reißerischen Don-Winslow-Titel greifen musste.


    Alles in allem einer der schwächeren Vargas-Krimis, an ihren eigenen Maßstäben gemessen, und doch ein überdurchschnittlich gutes Buch.



    Beitrag - ChrisMainz - 17.03.2012


    "Der Hund der Baskervilles" von Arthur Conan Doyle


    Meine erste literarische Berührung mit Holmes und gleich begeistert.
    Da werde ich mich noch näher mit befassen.
    Doyles Stil ist überraschend modern und gut zu lesen.
    Der Inhalt des Buches dürfte den Meisten bekannt sein und wer Ihn nicht kennt, sollte es schlicht lesen.


    Jetzt brauche ich nur noch Tips, mit welchen Holmes Büchern ich mich in nächtser Zeit beschäftigen sollte...Anregungen erwünscht!


    Jetzt gehts erstmal wieder in Richtung Sci-Fi...mal die Star Wars Neuerscheinungen lesen!



    Beitrag - Silencer - 17.03.2012


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    Das Wesen (Arno Strobel)
    (c) 2010 (Fischer)


    Sehr selten passiert es mir, daß ich Bücher undiszipliniert nach einigen Seiten abbreche.
    "Das Wesen" hat es bis auf 133 Seiten geschafft.


    Der schon grenzwertige Schreibstil in "Der Trakt" gipfelte hier in absurden Dialogen und einem Niveau, das nicht über einen Schulaufsatz hinauskommt.
    Mein Highlight des Nervenstrapazierens: wer bitte unterhält sich so gekünzelt wie Strobels Figuren und setzt in jeden zweiten Satz eine formvollendete Anrede? "Ja, Frau Meier, nein, Herr Oberkriminalkommissar." Fremdschämen pur.


    Auch der Aufbau der Storylines war mir dermaßen selbstverliebt, daß ich nach Lesepausen von einem Tag nicht mehr folgen konnte, ob dieses und jenes Detail nun zu den Ermittlungen von 1994 oder 2009 gehörte.


    Das geht besser, das geht satter.


    Daß nicht jeder Autor die perfekte Polizeiarbeit beherrscht, ist klar. Aber Strobel reiht einen Ermittlungsfehler an den nächsten. Täter und Kommissare müßten am Ende des Buches gemeinsam einfahren.


    Übrigens sollte man sich von dem Gedanken lösen, Strobel sei ein relativ neuer Autor. Auch wenn der Fischer-Verlag sich große Mühe gibt, Strobels Romane als die eines Neulings in einheitlichem Design zu vermarkten, schreibt Strobel schon länger. Und das spricht nicht unbedingt für ihn ...


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    Perry Rhodan Neo 6 - Die dunklen Zwillinge
    (Frank Borsch)
    (c) 2011 (Pabel-Moewig)


    Mit Teil 5 erahnt und nunmehr Gewissheit: die Rhodan-Schreiber stoßen die Handlung an.


    Wenngleich die Geduld des Lesers weiterhin mit Charakterzeichnungen strapaziert wird, machen diese diesmal Sinn und füllen Lücken der vergangenen Folgen.


    Das letzte Drittel ist dermaßen actionlastig, daß man ausrufen möchte: "Na endlich!"


    Und so gibt es tatsächlich ein Ende, bei dem man ungläubig zurückbleibt und eigentlich Folge 7 im Anschluß lesen muß.


    Wer übrigens die ersten fünf Folgen verpaßt hat, kann perfekt mit Folge 6 einsteigen. Auf den ersten Seiten werden alle wichtigen Fakten zusammengefaßt. Man kommt nicht umhin festzustellen, daß das eigentlich auch komplett ausreicht hätte.


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    [Blockierte Grafik: http://img546.imageshack.us/img546/5154/dmonen.jpg]


    Dämonenhüter 1 - Dämliche Dämonen (Demonkeeper) (Royce Buckingham)
    (c) 2007 (Blanvalet)


    Da hat sich doch wohl ein Jugendbuch in die Erwachsenen-Bibliothek verirrt, was?


    Komme mir keiner mit "Wer sein Kinderherz bewahrt hat" oder so einen Schmuß.
    Das Buch hat seine Momente, diese erschöpfen sich allerdings nach der Einführung in jene Phantasie-Welt.


    Nathans chaotischer Kampf als Dämonenhüter - im Schlepptau hat er seine persönlichen Quälgeister - gegen einen geheimnisvollen Fremden vermittelt durchgehend das Gefühl, gleich starte der Roman durch. Aber auf eine Spannungskurve hat man vorsorglich verzichtet.


    So wie der Roman beworben wird, habe ich auf eine absurde, abgedrehte Story gehofft, welche Lachkrämpfe auslöst. Bekommen habe ich eine dünne, farblose Terry-Pratchett-Kopie, die Erstleser vom Hocker hauen mag, aber mich leider nicht.

  • Beitrag - ChrisMainz - 10.03.2012


    Mary Shelleys "Frankenstein oder der moderne Prometheus"


    Zugegeben, ausser dem Brannagh Film mit De Niro als Kreatur habe ich tatsächlich noch keinen Frankenstein Film gesehen. Ich bin also weder Boris Karloff vorbelastet, noch habe ich irgendwelche sonstig vorbelasteten Vorstellungen.


    Das Buch selbst ist sehr Monologlastig, entweder erzählt Captain Walton in Briefen oder die Kreatur, Frankenstein oder Elisabeth erzählen von Vergangenem, oft in Briefform.
    Die Geschichte fesselt tatsächlich sehr und trotz der ruhigen Inszenierung spricht es ein tiefes Angstgefühl in uns Menschen an. Shelley verzichtet auf Schockeffekte und setzt lieber auf die Ungewissheit, wann und wo der "Dämon" auftaucht oder zuschlägt. Mal ist es ein fernes Brüllen, welches Frankenstein vernimmt, mal Haucht Ihm der Dämon unvermittelt Worte ins Ohr.


    Ich muss zugeben, dass Buch eignet sich herzlich wenig zu einer Verfilmung, daher verstehe ich, dass Brannagh zwar versuchte enger an der Romanvorlage zu bleiben aber trotzdem einige Freiheiten einbaute.
    Die generelle Dynamik und die Seelenqualen beider Protagonisten kamen doch recht gut rüber.


    Jetzt aber erst mal wieder einen Jules Verne...habe genug von Mord und Totschlag nach Bond und Frankenstein!



    Beitrag - ollistone - 01.03.2012


    Lee Child - Größenwahn


    Der erste Jack Reacher Fall. Tausend Dank @Silencer für den Tipp, Lee Child war mir bislang durchs Raster gerutscht. Extrem spannend und dicht, souverän und klasse erzählt. Tolle Geschichte mit ein wenig Rätselraten, dicken Wummen und viel Blut. Mehr davon!



    Beitrag - ChrisMainz - 18.02.2012


    Jules Verne - Die Reise zum Mittelpunkt der Erde


    Gefiel mir nicht ganz so gut wie "Die geheimnißvolle Insel" und "20.000 Meilen unterm Meer". Die Story ist Vernetypisch verspielt, aber was die drei wackeren helden alles überleben ist doch etwas zu fantastisch. Auch als Sympathieträger taugen der Professor Lidenbrock, sein Neffe Axel und der Begleiter Hans nicht so wie die Protagonisten der Insel und der Nautilus. Dennoch recht vergnüglich zu lesen.


    Gottfried August Bürger - Münchhausen


    Vergnügliche Kurzgeschichten ohne großen Zusammenhang. Sympathisch und überraschend modern in der Sprache.
    Knapp hundert Seiten...in einem Rutsch gelesen!



    Beitrag - ollistone - 15.02.2012


    David Nicholls - Zwei an einem Tag


    "Weinen wirst du, Mann!" sagte meine Frau.


    "Werde ich nicht, Frau!" sagte ich, "ich weine nie bei Büchern."


    Wie immer hatte sie recht. Hach, schnüff. Ein Liebesroman, der mir das Herz bricht, gibt es denn sowas.



    Beitrag - ChrisMainz - 13.02.2012


    Zwei Tage für Lewis Carrols Alice im Wunderland!


    Vielleicht hätte ich mir vorher etwas Mescalin einwerfen sollen. Es ist ein schönes fantasievolles Kinderbuch mit tollen zeitgenössischen Illustrationen, aber der "philosophische Funke" der das Buch auch bei Erwachsenen so beliebt macht, wollte bei mir nicht zünden.
    Viel zu ziellos treibt das Buch dahin, da gefällt mir Michael Endes "Unendliche Geschichte" doch deutlich besser.


    Zwischendurch noch schnell Wilhelm Buschs Max & Moritz


    Nach gut 150 Jahren immer noch Zeitlos und in einer tollen Sprache verfasst. So alle paar Jahre kommt mir das Buch, wie auch der Struwwelpeter, mal wieder in die Hände. W. Busch war ein Genie!



    Beitrag - ChrisMainz - 13.02.2012


    Gestern beendet:


    Jules Verne - Die geheimnißvolle Insel


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    Ich bin je gerade auf dem Verne-Trip, und da war es klar, dass ich nach "20.000 Meilen unterm Meer" direkt mit diesem Buch weitermache.


    Ich las auch hier die sehr schöne Originalübersetzung aus dem späten 19. Jhdt., reich illustriert auf meinem Kindle.


    Mir gefiel dieses Buch sogar noch einen Tick besser als "unterm Meer". Die Sprache ist wunderbar altbacken, die Charaktere etwas weiniger klischeehaft und die Identifizierung mit den Gestrandeten folgte bei mir sehr schnell. Buch 1 (insgesamt sind es 3 Bücher) braucht etwas bis es Fahrt aufnimmt und in Buch 2 bedient sich Verne etwas zu oft dem "Deus ex machina", aber das sei ihm gegönnt, immerhin muss man sich klarmachen, dass es sich hier um frühe Sciencefiction Literatur handelt.


    Das Finale ist zwar unerfreulich und entspricht keinem klassischen Happy End, auch wenn alle überleben, aber Happy Ends brauchen ja eh nur "Twilighttussies"!


    Daumen nach oben für dieses Buch! jetzt gibts erstmal eine Vernepause...es folgt Lewis carrols "Alice im Wunderland"!



    Beitrag - Silencer - 08.02.2012


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    Pietro Brnwa 1 - Schneller als der Tod (Beat The Reaper) (Josh Bazell )
    (c) 2011 (Fischer)
    als eBook


    Anschnallen, Herrschaften! Hier kommt ein Thriller, der die Gutmenschen-Kaffeekränzchen aufmischt und die politische Korrektheit plattwalzt.


    Dr. Peter Brown ist zynisch, sarkastisch, grob, jüdisch - und ein ehemaliger Mafia-Killer im Zeugenschutzprogramm.


    Der Sinn seines Zeugenschutzprogrammes löst sich in Wohlgefallen auf, als auf seiner Station ein alter Mafiosi eingeliefert wird. Der kennt Browns ehemaliges Handwerk sehr gut und ist schlichtweg davon überzeugt, Brown soll ihn ausschalten. Um dies zu verhindern, setzt der Mafiosi alle Hebel in Bewegung; sollte er sterben, steht Brown auf der Abschußliste an erster Stelle. Doof, wenn es einen Behandlungsfehler gibt.


    Josh Bazell erzählt auf zwei Zeitebenen das Leben des Ex-Killers - die Gegenwart und den Werdegang.


    Im harten Machoton, der wohl nicht jedermanns Sache ist, schreibt Bazell damit einen testosterongetränkten Thriller, der hart, schnell, sexy, vulgär und auch mal widerlich ist.
    Einer der wenigen Romane der letzten Jahre, die ich nicht aus der Hand legen konnte.


    Definitiv ein Männerroman.
    Alles andere ist nur Pussy-Poesie.


    Besten Dank, ollistone, für den Tip!



    Beitrag - Silencer - 07.02.2012


    [Blockierte Grafik: http://img545.imageshack.us/img545/5006/john2ir.jpg]


    Dave Gurney 2 - Schließe Deine Augen (Shut Your Eyes Tight) (John Verdon)
    (c) 2011 (Heyne)


    Ein bestialischer Mord - die Braut der Hochzeitsfeier wird geköpft - vor mehreren Zeugen. Eine Videokamera hielt so gut wie alles fest.
    Der Täter ist schnell ausgemacht: der verschwundene mexikanische Gärtner.
    Die örtliche Polizei legt den Fall schnell als gelöst, aber mit flüchtigen Täter zu den Akten.


    Nur die schwerreiche Mutter des Opfers, die ihrer Tochter Irrsinn attestiert, glaubt nicht an die lückenlose Indizienkette.
    Sie bittet den pensionierten Detective Dave Gurney sich die Polizeiakten etwas genauer anzuschauen.


    Gurney, Ende vierzig, der sich nicht so recht an den Ruhestand gewöhnen kann, willigt ein, unter den argwöhnischen Augen seiner Ehefrau, die in lieber als Spargelgärtner sähe.


    Gurney stößt auf einen Haufen von Zeugen, die alle ziemlich schräg bis komplett irre drauf sind, die ihn aber nicht weiterbringen. Denn eine Frage kann ihm keiner beantworten: wer war das Opfer wirklich?


    Mit Schließe Deine Augen setzt Verdon die Detektiv-Arbeit der Figur Dave Gurney aus Die Handschrift des Todes fort.
    Kein Zweiter-Teil-Rohrkrepierer, sondern eine Fortsetzung auf dem Niveau der ersten Folge.


    Intelligent und spannend, einschließlich eines die Handlung nicht ausbremsenden Privatlebens, strickt Verdon die Geschichte um Gurney und seine geniale Kombinationsgabe.


    Ich will mehr davon.


    Im Original erscheint im Juli 2012 Let The Devil Sleep. Ich hoffe doch sehr, auch alsbald auf deutsch ...

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