Welche Art von Bösewicht?

  • Ich denke auch, dass es unrealistisch wäre, Blofeld noch einmal zu sehen. Blofeld ist der 60s-Villain, der in einem Craig-Bond ziemlich deplatziert wirken würde.
    Und nach Austin Powers wären die Lacher vermutlich eher peinlicher Natur, wenn nochmals der gute alte Katzenliebhaber mit von der Partie wäre.
    Davon abgesehen halte ich die Quantum-Geschichte für beendet. Es gibt für mich keinen Grund, diese nur schemenhaft greifbare Organisation nochmals zurückzuholen.


    Die Schurkenseite in den Bondfilmen hat sich in den vergangenen Jahr(zent)en verändert. Die großen Organisationen mit einem Heer an Mitarbeitern, die in einer finalen Schlacht womöglich noch vom 007-Thema untermalt untergehen, sind vorbei. Sie ähneln eher kleinen und akurat aufgestellten Terrorgruppen. Alles ist realistischer angelegt, weshalb einem jungen Bondfan, der mit Craig aufwächst, die Moore-Filme u.U. befremdlich vorkommen könnten.
    Diese Zweckmäßigkeit der Schurkentruppen, deren Realitätsnähe bedrohlicher wirkt als der der Plan der dahinter steht, stehen im Gegensatz zu den oppulent ausgestatteten Spectre-Zeiten.


    Daher halte ich es für relativ ausgeschlossen, dass Blofeld wieder zurückkommt. Und das ist vermutlich auch gut so. Und das, obwohl ich ein absoluter Anhänger der klassischen Bonds bin.
    Und für Quantum gilt hoffentlich dasselbe. Quantum hat für mich nur in CR funktioniert, aber schon in QOS fand ich den Bezug zu einer Organisation etwas konstruiert. Da wollte man wohl irgendwie noch schnell den Namen "Quantum" verwursten und somit den Filmtitel Flemings rechtfertigen.


    Für mich wäre ein Villain nach klassischem Muster, aber ohne Bezug zu klassischen Figuren des Bondfranchise ideal. Also ein steinreicher Verrückter, der einen fiesen Plan und eine Armee an Bediensteten hat, die komischerweise blindlings für ihn in den Tod gehen. Also irgendwas zwischen Goldfinger, Stromberg, Drax, Zorin oder Carver.


  • Davon abgesehen halte ich die Quantum-Geschichte für beendet. Es gibt für mich keinen Grund, diese nur schemenhaft greifbare Organisation nochmals zurückzuholen.
    Die Schurkenseite in den Bondfilmen hat sich in den vergangenen Jahr(zent)en verändert. Die großen Organisationen mit einem Heer an Mitarbeitern, die in einer finalen Schlacht womöglich noch vom 007-Thema untermalt untergehen, sind vorbei.


    Ich finde man kann Quantum gar nicht mit Spectre vergleichen. Spectre war ein straff organisiertes, kriminelles Syndikat an dessen Spitze der Gründer Blofeld stand. Das primäre Ziel der Organisation war immer Geld und das generierte man, indem man mit Geheimdienstinformationen handelte und die Parteien des Kalten Krieges gekonnt gegeneinander ausspielte. Blofeld spricht zwar von einer "pflichtbewussten Gemeinschaft", aber in Wirklichkeit ist er doch der alleinige Pate mit dem alles steht und fällt. Das sieht man ja auch daran, dass Spectre als Organisation immer mehr schrumpft, je mehr Blofeld in die Defensive gerät bzw. sich selbst zurückzieht.


    Quantum scheint mir etwas ganz anderes zu sein. Das ist kein kriminelles Mafia-Syndikat, das offensiv Straftaten begeht oder Leute exekutiert. Offenbar ist es ein loser Zusammenschluss von mächtigen Personen, die zusammen möglichst unerkannt ihren Einfluss vergrößern wollen. Es geht ihnen nicht primär um Geld. Das ist eher Mittel zum Zweck. Es geht darum, Macht und Einfluss zu vergrößern und auszubauen. Im Grunde ist Quantum so etwas wie eine große Lobbyisten-Gruppe, ein Zusammenschluss von Mächtigen, die ihre Ziele mit unsauberen Methoden durchsetzen, deren Ausführung aber "outgesourcten Bereichen" unterliegt. Deswegen konnten die Geheimdienste noch gar nicht feststellen, dass es diese Organisation gibt, weil sie gar nicht die Strukturen eines Syndikats aufweist. Man teilt das Geschäft auf: Leute wie Greene und Haines koordinieren das Ganze, planen Projekte und nutzen ihren gesellschaftlichen bzw. politischen Einfluss; die Personen aus der Bregenzer Oper sind sowas wie der Mittelbau, der Geld und Zusicherungen beschafft; Killer und unliebsame Partner wie Le Chiffre und Medrano werden offenbar eigens angeworben, stehen aber in keiner direkten Verbindung zu dem Rest. Personen wie Mr. White vernetzen dann als Mittelsmänner alle Parteien miteinander und sind somit die einzigen Glieder in der Kette, über die sich eine Verbindung der Gruppen zueinander nachweisen lässt. Insofern ist Bond mit White in der Tat ein dicker Fisch durch die Lappen gegangen.


    Natürlich wäre es albern, wenn man nun den Big-Boss der Organisation enthüllen würde. Das wäre wirklich gestrig. Aber wieso sollte nicht eine mächtige Kleingruppe an der Spitze stehen? In "24" und den "Bourne"-Filmen waren in die Verschwörungen auch immer drei, vier hochrangige Personen involviert. Das ist ja auch viel glaubhafter. Und Bond kann diese ja innerhalb eines Films zur Strecke bringen, ohne dass er dabei eine Privatarmee niederkämpfen muss. Und diese Art von Interessengemeinschaften, die Forster und Haggis in "Quantum of Solace" gezeichnet haben, gibt es in Wirtschaft und Politik ja in gewissem Rahmen tatsächlich und daher ist das durchaus ein hochmodernes Thema. Ich fände es gut, wenn man die Ereignisse um Quantum würdig und gelungen abschließt.


    Und zum Thema Blofeld-Rückkehr: Nein, nein und nochmals: Nein! Bei Comic-Franchises(Batman, Spiderman, Superman) mag es gerne gesehen sein, dass jede Generation die Hauptvillains neu serviert bekommt, aber das Bond-Franchise folgt einfach anderen Gesetzen. Quasi jeder Bondfilm steht für sich und EON will sich nicht wiederholen, sondern moderne, frische Geschichten erzählen. Man könnte aus Blofeld einen ganz anderen Charakter machen, aber wäre er dann noch Blofeld? Ich finde, dass man gerade in der jüngeren Franchise-Vergangenheit mit Le Chiffre und Raoul Silva zwei Villains hatte, die in erinnerungswürdiger Hinsicht ihre Schatten vorauswerfen. An diese Qualität sollte man anknüpfen und sich nicht auf alten Erfolgscharakteren ausruhen. Bei Goldfinger fordert kurioserweise niemand, dass er nochmals auftauchen sollte, obwohl er neben Blofeld DER Bondschurke schlechthin ist.



    Für mich wäre ein Villain nach klassischem Muster, aber ohne Bezug zu klassischen Figuren des Bondfranchise ideal. Also ein steinreicher Verrückter, der einen fiesen Plan und eine Armee an Bediensteten hat, die komischerweise blindlings für ihn in den Tod gehen. Also irgendwas zwischen Stromberg, Drax, Zorin oder Carver.


    Aber ist es nicht gerade dieses Feindbild, das du als unzeitgemäß bezeichnet hast? Bitte nicht falsch verstehen. Ich fände einen Villain dieses Typus` auch mal wieder toll (wie wär`s mit Thomas Thieme?) und er darf auch gerne ein gigantisches Geheimversteck haben, aber bitte keinen Endkampf mit einer Privatarmee. So was kann ich mir mit Craig gar nicht vorstellen. Dann lieber zwei, drei prägnante Handlanger, die ihren Job ordentlich machen.

  • Aber ist es nicht gerade dieses Feindbild, das du als unzeitgemäß bezeichnet hast?


    Dann muss ich mich irgendwie undeutlich ausgedrückt haben. Unzeitgemäß mögen diese Figuren vielleicht schon sein, aber wenn es nach mir geht, dann darf es gerne mal unzeitgemäß sein. ;)
    Ich finde gerade diese Villains großartig (außer Carver, der Potential gehabt hätte, aber verschenkt wurde). Ich würde mir gerade so einen Mogul, der einen total verrückten Plan hat, mal wieder wünschen.
    Aber es entspricht wohl tatsächlich nicht dem Zeitgeist.


    Nochmals anders gewickelt ist die Sache mit der Figur "Blofeld". Die ist durch. Ein für alle Mal! Und das ist auch gut so!


    Thomas Thieme wäre klasse! :thumbup:
    Seinen "Stasi-Kollegen" aus "Das Leben der anderen", Ulrich Tukur, würde ich mir schon lange mal wünschen.


    Von den deutschen Darstellern könnte ich mir auch Jan-Gregor Kremp sehr gut vorstellen (hab das ja schon mal geschrieben), wenn auch vielleicht nicht als Boss.

  • Ihr stimmt mir doch aber sicher zu, dass es sich seit 2006 um einen Reboot der Serie handelt, oder? Also alles was bis vor 2006 stattgefunden hat, gab es nicht. Es wäre also durchaus möglich, dass Blofeld und SPECTRE zukünftig eine Rolle spielen werden. Eine Verbrecher-/Terrororganisation a la Al Qaida würde sogar in die heutige Zeit passen. Ich glaube da eher, dass so Grössenwahnsinnige wie Stromberg oder Drax nicht wiederkommen werden. Diese passten in die 70er. Dass so etwas heute nicht mehr passt, zeigt TND sehr deutlich.

    Life's a Blast... even when you're different. :thumbup:


    "you dirty double-crossin limey fink, these god-damned diamonds are phoneys" X(

  • Ihr stimmt mir doch aber sicher zu, dass es sich seit 2006 um einen Reboot der Serie handelt, oder? Also alles was bis vor 2006 stattgefunden hat, gab es nicht. Es wäre also durchaus möglich, dass Blofeld und SPECTRE zukünftig eine Rolle spielen werden.


    Eben nicht! Das einzige, das für den Reboot verändert wurde, war die Tatsache, dass Bond eben kein Profi ist. In den ersten 20 Bondfilmen ist Bond immer ein völlig etablierter Doppelnull-Agent gewesen. Für "Casino Royale" stellte man die Uhren dann auf Null, um ihn als Anfänger zu präsentieren. Das bedeutet aber nicht, dass "Casino Royale" vor "Dr. No" spielt. Es ist eben ein völlig anderer Bond in einer anderen Zeit. Das, was Connery, Lazenby, Moore, Dalton und Brosnan als Bond erlebt haben, wird Craig als Bond niemals erleben. Im Grunde steht jeder Bondfilm für sich. Jede Art von Kontinuität wird in der Regel gemieden. Connery, Lazenby und Moore haben zwar alle gegen Blofeld gekämpft und Lazenby, Moore und Dalton waren offensichtlich alle Witwer, aber das sind Marginalitäten. Schon bei Brosnans Bond war nichts mehr davon zu spüren. Im Grunde lebt doch jeder Bonddarsteller in seinem zeitlichen Bondkosmos und ist von den anderen unabhängig. Kontinuität spielt praktisch keine Rolle. Wichtig ist nur der Bondcharakter und seine Verortung im jeweiligen Zeitgeist.


    Warum sollten also Blofeld und Spectre zurückkehren? Will man neue Storys erzählen oder kalten Kaffee wieder aufwärmen? Die Produzenten haben doch schon ewig betont, dass Blofeld keine Rolle mehr spielen wird. Er hatte seine Zeit und 7 Leinwandauftritte sind doch wohl mehr als genug. Nein, ich erwarte neue, zeitgemäße Gegner.


    Aber es entspricht wohl tatsächlich nicht dem Zeitgeist.


    Das kommt darauf an. Dieser Villain-Typus ist in den letzten 15 Jahren in fast allen Action-Komödien mehr oder minder durch den Kakao gezogen wurden, ohne dass er dadurch ernsthaften Schaden erlitten hätte. Und ein Lex Luthor wird auch immer wieder gerne genommen. Ich glaube schon, dass das auch mit Craig funktionieren könnte. Man dürfte das Ganze eben nicht zu comichaft präsentieren und dem Schurken ein paar glaubhafte Motive und interessante Charaktereigenschaften bei die Hand geben. Dann sollte das funktionieren. Carver wirkte beispielsweise auch deswegen so schwach, weil er in der dargebotenen Form auch gegen Jackie Chan oder den Comic-Batman der 90er hätte antreten können...

  • Ich gehöre ja zu der einsamen Handvoll, die sich eine kreative Neuinterpretation von Blofeld durchaus vorstellen können. Wenn man an Ms Rede vor Gericht in Skyfall denkt, dass heute die Bedrohung von einzelnen Personen ausgeht, die individuell agieren und an kein Land oder Ideologie gebunden sind, dann war Blofeld eigentlich seiner Zeit weit voraus, denn genau das trifft ja auf ihn zu.


    Und zum Thema Blofeld-Rückkehr: Nein, nein und nochmals: Nein! Bei Comic-Franchises(Batman, Spiderman, Superman) mag es gerne gesehen sein, dass jede Generation die Hauptvillains neu serviert bekommt, aber das Bond-Franchise folgt einfach anderen Gesetzen. Quasi jeder Bondfilm steht für sich und EON will sich nicht wiederholen, sondern moderne, frische Geschichten erzählen.


    Dass ein Held einen Hauptwidersacher hat, der immer wieder auftaucht, gilt ja nicht nur für Comic-Franchises. Das ist eigentlich ein universales Prinzip. Man denke nur an die zig Interpretationen von Moriarty, die immer wieder funktioniert haben. Außerdem war ja gerade Le Chiffre im Kern eben nicht frisch und modern, sondern eine Figur aus den frühen Fünfzigern.


    Man könnte aus Blofeld einen ganz anderen Charakter machen, aber wäre er dann noch Blofeld?


    Man könnte sich ja auch einfach näher an der literarischen Vorlage orientieren, wo Blofeld keine Mabuse-Karikatur im Mao-Anzug war. Alle Blofeldparodien a la Austin Powers beschränken sich ja im Prinzip auf die Äußerlichkeiten wie Anzug, Katze etc., die extra für die Filme erfunden wurden.


    Bei Goldfinger fordert kurioserweise niemand, dass er nochmals auftauchen sollte, obwohl er neben Blofeld DER Bondschurke schlechthin ist.


    Liegt meines Erachtens aber daran, dass Goldfinger untrennbar mit der genialen und einzigartigen Schauspielleistung von Fröbe verbunden ist, während bei Blofeld die Figur ähnlich wie bei Bond größer ist als der jeweilige Schauspieler.

  • Wie wäre es, wenn Bond sich mal mit modernen Piraten anlegen würde?


    Das könnte doch auch interessant werden, und wäre was neues.

    "Ich helfe Menschen, die Probleme haben." - "Ein Problemlöser." - "Ich würde sagen, mehr ein Problembeseitiger." 8)


  • Dass ein Held einen Hauptwidersacher hat, der immer wieder auftaucht, gilt ja nicht nur für Comic-Franchises. Das ist eigentlich ein universales Prinzip. Man denke nur an die zig Interpretationen von Moriarty, die immer wieder funktioniert haben. Außerdem war ja gerade Le Chiffre im Kern eben nicht frisch und modern, sondern eine Figur aus den frühen Fünfzigern.


    "Casino Royale" war aber in der EON-Reihe noch unverfilmt. Außerdem hat man alles so modifiziert, dass es frisch und modern wirkt. Le Chiffre ist hier ja auch kein Bordelle betreibender Smersh-Agent, sondern ein schmieriger, mathematisch hochbegabter Terroristenfinanzier. Das hat eine tagesaktuelle Note und wirkt überhaupt nicht altbacken. Bei Holmes sieht das ganz anders aus. Der hat quasi ja nur Moriarty als Gegner, weshalb man den Reichenbach Fall entweder immer erst am Ende einer (Film-)Serie brachte oder gar nicht, um Holmes Nemesis zu erhalten. Und da der Meisterdetektiv keine anderen vergleichbaren Antagonisten hat, macht es gar keinen Sinn Moriarty wegzulassen.


    Liegt meines Erachtens aber daran, dass Goldfinger untrennbar mit der genialen und einzigartigen Schauspielleistung von Fröbe verbunden ist, während bei Blofeld die Figur ähnlich wie bei Bond größer ist als der jeweilige Schauspieler.


    Alles richtig. Bei letzterem könnte man aber auch einwenden, dass die Produzenten es schlicht nicht fertig gebracht haben, die Figur konsequent mit einem Charakterdarsteller zu besetzen. Ob dann der Charakter immer noch größer wäre als der Schauspieler? Gerade wenn man sich nach den Romanen richtet, steht Blofeld doch realtiv schwach dar. Er hat in jedem Roman ein anderes Erscheinungsbild und kaum charakteristische Merkmale. Ihm fehlt weitgehend das Charisma und die Extravaganz der meisten anderen Romanschurken. Selbst Fleming ist doch nicht mehr zu ihm eingefallen, als ihn in "You Only Live Twice" schlicht wahnsinnig werden zu lassen. Ich wüsste nicht, was man mit dieser Figur noch anstellen könnte, zumal Blofeld erst durch den Mord an Tracy zu Bonds Nemesis wurde. Ohne diesen Umstand ist die Blofeld-Figur schon nur noch die Hälfte wert und ich denke EON wird sich hüten "On Her Majesty’s Secret Service" neu zu verfilmen...

  • Bei Holmes sieht das ganz anders aus. Der hat quasi ja nur Moriarty als Gegner, weshalb man den Reichenbach Fall entweder immer erst am Ende einer (Film-)Serie brachte oder gar nicht, um Holmes Nemesis zu erhalten.


    Wobei es da ja jetzt mit der Cumberbatch-Serie auch eine Ausnahme gibt.

  • Was ich durchaus als lobenswert erachte. Vielleicht spielen Moriartys Helfer in der nächsten Staffel von "Sherlock" eine größere Rolle, denn die Organisation hinter ihm dürfte ja weiter existieren. Falls der Napoleon des Verbrechens wirklich tot ist. Die Serie ist ja für ihre unerwarteten Wendungen bekannt.


    Was nun Ernst Stavro Blofeld betrifft, möchte ich nochmal erwähnen, dass ich hier niemandem in die Suppe spucken möchte. Ich sehe nur einfach keine Notwendigkeit diesen Charakter zurückzubringen. Wie erwähnt ist die Figur im Fleming-Kanon nicht gerade sonderlich eindrucksvoll. Wäre er nicht der Boss von Spectre, würde sich wohl kaum jemand für ihn interessieren. Mr. Big, Drax, Dr. No, Goldfinger und Scaramanga waren wesentlich ikonischere Figuren aus Flemings Feder. Man könnte Blofeld nun modernisieren und gegen Craigs Bond antreten lassen. Aber warum? Er bezieht seine Nemesis-Qualitäten allein aus seiner Spectre-Anführerschaft und dem Mord an Tracy. Weder Spectre, noch Tracy existieren für Craigs Bond. Man könnte das Ganze jetzt umschreiben: Blofeld ist der Boss von Quantum und somit der höchstverantwortliche Strippenzieher hinter Vespers Tod. Aber das wäre arg weit hergeholt.


    Ich finde, man muss keinen Quantum-Boss enthüllen. Man könnte die Organisation für einen Film zurückbringen und Bond bringt alles zu einem Ende. Mr. White könnte einfach der Hauptantagonist des Streifens sein, den Bond endlich zur Strecke bringen kann, weil dieser ja der Mann hinter Vesper war und sie somit auch in den Tod trieb. Die Quantum-Organisation wird gesprengt. Ich finde, dass wäre besser als einen völlig von den literarischen Wurzeln gelösten Blofeld zu präsentieren. Aber man darf gerne anderer Meinung sein. Vielleicht gibt es ja auch gute Möglichkeiten Blofeld in die heutigen Bondfilme zu integrieren und ich sehe sie nur nicht?


  • Ich finde, man muss keinen Quantum-Boss enthüllen. Man könnte die Organisation für einen Film zurückbringen und Bond bringt alles zu einem Ende. Mr. White könnte einfach der Hauptantagonist des Streifens sein, den Bond endlich zur Strecke bringen kann, weil dieser ja der Mann hinter Vesper war und sie somit auch in den Tod trieb. Die Quantum-Organisation wird gesprengt. Ich finde, dass wäre besser als einen völlig von den literarischen Wurzeln gelösten Blofeld zu präsentieren. Aber man darf gerne anderer Meinung sein. Vielleicht gibt es ja auch gute Möglichkeiten Blofeld in die heutigen Bondfilme zu integrieren und ich sehe sie nur nicht?


    Das wäre eine gute Idee. :thumbup:


    Schön wäre es, wenn Jesper Christensen als Mr. White zurückkommen und so seine 'Geschichte' auch ein Ende finden würde.
    So wie es für Rene Matthis in QoS gemacht wurde. Nur war sein Ende im Müllcontainer nicht so schön.

  • Alles richtig. Bei letzterem könnte man aber auch einwenden, dass die Produzenten es schlicht nicht fertig gebracht haben, die Figur konsequent mit einem Charakterdarsteller zu besetzen. Ob dann der Charakter immer noch größer wäre als der Schauspieler? Gerade wenn man sich nach den Romanen richtet, steht Blofeld doch realtiv schwach dar. Er hat in jedem Roman ein anderes Erscheinungsbild und kaum charakteristische Merkmale. Ihm fehlt weitgehend das Charisma und die Extravaganz der meisten anderen Romanschurken. Selbst Fleming ist doch nicht mehr zu ihm eingefallen, als ihn in "You Only Live Twice" schlicht wahnsinnig werden zu lassen. Ich wüsste nicht, was man mit dieser Figur noch anstellen könnte, zumal Blofeld erst durch den Mord an Tracy zu Bonds Nemesis wurde. Ohne diesen Umstand ist die Blofeld-Figur schon nur noch die Hälfte wert und ich denke EON wird sich hüten "On Her Majesty’s Secret Service" neu zu verfilmen...


    Blofeld wurde ja eigentlich schon durch FRWL und TB zu einer ikonischen Figur, als man ihn nur vom Hals an abwärts mit der Katze sah. Schon dadurch war er eine vom Schauspieler losgelöste Figur. Ob sich ein Charakterdarsteller ab YOLT diese Figur dann trotzdem hätte zu eigen machen können, ist natürlich spekulativ. Ich denke auch, Eon fand es einfach als langweilig, denselben Schauspieler mehrmals als Hauptbösewicht zu besetzen. Da Blofeld auch in den Romanen jedesmal sein Aussehen drastisch ändert fand ich das aber ehrlich gesagt auch nie schlimm. Für mich war dieses chamäleonhafte auch immer der Reiz der Figur. Wenn er sich solche Extravaganzen wie Goldfinger oder Drax leisten würde, wäre er auch greifbarer für Bond. Ich denke auch, dass er schon mit Feuerball zu einem besonderen Gegner wurde, weil er es geschafft hat die gesamte westliche Welt in Atem zu halten und dann spurlos zu entkommen. Spectre als weltweit agierender Gegen-Geheimdienst hätte auch heute noch Potential, glaube ich. Blofeld hätte das nach dem Ende des kalten Krieges aufbauen können, mit den ganzen arbeitslos gewordenen Ostblockagenten. Auch dieses ganze Todesgarten-Szenario in YOLT hat einen gewissen Reiz und könnte heute in einen Zusammenhang mit Pharmakonzernen, Gentechnik etc. gebracht werden.


    Aber ganz abgesehen davon hat der Name Blofeld bei vielen Durchschnittszuschauern immer noch einen gewissen Rang, und da er nie wirklich zur Strecke gebracht wurde geistert er auch immer noch herum. Aus diesem Potential könnte man mit etwas Kreativität mal wieder einen ikonischen Gegner schaffen. Mal ehrlich, wie viele der Gegner seit GE hatten das Zeug dazu, wirklich in die Annalen der Populärkultur einzugehen, neben dem Nolan-Joker oder Hannibal Lecter? Le Chiffre und Silva waren schon ganz gut, aber ich bezweifle, dass sie in einer Liste mit den 30 besten Antagonisten der Filmgeschichte landen würden. Aber genau soetwas würde ich mir mal wieder wünschen. Man muss ja auch nicht immer dem Zeitgeist hinterherhecheln und sich der Nolanschen Ernsthaftigkeit unterwerfen.

  • Spectre als weltweit agierender Gegen-Geheimdienst hätte auch heute noch Potential, glaube ich. Blofeld hätte das nach dem Ende des kalten Krieges aufbauen können, mit den ganzen arbeitslos gewordenen Ostblockagenten. Auch dieses ganze Todesgarten-Szenario in YOLT hat einen gewissen Reiz und könnte heute in einen Zusammenhang mit Pharmakonzernen, Gentechnik etc. gebracht werden.


    Das sind gute Ideen, Martin. :thumbup: Wenn man es so betrachtet, könnte man plottechnisch tatsächlich noch einiges daraus machen. Aber wie löst man das Problem mit Blofeld? Du schreibst, dass das chamäleonhafte zu der Blofeld-Figur gehört und würdest ihn gerne mal als großen Schurken erleben. Das Problem dabei ist meines Erachtens, dass quasi alle großen Schurken der Filmgeschichte mit der Präsens ihres Darstellers verbunden sind. Das heißt, man bräuchte einen Spitzenschauspieler für die Rolle, der sie ikonisch macht. Zugleich wäre aber die Chamäleonhaftigkeit nicht mehr gegeben. Ein Zwiespalt.



    Mal ehrlich, wie viele der Gegner seit GE hatten das Zeug dazu, wirklich in die Annalen der Populärkultur einzugehen, neben dem Nolan-Joker oder Hannibal Lecter? Le Chiffre und Silva waren schon ganz gut, aber ich bezweifle, dass sie in einer Liste mit den 30 besten Antagonisten der Filmgeschichte landen würden. Aber genau soetwas würde ich mir mal wieder wünschen. Man muss ja auch nicht immer dem Zeitgeist hinterherhecheln und sich der Nolanschen Ernsthaftigkeit unterwerfen.


    Hier rührst du an einem Kernproblem. Die Bondschurken haben - wie ich finde - immer eher einen hausbackenen Charme. Will sagen: Selbst den besten ihrer Zunft fehlt die letzte Konsequenz, der letzte Biss, um bei den ganz bösen Jungs des Kinos oben mitzuspielen. Das liegt aber auch am Bond-Franchise als solchem, das eindeutig familientauglich ausgerichtet ist. Der Schurke darf also nicht zu grausam und diabolisch in Erscheinung treten und zudem Bond nicht in den Hintergrund drängen. Das heißt, es gibt nicht genug Möglichkeiten sich zu entfalten und den Film zu "stehlen". Wenn man die Screentime der letzten drei Schurken Le Chiffre, Greene und Silva errechnen würde, käme man für jeden auf so circa 25-30 Minuten. Das ist einfach zu wenig, um einen ikonischen Schurken zu erschaffen. Da nützen auch Spitzenschauspieler wie Mads Mikkelsen, Mathieu Amalric und Javier Bardem nicht viel, wenn sie sich nicht völlig entfalten können. Hinzu kommt, dass aus oben genannten Gründen Rollen wie Hans Landa, Norman Stansfield, Hans Gruber usw. nicht für das Franchise geschrieben werden. Für "GoldenEye" hatte man ja im First Draft mit Augustus Trevelyan ein echtes bad-ass, das von der Beschreibung her förmlich danach schrie von Anthony Hopkins verkörpert zu werden. Dieser hätte wahrlich ein großer Schurke werden können. Dagegen erscheint die Rollenauslegung im finalen Film mit Sean Bean geradezu wie eine Sparvariante.


    Wenn man also - Hand aufs Herz - nur die Bondschurken herauspicken würde, die die Popkultur beeinflusst haben, dann wäre die Auswahl äußerst schmal. Für mich sind das nur Auric Goldfinger und Ernst Stavro Blofeld. Der Erstere, weil er so teutonisch angelegt ist, das Gold eine wunderbare Projektionsfläche bietet und Gert Fröbe natürlich eine geniale Performance abliefert. Der Letztere, weil er über mehrere Filme unheimlich aufgebaut wurde, mit eindeutigen Merkmalen (Glatze, Katze, Mao-Anzug) versehen wurde und immer wieder entkommen konnte. Es gibt zwar Bondschurken, die von herausragenden Darstellern souverän getragen wurden (Scaramanga, Zorin, Largo, Sanchez, Trevelyan, Renard, Silva), aber die bekamen in ihrem Filmen einfach nicht die Möglichkeit zu wahrer Größe aufzulaufen. So würde ich das zumindest sehen...

  • Hier kommt ein grundsätzliches Muster der Bondfilme zum Vorschein: Der Star ist Bond. Oder noch besser der Bondfilm. Oder noch besser das Bondfranchise.
    Daher wird ein Villain irgendwie immer der "Bösewicht aus dem Bondfilm" bleiben, ohne als eigenständige Figur wahrgenommen zu werden. Oftmals erinnern sich die Leute zwar an die Figuren aus den Bondfilmen, können diese aber nicht einem bestimmten Film zuordnen. Mir jedenfalls geht es im Freundeskreis bei den Nicht-Bondfans so, dass ich erstaunt bin, wieviel aus den Filmen bekannt ist, ohne aber gleichzeitig genau zugeordnet werden zu können. Und diese genaue Zuordnung und Eigenständigkeit muss eben gewährleistet sind, um ins popkulturelle Langzeitgedächtnis als "Ikone" eingebrannt zu werden.
    Ähnlich verhält es sich ja auch mit den Bondgirls, die beim Otto-Normal-Bondgucker eher als homogene Gruppe wahrgenommen werden denn als eigenständige Personen.


    Somit ist die Ausgewogenheit der Bondreihe Fluch (eine eigenständige Position ist schwierig) und Segen (man gehört "dazu" und der Erfolg ist gewiss) zugleich.

  • Das sind gute Ideen, Martin. :thumbup: Wenn man es so betrachtet, könnte man plottechnisch tatsächlich noch einiges daraus machen. Aber wie löst man das Problem mit Blofeld? Du schreibst, dass das chamäleonhafte zu der Blofeld-Figur gehört und würdest ihn gerne mal als großen Schurken erleben. Das Problem dabei ist meines Erachtens, dass quasi alle großen Schurken der Filmgeschichte mit der Präsens ihres Darstellers verbunden sind. Das heißt, man bräuchte einen Spitzenschauspieler für die Rolle, der sie ikonisch macht. Zugleich wäre aber die Chamäleonhaftigkeit nicht mehr gegeben. Ein Zwiespalt.


    Da sprichst du wohl ein echtes Problem an. Das hat man auch oft in entsprechenden Hollywoodfilmen. Am schlimmsten finde ich das beispielsweise in Der Schakal, wo man mit Bruce Willis einen der markantesten Charakterköpfe als superwandlungsfähiges Chamäleon verkaufen wollte. Oder auch John Malkovich in In the Line of Fire. Vielleicht müsste man einen Schauspieler finden, der zugleich alltäglich und bedrohlich wirkt. David Morse könnte ich mir da gut vorstellen, oder auch William Hurt.


    Vielleicht könnte man es auch wie in Iron Man 3 machen. Man sieht immer wieder einen gesichtslosen Mann im Hintergrund mit Katze, und denkt, das ist der große Drahtzieher. Am Ende entpuppt er sich aber als Strohmann.


    Zitat von Kronsteen

    Daher wird ein Villain irgendwie immer der "Bösewicht aus dem Bondfilm" bleiben, ohne als eigenständige Figur wahrgenommen zu werden. Oftmals erinnern sich die Leute zwar an die Figuren aus den Bondfilmen, können diese aber nicht einem bestimmten Film zuordnen. Mir jedenfalls geht es im Freundeskreis bei den Nicht-Bondfans so, dass ich erstaunt bin, wieviel aus den Filmen bekannt ist, ohne aber gleichzeitig genau zugeordnet werden zu können. Und diese genaue Zuordnung und Eigenständigkeit muss eben gewährleistet sind, um ins popkulturelle Langzeitgedächtnis als "Ikone" eingebrannt zu werden.


    Da ist auch was dran. Mir ging es selbst so, dass ich diverse Szenen verwechselte, als ich die Bondfilme noch nicht als Fan wahrnahm. In meiner Erinnerung kam die Krematoriumsszene aus DAF beispielsweise immer in LALD vor. Bondfilme sind für die meisten Zuschauer wahrscheinlich wie eine große Spielzeugkiste.


    Was viele Autoren meiner Meinung nach auch oft vergessen ist, dass ein einprägsamer Bösewicht eine gewisse Coolness haben sollte. Wenn Goldfinger sich beispielsweise an der Nase kratzt und sagt, dass der Golfclub ihm gehört, ist das schon cool und lässig. Oder auch die Überlegenheit in der Laserszene. "I expect you to die" ist einer der coolsten Schurkensprüche ever. (Genial ist in dem Zusammenhang auch die Bleistift-verschwinde-Szene in The Dark Knight) Bei Kamal Khan beispielsweise oder Greene fällt mir keine Szene ein, in der er besonders überlegen oder cool wirkt. Bei Bond konzentrieren sich die meisten Autoren eher darauf, coole Szenen für Bond zu kreieren.

  • Letztens habe ich im Wartezimmer in einer GEO etwas über einen Fall gelesen, wo einem Bauarbeiter bei einer Explosion eine Eisenstange durch den Kopf schoß und er durch die dadurch verursachte Hirnschädigung unter einer kompletten Persönlichkeitsveränderung litt. Das war bereits Mitte des 19. Jahrunderts bei dem Eisenbahnarbeiter Phineas Gage, der der Hirnforschung wertvolle Erkenntnisse lieferte. Der vor dem Unfall besonnene und freundliche Mann war danach jähzornig und ungeduldig.


    Beim lesen kam mir der Gedanke, dass das vielleicht mal eine interessante Geschichte für einen Bondschurken wäre. Ein angesehener hochstehender Politiker oder Industrieller, der rein durch eine Hirnschädigung bösartig und unberechenbar wird. Das würde ihm eine gewisse Tragik verleihen, denn eigentlich ist es ja eine Art von Behinderung. Und es würde ein Töten durch Bond auch etwas fragwürdig erscheinen lassen. Am nächsten kam man dem vielleicht schon mit Elektra King, allerdings wird bei ihr nicht ganz klar, ob sie auch schon vor der Entführung bösartig war, denn ein Stockholm-Syndrom führt eigentlich nicht zu dauerhafter Psychopathie. Auch Renard war schon vor seiner Hirnschädigung ein Terrorist.


    [Blockierte Grafik: http://image1.findagrave.com/photos250/photos/2009/342/8144_126037660235.jpg]

  • Um noch mal auf ikonische Schurken zurückzukommen: Ich glaube irgendwie, dass Severan Hydt aus Carte Blanche mit einem entsprechenden Schauspieler das Zeug dazu hätte, sich neben Goldfinger oder Stromberg einzureihen. Sein Faible für Verfall, die langen Nägel oder seine ältere Freundin sind so Dinge, die sich längerfristig einprägen würden. Da ist Jeffery Deaver wirklich ein großer Wurf gelungen. Ich hoffe ja, dass er als Bondautor nochmal zum Zuge kommt.

  • Man könnte sich ja auch einen Schurken vorstellen, der von sich aus nicht böse ist, sondern von anderen einer Gehirnwäsche (vgl. "The Man with the Golden Gun") unterzogen wurde. Der wäre ja dann nur eine Marionette und Bond hätte dementsprechend Skrupel diese Person zu töten. Hier könnte es sich um einen Geheimdienstchef oder ein ranghohes Regierungsmitglied handeln. Ebenso wäre ein verblendeter Schurke mit den falschen Idealen denkbar. Bei Stromberg und Drax hat man diesen Aspekt ja nur plakativ in den Raum gestellt, ohne hier in die Tiefe zu gehen. Denkbär wären zum Beispiel Ökoterroristen, die die Weltgemeinschaft durch die Auslösung von drastischen Naturkatastrophen zum Handeln zwingen wollen. Interessant fände ich zudem eine Involvierung der Vereinten Nationen. So könnte eine Gruppe (Quantum?) diese unterwandern und unter dem Deckmantel der UN unsaubere Geschäfte abwickeln oder Krisenländer ausnehmen anstatt ihnen zu helfen. Das wäre für EON aber wohl etwas zu heikel. Ich hoffe ja, dass man eine UN-Hauptquartier-Sequenz, wie sie für "Quantum of Solace" vorgesehen war, irgendwann nochmal realisiert. Das wäre eine sehr atmosphärische Bondszene, die es mit so kultigen Agentenszenarien wie der Schachmeisterschaft in Venedig oder der Operngala in Bregenz aufnehmen könnte.


    Was den Phineas Gage-Fall betrifft, so hat man eine ähnliche Geschichte ja schon mit Renard realisiert. Von daher glaube ich nicht, dass wir so etwas in naher Zukunft nochmal sehen werden. Severan Hydt ist an sich eine interessante Figur, ich hasse aber sein Ende. Das ist der interessanten Figur einfach nicht würdig, vergleichbar mit den Filmschurken Maximilian Largo und General Ourumov, die im Hinblick auf ihre Storyrevelanz auch einen viel zu dünnen Abgang gewährt bekommen. Die Figur ist aber in der Tat sehr interessant. Ich hatte beim Lesen des Buchs ja Martin Wuttke vor Augen. Ich würde aber auch gern eine weiteren Bond-Roman von Deaver lesen. Neben Kingsley Amis ist er für mich der beste Nachfolge-Autor, auch wenn ich "Carte Blanche" keinesfalls für perfekt halte. Mal sehen wie sich William Boyd mit "Solo" schlagen wird.


    Nachdem ich vor kurzem den zweiten Wall Street-Film von Oliver Stone sah, kam mir der Gedanke, dass Michael Douglas auch einen guten Bondschurken abgeben würde. Er befindet sich mit seinen 68 Jahren im Herbst seiner Karriere und wirkt mit seinen hell-ergrauten Haaren so charismatisch wie nie zuvor. Auch wenn viele immer nach Christoph Waltz rufen, fände ich auch seine "Inglorious Basterds"-Kollegen Martin Wuttke und Sylvester Groth richtig interessant.

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