Nachrichten aus Mittelerde

  • Hier herein bitte alles zu Lord of the Rings- und Hobbit-Filmen und alles zur Welt des J.R.R. Tolkien...


    The Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring (2001)
    The Lord of the Rings: The Two Towers (2002)
    The Lord of the Rings: The Return of the King (2003)


    The Hobbit: An Unexpected Journey (2012)
    The Hobbit: The Desolation of Smaug (2013)
    The Hobbit: The Battle of the Five Armies (2014)

  • Hm, okay, die LotR-Fans sind mir jetzt ehrlich gesagt noch nicht so unangenehm aufgefallen. Zu Zeiten von 'Fellowship' schon, aber mittlerweile nicht mehr so stark. Jackson hat es halt geschafft, die Welt von mehreren Megasellern und geliebten Kultbüchern offenbar ziemlich kongruent zu den Vorstellungen der meisten Leser auf die Leinwand zu bringen. Ich denke, das ist in dieser Form schon relativ einmalig in der Filmgeschichte. Vor allem wenn man dagegenhält, dass es für andere Franchise-Macher schon schwer ist, irgendwann ihrer selbst erfundenen Welt noch gerecht zu werden.


    Ich meine auch nicht nur die Mittelerde-Fans und Tolkien-Verehrer, sondern auch breite Zuschauerschichten, bei denen die Filme quasi "heiliggesprochen" sind. Das sieht man auch daran, dass bei quasi allen Bestenlisten-Umfragen der letzte Jahre diese Trilogie von den Zuschauern enervierend durchgängig auf Platz 1 gewählt wurde. Und das Phänomen ist schon vergleichbar: Star Wars 4-6 und Lord of the Rings sind die einzigen mir bekannten Franchise-Trilogien, die bei einer Generation an Kinogängern und darüber hinaus einen solchen Oberkult-Status erreichen konnten. Als die Filme damals rauskamen, fand ich sie auch super. Das hat sich größtenteils bis heute nicht geändert, aber mittlerweile frage ich mich ernsthaft: Was ist denn an diesen Filmen nur so besonders? Ich stimme dir voll zu, dass Jackson mit der Trilogie wirklich eine Mammutaufgabe bewältigt hat und das Ergebnis für sich spricht. Nicht umsonst wurde das Unterfangen lange als unmöglich angesehen und sehr namhafte Filmemacher bissen sich daran erfolglos die Zähne aus.


    Kurioserweise hat Jackson dann bei Der Hobbit aber in meinen Augen seine eigenen Errungenschaften demontiert und ein beschauliches, schmales Kinderbuch zu einer biederen, quälend langen "Herr der Ringe-Pseudo-Trilogie" von fast acht Stunden (!) aufgeblasen. Zu meiner Irritation hat das die Fans und Zuschauer aber überhaupt nicht gejuckt und sie sind munter und fröhlich in diese Filme marschiert wie willenlose, kleine Orks und haben das erschreckend schwache Ergebnis auch noch beklatscht. "Hauptsache endlich wieder Mittelerde!!", oder so? Und spätestens seit ich gesehen habe, dass diese dürftigen Hobbit-Streifen bei der IMDB auch noch durchweg eine 7.5er bis 8.0er Wertung erhalten, bin ich von diesem schrägen, allgemeinen Mittelerde-Hype nur noch genervt. Das ist wohl ein persönliches Ding... :huh:


  • ... Als die Filme damals rauskamen, fand ich sie auch super. Das hat sich größtenteils bis heute nicht geändert, aber mittlerweile frage ich mich ernsthaft: Was ist denn an diesen Filmen nur so besonders? I


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    Kurioserweise hat Jackson dann bei Der Hobbit aber in meinen Augen seine eigenen Errungenschaften demontiert und ein beschauliches, schmales Kinderbuch zu einer biederen, quälend langen "Herr der Ringe-Pseudo-Trilogie" von fast acht Stunden (!) aufgeblasen.

    Ich bin kein Fan der Trilogien, aber ich mag die Filme sehr. Ich glaube, HdR ist so erfolgreich gewesen, weil es eine ganz neue Welt auf die Kinoleinwand gebracht hat, die nicht schon in zig Filmen monatlich verbraten wurde. Umgekehrt zum Bond, bei dem ich mich zum Beispiel immer auf Bekanntes freue.


    Was Jackson mit dem Hobbit gemacht hat, hat mich auch gewundert. Ich vermute, ihm wurde aufgezwungen, mehrere Teile daraus zu machen. Hollywood wusste ganz genau, dass sie Leute ins Kino rennen und viel Geld eingespielt wird. Warum nur einen erfolgreichen Film machen, wenn man viele zum Geldmachen rausbringen kann? :coffee:

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    (M)ein persönliches kurzes Statement zu den heutigen Wertungen auf imdb:
    Neuere Bewertungen auf imdb haben in meinen Augen kaum ernsthaft Aussagekraft, da Fan-Fraktionen bei ihrem Werk gefühlt zu Überbewertungen neigen und erst ein wertneutrales Massenpublikum die später seriös entstandene Note zum Ausdruck bringt. Persönlich würde ich eine Sperre von mindestens drei Jahren für einen Blockbuster einführen, damit er sich im Vergleich zu älteren Konkurrenzfilmen ohne Hype-Effekt eingliedern kann.


    Bei diesen Bewertungen kommen meines Erachtens drei verschiedene Fraktionen zum Tragen:


    1.) Die Kinogänger / Fans:
    Sie freuen sich auf das Werk und erst bei gravierender Enttäuschung wird ein deutlichen Vermerk in die negative Richtung gemacht, wobei die anfängliche Begeisterung eine frühzeitige Bewertung oft besser dastehen lässt als wenn mindestens zwei Wochen ins Land gegangen sind. Der mehrfache Wiederholungstäter kann schon gar keine zu schlechte Bewertung abgeben, da er ansonsten sein persönliches Tun in Frage stellen müsste.


    2.) Die Heimmedienkonsumenten:
    Sie lernen den Filmbeitrag erst auf DVD / blu-ray / Ultra HD kennen. Hier sind Überraschungseffekte, die ein Film aufweisen kann, oft schon ausgemerzt, da diese meist eher schon vom Hörensagen bekannt sein.


    3.) Das Gros der Fernsehzuschauer:
    Die letzte umfassende Fraktion, für die der Beitrag gefühlt "umsonst / kostenfrei" ist und die sich den Film ansonsten gar nicht angeschaut hätten und in einer möglichen Bewertung dem Film nicht nur gewogen sein müssen, sondern den Filmbeitrag als kurzfristig Unterhaltungsbeitrag abtun ohne dem Ganzen gross weiter Bedeutung zu schenken. Hier sackt die Endnote dann meist noch um einiges nach unten.


    Man könnte abschliessend nun der Frage nachgehen ob größere Fan- / Nerdfraktionen eines Films, den ein unvoreingenommenes Massenpublikums sich nicht groß ansieht, Bewertungen ermöglichen, die nicht unbedingt die Qualität eines Films widerspiegeln müssen – sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht.



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    Zum Thema Mittelerde-Filmbeiträge:


    Während ich »Die Herr der Ringe«-Beiträge als großartig gemachtes Kino innerhalb seines Zeitfenster empfunden habe, hat »Die Hobbit-Trilogie« mich nicht mehr groß in ihren Bann gezogen. Ich kann »Smaugs Einöde« noch ein bisschen was abgewinnen, während ich die anderen beiden Werke nicht wirklich zu Hause brauche oder mir im Fernsehen ansehe.



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  • Was Jackson mit dem Hobbit gemacht hat, hat mich auch gewundert. Ich vermute, ihm wurde aufgezwungen, mehrere Teile daraus zu machen. Hollywood wusste ganz genau, dass sie Leute ins Kino rennen und viel Geld eingespielt wird. Warum nur einen erfolgreichen Film machen, wenn man viele zum Geldmachen rausbringen kann? :coffee:


    Erst einmal ein herzliches Willkommen hier im Forum, Santana!
    Ja, ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die beteiligten Studios da eine Möglichkeit zur mehrfachen Ausschlachtung des Tolkien-Stoffes gesehen haben. Zugleich bin ich aber der Auffassung, dass Peter Jackson selbst das auch (mit-)forciert hat. Ich glaube, er ist da ein wenig der Versuchung erlegen, den Husarenstreich von Lord of the Rings zu wiederholen und eine weitere, in sich geschlossene bzw. perfekte Mittelerde-Trilogie zu schaffen. Allerdings hätte ihm klar sein müssen, dass der Stoff völlig ungeeignet ist, um in der Art und Weise platt gewalzt und nur hier und da mit ein paar Versatzstücken den sonstigen Tolkien-Kosmos aufgepeppt zu werden. So sind die drei Filme in meinen Augen weder eine adäquate Verfilmung des Buches, noch können sie es in irgendeiner Weise mit der Original-Trilogie in punkto Handlung, Dramatik und Relevanz aufnehmen, da man hier die eigentlich recht eigenständige Hobbit-Story mit Gewalt in das Korsett einer platt-linearen Herr der Ringe-Vorgeschichte (inklusive einer schalen Proto-Mordor-Bedrohung) gepresst hat.


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    (M)ein persönliches kurzes Statement zu den heutigen Wertungen auf imdb:
    Neuere Bewertungen auf imdb haben in meinen Augen kaum ernsthaft Aussagekraft, da Fan-Fraktionen bei ihrem Werk gefühlt zu Überbewertungen neigen und erst ein wertneutrales Massenpublikum die später seriös entstandene Note zum Ausdruck bringt. Persönlich würde ich eine Sperre von mindestens drei Jahren für einen Blockbuster einführen, damit er sich im Vergleich zu älteren Konkurrenzfilmen ohne Hype-Effekt eingliedern kann.


    Grundsätzlich gebe ich dir vollkommen recht, photographer! Allerdings denke ich nicht, dass man allein nur mit den Nerds oder einem temporären Hype auf dauer eine so hohe IMDB-Wertung halten kann. Man muss die Breite der Zuschauer auf längere Distanz überzeugen bzw. begeistern. Viele Blockbuster werden ja auch gleich nach dem Start massiv in ihrem Rating gedrückt. So startete unser jüngster Franchise-Beitrag Spectre auch mit einer großartigen, aber völlig unrealistischen 8.8, um dann aber rasch nach unten gezogen zu werden. Heute hat der Streifen eine 6.8 da stehen. Es kann folglich nicht nur der Hype des Augenblicks sein, weshalb die Hobbit-Filme, die ja auch schon rund drei Jahre veröffentlicht sind, trotz objektiver Schwächen so gut bewertet sind. Deshalb meinte ich ja, dass hier ein breiter und langfristiger Hype auf allgemeiner Ebene vorliegen muss.


  • Erst einmal ein herzliches Willkommen hier im Forum, Santana!
    Ja, ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die beteiligten Studios da eine Möglichkeit zur mehrfachen Ausschlachtung des Tolkien-Stoffes gesehen haben. Zugleich bin ich aber der Auffassung, dass Peter Jackson selbst das auch (mit-)forciert hat. Ich glaube, er ist da ein wenig der Versuchung erlegen, den Husarenstreich von Lord of the Rings zu wiederholen und eine weitere, in sich geschlossene bzw. perfekte Mittelerde-Trilogie zu schaffen. Allerdings hätte ihm klar sein müssen, dass der Stoff völlig ungeeignet ist, um in der Art und Weise platt gewalzt und nur hier und da mit ein paar Versatzstücken den sonstigen Tolkien-Kosmos aufgepeppt zu werden. So sind die drei Filme in meinen Augen weder eine adäquate Verfilmung des Buches, noch können sie es in irgendeiner Weise mit der Original-Trilogie in punkto Handlung, Dramatik und Relevanz aufnehmen, da man hier die eigentlich recht eigenständige Hobbit-Story mit Gewalt in das Korsett einer platt-linearen Herr der Ringe-Vorgeschichte (inklusive einer schalen Proto-Mordor-Bedrohung) gepresst hat.

    Hi, danke :party: Also Peter Jackson hätte ich da ein wenig mehr zugetraut. Aber ja, es ist nachvollziehbar. Wie du schon schreibst, er hat sich sicher verleiten lassen. Und wenn man mal bedenkt, wie viel Hype es um HdR gab, wieviel Lob er bekam usw... wenn man einmal mit so etwas Großem quasi Geschichte geschrieben hat, fällt es sicherlich schwer, danach etwas Ähnliches zu machen, das dann weniger groß wird. Vielleicht war es ihm lieber zu viel als zu wenig zu machen. Ich meine, was hätte es Kritiken gehagelt, wenn "nur" ein Film, der mäßig ist, herausgekommen wäre. Das Geschrei wäre groß gewesen, man hätte sich zu wenig Mühe gegeben etc. Oh das klingt fast ein bisschen so, als hätte er nix mehr aus Mittelerde bringen dürfen, weil es nur schlechter werden kann. Das ist aber eben genau eine der Tatsachen, die mich an den Bondfilmen so fasziniert. Immer wieder gleiche Schiene und doch immer wieder gut. Das ist eben außergewöhnlich. Aber da wird auch nicht in unzählige Teile gestückelt. Vielleicht ist das das Geheimnis?

  • Ich bin ein großer HdR-Fan, sowohl von den Büchern (da schließe ich den Hobbit und das Silmarillion mit ein) als auch von den Filmen (den Zeichentrickfilm mal abgesehen :)).


    Von Peter Jacksons Gesamtwerk als Regisseur bin ich nicht unbedingt überzeugt, aber vielleicht war er gerade der richtige Mann am richtigen Ort, um dieses von der Story her sehr dankbare, für Filmemacher aber extrem undankbare Buch in einen/drei wirklich klasse Film(e) zu gießen. Ich kann über die Filme eigentlich gar nichts Negatives sagen, was die Filme nicht noch länger gemacht hätte. Und ob man die Filme jetzt mag oder nicht, ich finde, man muss auf jeden Fall anerkennen was für ein Megaprojekt sich Jackson da aufgehalst hat.


    Die Hobbit-Filme...naja. Schon das Buch ist schlechter als der Herr der Ringe und ein schwächeres und dünneres Buch auf eine ähnlich lange Laufzeit auszudehnen war für mein Geschmack schon im Vorfeld keine gute Idee. Mir persönlich ist dann auch zu viel übertriebene Jump'n'Run-Action (dazu gehört auch Superman Legolas) bei gleichzeitig zu wenig Story. Dabei hat man einige Passagen aus dem Buch sogar noch herausgestrichen bzw. extrem gekürzt. Das einzige, was ich an den Filmen richtig gut umgesetzt fand, war der Storyteil um Dol Guldur und die Vertreibung Saurons. Ich schaue mir die Filme trotzdem gerne an, gegenüber Herr der Ringe stinken sie aber schon sehr deutlich ab.
    Trotzdem bin ich froh, dass Jackson den Hobbit nicht verfilmt hat und nicht del Toro. Das wäre wohl stimmungs- und designmäßig so anders geworden, dass es kaum mit den HdR-Verfilmungen in ein Universum zu bringen gewesen wäre.

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